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    CDU Merz spricht von deutscher Leitkultur - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.10.00 18:01:50 von
    neuester Beitrag 07.02.02 13:56:18 von
    Beiträge: 90
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      Avatar
      schrieb am 19.10.00 18:01:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      Sorry aber ich muß mal politisch werden.

      Friedrich Merz spricht von deutscher Leitkultur, der sich alle Ausländer unterordnen sollen.

      Bayrischen Lederhosen und Katholizismus oder Friesennerz und Evangelismus, Kölschem Karneval oder dürfen die da frei wählen oder ist man als Norddeutscher dann auch gezwungen in Bayern katholisch zu werden??

      Hat die CDU wirklich keinen besseren als Merz, das ist ja traurig! So wird die Politik in Deutschland ja stinklangweilig.

      Wofür stimmt ihr Lederhosen oder Friensennerz für alle Ausländer?? Oder soll Merz ins Exil auf eine Hallig?

      Gruß
      Nando
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 18:07:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich finde ebenfalls das Wort "Neue Deutsche Welle" das in der Musikbranche verwendet wird, mehr als bedenklich. Wehret den Anfängen!
      Das political correctness lebe hoch !
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 18:10:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hi,
      Du hast als Merkmale deutscher Leitkultur den Gartenzwerg, die Telekomaktie und das Reklamationsformular bezüglich des letzten Pauschalurlaubs vergessen

      Furchtbar, diese "Leithammel" wie Merz. Da fällt dem sonst nichts ein als Vorsitzender...

      wotsch
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 18:10:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das Thema Einwanderung gehört in den Bundestag und nicht
      in ein Börsenforum.
      Eine Moschee vor meinem Fenster reicht.
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 18:18:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      Egoist! Ich hätte vor meinem auch gern eine.

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      schrieb am 19.10.00 18:36:05
      Beitrag Nr. 6 ()
      Brauchst nur in die Türkei zu ziehen.
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 18:59:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      Merz passt nur zu gut zur Cash Dealer United. Er, in seiner Funktion als Fraktionsvorsitzender der CDU-BT-Fraktion, ist ein Paradebeispiel, was die CDU nach dem Abtritt des Oggersheimer darstellt: Ein zerstrittener Haufen profilierungssüchtiger Dummschwätzer! :( Quo vadis CDU?

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 19:05:17
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wenn wenigstens der Hintze wieder ein Amt hätte. Dann wäre es wenigstens lustig.
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 19:07:49
      Beitrag Nr. 9 ()
      Kommt sicher auch noch ;):laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 19:36:43
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich finde aber dass der Mann recht hat. Natuerlich in Grenzen, aber man stelle sich doch mal vor, ein Deutscher Einwanderer geht in ein anderes Land um dort zu arbeiten und dort zu wohnen. Ganz selbstverstaendlich muss sich ein Deutscher im Ausland unterordnen und die Gepflogenheiten der dortigen Kultur akzeptieren. Ein gesunder Deutscher Nazionalstolz wird hierzulande doch mit Nazionalsozialismus gleichgesetzt. Wer bitteschoen hat denn eine Deutsche Flagge schwarz-rot-gold im Garten hehisst ??? in der Schweiz oder hier in den USA ist das das normalste der Welt. Kann hier einer Deutscher Reichstag sagen, ohne gleich mit Hitler in eine Kiste gesteckt zu werden ??? Wir sind nun mal ein Volk mit einem grossen Haufen Kultur. Uns diese durch andersdenkende Einwanderer streitig machen zu lassen halte ich fuer hoechst bedenklich.

      Unser deutscher Stolz ist bereits weitestgehend zerstoert :

      Die Sprache - durchsetzt von englischen Fremdwoertern, deren Bedeutung aelteren Mitbuegern voellig verschlossen bleibt. (Das haben die Franzosen vor einigen hundert Jahren bereits mal versucht)
      Die Esskultur - kaputtgemacht durch Pizza-Doener-MacKotz
      Die Wohnkultur - schon bald amerikanische Zustaende, in einem Viertel in dem 80% Auslaender wohnen versucht jeder der kann weg zu ziehen
      Die Religion - wir sind, ob wir es wollen oder nicht, ein christlich orientierter Staat. Was passiert wenn sich in einem solchen Staat zu viele "Unglaeubige" (um mit den Worten isalmischer Anhaenger zu sprechen) zuziehen, werden wir Aehnliches erleben wie in Youguslavien oder in Teilen Afrikas, wo verschiedene Glaubensrichtungen aufeinander prallen.

      Ein Kulturverlust hat graviernde Folgen fuer die politische Richtung der Zukunft (Kultur), will sagen, extreme Richtungen bekommen extremen Zulauf, Siehe Frankreich im Breich der Zuwanderungsmetropolen Paris und Marseille.

      Integration von Kulturen mag richtig sein, aber nicht immer nur zu Lasten der Deutschen Kultur !

      Dies ist nur eine Meinung, naemlich meine :D

      Auf die Reaktionen von einigen Leuten hier bin ich mal gespannt, da das Thema Integration und Zuwanderung bisher ja nur zwei Seiten kennt : Der boese Deutsche Rassenhasser und der gute auslaendische Einwanderer.

      Schoenen Gruss, Peter :)
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 20:04:23
      Beitrag Nr. 11 ()
      1. Nationalstolz schreibst man mit t

      2. Schau mal auf die Überschrift Deines letzten Threads

      3. Depp
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 20:34:26
      Beitrag Nr. 12 ()
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 20:39:55
      Beitrag Nr. 13 ()
      Peter_Pan hat in einigen Dingen Recht.

      Und nach der neuen Rechtschreibung dürfte es
      auch heißen:

      Nadsionalschdolz

      oder sonstwie
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 21:42:24
      Beitrag Nr. 14 ()
      1. Kulturverlust geht zu Lasten der Rechtschreibung


      2. "Wir Deutschen haben keine Esskultur." Stimmt wenn ich schon wieder die ganzen Pizzaschachteln rund um den Bildschirm sehe.


      3. Ich bin stolz darauf, daß es in Deutschland genausoviele Idioten gibt wie Überall.


      Gruß
      HH
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 21:56:21
      Beitrag Nr. 15 ()
      diesmal mische ich mich nicht ein :D
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 21:57:54
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Peter_Pan.com

      Nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe fallen mir noch zwei deutsche Eigenschaften ein, die Leitkulturqualität haben

      -das Gefühl, immer irgendwie zu kurz gekommen zu sein und trotzdem bedroht zu werden
      -Selbstmitleid



      wotsch
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 22:41:07
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Peter_Pan.com

      Ich könnte deinen Betirag noch weiter ausführen, aber das ist mir in einem thread mit einer derart tendenziösen und dummen Absicht zu blöd.

      Aber du hast meine volle Zustimmung!

      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 08:28:05
      Beitrag Nr. 18 ()
      Es ist schade, daß man in Deutschland so eine Diskussion anscheinend nicht vernünftig führen kann.

      Was eigentlich erforderlich wäre, wäre die schnelle Eingliederung von Ausländern in Deutschland, daß wir also Zuwanderung in der Regel als Einwanderung begreifen und unterstützen. Dazu gehört die Förderung der Sprachschulen. Da sind m.W. schon Anfang der neunziger Jahre konsequent Fördermittel gestrichen worden.

      Weiterhin ist es erforderlich, Ausländer betreut einzugliedern, mit Sozialberatung, spezieller Förderung bei der Arbeitsplatzsuche und in Hinblick auf die Förderung der Kinder in der Schule. Wir dürfen hier die soziale Betreuung nicht ausländischen Vereinen überlassen, die bei allem guten Willen eine Gettoisierung fördern.

      Und ich habe immer noch den Eindruck, daß die Vergabe der deutschen Staatsbürgerschaft zu zögerlich betrieben wird.

      Unter diesen Vorgaben könnten einige hunderttausend Menschen pro Jahr nach Deutschland zuwandern, was sowohl den Interessen dieser Menschen als auch denen des deutschen Sozialsystems und der Wirtschaft entgegen kommt.

      Vor diesem Hintergrund bin ich sehr unzufrieden darüber, daß die Diskussion anscheinend immer noch darum geht, ob man überhaupt Zuwanderung haben möchte, über zweite Staatsbürgerschaft und über die Ausgestaltung der Asylgesetzgebung.

      Ich glaube, daß auch die Vorurteile in der Gesellschaft abflauen, wenn man Ausländer nicht mehr als Bedürftige wahrnimmt (ein Schmarrn, Asylbewerber nicht arbeiten zu lassen), sondern als zukünftige Deutsche, die genauso arbeiten und Steuern zahlen wie andere auch.

      In Ansätzen könnte Merz mit der deutschen Leitkultur eine solche Integration von Zuwanderern gemeint haben. Aber weil er bei solchen Floskeln bleibt, wirkt es bei ihm aufgesetzt. Ich kenne keine Partei, die ein problemorientiertes Regelwerk für die Einwanderung anbietet. Und daß hierzulande Türken leben können, die auch nach 20 Jahren Aufenthalt und unbefristeter Aufenthaltsberechtigung immer noch nur in ihrem Getto leben können, wo die Frau kaum deutsch kann, die Kinder kaum den Hauptschulabschluß schaffen und kaum Berufschancen haben, sollte uns klar machen, daß unsere Integrationspolitik, so wie sie von SPD, CDU/CSU, FDP und Grünen in Bund, Ländern und Kommunen in den vergangenen 30 Jahren betrieben worden ist, wohl nicht richtig sein kann.
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 09:40:15
      Beitrag Nr. 19 ()
      @for4zim: Ich teile Deine Meinung. :)

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 10:08:40
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ja sapperlot - da kann ich for4zim ja nur zustimmen.

      Integration ist sinnvoll und notwendig - Ghettobildung ist immer schlecht. Wenn aber Ausländer ausgegrenzt statt aufgenommen werden kann es nix werden. Da ist die Politik gefragt und aber auch jeder selbst. Selbstverständlich müssen die Personen auch integriert werden wollen....

      Noch was zu oben - ich finde wir profitieren alle auch sehr viel von fremden Kulturen - und das gilt nicht nur fürs Essen!! Obwohl ich gute Pizza oder Pasta inzwischen schon als Gemeingut betrachte. Soweit ich weiss wird auch niemand mit Döner oder Gyros zwangsverpflegt sondern jeder hat die Wahl statt dessen zu Leberkäs Brezel oder sonstigen Urdeutschen Produkten zu greifen.

      Denethor
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 10:09:09
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ja sapperlot - da kann ich for4zim ja nur zustimmen.

      Integration ist sinnvoll und notwendig - Ghettobildung ist immer schlecht. Wenn aber Ausländer ausgegrenzt statt aufgenommen werden kann es nix werden. Da ist die Politik gefragt und aber auch jeder selbst. Selbstverständlich müssen die Personen auch integriert werden wollen....

      Noch was zu oben - ich finde wir profitieren alle auch sehr viel von fremden Kulturen - und das gilt nicht nur fürs Essen!! Obwohl ich gute Pizza oder Pasta inzwischen schon als Gemeingut betrachte. Soweit ich weiss wird auch niemand mit Döner oder Gyros zwangsverpflegt sondern jeder hat die Wahl statt dessen zu Leberkäs Brezel oder sonstigen Urdeutschen Produkten zu greifen.

      Denethor
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 10:10:59
      Beitrag Nr. 22 ()
      Bei jeder Party hat der Gastgeber das Recht, Regeln festzulegen, Gäste einzuladen und auch zu sagen, wann und gegebenenfalls für wen die Feier jetzt vorbei ist. Das findet jeder normal.

      Überträgt man das auf Staaten und Zuwanderer, will mancher solch einfache Prinzipien nicht mehr wahrhaben. Der Gast meint die Spielregeln festlegen zu können, sagt wie der Gastgeber sich zu freuen hat und bestimmt, wie lange die Feier dauert.

      Jetzt werden viele aufschreien und das Hinken dieses Vergleichs an allen Ecken und Enden feststellen. Sicher kann man den Vergleich nicht ganz so einfach ziehen - aber Übertreibung ist die Mutter der Anschaulichkeit.

      Ich werde mich als Gast aber immer nach dem Gastgeber richten. Kann ich das nicht, steht es mir immer frei, die Party zu verlassen und dahin zu gehen, wo mir eine Party gefällt.
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 10:17:29
      Beitrag Nr. 23 ()
      Wer ist denn der Gastgeber?

      Hat zum Beispiel jemand eine Ahnung, wie schwierig das manchmal sein kann, wenn man das Pech hat, sich in einen Menschen aus einem anderen Land zu verlieben? Teilweise kann man sich nur im Ausland treffen, weil die Einladung nach Deutschland schwierig ist. Nur der Zuzug über Heiratsvisum ist dann möglich. Und der bringt einiges an Papierkram mit sich. Und dann geht das Problem neu los, wenn Verwandte des ausländischen Ehepartners zu Besuch kommen wollen. Das ist nicht hilfreich, wenn Ausländer nur als potentielle Erschleicher eines Aufenthalts betrachtet werden. Und so sieht zur Zeit die Gesetzeslage aus (Schily will das auch nicht ändern!).
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 10:58:25
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wenn ich ein souveräner Gastgeber wäre, könnte ich es mir leisten, daß meine Gäste sich auf meiner Party "entfalten" können, solange sie nicht meine Teller zerdöppern. Ständig wird überall eine "Nomalität" Deutschlands eingeklagt. Gerade die sogenannten "Rechten" beklagen immer den Verfall der Werte und beschwören den Untergang des Abendlandes. Wäre ich mir meiner Identität sicher, müsste ich mich angesichts vieler Ausländer nicht ständig in Frage gestellt fühlen. Wenn die deutsche Kultur attraktiv ist, werden andere Menschen daran antizipieren wollen. Man braucht dann kein "Biotop", wie etwa bei der Diskussion um Quotierung der deutschen Popmusik im Radio. Wenn die Gäste deutsche Musik auf meiner Party hören wollen, o.K. - wenn andere auch o.K.- Hauptsache die Stimmung steigt.
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 12:23:19
      Beitrag Nr. 25 ()
      Das ist Problem ist wohl, daß diese "deutsche Kultur" meistens eine Worthülse ist; wer sagt schon was er darunter versteht?

      Gefordert werden darf meiner Meinung nach nur:
      1. Sprachkenntnisse in Deutsch
      2. Kenntnisse der jüngeren deutschen Geschichte
      3. Akzeptanz der deutschen Verfassungsgrundsätze - Menschenrechte, Institutionen (womit Neonazis schonmal draußen wären ;))

      Wenn jemand eine fundamentalistische Religionsauffassung hat, und diese, angefangen mit den Familienmitgliedern, anderen aufzwingen will, steht er bereits außerhalb des Konsenses unserer Gesellschaft. Die besondere Leistung von Ausländern besteht darin, daß sie sich an diese Grundsätze halten sollten, während derjenige, der bereits Deutscher ist, seine Staatsbürgerschaft nicht wegen eines Verstoßes verlieren kann. Hier greifen die Sanktionen dann auf anderer Ebene: ohne Deutschkenntnisse keine Arbeit, Verstöße gegen Verfassungsgrundsätze sind oftmals strafbewehrt und wer sich in der deutschen Geschichte nicht auskennt, ... tja, das wird leider nicht bestraft ;).
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 17:10:35
      Beitrag Nr. 26 ()
      Guten Morgen erstmal. Hier im sonnigen Illinois ist wunderschoenes Wetter, ca 80 deg. F, blauer Himmel und Sonnenschein. Cabriowetter :D

      @ hotlinehopping

      Genau das wollte ich mit meinem Kommentar bezwecken :( Tolle Menschen wie du mit kurzen aber praegnanten Kommentaren wie Depp und Nazionalismus schreibt frau mit t.

      Ich hoffe mal fuer dich, dass du dich irgendwann mal auch ohne direkte persoenliche Beschimpfungen sinnvoll an einer Diskussion beteiligen kannst und natuerlich alles ohne Rechtschreibfehler. (Meine Rechtschreibpruefung laeuft hier in Englisch und nutzt mir bei Deutsch gar nichts) was dir zu meiner Ueberraschung weiter unten im Thread durchaus gelungen ist :D
      Weshalb sollte ich mir diesen Artikel nochmals ansehen ??? Uebersetzt nach D wuerde er lauten : Zwangsdeutsch fuer Tuerken und keine Sozialhilfe mehr fuer arbeitsfaehige "Taugenichtse" oder so aehnlich. In den Staaten haben die das durchgezogen was aber in D nicht funktionieren wird.

      @ for4zim
      Genau ! Das Problem ist nicht die falsche Einwanderungspolitik, sondern es gibt eigendlich keine Einwanderungspolitik. In den Staaten ist das anders. 8 Jahre Visa (Aufenthaltserlaubnis) Danach Ueberpruefung der Englischkenntnisse in Schrift und Sprache, Schwur auf die Verfassung (was ich fuer sehr wichtig halte, sollte eigenlich jeder tun sobald wir eine Verfassung haben :D, zur Zeit haben wir ja nur eine geaenderte Form des Grundgesetzes, uebergangsweise) und dann die Staatsangehoerigkeit.

      Schoenen Gruss, Peter ;)
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 20:09:51
      Beitrag Nr. 27 ()
      ...welche Grünen-Politikerin war das eigentlich nochmal,
      die vor ein paar Wochen auf Staatsbesuch im Iran schön
      brav mit Kopftuch herumgelaufen ist?
      Die hatte jedenfalls keine Probleme damit, sich der
      iranisch-muslimischen Leitkultur anzupassen!
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 22:30:15
      Beitrag Nr. 28 ()
      Das geht noch viel einfacher :

      Komm als Frau in die USA, sonnenbade dich mit naktem Oberkoerper oeffentlich am Strand und lass deine Kinder wie bei uns in D ueblich nackt herumlaufen.

      Das Resultat hier in den Staaten ist = Du wirst erst angezogen und dann wegen Stoerung der oeffentlichen Ordnung fuer 2 Tage in den Knast gesteckt. Im schlimmsten Falle, wenn du ein Visum hast wird dir dieses entzogen.

      Bei uns in D wuerde sofort eine Diskussion um Auslaenderfeindlichkeit entstehen in einer aehnlichen Situation.

      Schoenen Gruss, Peter ;)
      Avatar
      schrieb am 21.10.00 01:17:29
      Beitrag Nr. 29 ()
      @ Peter Pan

      In dem Thread auf den ich anspielte, ging es um Software und Homepages. Was ich damit sagen wollte ist folgendes: Das Hochjubeln der eigenen Kultur wird meines erachtens immer von Leuten betrieben, die die eigene Kultur als Knüppel benutzen, um gegen andere Menschen vorzugehen. Ich denke, das die Forderung nach Deutscher Ess- Sprech- und Wohnkultur ein Phantasma ist, gerade wo Du in einer Welt mit "Software" und "Homepages" lebst. Du lebst so selbstverständlich darin, das Du gar nicht merkst, daß Du Dich längst in einer Weltkultur befindest, in der Du zufällig Deutsch sprichst, mit jeder Menge Anglizismen und haufenweise Ausdrücken aus allen möglichen Sprachen. Was ist also originär Deutsch an Dir? Du lebst in den Staaten. Das Vorbild für ein Land, in dem man eben nicht eine Leitkultur pflegt, die sich aufgrund einer "Volkszugehörigkeit" gebildet hat, sondern hauptsächlich aus einer Verfassung. Das Minderheiten in der Praxis oft benachteiligt werden, ist eine andere Sache. Wir leben heute in sogenannten "offenen" Gesellschaften, die "durchlässig" sind, d.h. wir halten nicht fest an Klassenschranken, Herkunft oder Startchancen.

      Eine eigene Kultur zu haben ist notwendig für die eigene Identität. Diese ist heute brüchig, und jeder sucht Teile für sich aus allen möglichen Bereichen, und setzt sich daraus seinen Lebensentwurf zusammen. Das gleiche tun bei uns auch die Ausländer, die sich natürlich längst eine deutsche Identität als Teil ihres Lebens zugelegt haben. Mich nervt es auch, wenn ich mich im Alltag mit deutsch mich nicht verständlich machen kann. Aber das ist doch eigentlich mehr eine "technische" Frage. Wenn Du der Kultur aufhelfen willst, dann tu das für Dich oder die Kultur, aber nicht gegen Andere Menschen. Immer wird von der deutschen Kulturnation schwadroniert. Frag Dich mal selber:
      -wieviele Gedichte kannst Du auswendig?
      -wann hast Du das letzte Mal eine Oper gesehen?
      -in welcher Reihenfolge wird beim mehrgängigen Menu das Besteck benutzt?
      -wann lebte Luther?
      etc
      Du siehst, mit der Kultur ist das alles nicht so einfach, aber das wirst Du ja in den Vereinigten Staaten längst gemerkt haben.
      Sorry mein Vorurteil
      Nichts für ungut
      HH
      Avatar
      schrieb am 24.10.00 03:11:57
      Beitrag Nr. 30 ()
      @ PeterPan.com
      hör mal zu Du kleiner Schlaumeier, du willst, daß ich mich konstruktiv beteilige, also sauge ich mir was aus den Fingern und vertrödele meine Zeit damit, Dir zu antworten. Ich habe eher den Eindruck, daß es Dir nicht um eine ernsthafte Auseinandersetzung geht, sondern um wichtigtuerisches Posten. Also wenn du nur deine Sprüchlein aufsagen willst, brauche ich in der Zukunft nicht mehr darauf antworten.
      Sonne dich schön weiter und erzähle mir was vom deutschen Volke.

      Ohne Gruß
      HH
      Avatar
      schrieb am 24.10.00 10:10:35
      Beitrag Nr. 31 ()
      Lieber Hottlinehopping,

      was Du alles von Dir gibst, schätze ich ungemein und ich teile Deine Ausführungen voll und ganz. Insbesondere Dein Satz "Das Hochjubeln der eigenen Kultur wird meines erachtens immer von Leuten betrieben, die die eigene Kultur als Knüppel benutzen, um gegen andere Menschen vorzugehen." steckt voller Wahrheit. Danke für diese Ausführung, Hotlinehopping.

      Wenn Du möchtest, kannst Du gerne eMail-Freundschaft mit mir schließen: p@travelmail.de

      Viele Grüße,

      Dein

      WO-Freund
      Avatar
      schrieb am 25.10.00 23:40:19
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hallo lieber Hotlinehopping,

      warum so feindseelig ?? Hab ich dir was getan ?? Natuerlich setze ich mich gerne sachlich auseinander, meistens nutze ich dieses Board jedoch um zu lachen, ich kann daran nichts falsches erkennen. Ich habe gelernt, das ich als (entschludigung) Deutscher mit meiner Art zu leben permanent unter Druck stehe mich dafuer entschuldigen zu muessen deutscher Herkunft zu sein.

      Kultur ist per Definition das Zusammenspiel von Glaubenssaetzen, Werten, Regeln und Normen.

      Werte beschreiben, was wichtig und wertvoll ist.

      Normen sind weiche Imperative; sie beschreiben, welches Verhalten als richtig, was als falsch betrachtet wird (welches Verhalten erwünscht, welches unerwünscht ist)

      Regeln sind harte Imperative, sie beschreiben, was erlaubt und was verboten ist.

      Glaubenssätze, mentale Modelle, Denkhaltungen
      Konstruktion von Wirklichkeit (individuell und kollektiv)
      "Unser wichtigstes Motto ist ..."
      "So funktioniert unser System: ..."
      "Wer hier Erfolg haben will, muss sich so ... verhalten"
      "Dieses Verhalten ... hat in der Regel diese ... Folgen"
      "Immer wenn ..., dann ..."
      "Wenn wir nicht ..., dann ..."
      "Das ... ist passiert, weil ..."
      "Das ... hängt zusammen mit ..."

      Übrige weiche Faktoren
      Wohnklima
      zwischenmenschliche Beziehungen
      Rollen/Rollenverständnisse
      Motivation
      Identifikation

      Selbstverstaendlich befinde ich mich in einer Weltkultur :) das schliesst aber nicht aus, das ich mich auch in einer Deutschen Kultur befinde. Wir koennen diese "Weltkultur" die zur Zeit auch mit Hilfe des www entsteht nicht dominieren, da geb ich dir recht. Die Amerikaner versuchen es mit verschienen Regeln und Wertvorstellungen aber sie werden scheitern (hoffe ich).
      Unsere eigene kleine deutsche Kultur sollten wir uns jedoch versuchen zu erhalten, denn sie definiert wo wir herkommen, erklaert warum wir etwas so machen wie wir es tun und nicht anders.

      Was ist ordinaer deutsch an mir, das ist eine sehr gute Frage. Eine Antwort ist nicht leicht, aber ich versuche es.
      Vielleicht weil ich

      in Deuschland lebe
      deutsch spreche
      deutsch schreibe
      deutsches Essen liebe
      stolz darauf bin ein Deutscher zu sein (ohne die NPD oder Konsorten zu waehlen) Oups und schon wieder eine Entschuldigung !
      mein Bier sehr gerne trinke
      meine Frau nicht zwinge ein Kopftuch zu tragen
      meine Kinder zur Ordnung erziehe
      mich staendig verteigen muss wenn ich ueber Deutschland rede
      gerne Skat spiele
      meinen Muell nicht in der Landschaft herumwerfe
      fuer den Fussball lebe
      gerne in der Kneipe ueber unsere Politik spreche
      andere Menschen versuche zu akzeptieren
      gerne von andern Kulturen lerne und meinen Kopf ueber deren "Nichtperfektsein" schuettle
      Blasmusik auf dem Musikfest gerne hoere
      gerne BMW und Mercedes fahre
      versuche perfekt in meinem Job zu sein
      usw usw.
      Einzelne Dinge moegen auf viele andere Menschen die nicht innerhalb meines Kulturraumes leben zutreffen, aber eben nicht alle.
      Ein "Aussenstehender" der einfachhalb wegen Einwanderer gennat sollte sich uneren Regeln und Normen, der vorherschenden Kultur eben unterordnen, ohne unterdrueckt zu werden und von ihr profitieren und sie bereichern. Nur die meissten Einwanderer tun das zur Zeit eben nicht. Durch das gequaetle deutsche Selbstbewustsein, das einen eigenen Thread wert waere, koennen Einwanderer unsere Normen beliebig biegen und brechen und wir fuehlen uns dabei noch schuldig. Gegen ein gewisses Mass an tolerantem Nationalisus ist ueberhaupt nichts einzuwenden, im Gegenteil (siehe USA, Frankreich, England und Schweiz). Ich fuehle mich zwar als europaeischer Weltbuerger aber meine Heimat ist Deutschland und da besonders Wuertemberg. Da ist nichts aber auch gar nichts verwerfliches dabei. Wenn allerdings ein Muslime mir erklaert ich darf seine kleine Schwester (22 Jahre) weder ansehen noch ansprechen laeuft etwas voellig falsch :(. Wenn kleine Kinder die in Deutschland geboren sind mit 5 Jahren immer noch kein Wort Deusch sprechen, ausser Scheisse und Wichser, dann laeuft etwas voellig flasch ;(. usw.

      Ich arbeite zwar in den USA, aber nur zeitweise, ca. 2-3 Monate pro Jahr. Das heisst ich habe etwas Einblick in den hiesigen "Kulturraum". Du sagst die Amerikaner haben keine eigene Kultur ??? Dass du dich damit mal nicht taeuscht. Die haben in den letzten 3-400 Jahren hier eine eigene Kultur aufgebaut, die eben etwas anders ist als die unsere aber sie haben eine. Sie zeichnet sich durch eine andere Lebensart und durch andere Regeln aus. Von wegen Schmelztiegel. Du passt dich hier an oder fliegst raus. Deine Heimatsprache und sonstigen Werte kannst du getrost ausueben, aber meistens eben nicht oeffentlich sondern privat. Natuerlich haben andere Kulturen die Amerikaner beeinflusst, aber eben nicht dominiert. Das haben nicht mal die Englaender geschafft.

      Das in diesem Land hier die Minderheiten oft benachteiligt werden ist ein Ammenmaerchen, lange Zeit vorbei. Dieses Land wird von Minderheiten regiert. Minderheiten haben mehr Rechte als die Mehrheit. Das Fallrecht machts moeglich. Fass hier einen Schwarzen an und sage irgendwas in der Richtung Rassendiskriminierung : Die knasten dich hier weg. Sag was gegen Frauen das selbe passiert. Das hier ist das Land der Uebertreibungen, auch ein Form der Kultur. Eine kulturlose Gemeinschft wird es nie geben, auch wenn die Grundlage eine Verfassung ist. Woher kommen denn bitteschoen unsere Urahnen in D ? Wenn ich weit genug zurueckgehe finden sich warscheinlich bei jedem Urspruenge aus der ganzen Welt... aber darum geht es nicht.

      Es geht um die Umgangsformen des Zusammenlebens und jeder der in Deutschland zu leben versucht sollte sich dieser Leitkultur eben unterordnen, selbstverstaendlicherweise.

      Mit ausdruecklichem Gruss

      PP ;)
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 00:25:45
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Peter_Pan.com, dem habe ich nichts viel hinzuzufügen!
      Trifft voll meine Meinung. :)

      @ hotlinehopping, hast du vielleicht schon mal an die Leute gedacht, die nicht dein intellektuelles Niveau haben? Meinst du nicht, daß eine Leitkultur für den inneren Frieden einer Gesellschaft durchaus notwendig sein kann (so für Leute wie mich zum Beispiel :D)?
      Ich wäre mir an deiner Stelle nicht so sicher, ob das was, du in deinem vorletzen Posting an Thesen aufgestellt hast, auch auf das Groß der Bevölkerung zutrifft (in diesem Fall der Deutschen, du könntest da aber auch jedes andere Land nehmen). Da liegt Peter_Pan, glaube ich besser, obwohl er sogar eingeräumt hat, daß das natürlich nicht auf alle zutrifft.


      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 00:35:03
      Beitrag Nr. 34 ()
      Mr. B
      Gruss auch in die Heide :D, so spaet noch auf ???
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 11:19:43
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Peter_Pan:

      ich versuche mal Dein Posting in einigen Punkten zu kommentieren. So kann man es, finde ich, nicht stehen lassen.

      "In Deuschland lebe" -> das kann es kaum sein, das tun die hier Lebenden Ausländer auch.

      "deutsch spreche, deutsch schreibe" -> ok, aber was ist mit Schweizern, Österreichern, Südtirolern? Die werden sich sauber verbitten, zwangseingemeindet zu werden, nur weil sie dieselbe Sprache sprechen wie wir.

      "deutsches Essen liebe" -> da geht´s schon los. Erstens gibt es kein deutsches Essen. Es gibt viele regionale Küchen, aber keine deutsche. Einen Bayern kannst Du mit Lapskaus davon jagen. Zweitens: viele Deutsche lieben ihren Italiener, Griechen, mittlerweile auch Türken und sogar MacDonalds. Sind das dann undeutsche Umtriebe? Oder ist es nicht viel eher so, dass die Angebotsvielfalt uns alle bereichert?

      "stolz darauf bin ein Deutscher zu sein (ohne die NPD oder Konsorten zu waehlen) Oups und schon wieder eine Entschuldigung !" -> Mit diesem Argument habe ich am meisten Probleme. Ich schäme mich keineswegs, Deutscher zu sein, aber stolz darauf bin ich auch nicht, denn es ist kein Verdienst.

      "mein Bier sehr gerne trinke" -> wie überall auf der Welt

      "meine Frau nicht zwinge ein Kopftuch zu tragen" -> ist noch gar nicht lange her, da haben Frauen bei uns auch noch Kopftücher getragen, so Anfang der 60er. Solche Konventionen ändern sich schnell.

      "meine Kinder zur Ordnung erziehe" -> versuchen das nicht die meisten Eltern auf der Welt?

      "mich staendig verteigen muss wenn ich ueber Deutschland rede" -> redest Du Dir das nicht ein? Entspringt das nicht einem Minderwertigkeitskomplex?

      "gerne Skat spiele" -> ist das typisch? Spielst Du nie Basketball, Monopoly, Mikado? Alles ausländisch!

      "meinen Muell nicht in der Landschaft herumwerfe" -> komisch nur, dass auch in unserer Landschaft Müll herumliegt.

      "fuer den Fussball lebe" -> nein danke.

      "gerne in der Kneipe ueber unsere Politik spreche" -> was meinst Du, worüber Italiener und Franzoden in der Kneipe reden?

      "andere Menschen versuche zu akzeptieren" -> Sehr gut! Genau das scheinen aber Herr Merz und Co. nicht zu wollen! Wenn dieses Maxime von allen Deutschen und hier lebenden Ausländern beherzigt werden würde, dann hätten wir überhaupt keine Probleme!

      "gerne von andern Kulturen lerne und meinen Kopf ueber deren "Nichtperfektsein" schuettle" -> auch sehr gut. Siehe oben.

      "Blasmusik auf dem Musikfest gerne hoere" -> ich nicht. Damit kannst Du mich jagen. Aber in den USA gibt es Volksfeste mit Blasmusik.

      "gerne BMW und Mercedes fahre" -> schau Dir den Exporterfolg der Firmen an, dann ist klar, dass diese Autos weltweit jeder gerne fahren würde.

      "versuche perfekt in meinem Job zu sein" -> das wird von Japanern und Amerikanern mindestens genau so erwartet.

      Die Liste ist so oberflächlich und allgemein, dass eben nicht zur Identifikation taugt, sondern eher zeigt, dass sich schon vor dem Internet weltweit Multikulti eingebürgert hat. I.d.R. ist damit die Angebotsvielfalt an Waren, Kultur, Essen gestiegen. Opern, beispielsweise, das klassische Beispiel für eine hochsubventionierte und nur eine Minderheit ansprechende Musikkultur, sind italienisch. Sollen in deutschen Museen keine Picassos und Van Goghs hängen, weil das Ausländer waren?

      "Ein "Aussenstehender" der einfachhalb wegen Einwanderer gennat sollte sich uneren Regeln und Normen, der vorherschenden Kultur eben unterordnen, ohne unterdrueckt zu werden und von ihr profitieren und sie bereichern."

      Hier bitte etwas konkreter: soweit es die - ich nenne das jetzt mal so - Verfassungskultur angeht, sind sie wie auch jeder Deutsche, gesetzlich dazu verpflichtet. Das ist übrigens keine Deutsche, sondern eine europäische Kultur, mit den Wurzeln in der französischen Revolution.

      Gerade denjenigen, die hier Ausländer zusammen schlagen, weil sie Ausländer sind, sollten diese Prinzipien deutlich klar gemacht werden. Die Würde des Menschen ist unantastbar, heißt es im Grundgesetz. Des Menschen, steht da, nicht des Deutschen.

      Was die anderen "Normen" angeht: die o.g. Liste hilft da wohl kaum. Dass, wer hier leben will, die deutsche Sprache lernen soll, unterschreibe ich. Dass er aber künftig statt Kebab Saumagen lieben soll, ist wohl Blödsinn.

      Gerade bei Äußerlichkeiten wie der Kleidung sind Forderungen an Anpassung teilweise grotesk. Der Geschäftsanzug ist international längst etabliert. Aber einen Roberto Blanco in Lederhosen fand ich schon immer lächerlich.

      "Nur die meissten Einwanderer tun das zur Zeit eben nicht."

      Das wage ich zu bezweifeln. Das ist ein Wahrnehmungsproblem. Die vielen, die es tun, erkennst Du nämlich nicht als Ausländer.

      "Durch das gequaetle deutsche Selbstbewustsein, das einen eigenen Thread wert waere, koennen Einwanderer unsere Normen beliebig biegen und brechen und wir fuehlen uns dabei noch schuldig."

      Mein Selbstbewußtsein ist nicht gequält. Falls Deines gequält ist, so ist das in erster Linie Dein Problem, dass kannst Du nicht den Ausländern anlasten.

      "Gegen ein gewisses Mass an tolerantem Nationalisus ist ueberhaupt nichts einzuwenden, im Gegenteil (siehe USA, Frankreich, England und Schweiz)."

      Solange die Betonung auf tolerant liegt, habe ich überhaupt nichts dagegen. Wenn Du diese Länder (ohne Schweiz, dieses Beispiel ist durchaus heikel) anführst, stellt sich aber die Frage, ob und wenn ja, warum die Integration in den USA, Frankreich und GB besser läuft als bei uns. Dass es dort auch große Probleme gibt, ist allgemein bekannt. In Frankreich haben vor kurzem Araber Synagogen angezündet, in GB gibt es rechtsextreme Gewalt gegen Ausländer. Ist offensichtlich kein deutsches Phänomen. Andererseits: Du bist Fußballfan. Schau Dir mal deren Nationalmannschaften an. Zur Hälfte Farbige, und diese Mannschaften (auch Holland) waren die Topteams der letzten WM! Kommt man da nicht ins Grübeln?

      "Ich fuehle mich zwar als europaeischer Weltbuerger aber meine Heimat ist Deutschland und da besonders Wuertemberg. Da ist nichts aber auch gar nichts verwerfliches dabei."

      Aha, also nicht Deutscher, sondern zuerst Schwabe?

      "Wenn allerdings ein Muslime mir erklaert, ich darf seine kleine Schwester (22 Jahre) weder ansehen noch ansprechen laeuft etwas voellig falsch . Wenn kleine Kinder die in Deutschland geboren sind mit 5 Jahren immer noch kein Wort Deusch sprechen,
      ausser Scheisse und Wichser, dann laeuft etwas voellig flasch ;(. usw. "

      d´accord. Nur kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass das nicht die Regel ist.

      "Ich arbeite zwar in den USA, aber nur zeitweise, ca. 2-3 Monate pro Jahr. Das heisst ich habe etwas Einblick in den hiesigen "Kulturraum". Du sagst die Amerikaner haben keine eigene Kultur ??? Dass du dich damit mal nicht taeuscht. Die haben in den letzten 3-400 Jahren hier eine eigene Kultur aufgebaut, die eben etwas anders ist als die unsere aber sie haben eine. Sie zeichnet sich durch eine andere Lebensart und
      durch andere Regeln aus. Von wegen Schmelztiegel. Du passt dich hier an oder fliegst raus. Deine Heimatsprache und sonstigen Werte kannst du getrost ausueben, aber meistens eben nicht oeffentlich sondern privat. Natuerlich haben andere Kulturen die Amerikaner beeinflusst, aber eben nicht dominiert. Das haben nicht mal die Englaender geschafft."

      Das glaubst Du doch selbst nicht! In LA gibt es mehr Hispanos als Weiße und Schwarze. Von rechten Amerikanern wird beklagt, dass die englische Sprache zu lasten von Spanisch auf dem Rückzug sei. Der Anteil der Bevölkerung, ob legal oder illegal in den USA lebend, sei dahin gestellt, der Englisch nicht einmal versteht, ist am wachsen. Ganze Stadtteile (Chinatown) sind Modelle anderer Kontinente, in denen selbst US-Gesetze nur bedingt gelten.

      In Gebieten mit deutschstämmigen Einwanderern findet man es schick, Oktoberfest zu feiern, mit Maßkrügen und Blasmusik. Niemand fliegt deswegen raus.

      "Woher kommen denn bitteschoen unsere Urahnen in D ? Wenn ich weit genug zurueckgehe finden sich warscheinlich bei jedem Urspruenge aus der ganzen Welt... aber darum geht es nicht."

      Sehr gute Frage und darum geht es schon. Schimanski ist eindeutig ein polnischer Name. Zu Beginn der Industrialisierung wurden Polen angeworben und im Ruhrgebiet angesiedelt. Genau wie zur Zeit des Wirtschaftswunders in den 60ern Türken und Jugoslawen und andere angeworben wurden. Jetzt sag mal zu einem Duisburger Bergmann, er sei Pole, der springt Dir ins Gesicht. Was aber ist das: deutsch? Von den Bayern heißt es, sie seien die Fußkranken der Völkerwanderung...

      "Es geht um die Umgangsformen des Zusammenlebens und jeder der in Deutschland zu leben versucht sollte sich dieser Leitkultur eben unterordnen, selbstverstaendlicherweise."

      d´accord, soweit es die Umgangsformen des Zusammenlebens betrifft. Die Frage sei erlaubt, wer denn die Umgangsformen mehr stört: eine Türkin mit Kopftuch oder ein herumpöbelnder Skinhead? Wer sich um die Verbesserung des Zusammenlebens ernsthaft und nicht nur aus populistischen Gründen bemüht, der sollte mit Begriffen wie Leitkultur, die nicht definierbar sind wie obige Ausführungen zeigen, vorsichtiger sein als Herr Merz.

      I.Ü. lese ich gerade in der Zeitung, dass die Union bez. Leitkultur zum Rückzug bläst. Sehr erfreulich.

      Ciao, walrus
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 13:28:56
      Beitrag Nr. 36 ()
      Lieber walrus,

      ich möchte mich im Namen wohl vieler menschen des gesamten Worldwidewebs, also im Namen auch uns Deutschen, für Deine ausführlichen Ausführungen bedanken. DU BIST das Musterbeispiel für einen GUTEN, intelligenten, modernen, ohne nationalstaatlichen Grenzen denkenden Deutschen. Ich wünschte, Leute wie Dich gäbe es mehr in diesem Lande - vor allem in der Politik. Du genießt meine Hochachtung und meine größte Sympathie.



      An Peter_Pan.com:

      ich wollte zu Deinen oberflächlichen Bemerkungen eingehen, doch walrus hat Dich derart perfekt entlarvt, daß kaum mehr ein Wort zu Deiner kurzsichtigen Sicht der Dinge nötig ist. Nur soviel: Du denkst selber gänzlich schwarz-weiß. Beispiel: Deine Bemerkung "Du passt dich hier an oder fliegst raus." Das ist ein Imperativ und eine schwarz-weiß-Malerei. Des weiteren suggeriert Deine Bemerkung, daß Du kaum in der Lage sein kannst, Deine Meinung zu revidieren oder andere Meinungen Dir in Ruhe anzuhören. Aber vielleicht werden Deine Kinder irgendwann die geistigen Schranken, denen Du scheinbar unterliegst, dank MTV, BRAVO und Auslandsreisen nicht mehr haben.



      MfG,

      Dein

      WO-Freund








      P.S.: Merz und Konsorten blasen jetzt zum Rückzug von Ihrer Forderung, Ausländer in Deutschland "sollen" sich DER deutschen Leitkultur "unterwerfen". Dieses Spiel von der nationalistischen Partei Deutschlands, der CDU, kennen die Aufmerksamen bereits: als erstes schnell ein paar geistige Molotow-Cocktails einwerfen und einen geistigen Flächenbrand entfachen. Und dann mit einm kleinen Glas Wasser zum Schein vorgeben, den Brand zu löschen. Pfui, pfui, pfui! Widerlich und erbärmlich, Mertz, Rüttgers, Rühe, Kanther und Zimmermann.
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 14:15:33
      Beitrag Nr. 37 ()
      @walrus: :)
      schön gesagt - könnte nichts hinzufügen.
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 14:18:37
      Beitrag Nr. 38 ()
      @walrus: :):):)

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 14:31:38
      Beitrag Nr. 39 ()
      Leitkultur oder Light-Kultur??????????
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 14:38:53
      Beitrag Nr. 40 ()
      @dickdiver:
      musst du immer mehr smilies machen als ich?? So eine (Leit-)kulturlose Frechheit. :D

      also:
      @walrus:
      :):):):)

      Denethor
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 15:41:52
      Beitrag Nr. 41 ()
      @Denethor: Ja! :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 16:48:45
      Beitrag Nr. 42 ()
      @ walrus

      Danke fuer deinen Kommentar zu meinem Posting :). ich wollte mit der Auflistung von einzelnen "deutschen" Eigenschaften nicht darstellen, dass jede dieser Eigenschften typisch Deusch sind aber die Gesamtheit der Einzelnen einen typischen Deutschen ausmachen. Natuerlich ist mir klar, das in anderen Teilen der Welt Mercedes gefahren werden. Wo ist dein Punkt.

      Sollen wir einfach ohne Regeln leben ??? Wie denkst du soll unsere Gemeinschaft aussehen ?? Anstatt hier grossartig ueber mein Posting herzuziehen, mach doch mal einen konstruktiven Vorschalg :D

      Ich bin uebrigends kein CDU Waehler (mehr), Die Gruenen die ich als junger Mensch mal gewaehlt habe sind genauso wenig eine Alternative zur Zeit wie die alte spd die ich zu Oppositionszeiten mal gewaehlt habe.

      Ich halte Herrn Merz fuer einen hervorragenden Politiker, dem in Sachen Steuerrecht /Politik nicht viele das Wasser reichen koennen. Ich hatte das Vergnuegen Herrn Merz mal kennenlernen zu duerfen.


      Zum Thema : Peters festgefahrene Meinung : Ich bin nach allen Seiten offen, ueberzeug mich einfach von deiner Idee, falls du eine hast :D

      Schoenen Gruss, Peter ;)
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 19:43:50
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo Peter_Pan.com

      nach Deinen Postings zu urteilen, müßtest Du Dich doch eher Peter_Pan.de nennen...;)

      Deutschland und die Deutschen können sehr wohl stolz auf sich sein, wenn man betrachtet, was aus den Ruinen vom Zweiten Weltkrieg neu erschaffen wurde, wie sich der Deutsche mit harter, echter, wertvoller Arbeit diszipliniert erarbeitet hat und wo Deutschland aus eigener Kraft nun steht - oben in der Weltliga und ganz an der Spitze in Europa! Darauf kannst Du, kann jeder Deutscher stolz sein und kann dies auch öffentlich kund tun, allerdings mit dieser Argumentation!

      Ich wünschte mir aber, daß die Atmosphäre des Zusammenlebens in Deutschland nicht immer so von den Politikern absichtlich vergiftet wird mit Sprüchen wie "Kinder statt Inder!" etc., und daß es keine Menschen gibt, die (auch hier auf dem Board) solche Parolen gutheißen.

      In diesem Sinne,

      Euer

      WO-Freund
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 19:58:16
      Beitrag Nr. 44 ()
      Brillant. walrus :)
      Gruß
      MM
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 20:06:40
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hi Peter-Pan,

      ich kenne viele, die F.Merz in punkto Finanzen und Steuerrecht das Wasser reichen können. Ich hatte mehrmals das "Vergnügen", ihn zu steuerpolitischen Themen zu hören, das ja sein Spezialgebiet sein soll. Zuletzt hörte ich ihn am Rande des Vermittlungsausschusses zw. Bundestag und Bundesrat zur Steuerreform. Nicht zuletzt seinem Vortrag ist es zu "verdanken", dass es zu keiner Einigung kam. Sein monotoner Vortrag, der zu den strittigen Themen nichts, aber auch gar nichts beisteuerte, war katatrophal. :( Das nur zur Deiner Kenntnis.

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 23:42:56
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ Peter, hatte heute viel zu tun, und muß feststellen, daß ich hier schon zu spät gekommen bin, Dir etwas zu erwidern. So gut wie Walrus hätte ich es nicht gekonnt.
      @ Walrus: RESPEKT
      @MrBucket Ich weiß nicht, ob Kultur unbedingt was mit intellektuellem Niveau hat. Es gibt so viele Definitionen für Kultur- heute ist alles Kultur. Aktienkultur, Tischkultur,Haustierkultur, Hydrokultur-haha. Naja, weitgefaßt kann man vielleicht unter Kultur alles verstehen, was Menschen tun und lassen. Ich glaube nicht, das meine Ansicht elitär ist. Schwierig ist es, wenn man sich hinstellt und von der "Masse" oder dem "Gros der Bevölkerung" spricht. Natürlich hat jeder andere Ansprüche an seine Identität, aber in dem Augenblick nimmt man schon eine "drübersteher" Haltung an, und das wird meistens Elitär. Aber die Chance etwas zum "Besseren" zu entwickeln sollte man Jedem lassen.
      Grundsätzlich wäre es schön, wenn viele Einwanderer besser Deutsch könnten, und überhaupt offener und besser ausgebildet wären. Das sind sie oft aber nicht. Also wie integrieren? Ich denke nur über mehrere Generationen. Die jungen in der dritten Generation sind doch heute schon ganz andere Leute als die, die in den 50er und 60er herkamen. Genau wir wir uns übrigens auch verändert haben seit den Wirtschaftswunderjahren. Ein Glück kann man da nur sagen.
      Sich als Deutscher zu fühlen, ist für viele bestimmt nur ungefähre Vorstellung von Heimatgefühl, das speziell kommt, wenn man sich im Ausland aufhält. Die Dinge, auf die es sich bezieht sind so Vielfältig, wie es Individuen gibt, und reduzieren sich garantiert nicht nur auf "inländisches"

      Gruß HH
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 23:43:04
      Beitrag Nr. 47 ()
      @ WO Freund

      Da geb ich dir recht, diese Kinder statt Inder war der Bloedsinn hoch 8.

      @ dickdiver

      Dass der Mann ein Langweiler ist, ist mir auch klar. Zum Fraktionsvorsitzenden taugt der einfach nicht, hab ich auch nie behauptet. Nur haben die Schwarzen wohl grad keinen Besseren :D. Nur was hat das mit der Aussage ueber eine Deutsche Leitkultur zu tun ?
      (ausser eben dass sie vermutlich von Merz, wohl eher aber von enem Redenschreiber der Partei kommt)


      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 26.10.00 23:47:14
      Beitrag Nr. 48 ()
      Ist nun schon eine webadresse politisch zu werten :confused:

      O.K. ich mach den Rueckzieher :D Peter_Pan.ru :D
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 13:53:06
      Beitrag Nr. 49 ()
      Aus http://www.binational-in.de/diskussion.html noch eine Meinung:

      Geschrieben von Mono am 29. Oktober 2000 18:26:59:

      Als Antwort auf: deutsche Leitkultur geschrieben von neu 017 am 29. Oktober 2000 16:29:51:

      Der Begriff "Leitkultur" wurde vom Leiter der Abteilung "Internationale Beziehungen" am Seminar für Politikwissenschaften der Universität Göttingen, Prof. Bassam Tibi, einem ehemaligen syrischen Staatsangehörigen und gläubigen Moslem, in die Diskussion eingebracht. Er hält für das reibungslose Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturkreise eine Leitkultur für entscheidend, damit Integration überhaupt möglich ist. Er wendet sich dabei insbesondere gegen multikulturelle Ideologien, bei der verschiedene Kulturen gleichberechtigt nebeneinander stehen, ausgestattet mit Schutz- und Förderungsansprüchen als Teil der Nationalkultur. Er begründet das u. a. damit, daß dies auf die Bildung eines "offiziellen Vielvölkerstaates" hinauslaufe.

      Die Frage ist somit nicht, ob eine Kultur von anderen Kulturen "niedergemacht" wird, sondern vielmehr, ob sie eine von mehreren Kulturen im Land sein soll. Solange die politische Zielsetzung die Integration von Zuwanderen ist, muß auch klar sein, in welche Kultur sie sich integrieren sollen. Das ist in den USA die amerikanische, in Brasilien die brasilianische und in Deutschland eben die deutsche Kultur. Es besteht weitgehend Übereinstimmung darin, daß dazu das Beherrschen der Landessprache zählt. Die Meinungen gehen aber schon auseinander bei der Frage, ob sich Zuwanderer uneingeschränkt zur Verfassung des aufnehmenden Landes bekennen müssen oder Anspruch auf Respektierung ihrer eigenen kulturellen Besonderheiten haben (z. B. Beschneidung von Kindern aus religiösen Gründen).
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 14:05:28
      Beitrag Nr. 50 ()
      @For4zim:

      Danke, hätten sich ein paar Laller hier am besten vorher mal durchgelesen :)
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 17:38:22
      Beitrag Nr. 51 ()
      for4zim

      Endlich ein vernünftiger und zutreffender Beitrag.
      Sollte von vielen Multi-Kulti Gläubigen verinnerlicht werden.
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 08:41:06
      Beitrag Nr. 52 ()
      Ich habe den Beitrag nicht geschrieben, nur gefunden. Aber ich fand ihn auch schön geschrieben.
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 09:27:26
      Beitrag Nr. 53 ()
      Den Artikel finde ich auch akzeptabel.
      Nur glaube ich, dass Herr Merz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Begriff "Deutsche Leitkultur" bewußt so in den Ring geworfen hat, dass er mißverständlich "rüberkommen" mußte. Er wollte damit Stimmen fangen und Meinung machen. Nun rudern alle herum und versuchen mit teilweeise abstrusen Wortspielereien dieser Worthülse einen möglichst unverfänglichen Inhalt maßzuschneidern.
      Gefährlich angefangen - lächerlich weitergeführt - eher ein weiteres Spotlight auf die Richtungslosigkeit der CDU.
      Gruß
      MM
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 10:22:13
      Beitrag Nr. 54 ()
      Sagen wir mal so: Herr Merz hatte sich nie in Ruhe hinsetzen können, um mal darüber nachzudenken, was eigentlich der wesentliche Teil der deutschen Kultur ist und hat deshalb nur vage Vorstellungen, was ihm und auch den meisten anderen erst bewußt wird, wenn sie gefordert sind, den Begriff zu erläutern.

      Im Grunde haben die meisten von uns schon einen Begriff davon, was einen Deutschen innerlich von einem Angehörigen anderer Nationen unterscheidet. Zumindest dann, wenn sie mal im Ausland gelebt haben. Dann nimmt man bei der Rückkehr in die Heimat deutsche Eigentümlichkeiten schärfer wahr.

      Klar ist auch, nicht alles was typisch deutsch ist, sollte von Einwanderern als Integrationsleistung gefordert werden.

      Freuen wir uns doch mal lieber darüber, daß immer mehr der Gedanke Raum greift, daß wir eine Einwanderung haben und ihre Regulierung wünschen. Vor nicht allzulanger Zeit gingen noch viele davon aus (ja, gerade in CDU und CSU, aber auch in anderen Parteien), daß Deutschland kein Einwanderungsland sei. Wenn jetzt auch in konservativen Parteien gesagt wird, daß vor allem die Regeln und Quoten der Einwanderung diskussionswürdig sind, ist das doch ein erheblicher Fortschritt.

      Bei den Grünen sehe ich den auch. Heimlich und leise verabschieden sich dort viele von der ursprünglichen Vorstellung einer multikulturellen Gesellschaft. Dies war genauso unsinnig, wie die Behauptung, Deutschland sei kein Einwanderungsland.
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 16:36:32
      Beitrag Nr. 55 ()
      :rolleyes: ;) :)
      Mit Deiner (Um)-Formulierung trittst Du quasi in seine (Merzens)Fußstapfen - aber ist schon recht. ;)
      MM :)
      Avatar
      schrieb am 13.12.00 18:09:55
      Beitrag Nr. 56 ()
      Hat er seine "Jugendsünden" nur erfunden?

      Unions-Fraktionschef Friedrich Merz hatte kürzlich in einem
      Interview damit geprahlt, was er in jungen Jahren für ein wilder
      Feger war. Ein Schulfreund von damals beschreibt Merz
      allerdings ganz anders.

      Berlin - Merz als Teenager mit schulterlangen
      Haaren auf einem Motorrad durch seine
      Heimatstadt rasend? Diese Darstellung des
      heutigen Politikers Anfang Dezember im
      "Tagesspiegel" weist der Schulfreund zurück.
      "Schulterlange Haare? Merz? Nie im Leben!",
      schrieb Ernst Ferdinand, geborener Tegeler, in
      einem Leserbrief an die Wochenzeitung "Die
      Zeit". "Unser Kumpel hatte schon immer die
      Frisur, die er heutzutage trägt", verriet
      Ferdinand weiter. "Dafür hätte der alte Merz
      schon gesorgt".

      Auch habe Merz kein Motorrad gehabt, nicht
      einmal ein Mofa oder Moped wie seine beiden
      Freunde, mit denen er an der "Pommesbude auf dem Marktplatz"
      gestanden haben will. "Einmal ist er wohl mit dem alten DKW-Moped
      von Heinz P. durch die Felder gefahren. Aber das Ding war total hin
      und konnte überhaupt nicht mehr rasen." Und die Frittenbude habe,
      wenn überhaupt, ganz woanders gestanden.

      Merz hatte in dem Interview geradezu stolz eine Serie von Eskapaden
      in seiner Jugend zum Besten gegeben. Mit 14, hatte er der Zeitung
      gesagt, habe er angefangen zu rauchen und Bier und Schnaps zu
      trinken. Seine "Verbürgerlichung" sei erst eingetreten, als er mit 26
      Jahren jung verheiratet zum ersten Mal Vater wurde.


      Leitkultur! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 00:07:51
      Beitrag Nr. 57 ()
      ...und was will uns das sagen ?

      Mein Weltbild ist zerstört, die Pommesbude stand woanders...

      Danke Neemann, mal wieder ein Posting, das die Welt nicht braucht... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 08:15:13
      Beitrag Nr. 58 ()
      @Psycholemming
      Nun, man k ö n n t e es so interpretieren, dass das Jonglieren mit Worten nicht unbedingt ganz wahren Inhalts zum Zwecke der Irreführung und Meinungsmache schon in Merz` Jugend angelegt war, gepaart mit einem gehörigen Schuß Geltungsbedürfnis und Selbstdarstellung ;)

      Aber Du hast insoweit recht, dass man das sicher für viele Politiker geltend machen könnte. Insofern nichts Besonderes.
      MM
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 08:55:35
      Beitrag Nr. 59 ()
      Bildzeitungsniveau.
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 10:00:11
      Beitrag Nr. 60 ()
      Der Möchtegernjungewilde - jawoll, for4zim, Bildzeitungsniveau ... von Merz :D
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 10:27:47
      Beitrag Nr. 61 ()
      Du bist auch gemeint, Neemann. Ob Merz ein "junger Wilder" war oder Schröder mal am Gitter des Kanzleramts gerüttelt hat, läßt mich völlig kalt, und ob solche Anekdoten stimmen oder nicht, ist für mich uninteressant.
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 10:33:25
      Beitrag Nr. 62 ()
      Ach, for4zim, das Problem mit Dir ist, daß Du augenscheinlich unanfällig für ironie bist - aber das gehört ja bekanntlich auch zur deutschen Leitkultur :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 10:33:46
      Beitrag Nr. 63 ()
      Moin Jungs,

      Herr Merz profiliert sich ja an allen Fronten.

      Als Ex-Halbstarker(bei der Jugend) und als Leitkultureller (bei den Konservativen), aber da wo er eigentlich glänzen sollte sieht er schlapp aus, im Parlament.

      Wenn die Union mal wieder glänzen will bei den ganzen Reformen die Rot-Grün jetzt durchschiebt, dann werden die das mit dem "Rocker" nicht hinkriegen, ganz sicher.

      Gruß
      Nando
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 10:40:32
      Beitrag Nr. 64 ()
      Ich halte zwar nicht viel von Merz, aber mich würde interessieren, Nando, woran Du mißt, ob er "schlapp" ist im Parlament. Und was für Reformen hat die ggenwärtige Bundesregierung durchgebracht? Änderungen, ja, aber Systemänderungen und qualitative Sprünge vermisse ich.

      @Neemann: Solltest Du mal eine ironische Bemerkung machen, werden ich Dir natürlich den zustehenden Lob nicht versagen. ;)
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 10:45:16
      Beitrag Nr. 65 ()
      @Nando, wenn er denn ein Rocker wäre ;)

      Mir tut er ein wenig leid, der Herr Merz.
      Bevor er Fraktionsvorsitzender wurde, fand ich ihn finanzpolitisch höchst akzeptabel.
      Er sprach auch unbequeme (meint: auch unbequem für die CDU!) Wahrheiten bzgl. etwa der Rentendiskussion aus bzw. stellte es gar auf seine netzseiten.
      Und nun? Nun glaubt er sich verbiegen zu müssen, damit die Fraktion zusammengehalten und repräsentiert wird.
      Herumgeeier mit der Leitkultur (Da gefällt mir der Peter Müller aber weitaus besser), ehemals klare Linien zur finanzpolitik werden, weil ja Opposition gemacht werden muß, nun schwammig.

      Und der Profilierungsversuch als ehedem Junger Wilden (paßt in die derzeitige Medienwunschvorstellung - der geläuterte Rabauk wie Henkel oder Bush) paßt da leider rein - erinnert aber im Gegensatz zu Henkel oder Bush eher an Gore, der der Öffentlichkeit erst einmal Volksnähe und Emotionen demonstrieren mußte.

      Gore hat sich im Wahlkampf verbogen, Merz macht es auch, und es ist traurig mitanzusehen, wie die CDU einen der wenigen Nachwuchshoffnungen in dieser Zeit offenkundig verheizt (freilich nicht ohne eigenes zutun).
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 10:46:32
      Beitrag Nr. 66 ()
      for4zim,
      auf ein solches Lob kann ich
      1.verzichten - und
      2. lange warten - du erkennst sowas - ganz typisch deutsch - erst, wenn man es dir auf die Nase bindet.
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 11:03:31
      Beitrag Nr. 67 ()
      Neemann, indiskrete Frage, welche Nationalität hast Du?
      Avatar
      schrieb am 14.12.00 11:08:36
      Beitrag Nr. 68 ()
      hihi
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 04:17:12
      Beitrag Nr. 69 ()
      @for4zim,

      "schlapp" im Parlament ist Merz nach Einschätzung eigener Parteifreunde.

      So heißt es etwas in der, im übrigen nicht als Vorfeldorganisation der SPD bekannten, "Rheinischen Post" am Tag nach seiner Jungfernrede (18.02.2000) als Fraktionschef:
      "Kompetent aber ohne Glanz, spult er sein finanzpolitisches Programm herunter. Zwischenzeitlich verheddert er sich in
      Ausführungen zu Gewinnermittlungsvorschriften und kommunalen Hebesätzen.
      Während sich der Sauerländer am Rednerpult müht, liest Ex-Finanzminister Theo Waigel (CSU) demonstrativ Zeitung.
      Draußen auf den Fluren gibt es für die Unionsabgeordneten nur ein Thema : Mit seinem Hang zu steuerpolitischen Details wäre er besser Seminarleiter geworden."



      Der "Berliner Tagesspiegel" kommt am 20.10.2000 zu folgender Einschätzung:


      Friedrich Merz


      Der Pannen-Meister

      Sogar prominente Parteifreunde fallen nun über ihn her: Mit seinen Thesen zu
      Ausländerfragen lag Friedrich Merz daneben. Fettnäpfchen ziehen den CDU /
      CSU-Fraktionschef an. Sein Vorteil: Die Union hat keinen, der seinen Job besser
      machen könnte.

      Von Robert Birnbaum


      Begreifen konnten es die Franzosen nicht. Der schlacksige junge Mann in ihrer Mitte war also der
      Oppositionsführer im deutschen Bundestag. Einer Opposition, die es, ungerecht genug, nach ihrer
      Wahlniederlage nicht zerrissen hat wie seinerzeit die französische Rechte. Zu gerne hätten die
      Abgeordneten von RPR, UDF und DL beim Diner im kirschholzgetäfelten Salon des Pariser "Le
      doyen" von Friedrich Merz das Geheimnis der Einheit der deutschen Konservativen erfahren. Und
      dann so was! Wie denn, hatte einer der Parlamentarier gefragt, die CDU/CSU in Sachen Rente
      vorgehe. Merz hatte dargelegt, dass das Rentenkonzept der Regierung die Älteren zulasten der
      Jungen schone. Und dass die Union das falsch finde - auch wenn diese Haltung mit dem Risiko
      behaftet sei, dass die treuesten CDU-Wähler, die Rentner, den bequemen Weg der Regierung
      bevorzugen könnten. "Wir wissen im Augenblick nicht, ob wir die Zustimmung der Mehrheit haben -
      oder die anderen", erläuterte der Fraktionschef freimütig. Da erhob sich ein Gemurmel an den
      Tischen ob so viel teutonischer Prinzipientreue, und einer brachte es auf den Begriff: "Suicidaire!"

      Selbstmörderisch - die Einschätzung ist dieser Tage in CDU und CSU oft zu hören, wenn die Rede
      auf Friedrich Merz kommt. Ein paar sagen es mit Häme, die meisten - was es hier schon mal
      festzuhalten gilt - mit Bedauern. Aber dass Merz gerade wieder in den größten erreichbaren
      Fettnapf gestiefelt ist, darüber herrscht Einigkeit. Dabei begann es ganz harmlos und lag obendrein
      voll auf der taktischen Linie der Partei, als Merz vor einer guten Woche die Regierung Schröder
      geißelte: Das gehe nun nicht, dass der Herr Bundeskanzler und seine Gefolgsleute ständig
      versuchten, der Opposition das Reden über bestimmte Themen zu verbieten, und das auch noch mit
      moralischem Unterton nach der Melodie: Wer darüber Streit anfängt, ist ein schlechter Mensch. Man
      werde, so der Fraktionschef weiter, über alles streiten, auch zum Beispiel über die Fragen von
      Einwanderung und Integration. Ein Journalist fasste nach: Ob das auch für den Wahlkampf gelte?
      Die übliche Reaktion auf solche Fangfragen lautet: "Wissen Sie, auf hypothetische Erörterungen
      lasse ich mich nicht ein." Aber auf Fragen einfach nicht zu antworten, ist Merz` Sache noch nie
      gewesen. Also sagte er: "Wenn es nicht anders geht ..."

      Prompt nahm das Unheil seinen Lauf. "Merz denkt an neuen Ausländer-Wahlkampf" - so und ähnlich
      lauteten anderntags die Schlagzeilen. Sie standen nicht weit von anderen: "Regierung drängt auf
      NPD-Verbot" zum Beispiel, oder: "Zentralratsvorsitzender Spiegel warnt vor Fremdenfeindlichkeit".
      War es da so erstaunlich, dass Merz genau das zustieß, was er doch hatte geißeln wollen? Dass
      sich nämlich ein allgemeines "Wie kann man nur!" über ihn ergoss? Erst kam die Kritik von Roten und
      Grünen, dann von der Wirtschaft, dann von den Kirchen. Und dann kam Volker Rühe, und mit und
      nach ihm eine ganze Phalanx von Unionspolitikern, die mahnten und warnten. Gekrönt, aber längst
      nicht beendet wurde die Abwatsch-Orgie am Montag von der Parteichefin höchstselbst: "Nicht
      hilfreich" sei die Debatte, zürnte Angela Merkel, sie lade zu Missverständnissen ein. Man rede über
      Wahlkampfstrategie nicht lange vorher, das müsse einem schon der gesunde Menschenverstand
      sagen.

      "Der Unglücksrabe", sagt ein Mitfühlender aus der Fraktion. Es ist ja nicht das erste Mal, dass der
      Fraktionschef in den Fettnapf tappte. Seit der 44-jährige Hoffnungsträger die Nachfolge Wolfgang
      Schäubles angetreten hat, ist er immer wieder über die eigenen Füße gestolpert. Da gab es ein paar
      verunglückte Reden im Bundestag - Finanzexpertenreden, nicht Reden eines Oppositionsführers.
      Da gab es das Desaster mit der Steuerreform, das ihm angerechnet wurde, weil er die
      Verhandlungsführung für die Union an sich gezogen hatte - besten Willens, wenngleich ohne Not.
      Aber das sei typisch für ihn, erzählt einer, der ihn auch bei internen Sitzungen viel erlebt: "Er sagt
      sehr oft Sätze, die so anfangen: ,Ich bin persönlich davon überzeugt ...`" Und das ist er dann.
      Sogar, wenn es ihm schadet. Sogar, wenn es selbstmörderisch ist.

      Ein Rechthaber also? Nein, sagen andere, das nicht. Einer, der durchaus bereit sei zu lernen. Der in
      internen Diskussionen sich schon mal überzeugen lässt, was andere ihm dann freilich als Mangel an
      Führung ankreiden. Einer, der durchaus an sich arbeitet, bis in Kleinigkeiten. Seit ihm ein Journalist
      vorgezählt hat, dass er am Rednerpult des Bundestags in zwei Minuten 13 Mal belehrend mit dem
      Finger in die Luft gestochen hat, passiert ihm das nicht mehr: Den vorwitzigen Zeigefinger presst er
      jetzt gegen den Daumen. Und die letzte große Rede im Bundestag - kein Glanzstück, aber doch so,
      dass die Fraktion was zu johlen hatte und zufrieden war.

      Wie man ja überhaupt sagen muss, dass dieser Friedrich Merz aus Brilon im Sauerland in seinen
      Haltungen und Meinungen oft sehr viel mehr in der konservativen Mitte der Union steht als seine
      auch parteiinternen Kritiker. Dass man Ausländer und Zuwanderung zum Wahlkampfthema machen
      sollte, zum Beispiel, dafür fände sich im Zweifel in der Fraktion jederzeit eine Mehrheit. Oder auch
      für Merz` neueste Bekundung, dass sich Ausländer einer deutschen "Leitkultur" anzupassen hätten.
      Nein, die Pannen, die ihm unterlaufen, haben eine andere Ursache.

      Um sie zu verstehen, muss man ein wenig von früher erzählen. Wie sie, zum Beispiel, damals auf
      einem alten "Dürrkopp"Moped die Straßen im verschlafenen Brilon unsicher gemacht haben, die drei
      wichtigsten Söhne am Ort: der des Frittenbudenbesitzers, der des Polizeichefs und der des
      Gerichtsrats Merz. Oder die Sache mit den "Saarbrücker Rotlichttagen". Die hat der junge
      Amtsrichter Friedrich Merz dort eingeführt. An jenen Tagen hat er alle Sünder abgeurteilt, die bei Rot
      über die Ampel gefahren sind. Und zwar in Serie: drei Minuten für Angeklagte ohne Anwalt, fünf für
      die mit. Außerdem alle Fälle eines Anwalts hintereinander, was die prima fanden, weil sie nicht den
      ganzen Tag bei Gericht herumsitzen mussten. Am Jahresende hatte Amtsrichter Merz mehr Fälle
      erledigt als alle 42 Kollegen zusammen.

      Das freut ihn noch heute. So ist er eben: einer, der immer vorneweg bei den Besten, den
      Leistungsfähigsten war. Der keine Tricks und Finten nötig hatte. Der nie aus seinem Herzen eine
      Mördergrube machen musste und nie aus seinen Meinungen ein Hehl. "Jemand ohne Ecken und
      Kanten", sagt einer aus der Fraktion. So einem kann es dann schon mal passieren, dass sich in der
      Sitzung des Fraktionsvorstands der Chef der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Norbert Lammert,
      darüber aufregt, dass der abwesende Fraktionsvize Volker Rühe seine Zuständigkeit für Außen-
      und Sicherheitspolitik so gar nicht wahrnehme. Es ging gerade um die Frage, wer in der
      Bundeswehr-Debatte im Bundestag dem Verteidigungsminister Paroli bieten soll. Merz hat Rühe
      noch verteidigt: Der habe ihm - und der ganzen Fraktionsspitze - vor seiner Wahl schon gesagt,
      dass er als Ex-Verteidigungsminister zum Thema Bundeswehr schweigen werde. Aber Lammert
      hat weiter gemeckert, andere haben eingestimmt. Merz hat schließlich die Mitarbeiter rausgeschickt,
      und dann haben sie intern weitergeredet.

      Aber so intern kann man gar nicht über Volker Rühe reden, dass der das nicht mitbekommen würde.
      Und Rühe denkt allemal um die Ecke. Dann denkt er zum Beispiel daran, dass Norbert Lammert gerne
      selbst Vize-Fraktionschef geworden wäre. "Merz hätte diese Diskussion über Rühe nie zulassen
      dürfen", sagen altgediente Fraktionsmitglieder denn auch. Die Rache aus dem Norden kam prompt:
      Alles andere als Zufall, dass Rühe der erste CDU-Prominente war, der Merz in der Ausländerfrage
      widersprach.

      Der hat ein paar Tage den Sturm über sich hinwegbrausen lassen. Aber einfach so demontieren
      lassen will er sich auch nicht. Zumal Merz ganz gut weiß, was ja auch seine Kritiker wissen: Irgend
      eine Alternative zu dem schlacksigen jungen Mann ist nicht in Sicht. Der CSU-Mann Horst Seehofer,
      der wohl das Format zum Fraktionschef hätte, ist in der falschen Partei. Angela Merkel hat als
      Parteichefin genug zu tun und weiß um den Vorteil, den es ihr bringt, nicht auf jede politische
      Entwicklung sofort reagieren zu müssen. Andere sind nicht zu sehen. Nein, gefährdet ist Merz
      nicht; das räumen selbst Leute ein, die ihn kritisch sehen. Und so hat er sich entschlossen
      zurückzuschlagen: In der nächsten Fraktionssitzung, hat er angekündigt, will er die Sache zur
      Sprache bringen.

      Wenn das mal nur nicht sein nächster Fehler war. "Internen Streit muss man intern austragen", sagt
      ein Abgeordneter. Andere fragen sich, was Merz erreichen will: "Soll die Fraktion ihm denn
      beglaubigen, dass er Recht hat?" Aber die Ankündigung ist da, und also wird der Fraktionschef
      irgendetwas sagen müssen. Volker Rühe, ist anzunehmen, freut sich schon darauf. Der wird den
      Abgeordneten am Dienstag ein neunseitiges Papier auf den Tisch legen: Einen Verriss der Außen-
      und Sicherheitspolitik der Regierung."



      Dem "Spiegel" fiel schließlich folgendes auf:

      "Der Sitz des Kanzlers blieb leer. In ohnmächtigem Zorn wandte sich Friedrich Merz, der neue Vorsitzende der
      Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, am Donnerstag vergangener Woche immer wieder zu den
      Regierungsbänken um, während er die Steuerpläne der rot-grünen Koalition verdammte. Dort lümmelten sich
      lediglich ein paar Staatssekretäre. Selbst Hans Eichel, der sonst so pflichteifrige Finanzminister, plauderte lieber mit
      ein paar SPD-Parlamentariern, die vor der Regierungsbank lungerten.

      Erst als der junge Unionsfraktionsführer geendet hatte, schlenderte ­ provokant in den trotzigen Schlussbeifall der
      Opposition hinein ­ Gerhard Schröder ins Plenum.

      Süffisant lächelnd schob er sich durch die Reihen, ein aufmunternder Klaps für Eichel, dann lehnte er sich locker in
      seinem Sessel zurück. Merz, bitte abtreten.

      So geht es nun schon seit Wochen: Der Einsatz des CDU/CSU-Fraktionschefs läuft ins Leere. Mal ärgert er sich
      über die Bemerkung seines SPD-Kollegen Peter Struck, eigentlich brauche man die Opposition gar nicht. Mal wurmt
      es Merz, dass die Koalition einfach den Wunsch der Opposition abbügelt, ein paar unabhängige Experten mehr zu
      den Steuer-Anhörungen des Bundestags einzuladen (...)

      "Die nehmen uns einfach überhaupt nicht ernst", klagte Merz unlängst vor Vertrauten(...)

      Ein Zufall ist es jedenfalls nicht, dass Merz während der Bundestagsdebatte nicht nur vergebens den Kanzler
      suchte ­ auch wenn er nach links auf die Länderbank blickte, sah er ins Leere. Denn der CSU-Chef Edmund Stoiber
      fehlte ebenfalls ­ Stoiber und Schröder, die eigentlichen Kontrahenten im derzeitigen Machtgerangel, ziehen lieber
      im Hintergrund die Fäden, als sich in das unpopuläre Gefeilsche auf offener Bühne einzumischen.

      Wie schwer es für die Industrielobby derzeit ist, auf die CDU/CSU einzuwirken, musste dieser Tage auch der
      Steuerexperte eines großen Wirtschaftverbandes erleben. Als der Mann in den Büros der beiden finanzpolitischen
      Sprecher der Bundestagsfraktion, Gerda Hasselfeldt und Peter Rauen, anrief, beschieden ihm die dortigen
      Referenten: Die Steuerreform sei bei Fraktionschef Merz angesiedelt.

      Dessen Büro verwies den Anrufer nach München: Die genauen Zahlen für die Union berechne das Bayerische
      Finanzministerium. Ganz richtig, versicherten die Experten dort, aber die Marschroute für das Vermittlungsverfahren
      werde in der Staatskanzlei festgelegt.

      Für die Gesamtkoordination innerhalb der Union, so erfuhr der Industrielobbyist in Stoibers Haus, sei allerdings die
      CDU-Parteizentrale in Berlin zuständig. Wirklich? Nein, so lautete die Auskunft dort. Schließlich habe die Union einen
      Fraktionsvorsitzenden, der absoluter Steuerexperte sei. Rufen Sie doch dort an.

      Mittlerweile registrieren auch zunächst hoffnungsfrohe Christdemokraten, dass die innerparteiliche Erneuerung kaum
      vorangegangen ist. Das Feuerwerk, das die neue Spitzenkraft Merkel rund um den CDU-Parteitag in Essen
      entzündet hatte, ist längst wieder verglüht. "
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 07:47:09
      Beitrag Nr. 70 ()
      Sehr interessant! Danke für den guten Artikel, blacky.

      Gruss
      dickdiver ;)
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 08:49:11
      Beitrag Nr. 71 ()
      Das ist ja ganz nett, wirkt aber auf mich sehr stark wie Klatsch. Und schlapp nannten die Artikel den Merz nicht, sondern rhetorisch ungeschickt, unglücklich ehrlich.

      Zu den Reformen der SPD (so klingt es jetzt schon seit der Machtübernahme):


      Kurswechsel bei Rentenreform


      Wegen geballter Kritik will die rot-grüne Koalition den Entwurf zur Rentenreform in wichtigen Details ändern. Darüber soll eine Koalitionsrunde der Fraktionsspitzen von SPD und Grünen an diesem Freitag beraten. An der Runde wird neben Vertretern des Kanzleramts und des Wirtschaftsministeriums auch Arbeitsminister Walter Riester (SPD) teilnehmen. Auslöser für den Kurswechsel in der SPD ist die massive Kritik von Experten bei der dreitägigen Parlamentsanhörung zum Riester-Entwurf.

      CDU-Chefin Angela Merkel sagte am Donnerstag, die Anhörung sei „ein einziges Debakel“ für die Regierung gewesen. Riester habe zur Kenntnis nehmen müssen, dass „niemand die Logik seines Gesetzentwurfes verstehen könnte“. Der Entwurf sei „nicht akzeptabel“.

      Die stellvertretende DGB-Chefin Ursula Engelen-Kefer geht nach „Zusicherungen“ aus der SPD-Fraktion davon aus, dass der Entwurf „in allen von uns für wesentlich erachteten Punkten korrigiert wird“. Sie forderte ein Rentenniveau von „mindestens 67 Prozent“. Bei Riester sind es 64 Prozent. Dazu müsse der Ausgleichsfaktor – „der tatsächlich nichts ausgleicht, sondern die Rente nur kürzt“ – fallen gelassen werden.

      14.12.00, 16:26 Uhr




      Wobei natürlich die Kritiker sich widersprechen. Der DGB hat ganz sicher nicht im Sinn, die zu hohe Belastung der Jungen zu mindern, sondern will nur Besitzstände erhalten. Pech für die SPD, daß sie die Wahl mit den Stimmen der Rentner gewonnen hat, die sie bei der Stange halten muß und sich auch noch den Wahlkampf teilweise (und halblegal) vom DGB hat mitfinanzieren lassen.
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 10:51:28
      Beitrag Nr. 72 ()
      Moin,

      @44zim
      Mit reformen der regierung meine ich, staatsbürgerschaft und einwanderung, bundeswehr, renten, steuer, gesundheit z.B.

      Was immer man auch im einzelnen davon hält, rentenreform sehe ich ähnlich wie du riester sieht schlecht aus. Zumindest wird jetzt etwas angepackt, das war vorher nicht so, das sagen wohl alle hier (Verbände etc.).

      Und dazu müßte man doch einen Standpunkt der Opposition vertreten können, weil die es auch noch einfacher hat bei der Argumentation. Sie muß nur Fehler aufdecken. Aber stattdessen fängt der Merz mit so etwas wie Leitkultur an. Und das ist nun wirklich nicht das Thema was Deutschland voran bringt.

      @blacky: interessant

      Mir geht es nur darum, dass ich die Opposition unheimlich lau empfinde. wo ist da das Format? Wer bietet wirklich Paroli.

      Merz??? Merkel???? Das will doch hier keiner auch nur im Ernst behaupten.

      Gruß
      Nando
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 10:14:58
      Beitrag Nr. 73 ()
      Unter rot-grün gab es in den vergangenen 2 Jahren mehr Reformen als unter Kohl in den 8 Jahren davor. Und die Rentenreform? Find ich auch eher mißlungen - nur wo bleiben eigentlich die (gegenfinanzierten!!!) Vorschläge der CDU? Bislang höre ich von denen nur Versprechungen an Alte und Junge gleichermaßen - wo kommt das geld für deren Füllhörner eigentlich her?

      @Nando, vielleicht Müller, wenn er Zeit hat; aber die derzeitige CDU tendiert wohl eher zu einem wie Koch - schönen Dank auch.
      Avatar
      schrieb am 18.12.00 10:56:26
      Beitrag Nr. 74 ()
      @neemann: ja müller vielleicht - kein schlechter, besser als der brutalstmögliche .......
      wenn die stoiber als Kanzler nominieren, dann sehe ich schwarz für die Union bei der nächsten Wahl. Aber ich glaube so wird es kommen.

      Gruß
      Nando
      Avatar
      schrieb am 25.01.01 19:17:10
      Beitrag Nr. 75 ()
      Damit euch der Stoff zum Aufregen und diskutieren nicht ausgeht :

      Anzeige in der Bild am Sonntag vom 14.01.2001 zum Thema Rente
      Dienstag, 16.1. 2001
      Ihre Rente

      Anzeige in der Bild am Sonntag

      Friedrich Merz
      14.01.2001


      Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

      es ist sicher ungewöhnlich, dass ich mich auf diesem Weg an Sie wende. Aber die rot-grüne Bundesregierung will in den nächsten Tagen eine Rentenreform im Bundestag verabschieden, die nicht nur unter Fachleuten auf breite Kritik stößt. Ich möchte, dass Sie unsere Haltung dazu kennen:

      Seit mehr als zwei Jahren diskutiert und streitet Rot-Grün über Ihre Rente. Für die nächste Woche sind wieder umfangreiche Änderungen angekündigt. Von uns Abgeordneten weiß noch niemand, was denn nun im Bundestag konkret beschlossen werden soll. Rot-Grün hat nur eines schon festgelegt: Ende Januar wird im Bundestag "durchgezogen", was bis dahin zusammengeschustert ist.

      Noch nie ist das Vertrauen der Rentnerinnen und Rentner und der Beitragszahler derart beschädigt worden wie in den letzten zwei Jahren unter der Regierung Schröder:

      ¨ Das Rentenniveau soll bei 68% des letzten Nettoeinkommens gehalten werden. Schröder und Riester wissen, dass diese Rechnung nicht stimmt. Das Rentenniveau wird deutlich niedriger liegen.

      ¨ Die Beiträge werden weiter drastisch steigen. Vor allem auf die Jüngeren kommen noch höhere Lasten zu. Von Generationengerechtigkeit kann bei Rot-Grün keine Rede mehr sein!

      ¨ Eichel verschweigt bis heute die Pläne zur Besteuerung der Renten, die er fertig in der Schublade hat.

      ¨ Die ergänzende private und betriebliche Vorsorge wird extrem kompliziert und bürokratisch. Familien mit Kindern erhalten eine viel zu geringe Förderung, Wohneigentum soll überhaupt nicht anerkannt werden.

      ¨ Und am schlimmsten: Bis heute verteidigt Rot-Grün die Pläne zur massiven Kürzung der Witwenrenten. Viele Frauen werden nach dieser "Reform" weniger haben als die Sozialhilfe.

      So kann man mit der Rente und vor allem mit den Menschen nicht umspringen. Auch wir wissen, dass mit unserer Reform von 1998 nicht alle Probleme gelöst waren. Aber den bis heute vorliegenden Plänen von Rot-Grün können wir nicht zustimmen.

      Mit freundlichen Grüßen

      Friedrich Merz


      Gruss PP ;)
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 10:18:50
      Beitrag Nr. 76 ()
      Zur Leitkultur gehört wohl auch eine Schweigkultur :mad:

      Redeverbot für Asylbewerber

      Friedrich Merz möchte, dass Asylbewerber hier zu Lande nicht
      mehr politisch tätig sein dürfen. So könne ihre Zahl reduziert
      werden, meint der CDU-Fraktionschef.

      Berlin - Die Logik des CDU-Politikers: Wer sich
      kritisch über sein Heimatregime äußert, habe
      höhere Chancen, als politisch verfolgt
      anerkannt zu werden. Bei SPD, Grünen, PDS
      und Menschenrechtsorganisationen hat der
      Vorschlag zum Politikverbot Empörung
      hervorgerufen. Der rechtspolitische Sprecher
      der Grünen, Volker Beck, erklärte, zwar habe
      die Union "ihre Angriffe auf das Asylgrundrecht"
      in der Verfassung eingestellt. Sie wolle aber
      diesen Rückzug aus der Debatte "mit weiteren
      einfachrechtlichen Schikanen decken".

      Beck warf Merz vor, in "Ausgrenzungs- und
      Abschottungsstrategien" vernarrt zu sein. "Man stelle sich vor,
      Thomas Mann und mit ihm viele andere Schriftsteller, die während
      des Nationalsozialismus ins Exil gingen, wäre es verboten gewesen,
      ihre Kritik an Hitler und dem Dritten Reich zu äußern."

      Die innenpolitische Sprecherin der PDS, Ulla Jelpke, bezeichnete die
      Merz-Äußerungen als "neuen völkischen Unsinn aus Unionsmund". Es
      gehöre zum Kernbestand der Demokratie, dass jeder Mensch offen
      seine Meinung sagen dürfe. Bereits am Sonntag hatte auch der
      innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz, den
      Merz-Vorschlag abgelehnt und auf die Menschenrechte verwiesen.

      Merz hatte seinen Vorschlag damit begründet, dass sich mit einem
      Politikverbot die Zahl der Asylbewerber in Deutschland reduzieren
      lasse. Nach dem geltenden Recht kann ein Asylgrund schon dadurch
      entstehen, dass sich Asylbewerber in Deutschland während des
      Asylverfahrens weiter gegen das Regime in ihrem Heimatland wenden
      und dadurch die Gefahr ihrer politischen Verfolgung hervorgerufen
      wird. Merz hatte erklärt, dass sich möglicherweise auf Grundlage
      dieses Vorschlags eine kurzfristige Änderung des Asylgrundrechts
      vermeiden lasse.

      "Zeugen von Völkermord mundtot machen"

      Der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker, Tilman
      Zülch, warf Merz vor, "Augenzeugen von Völkermord und Verbrechen
      gegen die Menschlichkeit" mundtot zu machen. "Ein Politikverbot für
      Asylbewerber würde bedeuten, dass hier lebende Sudanesen die
      deutsche Öffentlichkeit über den Völkermord im Südsudan nicht mehr
      informieren dürften und Tschetschenen nicht mehr an friedlichen
      Mahnwachen gegen den Genozid im Kaukasus teilnehmen könnten.
      Die Flüchtlinge, die mit knapper Not ihr Leben retten konnten, sollen
      jetzt schweigend zusehen, wie ihre Angehörigen und Freunde
      ermordet, bombardiert, vergewaltigt und vertrieben werden. Das ist
      unzumutbar."

      Auch die Sprecherin der deutschen Sektion von Amnesty
      International, Sina Vogt, reagierte empört. Die Merz-Äußerung
      missachte die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Merz müsse
      erklären, warum die Union Menschenrechtsverletzungen im Iran oder
      auf Kuba anprangern dürfe, Flüchtlingen dies aber verboten werden
      solle, sagte Vogt.

      Ein CDU-Sprecher verwies darauf, dass es bei dem Vorschlag um den
      Ausschluss von so genannten Nachfluchtgründen gehe. Ein
      Asylbewerber solle sich also nur nach dem Antrag auf Asyl nicht mehr
      politisch betätigen. Würde ein Asylbewerber anerkannt, dann entfalle
      auch das Verbot der politischen Betätigung.
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 10:30:42
      Beitrag Nr. 77 ()
      Ich bin für ein Redeverbot für Merz, Merkel und Co. Da kommt eh nur Blödsinn raus.
      :-)
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 10:47:04
      Beitrag Nr. 78 ()
      :laugh:
      Die alte geschaßte Führungsriege hat offensichtlich der CDU einen MMM-Virus hinterlassen, der die langsame Zersetzung der CDU zu Folge hat.
      Einer von denen schafft es immer, dass die CDU nicht wieder auf die Beine kommt, wenn man gerade denkt : Na ja, vielleicht... ;)
      MM
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 11:13:29
      Beitrag Nr. 79 ()
      Einer von den dreien schafft es wirklich immer, die Partei
      nicht mehr hochkommen zu lassen...

      Der Merz kann das aber *besonders* gut!

      Merz ist eben ein Mann "der schnellen Schüsse": Hauptsache,
      was geredet - egal, was...

      Mir ist das mittlerweile sehr recht. Nicht etwa, weil ich
      der SPD gegenüber sonderlich geneigt, geschweigedenn
      gesonnen wäre, Schröder macht sein Ding aber ziemlich
      passabel, insbesondere auf internationaler Ebene.

      Einen wie Schröder will ich auch als nächsten Kanzler haben,
      Politik ist ja nicht nur Innenpolitik.

      Bei der größten Oppositions-Partei gibt es aber auch
      *niemanden*, der Schröder da auch nur ansatzweise das Wasser
      reichen könnte.

      (Und jetzt kommt mir um Himmels Willen nicht mit Schröder,
      ich bin schon genug gestraft, daß dies somit auch die
      Partei SPD bedeutet...)

      Merz ist jedenfalls gelebter Opportunismus und Heuchelei
      auf zwei Beinen.

      Da können die an Grundsatz-Programmen arbeiten, solange
      und so intensiv sie wollen. Mit dieser Dreier-Spitze
      wird`s unglaubwürdig.

      Ich will den Dicken wieder...
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 11:51:21
      Beitrag Nr. 80 ()
      Hi all, hi Nando!

      Merz ist der beste Kontraindikator, den sich die Regierung wünschen kann! Mach weiter so, Friedrich :laugh:

      Im Ernst: Zu soviel Selbstgerechtigkeit fehlen einem doch die Worte. Haben die denn aus den Geschichte gar nichts gelernt? Der Merz ist doch nicht dumm, also was soll das?
      Profilierung um jeden Preis? :confused:

      Gruss Minolta, die leider jetzt erst diesen Thread entdeckt hat :(
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 13:16:00
      Beitrag Nr. 81 ()
      Moin,

      da habt ihr ja wieder ein thread-leiche aus dem keller geholt ;-)).

      Merz: jeder blamiert sich selbst so gut er kann - und er kann!!

      Für deutsche Emigranten hätte das damals bedeutet, das sie nicht hätten sagen dürfen was in Deutschland passierte unter Adolf etc.. So ein Schwachsinn!

      Wir empfehlen Merz Spezialdragees, bei Gehirntod und anderen Leiden.

      Gruß
      nando
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 13:21:24
      Beitrag Nr. 82 ()
      Also Minolta, da muß ich Dir entschieden widersprechen. ;) Die These: "Der Merz ist doch nicht dumm." halte ich für sehr gewagt. ;) Das ist eine sogenannte polit-optische Täuschung. Kann ich Dir einfach erklären: ein Spatz beispielsweise ist ein kleiner Vogel, aber im Vergleich zu einer Ameise ein Riesenvieh. Dem gleichen Effekt unterliegst Du bei Merz. Der ist IMO wirklich nicht der Klügste, aber im Vergleich was er um sich rum hat...:rolleyes:
      Alter CDU-Trick. :D

      Ich bin auch fast der gleichen Meinung wie rico.es.burrio. Kohl sollte wieder Kanzler werden. Der kümmert sich einen Dreck um die Gesetze und empfindet jegliche Kritik als Majestätsbeleidigung. Dulden tut er in seiner Umgebung nur Speichellecker. Der ist die Verkörperung der deutschen Leitkultur. Von der Körperfülle her repräsentiert er auch noch die deutsche Eßkultur. 2 in 1 also.
      Außerdem könnten wir Deutschen der Welt zeigen, daß wir Gesetzesbrechern gegenüber sehr zuvorkommend sind. Die müssen nicht mal einsichtig , sondern nur starrsinnig sein.

      Toller Vorschlag. :)

      Gruß

      jem
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 13:25:36
      Beitrag Nr. 83 ()
      Schade eigendlich, dass die Diskussion weg von der Kultur und Einwanderung hin zu "dieser blöde merz" gelaufen ist.
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 13:55:02
      Beitrag Nr. 84 ()
      @Peter Pan :laugh:
      Merz bemüht sich halt intensiver und vielfältiger ;)
      MM
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 14:28:51
      Beitrag Nr. 85 ()
      Den Merz :mad: in seinem Lauf
      halten weder der Müllermeister :D noch die Physikerin :D auf.

      Gruss
      dick ;)
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 21:51:49
      Beitrag Nr. 86 ()
      März ist überraschenderweise zur Zeit nicht nur das Dümmste,
      sondern auch das *Allerdämlichste*, war zur Zeit auf
      Bundespolitik unterwegs ist.

      Na ja, ich habe an sich meine Aversionen - und kann sie alle
      klar und deutlich benennen sowie begründen.

      Die SPD hat in den letzten Jahren ausreichend ihre Menschen-
      verachtlichkeit an den Tag gelegt, zu den Grünen sage ich
      ja besser mal überhaupt nichts...

      Aber März...???!!!

      Völliger Opportunismus und Dummschwätzerei haben zwei Beine...
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 21:58:55
      Beitrag Nr. 87 ()
      Also ich habe eine abartige Abneigung gegen die SPD...

      Aber Schröder verdient eine weitere Kanzlerschaft!
      Avatar
      schrieb am 27.02.01 22:22:28
      Beitrag Nr. 88 ()
      @jem, dick + Nando: :kiss:

      Minolta
      Avatar
      schrieb am 11.06.01 23:14:16
      Beitrag Nr. 89 ()
      Das Thema "Merz" hat sich mittlerweile von selbst erledigt.
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 13:56:18
      Beitrag Nr. 90 ()
      :D


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