Pfizer: Drohender Skandal nach Zeitungsbericht - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 16.03.01 19:21:25 von
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Dem weltgrößten Pharmakonzern Pfizer stehen Probleme ins Haus. Die Los Angeles Times hat in ihrer letzten Sonntagsausgabe berichtet, dass Warner Lambert vor der Zulassung des Diabetes-Medikaments Rezulin im Jahr 1997 wissentlich Bedenken über Leberschäden heruntergespielt und vertuscht hat.
Rezulin wurde bereits im Frühjahr 2000 wieder vom Markt genommen, weil es zu 391 Todesfällen geführt haben soll, die häufig mit Leberschäden zu tun hatten. Bis zu diesem Zeitpunkt lief das Medikament von Warner Lambert mit Umsätzen von 2,1 Mrd.$ äußerst erfolgreich. Pfizer hat Warner Lambert im vergangenen Jahr übernommen und ist somit zum größten Pharmakonzern der Welt geworden.
Die Los Angeles Times geht davon aus, dass man bei Warner Lambert schon im Jahr 1993 von zumindest einem Fall wusste, in dem die Einnahme von Rezulin zu Leberschäden geführt hat. 1994 soll der Mediziner John Gueriguian, der von der US-Zulassungsbehörde für Lebensmittel und Medikamente (FDA) mit der Untersuchung von Rezulin beauftragt worden war, dem Konzern gegenüber seine Besorgnis wegen „potenziellen Giftstoffen“ in dem Medikament geäußert haben. Sein Vorgesetzter Alexander Flemming soll dem Konzern daraufhin angeboten haben, Gueriguian von der Untersuchung abzustellen, wenn man „unzufrieden“ mit ihm sei.
Tatsächlich wurde Gueriguian 1996 von dem Fall abgezogen. Obwohl seine negativen Untersuchungsdaten bezüglich des Medikaments per E-Mail an Warner Lambert geschickt wurden, erreichten sie nie den Ausschuss der FDA, der sich mit der Zulassung des Medikaments befasste.
Die Los Angeles Times bezieht sich bei den Anschuldigungen auf E-Mails und Notizen aus dem Hause Warner Lambert. Zu einem handfesten Skandal reichen diese Vorwürfe ohne weiteres. Zusätzliche Brisanz erhält der Fall dadurch, dass sich Pfizer momentan vor Gericht gegen 383 Klagen verteidigen muss, die mit Rezulin zusammenhängen.
Unabhängig davon ist auch Pfizers bekannte Potenzpille Viagra kürzlich in die Kritik geraten. Howard Pomeranz von der University of Maryland verbindet die Einnahme des Präparates mit fünf Fällen von Erblindung. Da Viagra bekanntlich eine Verengung der Arterien bewirkt, könnte in sehr seltenen Fällen die Blutzufuhr zum Sehnerv abgeschnitten werden. Analyst Len Yaffe von Banc of America Securities geht allerdings nicht davon aus, dass Pfizer aufgrund dieser Vermutung größere Probleme drohen. Seiner Meinung nach gibt es bisher nicht genügend Informationen zu den Erblindungs-Fällen.
Es bleibt abzuwarten, wie die Nachrichtenlage – besonders bezüglich Rezulin – sich weiterhin entwickelt. Jedenfalls hat der Bericht der Los Angeles Times die Pfizer-Aktie in der laufenden Woche belastet. Seit dem Schlusskurs am vergangenen Freitag bei 42,45$, hat das Papier schon 8,2% auf einen Stand von 38,97$ eingebüßt.
Was mich aber an Euch schon wieder ärgert ist die Behauptung Pfizer ist der größte Pharmakonzern.
1. Müßte man sagen ob das nur Humanpharmaka betrifft, oder auch andere Sparten.
2. Glaxo-Smith-Kline ist ímho´der größte Pharmakonzern der Welt.
Gruß Guido
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