EMPRISE +++ DER NÄCHSTE KANDIDAT +++ - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 13.03.01 22:16:24 von
neuester Beitrag 14.03.01 15:22:15 von
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38 Millionen Verlust
Emprise ist der nächste Stolperkandidat am Neuen Markt
Der Neue Markt wird mehr und mehr zum Versammlungsplatz von siechen, fußkranken, moribunden und nahezu dahingeschiedenen Unternehmen. Die Hamburger Unternehmensgruppe Emprise ergänzte am Dienstag die lange Liste der einstigen Börsenstars, von deren früherem Glanz nur noch Asche blieb.
dpa HAMBURG. Rund 38 Millionen DM habe das Unternehmen im vergangenen Jahr verloren, hieß es in einer Emprise-Mitteilung. Noch im September lagen die Verluste bei knapp 20 Millionen DM, so dass allein das letzte Quartal 2000 mit einem Minus von 18 Millionen DM endete. Der Jahresumsatz des IT- Dienstleisters stieg dabei auf auf 85 (Vorjahr: 51) Millionen DM.
Die Börse strafte Emprise ab und der Aktienkurs halbierte sich auf rund drei Euro. Doch das ist für die Anleger nichts Neues, betrug doch der Höchstkurs des Papiers einst 245 Euro - das liegt kaum länger als ein Jahr zurück. Damit nicht genug: Nach dem Einzelabschluss der AG ist das Emprise-Grundkapital von zwölf Millionen DM verbraucht. Das Aktiengesetz schreibt in solchen Fällen eine außerordentliche Hauptversammlung vor, zu der Emprise demnächst die Aktionäre einladen wird. Der Vorstand weist allerdings darauf hin, dass einschließlich stiller Reserven noch mehr als 25 Millionen DM in der Kasse seien.
In der Hamburger Zentrale der Unternehmensgruppe bemühte sich Sprecherin Grit Muschelknautz, trotz der Hiobsbotschaft Optimismus und Zuversicht zu verbreiten. «Wir werden uns von Verlustbringern trennen und die Verluste drastisch reduzieren», beteuerte sie. Die Konzentration auf das profitable Kerngeschäft werde noch in diesem Jahr zu schwarzen Zahlen führen. «Das ist eine Phase, durch die wir hindurch müssen», sagte Muschelknautz. «Danach wird das Unternehmen eine gute Entwicklung nehmen.» Entscheidend sei, dass die 360 Emprise-Mitarbeiter nach wie vor gute Arbeit leisten.
Doch auf versprochene Gewinne warten die Anleger schon seit längerem. Nach dem Börsengang im Juli 1999 nutzte der damalige Vorstandschef Gerd Nicklisch das frische Geld, um auf Einkaufstour zu gehen und sich an diversen Unternehmen zu beteiligen, darunter auch US-amerikanische Internet-Startups. Der übrige Vorstand sah die Strategie mit zunehmender Sorge und zog die Notbremse, als Nicklisch noch voll auf dem Expansionstrip war. Er musste das Unternehmen im Frühjahr 2000 verlassen. Sein Nachfolger Bernhard Mannheim will die Gruppe, die aus 14 einzelnen Unternehmen besteht, verstärkt auf das Internet ausrichten.
HANDELSBLATT, Dienstag, 13. März 2001
Emprise ist der nächste Stolperkandidat am Neuen Markt
Der Neue Markt wird mehr und mehr zum Versammlungsplatz von siechen, fußkranken, moribunden und nahezu dahingeschiedenen Unternehmen. Die Hamburger Unternehmensgruppe Emprise ergänzte am Dienstag die lange Liste der einstigen Börsenstars, von deren früherem Glanz nur noch Asche blieb.
dpa HAMBURG. Rund 38 Millionen DM habe das Unternehmen im vergangenen Jahr verloren, hieß es in einer Emprise-Mitteilung. Noch im September lagen die Verluste bei knapp 20 Millionen DM, so dass allein das letzte Quartal 2000 mit einem Minus von 18 Millionen DM endete. Der Jahresumsatz des IT- Dienstleisters stieg dabei auf auf 85 (Vorjahr: 51) Millionen DM.
Die Börse strafte Emprise ab und der Aktienkurs halbierte sich auf rund drei Euro. Doch das ist für die Anleger nichts Neues, betrug doch der Höchstkurs des Papiers einst 245 Euro - das liegt kaum länger als ein Jahr zurück. Damit nicht genug: Nach dem Einzelabschluss der AG ist das Emprise-Grundkapital von zwölf Millionen DM verbraucht. Das Aktiengesetz schreibt in solchen Fällen eine außerordentliche Hauptversammlung vor, zu der Emprise demnächst die Aktionäre einladen wird. Der Vorstand weist allerdings darauf hin, dass einschließlich stiller Reserven noch mehr als 25 Millionen DM in der Kasse seien.
In der Hamburger Zentrale der Unternehmensgruppe bemühte sich Sprecherin Grit Muschelknautz, trotz der Hiobsbotschaft Optimismus und Zuversicht zu verbreiten. «Wir werden uns von Verlustbringern trennen und die Verluste drastisch reduzieren», beteuerte sie. Die Konzentration auf das profitable Kerngeschäft werde noch in diesem Jahr zu schwarzen Zahlen führen. «Das ist eine Phase, durch die wir hindurch müssen», sagte Muschelknautz. «Danach wird das Unternehmen eine gute Entwicklung nehmen.» Entscheidend sei, dass die 360 Emprise-Mitarbeiter nach wie vor gute Arbeit leisten.
Doch auf versprochene Gewinne warten die Anleger schon seit längerem. Nach dem Börsengang im Juli 1999 nutzte der damalige Vorstandschef Gerd Nicklisch das frische Geld, um auf Einkaufstour zu gehen und sich an diversen Unternehmen zu beteiligen, darunter auch US-amerikanische Internet-Startups. Der übrige Vorstand sah die Strategie mit zunehmender Sorge und zog die Notbremse, als Nicklisch noch voll auf dem Expansionstrip war. Er musste das Unternehmen im Frühjahr 2000 verlassen. Sein Nachfolger Bernhard Mannheim will die Gruppe, die aus 14 einzelnen Unternehmen besteht, verstärkt auf das Internet ausrichten.
HANDELSBLATT, Dienstag, 13. März 2001
Ja genau und es werden noch Vorschläge angenommen wer dei nächsten Kandidaten sind. Mein Tip : Systematics
Die looser sitzen halt im Norden
Die looser sitzen halt im Norden
N E U E R M A R K T
Wertpapieraufsicht ermittelt gegen Emprise
Schon wieder ist ein Neuer-Markt-Titel in das Visier der Aufsichtsbehörde geraten: Emprise Management Consulting hat seine Anleger viel zu spät darüber informiert, dass es kein Grundkapital mehr hat.
© SPIEGEL ONLINE
Absturz an der Börse: Ist Emprise noch zu retten?
Frankfurt - Kaum ein Tag vergeht, ohne dass weitere schlechte Nachrichten das Vertrauen der Anleger erschüttern. Nun also auch der Hamburger IT-Dienstleister Emprise. Deren Pflichtmitteilung vom vergangenen Dienstag fing ganz harmlos an. Das angehobene Umsatzziel für das Jahr 2000 werde erreicht. Doch schon die Unterzeile verhieß nichts Gutes: Expansionskosten und Wertberichtigungen belasteten das Ergebnis, hieß es.
Es folgten die üblichen Zahlen: Emprise erwarte für das Jahr 2000 einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 38 Millionen Mark gegenüber einem positiven Ergebnis von 2,429 Millionen im Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz habe sich aber wie geplant um 65 Prozent auf rund 85 Millionen Mark gesteigert.
Man wolle sich fortan auf der Kerngeschäft konzentrieren und sich von Verlustbringern trennen. Schon Ende Januar hatte Vorstandschef Bernhard Mannheim verkündet, sich in den nächsten drei bis sechs Monaten von der ebenfalls börsennotierten Tochtergesellschaft Mediascape Communications, einem Breitband-Anbieter, zu trennen.
Doch dann der Hammer: "Im HGB-Einzelabschluss der AG ist durch das Jahresergebnis das bilanzielle Grundkapital von 12 Millionen Mark aufgebraucht."
Das Unternehmen hat also kein Geld mehr. Da nützte auch die nachgeschobene Beteuerung nichts, dass das Eigenkapital unter Berücksichtigung stiller Reserven mehr als 25 Millionen Mark betrage. Diese Summe sei von den Wirtschaftsprüfern der Profunda Treuhand GmbH Hamburg innerbetrieblich bestätigt worden. Zudem wolle der Vorstand seiner Verpflichtung nach Paragraf 92 Absatz 1 des Aktiengesetzes nachkommen und unverzüglich eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen.
Doch die Anleger glaubten schon nicht mehr an Emprise. Die Folge: Die Aktien wurden am Vormittag für eine Stunde vom Handel ausgesetzt. Bis zum frühen Nachmittag stürzte das Papier um über die Hälfte auf 2,97 Euro ab. Der Abwärtstrend setzte sich auch am Mittwoch fort, das Papier notiert bei 2,60 Euro.
Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel hat schon eine Voruntersuchung eingeleitet. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre macht dem Unternehmen schwere Vorwürfe. Emprise hätte die Aktionäre schon in einer Pflichtmitteilung informieren müssen, als die Hälfte des Grundkapitals verbraucht worden sei, sagte SdK-Sprecher Markus Straub. Das war jedoch nicht geschehen. Branchenkenner sagten der "Telebörse" auf n-tv, dass es wahrscheinlich nicht mehr zu einer Hauptversammlung kommen wird, sondern dass Emprise wohl ein Fall für den Insolvenzverwalter sei.
Wertpapieraufsicht ermittelt gegen Emprise
Schon wieder ist ein Neuer-Markt-Titel in das Visier der Aufsichtsbehörde geraten: Emprise Management Consulting hat seine Anleger viel zu spät darüber informiert, dass es kein Grundkapital mehr hat.
© SPIEGEL ONLINE
Absturz an der Börse: Ist Emprise noch zu retten?
Frankfurt - Kaum ein Tag vergeht, ohne dass weitere schlechte Nachrichten das Vertrauen der Anleger erschüttern. Nun also auch der Hamburger IT-Dienstleister Emprise. Deren Pflichtmitteilung vom vergangenen Dienstag fing ganz harmlos an. Das angehobene Umsatzziel für das Jahr 2000 werde erreicht. Doch schon die Unterzeile verhieß nichts Gutes: Expansionskosten und Wertberichtigungen belasteten das Ergebnis, hieß es.
Es folgten die üblichen Zahlen: Emprise erwarte für das Jahr 2000 einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 38 Millionen Mark gegenüber einem positiven Ergebnis von 2,429 Millionen im Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz habe sich aber wie geplant um 65 Prozent auf rund 85 Millionen Mark gesteigert.
Man wolle sich fortan auf der Kerngeschäft konzentrieren und sich von Verlustbringern trennen. Schon Ende Januar hatte Vorstandschef Bernhard Mannheim verkündet, sich in den nächsten drei bis sechs Monaten von der ebenfalls börsennotierten Tochtergesellschaft Mediascape Communications, einem Breitband-Anbieter, zu trennen.
Doch dann der Hammer: "Im HGB-Einzelabschluss der AG ist durch das Jahresergebnis das bilanzielle Grundkapital von 12 Millionen Mark aufgebraucht."
Das Unternehmen hat also kein Geld mehr. Da nützte auch die nachgeschobene Beteuerung nichts, dass das Eigenkapital unter Berücksichtigung stiller Reserven mehr als 25 Millionen Mark betrage. Diese Summe sei von den Wirtschaftsprüfern der Profunda Treuhand GmbH Hamburg innerbetrieblich bestätigt worden. Zudem wolle der Vorstand seiner Verpflichtung nach Paragraf 92 Absatz 1 des Aktiengesetzes nachkommen und unverzüglich eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen.
Doch die Anleger glaubten schon nicht mehr an Emprise. Die Folge: Die Aktien wurden am Vormittag für eine Stunde vom Handel ausgesetzt. Bis zum frühen Nachmittag stürzte das Papier um über die Hälfte auf 2,97 Euro ab. Der Abwärtstrend setzte sich auch am Mittwoch fort, das Papier notiert bei 2,60 Euro.
Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel hat schon eine Voruntersuchung eingeleitet. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre macht dem Unternehmen schwere Vorwürfe. Emprise hätte die Aktionäre schon in einer Pflichtmitteilung informieren müssen, als die Hälfte des Grundkapitals verbraucht worden sei, sagte SdK-Sprecher Markus Straub. Das war jedoch nicht geschehen. Branchenkenner sagten der "Telebörse" auf n-tv, dass es wahrscheinlich nicht mehr zu einer Hauptversammlung kommen wird, sondern dass Emprise wohl ein Fall für den Insolvenzverwalter sei.
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