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    Vertrauensverlust der Anleger am Neuen Markt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.11.00 15:18:13 von
    neuester Beitrag 14.11.00 19:30:32 von
    Beiträge: 15
    ID: 298.734
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      Avatar
      schrieb am 13.11.00 15:18:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Über den Vertrauensverlust der Anleger am Neuen Markt

      Nach GIGABELL und TEAMWORK weitere Aktien vom Absturz bedroht

      Der Neue Markt hat die Börsenlandschaft in Deutschland nachhaltig verändert. Die Analysten, die sich bei der Beurteilung von Unternehmen in der Vergangenheit vor allem an Bilanzkennzahlen, Substanzwerten etc. orientierten, rückten auf einmal nicht zu bilanzierende Werte wie Marktstellung, Kundenstamm, Marketingaktivitäten und gute Prognosen für Umsatz und Ertrag in den Vordergrund.

      Schon vor Monaten war klar, daß die Umsatzprognosen alleine der börsennotierten Unternehmen in bestimmten Marktsegmenten weit über das Gesamtumsatzvolumen hinausging, so daß jedem vernünftig denkenden Investor klar sein mußte, daß die Firmen reihenweise ihre prognostizierten Zahlen verfehlen würden.

      Ungeachtet dieser Tatsache stiegen die Bewertungen der Firmen (und nichts anderes ist ein Aktienkurs) in ungeahnte Höhen.

      Die Auswüchse dieser Entwicklung sehen wir jetzt, da eine Firma nach der anderen trotz der beim Börsengang angelegten, zum Teil recht üppigen Liquiditätspolster, ihre Liquiditätsschwierigkeiten veröffentlichen müssen. Gerade heute hat bereits die zweite Firma des Neuen Marktes ihre Zahlungsunfähigkeit bekannt gegeben. Es handelt sich um die teamwork information management AG aus Paderborn. Die Gründe für die Schwierigkeiten sind sehr profan: Man hat in der Vergangenheit Firmen übernommen (und sich dabei selbst vermutlich auch), die Integration gestaltete sich schwieriger als erwartet, die erhofften Effekte blieben aus und die laufenden Ausgaben verbrauchten die restlichen Mittel. Im Originaltext heißt dies " Nach einem unter Plan verlaufenen dritten Quartal 2000 und unzureichenden Mittelzuflüssen gibt die teamwork information management AG ihre Zahlungsunfähigkeit bekannt."

      Wenn jetzt die Prognosen korrigiert werden müssen, dann ist alleine dieser Vorgang für die Anleger schon frustrierend und enttäuschend genug. Wirklich schlimm ist allerdings die jüngst aufgekommene Entwicklung, daß die Anleger (und zum Teil auch die Analysten) von den Verantwortlichen verschiedener Gesellschaften nach Strich und Faden angelogen werden. Als Beispiel nenne ich hier die GIGABELL AG, bei der noch vor wenigen Wochen heiterer Sonnenschein vorgegaukelt wurde. Auch die Kölner EVALIS AG, deren Vorstand den Anlegern noch wenige Wochen vor dem Gang zum Amtsgericht berichtete, daß "alles planmäßig verlaufe", gehört zu den Kandidaten, die hier angeprangert werden müssen. Viele Werte des Neuen Marktes ließen sich ebenfalls auf die Liste setzten.

      Auch die Analysten und Börsenberichterstatter liegen regelmäßig daneben. Zu den Gewinnschätzungen der Analysten wird es in den nächsten Wochen ein sehr interessantes Informationsangebot auf der Webseite der SHARE-INFOS (www.share-infos.de) geben. Zu TEAMWORK hat ein Börsenmagazin erst im August einen Kursanstieg um 100% in Aussicht gestellt. Die Argumentation lautete, daß "jetzt alle negativen Nachrichten im Kurs enthalten sind". Auffallend bei den Studien und Empfehlungen zu TEAMWORK ist, daß dort so gut wie keine bzw. nur relative Zahlen über die Geschäftsentwicklung genannt werden. Mit einem Umsatzwachstum von x% kann aber keiner wirklich etwas anfangen, wenn man nicht weiß, von welcher Basis aus dies berechnet wird.

      Hüten Sie sich vor Empfehlungen und Meldungen, aus welchen keine absoluten Geschäftszahlen hervorgehen!

      Wie wenig viele Anleger von all diesen Vorgängen mit der Verfehlung der Zahlen und der sich darauf ergebenden Konsequenzen verstanden haben, zeigt sich eindrucksvoll am Beispiel GIGABELL. Nach den in der Presse veröffentlichten Zahlen ist die Gesellschaft mit rund 50 Mio. DM überschuldet. Ein finnischer Investor war für die Übernahme der Aktien interessiert, der Großaktionär befand den gebotenen Preis für sein (eigentlich wertloses) Aktienpaket zu niedrig und lehnte den Verkauf ab. Daraufhin kauften die Finnen der GIGABELL AG für rund 10 Mio. DM einfach das gesamte operative Geschäft ab. Übrig bleibt ein Scherbenhaufen mit rund 40 Mio. DM Verbindlichkeiten. Nach Wiederaufnahme des Handels der GIGABELL-Aktien stiegen diese zum Erstaunen vieler Marktteilnehmer erst einmal an.

      Offenbar ist diesen Anlegern nicht bewußt, worauf sie sich einlassen. Bevor ein potentieller GIGABELL-Börsenmantel, der im übrigen ohne operatives Geschäft seine Zulassung für den Neuen Markt verlieren dürfte, verwertet werden könnte, müßte erst einmal ein Zwangsvergleich hergestellt werden, der erfahrungsgemäß so kurz nach einer Pleite kaum zu erreichen sein wird. Der Großaktionär, der eine Offerte für 0,50 Euro gerade erst abgeschlagen hat (und dem niemand verbietet, für den aktuellen Kurs an der Börse zu verkaufen), müßte erst einmal sein Paket abtreten. Weiterhin ist es sehr unwahrscheinlich, daß die steuerlichen Verlustvorträge der GIGABELL genutzt werden können.

      Was bei GIGABELL momentan passiert ist das sogenannte Spiel der "greatest fools", welches ganz einfache Spielregeln hat: Der Inhaber der GIGABELL-Aktien muß jemand finden, der noch dümmer ist als er selbst und der einen noch höheren Preis für die wertlose Aktie zahlt.

      Seriöse Anleger haben in der Aktie momentan nichts verloren. Das betrifft allerdings noch mehr Aktien, die in den nächsten Monaten negativ auf sich aufmerksam machen werden. Prüfen Sie daher all ihre Investments (und vorrangig diejenigen, die vor allem durch große Prognosen glänzen, die es erst einmal einzuhalten gilt) auf Herz und Nieren und scheuen Sie sich dabei nicht, bei einer signifikanten Verfehlung der Prognosezahlen auch einmal einen Verlust zu realisieren.
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 19:46:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hey,

      ich mache mein Hobby zum Beruf:

      Aktienanalyst!

      Ihr wisst nicht wie das geht, ich erkläre es Euch...

      Geht der Markt nach oben, dann empfehle zum Kauf was das Zeug hält.
      Fällt der Markt, dann stufe die empfohlenen Aktien doch einfach herab.

      Ist doch ganz einfach...

      Und das Gute an der Sache ist, ihr seid immer die Dummen.

      Gruß Ocke
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 19:54:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hi,
      schön geschrieben.
      Tja und der Vertrauensverlust ist wesentlich schlimmer als 20% Miese im Depot.
      Denn nur wenn Vertrauen da ist und die Leute gewaltig investieren werden die Miesen
      schnell wieder zum Plus. Und das sehr schnell wieder stark investiert wird habe ich nach diesem
      Chaos seit März meine Zweifel.

      by lister
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 21:01:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      Eines hat uns die Geschichte wohl gelehrt, die Gier der Menschen ist weit größer als ihr Verstand.
      Du erkennst es gut an der Reaktion auf Deinen Beitrag. Nur @lister hat ihn gelesen.
      Aber lister sei beruhigt, die kommen alle wieder,*g*.

      In diesem Sinne
      Birne99
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 21:22:55
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo Reiners!
      Das Schlimmste ist der Vertrauensverlust. Selbst Firmen, die Prognosen eingehalten und übertroffen haben, werden mit drastischen Kursverlusten abgestraft. Mittelfristig schadet der Dauercrash am NM der Kapitalbeschaffung von Wachstumsfirmen und damit dem Wirtschaftsstandort Deutschland! Aber wen interessiert das, wenn das eigene Depot täglich seit März einen Schrumpfungsprozeß mit "Wachstumsaktien" durchmacht:(
      Bye Netfox
      (Wäre nett, wenn Du als Quelle des Textes Peer Share angegeben hättest;))

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      Avatar
      schrieb am 13.11.00 21:33:00
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Reiners,

      wenn Sie schon meinen Beitrag klauen, dann geben Sie wenigstens die Quelle an:

      www.share-infos.de
      Rubrik Expertenkommentare

      Der Artikel wurde übrigens bereits am 2.11. auf die Webseite der SHARE-INFOS eingestellt. Öfters reinschauen lohnt sich also!

      Grüße

      Peer Share
      www.share-infos.de
      Avatar
      schrieb am 13.11.00 21:36:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ob dieser Texte-Klau symptomatisch für die Ehrlichkeit am Neuen Markt ist? ;)

      Grüße

      Peer Share
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 08:57:50
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich entschuldige mich natürlich un aller Form, dass ich es versäumt habe Peer Share als Autor diese gehaltvollen Beitrages zu nennen.

      Da der Beitrag schon vom 2.11.2000 war und viele diesen Beitrag noch nicht gelesen hatten, wollte ich ihn nochmal ins WO reinstellen.

      Ich werde mich in Sachen Quellenangaben versuchen zu bessern.

      Gruß Ocke
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 11:29:13
      Beitrag Nr. 9 ()
      Sehr geehrter Peer Share,

      ich bin doch sehr erstaunt, das sie als Autor des Beitrages Ihr Urheberrecht an diesem Artikel
      hier bei WO bekannt geben. Offensichtlich stört Sie nicht die unerlaubte Kopie sondern vielmehr
      die vergessene Quellenangabe. Da Sie scheinbar selber die einschlägigen Boards im Internet
      besuchen, liegt die Vermutung nahe, das auch Sie zumindest den einen oder anderen Denkanstoß
      bekommen haben. Ich sage das vollkommen Wertfrei, da dieses nach meiner Auffassung legetim
      ist. Im Prinzip ist alles was Sie oder jemand anders schreibt durch das Urherrecht geschützt. Das
      Problem an der Sache ist aber, viele schreiben zum selben Thema und zwangsläufig das gleiche.
      Daher muß ich Ihnen hier den Vorwurf machen, das Sie sich nur gemeldet haben, um auf die
      Seite von share-infos aufmerksam zu machen. Dieses Verstößt gegen die Boardrichtlinien, die
      genau wie das Urheberrecht bindent sind. In der Deutschen Rechtsprechung finden wir natürlich
      kein Beispiel für den Fall, das ein Unrecht durch ein anderes aufgehoben oder gerechtfertigt wird.
      Aber da Sie einen Zusammenhang zwichen "Texte-Klau" und der Ehrlichkeit am Neuen Markt herstellen
      müssen wohl auch Sie diese Frage für sich beantworten.
      Nebenbei bemerkt, reicht eine Quellenangabe nicht aus, um dem Urheberrecht zu genügen. Vielmehr
      muß das Einverständnis des Autors vorliegen, welches auch im Nachhinein erfolgen kann, wie hier
      geschehen.

      In diesem Sinne
      Birne99

      PS

      Ihrer Artikel ließt nicht nur Ocke sondern auch ich und viele andere auch. Verstehen Sie dieses also
      ruhig als Kompliment und erfreuen uns weiterhin mit Ihren Beiträgen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 11:39:32
      Beitrag Nr. 10 ()
      Steht doch drinnen das es aus den sog. Share Infos ist?

      Kommt mir eher spanisch vor erst wird dort Sparta just zu Höchstkursen gepusht was das Zeug hält, und wenig später stellt sich dann heraus
      dass Peer Share für Sparta in der IR/PR arbeitet.
      Ein Schelm ist wer dabei Böses denkt.



      Ich sag nur Internetbeteiligungen :D




      mfg a.head
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 12:36:12
      Beitrag Nr. 11 ()
      An Reiners: Entschuldigung angenommen!

      An birne99: Danke für die interessanten Hinweise

      An a.head: Ihre Hinweise sind falsch und irreführend und wenn Sie die SHARE-INFOS, die im Oktober 1998 erstmals eine umfassende SPARTA-Studie veröffentlicht haben, verfolgt und die transparenzfördernden Hinweise gelesen hätten, wüßten Sie dies. Ich vermute sogar, daß Sie dies ganz genau wissen und Ihre Ausführungen allein dazu dienen, einen Streit anzuzetteln. Da ich einen solchen im Gegensatz zu einer sachlichen Diskussion für reine Zeitverschwendung halte, werde ich Ihre Beiträge zukünftig ignorieren. Falls Sie ebenso mit meinen Beiträgen umgehen, habe ich damit mit Sichereit kein Problem.

      Aufgrund meiner Tätigkeit für die SPARTA, die ich groß und breit von Beginn an auf meiner Webseite und in dem zwischenzeitlich ca. 17.000 User umfassenden Mailverteiler von Beginn an veröffentlicht habe, kann ich zu SPARTA ohnehin keine Aussage treffen. Aber dies ist sowieso das NM-Board und wenn Sie sich über SPARTA austauschen wollen, dann empfehle ich Ihnen das WO-Board SMAX/Nebenwerte.

      Ich würde mich freuen, wenn man an dieser Stelle zu einer konstuktiven Auseinandersetzung zu einem sehr interessanten Thema, nämlich dem Vertrauensverlust der Anleger am Neuen Markt zurückkommen würde.

      Grüße

      Peer Share
      www.share-infos.de
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 12:46:18
      Beitrag Nr. 12 ()
      Aber bei der Diskussion die Werbung nicht vergessen, hahahaha


      mfg a.head
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 12:51:54
      Beitrag Nr. 13 ()
      Bitte Bitte !

      Für den Fall, das es nicht klar verständlich war, ich stimme Ihnen was das Urheberrecht angeht
      natürlich zu. Ich bin mir sehr sicher, Ocke Reiners auch. Wer Ihn oder mich hier kennt
      weiß, das wir lediglich Informationen einer möglichst großen Anzahl von Anlegern zugänglich und
      verständlich machen wollen. Wenn man so will eine Art "Kämpfer" gegen die in Teilen von Ihnen
      angeführte Problematik. Im Fall @a.head sehen Sie ja selber, wie schnell auf Grund von Informationsmangel
      ein falsches Bild entstehen kann. Dieses ist dann ebend der Grund, warum man einfach einen Artikel
      kopiert wenn er gut ist, anstatt Ihn neu zu schreiben.

      In diesem Sinne
      Birne99
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 17:30:56
      Beitrag Nr. 14 ()
      von einigen boardteilnehmern wird aber das kopieren von informativen (mehr oder weniger)threads durchaus nicht gerne gesehen.

      sogar als "nervend" bezeichnet, auch wenn man die quelle und den "urheber" angibt, was ich aus erfahrung weiß.

      es ist nur sehr verwunderlich, daß alle erst anfangen zu warnen, wenn das "kind" schon in den brunne gefallen ist...!?

      jetzt hält sich jeder für einen seriösen teilnehmer im board und meint, ich habe es euch ja schon immer gesagt... usw.

      das jahr 2000 ist wirklich ein sehr lehrreiches börsenjahr für viele kleinanleger.
      kein kleinanleger kann niemandem vertrauen ohne sich wirklich selbst über seine investments schlau zu machen - was sicherlich nicht die regel ist sondern die ausnahme-

      wenn der markt dreht (wer weiß wann) werden auch o.a. hinweise wieder verschwinden und es geht von vorne los.

      Psychologie 75 & fundamental 25 %

      vielleicht wird sich ja etwas ändern.

      -ich glaube nicht-


      gruß fpj
      Avatar
      schrieb am 14.11.00 19:30:32
      Beitrag Nr. 15 ()
      An fpj:

      Ein kleiner Auszug aus einem meiner Mails vom 16. April 2000, welches Sie auch auf der Seite www.share-infos.de finden:

      "Sehr geehrte Freunde der SHARE-INFOS,

      eine spannende Woche liegt vor uns. Nach dem Kurssturz der US-amerikanischen Börsen werden am morgigen Montag in Deutschland die Augen vor allem gespannt auf den Neuen Markt schauen, der für Kurskorrekturen am anfälligsten erscheint. Dabei stellt sich die Frage, ob nach dem schweren Einbruch an der NASDAQ, bei dem einzelne Werte innerhalb weniger Wochen Monats bis zu 90% ihres Wertes verloren haben, auch in Deutschland so ein Desaster droht.

      Nach meiner Einschätzung werden wir am Gesamtmarkt zwar weiterhin Korrekturen sehen, viele Werte des DAX und besonders des MDAX sind allerdings fundamental so günstig bewertet, daß sich der Crash hier lediglich auf einige überbewertete Aktien auswirken sollte. Besonders anfällig erscheinen mir hier vor dem Hintergrund der schlechten Zahlen für das Geschäftsjahr 1999 die TELEKOM (der Jahresüberschuß reicht nicht einmal zur Zahlung der Dividende) und MANNESMANN (hier dürfte der vorherige Anstieg doch etwas über das Ziel hinausgeschossen zu sein).

      Kritischer sieht es hier schon am Neuen Markt aus. Hier dürfte sich in den kommenden Monaten verstärkt die Einsicht einstellen, daß es sich bei den in diesem Wachstumssegment gehandelten Aktien auch nur um Anteilscheine an Unternehmen und nicht nur um Lose einer verrückten Lotterie handelt. Mit dieser Einsicht wird man auch zu dem Ergebnis kommen, daß auch am Neuen Markt diejenigen Unternehmen zu präferieren sind, welche am profitabelsten sind bzw. zukünftig die größten Profite machen. Nachdem früher oder später einigen der NM-Heißluftdüsen das Geld ausgehen wird, ist die Korrektur bei einigen Werten noch lange nicht beendet. Vielmehr besteht die Gefahr weiterer Verluste.

      Wer im Jahre 1987 den Crash miterlebt hat, an dem die Börse an einem Tag 22% verlor, der weiß was ein Crash ist. In dieser Situation befinden wir uns noch lange nicht, auch wenn die Situation am Freitag in New York bereits sehr brenzlig war. Insbesondere die Wertpapierkäufe auf Kredit bergen ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Wenn diese Anlagen in Aktien wie beispielsweise VA LINUX, COMMERCE ONE oder NET PERCEPTIONS, nur um einmal beispielhaft drei interessante Werte zu nennen, deren Kurse in der vergangenen Woche starke Prügel bezogen, dann kommen die betroffenen Anleger ganz schön in Schwierigkeiten, denn das Geld ist weg, die Bank stellt die Positionen glatt und das wars dann für diese Leute bis auf weiteres, denn für Neuengagement ist dann in vielen Fällen schlicht kein Geld mehr vorhanden.

      Der Rat der SHARE-INFOS in dieser Situation: Stellen Sie in dieser unsicheren alle auf Kredit finanzierten Anlagen aus Sicherheitsgründen glatt. Sollte der Markt tatsächlich drehen, haben Sie ein paar Prozent verpaßt, sollte er allerdings den Trend fortsetzen, sind Sie auf der sicheren Seite. Wenn der Markt weiter fällt, dann wäre es in Bodennähe außerdem sinnvoll, etwas Liquidität für neue Engagements zu haben. Wenn Sie bereits jetzt voll engagiert sind, wird dies schwierig werden. "

      Es gäbe jede Menge weitere Beispiele von SHARE-INFOS-Beiträgen, die seit längerer Zeit vor einer solchen Entwicklung und der Abkoppelung der Aktienkurse von der Unternehmensentwicklung (das eigentlich Übel!) warnen. Manche Leute kommen eben doch nicht erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

      Grüße

      Peer Share


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