Ich sehe immer nur den Umsatz. Wo kann ich sehen, ob es sich um Käufer oder Verkäufer handelt? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 13.11.00 11:03:16 von
neuester Beitrag 13.11.00 12:01:12 von
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ID: 298.379
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Danke im Voraus!
Marques
Marques
Wenn 3.000 Stück umgesetzt werden, dann hat jemand 3.000 Stück verkauft und jemand 3.000 Stück gekauft.
Sprich: Zu einem Umsatz gehören i.d.R. immer mindestens ein Käufer und mindestens ein Verkäufer.
Gruß
AL
Sprich: Zu einem Umsatz gehören i.d.R. immer mindestens ein Käufer und mindestens ein Verkäufer.
Gruß
AL
@AL
was bedeutet `in der Regel`?
Gruss
HD
was bedeutet `in der Regel`?
Gruss
HD
IMMER!
Gruß
AL
Gruß
AL
Im Bid und Ask siehst Du sowohl die Anzahl als auch die Preise von Käufer und Verkäufer.
Ja, du hast ja recht AL
Mich wundert nur RD4...
Von denen wurden knapp 150.000 Aktien bis jetzt umgesetzt.
Marques
Mich wundert nur RD4...
Von denen wurden knapp 150.000 Aktien bis jetzt umgesetzt.
Marques
Wo ein Käufer ist, ist auch ein Verkäufer !! Ohne Verkäufer kein Käufer !!
MfG wadde
MfG wadde
In BID und ASK siehst Du nur die Kaufs- und Verkaufsangebote der noch nicht zustandegekommenen deals.
Erst wenn ein Verkäufer auf den Bid-Kurs eingeht oder ein Käufer den Ask-Kurs bezahlt, wird der neue Kurs festgesetzt und ein Handel kommt zustande.
Erst wenn ein Verkäufer auf den Bid-Kurs eingeht oder ein Käufer den Ask-Kurs bezahlt, wird der neue Kurs festgesetzt und ein Handel kommt zustande.
Aber wieso fällt oftmals ein Aktienkurs dramatisch, wenn verkauft wird ?
Wenn verkauft wird ist doch gleichzeitig ein Käufer vorhanden !
Warum wirkt sich das Negative immer mehr aus als das Positive ?
WiBeDi
Wenn verkauft wird ist doch gleichzeitig ein Käufer vorhanden !
Warum wirkt sich das Negative immer mehr aus als das Positive ?
WiBeDi
Sind Geld- und Brief-Kurse nicht einfach die An- und Verkaufspreise der Händler?
Wenn das immer so wäre, dass zu jedem Kunden-Kaufgeschäft "gleichzeitig" ein Kunden-Verkaufsgeschäft getätigt wird, bräuchte man kein Ask/Bid, oder?
Wenn das immer so wäre, dass zu jedem Kunden-Kaufgeschäft "gleichzeitig" ein Kunden-Verkaufsgeschäft getätigt wird, bräuchte man kein Ask/Bid, oder?
Bid und Ask werden gestellt, damit sich Käufer und Verkaufer daran orientieren können.
Gruß
AL
Gruß
AL
eck64: verstehe ich nicht, dann müßte der nächste Kurs immer entweder dem letzten Ask- oder dem letzten Bid-Kurs entsprechen, tut es aber nicht.
Finde diese Diskussion zwar gut, frage mich aber, wer bei diesem
Börsenumfeld kaufen soll. Es geht doch noch weiter runter.
Börsenumfeld kaufen soll. Es geht doch noch weiter runter.
@ marques
wenn zum bid-kurs gehandelt wird, handelt es sich um einen Verkäufer, wird zum ask-kurs gehandelt, dann kauft jemand.
wenn zum bid-kurs gehandelt wird, handelt es sich um einen Verkäufer, wird zum ask-kurs gehandelt, dann kauft jemand.
Habt ihr auch schon bedacht, dass es auf dem PArkett (anders als im Xetra) Makler gibt, die Eigengeschäfte tätigen können,
dh bei einem fehlenden Käufer selbst als Käufer auftreten können, Bid u. Ask später bei Nachfrage aber wieder höher taxen können ?
Grüße,
TT.
dh bei einem fehlenden Käufer selbst als Käufer auftreten können, Bid u. Ask später bei Nachfrage aber wieder höher taxen können ?
Grüße,
TT.
@raucherbein: Ja, das is mir schon klar, aber ich meinte, wie ich das im Nachhinein rausfinden kann.
Danke an alle.
Marques
Danke an alle.
Marques
sorry, aber selten so gelacht !!!
stellt euch mal vor ihr verkauft auf xetra, irgendwo da im system müssen die positionen
ja abgelegt werden da keine käufer da waren.
stellt euch mal vor ihr verkauft auf xetra, irgendwo da im system müssen die positionen
ja abgelegt werden da keine käufer da waren.
Erstens passen die nächsten Kurse oft zum vorhergehenden bid oder ask.
Zweitens ein Beispiel:
BID=60 (von irgendjemand gewünschter Kaufkurs)
ASK=65 (von irgendjemand gewünschter Verkaufskurs)
Ich plaziere Limitierte Verkaufsorder zu 62,5, dann wird ask auf 62,5 runtergesetzt und kein Handel findet statt, oder die Kursbetreuer Kaufen es mir ab und fungieren als Zwischenhändler, und lassen ASK auf 65 stehen.
Zweitens ein Beispiel:
BID=60 (von irgendjemand gewünschter Kaufkurs)
ASK=65 (von irgendjemand gewünschter Verkaufskurs)
Ich plaziere Limitierte Verkaufsorder zu 62,5, dann wird ask auf 62,5 runtergesetzt und kein Handel findet statt, oder die Kursbetreuer Kaufen es mir ab und fungieren als Zwischenhändler, und lassen ASK auf 65 stehen.
@ marques
gar nicht
gruss raucherbein (der sich wundert, womit sich marques beschäftigt)
gar nicht
gruss raucherbein (der sich wundert, womit sich marques beschäftigt)
@Marques
G=Geld=Bid
B=Brief=Ask
Kurszusätze
Börsenkurse werden oft mit Zusätzen und Hinweisen versehen, die das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei der Bildung des Kurses erläutern.
Hier einige Beispiele:
b oder ohne Zusatz = Kurs ist bezahlt, d.h. Angebot und Nachfrage waren ausgeglichen.
- = gestrichen (Der Kurs konnte nicht festgestellt werden)
G = Geld (nur Nachfrage nach der Aktie)
r = rationiert (Teilzahlung)
B = Brief (nur Angebot für die Aktie)
bG = bezahlt Geld (es bestand mehr Nachfrage als Angebot)
bB = bezahlt Brief (es bestand mehr Angebot als Nachfrage)
rG = rationiert Geld (die Orders konnten nur durch beschränkte Zuteilung ausgeführt werden)
rB = rationiert Brief (die Orders konnten nur durch beschränkte Abnahme ausgeführt werden)
-G = gestrichen Geld (Kurs wurde bei oder wegen überwiegender Nachfrage gestrichen)
-B = gestrichen Brief (Kurs wurde bei oder wegen überwiegendem Angebot gestrichen)
au = Kurs ausgesetzt
un = Kurs z.Zt. unerhältlich
T = Taxe (unbedingt Limitieren, da durch fehlende Kauf- und Verkaufsaufträge der Kurs geschätzt werden muss)
Gruß
Tec2Web
G=Geld=Bid
B=Brief=Ask
Kurszusätze
Börsenkurse werden oft mit Zusätzen und Hinweisen versehen, die das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei der Bildung des Kurses erläutern.
Hier einige Beispiele:
b oder ohne Zusatz = Kurs ist bezahlt, d.h. Angebot und Nachfrage waren ausgeglichen.
- = gestrichen (Der Kurs konnte nicht festgestellt werden)
G = Geld (nur Nachfrage nach der Aktie)
r = rationiert (Teilzahlung)
B = Brief (nur Angebot für die Aktie)
bG = bezahlt Geld (es bestand mehr Nachfrage als Angebot)
bB = bezahlt Brief (es bestand mehr Angebot als Nachfrage)
rG = rationiert Geld (die Orders konnten nur durch beschränkte Zuteilung ausgeführt werden)
rB = rationiert Brief (die Orders konnten nur durch beschränkte Abnahme ausgeführt werden)
-G = gestrichen Geld (Kurs wurde bei oder wegen überwiegender Nachfrage gestrichen)
-B = gestrichen Brief (Kurs wurde bei oder wegen überwiegendem Angebot gestrichen)
au = Kurs ausgesetzt
un = Kurs z.Zt. unerhältlich
T = Taxe (unbedingt Limitieren, da durch fehlende Kauf- und Verkaufsaufträge der Kurs geschätzt werden muss)
Gruß
Tec2Web
Sehr interessant in diesem Zusammenhang,
gefunden bei
www.ariva.de
Seite 30/ Süddeutsche Zeitung Nr. 194 vom Donnerstag, den 24.08.2000
Ärger mit der Handelsplattform Xetra
Banken täuschen Anleger mit unrealistischen Kursen
Deutsche Börse erteilt Abmahnungen wegen Missbrauchs des Betreuersystems / Experten sprechen von „gängiger Praxis“
Von Robert Jacobi (editiert)
München – Zwei Banken haben das Betreuersystem der Handelsplattform Xetra offenbar missbraucht und Anleger massiv getäuscht. Die Computerprogramme der Institute stellten unrealistische Kurse und erweckten den falschen Eindruck hoher Liquidität für einzelne Werte. Experten bezeichnen dies als „gängige Praxis“.
Die Deutsche Börse hat Abmahnungen wegen Missbrauchs gegen beide Banken ausgesprochen, ohne die Namen der Institute zu nennen. Vertreter der Handelsüberwachung hatten die Täuschungsmanöver aufgedeckt. Nach ihren Angaben führt diese Praxis das Betreuersystem „ad absurdum“. Einige Banken benutzen demnach das System, um vordergründig mit einer erfolgreichen Betreuertätigkeit zu werben. Dabei kamen sie aber den vorgesehenen Aufgaben nicht nach. Die Börse hatte die so genannten Designated Sponsors eingeführt, um auch Privatanleger mit dem Argument in das Xetra-System zu locken, dass die Betreuer bei kleinen Werten stets Kurse stellten und für Liquidität sorgten. Kaum ein Anleger bleibe nunmehr auf seinen Aktien sitzen, wenn er sie verkaufen wolle, verkündete die Börse seinerzeit. Am Neuen Markt dürfen sogar nur Unternehmen notieren, die einen Betreuer nachweisen.
Die Banken kassieren Gebühren von den betreuten Firmen. Um den Profit zu steigern, überlassen sie die Betreuung häufig speziellen Computern (Quote Machines), die von den abgemahnten Firmen unzulässig programmiert wurden. Ein Beispiel veranschaulicht den Ablauf des Missbrauchs, der den Anlegern unfaire Kurse aufzwingt. Für eine bestimmte Aktie liegen im Orderbuch des Computersystem Xetra Kaufaufträge mit einem Limit bis zu 95 Euro vor, da die Anleger keinesfalls teurer kaufen wollen. Es gibt aber keinen Marktteilnehmer, der seine Anteile für unter 100 Euro verkaufen würde. Ein Geschäft kommt wegen der Preisdifferenz nicht zustande. In dieser Situation sollte der Betreuer aktiv werden und selbst als Handelspartner auftreten, damit die Aktie liquide bleibt und nicht auf einem Kurs verharrt.
Die Banken, die als Betreuer tätig sind, wollen aber oftmals kein Risiko eingehen und sich nicht über das System ein Geschäft aufzwingen lassen. Folglich programmieren sie die Quote Machines, die ihr jeweiliges Kursangebot errechnen, derart, dass der gestellte Verkaufskurs automatisch unter dem angegebenen Limit liegt. Im Beispiel würde der vom Betreuer gebotene Verkaufskurs auf 94 Euro und der Kaufkurs auf 101 Euro springen. So vermeidet die Bank, selbst Aktien kaufen oder verkaufen zu müssen. Erhöht der Anleger das Limit auf 96 Euro, da er dringend kaufen will, springt der Kurs des Betreuers auf 95 Euro. Diese Prozedur wiederholt sich, so dass die Order des Anlegers immer wieder abprallt, auch wenn dieser das Limit heraufsetzt. Erst wenn die Preisspanne sich angleicht und die ersten Anleger dann doch zu 100 Euro kaufen wollen, kommt ein Geschäft zustande. Allerdings ist nicht mehr die betreuende Bank der Handelspartner, sondern der Anleger, der schon zuvor seine Aktien für 100 Euro zum Verkauf angeboten hatte.
Die Betreuer erfüllen damit nur scheinbar ihre Aufgabe: Die Preisspanne gleicht sich an, und die häufigen Kursbewegungen deuten auf eine hohe Liquidität hin. Die Banken erhalten folglich ein gutes Rating für ihre Betreuertätigkeit, obwohl sie massiv manipuliert und den Wert selbst überhaupt nicht gehandelt haben. Die Anleger sind wiederum die Leidtragenden dieser Praxis: Der Kurs wird künstlich in kleinen Schritten nach oben getrieben. Wenn die Bank ihre Betreueraufgabe tatsächlich wahrgenommen hätte, wäre der Kaufpreis weit günstiger ausgefallen. Zudem denkt der Anleger, er würde in einen liquiden Wert investieren. Da diese Werte aufgrund eines geringen Risikos bei einem späteren Verkauf meist zu besseren Preisen gehandelt werden als illiquide Werte, hat der Anleger in doppelter Hinsicht das Nachsehen.
Ein finanziell weit größerer Verlust entsteht Anlegern, die ihre Papiere in einer der mehrmals täglich auf Xetra abgehaltenen Auktionen verkaufen wollen. Bei kleinen Werten bleibt das Orderbuch gelegentlich vor der Auktion leer, weshalb der Betreuer eine bestimmte Kursspanne stellt, beispielsweise 45 Euro zu 50 Euro. Der Anleger verlässt sich möglicherweise auf diese Spanne und gibt seinen Auftrag ohne Limit ab. Der Betreuer registriert diese Order und senkt den Ankaufskurs auf 40 Euro. Da die Transaktion erst zum Ende der Auktion abgewickelt wird, kann der Betreuer den Ankaufpreis schrittweise weiter herabsetzen. Auf diese Weise kann sich der Ankaufskurs im Beispiel künstlich auf 35 Euro reduzieren. Jetzt wird die betreuende Bank aktiv, um ein Schnäppchen zu machen. Der Anleger erhält nur 35 Euro je Aktie, obwohl er einen weit höheren Ertrag erwartet hatte.
Anlegerschützer sehen dadurch die häufig wiederholte Mahnung bestätigt, niemals Wertpapierorders ohne Limits abzugeben. Allerdings bleibt auch bei limitierten Orders ein gewisser Spielraum für den Missbrauch, da die Anleger die genauen Marktbewegungen bei der Setzung des Limits nicht kennen. „Diese Kursmanipulation ist täglich feststellbar“, sagte ein führender Kursmakler im Gespräch mit der SZ. Auch bekannte Geschäftsbanken betrieben diesen Missbrauch, um Geld zu sparen. Die Emittenten der Wertpapiere zahlten den Banken für die Bertreuertätigkeit rund 50000 DM im Jahr. Eine intensive Betreuung, die nicht von einem Computer, sondern von einem aufmerksamen Händler ausgeführt werde, koste dagegen schnell über 100000 DM. „Das Betreuersystem funktioniert nicht und schädigt den Markt“, urteilte der Makler.
© Süddeutsche Zeitung GmbH / SV online GmbH
http://www.sueddeutsche.de/aktuell/?section=wirt&myTM=text&m…
gefunden bei
www.ariva.de
Seite 30/ Süddeutsche Zeitung Nr. 194 vom Donnerstag, den 24.08.2000
Ärger mit der Handelsplattform Xetra
Banken täuschen Anleger mit unrealistischen Kursen
Deutsche Börse erteilt Abmahnungen wegen Missbrauchs des Betreuersystems / Experten sprechen von „gängiger Praxis“
Von Robert Jacobi (editiert)
München – Zwei Banken haben das Betreuersystem der Handelsplattform Xetra offenbar missbraucht und Anleger massiv getäuscht. Die Computerprogramme der Institute stellten unrealistische Kurse und erweckten den falschen Eindruck hoher Liquidität für einzelne Werte. Experten bezeichnen dies als „gängige Praxis“.
Die Deutsche Börse hat Abmahnungen wegen Missbrauchs gegen beide Banken ausgesprochen, ohne die Namen der Institute zu nennen. Vertreter der Handelsüberwachung hatten die Täuschungsmanöver aufgedeckt. Nach ihren Angaben führt diese Praxis das Betreuersystem „ad absurdum“. Einige Banken benutzen demnach das System, um vordergründig mit einer erfolgreichen Betreuertätigkeit zu werben. Dabei kamen sie aber den vorgesehenen Aufgaben nicht nach. Die Börse hatte die so genannten Designated Sponsors eingeführt, um auch Privatanleger mit dem Argument in das Xetra-System zu locken, dass die Betreuer bei kleinen Werten stets Kurse stellten und für Liquidität sorgten. Kaum ein Anleger bleibe nunmehr auf seinen Aktien sitzen, wenn er sie verkaufen wolle, verkündete die Börse seinerzeit. Am Neuen Markt dürfen sogar nur Unternehmen notieren, die einen Betreuer nachweisen.
Die Banken kassieren Gebühren von den betreuten Firmen. Um den Profit zu steigern, überlassen sie die Betreuung häufig speziellen Computern (Quote Machines), die von den abgemahnten Firmen unzulässig programmiert wurden. Ein Beispiel veranschaulicht den Ablauf des Missbrauchs, der den Anlegern unfaire Kurse aufzwingt. Für eine bestimmte Aktie liegen im Orderbuch des Computersystem Xetra Kaufaufträge mit einem Limit bis zu 95 Euro vor, da die Anleger keinesfalls teurer kaufen wollen. Es gibt aber keinen Marktteilnehmer, der seine Anteile für unter 100 Euro verkaufen würde. Ein Geschäft kommt wegen der Preisdifferenz nicht zustande. In dieser Situation sollte der Betreuer aktiv werden und selbst als Handelspartner auftreten, damit die Aktie liquide bleibt und nicht auf einem Kurs verharrt.
Die Banken, die als Betreuer tätig sind, wollen aber oftmals kein Risiko eingehen und sich nicht über das System ein Geschäft aufzwingen lassen. Folglich programmieren sie die Quote Machines, die ihr jeweiliges Kursangebot errechnen, derart, dass der gestellte Verkaufskurs automatisch unter dem angegebenen Limit liegt. Im Beispiel würde der vom Betreuer gebotene Verkaufskurs auf 94 Euro und der Kaufkurs auf 101 Euro springen. So vermeidet die Bank, selbst Aktien kaufen oder verkaufen zu müssen. Erhöht der Anleger das Limit auf 96 Euro, da er dringend kaufen will, springt der Kurs des Betreuers auf 95 Euro. Diese Prozedur wiederholt sich, so dass die Order des Anlegers immer wieder abprallt, auch wenn dieser das Limit heraufsetzt. Erst wenn die Preisspanne sich angleicht und die ersten Anleger dann doch zu 100 Euro kaufen wollen, kommt ein Geschäft zustande. Allerdings ist nicht mehr die betreuende Bank der Handelspartner, sondern der Anleger, der schon zuvor seine Aktien für 100 Euro zum Verkauf angeboten hatte.
Die Betreuer erfüllen damit nur scheinbar ihre Aufgabe: Die Preisspanne gleicht sich an, und die häufigen Kursbewegungen deuten auf eine hohe Liquidität hin. Die Banken erhalten folglich ein gutes Rating für ihre Betreuertätigkeit, obwohl sie massiv manipuliert und den Wert selbst überhaupt nicht gehandelt haben. Die Anleger sind wiederum die Leidtragenden dieser Praxis: Der Kurs wird künstlich in kleinen Schritten nach oben getrieben. Wenn die Bank ihre Betreueraufgabe tatsächlich wahrgenommen hätte, wäre der Kaufpreis weit günstiger ausgefallen. Zudem denkt der Anleger, er würde in einen liquiden Wert investieren. Da diese Werte aufgrund eines geringen Risikos bei einem späteren Verkauf meist zu besseren Preisen gehandelt werden als illiquide Werte, hat der Anleger in doppelter Hinsicht das Nachsehen.
Ein finanziell weit größerer Verlust entsteht Anlegern, die ihre Papiere in einer der mehrmals täglich auf Xetra abgehaltenen Auktionen verkaufen wollen. Bei kleinen Werten bleibt das Orderbuch gelegentlich vor der Auktion leer, weshalb der Betreuer eine bestimmte Kursspanne stellt, beispielsweise 45 Euro zu 50 Euro. Der Anleger verlässt sich möglicherweise auf diese Spanne und gibt seinen Auftrag ohne Limit ab. Der Betreuer registriert diese Order und senkt den Ankaufskurs auf 40 Euro. Da die Transaktion erst zum Ende der Auktion abgewickelt wird, kann der Betreuer den Ankaufpreis schrittweise weiter herabsetzen. Auf diese Weise kann sich der Ankaufskurs im Beispiel künstlich auf 35 Euro reduzieren. Jetzt wird die betreuende Bank aktiv, um ein Schnäppchen zu machen. Der Anleger erhält nur 35 Euro je Aktie, obwohl er einen weit höheren Ertrag erwartet hatte.
Anlegerschützer sehen dadurch die häufig wiederholte Mahnung bestätigt, niemals Wertpapierorders ohne Limits abzugeben. Allerdings bleibt auch bei limitierten Orders ein gewisser Spielraum für den Missbrauch, da die Anleger die genauen Marktbewegungen bei der Setzung des Limits nicht kennen. „Diese Kursmanipulation ist täglich feststellbar“, sagte ein führender Kursmakler im Gespräch mit der SZ. Auch bekannte Geschäftsbanken betrieben diesen Missbrauch, um Geld zu sparen. Die Emittenten der Wertpapiere zahlten den Banken für die Bertreuertätigkeit rund 50000 DM im Jahr. Eine intensive Betreuung, die nicht von einem Computer, sondern von einem aufmerksamen Händler ausgeführt werde, koste dagegen schnell über 100000 DM. „Das Betreuersystem funktioniert nicht und schädigt den Markt“, urteilte der Makler.
© Süddeutsche Zeitung GmbH / SV online GmbH
http://www.sueddeutsche.de/aktuell/?section=wirt&myTM=text&m…
@raucherbein: Ich bin da nur draufgekommen, weil mir RD4 so komisch vorkommt. Schau dir mal den Umsatz an. Das is nicht normal!
Marques
Marques
hm, nix unnormales. Steigende Umsätze bei fallenden Kursen. Was soll daran unnormal sein?
Die größe des umsatzes vielleicht?
Schau dir die mal an!
Marques
Schau dir die mal an!
Marques
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