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    Der EURO - die perfekte LOSER-WÄHRUNG! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.09.00 10:31:48 von
    neuester Beitrag 29.09.00 16:06:26 von
    Beiträge: 56
    ID: 235.942
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      Avatar
      schrieb am 07.09.00 10:31:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Das Vertrauen zum Euro sinkt und damit der Lebensstandard

      Euro auf Talfahrt - Wieder neuer historischer Tiefstand

      Steigende Ölpreise, ein schwacher Euro und die anziehende Inflation zwingen die Europäische Zentralbank zu höheren Zinsen. Das könnte die Konjunktur kippen.

      Die Euro-Hüter sind in einem Dilemma: Steigende Ölpreise und ein schwacher Euro haben die Preise überall in Euroland kräftig nach oben getrieben. Der Euro hat schon jetzt Schaden erlitten und nun haftet der Gemeinschaftswährung das Image einer Weichwährung an. Die ganzen Versprechungen der Politiker waren kein Pfifferling wert. Stimmen von namhaften (Hankel, Schachtschneider usw.) Euro-Skeptikern wurden ignoriert und jetzt haben wir den ganzen Schlamassel.

      Meines Erachtens ist der Euro die neue Looser-Währung. Allein schon das ständige Gerede um eine Osterweiterung der EU belasten den Eurokurs. Und diese EU-Arschgeigen wollen auch noch den Folter-Staat Türkei aufnehmen. Wer weiß schon von uns, wie weit der Euro noch fällt. Langsam aber sicher nimmt der Kursverfall beängstigende Formen an. Tatsache ist auch, daß der Mehrheitswille des Volkes nicht berücksichtigt worden ist. Deshalb fordere ich ab sofort Volksabstimmungen (Plebiszite)bei elementaren Weichenstellungen in der Politik, Gesellschaft und der Wirtschaft. Jeder Bürger muß an wichtigen Entscheidungen teilnehmen können. Alle vier Jahre ein Kreuzchen machen reicht absolut nicht aus. Unsere Parole muß lauten: Mehr Demokratie für ALLE!

      Von Frankreich lernen heißt Siegen lernen. Auch wir sollten mit militanten Mitteln die bundesdeutsche Infrastruktur lahmlegen und somit diese Regierung in die Knie zwingen, damit sie endlich die Mineralölsteuer senkt.

      Irgendwann werden auch die Aktienmärkte in Euroraum darauf negativ reagieren. Die Zeit läuft gegen uns Aktionäre. Am liebsten möchte ich sofort - mit militanten Aktionen - den Prozeß der Einführung dieser Weichwährung aufhalten, bzw. verhindern.

      Ich bleibe dabei: An der DM wußte man was man hatte.

      Hier der Wiwo-Bericht

      Die Zentralbanker haben keine andere Wahl: Wollen sie die Preise stabil halten und das Vertrauen der Bürger und Finanzmärkte in den Euro wiederherstellen, müssen sie die Zinsen erhöhen. Der Zeitpunkt dafür könnte jedoch nicht kritischer sein. Denn die Konjunktur im Euro-Währunggebiet zeigt erste Anzeichen einer Abschwächung. In Deutschland scheint der Aufschwung seinen Höhepunkt bereits überschritten zu haben, noch bevor die Bürger ihn überhaupt realisiert haben. In dieser Situation könnten allzu kräftige Zinserhöhungen die Konjunktur abwürgen,
      Kleinlaut gestand EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing vergangene Woche: "Die Perspektive für die Preisentwicklung auf kürzere Sicht hat sich erneut deutlich verschlechtert. Die Wahrscheinlichkeit, dass die zwei Prozent in diesem Jahr noch erreicht werden, ist gering.“
      Ein Ende des inflationären Auftriebs ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Auch die Kernrate der Inflation - ohne die Energiepreise - marschiert zügig in Richtung zwei Prozent. Zwar sind die meisten Ökonomen überzeugt, dass sie diese Schallmauer nicht erreichen wird. Dennoch stehen bei der Notenbank alle Signale auf Rot.
      Comeback der Inflation Noch im Frühsommer hatte EZB-Chef Wim Duisenbeg ein rosiges Bild gemalt: Die Inflation im Euro-Raum werde die von der Notenbank gesteckte Obergrenze von zwei Prozent nur kurzfristig überschreiten und sich rasch wieder zurückbilden. Inzwischen kann sich der oberste Währungshüters diesen Optimismus nicht mehr leisten. Im Juli kletterten die Preise - wie bereits im Juni - um 2,4 Prozent über ihr Vorjahresniveau. Ein deutlicher Anstieg über die Zwei-Prozent-Marke. In Irland liegt die Teuerungsrate angesichts der boomenden Wirtschaft sogar bei knapp sechs Prozent. Auch in Luxemburg (4,7 Prozent) und Spanien (3,7 Prozent) legten die Verbraucherpreise überdurchschnittlich zu. Besonders problematisch: In keinem der elf Euroländer blieb der Preisanstieg im Juli unter der kritischen Marke von zwei Prozent. Auch in Deutschland hat die Inflation inzwischen diesen Wert erreicht.
      Treibsatz Ölpreis Hauptursache für die neue Inflationswelle sind die Ölpreise. Seit die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) im März 1999 die Kürzung ihrer Fördermengen beschlossen hatten, ist der Preis für ein Barrel Öl von rund zehn auf 34 Dollar geklettert. In der Folge haben sich die Benzinpreise an den Tankstellen um fast 50 Pfennig je Liter verteuert, für eine Tankfüllung müssen die Autofahrer nun rund 20 bis 30 Mark mehr zahlen. Hausbesitzer stöhnen unter den steigenden Heizölpreisen. Für 100 Liter Heizöl müssen sie heute 100 Mark hinblättern , soviel wie seit 15 Jahren nicht mehr. Im Sog der steigenden Heizölpreise hat sich auch Erdgas verteuert, es 30 Prozent mehr als vor einem Jahr. Folge: Für Energie mussten die Haushalte im Euroraum im Juli rund 14 Prozent mehr ausgeben als vor Jahresfrist.

      Quelle: Wiwo Nr.36

      Es sieht so aus, als ob der Euro noch weiter auf Talfahrt geht. Die Tendenz zeigt nach unten und dementsprechend steigen die Energiepreise. Ein Teufelskreis!

      Schluß mit der Euro-Verarschung!

      Wir wollen unsere DM behalten!

      Laßt EUCH das nicht mehr gefallen und geht auf die Barrikaden!

      Gruß Capoon
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 10:45:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo,

      wenn Du schon so sehr von dem Untergang des Euro überzeugt bist dann kauf dir halt einen Put und zahl von den Gewinnen dein Heizöl.
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 11:17:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Schröder

      BITTE VERGLEICHT DIE HEUTIGEN AUSSAGEN VON HERRN SCHRÖDER MIT DENEN VOM 2 APRIL 1998

      „Kosten für Euro nicht abzusehen“

      BlLD Interview mit SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder

      BILD: Die EU steht vor wichtigen Entscheidungen: Die Aufnahme neuer Mitglieder und der Euro. Warum haben Sie immer nach Bedenken gegen die Währungsunion?

      Schröder: Die gemeinsa-me europäische Wahrung ist eine Tatsache - daran muß sich unsere Politik ausrichten. Aber es ist un-sere Aufgabe, den Men-schen ungeschminkt zu sagen, was konkret auf sie zukommt. Wir müssen den Euro ehrlich machen. Es wird die Aufgabe einer SPD-geführten Bundesregierung sein, die Risiken der Währungsunion im Griff zu behalten und Scha-den von der deutschen Wirtschaft und den Arbeitnehmern abzuwenden.
      Bild: Wo sehen Sie die Hauptrisiken ?

      Schröder: Andere EU-Länder haben ganz unbestritten Kostenvorteile – niedrige Löhne, niedrigere Sozial- und Umweltstandards. Das heißt: Wenn der Euro kommt, werden die deut-schen Unternehmen mit diesen niedrigeren Standards in einen zusätzlichen beinharten Konkurrenzkampf treten. Das führt zu einer Verzerrung des Wettbe-werbs zu unseren Lasten. Im Klartext: Vieles von dem, was uns lieb und teuer geworden ist, könnte entweder auf der Strecke bleiben oder wird von ausländischen Anbietern niederkon-kurriert werden, wenn wir nicht gegenhalten. Das können wir nur, wenn die Bundesregierung nicht tatenlos bleibt, sondern alles tut, um in Europa faire und gleiche Bedingungen zu schaffen.
      Bild: Was bedeutet das für einen durchschnittlichen Handwerksbetrieb?

      Schröder: Vor allem für kleine und mitt-lere Betriebe wird der An-fang sehr schwierig wer-den - manches mittel- ständi-sche Unterneh-men wird die Umstellung vielleicht nicht überleben. Die Alarmsi-gnale sind unüberseh-bar: Eine Umfrage des Deutschen Industrie und Handelstages hat ergeben, daß die Hälfte der Betriebe noch nicht auf den Euro vorbereitet ist. Eine SPD geführte Regierung wird ein gezieltes Programm auflegen, um diesen Firmen zu helfen.
      BILD: Warum gilt beim Euro nicht ihr Grundsatz: Erst die Chancen, dann die Risiken sehen ?

      Schröder: Danach werde auch ich jetzt handeln ! Das Prinzip ist im Grundsatz richtig. Allerdings müssen wir folgendes beachten: Helmut Kohl vertritt die Meinung, wir müssen Deutschland in Europa einbinden. Meine Meinung ist: Wir müssen nicht, aber wir wollen. Wir haben deshalb immer vor Hektik im europäischen Einigungsprozeß gewarnt. Die Frage muß lauten: Wie können wir unsere nationale Interessen unserer Nachbarländer zusammenbringen, um Europa stabiler zu machen. Die Europapolitik der Kohl-Regierung führt auf geradem Weg in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Auf der Verliererseite die Arbeitslosen, die Staaten, die nicht am Euro teilneh-men, und die sozial Schwa-chen in ganz Europa. Das ist nicht Einigung, sondern Aus- grenzung.
      BILD: Was wird den deutschen Steuerzahler die Währungsunion kosten?

      Schröder: Die Kosten sind derzeit noch gar nicht abzusehen. Klar ist: Bisher konnten Staaten, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerieten, ihre Währungen abwerten, um wieder auf die Beine zu kommen. Wenn der Euro eingeführt ist, geht das natürlich nicht mehr. Also bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder die starken Euro-Staaten - allen voran Deutschland - zahlen den Schwachen einen finanziellen Ausgleich, was eigentlich nicht geplant ist. Oder die betroffenen Regierungen kür-zen z. B. die Sozialleistungen. Folge: In Rom, Madrid, Paris oder Lissabon werden die Menschen auf die Straße gehen und demonstrieren - gegen Sozialkürzungen, gegen Brüssel und letztlich gegen den Euro. Das bringt Europa eher auseinander, anstatt zusammen.
      BILD: Warum wird Niedersachsen im Bundesrat trotzdem für den Euro stimmen ?

      Schröder: Weil wir aus den Tatsachen das Beste machen und uns der Ver-antwortung stellen wollen. Unsere Aufgabe lautet: die Ärmel aufkrempeln und al-les dafür tun, daß der Euro ein Erfolg wird. Sozialdemokratische Politik heißt: in ganz Europa die vorhandenen Arbeitsplätze zu erhalten und so viele wie möglich neu schaffen. Und: Steuerdumping ver-hindern und den Konkur-renzkampf um die Frage, wer hat die niedrigsten Sozialleistungen und den schwächsten Umweltschutz vermeiden. Diese Rahmenbedingungen sind zwingend, um den Euro zum Erfolg zu machen.
      Quelle: ROLF KLEINE Bildzeitung 2 April 1998
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 11:34:42
      Beitrag Nr. 4 ()
      MIR DER EINFÜHRUNG DES EURO WIRD DER GRUNDSTEIN FÜR EINE DEPRESSION GELEGT

      Quelle: WaS 29. 12. ‘96

      „DER EURO WIRD EUROPA SPRENGEN“

      Wilhelm Hankel, 67, Honorarprofessor an der Frankfurter Universität, beschäftigt sich seit Jahr- zehnten mit Währungsfragen. In Danzig geboren, studierte er in Mainz und Amsterdam Volkswirt- schaft. Seine berufliche Karriere begann 1952 bei der Bank deutscher Länder, dem Vorgängerinstitut der Deutschen Bundesbank. Verschiedene Stationen in Bundesministerien folgten, bis Hankel 1967 von Karl Schiller als Ministerialdirektor ins Bundeswirtschafts- ministerium geholt wurde. Er gilt als Vater des Bundesschatzbriefes. 1972 wechselte er auf den Präsidentenstuhl der Hessischen Landes- bank, bereits Ende 1973 schied er dort wieder aus dem Amt. Seitdem berät Hankel Regierungen vieler Länder, vor allem in der Dritten Welt, in Währungsfragen. Seit 1981 ist er Sonder-Gutachter für die Weltbank. Der Professor für Volkswirtschaftslehre ist einer der prominentesten deutschen Gegner der Europäischen Währungsunion. „Europa“, warnt er, „ist noch nicht reif für den Euro.“

      Die Europäische Währungsunion komme zu früh, Europa befinde sich nach wie vor in einer Wirt- schaftskrise, der Euro sei kein Ausweg und die Währungsunion führe zu steigender Arbeitslosig- keit, warnt Professor Hankel

      Hankel: Bei der Europäischen Währungsunion wird etwas für machbar hingestellt, was nach Lage der Dinge in absehbarer Zeit nicht zu schaffen ist. Das sagt bereits der gesunde Menschenverstand. Ein Blick auf die Konvergenz-Kriterien zeigt, daß sie nur von Luxemburg erreicht werden.

      WaS: Versprechen die Politiker zuviel ?

      Hankel: Ich finde es unverantwortlich, daß die Bundesregierung so tut, als ob es sich beim Euro-Projekt um das bloße Auswechseln von Geldscheinen handelt. Die Politiker müssen einsehen, daß sie Europa nicht zusammenschustern können. Europa ist noch nicht reif für den Euro. Da hilft auch keine Fälscherwerkstatt für Tricksen und Schönen in den Etats. Das europäische Haus muß auf stabilen Grund errichtet werden. Wem nützt es, wenn es beim ersten Stoß zusammenbricht. Aus Ökonomensicht ist es ein großer Fehler, am Termin 1999 festzuhalten.

      WaS: Es geht doch um die politische Integration Europas.

      Hankel: Gerade die Währungsunion blockiert den Fortgang der politischen Integration. Denn sie stürzt Europa in eine noch tiefere Krise, als wir sie jetzt schon haben. Mit dem Euro bekommen wir europaweit über Nacht die gleichen Preise - wettbewerbsbedingt wegen der offenen Grenzen. Aber wir behalten trotzdem die alten, unterschiedlichen Kostenstrukturen. Das führt zahlreiche Unternehmen in die Pleite - siehe die Folgen der D-Mark-Einführung in Ostdeutschland. Deshalb brauchen wir eine Struktur- und Sozialausgleich: eine Transferunion für die Währungsgeschädigten. Ohne sie kommt es zu sozialen Zerreißproben innerhalb Europas. Deswegen führt die Währungsunion nicht zu größeren Zusammenhalt, sondern sie sprengt Europa - sozialpolitisch und regional.

      WaS: Ex-Kanzler Helmut Schmidt wischt ökonomische Zweifel gerne vom Tisch. Die europäische Integration sei zu wichtig...

      Hankel: Was ist denn Europa ? Wir haben weder ein europäisches Staatsvolk, noch ein handlungs- fähiges europäisches Parlament. Gesetze werden in der Exekutive gemacht - von der EU-Kommis- sion und dem Ministerrat. Die Gewaltenteilung findet nicht statt.

      WaS: Was hat das mit dem Euro zu tun ?

      Hankel: Mit dem Euro werden zusätzlich Bürokratie und Technokratie in Europa verstärkt. Aber die Verantwortung für Demokratie, Sozialausgleich und Ökologie bleibt unverändert bei den euro- päischen Staaten. Selbst Bundeskanzler Kohl bezeichnete die politische Union als Voraussetzung des gemeinsamen Währungsverbundes. Jetzt bekommen wir eine überstaatliche Geldpolitik, die keiner weise dazu verpflichtet ist, die Wirtschaft- und Sozialpolitik der Staaten zu unterstützen. Die europäische Zentralbank soll lediglich das europäische Preisniveau stabil halten und die Geld- versorgung sicherstellen. Das sie irgendeinem Staat zur Seite tritt, ist weder möglich, noch zu erwar- ten. Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob eine Notenbank autonom ist oder überstaatlich. Auch die autonome Bundesbank hat der Bundesregierung in allen Gefahrenlagen beigestanden. Denn dazu ist sie per Gesetz verpflichtet.

      WaS: Der Bundesbank wird aber genau dieser Vorwurf gemacht: 1,4 Prozent Inflation, aber mehr als vier Millionen Arbeitslose.

      Hankel: Mit dem Euro werden wir dieses Programm erst richtig bekommen. Die Debatte geht derzeit doch nur darum, ob der Euro stabil sein wird oder nicht ? Die Frage aber ist: Wird Europa zu einer sozialpolitischen Wüste ?

      WaS: Sehen Sie nicht zu schwarz ?

      Hankel: Nein! Wirtschaftskrisen können künftig weder mit Wechselkursen, noch mit Zinsen abge- federt werden. Auch nicht mehr mit antizyklischer Finanzpolitik. Krisen schlagen daher direkt auf das Unternehmen und den Arbeitsplatz durch. In Deutschland klagen alle über die Globalisierung. Aber genau das verstärken wir dann in Europa durch unseren eigenen europäischen Globalismus vor der Haustür. Es wird einen gewaltigen Preiswettbewerb geben.

      WaS: Was ist denn am Binnenmarkt so schlecht ?

      Hankel: Wir konzentrieren uns zu stark auf unsere Nachbarn. Die wirkliche Musik spielt auf den Märkten in Asien, in Osteuropa und der Drittem Welt, wo wir mit den Amerikanern und Japanern im Clinch liegen. Langfristig gesehen, bezweifle ich sehr, ob der europäische Markt so gut für unsere Volkswirtschaften ist. Die Gefahr ist groß, wichtige Märkte zu verlieren und neue Technologien zu verschlafen. Zumal wir überhaupt keinen Euro brauchen, denn mit den Kernmärkten in Europa haben wir bereits eine De-facto-Wechselkursunion. Das Wechselrisiko ist bereits abgeschafft.

      WaS: Es ist zu erwarten, daß die Währungsunion 1999 nur starten kann, wenn die im Maastricht-Vertrag fixierten Grenzwerte aufgeweicht werden. Für Deutschland ist diese Hintertür durch das Urteil das Bundesverfassungsgerichts verschlossen.

      Hankel: Richtig. Die Bundesregierung muß die Kriterien exakt erfüllen und nicht politisch, das heißt, der Tendenz nach.

      WaS: Zahlen die Deutschen möglicherweise weiter in Mark, während der Euro längst eingeführt ist ?

      Hankel: Allenfalls in der Übergangszeit, bis es den Euro auch zum Anfassen gibt, also nicht als Buch- und Verrechnungsgeld. Doch das Ziel ist die Vorherrschaft von Mark und Bundesbank zu brechen. Das ist die Geschäftsgrundlage für Maastricht. Nach jetzigem Stand der Dinge bleibt dem Bundeskanzler im Frühjahr 1998, wenn der europäische Rat über die Kandidaten befindet, nur die Wahl zwischen Vertrags- und Verfassungsbruch. Keine schöne Alternative.

      WaS: Ausweg aus dem Dilemma ist die Alternative.

      Hankel: Genau diesen Weg hat das Verfassungsgericht vorgegeben. Es sagt, die Kriterien sind wichtiger als die Termine.

      WaS: Was würde die laxe Ausrichtung von Maastricht bedeuten ?

      Hankel: Kapitalflucht. Man macht sich viel wenig klar, welch ungeheure Summen Auslandskapital in der Mark angelegt sind. Allein 20 Prozent aller Weltwährungsreserven werden in Mark gehalten. Das sind eine halbe Billionen Mark. Über 40 Prozent der deutschen Wertpapiere befinden sich in ausländischen Besitz - eine weitere halbe Billion Mark. Wenn von diesen Summen wegen Abwertungsgefahren auch nur ein Teil ins Ausland abfließen, womit zu rechnen ist, ist das die Initial-zündung für einen rapiden Kursverfall des Euro.

      WaS: Was sind die Folgen ?

      Hankel: Erstens Inflation. Denn jedes Prozent Kursverlust erhöht die Spielräume für den inneren Kosten- und Preisauftrieb in Europa. Zweitens, der Euro wird keine Weltwährung wie die DM, sondern bleibt europäisches Provinzgeld. Drittens, Kursverfall und Inflation schlagen durch auf die Zinsen. Das ist aber ein Schlag gegen die Arbeitnehmer und Sparer. Denn die hohen Zinsen gefährden die Arbeitsplätze und führen zu erheblichen Vermögensverlusten.

      WaS: Wie kann die Europäische Zentralbank gegensteuern ?

      Hankel: Die hat nur die Wahl zwischen Holzweg und Sackgasse. Entweder läßt sie die Abwertung zu, oder sie reagiert mit einer gegenhaltigen Zinserhöhung. Wie es man auch dreht oder wendet, um die Zinserhöhung kommt man nach Einführung des Euro nicht herum. Das allein ist Grund genug, den Termin zu verschieben. Denn bevor wir uns diese Zinserhöhung leisten können, müssen wir erst einmal in ganz Europa die Arbeitslosigkeit bekämpfen und die Konjunkturen flott machen.

      WaS: Italien ist seit einigen Wochen zurück im Europäischen Wechselkurssystem. Nächtelang wurde im Währungsausschuß der EU über den Kurs der Lira für den Wiedereintritt gestritten. War das ein Vorgeschmack auf 1998, wenn die Kurse festgelegt werden, mit dem die nationalen Währun- gen in den Euro aufgehen ?

      Hankel: Ja. Um die Einstiegskurse wird es viel Streit geben, weil jedes Land mit einem möglichst nie- drigen Kurs in den Euro gehen will - der Exportvorteile wegen. Der Vertrag selber enthält eine frag-würdige Vorausfestlegung. Ecu-Anleihen sollen im Verhältnis 1 : 1 in Euro getauscht werden.

      WaS: Frankreich hat bereits Vorschläge gemacht, den Euro mit einer massiven Abwertung auf den Markt zu geben.

      Hankel: Die Franzosen haben allen Ernstes die Gleichung vorgeschlagen: ein Ecu = ein Euro = ein Dollar. Nach jetzigem Kursstand des Ecu würde das eine Abwertung von D-Mark und Euro um gut und gerne 20 Prozent bedeuten. Das mag zwar gut für die Exportindustrie sein, bedeutet aber herbe Verluste für die Sparer und Anleger.

      WaS: Erwarten Sie in den letzten Monaten vor dem Start zum Euro heftige Kapriolen am Devisen- markt ?

      Hankel: In der zweiten Jahreshälfte 1998 werden wir den heißesten Währungsherbst nach dem zweiten Weltkrieg erleben. Die Finanzmärkte werden den herannahenden Euro testen. Viele Aus- landsanleger, die ihr Geld in Mark, Gulden oder Schilling investieren, werden rausgehen und abwarten. Es wird gewaltige Verwerfungen in den Wechselkursen geben. Dollar, Pfund, Schweizer Franken und Yen werden profitieren.

      WaS: In Dublin zwängte Theo Waigel seine europäischen Partner in ein enges finanzpolitisches Korsett. Der Stabilitätspakt ahndet Defizite künftig mit Geldbußen. Ausnahme für Sanktionen ist eine Rezession. Ist das Signal genug für einen harten Euro ?

      Hankel: Zunächst wird eine neue Fälscherbörse eröffnet. Denn jetzt werden nicht nur Etats, sondern auch Sozialprodukte manipuliert werden, um straffrei zu bleiben. In der Sache müssen jetzt alle euro- päischen Nationen Sparpakete a`la Waigel schnüren. Nur: Alle stecken in einer schweren Sozialkrise. Rentenkassen und Gesundheitssysteme stehen vor dem Kollaps. Wir haben über 18 Millionen Arbeitslose in Europa.

      WaS: Nimmt der Waigel-Pakt den Finanzministern jeden Gestaltungsspielraum ?

      Hankel: Ja. Denn künftig entscheiden Zahlen die Politik, nicht mehr politische Proritäten. Noch immer gilt, daß die Staaten die Verantwortung für Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und sozialen Aus- gleich tragen. Das kann nur gelingen, wenn sie ihre Finanzpolitik behalten und elastisch auf wech- selnde Situationen reagieren können.

      WaS: Aber sorgt nicht der Stabilitätspakt für einen stabilen Euro ?

      Hankel: Leider nein. Wir sehen ja selber an unserer viel zu hohen Staatsverschuldung, das dieses der Stabilität der D-Mark keinen Abbruch getan hat. Aber anders herum ist der Waigel’sche Stabilitätspakt doch ein Mißtrauensvotum für seine europäischen Kollegen. Er traut ihnen nicht, und deswegen sollen sie eingebunden werden. Nur, mit der Methode Waigel stolpert ganz Europa in eine Krise a`la 1930/31. Er hat den Euro damit geradezu zur Depressionswährung gemacht.

      WaS: Sie klingen wie Hiob: Ein butterweicher Euro führt Europa in die geldpolitische Isolation, ein harter in die sozialpolitische Wüste !

      Hankel: Was nur beweist, daß für dieses Geldabenteuer viel zu früh ist.

      WaS: Wenigstens bleibt der Vorteil für die Bürger, wenn die Umtauschkosten entfallen.

      Hankel: Auch dieses Argument ist Unfug: Mit dem Euro-Cheque können sie heute in ganz Europa bezahlen, lediglich billiger müßte er werden.

      Capoon, der radikale EURO Kritiker!
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 12:36:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      Und Interviews kopieren reicht als Argumentation? Gibt mehr Eurobefürworter als -Gegner unter den Ökonomen - also was soll der text ??

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      Avatar
      schrieb am 07.09.00 12:43:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Capoon: http://www.cdu.de Hier kannst Du Dich austoben. :D

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 13:29:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      @capoon:

      Herrgott hört doch endlich mit dem Gejammer auf!
      Der hohe Dollar nützt uns doch mehr als er schadet...
      sicher sind die Ölpreise hoch - ja und ??

      Volksentscheide würde ich sehr begrüssen - leider spricht ein Punkt deutlich dagegen: Die Tatsache das ein Großteil der Bevölkerung ein Haufen manipulierbarer Deppen ist. (ich nehm mich selber auch nicht vollkommen aus - bin auch leicht manipulierbar!)
      ich will aber wirklich nicht das die Redakteure der Bildzeitung wichtige Entscheidungen treffen.

      Zu deiner Bewunderung für Frankreich - das ist jetzt wohl das paradoxeste an deiner Aussage: was denkst du denn wie sich diese Auseinandersetzugen auf den Euro auswirken??

      Ich will den Euro und eine europäische Einigung - und auch eine Erweiterung wenn die Kandidaten die Bedingungen erfüllen.

      Stell dir doch bitte mal die USA als 50 unabhängige Staaten vor?? denkst du denen würde es besser oder schlechter gehen ??

      Denethor
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 14:04:44
      Beitrag Nr. 8 ()
      Was juckt mich der Euro?

      @ Neemann: Statt hier ein kleines provozierendes Statement abzugeben, solltest Du mal mit einer konstruktiven Kritik antworten, falls Du überhaupt dazu in der Lage bist. Ich führe gerne über jede fundierte Äußerung einen kritischen Dialog. Und überhaupt, was interessiert mich das Geschwätz von irgendwelchen Experten? Ich bin kein Papagei, der alles nachplappert.

      Noch hält sich die Aufregung über die Euroschwäche bisher in Grenzen. Auch wenn in der letzten Zeit immer mehr kritische Stimmen zu hören waren. Jeder von uns muß die Frage stellen: Wie lange noch steigen die Aktienkurse, angesichts weiterer Zinserhöhungen, die demnächst von der EZB getätigt werden müssen. Der Kapitalabfluß aus dem Euroraum hin zum Dollarraum hat sich in der letzten Zeit stark erhöht. Damit unterstützen die Europäer zwangsläufig die US-Wirtschaft. Es besteht die reale
      Gefahr, daß auch die Eselsgeduld der Marktteilnehmer irgendwann vorbei ist, falls der Euro weiter in den Keller rauscht. Selbst die letzte Zinserhöhung konnte den Kursverfall nicht stoppen. Das heißt: Wir können uns auf weitere Zinserhöhungen durch die EZB einstellen. Zinserhöhungen sind aber Gift für die Konjunktur und für den Aktienmarkt. Das weiß auch die EZB. Die Kreditaufnahme wird teurer für die Unternehmer, die gerade anlaufende Konjunktur könnte abgewürgt werden, trotz Exportaufschwungs. Meines Erachtens wird es nicht mehr lange dauern und die EZB greift mit Stützungskäufen ein. Das wird nach meiner Meinung aber nur Strohfeuereffekt haben. Solange das Geld weiter in den Dollar fließt, solange wird der Euro schwach bleiben. Auch aus charttechnischer Sicht ist der Euro stark angeschlagen und das Vertrauen in den Euro hat in der letzten Zeit eher nachgelassen, was auch mit der mangelnden Haushaltsdisziplin von einigen Mitgliedsländern zutun hat. Momentan sackte der Euro unter 87 Cents und das zeigt eindeutig die Schwäche des Euro. Das fatale dabei ist, daß keiner weiß wie weit die Talfahrt des Euro noch geht. Eine Gemeinschaft, die nicht regierungsfähig ist, wo es keine einheitliche Rechtsprechung gibt, und wo die sozialpolitischen und vor allem die wirtschaftlichen Unterschiede gravierend sind, kann nicht so schnell das Vertrauen der Marktteilnehmer zurückgewinnen.

      @dickdiver: Ich habe mit dieser „Schwarzen Bande“ nichts am Hut!

      @Denethor: Sollen sich die Untertanen denn alles vom Staat gefallen lassen? Die Autoritätsgläubigkeit der breiten Masse in Deutschland hat uns schon einmal in die Katastrophe geführt. Plebiszitäre Elemente in der Politik fördern das demokratische Bewußtsein der Bevölkerung. Die Bevölkerung wurde schon immer von den Herrschenden manipuliert. Durch direkte Demokratie könnten die Herrschenden wichtige Machtbefugnisse verlieren und das ist allemal gut, oder?
      Das durch die Protestmaßnahmen in Frankreich der Euro nicht gestärkt wird, ist anzunehmen, aber die einzige Methode, Willkürmaßnahmen des Staates effektiv zu verhindern. Ich lehne nicht generell die Osterweiterung der EU ab. Die Osterweiterung der EU muß behutsam vorgenommen werden und die Kriterien für eine Aufnahme dürfen auf keinem Fall aufgeweicht werden.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 14:36:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Capoon:
      "Die Osterweiterung der EU muß behutsam vorgenommen werden und die Kriterien für eine Aufnahme dürfen auf keinem Fall aufgeweicht werden"

      da stimme ich vollständig mit dir überein.

      Zum Thema mehr direkte Demokratie: willst du wirklich das die Leute von der Strasse einfluss auf z.B. aussenpolitik der BRD haben??
      das kann doch nicht gutgehen! wir diskuttieren hier ja über die Dinge aber weisst du wieviele Leute keine Ahnung von Aussenpolitk haben?? die wissen nicht mal das Warschau in Polen liegt und sollen über die Osterweiterung der EU entscheiden ?? wenns hoch kommt haben die ein paar Polenwitze als Basis ihrer Entscheidung!

      Und zum Thema Frankreich: ich bin ja für Streitbare Bürger aber hier geht der weg in die falsche Richtung...und ich mag es nicht das Minderheiten den Staat und damit die Mehrheit erpressen.

      Denethor
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 14:52:22
      Beitrag Nr. 10 ()
      Da sieht man doch wieder die riesigen Mentalitätsunterschiede zwischen Europa hier Frankreich vs. Deutschland.
      Die Franzosen handeln, ein Volk das sich in der Geschichte nie lang etwas gefallen lassen hat.
      Durch ne konzentriete Aktion bringt man das ganze Land zum stocken. Die Mineralölpreise müssen eben runter.
      Die Regierung wirft sich schon in den Staub.
      Das sehen wohl alle so in Frankreich wie in Deutschland. Nur die Deutschen, sind ungebrochen Meckerweltmeister.
      Nirgendwo wird sooft diskutiert und gemeckert wie in Deutschland.
      Wenn man aufruft sich zu wehren, Beispiele an Board: Arkuns Aufruf gegen das Telekom-Monopol und das Flatrate-Sterben an
      die Bundesbehörden oder eine gemeinsame Aktion gegen die Sperrung des Quotetrackers bei Finanztreff,
      erntet man nur Bedenken," aber das ist dich nicht der richtige Weg", "denkt ihr ernsthaft, ihr werdet etwas ändern"....
      Die Kommentare der Bedenkenträger liessen sich endlos fortsetzen. Genau aus diesem Grund sind die Boards auvh so beliebt
      in Germany. Man kann mal richtig meckern und sich hinter seiner Anonymität verstecken.
      Keine Wunder das nur eine Revolution in Deutschland tatsächlich irgendwie erfolgreich war. Die Wende...
      Also ich finde diese mentalitätsunterschiede schon faszinierend. Wie sagte doch der Bundeswirtschaftsminister Müller
      zutreffend zu Ereignissen in Frankreich:" Das würde bei uns nie passieren"
      Recht hat er.......

      EHC2000
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 15:00:33
      Beitrag Nr. 11 ()
      @EHC
      die Unterschiede in der Mentalität hast du ja schön dargestellt.
      nur findest du die geschehnisse in Frankreich eher positiv oder negativ ??
      und bist du für mehr direkte Demokratie in Deutschland oder nicht?

      ansonsten könnte man dein Posting leicht für Gemecker über die deutsche mentalität halten ;) typisch deutsch eben!

      Denethor
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 15:53:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      @denethor
      Wenn du mich kennen würdest, hättest du sowas nicht geschrieben.
      Ich versuche stets nicht nur zu meckern, sondern aktiv zu werden, selbst wenns persönlich gefährlich werden kann, wie vor der Wende!
      Ich glaube einen ziemlichen Respekt gegenüber den Franzosen
      angedeutet zu haben.
      Man kann natürlich meckern, aber irgendwann müssen auch mal Taten
      folgen!;)

      EHC2000
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 16:01:22
      Beitrag Nr. 13 ()
      Der Revoluzzer

      Der deutschen Sozialdemokratie gewidmet

      War einmal ein Revoluzer,
      Im Zivilstand Lampenputzer;
      Ging im Revoluzzerschritt
      Mit den Revoluzzern mit.

      Und er schrie: „Ich revolüzze!“
      Und die Revoluzzermütze
      Schob er auf das linke Ohr,
      Kam sich höchst gefährlich vor.

      Doch die Revoluzzer schritten
      Mitten in der Straßen Mitten,
      Wo er sonsten unverdrutzt
      Alle Gaslaternen putzt.

      Sie vom Boden zu entfernen,
      Rupfte man die Gaslaternen
      Aus dein Straßenpflaster aus,
      Zwecks des Barrikadenbaus.

      Aber unser Revoluzzer
      Schrie: „Ich bin der Lampenputzer
      Dieses guten Leuchtelichts.
      Bitte, bitte, tut ihm nichts!“

      Wenn wir ihn` das Licht ausdrehen,
      Kann kein Bürger nichts mehr sehen,
      Laßt die Lampen stehn, ich bitt!
      Denn sonst spiel` ich nicht mehr mit!

      Doch die Revoluzzer lachten,
      und die Gaslaternen krachten,
      und der Lampenputzer schlich
      fort und weinte bitterlich.

      Dann ist er zubaus geblieben
      und hat dort ein Buch geschrieben:
      nämlich, wie man revoluzzt
      und dabei doch Lampen putzt.

      von Erich Mühsam

      Mit diesem Gedicht beschreibt Mühsam die
      Mentalität der meisten Deutschen schon ziemlich genau.

      Capoon, der meint, das die beste Regierung die ist , welche am wenigsten regiert

      Ps. Denkt mal über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat nach!
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 16:01:45
      Beitrag Nr. 14 ()
      @capoon: Kann Dir vorbehaltlos zustimmen.
      @EHC2000: Dir auch.

      Die Politikverdrossenheit in Deutschland kommt sicher nicht davon, daß die Bevölkerung ihre Wünsche von der Politik umgesetzt sieht.
      Solange der Bevölkerung von den Politikern während der Wahlkampfzeit versprechen gegeben werden, die dann nicht haltbar und durch die Bevölkerung nicht einklagbar sind, kann man hier wohl kaum von einer Demokratie reden.

      Die Demokratie steht für die Mitbestimmung des Volkes.

      Und die Regierung hat genau diesen Willen umzusetzen.

      Warum also keine direkte Demokratie ? Weil die Mehrheit anderer Meinung sein könnte als die Politiker ?

      Zu dem Pöbel, dem so gerne die eigene Meinungsbildung abgesprochen wird: Dieser Pöbel gehört genauso zu Volk. Und seine Meinung muß auch berücksichtigt werden !!!

      Und erst dann hätten wir eine echte Demokratie, in der die Meinung des Volkes berücksichtigt wird. (Und jetzt kommt mir nicht mit dem 3. Reich, das war eine Diktatur...)

      Wer weiss, ob es dann den Euro gegeben hätte, bzw. ob es zu einer Osterweiterung kommen würde.
      Aber was hier passiert, ist eine Entmündigung des Volkes.
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 16:02:12
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ Capoon:

      [ ] grade mal einen tag dabei und schon müll posten
      [x] du bist ein basher
      [ ] du bist ein guter basher
      [ ] du bist ein pusher
      [ ] du bist ein guter pusher
      [ ] deine info ist falsch
      [x] deine info ist richtig, aber alt
      [x] deine info ist wertlos
      [ ] eine quellenangabe wäre nicht schlecht
      [ ] eine begründung wäre nicht schlecht
      [x] du bist im falschen forum
      [ ] keine beleidigungen bitte
      [ ] versuchs nochmal!
      [x] geh weg
      [ ] ich will ein kind von dir
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 16:12:29
      Beitrag Nr. 16 ()
      @EHC
      ich kann dich ja nicht kennen nur weil ich eine Handvoll Postings von dir gelesen hab- wär ja schlimm wenn das so einfach wäre! ;) :D

      zu Frankreich: Ich denke die Einstellung in Frankreich liegt vielleicht auch in der zentralistischen und monarchischen Vergangenheit Frankreichs begründet...hier ist eben nur konsequenter und gemeinsamer Widerstand sinnvoll. Immer noch ist ja die politische Struktur in frankreich wesentlich zentralistischer als bei uns.
      (was ich nicht für besser halte!)

      Ich kann Lobbyisten nun mal nicht besonders leiden...und Bauern und Fuhrunternehmen scheinen in Frankreich eine große Lobby zu haben.
      IMHO protestieren die hier aber gegen bzw. für eine völlig falsche Sache.

      Denethor
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 16:13:42
      Beitrag Nr. 17 ()
      Doch @EHC,

      wie hatten schon mal sowas, als privilegierte Fluglotsen für mehr Kohle die armen Urlauber als Geisel nahmen, um damit den Staat zu erpressen.

      Wenn ich der französische Staat wäre, ich würde diese eindeutigen Straftaten und Erpressungen damit beenden, indem ich ein oder zwei Panzer gegen die LKW fahren liesse, wäre der Spuk schnell vorbei!

      Cargo
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 16:43:37
      Beitrag Nr. 18 ()
      @Jagger, upps Siggi;)

      Also schon die Idee Panzer gegen Streikende einzusetzen, verschlägt mir die Sprache. Das hat ja nicht einmal die "gute alte" DDR geschafft.
      Du könntest mir glauben, in Frankreich wäre die Hölle los, die
      das ganze System gefährden könnte!

      Gruß
      EHC2000;)
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 16:46:31
      Beitrag Nr. 19 ()
      EHC :),

      das war jetzt mehr ein Gag, ich meinte eigentlich das mit den Fluglotsen!

      Gruss
      Carg :)
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 17:08:30
      Beitrag Nr. 20 ()
      In Frankreich kriegt der Mob jetzt billiges Öl versprochen. Da sind Amateure am Werk, die die marktwitrtschaftlichen Mechanissmen (Wenn das Öl teuer ist, werden weniger Geländewagen gekauft und sparsame Autos entwickelt = Motor des Fortschritts) nicht verstanden haben.
      Frankreich geht damit eindeutig den Weg, weg von der effizienten Marktwirtschaft, hin zu einer Zentralverwaltungswirtschaft.

      Auch in der BRd macht sich Sozialismus breit. Die wollen jetzt eine
      Computersteuer erheben. Modems und alles was mit Informationsübertragung zu thuen hat, soll 30% teurer werden. Hier werden Partikularinteressen der Rechteverwertungsindustrie über den gesamtgesellschaftlichen Nutzen gestellt. Das drückt natürlich auf den Euro. Die Finanzmärkte werden die Warenmärkte früher oder später beeinflussen.

      Diejenigen, die arbeiten und sparen, sind die Dummen. Profiteure dieser Politik, sind eigentlich nur Sozialhilfeempfänger, Pseudoasylanten u.s.w., die mit Steuergeldern weiter schön abgefüttert werden.

      Gruß
      HannoHoichler
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 17:36:48
      Beitrag Nr. 21 ()
      @EHC2000: Nun, anno 53 haben sie halt den Russen den Vortritt gegeben, dafür haben sie dann ein paar Jahre später in Prag die Sau rausgelassen!

      @Capoon: Beantworte mir mal bitte folgenden Fragen:

      1) Was meinst du, würde die vom Euro "unbelastete" DMark derzeit machen? Fels in der Brandung spielen?
      2) Wie würde sich die deutsche Wirtschaft und damit die D-Mark in einem zersplitterten Europa in den nächsten zehn Jahren entwickeln?
      3) Ist deines Wissens nach geplant, die in ein paar Jahren (?) voraussichtlich aufgenommenen Oststaaten sofort in die Währungsunion aufzunehmen?

      Zur Forderung nach mehr direkter Demokratie: Ich weiß nicht mehr, wer die Frage nach Abstimmung des (deutschen!) Volkes über die EU-Osterweiterung aufgeworfen hat, aber denkt ihr nicht auch, diese Abstimmung hätte man beim Eintritt Deutschlands zur EU hier machen müssen, vielleicht noch zum Beitritt zur Währungsunion! Aber daß WIR über das Schicksal fremder Länder abstimmen sollen, ist doch etwas übertrieben und egozentrisch, oder???

      Amok
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 17:36:59
      Beitrag Nr. 22 ()
      wenn der Kanzler lieber schauspielert statt sich mal um den Rest zu
      kümmern(die wenigen Idioten die noch schaffen),jedem alles zusagt obwohl sowieso keine Kohle mehr im Säckl ist und Eichel in seiner Kreativabteilung sich wieder eine neu Besteuerung ausdenkt um die Kaufkraft zu minimieren wie soll da was vorwärtsgehen?????????
      ES wundert mich immer wieder auf was für Ideen unsere Volksvertreter
      kommen die sich bei Einkommen im 5-stelligen Bereich,bevorzugter Behandlung bei Versicherungsbeiträgen,mehr Kindergeld(wieso eigentlich,kriegen deren Frauen die Kinder anders als wir Sterbliche?)den Kopf darüber zerbrechen wie jemand der jetzt schon 2000DM verdient
      nicht auch mit 1900DM zufrieden sein könnte.
      Euroschwäche ist ein politisches Problem und jetzt noch Osterweiterung am Besten bis China (würde Verheugen doch freuen)
      welcher Arsch macht dann das Licht aus ICH NICHT vorher hau ich ab
      1000%ig.
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 18:00:45
      Beitrag Nr. 23 ()
      @hheuchler: So ein Unsinn! :( Deine *Computersteuer* gibt es schon viele Jahre. Es ist eine "urheberrechtliche" Abgabe, die beim Kauf von CDs, MCs, LPs, TB-Aufnahme-und Abspielgeräte, CD-Player... erhoben wird. Sie ist im Kaufpreis enthalten.

      Deine weiteren Aussagen sind schlicht gesagt nur dumm. :(

      dickdiver
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 18:31:20
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Amok
      Du hast leider unrecht!

      1953 sind keine NVA-Panzer gegen die Bevölkerung aufgefahren.
      Die NVA war erst im Aufbau.
      Die DDR war 1953 nicht mehr und nicht weniger als eine
      sowjetische Besatzungszone. Wenn in der ZK der KPDSU in Moskau
      jemand mit dem Finger schnippste, wurden in der "DDR" anno 53
      1000 Leute verhaftet. Die DDR war kein Souveräner Staat 1953!
      Das hat mit Vortritt lassen überhaupt nichts zu tun.

      1968 waren Divisionen der NVA als Reserve der Armee-Einheiten
      des Warschauer Vertrages an der tschechischen Grenze stationiert.
      Meines Wissens hat kein NVA-Soldat 1968 tschechischen Boden betreten.
      Nun überlege mal warum nicht, den Sowjets war die symbolische Problematik eines neuen "deutschen Einfalls" sehr wohl bewußt.
      Deshalb gab es keine Einsätze von NVA-Panzern gegen tschechische
      Demonstranten!

      Bitte informiere dich besser, die DDR hat nicht in Prag die Sau rausgelassen, das ist schlichtweg falsch, Amok!

      Das nurmal zur Richtigstellung, dass natürlich nichts an der Tatsache
      ändert, die DDR war ein Unrechtsstaat.

      Gruß
      EHC2000
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 18:57:29
      Beitrag Nr. 25 ()
      Der Euro ist die zukünftige Superwährung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      1,00 zum Ende des Jahres!!!!!!!

      1,20 Ende 2001 !!!!!!!!!

      1,50 Ende 2002 !!!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 19:15:02
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo zusammen!

      @Amok: Ich bin davon fest überzeugt, daß die DM gegenüber den anderen Währungen kaum an Wert eingebüßt hätte. Im Übrigen ist der Euro nicht allein gegenüber dem Dollar schwach, auch andere Währungen, wie z. B. der Yen, Schweizer Franken oder das Britische Pfund – um nur einige Währungen zu nennen – zeigen gegenüber dem Euro Stärke.

      Die DM hatte in der gesamten Welt einen sehr guten Ruf. Sie verkörperte Stabilität und wurde in aller Welt bewundert. Zeitweise spielte die DM in der Welt die erste Geige. Sie war in Europa die Kernwährung. Ich erinnere an den Schweizer Franken, auch diese Währung verkörperte Stabilität. Hat etwa der Schweizer Franken gegenüber dem Dollar stark an Wert eingebüßt?

      Wer meint, daß man ohne Bedenken, Hartwährungen wie die DM mit Schwachwährungen wie die Lira oder den belgischen Franc zusammenbringen kann, (demnächst kommt auch noch die Drachme hinzu) verkennt offensichtlich die Psychologie der Märkte. Abgesehen davon, ist es ganz logisch, daß solch eine Währung nicht mehr so stark sein kann.

      Um das mal klipp und klar zu sagen: Ich bin für ein Vereinigtes Europa. Nur die fundamentalen Voraussetzungen für eine Währungsunion fehlen. Bevor man eine europäische Währungsunion beschließt, muß man eine politische Union verwirklichen. In dieser politischen Union sind eine einheitliche Rechtsprechung, eine steuerliche Gleichheit und eine politische Einstimmigkeit von elementarer Wichtigkeit. Wo bleibt zum Beispiel eine einheitliche Arbeits- und Sozialgesetzgebung?
      EUROPA ist und bleibt ein Flickenteppich, mit unterschiedlichen Kulturen und unterschiedlichen Mentalitäten. Währungsstarke wird aber nur durch Vertrauen gewonnen und daran hapert es momentan gewaltig. Auch verhinderte Reformen und zuviel staatliche Subventionen können eine Währung in Mitleidenschaft ziehen. Wie will man die Arbeitslosigkeit (18 Millionen Menschen sind in der EU arbeitslos) wirksam bekämpfen, wenn man vorher keine politische Union hat ? Fragen über Fragen, ja es ist wirklich ein sehr komplexes Feld, wenn man alle negativen Einflüsse auf einer Währung hier schildern sollte. Jetzt muß die EZB aufpassen, daß wir nicht in einem gefährlichen, inflationären Strudel geraten. In Irland und Spanien ziehen die Preise schon deftig an!

      Es wird nicht lange dauern und wir stehen vor ähnlichen Problemen.

      Nach dem Beitritt der Oststaaten wird es eine längere Übergangszeit geben, die dann nach gewissen Kriterien zur Währungsunion ausgebaut wird. Aber trotzdem wird im Vorfeld der Euro geschwächt, weil in den maroden ehemaligen Ostblockstaaten sehr große Summen für den Aufbau der Infrastruktur verwendet werden muß. Um mich nicht falsch zu verstehen, wir müssen diesen Staaten helfen, damit sie die Kriterien möglichst schnell erfüllen. Aber bitte nicht in einen Beitritt Schweinsgalopp.

      Klar, man braucht nicht über jeder Gesetzgebung eine Volksbefragung durchführen, aber die elementaren Weichenstellungen für die Zukunft, sollten nicht nur durch die Politikerkaste entschieden werden. Das gesamte Volk ist und bleibt das souverän. Dem hat sich alles unterzuordnen.


      Auf andere kann ich jetzt hier nicht eingehen!

      Gruß Capoon
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 19:30:47
      Beitrag Nr. 27 ()
      Ja, wenn Du schon (rhetorisch) fragst: auch der Schweizer Franken hat gegenüber dem USD verloren, und zwar nennenswert:

      Kurs am 1.1.99 1 USD = CHF 1,7782
      heutiger Kurs 1 USD = CHF 1,3723
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 20:54:43
      Beitrag Nr. 28 ()
      ...irgendwie falschrum ;)
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 21:05:36
      Beitrag Nr. 29 ()
      peinlich, peinlich...

      jetzt aber richtig rum:
      heute: 1 USD = DEM 1,7782
      1.1.99: 1.USD = DEM 1,3723
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 21:08:07
      Beitrag Nr. 30 ()
      schon wieder falsch:

      heute: 1 USD = CHF 1,7782
      1.1.99: 1 USD = CHF 1,3723

      wenn´s jetzt nicht stimmt, geb ich auf...
      Avatar
      schrieb am 07.09.00 21:47:10
      Beitrag Nr. 31 ()
      Gold Leute !!!! Kauft Gold !!!!
      mehr kann ich dazu nicht sagen..........
      Gold das einzig wahre....
      Gruß spekulativ
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 00:54:16
      Beitrag Nr. 32 ()
      Frankreich, Italien, Deutschland, Osterweiterung.......
      Erweiterung des Elends.
      Alles proletarische Politik für Proleten.
      Proletarier der ganzen Welt, vereinigt Euch ! (Lenin)
      Endlich sind wir soweit, im Zuge der Globalisierung (des Elends).

      Extreme Belastungen für jeden Einzelnen sind unvermeidbar.

      Kein Wunder also, wenn sehr viele Europäer ihr Geld in den $ investieren.

      Wir Amerikaner betreiben bewusst und mit Erfolg unsere Interessen. Wir wollen keinen Elend importieren,
      sondern Eliten anziehen.
      Unser Ziel ist unser Reichtum: DIEU ET MON DROIT !

      PGS
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 09:26:06
      Beitrag Nr. 33 ()
      U.s. ein interessanter Artikel aus der FR von heute.

      Gruss
      dickdiver ;)

      Politisch korrekt

      Die Devisenexperten haben den Buhmann ausgemacht, der am Kursrutsch des Euro schuld ist: Bundeskanzler Gerhard Schröder. Dabei hatte dieser am Montag lediglich erklärt, ein niedriger Euro-Kurs biete wegen höherer Umsätze hiesiger Firmen im Ausland eher Anlass zur Freude als zur Sorge. Seither werden Analysten nicht müde, Schröders Bemerkung als Auslöser, wenn nicht gar als Grund des Kursrutsches aufzubauschen.
      Dabei taugt die ganze Angelegenheit allenfalls für ein Rhetorik-Lehrbuch von Regierungsberatern. Mag ja durchaus sein, dass es ungeschickt ist, beim Reizthema Währung den Begriff "Freude" ins Spiel zu bringen. Zumal Politiker, Banker und - ein Griff an die eigene Nase - auch die Wirtschaftspresse dieser Tage mit ihrem Vokabular zur allgemeinen Verunsicherung beitragen. Wenn täglich von "freiem Fall" und "Absturz", von "schwachem" und "kränkelndem" Euro die Rede ist, wirkt ein Bekenntnis zur Gelassenheit auf den besorgten Bürger wohl wahlweise als frommer Wunsch oder als arglistige Täuschung. Kommt es noch dazu aus dem Mund eines Staatsmannes, mag sich mancher Sparer, der um sein Vermögen zittert, verhöhnt fühlen.
      Allein: Egal, ob Schröder beim Blick in die Devisencharts jubelt oder in Tränen ersäuft, des Kanzlers Meinung hilft dem Euro weder auf die Beine noch stürzt sie den Euro in den Abgrund. Die Devisenmärkte folgen selten genug der Ratio makroökonomischer Daten und realwirtschaftlicher Gesetze. Warum also sollten sich die Zocker dann von einem Politiker leiten lassen, der eine Binsenweisheit ausspricht ?
      Der Kanzler hat gestern seine Aussage zurecht gerückt und ergänzt, dass die hohen Importpreise "natürlich nicht schön" seien. Der verbale Dreher, der übrigens ohne jede Wirkung auf die Kurse blieb, ist eigentlich schade. Denn - auch wenn es wohl nicht politisch korrekt ist: Angesichts des im übrigen günstigen Preisklimas kann Europa derzeit mit einem niedrigem Wechselkurs leben. Und die boomende US-Wirtschaft mit einem hohen Dollar-Kurs. Allenfalls den wenigen Bundesbürgern, die jahrzehntelang gespart haben, um ihren Lebensabend in Florida zu verbringen, müssen die überdrehten Devisenhändler ein Dorn im Auge sein. Alle anderen haben keinen Anlass zur Sorge. Und die exportabhängige deutsche Industrie sogar einen Grund zur Freude. Daran hat sich seit Montag nichts geändert. fed
      [ document info ]
      Copyright © Frankfurter Rundschau 2000
      Dokument erstellt am 07.09.2000 um 21:04:40 Uhr
      Erscheinungsdatum 08.09.2000
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 11:16:30
      Beitrag Nr. 34 ()
      @ddiver
      >Kauf von CDs, MCs, LPs, TB-Aufnahme-und Abspielgeräte, CD-Player...
      Diese Steuer, die von der reinen Unterhaltungselektronik kommt, auch auf die Informationstechnik auszudehnen, ist neu, und wird dadurch, dass es eben eine Ausdehnung ist, nicht besser.
      Ob Du das Ganze als Steuer oder urheberrechtliche Abgabe bezeichnest, ist egal. Tatsache ist, der Staat entzieht der Wirtschaft willkürlich (nach Maßgabe irgendwelcher beamteter Sesselfurzer) Geld, um es genauso willkürlich weiterzuverteilen. Das ist Planwirtschaft, die keine vernünftigen Ergebnisse erzielt (siehe Osblockstaaten -> Umweltverschmutzung, Verschwendung, u.s.w).
      >Deine weiteren Aussagen sind schlicht gesagt nur dumm.
      Wirklich überzeugende Stellungnahme, die durch ebensolche Argumentationsdichte, wie Wortgewaltigkeit auffällt.

      Deine Interpretation des FR-Artickels ist mir nicht klar, mecker aber nicht rum, wenn die Inflation ins Laufen kommt, und Du all Deine Ersparnisse verlierst. In Irland haben wir bereits 8% Wirtschaftswachstum und 6% Inflation. Ähnlich sieht es auch in Luxemburg aus.
      Ich ging davon aus, dass die Formulierung, "die Finanzmärkte beeinflussen die Warenmärkte" auch von Glücksradzuschauern verstanden wird. Stichwort importierte Inflation. Deshalb nochmal für die etwas Langsamen:
      Wenn ein Hersteller einer Ware, die in Euroland 1DM kostet, in den USA 1$=2DM verlangen kann, wird er alles in die USA exportieren. In Euroland wird er seine Ware erst wieder anbieten, wenn der Preis durch die dadurch entstehende Verknappung, auf 2DM gestiegen ist.
      Gruß
      HannoHoichler
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 14:31:27
      Beitrag Nr. 35 ()
      @hhoichler: Du kannst noch nicht einmal Steuern von Abgaben unterscheiden und führst Dich auf wie ein schlechter Oberlehrer. :(

      < Wirklich überzeugende Stellungnahme, die durch ebensolche Argumentationsdichte, wie Wortgewaltigkeit auffällt.>
      Als Stellungnahme zu Deinen posting inhaltlich vollkommen ausreichend. :D

      <Deine Interpretation des FR-Artickels ist mir nicht klar...> Ich habe nichts interpretiert. "Politisch völlig korrekt" ist die Überschrift des Artikels. :laugh:

      <...auch von Glücksradzuschauern ..., ... für die etwas Langsamen> Dazu passt nur meine Aussage von gestern: "Deine weiteren Aussagen sind schlicht gesagt nur dumm."

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 15:10:58
      Beitrag Nr. 36 ()
      @dickdiver

      das eigentor scheinst eher du geschossen zu haben. :laugh:
      in meiner dunklen erinnerung gibt es steuern, gebühren und beiträge (und zölle) als wesentliche staatliche zwangseinnahmen. der unterschied besteht nur im anspruch auf gegenleistung, der bspw. bei steuern überhaupt nicht gegeben ist. was der staat mit diesen einnahmen macht, ob er sie weitergibt oder selbst behält, ist doch egal. wie du eine zwangsabgabe auf pc-hardware bezeichnen möchtest, ist nun wirklich zweitrangig, die wirkung ist die gleiche.

      um mich gleich weiter unbeliebt zu machen: auf solche ideen, den bürger zu drangsalieren, kommen immer die gleichen - heerscharen von bürokraten, die nur ihr dasein rechtfertigen wollen. wie anders sind solche großartigen ideen wie tv-gebühren auf computer oder steuer fürs private internet-surfen am arbeitsplatz oder zu erklären?

      gruß
      exekutor ;)
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 16:28:25
      Beitrag Nr. 37 ()
      @exekutor: Wenn ich Unrecht habe, dann sehe ich das gerne ein und lerne ebenso gerne dazu.:)
      Aber wer erhebt die geplante "Zwangsabgabe" auf PC etc.? Der Staat oder die Verbände bzw. Institutionen, die für den Schutz der Urheberrechte bzw. Künstler (Gema?) zuständig ist. Wer erhebt die schon lange bestehende "Zwangsabgabe auf MC, CD...? Soweit ich informiert bin ist es nicht der Staat! Wer handelt die Höhe "Zwangsabgabe" aus? Der Staat oder die Interessenvertreter?



      Gruss
      dickdiver :)
      Avatar
      schrieb am 08.09.00 16:51:44
      Beitrag Nr. 38 ()
      @ddiver
      >Du kannst noch nicht einmal Steuern von Abgaben unterscheiden
      >und führst Dich auf wie ein schlechter Oberlehrer.
      Und Du lässt dich mit verwaltungsjuristischen Begriffen verarschen, wendest das zu Deiner Verwirrung geschaffene Vokabular auch noch fleißig selbst an, und hoffst so, als gebildet zu erscheinen.
      Jede Wette, dass sich die Politiker über die Lämmer, die das von den Politikern zur Lämmerverarsche geschaffene Neusprech übernehmen, krank lachen.
      ><Deine Interpretation des FR-Artickels ist mir nicht klar...> Ich habe nichts interpretiert. "Politisch völlig korrekt" ist die Überschrift des Artikels. (Lachsimily)
      Ich fürcht auch hier, dass Du Dich wieder mal selbstüberlistest. Oh großer Meister, der Du mich einer Diskussion für nicht würdig erachtes, erkläre mir Deine Auffassung, und ich erkläre Dir, wer hier wirklich lacht.
      ><...auch von Glücksradzuschauern ..., ... für die etwas Langsamen> Dazu passt nur meine Aussage von gestern: "Deine weiteren Aussagen sind schlicht gesagt nur dumm."
      Ich versuche Dir, den Begriff der "importierten Inflation" näherzubringen, und Du findest das dumm. Lass mich raten, Du hast ein Atomkraftwerk im Garten.
      Gruß
      HannoHoichler
      Avatar
      schrieb am 10.09.00 01:34:50
      Beitrag Nr. 39 ()
      Wichtig ist doch nur, ob man zahlen muß. Wie das ganze nun heißt, ob STeuer, ABgabe, Zuschlag etc. pp., das ist doch zweitrangig. Der Effekt ist der Gleiche: Geld ist weg! :-(
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 11:48:07
      Beitrag Nr. 40 ()
      und schon wieder ein neues rekordtief: 0,8586
      darüber können auch nur die besitzlosen jubeln
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 13:43:48
      Beitrag Nr. 41 ()
      Nicht nur die Besitzlosen,

      auch die Dollar-Anleger (US-Aktien) können sich freuen.
      Nur, wie lange noch?
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 14:04:53
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ich meine immer noch, das der Euro der Preis ist, den wir für unsere Einheit an Frankreich bezahlt haben. Die Franzosen hat die starke DM schon immer gestört und die Einführung wurde recht kurz nach den 4+2 Gesprächen vereinbart. :confused:

      Mir klingt es halt noch in den Ohren, was die führenden Banker vor 18 Monaten gesagt haben : Wenn der Euro bei einem Dollar steht blasen wir die Sache eben ab haha. Denen bleibt jetzt das Lachen im Hals stecken.

      Schönen Gruß
      Peter :(
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 15:04:17
      Beitrag Nr. 43 ()
      Bin am Umziehen, daher 4 Tage keine Antwort
      @Capoon, jawoll, bin zur konstruktiven kritik fähig.
      1.Frage - Wo überhaupt liegt Dein Problem? Bislang haben wir doch praktisch keine negativen Auswirkungen des Währungsverfalls gehabt, es sei denn als Vielurlauber außerhalb der EU (bin ich nicht, Du vielleicht?)
      äähh - und komm nicht mit den Benzinpreisen, die sind zwar sehr hoch, aber nur zu geringem Teil wg. der Euroschwäche; aber ok, Kaffee, kakao, benzin mag auch eurobedingt etwas teurer geworden sein, das trifft etwas, dem steht aber auch einiges gegenüber.
      Der Euro ist ziemlich stabil, frag Geldexperten (nun ja, Hankel sagt freilich was anderes, aber etwa 80% aller Volkswirte werden das bestätigen - Geldwertstabilität ist keine Frage des Wechselkurses, sondern der Preise innerhalb des Währungsraumes. Die EZB hat die Leitzinsen nie wegen des Kursverfalls gesenkt, sondern vor allem wegen der anziehenden Konjunktur und des Preisanstiegs infolge der gestiegenen Rohstoffpreise - Öl hat sich zuletzt verdoppelt im Preis, der Eurorückgang spielt da eine untergeordnete Rolle.
      Du hast ja die Schwäche nicht nur gegenüber dem Dollar, sondern auch gegenüber Yen oder Pfund erwähnt - Guck Dir die Engländer, Japaner an - die ächzen doch unter den hohen Kursen und sind alles andere als in einer konjunkturell boomenden Phase!!
      Die Behauptung, die Geldabflüsse Richtung Dopllarraum schwächen unsere Konjunktur - sie ist nicht haltbar. Zwar sind damit europäische Aktienkurse derzeit etwas unter Druck (ärgerlich für die, die fast nur dort investiert sind - du etwa?), aber realer Auswirkungen hat das kaum; da spielt eher die Frage, ob die Geldzuflü+sse zu den Unternehmen gelitten haben, und danach sieht es nicht aus; die Zinsen im Euroland sind niedriger, der Spüread ist sogar auseinandergegangen, ergo haben die Unternehmen hier bessere Konditionen für Anleihen. Ebenso gibt es kaum probleme mit den Neuemmissionen; wenn die eine oder andere NM-Klitsche derzeit ihren Börsengang verschiebt, ist das echt nicht bedenklich.
      Derzeit wirkt der niedrige Euro als gewaltiger Konjunkturmotor, und daher stehen bsp. die Deutschen mit ihren Wachstumsraten auch immer besser da.

      Also frag ich nochmal: Geldwert im Inneren stabil, Konjunktur zieht an, wo ist das Problem?
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 21:22:06
      Beitrag Nr. 44 ()
      @ Neemann

      Deinen Beitrag habe ich gelesen. Im letzten Satz fragst Du: Wo ist das Problem? Nun das Problem sehe ich in in der Unglaubwürdigkeit der Politiker. Haben nicht fast alle bei Einführung des Euros gesagt: Er wird stark, wir werden dem Dollar den Rang ablaufen.

      Genau die 80% der Volkswirte die Du zitierst haben das auch gesagt.
      Sie schämen sich heute und vertuschen ihre Fehlprognose mit der Behauptung, daß der Euroverfall nichts zu bedeuten hätte.

      Oh weia glaube keinem Volkswirt (das sagte schon Kostolany!) und schon garnichts einem Politiker.
      Avatar
      schrieb am 11.09.00 22:33:16
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hallo zusammen,

      @omoos: Ich kann Dein Statement nur voll zustimmen.

      Es sind schon hier sehr viel Argumente ausgetauscht worden. Wir sehen wie komplex das Thema EUROSCHWÄCHE ist. Ein Drittel der Wirtschaftskraft im Euroraum wird allein durch Deutschland erzielt, deshalb ist Deutschland auch das Schlüsselland der EU.

      @ Neemann: Zuviel Euroschwäche bringt Probleme durch importierte Inflation. (nicht nur an der Tankstelle) Soviel ich weiß, beträgt die Inflationsrate in Irland momentan ca. 6 Prozent. In Spanien, Portugal und in Finnland steigen die Preise schon beängstigend. Außer den Rohstoffen, die auf Dollarbasis abgerechnet werden, sind bisher die Preise nur moderat im Euroraum gestiegen. Zinserhöhungen wegen der Euroschwäche sind (nicht nur für den Aktienmarkt) gefährlich, da sie die Konjunktur abwürgen. Das ist ein sehr gefährlicher Teufelskreis. Schaut Euch doch die Länder mit Weichwährung an, sind sie langfristig besser gefahren? Wie lange noch geht das gut? Früher war die Bundesregierung und die Wirtschaft stets stolz auf eine starke DM. Umsonst wurden nicht die Maastricht Kriterien lauthals herausposaunt. Heute erleben wir genau das Gegenteil. Das verstehe wer will, daß ist nach meiner Meinung doch die reinste Volksverarschung! Jetzt soll der schwache EURO plötzlich supergut für unsere Exportwirtschaft sein. Toll, wir können unsere Waren jetzt ca. 20 Prozent billiger exportieren. Der fallende Euro beschert den Exportwirtschaft einen Absatzboom. Soll ich dazu SUPER sagen? Bedenkt bitte dabei, daß lediglich 20 Prozent der Waren in den Dollarraum gelangen und immerhin 70 unserer Ausfuhren im Euroraum verbleiben. Somit ist der schwache Euro nur bedingt konjunkturbelebend. Jetzt kommen noch die wachstumshemmende Wirkung des steigenden Ölpreises hinzu. Was bleibt im Endeffekt von dieser Entwicklung über? Ich sage es ganz deutlich: Nicht viel!

      Beschämend ist die Unehrlichkeit der Herren Politiker. Keiner von diesen Herrschaften sagt, daß durch die Euroschwäche die realen Einkommen sinken und das auch real Kapital aus dem Euroraum abfließt. Wer will solche Bocksprünge noch verstehen?

      Sollten die Dänen am 28. 09. 00 die Aufnahme zur Währungsunion ablehnen, geht es mit dem Euro noch weiter runter. Schweden überlegt auch schon, den Beitritt zu verschieben.

      Das dynamische Wirtschaftswachstum in den USA hält an, auch wenn jetzt die jüngsten Wirtschaftsindikatoren eine konjunkturelle Abkühlung signalisieren. Die Wachstumsraten in den USA bleiben aber recht hoch und solange die Wachstumsraten in den USA wesentlich höher als im Euroraum sind, solange wird der Dollar vor Stärke strotzen. Der technologischen Vorsprung der USA, hinsichtlich der Computer,- Netzwerk,- und Softwaretechnik, ist seit Anfang der 90er Jahre offensichtlich und bescherte der USA enorme Produktivitätsfortschritte, die wiederum zu fast ein inflationsfreies Wachstum führten. Übrigens, eine ideale Voraussetzung für steigende Aktienkurse.
      Die USA sind wegen der hoch entwickelten Vernetzung ihrer Unternehmen wachstumsstärker als das Euroland. Im Euroland sind die Wachstumsraten geringer als in den USA. Stagnierende Reformen, eine Subventionspolitik, zum Beispiel fließen in den deutschen Steinkohlebergbau pro Jahr 15 Mrd. DM, belasten letztlich auch den Euro. Klar ist jedenfalls, die Euroschwäche hat verheerende psychologische Wirkungen. Das Mißtrauen der einfachen Bürger gegenüber den Euro hat deutlich zugenommen und ich finde zurecht.

      Das jetzt die Finanzminister bei der Gestaltung der Betrittskandidaten ein wichtiges Wörtchen mitreden möchten, um mögliche stabilitätsgefährdende Einflüsse zu vermeiden, hat Eichel schon lauthals angekündigt. Es kommt auf das Vertrauen der Marktteilnehmer an und dies Vertrauen darf man durch eine unbedachte Politik nicht gefährden.

      Summa summarum: Der Euro muß ja nicht unbedingt groß steigen, aber sich wenigstens stabilisieren. Wer die weitere Euroschwäche verharmlost, begibt sich auf einem gefährlichem Terrain und verkennt die inflationären Gefahren in einer Art und Weise, daß VOLKSWIRTSCHAFTLICH nicht mehr zu verantworten ist.

      Außerdem darf sich die Exportwirtschaft nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern muß durch stetige Modernisierung wettbewerbsfähig bleiben. Siehe die Produktivitätssteigerungen der Amiwirtschaft.

      Im Übrigen verschlingt die undurchschaubare bürokratische Hydra in Brüssel, jetzt schon jede Menge Geld. Statt mehr Demokratie bekommen wir weniger Demokratie und noch mehr Hierarchie. Ich bleibe dabei: Volksabstimmungen über elementare Veränderungen (Plebiszite) müssen endlich her. Das heißt aber nicht, daß wir den Populismus Tür und Tor öffnen. Viel zu lange schon wird über unseren Köpfen hinweg regiert. Schluß damit!

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 12.09.00 08:56:41
      Beitrag Nr. 46 ()
      Capoon, ich stimme Dir insoweit zu, als eine Stzabilisierung nun freilich kommen muß, viel Spielraum nach unten gibts nicht mehr, aber NICHT ETWA WEGEN DER gefahr einer importierten Inflation, sondern vielmehr wegen der übergroßen Zunahmen an kurzfristigen Verzerrungen.

      Freilich kann sich die Exportwirtschaft auch nicht auf einen dauerhaft niedrigen Eruo einstellen, um damit langfristig zu bestehen. Aber die Gefahr, der schwache Euro würde unseren Wettbewerbsdruck mindern und damit zukünftige Produktivitätsfortschritte hemmen, ist noch sehr gering. Für solche Entwicklungen bedarf es schon ein paar Jahre, um sich relevant auszuwirken.

      Und die Amerikaner haben einen Dollar, der auch etwas übertrieben hoch ist - die Folgen werden sie erst langfristig zu spüren bekommen. Derzeit mag es ja unangenehm aussehen, wenn so viel geld an die amerikanischen Börsen wandert, aber für die Amerikaner ist das langfristig problematischer als für die Europäer.
      Denn was bedeuten diese Geldzuflüsse? Ein wachsender Teil des US-Booms führt zu steigendem Wohlstand von Nichtamerikanern, namentlich vor allem Europäern, die zunehmend Mitbesitzer dieser Unternehmen sind! Die US-Gesellschaft lebt seit jahren auf Pump, aber fragt euch mal, wer da eigentlich pumpt? Eben, und diejenigen saugen auch einen guten teil der gewinne ab. Damit mag kurzfristig das Wohlsdtandsgefälle zwischen USA und EU zunehmen, langfristig sieht das schon ganz anders aus.

      Und, Capoon, die Inflation in irland ist alles andere als importierte Inflation - die hatten die Iren auch bei einem starken Euro. Und der 20%-Exportanteil in den Dollarraum macht eine erhebliche Menge aus; es kann ja nicht übersehen werden, daß unsere Konjunktur durch die Exportwirtschaft angekurbelt worden ist. Dynamische betrachtungen sind immer Marginalbetrachtungen, und die Änderungsraten machen damit meist mehr aus, als nackte zahlen zunächst hergeben (nebenbei - dieses Jahr wird der deutsche Export die Billionenmarke erreichen)

      omoos, das vollmundige versprechen, der Euro werde dem Dollar den rang ablaufen, spiegelte nicht gerade 80% der Volkswirte seinerzeit wieder. Was mehrheitliche Auffassung war, war die Prognose, das innere Stabilität gewährleistet sein würde, und die haben wir! Die allermeisten Volkswirte wissen von devisenmärkten genug, um zu wissen, daß dort kurzfristig absolut alles möglich ist. Wer da Prognosen zum Kursverlauf des Dollars (vor allem kurzfristig) gemacht hat, war mindestens übermütig.

      Also Verharmlosen will ich ja nichts, auch in meinen Augen sollte es langsam der Tiefpunkt sein, den wir erreicht haben. Weiter runter, und die binnenwirtschaftlichen Verzerrungen zwischen verschiedenen branchen werden zum wachstumshemmenden Faktor.
      Nur, Capoon, daß mit dem fallenden Euro das Realeinkommen sinkt, ist zu pauschal. Das ist VWL-Lehrbuchsichtweise, in der beste aller welten, in der alle ressourcen eingesetzt werden. Tatsächlich führt Exportwachstum dann, wenn Unterbeschäftigung herrscht, zu wachsendem Gesamteinkommen der Volkswirtschaft; ob sich per saldo das Realeinkommen der Volkswirtschaft damit vergrößert oder verringert, dafür muß man dann findig rechnen können (und die daten haben)
      Avatar
      schrieb am 14.09.00 13:12:33
      Beitrag Nr. 47 ()
      Hallo zusammen!

      Das durch den schwachen Euro die Importpreise nach oben gehen, habe ich hier schon erörtert. Die Inflation kommt nicht von heute auf morgen, sondern kommt allmählich schleichend daher. Tatsache ist, daß durch den Verlust an Kaufkraft die „kleinen Leute“ am härtesten getroffen werden. Das unsere Mark schon erheblich an Wert eingebüßt hat, erlebt man außerhalb des Euroraums schon deutlich.

      Die Europäische Zentralbank(EZB) verwendet ihre Zinseinnahmen aus
      den Devisenreserven ab sofort zum Kauf von Euro. Dies teilt die
      EZB heute überraschend mit. Die Maßnahme stelle aber keine
      Intervention auf dem Devisenmarkt dar, betonte ein Sprecher der
      Zentralbank. Was denn sonst? Diese erste Operation werde über einige
      Tage andauern. Mit den Notenbanken der USA und Japan sei
      dieser Schritt abgesprochen worden, hieß es weiter. Der Euro
      konnte von der Ankündigung unmittelbar profitieren und steigt nach
      der Ankündigung zeitweise um mehr als einen US-Cent auf
      über 0,87 Dollar.

      Nach meiner Meinung hat diese Maßnahme für den Euro höchstens
      Strohfeuer-Effekt.


      Analysten rechnen nicht mit einer Leitzinsanhebung
      der EZB auf der heutigen Ratssitzung. Der Zinsentscheid wird
      erwartungsgemäß heute gegen 13.45 Uhr bekannt gegeben.

      Eine zweite Zinsanhebung innerhalb von vierzehn Tagen würde der Notenbank nur als
      Panikreaktion ausgelegt, heißt es auf Analystenseite. Die EZB hatte
      erst am 31. August alle drei Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöht.
      Außerdem könnten zu starke Zinserhöhungen das Wirtschaftswachstum
      im Euro-Raum stoppen.

      Doch die durch den schwachen Euro und die hohen Ölpreise verstärkten
      Inflationsgefahren könnten schon ab Oktober für die nächste Zinsanhebung der EZB
      sorgen,
      sagten die Analysten. Zunehmend Schwierigkeiten bereite der EZB das Ziel,
      wieder eine Inflationsrate von unter 2 Prozent bis zum Jahresende
      in der Euro-Zone zu erreichen. Im Juni und Juli betrug die Inflationsrate 2,4 Prozent.
      Nur bis zu einer Marke von zwei Prozent ist die Preisstabilität laut EZB-Definition
      mittelfristig gesichert.

      Rackern für den Fiskus

      Wer in Deutschland noch Arbeit hat, rackert die ersten fünf Monate ausschließlich für die Steuern. Das besagt eine veröffentlichte Studie des Adam Smith Institute. Untersucht wurden die realen Steuerbelastungen in 13 Industrieländern. Grundlage waren die direkten und indirekten Steuern von 1995, berechnet auf das Jahresbruttoeinkommen.

      Übrigens: Im Jahre 1996 zahlten Arbeiter/innen und Angestellte in Deutschland insgesamt 287,7 Milliarden Mark Lohnsteuer, die anscheinend, angezogen von magischen schwarzen Löchern, für das gemeine Volk kaum nachvollziehbar verschwanden.

      Von Selbständigen und Unternehmer/innen flossen dagegen nur 74,3 Milliarden in den Steuertopf - Tendenz sinkend.

      Alle Abschreibungsmodelle, Schlupflöcher und Steuergeschenke für Reiche hat die Mehrheit im Bundestag per Gesetz gewollt oder zumindest billigend in Kauf genommen.

      Wenn man nur die dicksten Steuerschlupflöcher schließen, die unsinnigsten Subventionen streichen und die offenkundigsten Steuerhinterziehungen ahnden würde, die Bundeskasse wäre prall gefüllt. Die Steuern für die „sogenannten kleinen Leute“, könnten drastisch gesenkt werden. Aber das ist von den
      Spezialdemokraten, PARDON „Sozialdemokraten“ und Grünen nicht zu erwarten.

      Im Übrigen: Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer und Ökosteuer machen
      ZWEIDRITTEL des Kraftstoffpreises aus. Ab 2001 werden weitere 7 Pfennig (Ökosteuer) draufgesattelt. Irgendwann wird das Autofahren zum echten Luxus. Wir leben in einer mobilen Gesellschaft und wenn man die „sogenannten kleinen Leute“, dermaßen schröpft, so ist das eine Kampfansage an deren Mobilität. Deshalb sind radikale Aktionen die einzige Antwort. Schaut nach Belgien und England!

      Gruß Capoon
      Avatar
      schrieb am 14.09.00 14:16:02
      Beitrag Nr. 48 ()
      Capoon:

      Ich frage mich, in welchem Land Du lebst.

      Als Rot-Grün an die Regierung kam, wurden zuallererst Steuerschlupflöcher gestopft. So wurde z. B. die Querverrechnung von Verlusten und Gewinnen gerade für die Reichen drastisch eingeschränkt.

      Gleichzeitig wurde das Kindergeld erhöht, und die Rentenversicherungsbeiträge gesenkt. Die Erhöhung des Kindergeldes soll weiter fortgeführt werden. Und die Steuern werden in den nächsten Jahren kontinuierlich gesenkt werden.

      Also Rot-Grün tut gerade genau das, was Du forderst, mit einigen Ausreissern zugegeben, aber die Richtung stimmt.

      Gruss
      Kater
      Avatar
      schrieb am 14.09.00 16:58:28
      Beitrag Nr. 49 ()
      Moin,

      echt deutsch hier jammern auf höchstem niveau!

      das wirtschaftswachstum stimmt (und ist höher als bei unserer starken mark) exportvor und importnachteile werden sich egaliseren.

      was ist das problem??

      seht euch Great Britain an, nicht umsonst hat Rover böse probleme bekommen. und gb wird dieses jahr nicht so wachsen wie der euro raum.

      der rest wird sich regeln am devisenmarkt, macht euch bitte nicht in die hosen!

      Aber alles auf rot/grün zu schieben wo uns helmut k. den euro beschert hat finde ich sehr kreativ!

      Die welt ist schlecht und geht bald unter!

      Gruß
      Nando
      Avatar
      schrieb am 15.09.00 08:14:49
      Beitrag Nr. 50 ()
      Hi zusammen,
      ich bin dafür, das in Deutschland der Dollar eingeführt wird.
      Desweiteren sollte man nach der geplazten Börsenfusion mit London
      die Frankfurter Börse mit der Wallstreet fusionieren....
      let`s dream - lauda
      Avatar
      schrieb am 24.09.00 10:47:53
      Beitrag Nr. 51 ()
      PGS vielleicht können wir von euch lernen.
      Avatar
      schrieb am 25.09.00 09:30:09
      Beitrag Nr. 52 ()
      Hallo zusammen,
      ich will mich nicht für oder gegen den Euro äußern.Aber Informationen sind auch bei dem Euro sehr wichtig.
      Dazu folgendes.Der Europäischen Union mit der Währungsunion sind auch der Anschluß von 15 afrikanischen
      Staaten an die Währungsunion möglicherweise verbunden.Die Rede ist von den 15 Mitgliedern der Communaute
      Financiere Africaine(CFA),der afrikanischen Finanzgemeinschaft.Dort ist der CFA-Franc im Umlauf.Er ist im
      Verhältnis 100:1 an den französischen Franc gebunden.Frankreich wechselt nach Bedarf CFA-Franc in richtige
      Franc um, garantiert also die Konvertibilität.
      Think!!!!!!!
      Gruß
      Avatar
      schrieb am 25.09.00 09:47:24
      Beitrag Nr. 53 ()
      Und dann setze den Geldumlauf in den CFA-Staaten ins Verhältnis zum Geldumlauf im Euroraum. Ergebnis: vernachlässigbar.
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 13:40:58
      Beitrag Nr. 54 ()
      S.I.`s!
      Die Abstimmung der Dänen gegen den Euro wird zwar von den Eurobefürwortern heruntergespielt, ja die Dänen werden hier in einigen Threads als rückständige Deppen beschimpft, was aber nichts daran ändert, dass folgende Richtung vorgegeben scheint:
      England und Schweden werden die Teilnahme am Euro ebenfalls ablehnen. Euroland wird also eine Lira,Peseten,Escudo,Drachme,Franc,Mark-Währung werden. Die Marktteilnehmer werden zwar in Euros konsumieren, aber nicht in Euros sparen. Im politischen Entscheidungsfindungsprozess werden sich die Weichwährungsbefürworter durchsetzen.
      Die Eurowährung wird auch aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen in den einzelnen Eurowirtschaftsräumen massive Probleme bekommen.
      Wir werden sehen.
      Gruß
      HannoHoichler
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 14:20:33
      Beitrag Nr. 55 ()
      Ich seh das eher kritisch mit dem Vorbild USA. Einige sogenannte Wirtschaftsexperten haben angesichts eines Handelsdefizites von zur Zeit 31,6 Mrd $ (das höchste Monats-Defizit aller Zeiten) vor einem Crash gewarnt. Die Meinung geht dahin dass der schwache Euro mittel bis kurzfristig zu einem enormen Risikofaktor für die US Wirtschaft und damit der Weltkonjunktur wird. Das Defizit wird zur Zeit durch einen enormen Zustrom von Geldern vor allem aus Europa in die US Wirtschaft mehr als ausgeglichen. Falls sich die Situation des Euro bzw. das Zinsniveau auf Grund aufflammender Inflation in Europa zum Nachteil der US Währung verändert, könnte ein Erdrutschartiger Abzug der ausländischen Gelder zum Kolapps der US Wirtschaft führen und die Welt in eine Weltwirtschaftskrise stürzen, da die Märkte in Europa derzeit viel zu stark darauf konzentriert sind den noch boomenden US Markt zu bedienen. Ein derartiges Szenario könnte sich ungünstiger Weise in der folgenden 12 Monaten abspielen.


      Schönen Gruß. Peter
      Avatar
      schrieb am 29.09.00 16:06:26
      Beitrag Nr. 56 ()
      S.I.!
      Die Probleme in den USA sehe ich ähnlich.
      Wenn demnächst Cisco und Microsoft Gewinnwarnungen herausgeben, wird es weiter südwärts gehen. Es war schon erschreckend, wie Clinton am "schwarzen Freitag" (Intelumsatzwarnung) die Freigabe der US-Ölreserven versprach. Da wissen wohl einige um die Gefahr, die zur Zeit für die US-Börse besteht.

      CSCO will be reporting its Q1 FY01 financial Results on November 6th,
      after the Close of Market.
      For further Informations check out http://www.cisco.com

      MSFT: First Quarter FY 2001 somewhen in the Week of October 16, 2000

      Ich bin mir sicher, dass Cisco seine Umsatzerwartungen zurückschrauben wird. Das gibt dann einen ganz fetten Verkaufsdruck an der Nasdaq.
      Ich erinnere daran, dass Cisco auf veralteter Technik basiert. Auch wenn sie moderne Lichtwellenleitertechnik hinzukaufen, bleibt der Großteil der Firma veraltet. Was sollen die mit diesem Teil machen?
      Abfackeln und sich dann von der Brandversicherung alles bezahlen lassen?
      Im Moment stürzt gerade Applecomputer ab.
      Ich glaube, man muss im Oktober nicht unbedingt investiert sein.(Demnächst werden wohl Gelder aus den USA abgezogen)

      Vielleicht kriegen wir die finale Endkrise mit den oben genannten Terminen.
      Eventuell wird dann eine auf Gold basierende Weltwährung eingeführt. Allein das Wort Weltwährungsharmonisierung gefällt mir so gut.

      Gruß
      HannoHoichler


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