Steag HamaTech neutral Bayerische LB 19.10.2000 - 500 Beiträge pro Seite
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19.10.2000
Steag HamaTech neutral
Bayerische LB
Die Analysten der Bayerischen Landesbank stufen die Aktie des Spezialmaschinenbauers Steag HamaTech (WKN 730900) auf „Neutral“ ein.
Das Unternehmen hat nach Ansicht der Wertpapierexperten für das erste Halbjahr 2000 einen unbefriedigenden Geschäftsverlauf vermelden müssen. Die starke Abhängigkeit des Konzerns vom CD-R-Anlagen-Geschäft stelle momentan ein erhöhtes Risikopotential für das Papier dar. Deshalb plane die Gesellschaft Umstrukturierungsmaßnahmen vorzunehmen. Die Kosten dafür dürften das Betriebsergebnis stark belasten.
Für die Geschäftsjahre 2000 und 2001 rechnen die Analysten mit einem Ergebnis je Aktie von -1,02 Euro und -0,63 Euro.
Der NEMAX-50-Titel verspreche dem Anleger eine marktdurchschnittliche Kursentwicklung.
weitere Analysen und News zu diesem Unternehmen
zurück
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Copyright © 1998 - 2000 aktiencheck.de AG
Steag HamaTech neutral
Bayerische LB
Die Analysten der Bayerischen Landesbank stufen die Aktie des Spezialmaschinenbauers Steag HamaTech (WKN 730900) auf „Neutral“ ein.
Das Unternehmen hat nach Ansicht der Wertpapierexperten für das erste Halbjahr 2000 einen unbefriedigenden Geschäftsverlauf vermelden müssen. Die starke Abhängigkeit des Konzerns vom CD-R-Anlagen-Geschäft stelle momentan ein erhöhtes Risikopotential für das Papier dar. Deshalb plane die Gesellschaft Umstrukturierungsmaßnahmen vorzunehmen. Die Kosten dafür dürften das Betriebsergebnis stark belasten.
Für die Geschäftsjahre 2000 und 2001 rechnen die Analysten mit einem Ergebnis je Aktie von -1,02 Euro und -0,63 Euro.
Der NEMAX-50-Titel verspreche dem Anleger eine marktdurchschnittliche Kursentwicklung.
weitere Analysen und News zu diesem Unternehmen
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Der heute verteilte Aktionärsbrief stimmt recht hoffnungsvoll....
Sehr geehrte Aktionäre,
ich habe in den vergangenen Tagen eine Vielzahl von Briefen, Faxen und Mails
von Ihnen erhalten. Viele von diesen haben mich sehr nachdenklich gemacht.
Ich bin davon überzeugt, dass nur ein kleiner Teil der besorgten,
enttäuschten und verunsicherten Aktionäre geschrieben hat.
Glauben Sie mir bitte, Kursverluste tun nicht nur Ihnen weh, sondern auch
dem Management des Unternehmens. Die Steigerung des Unternehmenswertes
gehört zu unserer Firmenphilosophie und diese verkehrt sich diesbezüglich in
den letzten Tagen in ihr Gegenteil.
Ich bin bei der STEAG HamaTech unter anderem zuständig für den Bereich
Investor Relations und damit bin ich Ihr Ansprechpartner. Die vielen Briefe,
Faxe und Mails der letzten Tage lassen eines deutlich erkennen: Es besteht
über die Ad-hoc Meldung der letzten Woche hinaus zusätzlicher
Erklärungsbedarf.
Ich möchte daher mit diesem Schreiben auf Ihre Fragen eingehen und Ihnen
vermitteln, dass STEAG HamaTech kein dem Untergang geweihtes Unternehmen
ist, sondern ein markt- und technologieführender Anbieter von
Fertigungsmaschinen für optische Speichermedien mit einem großartigen
Zukunftspotenzial.
Angesichts der Kursentwicklung der letzten Tage kann ich die allgemeine
Besorgnis sehr gut verstehen. Viele von Ihnen denken vielleicht, dass wir
kurz vor einem Totalverlust stehen und Sie damit Ihr ganzes Geld verlieren.
War das Jahr 1999 etwa ein Sonderjahr? Ist STEAG HamaTech etwa eine
Eintagsfliege und der Erfolg für immer dahin? Lassen Sie mich an dieser
Stelle bitte sagen, dass Panik nie ein guter Ratgeber war. Die Besorgnis
einer bevorstehenden Pleite ist Unfug. Auch wenn es in der Öffentlichkeit
manchmal anders aussieht, wir sind ein starkes Unternehmen und alles andere
als eine Eintagsfliege mit einmaligem Erfolg.
Wenn wir auf den Finanzmärkten ein halb so gutes Renommee hätten, wie auf
unseren Produktmärkten, dann wäre bereits viel gewonnen. Dafür zu sorgen,
ist meine Aufgabe und daran arbeite ich unentwegt.
Wir sind in wichtigen Bereichen unserer Industrie Markt- und
Technologieführer. Wir pflegen zu den führenden Herstellern von
beschreibbaren optischen Speichermedien eine langjährige Kundenbeziehung.
Viele von diesen Herstellern sind mit Fertigungsanlagen von STEAG HamaTech
groß und erfolgreich geworden. Mit einem Großteil von Kunden sind wir
intensive Forschungs- und Entwicklungskooperationen eingegangen. So bereitet
sich SONY beispielsweise in diesen Monaten auf die künftigen
wiederbeschreibbaren DVDs vor. Hierzu hat das Unternehmen
RW-Produktionsanlagen gekauft. Von wem? Von STEAG HamaTech. Glauben Sie,
dass ein weltführendes Unternehmen wie SONY Fertigungsanlagen von einem
schlechten Unternehmen kauft? Fast alle von Ihnen kennen wahrscheinlich
Weltunternehmen wie Philips oder 3M. Mit diesen Unternehmen haben wir
exklusive Kooperationen zur Entwicklung künftiger Standards optischer
Speichermedien vereinbart. Sie können davon ausgehen, dass Philips und 3M
sicherlich sehr wählerisch bei der Auswahl Ihrer Partner sind. Nur die
Unternehmen, die in ihrem Bereich zu Weltspitze gehören, fallen hierunter.
In unserer Branche sprechen wir hier vor allem von STEAG HamaTech. Wir haben
in der Vergangenheit Standards und Meilensteine gesetzt und wir werden das
auch künftig tun. Fragen Sie einmal unsere Konkurrenz, was sie bereits zum
Thema DVR zu bieten hat. Bei DVR (Digital Video Recording) handelt es sich
um die dritte Generation der optischen Speichermedien. Sie ist für
Speicherkapazitäten von mindestens 21 GB ausgelegt und reicht damit
erheblich weiter als die kommenden beschreibbaren DVDs. Wenn Sie in 8 oder
10 Jahren Spielfilme im Fernsehen aufnehmen wollen, dann wird dieses
Fernsehen sicherlich ein Digital-TV sein und damit erheblich höhere
Anforderungen an die Speicherkapazität stellen. Genau für diese entwickelt
Philips heute schon das neue Produkt DVR. Mit STEAG HamaTech ist hierzu
Philips einen ausschließlichen und exklusiven Kooperationsvertrag bezüglich
der Produktion der DVR eingegangen. Die positiven Erfahrungen der
Vergangenheit haben den Weltkonzern Philips dazu bewogen, gerade STEAG
HamaTech als leistungsstarken und vertrauensvollen Partner zu wählen.
Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit werden Sie daher in einigen Jahren Ihre
Lieblingsfilme auf einer DVR aufzeichnen. Mit ebenso großer
Wahrscheinlichkeit wurden diese auf den Maschinen von STEAG HamaTech
hergestellt. Ein erster Prototyp einer solchen Maschine stand schon in
unserem Entwicklungsbereich, als viele Konkurrenten von diesem kommenden
Standard noch nicht einmal etwas gehört haben.
Alles Marketingsprüche? Marktführer hin oder her, werden Sie sich
wahrscheinlich sagen. Warum steigen dann nicht die Kurse?
Um diese sehr berechtigte Frage zu beantworten, müssen wir uns einmal den
Markt ein wenig genauer ansehen in dem wir tätig sind. Optische
Speichermedien (CDs und DVDs) lassen sich in beschreibbare und vorbespielte
Medien unterteilen. Erste Kategorie ist leer und wird vom Endverbraucher
beschrieben und zweite Kategorie enthält bereits Inhalte wie Musik, Software
oder Filme. Traditionell haben die Unternehmen unserer Industrie ihre
Wurzeln in einem dieser Bereiche. Eine Singulus kommt aus dem Bereich der
vorbespielten Medien. Eine STEAG HamaTech ist weltmarktführend im Bereich
der beschreibbaren und wiederbeschreibbaren Medien. Beide Teilmärkte
verfügen über unterschiedliche Marktzugänge, Kundenstrukturen und
Anforderungen. Sicher ist jedoch, dass beide Marktsegment in den kommenden
Jahren weiteres erhebliches Wachstum zeigen werden. Beide am Neuen Markt
notierten Unternehmen zu vergleichen ist daher komplexer als eine Daimler
Aktie mit einer BMW Aktie zu vergleichen.
So ist es z.B. auch zu erklären, dass in diesen Tagen eine STEAG HamaTech
einen schwachen Geschäftsverlauf verkündet, während andere Unternehmen gute
Zahlen präsentieren. Sind wir deswegen falsch positioniert? Mit Sicherheit
nicht! Temporäre Marktschwankungen sind Ihnen bekannt und kommen in den
meisten Märkten vor.
Schauen wir dazu einmal in das Jahr 1999. Dort konnte STEAG HamaTech
glänzende Zahlen präsentieren und hat folglich auch an der Börse brilliert.
Der Kursanstieg unserer Aktie war in diesem Jahr stärker als der der
Konkurrenz. Die Gründe dafür sind sehr einfach. An Produkten waren in 1999
Fertigungsanlagen für CD-Rs gefragt. In diesem Markt ist STEAG HamaTech
weltweit führend tätig. Als Singulus 1999 diesen Markt betreten hat,
verfügten wir schon über bereits fast zehn Jahre Erfahrung in diesem
Geschäft. STEAG HamaTech war 1999 in der Lage, seinen Marktanteil erheblich
auszubauen und seine marktführende Stellung zu sichern.
Aus unseren Erfahrungen wissen wir aber auch, dass der Markt für
beschreibbare optische Speichermedien zyklischen Schwankungen unterliegt.
Das haben wir im Jahre 1998 erfahren und mit Kraft bewältigt. Das erfahren
wir in diesen Tagen wieder und werden es ebenfalls mit der nötigen Kraft und
Ausdauer bewältigen.
Worin liegen denn diese Schwankungen begründet? Während die Nachfrage nach
den Medien stetig wächst, unterliegt die Nachfrage nach den
Produktionsanlagen für die Medien gewissen Sprüngen. Das bedeutet, dass in
manchen Jahren die Investitionen sehr umfangreich sind (wie in 1997 und
1999) in anderen hingegen verharren sie auf niedrigem Niveau (wie in 1998
und 2000). Die Hersteller von diesen Medien haben mit ihren massiven
Investitionen des Jahres 1999 einen Umfang an Fertigungskapazitäten
aufgebaut, der von der Nachfrage nach den Medien gegenwärtig noch nicht voll
ausgelastet wird. So war es auch 1998. Da die Nachfrage nach CD-Rs aber
weltweit in den nächsten Jahren weiter stetig steigen wird, werden in den
nächsten Quartalen die CD-R Hersteller realisieren, dass ihre Kapazitäten
nicht ausreichend sind, um den künftigen Bedarf zu decken. Weitere
Investitionen in Fertigungsanlagen werden notwendig sein, um den Bedarf nach
CD-Rs der Zukunft zu decken. Unabhängige Experten sprechen davon, dass im
Jahre 2004 14 Mrd. CD-Rs verbraucht werden. Zum Vergleich dazu, im Jahre
1999 waren es 2 Mrd. Stück.
Wir haben im 3. Quartal 2000 sehr deutlich gemerkt, wie wertvoll die
Position eines Markt- und Technologieführers sein kann. Wie bereits gesagt,
der Markt für CD-R ist im Moment sehr schwierig, wir konnten aber trotzdem
unseren Marktanteil auf 60% ausbauen. Das liegt daran, dass wir den Kunden
eine Fertigungsanlage anbieten können, die nachhaltig 50% schneller ist, als
die schnellste Anlage der Wettbewerber. An dieser Stelle möchte ich den
Präsidenten eines wichtigen Kunden von STEAG HamaTech zitieren: "Wenn wir
investieren, dann tun wir das mit dem Marktführer und der heißt STEAG
HamaTech". So werden auch viele andere Kunden denken und handeln, wenn der
Markt für CD-R Fertigungsanlagen im Jahr 2001 wieder anzieht.
Wir sehen erste Anzeichen des Lichts am Ende des Tunnels, doch ist der
Ausgang des Tunnels noch nicht erreicht. STEAG HamaTech ist allerdings
aufgrund seiner Gewinn- und Kapitalrücklagen stark genug, um diese
Durststrecke zu überleben. Da unterscheiden wir uns gravierend von vielen
anderen Unternehmen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Geduld belohnt
wird. Der Marktführer wird von dem weiteren Wachstum im Geschäft der
beschreibbaren optischen Speichermedien stärker profitieren als andere.
Nebenbei, zu den beschreibbaren optischen Speichermedien gehört in wenigen
Jahren auch die beschreibbare DVD. Selbstverständlich ist STEAG HamaTech
schon heute in der Lage, seinen Kunden leistungsfähige Lösungen zur
Produktion von DVD-R und DVD-RW anzubieten. Selbst bei bereits
ausgelieferten Fertigungsanlagen haben die Kunden die Möglichkeit, ein
Upgrade zu erwerben. Hiermit bieten wir unseren Kunden Investitionsicherheit
und Flexibilität.
Ein anderes wichtiges Thema ist die Verlagerung nennenswerter
Produktionsteile von den USA nach Deutschland. Hierüber haben wir in der
vergangenen Woche eine Unternehmensmeldung veröffentlicht, die zu einem
weiteren Absacken des Aktienkurses führte.
Lassen Sie mich bitte an dieser Stelle noch einmal die Hintergründe
erläutern. Wir haben uns Ende 1998 dazu entschlossen, neben unserem
bisherigen Schwerpunkt der beschreibbaren optischen Speichermedien auch das
Feld der vorbeschriebenen Medien zu besetzen. Erklärtes Ziel war der
Markteintritt in den Markt für Produktionsanlagen für vorbespielte CDs und
DVDs. Wie bei jeder Diversifikation standen wir damals vor der Frage: Machen
wir es mit eigenen Kräften oder kaufen wir ein Unternehmen mit
entsprechender Technologie hinzu? Angesichts des in 1999 zu erwartenden
Booms im Kerngeschäft der beschreibbaren Discs wollten wir unsere
Kapazitäten nicht mit neuen Aufgaben zusätzlich belasten. Wir haben daher zu
Jahresbeginn 1999 die First Light gekauft. Bei diesem Unternehmen handelte
es sich um einen regionalen Produzenten von CD und DVD Anlagen mit Sitz an
der Ostküste der USA. Der Kauf versprach doppelt von Nutzen für STEAG
HamaTech zu sein. Erstens konnten wir auf diese Weise unseren Schritt in die
Welt der vorbespielten Medien beschleunigen und zweitens waren wir als
einziger in der Lage im Heimatland der DVD zu produzieren.
Wir haben damals aber nicht erwartet, dass wir innerhalb ganz kurzer Zeit -
quasi auf Knopfdruck - zum führenden Hersteller von vorbespielten CD und DVD
werden. Es haben doch gerade die Erfahrungen in unserem Kerngeschäftsfeld
gezeigt, dass über Jahre gewonnene Erfahrung nicht in einem Schlag zu
erhalten ist.
Unsere Strategie in diesem Geschäftsfeld bestand und besteht nach wie vor
darin, den ehemaligen kleinen regionalen Anbieter First Light als Global
Player zu etablieren. Wir möchten weltweit für alle Produzenten von
Musik-CDs, CD-ROMS oder DVDs ein so starker und zuverlässiger Partner sein,
wie wir es seit Jahren schon für die Hersteller von beschreibbaren CDs und
DVDs waren. Hierzu haben wir das Unternehmen im Rahmen unserer
Markenstrategie in STEAG HamaTech Inc. umbenannt. Hierzu waren neue
Kundengruppen zu erschließen. Hierzu bauen wir eine völlig neue und global
operierende Sales und Service Infrastruktur auf und hierzu sind wir dabei
unser Produktportfolio nennenswert zu erweitern. Sie werden sicherlich
Verständnis dafür haben, dass sich dieses umfangreiche Programm nicht in
kurzer Zeit bewältigen lässt.
Trotz der Tatsache, dass immer noch mehr Akquisitionen und Fusionen
scheitern als gelingen, haben wir bisher nennenswerte Fortschritte bei der
Integration und der Erweiterung unserer Aktivitäten im Bereich der
vorbespielten Medien (CD und DVD) verzeichnen können. Wir werden spätestens
zum Ende des 1. Quartals 2001 zwei neue Fertigungsanlagen für DVDs in den
Markt einführen, die hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit neue Maßstäbe
setzen werden.
Nur, wer von Ihnen hat in der Vergangenheit die Wechselkursentwicklung
zwischen US-Dollar und DM bzw. EURO abschätzen können? In dem Maße in dem
sie eingetreten ist, konnten wir das nicht. Wäre der US-Dollar auf dem
Niveau von 1999 geblieben, hätten wir mit der Produktion in den USA ein
gutes Geschäft gemacht. DVD-Anlagen im Heimatland der USA zu produzieren hat
einen Charme. Den hat es auch heute noch - aber nur für den amerikanischen
Markt. Hier sind wir in der räumlichen Nähe der wichtigen amerikanischen
Kunden. Leider können wir aber aufgrund der Wechselkursentwicklung nicht
wirtschaftlich nach Europa oder Asien exportieren. Hier haben wir aufgrund
des Wechselkurses Preisnachteile von bis zu 30%. Das war 1999 nicht
absehbar. Aus diesem Grunde sind Antworten gefragt gewesen. Diese haben wir
nun gegeben.
Wir werden zu Jahresbeginn 2001 nennenswerte Teile der Produktion - also der
Teil der Fertigungsanlagen die für Asien und Europa bestimmt sind - nach
Deutschland verlagern. Auch wenn es einige Politiker anderes sehen, uns
stört der Wechselkurs sehr und wir haben entsprechend gehandelt. Diese
Verlagerung ist gut vorbereitet und kann ohne Auswirkungen auf die
Kundenbeziehungen vollzogen werden. Angesichts veränderter Rahmenbedingungen
stärken wir damit unsere Position im Bereich der vorbespielten optischen
Speichermedien und sind in der Lage, zu wettbewerbsfähigen Preisen zu
operieren.
Eine Zeitung schrieb in den letzten Tagen im Zusammenhang mit unserer
Produktionsverlagerung: "STEAG HamaTech muss sich an Verluste gewöhnen". Das
werden wir mit Sicherheit nicht. Lassen Sie mich bitte an dieser Stelle noch
einiges zum Thema Verluste anfügen. Richtig ist, dass wir aufgrund der
Produktionsverlagerung zum Jahresende einen Fehlbetrag von 60 Mio DM haben
werden. Doch Verlust ist nicht gleich Verlust. Zu untersuchen ist, woher der
Verlust kommt und welche Auswirkungen er hat.
Wir haben 1999 die US-Tochtergesellschaft für 62 Mio DM gekauft - das
entsprach dem Wert des Unternehmens nach unterschiedlichen
Bewertungsgutachten. Diesen 62 Mio DM stand ein Bilanzvermögen von 14 Mio DM
gegenüber. Der übersteigende Betrag von 48 Mio DM ist nach den Vorschriften
der US-GAAP Rechnungslegung beim kaufenden Unternehmen als Firmenwert (sog.
Goodwill) in die Bilanz einzustellen und über einen bestimmten Zeitraum - in
diesem Fall von neun Jahren - abzuschreiben.
Die Produktionsverlagerung führt nun zu einer anderen Einschätzung und
Bewertung dieser Tochter. Daher schreiben wir den aktuell noch in der Bilanz
stehenden Firmenwert nicht über die nächsten Jahre, sondern auf einen Schlag
ab. Wir nehmen mit diesem Schritt vorweg, was in den kommenden Jahren die
Gewinn- und Verlustrechnung der STEAG HamaTech ohnehin belastet hätte.
Natürlich wiegt so ein großer Betrag schwerer als kleinere ratierliche
Abschreibungen. Doch ist wesentlich, dass diese Abschreibung nur eine reine
buchhalterische Maßnahme ist. Sie ist mit keinem Abfluss von Geld verbunden.
Gleiches gilt für die teilweisen Abschreibungen, die wir aufgrund des
Wechselkurses zur Sicherheit auf die Maschinen und Bestände vorgenommen
haben.
Ich denke, dass durch diese Erläuterung der Verlust von 60 Mio DM
relativiert wird. Es handelt sich um Buchverluste. Abschreibungen berühren
nicht die Liquidität eines Unternehmens. Wie jede Medaille haben diese
Abschreibungen auch zwei Seiten. Negativ ist, dass wir im Jahre 2000 bei
ausgeglichenem operativem Ergebnis einen Fehlbetrag von 60 Mio DM haben.
Dieser wird von den vorhandenen Kapital- und Gewinnrücklagen ausgeglichen.
Positiv ist, dass wir gerade durch die künftig entfallenden
Firmenwertabschreibungen jährlich eine Entlastung des Ergebnisses von 6 Mio
DM haben werden. Desweiteren wird der Jahresfehlbetrag von 2000 zu einem
großen Teil als Verlustvortrag in das Jahr 2001 überführt. Dieses hat zur
Folge, dass wir einen nennenswerten Teil des Jahresfehlbetrages im Jahr 2001
mit Gewinnen verrechnen können. Das wird die Steuerlast in 2001 deutlich
senken und damit das Ergebnis pro Aktie steigern.
Sehr geehrte Aktionäre, ich habe diesen Brief an Sie geschrieben, um Ihnen
einige Hintergründe über STEAG HamaTech ein wenig näher zu bringen. Ich
möchte Sie in die Lage versetzen, unser Unternehmen und den Markt zu
verstehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie zu STEAG HamaTech weiterhin
Vertrauen haben. Wir sind ein marktführendes Unternehmen mit Mitarbeitern,
die hoch motiviert an der weiteren Zukunft unseres Unternehmens arbeiten und
die die vor uns liegenden Potenziale erschließen werden.
Am 27.10. werden wir den Quartalsbericht über das dritte Quartal
veröffentlichen. Wir werden an diesem Tag mit einigen Börsenjournalisten
Hintergrundgespräche führen und die Zahlen den Finanzanalysten im Rahmen
einer Analystenkonferenz erläutern.
Selbstverständlich stehe ich Ihnen in diesem Zusammenhang gerne für Fragen
zur Verfügung und biete Ihnen auch an, am Samstag den 28.10. um 11 Uhr zu
uns nach Sternenfels zu kommen. Gerne stelle ich mich dort Ihren Fragen und
erläutere Ihnen weitere Details unseres Geschäfts. Sie können so vor Ort im
Unternehmen einen Überblick über STEAG HamaTech gewinnen.
Da ich ein Gefühl für die Anzahl der Besucher bekommen möchte, bitte ich Sie
mir bis zum 24.10. eine Antwort zu geben, ob Sie uns besuchen möchten.
Ich hoffe, Ihnen mit diesem Brief handfeste Informationen über STEAG
HamaTech geliefert zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Frank Weber
Frank Weber
Leiter Unternehmenskommunikation / Investor Relations
Head of Corporate Communications / Investor Relations
STEAG HamaTech AG
Ferdinand-von-Steinbeis-Ring 10
75447 Sternenfels
Sehr geehrte Aktionäre,
ich habe in den vergangenen Tagen eine Vielzahl von Briefen, Faxen und Mails
von Ihnen erhalten. Viele von diesen haben mich sehr nachdenklich gemacht.
Ich bin davon überzeugt, dass nur ein kleiner Teil der besorgten,
enttäuschten und verunsicherten Aktionäre geschrieben hat.
Glauben Sie mir bitte, Kursverluste tun nicht nur Ihnen weh, sondern auch
dem Management des Unternehmens. Die Steigerung des Unternehmenswertes
gehört zu unserer Firmenphilosophie und diese verkehrt sich diesbezüglich in
den letzten Tagen in ihr Gegenteil.
Ich bin bei der STEAG HamaTech unter anderem zuständig für den Bereich
Investor Relations und damit bin ich Ihr Ansprechpartner. Die vielen Briefe,
Faxe und Mails der letzten Tage lassen eines deutlich erkennen: Es besteht
über die Ad-hoc Meldung der letzten Woche hinaus zusätzlicher
Erklärungsbedarf.
Ich möchte daher mit diesem Schreiben auf Ihre Fragen eingehen und Ihnen
vermitteln, dass STEAG HamaTech kein dem Untergang geweihtes Unternehmen
ist, sondern ein markt- und technologieführender Anbieter von
Fertigungsmaschinen für optische Speichermedien mit einem großartigen
Zukunftspotenzial.
Angesichts der Kursentwicklung der letzten Tage kann ich die allgemeine
Besorgnis sehr gut verstehen. Viele von Ihnen denken vielleicht, dass wir
kurz vor einem Totalverlust stehen und Sie damit Ihr ganzes Geld verlieren.
War das Jahr 1999 etwa ein Sonderjahr? Ist STEAG HamaTech etwa eine
Eintagsfliege und der Erfolg für immer dahin? Lassen Sie mich an dieser
Stelle bitte sagen, dass Panik nie ein guter Ratgeber war. Die Besorgnis
einer bevorstehenden Pleite ist Unfug. Auch wenn es in der Öffentlichkeit
manchmal anders aussieht, wir sind ein starkes Unternehmen und alles andere
als eine Eintagsfliege mit einmaligem Erfolg.
Wenn wir auf den Finanzmärkten ein halb so gutes Renommee hätten, wie auf
unseren Produktmärkten, dann wäre bereits viel gewonnen. Dafür zu sorgen,
ist meine Aufgabe und daran arbeite ich unentwegt.
Wir sind in wichtigen Bereichen unserer Industrie Markt- und
Technologieführer. Wir pflegen zu den führenden Herstellern von
beschreibbaren optischen Speichermedien eine langjährige Kundenbeziehung.
Viele von diesen Herstellern sind mit Fertigungsanlagen von STEAG HamaTech
groß und erfolgreich geworden. Mit einem Großteil von Kunden sind wir
intensive Forschungs- und Entwicklungskooperationen eingegangen. So bereitet
sich SONY beispielsweise in diesen Monaten auf die künftigen
wiederbeschreibbaren DVDs vor. Hierzu hat das Unternehmen
RW-Produktionsanlagen gekauft. Von wem? Von STEAG HamaTech. Glauben Sie,
dass ein weltführendes Unternehmen wie SONY Fertigungsanlagen von einem
schlechten Unternehmen kauft? Fast alle von Ihnen kennen wahrscheinlich
Weltunternehmen wie Philips oder 3M. Mit diesen Unternehmen haben wir
exklusive Kooperationen zur Entwicklung künftiger Standards optischer
Speichermedien vereinbart. Sie können davon ausgehen, dass Philips und 3M
sicherlich sehr wählerisch bei der Auswahl Ihrer Partner sind. Nur die
Unternehmen, die in ihrem Bereich zu Weltspitze gehören, fallen hierunter.
In unserer Branche sprechen wir hier vor allem von STEAG HamaTech. Wir haben
in der Vergangenheit Standards und Meilensteine gesetzt und wir werden das
auch künftig tun. Fragen Sie einmal unsere Konkurrenz, was sie bereits zum
Thema DVR zu bieten hat. Bei DVR (Digital Video Recording) handelt es sich
um die dritte Generation der optischen Speichermedien. Sie ist für
Speicherkapazitäten von mindestens 21 GB ausgelegt und reicht damit
erheblich weiter als die kommenden beschreibbaren DVDs. Wenn Sie in 8 oder
10 Jahren Spielfilme im Fernsehen aufnehmen wollen, dann wird dieses
Fernsehen sicherlich ein Digital-TV sein und damit erheblich höhere
Anforderungen an die Speicherkapazität stellen. Genau für diese entwickelt
Philips heute schon das neue Produkt DVR. Mit STEAG HamaTech ist hierzu
Philips einen ausschließlichen und exklusiven Kooperationsvertrag bezüglich
der Produktion der DVR eingegangen. Die positiven Erfahrungen der
Vergangenheit haben den Weltkonzern Philips dazu bewogen, gerade STEAG
HamaTech als leistungsstarken und vertrauensvollen Partner zu wählen.
Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit werden Sie daher in einigen Jahren Ihre
Lieblingsfilme auf einer DVR aufzeichnen. Mit ebenso großer
Wahrscheinlichkeit wurden diese auf den Maschinen von STEAG HamaTech
hergestellt. Ein erster Prototyp einer solchen Maschine stand schon in
unserem Entwicklungsbereich, als viele Konkurrenten von diesem kommenden
Standard noch nicht einmal etwas gehört haben.
Alles Marketingsprüche? Marktführer hin oder her, werden Sie sich
wahrscheinlich sagen. Warum steigen dann nicht die Kurse?
Um diese sehr berechtigte Frage zu beantworten, müssen wir uns einmal den
Markt ein wenig genauer ansehen in dem wir tätig sind. Optische
Speichermedien (CDs und DVDs) lassen sich in beschreibbare und vorbespielte
Medien unterteilen. Erste Kategorie ist leer und wird vom Endverbraucher
beschrieben und zweite Kategorie enthält bereits Inhalte wie Musik, Software
oder Filme. Traditionell haben die Unternehmen unserer Industrie ihre
Wurzeln in einem dieser Bereiche. Eine Singulus kommt aus dem Bereich der
vorbespielten Medien. Eine STEAG HamaTech ist weltmarktführend im Bereich
der beschreibbaren und wiederbeschreibbaren Medien. Beide Teilmärkte
verfügen über unterschiedliche Marktzugänge, Kundenstrukturen und
Anforderungen. Sicher ist jedoch, dass beide Marktsegment in den kommenden
Jahren weiteres erhebliches Wachstum zeigen werden. Beide am Neuen Markt
notierten Unternehmen zu vergleichen ist daher komplexer als eine Daimler
Aktie mit einer BMW Aktie zu vergleichen.
So ist es z.B. auch zu erklären, dass in diesen Tagen eine STEAG HamaTech
einen schwachen Geschäftsverlauf verkündet, während andere Unternehmen gute
Zahlen präsentieren. Sind wir deswegen falsch positioniert? Mit Sicherheit
nicht! Temporäre Marktschwankungen sind Ihnen bekannt und kommen in den
meisten Märkten vor.
Schauen wir dazu einmal in das Jahr 1999. Dort konnte STEAG HamaTech
glänzende Zahlen präsentieren und hat folglich auch an der Börse brilliert.
Der Kursanstieg unserer Aktie war in diesem Jahr stärker als der der
Konkurrenz. Die Gründe dafür sind sehr einfach. An Produkten waren in 1999
Fertigungsanlagen für CD-Rs gefragt. In diesem Markt ist STEAG HamaTech
weltweit führend tätig. Als Singulus 1999 diesen Markt betreten hat,
verfügten wir schon über bereits fast zehn Jahre Erfahrung in diesem
Geschäft. STEAG HamaTech war 1999 in der Lage, seinen Marktanteil erheblich
auszubauen und seine marktführende Stellung zu sichern.
Aus unseren Erfahrungen wissen wir aber auch, dass der Markt für
beschreibbare optische Speichermedien zyklischen Schwankungen unterliegt.
Das haben wir im Jahre 1998 erfahren und mit Kraft bewältigt. Das erfahren
wir in diesen Tagen wieder und werden es ebenfalls mit der nötigen Kraft und
Ausdauer bewältigen.
Worin liegen denn diese Schwankungen begründet? Während die Nachfrage nach
den Medien stetig wächst, unterliegt die Nachfrage nach den
Produktionsanlagen für die Medien gewissen Sprüngen. Das bedeutet, dass in
manchen Jahren die Investitionen sehr umfangreich sind (wie in 1997 und
1999) in anderen hingegen verharren sie auf niedrigem Niveau (wie in 1998
und 2000). Die Hersteller von diesen Medien haben mit ihren massiven
Investitionen des Jahres 1999 einen Umfang an Fertigungskapazitäten
aufgebaut, der von der Nachfrage nach den Medien gegenwärtig noch nicht voll
ausgelastet wird. So war es auch 1998. Da die Nachfrage nach CD-Rs aber
weltweit in den nächsten Jahren weiter stetig steigen wird, werden in den
nächsten Quartalen die CD-R Hersteller realisieren, dass ihre Kapazitäten
nicht ausreichend sind, um den künftigen Bedarf zu decken. Weitere
Investitionen in Fertigungsanlagen werden notwendig sein, um den Bedarf nach
CD-Rs der Zukunft zu decken. Unabhängige Experten sprechen davon, dass im
Jahre 2004 14 Mrd. CD-Rs verbraucht werden. Zum Vergleich dazu, im Jahre
1999 waren es 2 Mrd. Stück.
Wir haben im 3. Quartal 2000 sehr deutlich gemerkt, wie wertvoll die
Position eines Markt- und Technologieführers sein kann. Wie bereits gesagt,
der Markt für CD-R ist im Moment sehr schwierig, wir konnten aber trotzdem
unseren Marktanteil auf 60% ausbauen. Das liegt daran, dass wir den Kunden
eine Fertigungsanlage anbieten können, die nachhaltig 50% schneller ist, als
die schnellste Anlage der Wettbewerber. An dieser Stelle möchte ich den
Präsidenten eines wichtigen Kunden von STEAG HamaTech zitieren: "Wenn wir
investieren, dann tun wir das mit dem Marktführer und der heißt STEAG
HamaTech". So werden auch viele andere Kunden denken und handeln, wenn der
Markt für CD-R Fertigungsanlagen im Jahr 2001 wieder anzieht.
Wir sehen erste Anzeichen des Lichts am Ende des Tunnels, doch ist der
Ausgang des Tunnels noch nicht erreicht. STEAG HamaTech ist allerdings
aufgrund seiner Gewinn- und Kapitalrücklagen stark genug, um diese
Durststrecke zu überleben. Da unterscheiden wir uns gravierend von vielen
anderen Unternehmen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Geduld belohnt
wird. Der Marktführer wird von dem weiteren Wachstum im Geschäft der
beschreibbaren optischen Speichermedien stärker profitieren als andere.
Nebenbei, zu den beschreibbaren optischen Speichermedien gehört in wenigen
Jahren auch die beschreibbare DVD. Selbstverständlich ist STEAG HamaTech
schon heute in der Lage, seinen Kunden leistungsfähige Lösungen zur
Produktion von DVD-R und DVD-RW anzubieten. Selbst bei bereits
ausgelieferten Fertigungsanlagen haben die Kunden die Möglichkeit, ein
Upgrade zu erwerben. Hiermit bieten wir unseren Kunden Investitionsicherheit
und Flexibilität.
Ein anderes wichtiges Thema ist die Verlagerung nennenswerter
Produktionsteile von den USA nach Deutschland. Hierüber haben wir in der
vergangenen Woche eine Unternehmensmeldung veröffentlicht, die zu einem
weiteren Absacken des Aktienkurses führte.
Lassen Sie mich bitte an dieser Stelle noch einmal die Hintergründe
erläutern. Wir haben uns Ende 1998 dazu entschlossen, neben unserem
bisherigen Schwerpunkt der beschreibbaren optischen Speichermedien auch das
Feld der vorbeschriebenen Medien zu besetzen. Erklärtes Ziel war der
Markteintritt in den Markt für Produktionsanlagen für vorbespielte CDs und
DVDs. Wie bei jeder Diversifikation standen wir damals vor der Frage: Machen
wir es mit eigenen Kräften oder kaufen wir ein Unternehmen mit
entsprechender Technologie hinzu? Angesichts des in 1999 zu erwartenden
Booms im Kerngeschäft der beschreibbaren Discs wollten wir unsere
Kapazitäten nicht mit neuen Aufgaben zusätzlich belasten. Wir haben daher zu
Jahresbeginn 1999 die First Light gekauft. Bei diesem Unternehmen handelte
es sich um einen regionalen Produzenten von CD und DVD Anlagen mit Sitz an
der Ostküste der USA. Der Kauf versprach doppelt von Nutzen für STEAG
HamaTech zu sein. Erstens konnten wir auf diese Weise unseren Schritt in die
Welt der vorbespielten Medien beschleunigen und zweitens waren wir als
einziger in der Lage im Heimatland der DVD zu produzieren.
Wir haben damals aber nicht erwartet, dass wir innerhalb ganz kurzer Zeit -
quasi auf Knopfdruck - zum führenden Hersteller von vorbespielten CD und DVD
werden. Es haben doch gerade die Erfahrungen in unserem Kerngeschäftsfeld
gezeigt, dass über Jahre gewonnene Erfahrung nicht in einem Schlag zu
erhalten ist.
Unsere Strategie in diesem Geschäftsfeld bestand und besteht nach wie vor
darin, den ehemaligen kleinen regionalen Anbieter First Light als Global
Player zu etablieren. Wir möchten weltweit für alle Produzenten von
Musik-CDs, CD-ROMS oder DVDs ein so starker und zuverlässiger Partner sein,
wie wir es seit Jahren schon für die Hersteller von beschreibbaren CDs und
DVDs waren. Hierzu haben wir das Unternehmen im Rahmen unserer
Markenstrategie in STEAG HamaTech Inc. umbenannt. Hierzu waren neue
Kundengruppen zu erschließen. Hierzu bauen wir eine völlig neue und global
operierende Sales und Service Infrastruktur auf und hierzu sind wir dabei
unser Produktportfolio nennenswert zu erweitern. Sie werden sicherlich
Verständnis dafür haben, dass sich dieses umfangreiche Programm nicht in
kurzer Zeit bewältigen lässt.
Trotz der Tatsache, dass immer noch mehr Akquisitionen und Fusionen
scheitern als gelingen, haben wir bisher nennenswerte Fortschritte bei der
Integration und der Erweiterung unserer Aktivitäten im Bereich der
vorbespielten Medien (CD und DVD) verzeichnen können. Wir werden spätestens
zum Ende des 1. Quartals 2001 zwei neue Fertigungsanlagen für DVDs in den
Markt einführen, die hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit neue Maßstäbe
setzen werden.
Nur, wer von Ihnen hat in der Vergangenheit die Wechselkursentwicklung
zwischen US-Dollar und DM bzw. EURO abschätzen können? In dem Maße in dem
sie eingetreten ist, konnten wir das nicht. Wäre der US-Dollar auf dem
Niveau von 1999 geblieben, hätten wir mit der Produktion in den USA ein
gutes Geschäft gemacht. DVD-Anlagen im Heimatland der USA zu produzieren hat
einen Charme. Den hat es auch heute noch - aber nur für den amerikanischen
Markt. Hier sind wir in der räumlichen Nähe der wichtigen amerikanischen
Kunden. Leider können wir aber aufgrund der Wechselkursentwicklung nicht
wirtschaftlich nach Europa oder Asien exportieren. Hier haben wir aufgrund
des Wechselkurses Preisnachteile von bis zu 30%. Das war 1999 nicht
absehbar. Aus diesem Grunde sind Antworten gefragt gewesen. Diese haben wir
nun gegeben.
Wir werden zu Jahresbeginn 2001 nennenswerte Teile der Produktion - also der
Teil der Fertigungsanlagen die für Asien und Europa bestimmt sind - nach
Deutschland verlagern. Auch wenn es einige Politiker anderes sehen, uns
stört der Wechselkurs sehr und wir haben entsprechend gehandelt. Diese
Verlagerung ist gut vorbereitet und kann ohne Auswirkungen auf die
Kundenbeziehungen vollzogen werden. Angesichts veränderter Rahmenbedingungen
stärken wir damit unsere Position im Bereich der vorbespielten optischen
Speichermedien und sind in der Lage, zu wettbewerbsfähigen Preisen zu
operieren.
Eine Zeitung schrieb in den letzten Tagen im Zusammenhang mit unserer
Produktionsverlagerung: "STEAG HamaTech muss sich an Verluste gewöhnen". Das
werden wir mit Sicherheit nicht. Lassen Sie mich bitte an dieser Stelle noch
einiges zum Thema Verluste anfügen. Richtig ist, dass wir aufgrund der
Produktionsverlagerung zum Jahresende einen Fehlbetrag von 60 Mio DM haben
werden. Doch Verlust ist nicht gleich Verlust. Zu untersuchen ist, woher der
Verlust kommt und welche Auswirkungen er hat.
Wir haben 1999 die US-Tochtergesellschaft für 62 Mio DM gekauft - das
entsprach dem Wert des Unternehmens nach unterschiedlichen
Bewertungsgutachten. Diesen 62 Mio DM stand ein Bilanzvermögen von 14 Mio DM
gegenüber. Der übersteigende Betrag von 48 Mio DM ist nach den Vorschriften
der US-GAAP Rechnungslegung beim kaufenden Unternehmen als Firmenwert (sog.
Goodwill) in die Bilanz einzustellen und über einen bestimmten Zeitraum - in
diesem Fall von neun Jahren - abzuschreiben.
Die Produktionsverlagerung führt nun zu einer anderen Einschätzung und
Bewertung dieser Tochter. Daher schreiben wir den aktuell noch in der Bilanz
stehenden Firmenwert nicht über die nächsten Jahre, sondern auf einen Schlag
ab. Wir nehmen mit diesem Schritt vorweg, was in den kommenden Jahren die
Gewinn- und Verlustrechnung der STEAG HamaTech ohnehin belastet hätte.
Natürlich wiegt so ein großer Betrag schwerer als kleinere ratierliche
Abschreibungen. Doch ist wesentlich, dass diese Abschreibung nur eine reine
buchhalterische Maßnahme ist. Sie ist mit keinem Abfluss von Geld verbunden.
Gleiches gilt für die teilweisen Abschreibungen, die wir aufgrund des
Wechselkurses zur Sicherheit auf die Maschinen und Bestände vorgenommen
haben.
Ich denke, dass durch diese Erläuterung der Verlust von 60 Mio DM
relativiert wird. Es handelt sich um Buchverluste. Abschreibungen berühren
nicht die Liquidität eines Unternehmens. Wie jede Medaille haben diese
Abschreibungen auch zwei Seiten. Negativ ist, dass wir im Jahre 2000 bei
ausgeglichenem operativem Ergebnis einen Fehlbetrag von 60 Mio DM haben.
Dieser wird von den vorhandenen Kapital- und Gewinnrücklagen ausgeglichen.
Positiv ist, dass wir gerade durch die künftig entfallenden
Firmenwertabschreibungen jährlich eine Entlastung des Ergebnisses von 6 Mio
DM haben werden. Desweiteren wird der Jahresfehlbetrag von 2000 zu einem
großen Teil als Verlustvortrag in das Jahr 2001 überführt. Dieses hat zur
Folge, dass wir einen nennenswerten Teil des Jahresfehlbetrages im Jahr 2001
mit Gewinnen verrechnen können. Das wird die Steuerlast in 2001 deutlich
senken und damit das Ergebnis pro Aktie steigern.
Sehr geehrte Aktionäre, ich habe diesen Brief an Sie geschrieben, um Ihnen
einige Hintergründe über STEAG HamaTech ein wenig näher zu bringen. Ich
möchte Sie in die Lage versetzen, unser Unternehmen und den Markt zu
verstehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie zu STEAG HamaTech weiterhin
Vertrauen haben. Wir sind ein marktführendes Unternehmen mit Mitarbeitern,
die hoch motiviert an der weiteren Zukunft unseres Unternehmens arbeiten und
die die vor uns liegenden Potenziale erschließen werden.
Am 27.10. werden wir den Quartalsbericht über das dritte Quartal
veröffentlichen. Wir werden an diesem Tag mit einigen Börsenjournalisten
Hintergrundgespräche führen und die Zahlen den Finanzanalysten im Rahmen
einer Analystenkonferenz erläutern.
Selbstverständlich stehe ich Ihnen in diesem Zusammenhang gerne für Fragen
zur Verfügung und biete Ihnen auch an, am Samstag den 28.10. um 11 Uhr zu
uns nach Sternenfels zu kommen. Gerne stelle ich mich dort Ihren Fragen und
erläutere Ihnen weitere Details unseres Geschäfts. Sie können so vor Ort im
Unternehmen einen Überblick über STEAG HamaTech gewinnen.
Da ich ein Gefühl für die Anzahl der Besucher bekommen möchte, bitte ich Sie
mir bis zum 24.10. eine Antwort zu geben, ob Sie uns besuchen möchten.
Ich hoffe, Ihnen mit diesem Brief handfeste Informationen über STEAG
HamaTech geliefert zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Frank Weber
Frank Weber
Leiter Unternehmenskommunikation / Investor Relations
Head of Corporate Communications / Investor Relations
STEAG HamaTech AG
Ferdinand-von-Steinbeis-Ring 10
75447 Sternenfels
Hat mich überzeugt! Viel Erfolg!
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