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    Ehlerding / WCM - Infos zum Spendenskandal - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.03.01 22:51:33 von
    neuester Beitrag 24.11.06 17:14:03 von
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      schrieb am 23.03.01 22:51:33
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hier möchte ich über den CDU Spendenskandal in Verbindung zu Herrn Ehlerding (WCM) diskutieren. Zum Anfang ein aktueller Artikel aus der Zeit.

      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de


      D O S S I E R



      Der Spender und sein Kanzler

      Hat der Unternehmer Karl Ehlerding fünf Millionen Mark für Helmut Kohls Wahlkampf gespendet, weil der Kanzler ihm zu lukrativen Immobilien verhalf? Interne Dokumente verstärken den Verdacht der Vorteilsannahme

      Von Thomas Kleine-Brockhoff und Bruno Schirra




      Foto: W. Klumm/dpa

      Der Tag, an dem sich die Lebensgeschichten vom Spender und seinem Kanzler unheilvoll verschränken, ist der 23. September 1998. Nur kurz, für einen symbolischen Moment, begegnen sich Förderer und Geförderter, schütteln sich die Hände, blicken einander in die Augen, unschuldig, wechseln ein paar Worte. Drei Dutzend Menschen schauen zu.

      Kurz davor sind es noch 7000, als Helmut Kohl, der große Kämpfer, das Unmögliche versucht. Vier Tage vor der Bundestagswahl will er sein Schicksal besiegen. Auf dem Hamburger Gänsemarkt entsteigt er einem gepanzerten 500er Mercedes. Die Menge jubelt. Die Kapelle stimmt die Hamburger Kanzler-Hymne an:

      Ein Freund, ein guter Freund,
      das ist das Beste,
      was es gibt auf der Welt.

      Sechs Minuten vergehen, bis Helmut Kohl die 100 Schritte zur Bühne geschafft hat. Eine Huldigung. Die Anhänger lassen ihn spüren: Er, Helmut Kohl, kann es schaffen. Vom Podest aus hämmert er den 7000 ein, worum es jetzt geht: "Dass in Deutschland niemals wieder Kommunisten Zugang zur Macht haben sollten!" Deutschland in Gefahr: "Rot-grüne Chaosregierung", "Zeitenwende", "Filz und Stillstand". Schließlich die Nationalhymne. Kanzler ab. Applaus, viele Minuten, Applaus.

      Ob zu den Fans auf dem Gänsemarkt Karl Ehlerding zählt, der stille Milliardär, der an diesem Tag der CDU die größte Einzelspende ihrer Geschichte überreichen wird, ist nicht verbürgt. Wohl aber, dass er samt Ehefrau, ein paar Minuten später, ein paar Ecken weiter, im Gobelinsaal des Hotels Vier Jahreszeiten sitzen wird. Wieder spricht Helmut Kohl, diesmal steht vor ihm ein Weizenbier, diesmal redet er leiser, zu kleinen Differenzierungen bereit. Ein Essen für die Gönner der CDU wird serviert, auf Wunsch des Kanzlers Matjes nach Hausfrauenart, verfeinert durch Rinderconsommé mit Markklößchen. An einem großen Oval sitzt Kohl dem Ehepaar Ehlerding gegenüber, und einer der dienstbaren Geister ermahnt den Kanzler, nur ja persönlich auf die Ehlerdings zuzugehen. "Selbstverständlich habe ich mich für die Unterstützung bedankt", wird Kohl sich erinnern.

      Zuvor, ein paar Minuten vielleicht nur, haben die Ehlerdings dem Schwarzkontenverwalter Kohls, Hans Terlinden, vier Schecks über insgesamt fünf Millionen Mark zugesteckt. "Meine Frau und ich", wird Ehlerding später sagen, "haben für die Demokratie gespendet." Für die Demokratie in Gestalt Helmut Kohls. Denn Ehlerding will, wie er sagt, "genau wissen, was mit dem Geld passiert". Die Spende soll eine der letzten Anstrengungen im Wahlkampf finanzieren, jene gewaltige Anzeigenkampagne, die vor dem Wahltag in den deutschen Zeitungen geführt wird. Ehlerding ist sich einig mit dem Vorsitzenden der CDU: Helmut Kohl muss Kanzler bleiben.

      Zwei Tage nach der Tafelrunde im Vier Jahreszeiten werden Ehlerdings Millionen auf das berühmte Anderkonto des CDU-Steuerberaters Weyrauch überwiesen, jenes Konto, auf dem Helmut Kohl die Millionen der anonymen Spender zu deponieren pflegt. Aber anders als im Fall der Anonymi ist die Causa Ehlerding ein Betriebsunfall des Systems Kohl. Ein Unfall, der das System selbst so grell ausleuchtet wie keine andere der vielen Unteraffären. Denn zwei Tage nach der Schwarzbuchung geschieht etwas Unerhörtes: Helmut Kohl verliert die Wahl. Ohne das große parteiinterne Aufräumen, das der Wahlniederlage folgt, wäre die größte Spende für den Vorsitzenden Kohl wohl nie in den CDU-Rechenschaftsbericht geraten.

      Niemand würde auf den Namen des Spenders Ehlerding stoßen, so wenig wie auf all die anderen vom Ehrenwort verschluckten Förderer Helmut Kohls. Und niemand würde fragen können, ob Ehlerding Kohl mit einer Spende dafür belohnte, dass Kohl persönlich Ehlerding und seine Geschäftspartner beim Verkauf von bundeseigenen Eisenbahnerwohnungen zum Zuge kommen ließ - ob also Ehlerding fünf Millionen zahlte und eine Milliarde sparte.

      Die Staatsanwälte könnten ermitteln. Wenn sie nur wollten

      Seit die ZEIT diesen Verdacht erstmals publizierte (Nr. 51/99), sind 15 Monate vergangen, und in der kommenden Woche wird Karl Ehlerding vom Spenden-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages befragt. Wahrscheinlich wird er sich Kohls Sicht der Dinge anschließen: alles sauber, alles ganz normal. Der ZEIT nun vorliegende interne Dokumente lassen die großzügige Gabe in einem anderen Licht erscheinen. Aus den Akten lässt sich der Ablauf der politischen Entscheidung und der politischen Spende exakt rekonstruieren: der Wettbewerb um die Wohnungen, der Beschluss der Regierung, die Spendenanbahnung, die Buchung bei der CDU, die Vertuschung. Das Ergebnis ist beunruhigend: Es begründet den Verdacht der Vorteilsannahme durch den Bundeskanzler. Die Staatsanwaltschaft könnte, wenn sie nur wollte, einen Anfangsverdacht erkennen und ermitteln.

      Die Geschichte beginnt mit einer Entscheidung, die zweifelsfrei nicht gekauft ist. Um an Geld für die Neubaustrecken der Bahn zu kommen, will die Regierung 112 600 bundeseigene Eisenbahnerwohnungen verkaufen. Darin leben lauter kleine Leute, viele von ihnen im Rentenalter. Als gemeinnützige Siedlungen waren sie einst in der Nähe von Bahnhöfen, Stellwerken und Rangieranlagen entstanden. Um Widerstand zu vermeiden, sagt die Regierung den Mietern in den künftigen Privatgebäuden einen Mieterschutz zu, der viel weiter geht, als im Gesetz vorgeschrieben.

      Nur wer sich dieser Bedingung unterwirft, hat eine Chance, den Zuschlag zu bekommen. 150 Investoren melden sich, Anfang 1998 bleiben zwei Gruppen übrig. Die eine besteht aus einem Zusammenschluss öffentlicher und privater Investoren, dominiert von der Hamburger WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG. Dahinter steht die Familie Ehlerding als Mehrheitsaktionärin.

      Karl Ehlerding ist einer der reichsten Menschen der Bundesrepublik, ein Milliardär und zugleich gänzlich unbekannt. Trotz seines Geschäftserfolges erscheinen in den Zeitungen so gut wie keine Porträts über ihn, und wenn, dann wissen die Autoren allenfalls zu berichten, er sei unscheinbar und schmächtig, trage eine randlose Brille und wandere, wenn Zeit bleibe, im Gebirge. Vielleicht ist es sein Beruf, der manchem suspekt erscheint. In Amerika würde er raider genannt, einer, der die Kontrolle über marode Aktiengesellschaften erlangt, die Unternehmen groß macht und profitabel oder zerschlägt und ausschlachtet, mit Firmenmänteln um sich wirft und durch Verlustvorträge Steuern spart.

      Wer das nicht für unmoralisch hält, wird Ehlerdings Werdegang faszinierend finden. Mit 19 Jahren und einer Erbschaft von 3000 Mark macht er sein erstes Börsengeschäft. "Seitdem", sagt er heute, "habe ich nur noch über Aktien nachgedacht." Als Student liest er, die Hildesheim-Peiner Kreiseisenbahn gehe in Liquidation. Spannend, findet der junge Ehlerding: "Im Seminar hatten wir gerade das Thema Liquidationsbilanzen. Im Keller der Universität standen die Firmenhandbücher. Dort habe ich mir dann alles zur Kreiseisenbahn herausgesucht. Dann habe ich - wie im Seminar gelernt - gerechnet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass allein aus dem Vermögen der Kreiseisenbahn 110 Mark pro Aktie herauskommen müssten."

      Im Börsenteil notiert die Aktie aber nur bei 2 Mark. Ehlerding traut seinen Augen nicht. Hat er sich verrechnet? Er geht zurück in den Keller, kalkuliert alles noch einmal und kommt sogar auf 130 Mark pro Aktie. Er fährt nach Peine, schaut sich um und investiert seine Erbschaft in die Eisenbahnaktie zu 2 Mark das Stück. Zwei Jahre später liegt der Liquidationserlös bei 200 Mark je Aktie, steuerfrei.

      Ehlerding macht weiter, auch dann noch, als er längst Milliardär ist. Die Börsen-Zeitung beschreibt sein Wirken als "bakteriologische Zersetzungstätigkeit an den Rändern des Kapitalmarktes". Dass er sich Jahrzehnte später für Eisenbahnerwohnungen interessiert, hat nichts mit Nostalgie zu tun. In einem Bericht an die Aktionäre heißt es, die WCM kaufe ehemals gemeinnützige Wohnungen, "weil dort der Mieterhöhungsspielraum am höchsten" sei. In seiner Bietergruppe tut sich Ehlerdings WCM mit ein paar Landesentwicklungsgesellschaften zusammen, um seinem Angebot eine soziale Note zu geben. Eine raffinierte Idee, wie sich erweisen wird. Am Ende heißt das Konsortium "Die regionale Bieter-Gruppe". Das klingt sympathisch, kleinräumig, verlässlich.

      Doch Ehlerdings Gruppe hat einen bedrohlichen Konkurrenten, die Deutsche Annington Immobilien GmbH. Eine Tochter der japanischen Finanzgruppe Nomura Securities, in Deutschland neu und deshalb im hiesigen Wohnungsmarkt unerfahren, weshalb sie sich mit der Thyssen Immobilien GmbH verbündet. Obwohl Deutschland der Sitz des Konsortiums ist, wird die Gruppe "Die Japaner" genannt werden.

      Um zwischen den beiden Bietern entscheiden zu können, versichert sich die Bundesregierung sachkundigen Rates. Wie wichtig dem Bund die Hilfe ist, zeigt das Honorar der Finanzberater. Die Unternehmensberatung Drueker & Co. sowie die Deutsche Bau- und Bodenbank bekommen für ihre Expertise 35,7 Millionen Mark. Sie empfehlen die Deutsche Annington in jedem einzelnen Schreiben an die Bundesregierung, insgesamt sechsmal. Zum einen, weil die Gruppe 8 Milliarden Mark offeriert, eine Milliarde mehr als Ehlerdings Gruppe. Aber auch wegen "aller weiteren Konditionen", kurzum: es sei "das beste Angebot". Die Berater sehen "bei entsprechender Würdigung aller Sachargumente keinen Grund, das Angebot abzulehnen".

      Niemand zweifelt an der Empfehlung - nicht die Beamten im Verkehrsministerium und erst recht nicht die Kollegen vom Finanzressort. Nicht ein einziges der vorliegenden internen Dokumente aus der Arbeitsebene, nicht eine einzige Formulierung widerspricht den Beratern. Als sich Verkehrsminister Wissmann, Finanzminister Waigel und Bundeskanzler Kohl am 8. Juni 1998 zur Abstimmung treffen, erwartet niemand eine Überraschung. Drei Tage vor diesem kleinen Gipfel hat Waigels zuständiger Referatsleiter seinem Chef noch einmal geraten: "Die Entscheidung sollte zugunsten Bestbieter rasch getroffen werden." Warum? Das Haushaltsrecht und schon gar die Haushaltslage zwingen "zur Realisierung des Bestgebotes". Dann das Japan-Argument: "Eine ,Diskriminierung` einzelner Anbieter hinsichtlich der Nationalität wäre auch im Hinblick auf weitere Privatisierungen nicht akzeptabel." Schließlich das Bundestags-Argument: Im Haushaltsausschuss hätten "sämtliche Abgeordnete (Ausnahme MdB Riedl)" für den besten Bieter votiert.

      "Kommt nicht in Frage, dass wir das an die Japaner geben!"

      Doch beim Kanzler-Gespräch gelten diese Argumente nicht mehr. Ehlerding und seine Partner erhalten den Zuschlag. Kohl sagt, er habe eine eindeutige Position bezogen und die Sache selbst entschieden: "Kommt überhaupt nicht in Frage, dass wir das an die Japaner geben!" So sagt er es später dem Untersuchungsausschuss.

      Was ist in den entscheidenden Minuten geschehen? Was hat Kohl bewegt?

      Zwei Tage nach dem Kanzler-Wort entsteht im Verkehrsministerium das erste Papier, das contre c“ur die neue Linie verficht. Denn formell soll dort erst am 23. Juni entschieden werden. Darauf bereiten sich die Beamten vor und nennen drei Argumente, zwei davon sind absurd (was später auch der Bundesrechnungshof rügt).

      Erstens spricht plötzlich die Asien-Krise gegen "die Japaner". Was geschieht, wenn die Bietergruppe nicht mehr zahlen kann? Eine eigentümliche Sorge: Nomura Securities - so steht es auch in dem Gutachten der Unternehmensberater für die Bundesregierung - ist Japans größtes Wertpapierhaus, die Eigenkapitalbasis betrug im Vorjahr 26,5 Milliarden Mark, der Aktienkurs steigt trotz Asien-Krise um 37 Prozent, das Bonitätsranking der Gruppe ist A1 und A+. Außerdem hat das Konsortium angeboten, die Bundesregierung könne die Wohnungen zum Schnäppchenpreis zurückhaben, falls sich die Finanzlage der "Japaner" verschlechtere. Eine Regelung, schreiben die Berater der Regierung, die "in dieser Form bei vergleichbaren Transaktionen noch nicht erreicht worden" sei.

      Zweitens sorgt sich die Bundesregierung mit einem Mal mehr um das heimische Glück der Eisenbahner als um Deutschlands Haushaltsdefizit. Nicht um Geld allein sei es gegangen, schreibt das Verkehrsministerium, sondern um einen "Wettbewerb der besten sozialen Konditionen und deren Sicherstellung auf Dauer". Dabei hat gerade die Deutsche Annington mehr Mietersicherheit und geringere Mietsteigerungen garantiert als Ehlerdings Gruppe.

      Weil also beide Argumente ins Leere laufen, beruft sich Helmut Kohl gerne auf einen dritten Grund: die Angst der Mieter vor "den Japanern". "Ein sensibles Thema", sagt Kohl vor dem Ausschuss und entwirft das Panorama einer Protestwelle. Da ist etwas dran. Zum Beispiel steht in der Kornwestheimer Zeitung: "Am Nordbahnhof fühlt sich der Mieter verkauft: Wenn die Japaner kommen, brennt das Viertel." Woraufhin ein rühriger Sozialdemokrat zum Protest ins Gasthaus Bäuerle lädt. Überhaupt die SPD. Zwar möchten die Verkehrspolitiker im Bund an die Deutsche Annington verkaufen, aber die SPD-Ministerpräsidenten Rau und Schröder wollen Ehlerdings Gruppe und schreiben das dem Verkehrsminister. Kurzum: Kohl reklamiert, er habe nicht mit den Eisenbahnern streiten wollen. Und sein Verkehrsminister Wissmann wird später dem Untersuchungsausschuss erklären, warum: Die Vergabe an "die Japaner", das "konnten wir in einem Wahljahr nicht hinkriegen".

      Würde an dieser Stelle die Geschichte vom Spender und seinem Kanzler enden, so wäre eine Entscheidung zu besichtigen, die Fachleute verzweifeln ließe, Machttaktiker und Zyniker aber verstehen würden. Der Bundeskanzler hätte nämlich eine Milliarde Mark Steuergelder verschleudert, um seine Wahlchancen zu verbessern. Der Verdacht, dass die Entscheidung zum Verkauf der Eisenbahnerwohnungen gekauft war, wäre weder widerlegt noch erhärtet.

      Aber die Geschichte geht weiter, und am Ende wird zu fragen sein nach einem Zusammenhang zwischen politischer Spende und politischer Entscheidung: Auch ein rechtmäßiger Beschluss lässt sich belohnen.

      Ingrid und Karl Ehlerding zählen zu den großen Mäzenen der Republik. Gut 20 Millionen Mark, das sagen sie selber, haben sie mildtätig unters Volk gebracht. Mancher mag das nur für angemessen halten bei einem Finanzakrobaten, der sich der kreativen Steuergestaltung rühmt und, so heißt es, zeitweise nur drei Prozent seiner Einkünfte beim Fiskus abliefere. Doch allzu leichtfertig sollte niemand das soziale Engagement der Ehlerdings als Ablasszahlungen abtun. Denn warum hat dann Ingrid Ehlerding vor Jahren über das Sozialamt Kontakt zu türkischen Nachbarn mit vielen Kindern und vielen Problemen aufgenommen?

      Einen "waschechten Geestemünder Buttjer" nennt sich Karl Ehlerding, einer, der als Junge immer um die Bremerhavener Schichau Seebeckwerft herumstrich. Als die Werft Jahrzehnte später Pleite geht, steigt er, im Schiffbau unerfahren, bei der Nachfolgegesellschaft ein, "als Bremerhavener" eben. Genauso beim Engagement für das Schullandheim Barkhausen. Ingrid und Karl waren als Schüler beide dort, damals, als da die Toiletten zwischen Hühnerauslauf und Scheune lagen und morgens ein Huhn ein Ei auf dem Klodeckel ablegte. Drei Millionen Mark haben die Ehlerdings in die Ausflugsstätte ihrer Jugendtage investiert.

      Mögen die sozialen Taten der Ehlerdings von Herzen kommen, einen Bereich haben sie stets ausgespart. Nie haben die Ehlerdings einen Pfennig für die Bundespolitik gegeben. Bis zu jenem Sommer 1998, als gleich ihre erste Parteispende die größte in der Geschichte der beschenkten Volkspartei ist und mit einem Mal Spender und Parteivorsitzender, Begünstigter und Kanzler, auf wundersame Weise voneinander profitieren.

      Karl Ehlerding erwartet, dass man diesen wechselseitigen Vorteil für einen Zufall hält. "Ich wähle seit 40 Jahren CDU", sagt er. "Und ich habe gesehen, dass die CDU offenbar große Schwierigkeiten bei der Finanzierung des bevorstehenden Wahlkampfes hat. Warum sollten wir in einer solchen Situation nicht spenden? Wer, wenn nicht wir, soll das denn tun?"

      Der Untersuchungsausschuss fördert Übelriechendes zutage

      Jeden Verdacht sucht Ehlerding mit einem einfachen Hinweis auszuräumen: Hätte er Einfluss nehmen wollen auf die Privatisierung der Eisenbahnerwohnungen, hätte er besser vor und nicht drei Monate nach der Entscheidung spenden sollen. Das klingt plausibel, und Ehlerding hat auch Anhänger gefunden für diese These.

      Tatsächlich erklärt der Paragraf 25 des Parteiengesetzes allein solche Spenden für rechtswidrig, die "in Erwartung" eines "bestimmten wirtschaftlichen oder politischen Vorteils gewährt werden". Das heißt: erst Zahlung, dann politische Entscheidung - nur diese Reihenfolge verstößt gegen das Parteiengesetz. Sogar das Versprechen einer Spende darf vor der politischen Entscheidung liegen, interessant ist nur der Zahlungstermin. Wird erst entschieden, dann gezahlt, ist laut Parteiengesetz alles einwandfrei. Deshalb hat Parlamentspräsident Thierse die milde Gabe Ehlerdings nicht als "Einfluss-Spende" beanstandet.

      Hier beginnt das Dilemma des Berliner Untersuchungsausschusses. Er stochert herum in den inneren Windungen einer Volkspartei, fördert Übelriechendes zutage und steht doch nackt da, wenn der größte CDU-Spender ein öffentliches Jubilate auf den Parlamentspräsidenten anstimmen kann: "Die Ehlerding-Spende ist sauber. Das ist ein Zitat: Die Spende ist sauber!"

      Die Folgen für die Demokratie sind verheerend. Wirtschaftslenker sind längst nicht mehr Bürger wie andere auch. Sie sind Menschen, denen es "Türen zu öffnen" gilt, zum Wohle des Landes selbstverständlich. Das Verhältnis zwischen Politik und Wirtschaft ist osmotisch geworden, die Trennung der Sphären schon fast Vergangenheit. Beide Seiten wissen, was sie voneinander zu erwarten haben. Diese kumpelhafte Attitüde, der Geist des Gebens und Nehmens, des stillen Einverständnisses, dies ist das zersetzende Erbe der Kohl-Jahre. Und die Folge eines Parteienrechts, das kein Bollwerk sein will gegen Korrumpierung von Politikern.

      Deshalb sollte, wer Wolfgang Thierse zu seinem Schutzpatron ernennt, dessen Bericht zu Ende lesen. Da fragt Thierse nämlich, ob das Parteiengesetz, statt "Einfluss-Spenden" zu verhindern, eher "einen Umgehungstatbestand nahelegt". Die Debatte, die Thierse anzustoßen wünscht, beginnt nur zaghaft. Vergangenen Donnerstag hat der FDP-Bundestagsabgeordnete Max Stadler vorgeschlagen, auch Spenden zu verbieten, die sich nachträglich als "Einfluss-Zuwendungen" erweisen. Am selben Tag noch stößt er auf Widerstand: "Es ist wohl schwierig, Firmen von Spenden auszuschließen, weil sie einmal in Kontakt mit staatlichem Handeln waren." Meint Angela Merkel, die Vorsitzende der CDU.

      Würde hier die Saga von Gunsterweis und Günstlingswirtschaft enden, so böte sich bereits ein unansehnliches Panorama. Eines, in dem der Spender und sein Kanzler nur noch beschirmt werden von einem Gesetzgeber, der in eigener Sache unübertroffen handzahm ist.

      Dieser Geschichte fehlt allerdings noch das Finale. Denn das Ehler-Ding ist anders. Anders als die anderen Affären der CDU. In keinem anderen Fall ist der Konnex zwischen Spende und Entscheidung so eng, die Beziehung zwischen Förderer und Gefördertem so offensichtlich. Deshalb rückt der Fall nah heran an das Strafrecht.

      Paragraf 331 des Strafgesetzbuches bedroht jeden Amtsträger mit Gefängnis oder Geldstrafe, der "für die Dienstausübung einen Vorteil für sich oder einen Dritten fordert, sich versprechen läßt oder annimmt". Anders als im Parteiengesetz ist es unerheblich, ob das Geld vor oder nach der belohnten politischen Entscheidung fließt. Allerdings setzt die "Vorteilsannahme" eine so genannte Unrechtsvereinbarung voraus. Spender und Amtsträger müssen sich wenigstens stillschweigend einig sein, dass das Geld eine Gegenleistung für die Amtshandlung ist. Dazu finden sich im Ehlerding-Puzzle - trotz des Schweigens wichtiger Zeugen - verschiedene Teile.

      Da ist vor allem der Zeitpunkt der Spendenvereinbarung. Wann genau das war, ist zwar noch nicht abschließend geklärt. Aber schon der gegenwärtige Stand der Erkundungen dürfte bedrohlich sein für Kohl und Ehlerding. Bisher hält sich der Ausschuss an den Zeugen Ulrich Born, Mecklenburg-Vorpommerns ehemaligen CDU-Justizminister. Nach seiner Aussage trifft er Ehlerding nur drei Wochen nach Bekanntgabe der Entscheidung über die Eisenbahnerwohnungen - am 15. Juli 1998.

      An diesem Tag ist Hauptversammlung der WCM AG. 2000 Aktionäre sind ins Hamburger Congress Centrum CCH gekommen und huldigen dem Großaktionär Karl Ehlerding, als sei er der amerikanische Wertpapiermagier Warren Buffet, der seine Gefolgschaft zu Millionären machte. Welche Aussichten angesichts des Bonner Deals! Und welche Gewinnerwartungen! Wohnnutzfläche: 1,174 Millionen Quadratmeter. Grundstücksfläche: 4,155 Millionen Quadratmeter. Kaltmiete: 13,6 Millionen Mark monatlich. Ertrag für die WCM: 49,5 Millionen Mark schon 1998, danach immer mehr.

      In diesem Moment des Triumphes kommt Karl Ehlerding in einer Ecke der riesigen Halle mit dem CDU-Politiker Ulrich Born ins Gespräch, der ihn zugleich als Anwalt in einigen Vermögensfragen berät. Born wird später, als sich der Skandal entfaltet, einen Brief an Helmut Kohl schreiben und das Spendengespräch schildern: Ehlerding habe sich "betroffen" gezeigt über die "Absicht des DGB, mit einer groß angelegten Kampagne einseitig zugunsten der SPD in den Bundestagswahlkampf einzugreifen.(...) Er vertrat die Auffassung, dass von einer Chancengleichheit der Parteien kaum noch gesprochen werden" könne. Daraufhin will Born Ehlerding gefragt haben, ob er "grundsätzlich bereit wäre, die CDU durch eine Spende zu unterstützen".

      Unterstellt, der Brief schildert den wahren Verlauf der Spendenanbahnung, dürfte Ehlerding in diesem Moment klar geworden sein, dass er Born nicht abweisen kann. Schließlich hat die CDU-Spitze ihm erst drei Wochen zuvor ein Riesengeschäft eröffnet. Ehlerding muss sogar für möglich halten, in Born einen Abgesandten der Parteiführung zu sehen, der eine Gegenleistung erbittet.

      Er dürfte in diesem Augenblick auch erkannt haben, dass er Helmut Kohl nicht verprellen darf. Ehlerding wird ihn in Zukunft brauchen - als Bundesgenossen und Bundeskanzler. Denn während sich die Aktionäre in der Halle ihrer Euphorie hingeben, weiß Ehlerding, dass nur die übliche Verkaufsshow abgezogen wird. In Wahrheit ist das Geschäft noch lange nicht perfekt. Die Entscheidung des Verkehrsministeriums ist nur eine Willensbekundung, ein Zwischenschritt. Niemand hat bisher den Kaufvertrag unterzeichnet. Der Eisenbahner-Personalrat sperrt sich. Der Bundesrechnungshof hat Bedenken, weil der schwächere Bieter zum Zuge kommen soll. Ebenso der Haushaltsausschuss des Bundestages. Der EU-Wettbewerbskommissar muss überzeugt werden. Politische Unterstützung wird notwendig sein, Kampfgeist gar. Was also tun, wenn in so einem Augenblick ein CDU-Politiker eine Spende für die Bundespartei einwirbt? Ist sich Ehlerding sofort bewusst, dass eine Zusage ihn in die Nähe der "Vorteilsgewährung" (nach § 333 StGB) führen könnte?

      In Borns Brief heißt es: "Herr Ehlerding äußerte sich spontan positiv."

      Die Furcht, ein Regierungswechsel schade dem Geschäft, wird sich als begründet erweisen: Zwei Jahre und einen Prozess bis zum Bundesverwaltungsgericht dauert es, bis die Privatisierung abgeschlossen ist. Die neue Bundesregierung verhandelt nach, am Ende bleiben für Ehlerdings WCM nur 4400 Wohnungen in Wuppertal. So viel darf man unterstellen: Mit Helmut Kohl wäre das nicht passiert.

      In der Halle des Hamburger Congress Centrums wenden sich die beiden Herren schließlich den Details zu. Born schreibt, er habe Ehlerding gebeten, neben der Bundespartei auch seinen Landesverband zu bedenken - was durch eine Spende von 900 000 Mark später auch geschieht. Zur Abwicklung der Spende an die Bundespartei will Born Ehlerding nicht an die Schatzmeisterei, sondern an den Kanzler-Vertrauten Hans Terlinden vermittelt haben - weil er den halt kenne.

      Im Kanzleramt wurden die entscheidenden Akten vernichtet

      Borns Brief an Helmut Kohl datiert vom Januar 2000 und ist geschrieben im Ton der Empörung angesichts der Vorwürfe gegen Kohl. Über die Formulierungen des Schreibens hat er sich zuvor mit Ehlerding abgestimmt. Eine Kopie erhalten diejenigen in der CDU, die an der Spendenanbahnung beteiligt sind. Wahrscheinlich, dass hier das Drehbuch für alle Aussagen bis zum heutigen Tag verschickt wird.

      Tatsächlich gibt es Hinweise, dass alles noch schlimmer sein könnte, als die Version Borns glauben machen will. Womöglich ist er nicht einmal der erste CDU-Politiker, der die Ehlerdings bedrängt. Der Spiegel schreibt nämlich am 20. Dezember 1999, also vor dem Versionenabgleich der Beteiligten: Der Kanzler-Vertraute Hans Terlinden habe schon mitten in der Entscheidungsphase der Wohnungsprivatisierung - "im Juni 1998" - bei "den Ehlerdings wegen der Spende vorgesprochen". Die Information geht auf Ehlerding selbst zurück, verbreitet durch seinen PR-Agenten. Kaum ist der Spiegel erschienen, lässt Ehlerding eine Presseerklärung verbreiten. Darin "korrigiert" er seine Angabe. Nicht Anfang Juni, sondern "acht Wochen später" will er nun Terlinden erstmals begegnet sein. Terlinden selbst hat bisher die Aussage verweigert. Alle Widersprüche werden nun der Berliner Ausschuss und womöglich ein Staatsanwalt aufzuklären haben.

      Sollte die Spende früher verabredet worden sein, als Born sagt, sollte der Spendenanbahner nicht Born, sondern der Kanzler-Vertraute Terlinden gewesen sein, wird es eng für Helmut Kohl. Der Vorwurf der Vorteilsannahme rückt dann immer näher. Fern ist er ohnehin nicht.

      Das weiß Helmut Kohl. Deshalb ist er im Untersuchungsausschuss bestens präpariert. Er achtet in seinen Aussagen darauf, eine gewaltige Entfernung zwischen sich und Ehlerding, zwischen Amtsträger und Spender aufzubauen. Je größer die Distanz, desto schwieriger der Nachweis einer Unrechtsvereinbarung. Da behauptet Kohl etwa, die Namen Ehlerding und WCM während der entscheidenden Sitzung mit seinen Ministern Wissmann und Waigel nicht gekannt zu haben. Kohl: "Dann ist mir später mitgeteilt worden, dass der Zuschlag an eine andere Gruppe gegangen ist. Als dies mir so mitgeteilt wurde, habe ich die Details überhaupt nicht gewußt." Über "die Japaner", die er verhindern wollte, war er allerdings informiert. Eine Privatisierung im Wert von sieben Milliarden Mark - und die zweite Bietergruppe, auf die Kohl setzte, will er nicht gekannt haben.

      Das Gegenteil ließe sich normalerweise leicht beweisen. In einem ordentlichen Amt werden derlei Dinge aufgezeichnet. Im Kanzleramt entstehen in diesen Monaten mindestens sechs Leitungsvorlagen für Helmut Kohl und seinen Minister Friedrich Bohl. Doch die Akten über die Eisenbahnerwohnungen überstehen den Wechsel von Helmut Kohl zu Gerhard Schröder nicht. Für das entscheidende Jahr 1998 werden nur vier einzelne und unzusammenhängende Schriftstücke übergeben. Die zuständige Referatsleiterin sagt, dazu befragt, man habe eben telefoniert und nicht immer einen Vermerk angefertigt. Eine Privatisierung im Wert von sieben Milliarden Mark - und so gut wie nichts Schriftliches?

      Allein diese Episode zeigt, wie zielgerichtet und mit wie viel krimineller Energie in Kohls Kanzleramt Akten vernichtet worden sind. Und wie wichtig der Verlust ist. Das ganze Ausmaß der Daten- und Aktenvernichtung dokumentiert der Bericht des Sonderermittlers Hirsch. Zwar ermittelt in diesem Fall seit längerem die Bonner Staatsanwaltschaft. Doch so lustlos, dass bis heute offenbar niemand vernommen und kein Stück verlorenes Papier gesucht worden ist. Sogar einstellen wollen die Staatsanwälte das Verfahren. Dabei liegt ein Teil von Kohls und Bohls Akten aus dem Kanzleramt - beide bezeichnen den Bestand als "privat" - bei der Konrad-Adenauer-Stiftung.

      Findet sich dort oder anderswo eine der vermissten Leitungsvorlagen und stehen darauf erwartungsgemäß die Begriffe "WCM" und "Ehlerding" und trägt das Papier erwartungsgemäß die Paraphe von Helmut Kohl, so wäre erwiesen: der Kanzler hat den Zusammenhang gekannt zwischen seiner Entscheidung über die Eisenbahnerwohnungen und der Spende, die sein Vertrauter von den Ehlerdings annahm. Als Tatort für die Unrechtsvereinbarung wäre dann das Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten anzunehmen. Tatzeit: 23. September 1998, zwischen 21.30 und 22.30 Uhr.

      An dieser Stelle könnte die Erzählung vom Finanzier und seinem Politiker enden. Sofern das letzte Indizium sich erhärten ließe, wäre das Vollbild einer politischen Entscheidung zu besichtigen, die nicht gekauft und doch bezahlt war. Denn Ehlerdings Konsortium hätte den Zuschlag für die Wohnungen auch ohne die Spende erhalten können, aber ohne Zuschlag scheint ausgeschlossen, dass die Ehlerdings Millionen in Helmut Kohl investiert hätten.

      Dieser Geschichte fehlt aber noch das dramatische Nachspiel. Finanzakrobatik und Luftbuchungen, das alles in der Geldverwaltung der CDU, werden zu bestaunen sein und vor allem: ein schlechtes Gewissen. Aber nur bei einigen. Eigentlich nur bei einem.

      Helmut Kohl hat sich angewöhnt, Ehlerdings Gabe unbedenklich zu nennen. Sie sei "ganz normal im Geschäftsgang behandelt", also verbucht und im Rechenschaftsbericht ausgewiesen worden. Das stimmt und ist doch ganz falsch. Helmut Kohl muss jedenfalls ein paar Details übersehen haben.

      Ehlerdings 5 Millionen landen auf einem schwarzen Konto

      Die 5 Millionen Mark (eine Spende von 2,43 Millionen und ein Darlehen von 2,57 Millionen, später umgewandelt in eine Spende) werden nicht bei der zuständigen Schatzmeisterei eingezahlt. Sie landen zunächst auf dem schwarzen Anderkonto. Verfügungsgewalt hat Kohl. Der verliert zwei Tage später die Wahl, und noch mal drei Tage später werden die Millionen der Bundesgeschäftsstelle überwiesen.

      Warum? Weil Ehlerdings Spende ordentlich verbucht werden soll, und zwar von Anfang an? Das ist die liebste Theorie aller CDU-Politiker. Bloß: Warum dann der Umweg über das Schwarzkonto?

      Wahrscheinlicher ist folgende Theorie: Weil Helmut Kohl die Wahl verliert und auch vom Posten des Parteivorsitzenden zurücktritt, ist es sinnlos, das eigene Schwarzkonto weiter aufzufüllen. Dass die Spende plötzlich ordnungsgemäß verbucht werden soll, bedeutet das noch lange nicht. Denn nun beginnt ein ausgeklügeltes Verwirrspiel.

      Wegen der strikten Trennung von Einnahmen- und Ausgabenseite innerhalb der CDU hätte das Geld in der Schatzmeisterei ankommen müssen. Es geht aber an die Geschäftsstelle, wo Hans Terlinden das Konto verwaltet. Der hält die Spende ein Jahr lang vor dem Schatzmeister geheim. Unterdessen versucht er sich in Verschleierungsbuchungen. Mal "Spende" und "Darlehen", mal "sonstige Einnahme - Schenkung". Ausweislich einer kleinen Notiz erwägt Terlinden, die Millionen zum "Vermächtnis" zu erklären. In einer Spenderliste für 1998 steht kein Name, sondern nur: "Sonderspende 1" und "Sonderspende 2". Darunter handschriftlich: "Ehlerding? Ja, wurde auf Anweisung von Hr. Terlinden ohne Name/Anschrift erfasst." Mehrmals fährt Terlinden 1998 und 1999 zu Ehlerding. Zur Vorbereitung eines Gesprächs stehen auf einem Papier die Stichworte: "in Hamburg" und "zum Einüben". Soll hier eine unverfängliche Version der Dinge geprobt werden?

      Im August 1999 stößt schließlich der Wirtschaftsprüfer der CDU auf die namenlosen Millionen und fragt bei Terlinden nach. Der gibt Auskunft, bittet aber darum, den Namen vorerst nicht weiterzusagen. Wenn ein so großer Spender bekannt werde, würden nur "Begehrlichkeiten geweckt".

      Anfang September 1999, zehn Monate nach seinem Amtsantritt, erfährt sogar der neue CDU-Schatzmeister von der Spende. Es ist Matthias Wissmann, jener Mann, der im Vorjahr als Verkehrsminister formell über die Wohnungsprivatisierung zu entscheiden hatte. Wissmann versteht sofort, was das bedeutet. Als Minister durfte er die Bieter nicht einmal kennen lernen. So ist es Vorschrift, um Korruption zu verhindern. Jetzt erfährt er, dass fast zeitgleich eine geheim gehaltene Millionenspende eines Bieters einging. Unter allen CDU-Politikern würde nun er, Wissmann, gerade er der Öffentlichkeit diese Spende erklären müssen. Und dazu seine eigene Rolle. Würde man ihm abnehmen, dass er nichts wusste? Würde er selbst unter Korruptionsverdacht geraten?

      Bei seinen Mitarbeitern erregt er fast Mitleid. Eine sagt: "Wir haben natürlich erkannt, dass das auf Herrn Wissmann ein merkwürdiges Licht werfen könnte." Wissmann selbst, benommen, perplex, gibt die Order aus: "Da müssen wir aber jetzt sehen, dass wir das entsprechend ordentlich darstellen." Richtig gelungen ist ihm das nicht.

      Im Untersuchungsausschuss befragt, unterwirft er sich der Parteidisziplin: Merkwürdig behandelt, im Grunde aber in Ordnung, die Spende. Nur einen kurzen Moment lang erfasst ihn der Bekennermut. Da träumt er sich hinein in die Situation, als seine Partei ihn drängte, Schatzmeister zu werden. Was, wenn er von Ehlerdings Spende damals schon gewusst hätte? Dann, sagt Matthias Wissmann, wäre fraglich gewesen, ob er "das Amt angenommen hätte".

      Kohl, Ehlerding und die Spende - eine Chronik:

      1997 Das Verkehrministerium leitet einen Wettbewerb zur Privatisierung von 112 600 Eisenbahnerwohnungen ein.
      Frühjahr 1998 Gutachten empfehlen den "Bestbieter", eine Immobiliengesellschaft mit japanischer Mutter. Dasselbe raten die Beamten aller beteiligten Ministerien.
      8. Juni 1998 Abstimmungsgespräch beim Kanzler. Kohl plädiert: "Nicht an Japaner."
      23. Juni 1998 Minister Wissmann vergibt die Wohnungen an ein Konsortium, das vom Hamburger Milliardär Ehlerding dominiert wird. Es offeriert eine Milliarde Mark weniger als der "Bestbieter".
      15. Juli 1998 Nach eigener Aussage erbittet der CDU-Politiker Born von Ehlerding eine Spende für die CDU.
      23. September 1998 Das Ehepaar Ehlerding übergibt fünf Millionen Mark an den Kohl-Vertrauten Terlinden. Kohl bedankt sich persönlich am selben Tag.
      25. September 1998 Die Millionen werden auf Kohls Schwarzkonto verbucht.
      30. September 1998 Zwei Tage nach der verlorenen Bundestagswahl wird die Spende zur CDU-Geschäftsstelle umgebucht, dem Schatzmeister aber ein Jahr lang verheimlicht, bevor der sie im Rechenschaftsbericht veröffentlicht.



      (c) DIE ZEIT 13/2001
      Avatar
      schrieb am 23.03.01 23:09:30
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dann diskutiere mal schön... :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 23.03.01 23:45:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ Fakt ist, daß die SPD auch für den Deal war, obwohl die
      "Japaner" mehr geboten haben.
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 00:09:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Philipp, danke für den Artikel.
      Ich denke mal, es wird nie ans Tageslicht kommen, wie die Sache nun genau gelaufen ist. Ehlerding ist schon ein gerissener Hund, hoffentlich tut er nicht irgendwann in naher Zukunft mal unseren Ristow übers Ohr hauen.
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 00:39:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo Philipp,

      vielen Dank, für Deine Mühe.

      Letzendlich muß ich meinem Vorredner Recht geben, es wird wohl nie komplett ans Tageslicht kommen und Alles in Allem, macht der Artikel auf mich einen Recht diffusen Eindruck. Wem werden Vorwürfe gemacht? Helmut Kohl, der CDU, der WCM oder Herrn Ehlerding nebst Gemahlin? Allen zusammen?

      Schönes Wochenende von Stephen

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      Avatar
      schrieb am 24.03.01 10:56:40
      Beitrag Nr. 6 ()
      Guten TAG,

      ja, die SPD war wohl scheinbar auch für den Deal. Sind da auch Gelder geflossen? Ich denke kaum, dass Ehlerding so "blind" war, dass er den sich abzeichnenden Wahlerfolg der SPD ignoriert hat. Auch ist der ganze Fall nicht besonders von der SPD in den Vordergrund gestellt worden. Aber dazu liegen (noch?) keine Fakten auf dem Tisch, man kann also nur spekulieren.

      Vieles ist immer noch diffus, aber es ist ein Verdienst fleissiger Journalisten, dass die ganze Sache überhaupt soweit bekannt geworden ist. Ich denke, dass niemals der ganze "Fall" ans Licht kommt, wir nähern uns aber immer mehr der Wahrheit.

      Fakt ist, dass in Deutschland wohl leider immer noch eine gewisse Distanz zu Japan herrscht, dies ist mir vollkommen unverständlich. Die Konditionen von Nomura wären nicht nur für den Verkäufer besser gewesen, nein, sie waren auch für die Mieter klar besser. Für mich ist das einfach nur traurig.

      Ich glaube kaum, dass sich Herr Dr. Ristow von Ehlerding über den Tisch ziehen lässt. Eher umgekehrt. Die TAG kauft jetzt günstig Immos von der WCM, welche diese teuer von der RSE gakauft hat. Das wäre es doch... :-)


      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 11:16:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hier noch ein aktueller Artikel on Spiegel Online.

      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de



      C D U - A F F Ä R E

      Merkel und Waigel vor dem Untersuchungsausschuss

      Die CDU bekam die größte Spende ihrer Geschichte von einer Hamburger Familie, die mitbot bei der Privatisierung von Eisenbahnerwohnungen. Auch Angela Merkels Landesverband kassierte 900.000 Mark.


      Angela Merkel: Ihr Landesverband bekam 900.000 Mark gespendet

      Berlin - Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel und der ehemalige Finanzminister Theo Waigel (CSU) müssen an diesem Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der CDU-Spendenaffäre aussagen. Dabei geht es hauptsächlich um den Verkauf von 114.000 Eisenbahnerwohnungen an eine Gesellschaft, an der das Hamburger Ehepaar Ehlerding maßgeblich beteiligt ist. Dieses Ehepaar hatte im Bundestagswahljahr 1998 fünf Millionen Mark an die CDU gespendet.
      Der Ausschussvorsitzende Volker Neumann (SPD) sagte am Mittwoch in Berlin, der Ausschuss wolle vor allem von Waigel wissen, warum die Eisenbahnerwohnungen entgegen der Auffassung des Sachverstands an die Hamburger Unternehmerfamilie verkauft wurden und damit auf eine Milliarde Mark verzichtet worden sei. Rund 900.000 Mark der Ehlerding-Spende gingen 1998 an den CDU-Landesverband Mecklenburg- Vorpommern, dessen Vorsitzender Merkel damals war. Zumindest teilweise war zu diesem Zeitpunkt das Gehalt des damaligen CDU- Generalsekretärs des Landesverbandes Hubert Gehring über die Schwarzgeldkonten von Altkanzler Helmut Kohl bezahlt worden.

      900.000 Mark für Mecklenburg Vorpommern

      Gehring und der frühere Justizminister des Landes, Ulrich Born, hätten die Spende der Ehlerdings an die CDU vermittelt. Beide werden nach Merkel und Waigel im Ausschuss gehört. Der CDU-Obmann im Ausschuss, Andreas Schmidt, sagte, die Terminierung zur Aussage von Merkel und Waigel sei aus taktischen Gründen mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden- Württemberg erfolgt. Er sei überzeugt, dass Merkel völlig korrekt gehandelt habe.

      Der frühere Verkehrsminister Matthias Wissmann hatte in seiner Vernehmung vergangene Woche behauptet, dass alles andere als die Vergabe der Wohnungen an eine deutsche Bietergemeinschaft unter den damaligen politischen Umständen nicht machbar gewesen wäre. Von der Millionenspende der Ehlerdings habe er erst ein Jahr später erfahren.
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 15:48:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ehlerding ist prima!
      Leider gibt es so wenige von dieser Sorte.
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 18:38:32
      Beitrag Nr. 9 ()
      Und was ist Dein Interesse an der Angelegenheit Philipp?

      Bitte sag nicht, die Interessen der Mieter oder höhere Einnahmen für die Staatskasse.

      Welche Vorteile hast Du davon, Ehlerding in ein ungünstiges Licht zu stellen und Ristow als clever darzustellen?

      Meinst Du, daß Ehlerding durch Zufall, Machenschaften oder Protektion Milliardär geworden ist? Ich erinnere mich da noch an ein weiteres posting von Dir, das sah so aus, als ob WCM keine Erfolgsstory sei. Hattest Du nicht in der Vergangenheit eine recht positive Haltung zu Sparta eingenommen?

      CU, goldmine
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 19:03:37
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ave Philip,

      ich halte es im Sinne einer funktionierenden Demokratie für richtig, daß ein bekennender Demokrat und Europäer wie Helmut Kohl die Spende erhalten hat. Das das Geld dabei aus dem normalen Kreislauf hinausgeführt wurde, ist zugegebenermaßen etwas zweifelhaft. Allerdings sind vermutlich auch die Ehlerdings nicht so schlechte Menschen, als die sie in manchen Medien immer wieder dargestellt werden. Auch Du scheinst ja erhebliche Probleme mit K.E. zu haben. Ich erinnere mich hier an Deinen Beitrag zur BHE. Herbe Kursverluste erlitten, an denen jetzt Karl Ehlerding schuld ist? Oder sind es nur die in Deutschland leider weit verbreiteten Untugenden Neid und Mißgunst, die Dich quälen?

      Ehlerdings Frau kümmert sich um sozial benachteiligte Kinder in Bremerhaven, ohne daß hierum viel Aufheben gemacht wird. Auch andere caritative und wissenschaftliche Einrichtungen werden von der Familie Ehlerding finanziell wie ideell unterstützt. Selbst wenn diese Spende zu einer Bevorzugung des Ehlerding-Konsortiums geführt hätte (Konjunktiv!), wäre dies mA nach nicht ganz so verwerflich, wie es immer wieder von irgendwelchen pseudointellektuellen Schreiberlingen von der Zeit oder ähnlichen Publikationen dargestellt wird. Als "Wirtschaftszeitung" nehme ich die Zeit auch nicht ernst. Ohne Helmut Kohl gäbe es keine Wiedervereinigung und auch die Architektur eines gemeinsamen europäischen Hauses wäre nicht soweit vorangeschritten. Die Politik Helmut Kohls war gut und fortsetzungsfähig, sie war es auch wert, finanziell unterstützt zu werden. Leider hat die Wahlkampfunterstützung nicht ausgereicht, um Rot-Grün zu verhindern. Spendenaffäre hin oder her, bei all dem zum Teil doch lächerlichen Theater um ein paar Mark fünfzig werden immer wieder die Verdienste der Regierung Kohl vergessen. In einem Kabinett Kohl wäre kein Platz für traurige Gestalten vom Schlage eines Jürgen Trittin und auch einen farblosen und manchmal senil wirkenden Bundespräsidenten R. hätte es nicht gegeben. Kannst Du Dir etwa ernsthaft vorstellen, auch nur eine Mark an Sozialisten und Ökopazifisten der jetzigen Regierung zu spenden, um eine Politik zu unterstützen, die letztlich gegen die sog. "kleinen Leute" gerichtet ist (Stichwort Ökosteuer!)?

      Nach Deinem Rheinmetall-Beitrag befürchte ich aber, daß auch Dein Herz nahe dem Herz Oskar Lafontaines und Karl Marx, also links, schlägt. Bist Du auch für die staatlicher Regulierung der Weltfinanzmärkte? Siehst Du es auch so, daß Spekulanten für all das Elend in der Welt verantwortlich sind?

      Dein oberlehrerhaftes, scheinheiliges und pseudomoralisches Gewäsch hier im Board geht mir mittlerweile ziemlich auf die Nerven. Auch ein Dr. Ristow ist mit Sicherheit kein Kind von Traurigkeit, wenn es um`s Geschäft geht. Andernfalls wäre er jetzt nicht da, wo er jetzt ist... Du mußt Dich wahrscheinlich einmal von dem Gedanken freimachen, daß die Bösen immer bei der WCM, Rheinmetall, der CDU oder sonstigen Organisationen sitzen und die Guten im Tegernseer Tal oder bei der AG J. Jeserisch. Sobald die TAG die hohen Erwartungen nicht erfüllen kann, wird auch der von Leuten wie Dir hochgepuschte Kurs wieder fallen. Ich bin mal gespannt, ob Du Ristow dann immer noch wie einen Gott verehrst.

      Also: Bälle flachhalten. Ist schon nicht so schlimm, wenn ein verdienter Unternehmer für eine gute Politik die Brieftasche öffnet. In den USA ist das Einsammeln von Wahlkampfspenden doch an der Tagesordnung.

      Manus manum lavat.

      ImperatorAugustus
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 20:42:47
      Beitrag Nr. 11 ()
      Gut gebrüllt, Herr Dr. Kohl! alias ImperatorAugustus :laugh: und jetzt wegtreten zum Grundrechtenachlesen (Meinungsfreiheit).

      Hinweis 1: Keiner zwingt dich, irgendwelche threads zu lesen.

      Hinweis 2: Standpunkte, die von deinem abweichen, musst du nicht kommentieren, schon mal gar nicht polemisch und so, dass es den Eindruck macht, als mangele es an Grundwissen über menschliche Umgangsformen.

      Hinweis 3 = W: O Regel 3 "beim Schreiben Ihres Beitrages":
      "Gerade im Internet ist das Recht auf Meinungsfreiheit von großer Bedeutung. Versuchen Sie deshalb niemandem Ihre Meinung aufzuzwingen."

      von wegen "Dein oberlehrerhaftes, scheinheiliges und pseudomoralisches Gewäsch hier im Board geht mir mittlerweile ziemlich auf die Nerven" ts, ts, 4 Postings und mindestens eins voll daneben.

      Jetzt folgt die Retourkutsche in deinem eigenen Stil:
      Kohl war ein hirnloser Hampelmann, der der BRD 16 Jahre Stillstand beschert, die Wirtschaft lahmgelegt und durch seine Machenschaften die bundesdeutsche Demokratie in eine schwere Krise gestürzt hat!

      So, auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil, kann ich da nur sagen!
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 23:06:41
      Beitrag Nr. 12 ()
      Mein Gott soviel Text,davon sind rund 5 % verwertbare
      Information ( sprich die Namen der Beteiligten sind richtig
      geschrieben ) und der große Rest sind pseudodramatische Gerüchte,Unterstellungen und Mutmaßungen.
      Die große Frage ist doch, hilft uns dieser Text bei der Beurteilung der WCM Aktie, ihres Geschäftsauftrages, ihrer wirtschaftlichen Perspektiven - ich denke nein !
      Wir befinden uns hier in einem von der Intention her, reinen Aktienforum, d.h. die Themen sollten doch wenigstens einen gewissen Bezug zum Wertpapier haben. Private Spenden von Aktionären gehören eindeutig nicht dazu.
      Sollte daher jemand mit den privaten Spenden des Ehepaares Ehlerding moralische Probleme haben, so findet er bei spd.de und dgb.de geeignetere Foren und vielleicht auch geneigtere Mitleser. Als Geschäftsmann kann ich Hr. Ehlerding nur einen Vorwurf machen, er hätte seine Spenden breiter streuen sollen, dann hätte er heute
      a. mehr Eisenbahnerwohnungen
      b. weniger Ärger
      denn bestechlich sind sie alle !!

      In diesem Sinne zurück zum Geschäft
      GW
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 23:30:25
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hi!

      Damit man sich mal ein Bild machen kann um wen es hier geht... ;)



      Gruß
      Vortex 42
      Avatar
      schrieb am 25.03.01 10:27:58
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich halte wenig davon, diese Dinge hier zu diskutieren, dafür ist diese Board nicht gemacht. Allerdings halte ich illegale Geldzuwendungen, an wen auch immer, nicht für richtig im Sinne einer funktionierenden Demokratie. Was mich allerdings mehr bedrückt, ist, dass Staatsanwaltschaften und Gerichte sich scheuen, solche Dinge anzufassen - und dazu gehört beispielsweise auch Leuna, wenn Personen so weit oben wie Kohl oder andere in einen solchen Verdacht geraten. Da funktioniert die dritte Gewalt nicht in unserem Land. Nur durch einen gerichtlich dokumentierten Freispruch wäre doch die Sache aus der Welt. Denn was soll man daraus schliessen: ein Gericht erklärt, ein hinreichender Tatverdacht bestünde nicht – andererseits wird aber zugelassen, dass ein Bussgeld verhängt wird in sechsstelliger Höhe. Wofür dann eigentlich? Die Kleinen hängt man, die Grossen lässt man laufen - dieser Eindruck ist derzeit weit verbreitet in der Bevölkerung - zu Unrecht?
      Avatar
      schrieb am 25.03.01 12:57:05
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hai Leute !

      ich schließe mich DrW.L und arbiter gerne an. Um die moralische Seite ist es bei manchen Investments und manchen Aktionären wirklich nicht besonders gut bestellt. Da wird in Waffenproduzenten investiert und immer wieder alleine die wirtschaftliche Leistung eines Unternehmens betont - das ist einfach zu wenig. Ich kenne noch gut die Argumente auch von unserem jetzigen Kanzler erinnern: "wenn wir (in Deutschland) nicht solche Unternehmen unterstützen, wie z.B. die euphemistisch "Feinwerktechnik" genannten Landminenhersteller, dann warten Frankreich und England schon..." Das ist der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe, denn dann könnten morgen mit dem gleichen Argument die arg gebeutelten deutschen Bauern auf der Matte beim Kanzler stehen und die Legalisierung des Mohnanbaus mit angeschlossener Kokainherstellung fordern (ist ja hochrentabel), bevor die Kolumbianer und Laoten ihre Weltmarktstellung weiter ausbauen. Die Antwort auf dieses Ersuchen kann man dann getrost unter dem Etikett "Dopplemoral" abbuchen. Genauso ist es beim Spendenskandal auch; wenn hier (LEUNA, WCM) unter den Teppich gekehrt wird, sinkt das Unrechtsbewußtsein "gefährdeter" Gruppen (Lobbyisten-Pack)und der moralische Handlungsspielraum der Gerichte immer weiter, bis wir dann auch hier auf kolumbianischen oder laotischen Niveau sind und Politiker nur noch gegen Barzahlung Meinungen vertreten oder Entscheidungen treffen.

      Also, warum so eine Aggression hier im Board gegen eine solche Diskussion ? I don`t know.

      Ciao

      art
      Avatar
      schrieb am 25.03.01 13:42:02
      Beitrag Nr. 16 ()
      Guten TAG [jetzt stellt das "TAG" bitte nicht als Pusherei für die TAG Aktie da, das ist nur eine kleine Spielerei ;-)]!

      Ich denke, dass wir hier durchaus über solche Themen diskutieren können. Ich zwinge keinen hier den Text zu lesen, und bei einem Beitrag von tausenden denke ich, dass die "Belästigung", welche hier einige wohl stört, sich in Grenzen hält.

      Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass "Verbrechen" bestraft werden müssen. Und wenn der Fall wirklich so ist wie im Artikel angedeutet, dann hat Herr Eherding meiner Meinung nach ein Verbrechen begangen.

      Die Unterstellung, dass ich hier irgendwelche Interessen unterschwellig vertreten würde, ist nich haltbar. Ich habe weder irgendwelches Geld mit WCM oder einer mit WCM "verbundenen" Unternehmung wie BHE verlohren, und möchte dies nun "rächen" (sind wir hier im Kindergarten?) noch möchte ich hier "meine" TAG Aktien pushen. Im übrigen besitze ich keinerlei TAG Aktien. Das zur Information.

      Dies bedeutet aber nicht, dass ich vor den unternehmerischen Leistungen von Herrn Dr. Ristow mehr Respekt als den von Herrn Ehlerding habe. Dies meine Meinung, und diese tue ich auch kund, was mein gutes Recht ist.

      Eigentlich habe ich nichts anderes getan als hier zwei Artikel ins Board gestellt (das selbe übrigens auch bei Rheinmetall) und diese kommentiert. Ich investiere zwar aus Überzeugung nicht in "Wehrtechnik", noch heisse ich die Taten von Herrn Ehlerding im Bezug zum "Spendenskandal" gut, daraus aber zu unterstellen, dass ich hier irgendwelche politischen Ansichten verbreiten würde ist in meinen Augen weit hergeholt.

      Andere mögen beispielsweise bei den Taten von Herrn Ehlerding anderer Meinung sein, was ja auch ihr gutes Recht ist. Und darüber wollte ich hier ja auch diskutieren!

      Zur Not "zieht" in Deutschland immer das Argument Sozialneid, traurig...

      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 25.03.01 17:29:24
      Beitrag Nr. 17 ()
      @arbiter:

      1.Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Wenn ich Deinen bislang einzigen Thread sehe, wundere ich mich auch nur wenig über Deinen letzten Satz ("Kohl war ein hirnloser Hampelmann, der der BRD 16 Jahre Stillstand beschert, die Wirtschaft lahmgelegt und durch seine Machenschaften die bundesdeutsche Demokratie in eine schwere Krise gestürzt hat!") , der nicht gerade von einer besonderen Reife zeugt.

      2. Auch behalte ich es mir vor, Standpunkte zu kommentieren, die von meinem eigenen Standpunkt abweichen. Beim Beitrag von P.S. war das eben der Fall! Warum sollte P.S. hier seine "Meinung" äußern dürfen, eine "Goldmine" oder ein "ImperatorAugustus" aber nicht? Bist Du etwa auf einem Auge blind und willst nur das lesen, was in Dein Weltbild passt?

      3. Ich zwinge niemandem meine Meinung auf. Außerdem kenne und schätze ich das Grundgesetz sehr, da es doch eine der zentralen Errungenschaften der bundesrepublikanischen Demokratie ist. Es ist aber doch ein Gebot der Fairness, daß auch andere Meinungen als die des P.S. vertreten werden dürfen. Und wenn meine Meinung für bestimme Kreise eben unpopulär ist und bestimmten Intentionen entgegen läuft, habe ich damit keine Probleme.

      4. Ich bin weder mit Herrn Dr. Kohl noch mit Karl Ehlerding verwandt oder verschwägert.

      @Philipp Steinhauer:

      Guten TAG (welch witzige Wortspielerei). Traurig ist nicht meine Sozialneid-Theorie, traurig sind Deine Beiträge, die lediglich eine bestimmte Intention verfolgen...

      1. Du bist also der Meinung, daß Herr Ehlerding ein Verbrechen begangen hat und damit ein Verbrecher ist? Zwangsweise rückst Du ihn, einen der erfolgreichsten Unternehmer der letzten Jahre, damit in die Nähe von Strauchdieben, Autoknackern, Einbrechern und anderem lichtscheuen Gesindel! Sehr interessant. Ich anstelle der WCM würde von den zuständigen Hausjuristen überprüfen lassen, ob dieser Vorwurf haltbar ist.


      2. Du hast nicht "einfach" einen Artikel ins Board gestellt, Du hast es in einer "bestimmten" Art getan, die den Verdacht nahelegt, daß Du andere Interessen verfolgst und Dich als moralisch gefestigter Enthüllungsjournalist präsentieren willst. Andere Deiner Beiträge gehen in dieselbe Richtung. Schon alleine die Wahl der Überschrift "Ehlerding/WCM - Infos zum Spendenskandal" ist sehr reißerisch und für eine sachliche Diskussion kaum geeignet.

      3. Du schreibst: "Fakt ist, dass in Deutschland wohl leider immer noch eine gewisse Distanz zu Japan herrscht, dies ist mir vollkommen unverständlich. Die Konditionen von Nomura wären nicht nur für den Verkäufer besser gewesen, nein, sie waren auch für die Mieter klar besser. Für mich ist das einfach nur traurig." Die Distanz zu Japan ist mir nicht so unverständlich, obwohl ich ein großer Freund der japanischen Kultur bin und auch japanische Freunde habe, so daß das pauschale Anti-Japan-Argument also ausfällt.

      Die derzeitige Situation in Japan zeigt, daß die japanische Wirtschaft trotz aller guten Vorzeichen plötzlich wieder in eine schwere Wirtschaftskrise getaumelt ist und für Europäer - also auch für die Bundesregierung - ein Land mit vielen Unbekannten bleibt. Zahlreiche Banken und Finanzinstitute sind in einer erheblichen Schieflage, die Zahl der Konkurse hat eine neue Rekordhöhe erreicht. Ein japanischer Eigentümer wäre also vermutlich stets mit deutlich höheren Ausfallrisiken verbunden gewesen und ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn der neue Eigentümer Nomura infolge einer asiatischen Wirtschaftskrise plötzlich wirtschaftliche Probleme bekommen und Wohnungen hätte zwangsverkaufen müssen. Ein Aufschrei des Entsetzens wäre durch`s Land gegangen, die Bild-Zeitung als Stimme der kleinen Leute vorne wegmarschiert: "Eisenbahnerwohnungen im Sog der Japan-Krise", "Zahlen deutsche Eisenbahnpensionäre die Zeche für die Japan-Krise?" usw. Wie gesagt, ein rein hypothetisches Szenario. Da wäre es wahrscheinlich nichts gewesen mit Deiner Sozialverträglichkeit und moralischen Aspekten...!

      4. "Ich glaube kaum, dass sich Herr Dr. Ristow von Ehlerding über den Tisch ziehen lässt. Eher umgekehrt." Ist es moralisch, seinen Geschäftspartner über den Tisch zu ziehen?

      5. Einen wichtigen Punkt hatte ich in meinem sehr auf Helmut Kohl fixierten, früheren Beitrag vergessen: Ehlerding war und ist ein sehr erfolgreicher Unternehmer, der seinen Aktionären - also auch sich selbst - in den letzten Jahren hohe Kursgewinne bescheren konnte.

      Gruß,
      Imperator Augustus
      Avatar
      schrieb am 25.03.01 18:05:36
      Beitrag Nr. 18 ()
      @ImperatorAugustus: Nomura hatte ja zugesichert, dass sie die Immos zum "Schnäppchenpreis" zurückgeben, so steht es auch im Artikel. Ausserdem ist Nomura meines Wissens das größte Brokerhaus in Japan, vergleichbar mit GoldmannSachs in USA und Deutsche Bank in Deutschland. So schnell passiert denen nichts, da müsste schon der japanische Staat bankrott anmelden um ihnen nicht mehr helfen zu können.

      @all: Selbstverständlich ist Herr Ehlerding ein erfolgreicher Unternehmer, und dafür zolle ich ihm auch Respekt. Für mich heiligen jedoch nicht die Mittel das Ziel, und sollte es tatsächlich sein, dass die im Artikel angesprochenen/angedeuteten Vorfwürfe stimmen, so bin ich der Meinung, dass Herr Ehlerding eindeutig über das Ziel "hinausgeschossen" ist. In meinen Augen stellt dies, sollte es tatsächlich so gelaufen sein, auch ein Verbrechen dar.

      Meine Hochachtung gilt den Zeit Redakteueren Thomas Kleine-Brockhoff und Bruno Schirra, denn diese haben einen in meinen Augen hochinteressanten Artikel geschriben, welcher einen uten Einblick in das Thema bietet.

      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 25.03.01 18:44:30
      Beitrag Nr. 19 ()
      Tja, imperator, wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus -

      normalerweise würde ich so auch nicht schreiben, zwischen den Zeilen zu lesen ist wohl nicht deine Stärke? Das war eben einen "Retourkutsche in deinem Stil", und "auf einen groben Klotz gehört eben ein grober Keil".
      Was Reife angeht, lies deinen eigenen Beitrag noch mal durch. "Polternd" ist noch das vornehmste Prädikat dieses Herrenreiter-Stils, der es Sozn & Co. mal richtig zeigen will.

      Zur Sache: ich habe das Zeit-Dossier in der Druckversion gelesen. Der Verkauf der Eisenbahnerwohnungen an Ehlerding ist angesichts des Angebotes der ausländischen Gruppe rational tatsächlich nicht nachzuvollziehen. Einen möglichen (!) Sinn ergibt das Geschehen tatsächlich erst, wenn man es im Zusammenhang mit dem CDU-Spendenskandal betrachtet. Dass hier versucht wurde, irgendetwas (!) zu vertuschen, zeigt auch die, sagen wir mal, höchst fragwürdige und lückenhafte Dokumentation des Verkaufes durch die zuständigen Stellen der damaligen Regierung. Mit einem Wort, in dieser Angelegenheit müsste energischer und stärker ohne Rücksicht auf die beteiligten Personen nachgeforscht werden.

      Ich bin übrigens selbst Aktionär von WCM und halte eine Menge von Herrn Ehlerding bzw. seinen unternehmerischen Fähigkeiten. Die Seitenhiebe auf Herrn Ehlerding im Zeitdossier - Versuche, seine Geschäftstätigkeit als solche in einem unlauteren Licht erscheinen zu lassen - halte ich für verfehlt.

      Im übrigen halte ich es nicht für verkehrt, politische Verstrickungen einzelner Unternehmen in diesem Forum zu diskutieren, ganz gleich in welche Richtung sie gehen. Auch das gehört zu den Dingen, die man bei der Investition in ein Unternehmen wissen sollte.
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 00:46:24
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ehlerding hat in der Vergangenheit wahrlich Großartiges geleistet, der Versuch, diesen Mann im Nachhinein mit Schmutz zu bewerfen quittiere ich mit einem Lächeln. Wie naiv seit Ihr eigentlich, wie denkt Ihr, funktioniert Wirtschaft?


      Schmiergeld: Ehlerding weist Vorwürfe zurück

      Millionen-Spende soll nicht in Zusammenhang mit dem Verkauf von Eisenbahnerwohnungen gestanden haben

      Von Frank Binder

      Der Hamburger Unternehmer Karl Ehlerding wehrt sich gegen Vorwürfe der Grünen, Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe an die CDU geleistet zu haben. Der 57-jährige Mehrheitsgesellschafter der größten deutschen Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft WCM sieht sich zu Unrecht dem Verdacht ausgesetzt, dass die Spenden der Familie Ehlerding mit der 1998 erfolgten Entscheidung der Bundesregierung, insgesamt 120 000 Eisenbahnerwohnungen an ein Konsortium zu verkaufen, im Zusammenhang stehen.

      Ehlerding widerspricht: "Die grundsätzliche Entscheidung zum Verkauf fiel am 24. Juni 1998. Die Entscheidung wurde von dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD), Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) sowie den weiteren Bundesländern begleitet und befürwortet."

      Zudem habe der damalige Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (CDU) den Zuschlag nicht vollzogen, um der neuen Regierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder die Möglichkeit der Revision zu geben. Hiervon habe die damalige Regierung keinen Gebrauch gemacht. Vielmehr hätten die seinerzeitigen vier SPD-Bundesminister Müntefering, Lafontaine, Klimmt und Eichel die Verhandlungen fortgeführt.

      "Sowohl die von der CDU wie auch die von der SPD geführte Bundesregierung war der Auffassung, dass der Verkauf der Bahnwohnungen an das Konsortium der wirtschaftlich richtige Weg ist", erklärte Ehlerding. Die WCM, an der die Familie Ehlerding mit 66,7 Prozent beteiligt ist, sollte von den vorgesehenen zu verkaufenden 120 000 Wohnungen lediglich 30 000 erwerben können. Zudem hätten beide Bundesregierungen einschließlich ihrer jeweiligen Verkehrsminister "nach intensiver Prüfung" festgestellt, dass das von dem Konsortium vorgelegte Angebot das "optimale" sei.

      "Die Familie Ehlerding bedauert es, dass ihr über Jahre in aller Stille vorgenommenes Engagement für soziale Zwecke sowie für die Unterstützung staatstragender Organisationen, zu denen unsere demokratischen Parteien zählen, auf diese Weise in die Öffentlichkeit gezerrt wird. Sie wird für sich entsprechende Konsequenzen ziehen", hieß es in einer von Ehlerding verbreiteten Mitteilung wörtlich.

      Die Bundestagsabgeordneten Rezzo Schlauch und Matthias Berninger hatten aus dem Rechenschaftsbericht der CDU, in dem Ehlerding-Spenden in Höhe von knapp sechs Millionen Mark aufgeführt waren, zitiert und auf einen "auffällig engen zeitlichen Zusammenhang" zwischen dem Zuschlag an die Bietergemeinschaft und der aufwendigen Schenkung des Hamburger Milliardärs verwiesen. Nach Angaben von Schlauch sei der Verkauf erfolgt, obwohl ein um eine Milliarde Mark höheres Angebot aus Japan vorgelegen habe.

      Im Zusammenhang mit den Bestechungsvorwürfen listete Ehlerding die in den letzten Jahren erfolgten privaten Spenden der Familie in Höhe von mehr als 20 Millionen Mark auf. Darunter fallen die Stiftung eines Lehrstuhls an der Hebräischen Universität Jerusalem über 1,6 Millionen Mark, die Stiftung des Walther-Rathenau-Lehrstuhls an der Humboldt-Universität Berlin in Höhe von vier Millionen Mark, die Errichtung eines Kinderheims im schleswig-holsteinischen Norderlück mit 10 Millionen Mark, die Förderung eines Schullandheimes der Stadt Bremerhaven in Barkhausen mit drei Millionen Mark sowie die Spenden an die CDU im September 1998 in Höhe von 3,33 Millionen Mark und im November 1999 in Höhe von 2,57 Millionen Mark.

      Ehlerding ergänzte: "Die persönliche Situation der Familie Ehlerding lässt es zu, durch Zuwendungen an karitative Organisationen und staatstragende politische Parteien das Gemeinwohl zu fördern." WCM hat derzeit eine Börsenkapitalisierung von sechs Milliarden Mark. Zusammen mit der in diesem Jahr übernommenen RSE AG besitzt das Unternehmen rund 100 000 Wohnungen.

      Informationen im Internet:

      http://www.wcm.com

      Es grüßt Eure Mini
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 05:45:57
      Beitrag Nr. 21 ()
      Wenn es hier Grund zu Aufregung gibt, dann über das heuchlerische Doppelspiel der SPD.
      Schröder und Rau haben sich in ihren Funktionen als Ministerpräsidenten höchstpersönlich und schriftlich ebenfalls für Ehlerding eingesetzt, und jetzt versucht die SPD, der CDU wegen der Entscheidung zu Gunsten Ehlerdings an den Karren zu fahren.
      Das ist mehr als schäbig.
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 09:39:38
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hai zusammen,

      erst Sparta, dann net-ipo (obwohl Herr Steinhauer immer kritisch zu net.ipo stand , :-))und nun WCM. Wer kommt als nächstes? Wen hat das Umfeld so noch zu bieten?


      schnacker
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 09:49:49
      Beitrag Nr. 23 ()
      Schnacker,

      sei Dir sicher, da gibt es noch genug dunkle Flecken...das Umfeld hat einiges zu bieten !!

      Art
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 20:22:38
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ich möchte mich den beiden postings von Art anschließen. Insbesondere das erste entspricht voll meiner Meinung.

      Ich meine auch, daß dies sehr wohl ein geeignetes Forum für solche Themen ist, schließlich ist man als Aktionär Teilhaber
      und besitzt ein Stimmrecht. Da muß man sich schon eine Meinung bilden.
      Es gibt auch keinen Grund als Aktionär unmoralisch zu sein (obwohl man es dann natürlich etwas schwieriger hat, aber das nehme ich persönlich in kauf).

      Einige Beiträge verdeutlichen ein typisch deutsches Phänomen (der Begriff ist sehr ausgelatscht, aber hier stimmt es wirklich auf uns Deutsche zu):
      Die ungeheurige Obrigkeitsbuckelei.
      Es gibt wirklich keinen Grund Ehlerding als Samariter (20 Mio relativieren sich bei geringster Steuerlast) zu betrachten, als Helden, der "Tolles" geleistet hat. Er handelt lediglich im Ineresse seinens persönlichen Vermögens (oder glaubt hier wirklich jemand, er würde auch um unser Wohl besorgt sein ?)
      Ich kann auch überhaupt nicht verstehen, wie man Kohl (oder überhaupt irgend einen elendigen Berufspolitiker) anhimmeln kann. Fehlt nurnoch sich für eine Widmung auf seinen ach so schaffenden Händen (pathetischer Buchumschlag) sechs Stunden (!) in einer Thalia-Buchhandlung anzustellen.
      Peinlich und erniedrigend.
      Der Kerl hat sich Macht erkauft. Das ist noch schlimmer, als sich finazielle Vorteile zu erkaufen. Wie verlogen, er ist, macht zB. seine Antrittsrede 1982 deutlich:
      Deutschland braucht nicht nur eine politische, sondern auch eine moralische Wende. - das ich nicht lache!

      Grundsätzlich halte ich jedoch alle Berufspolitiker für Verbrecher und Schnorrer, egal welcher Farbe sie angehören.
      Und wenn man mal die Werdegänge unserer Machtgeilen ansieht, wird einem ja ganz schwarz vor Augen, wie geplant die politische Karriere war und vor allem wieviel Inkompetez in unseren Parlamenten sitzt.
      Richtig gearbeitet hat kaum einer von ihnen.

      Nochmal zu K.E. : Klar, ich bin schon einige Jahre WCM-Aktionär und habe davon auch provitiert. Ich war mir aber immer klar, daß bei deren Geschäften niemals echter Mehrwert geschaffen wurde, sondern lediglich Gewinne aus unvollkommenen Marktsituationen erzielt.
      Das ist nicht unmoralisch aber noch weniger eine besondere Leistung (schon gar nicht eine wohlfahrtssteigernde).

      So, jetzt habe ich aber genug Dampf abgelassen.
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 20:46:31
      Beitrag Nr. 25 ()
      Selten habe ich einen solchen Unsinn gelesen wie den von Herrn Steinhauer, der es offensichtlich bei seiner oberflächlichen Recherche verpaßt hat, die ehrenamtlichen Aktivitäten der Familie Ehlerding zu betrachten (www.ehlerding-stifung.de). Als Träger zweier Lehrstühle an der Universität von Jerusalem (nur eines von mehreren Beispielen) hat die Stiftung der Unternehmerfamilie jedenfalls ohne Zwang und aus Eigeninitiative mehr geleistet als diejenigen, die eigentlich in der Pflicht wären. Von fehlender gesellschaftspolitischer Verantwortung kann jedenfalls keine Rede sein.

      Grüße

      Peer Share
      www.share-infos.de
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 09:35:27
      Beitrag Nr. 26 ()
      Peer !

      Setzen - 6 ! würde man zu Deinem Beitrag in der Schulöe wohl sagen. Vielleicht solltest Du mal genau hinlesen. Die Beiträge von P. Steinhauer bestehen hier fast ausschl. aus der Wiedergabe von Zeitungsartikeln aus renommierten deutschen Gazetten. Wenn Du hier also so beleidigend wirst, dann solltest Du Deine Kritik an eine andere Adresse schicken.

      Außerdem hat hier niemand die guten Taten der Familie Ehlerding infrage gestellt, sondern lediglich über einige dunkle Flecken diskutieren wollen, was ja vernünftig nicht möglich zu sein scheint.

      Meine Meinung ist übrigens, dass man solch mächtige Menschen wie Ehlerding (kraft Geld) oder Kohl (kraft Amt) nie an ihren guten Taten messen sollte, sondern immer an den schlechten, sonst würden wohl einige Geschichtsbücher umgeschrieben werden müssen...

      Ciao

      Art
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 10:38:10
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hallo Art,

      das sehe ich nicht so.

      Wenn Herr Steinhauer ALLE diesbezüglichen Zeitungsartikel hier eingestellt hätte, könnte man Deiner Interpretation folgen.

      Da aber eine bestimmte Selektion vorgenommen wurde und ausschließlich solche Artikel, die einen sehr einseitigen gleichförmigen Eindruck vermitteln, kann man durchaus davon ausgehen, daß diese inhaltlich mit der Meinung von Herrn Steinhauer übereinstimmen.

      Wenn ich mir darüber hinaus die letzten Beiträge von Herrn Steinhauer zu anderen Aktien in diesem Board durchlese, dann kann ich zumindest ansatzweise der Arumentation von Peer folgen.

      Es grüßt Deine Mini
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 10:38:31
      Beitrag Nr. 28 ()
      Ich muß mich da den Worten Art Bechsteins anschliessen. Es ging hier nicht um die Träger von irgendwelchen Lehrstühlen in irgendwelchen Ländern. Es muß doch wohl erlaubt sein auch Kritik an moralisch zweifelhaften Taten zu üben. Die Argumentation mit den ach so wohltätigen Dingen erinnert mich doch stark an das Prinzip des Ablaßhandels: Wieviel kostet es eine Sünde reinzuwaschen? Zweifelhafte Moral.
      rtq
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 11:40:48
      Beitrag Nr. 29 ()
      @all

      Perr hat doch vollkommen recht. Kommt doch mal von dem hohen Ross der Moral runter. Seid ihr (sind wir) denn wirklich besser, um darüber zu urteilen.

      Ich sehe die Selektion ebenso, das hier massiv versucht die Stimmung in eine bestimmte Richtiung zu lenken.

      Schnacker
      Avatar
      schrieb am 29.03.01 15:25:02
      Beitrag Nr. 30 ()
      Mir zum Beispiel ist es egal, wie Ehlerding meine Rendite erwirtschaftet.
      Ob er seine Milliarden mit der Suche nach Öl gemacht hat, ob er Maschinengewehre verkauft oder fleißig bunte Topflappen strickt, kümmert mich nicht im geringsten.
      Es muß natürlich legal zugehen, aber alles andere interessiert mich nicht.
      Dieses pharisäerhafte Moralisieren ist doch lächerlich. Typisch deutsch, anderen das eigene verkorkste Seelenleben beibiegen zu wollen!
      Avatar
      schrieb am 29.03.01 15:51:52
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hai BG,

      Du hast Müll- und Menschenhandel vergessen - passiert schon mal in der Aufregung.


      Ciao

      Art
      Avatar
      schrieb am 29.03.01 16:13:48
      Beitrag Nr. 32 ()
      hallo,
      wirklich, diese diskussion hier ist typisch "deutsch".
      nur zur erinnerung:
      wir hier im board sind natürlich alle "heilige", die politiker, unternehmer, ja jeder erfolgreiche ist ein
      "verbrecher". die presse ist natürlich auch immer überparteilich und die herausgeber und journalisten natürlich erst recht. ist nicht herr naumann (spd) vor einigen monaten dort herausgeber geworden ?
      darf ein erfolgreicher unternehmer nicht mehr spenden ?
      natürlich verfolgt er auch eigenwirtschaftliche ziele, wer tut dieses nicht ?
      je wo wir politisch stehen finden wir die einen oder anderen politiker als üble und böswillige menschen.
      aber anstatt auf die anderen zu schimpfen, gründet doch selbst eine partei oder tretet in eine partei ein und egagiert euch oder gründet wenigsten ein unternehmen. ihr werdet sehen, auch wir sind keine heiligen.
      Avatar
      schrieb am 29.03.01 19:26:37
      Beitrag Nr. 33 ()
      Art, Herr Steinauer, hat eben nicht nur den Artikel aus der Zeit hier reingestellt:

      Zitat:
      Meine Hochachtung gilt den Zeit Redakteueren Thomas Kleine-Brockhoff und Bruno Schirra, denn diese haben einen in meinen Augen hochinteressanten Artikel geschriben, welcher einen uten Einblick in das Thema bietet.

      In meiner Schule würde Peer Share mindestens eine 2 für seinen Beitrag erhalten!

      Gruß
      SR
      Avatar
      schrieb am 29.03.01 21:46:57
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hai Goldjunge !

      dann freu Dich halt darüber, dass du ein untypischer Deutscher bist. Sofern typisch deutsch meint, dass man kritisch gegenüber Machtmißbrauch ist, habe ich endlich auch einen guten Grund stolz darauf zu sein, ein Deutscher zu sein. Ein schlauer US-Diplomat hat mal gesagt: "In einem Land, in dem die Zeitungen voller guter Meldungen sind, sind die Gefängnisse meistens voll mit guten menschen!" Da ist schon irgendwie was dran.

      Was Peer betrifft bin ich mir ziemlich sicher, dass er diesen thread hier nutzt, um seine Privatfehde mit P. Steinhauer wegen dessen kritschen Kommentaren zu einigen Sparta nahen Werten fortzuführen - finde ich aber in Ordnung.

      Ciao

      art
      Avatar
      schrieb am 29.03.01 22:04:15
      Beitrag Nr. 35 ()
      Diese Schleimerei ist schwer auszuhalten, zieht doch gleich zusammen in eine gemeinsame Wohnung!
      Und dann dieses widerlich penetrante Gutmenschentum! Fehlt nur noch ein Zitat von Giordano, Onkel Rau oder diesen Indianern, von denen wir die Welt nur geborgt haben (oder so ähnlich).
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 08:32:10
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hallo!

      Hier eine Pressemeldung, zu diesem Thema!

      Donnerstag 29. März 2001, 22:06 Uhr

      Ehlerdings weisen Schuld von sich

      Das Hamburger Unternehmer-Ehepaar Ehlerding hat den Verdacht zurückgewiesen, zwischen ihrer Spende an die
      CDU und dem Kauf der Eisenbahnerwohnungen des Bundes bestehe ein Zusammenhang. Es habe keinerlei
      Verbindung gegeben, erklärten beide als Zeugen vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuß in Berlin.

      Den Zuschlag für den Kauf der Eisenbahnerwohnungen habe das deutsche Bieter-Konsortium erhalten, weil so
      der Mieterschutz gewährleistet gewesen sei - anders als bei einem lukrativeren japanischen Angebot.

      Hintergrund für den Korruptionsverdacht ist, dass von Ehlerding beherrschte Unternehmen WCM von der
      Verkaufsentscheidung der Regierung von Alt-Kanzler Helmut Kohl (CDU) stark profitiert hätte.


      Frau Ehlerding sagte ferner, zunächst habe ein finanziell gut situierter Freundeskreis 1998 die Regierung Kohl mit
      einer bis zu 20 Millionen Mark teuren Anzeigenkampagne unterstützen wollen. Dazu sei es aber nicht gekommen. Ihr Mann und sie hätten dann
      eine Spende über insgesamt 5,9 Millionen geleistet.

      Frau Ehlerding weigerte sich, die Namen der vier zu dem Freundeskreis gehörenden Familien zu nennen und wies die Vermutung zurück, in dem
      Kreis könnten sich die von Kohl geheim gehaltenen Millionenspender befinden. Die Hamburger Unternehmerin nutzte die Aussage vor dem
      Ausschuß schließlich auch zur Kritik am Finanzgebaren der CDU.


      Gruß von einem Alfisti!
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 12:16:13
      Beitrag Nr. 37 ()
      Na wenn Frau Ehlerding das so sieht ...

      noch mal aus dem Zeitartikel:
      >>In einem Bericht an die Aktionäre heißt es, die WCM kaufe ehemals gemeinnützige Wohnungen, "weil dort der Mieterhöhungsspielraum am höchsten" sei. In seiner Bietergruppe tut sich Ehlerdings WCM mit ein paar Landesentwicklungsgesellschaften zusammen, um seinem Angebot eine soziale Note zu geben. Eine raffinierte Idee, wie sich erweisen wird. Am Ende heißt das Konsortium "Die regionale Bieter-Gruppe".<<

      >>Dabei hat gerade die Deutsche Annington mehr Mietersicherheit und geringere Mietsteigerungen garantiert als Ehlerdings Gruppe.<<

      Ich sage ja nicht, dass die Zeitautoren Recht haben ;). Dass aber Frau Ehlerdings Urteil nicht zu Ungunsten ihrer Firma ausfällt, kann man sich denken.

      Meine Güte, das Ganze muss ja nichts mit Korruption zu tun haben. Dass eine gewisse Nähe der Ehlerdings zur CDU die Entscheidung zu ihren Gunsten beeinflusst hat, kann man aber vielleicht nicht ganz von der Hand weisen. Sollen die Ehlerdings doch einfach sagen "ja, wir wollten die Wohnungen haben, weil es sich um eine lukrative Sache handelt, und da konnten wir unsere Interessen besser geltend machen als die ausländische Bietergruppe."

      Als WCM-Aktionär bin ich schliesslich nicht sauer darüber. Am meisten ärgert mich diese Heimlichtuerei (mal ganz abgesehen von der pennälerhaften Ehrpusseligkeit Kohls). Weder Ehlerding noch Kohl stehen über Recht und Ordnung, noch handelt es sich bei der Zeit um die Verkörperung überparteilichen Pressewesens schlechthin.
      Avatar
      schrieb am 31.03.01 19:01:59
      Beitrag Nr. 38 ()
      >>>>Künftige Mitbestimmung ist vorbildlich!

      Die künftige Mitbestimmung der Arbeitnehmer bei der Klöckner-Werke AG und ihrem neuen Mehrheitsaktionär, der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG ist nach Ansicht der Gewerkschaften vorbildhaft in Deutschland. Die anfängliche Skepsis bei den Verhandlungen mit WCM sei unbegründet gewesen, hieß es in einer vwd-Meldung.
      Jörg Barczynski, stellvertretender Aufsichtsrats-Vorsitzender der WCM AG, betonte, es habe ein "beträchtliches Entgegenkommen" des Unternehmens gegeben.<<<<

      Was sagt Ihr Ehlerding-Kritiker denn dazu????
      Avatar
      schrieb am 31.03.01 21:23:13
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hallo BGuetersloh,
      du hast vollkommen Recht - es ist kaum auszuhalten !
      Der Zeit Artikel ist schlimmster Gossenjournalismus, oder
      besser 4 Buchstabenjournaille (Zeit/Bild).
      Der Artikel vermengt auf äußerst üble Weise geringfügige
      Fakten wie Namen und Spenden der Beteiligten mit Mutmaßungen
      und scheinbaren Wahrheiten (hörte man, hieß es usw.)
      Es ist halt der aktuelle Zeitgeist bzw. die Auflagenschwäche
      die Blättchen wie die Zeit dazu zwingt, solche Primaten Artikel schreiben zu lassen.

      In diesem Sinne
      GW
      Avatar
      schrieb am 01.04.01 01:27:48
      Beitrag Nr. 40 ()
      1.) Welcher Hirni hat diesen Thread in die SMAX und Nebenwerte
      rein (richtig wohl Dax-M-Dax)
      2.) Seit wann wird hier Politik gemacht und warum
      so ein alter Käse.
      3.) Tatsache ist, dass die BRD um ne halbe MRD. ärmer
      und WCM um den Betrag reicher ist.
      Da die BRD nicht an der Börse gehandelt wird, ist
      das mit WCM schon so richtig.
      Denn so kommt auch der kleine Aktionär in den Genuß
      einer staatlichen Subvention.
      4.) Gehört diese ganze Diskussion hier überhaupt nicht
      rein. Offentsichtlich hat auf dem richtigen Board
      keiner Lust auf das Geratsche.
      5.) Fakt ist, dass WCM nicht gespendet hat, sondern
      der Vorstandsvorsitzende.
      Und einen Unterschied zwischen SPENDE und Bestechung
      sehe ich bei einem Unternehmer ohnehin nicht, zumindest
      dann nicht, wenn die Spenden an Parteien gehen.
      6.) Wenn der Ehlerding so knapp vor der Wahl nicht gewußt
      hat, dass Kohl chancenlos ist, dann tut er mir leid.
      Ich bin mir sicher, dass eine Woche vor der Wahl jeder
      von EUCH gewußt hat, dass der nicht mehr ran kommt.
      FOLGE: Entweder ist der Ehlerding blöd, oder es war halt
      doch ne Spende.
      --------
      Aber jetzt bitte schluß und macht eueren politischen Kram
      auf dem richtigen Board.
      -- Vielen Dank--
      ==>> übrigens kleine Empfehlung: kauf WCM - Aktien, denn
      so ne´Aktie "non olet".
      Avatar
      schrieb am 01.04.01 15:57:19
      Beitrag Nr. 41 ()
      Ob die Spende letztlich tatsächlich von Ehlerding privat bezahlt wurde darf angezweifelt werden:

      Auf der entsprechenden HV am 15.Juli 1999 im Hamburger Congress Centrum fragte ein Rechtsanwalt als Vertreter einer Kleinaktionärs-Schutzvereinigung mehrfach nach dem Empfänger einer außergewöhnlich hohen Provisionszahlung nach.
      Schweikert wich jedesmal aus und sagte lediglich sie diente zur Geschäftsanbahnung.
      Nachdem der Aktionärsvertreter nicht locker ließ, bat Schweikert Ihn um Verständnis, daß er im Interesse der Gesellschaft hierzu keine weiteren Angaben machen möchte.

      Diese Schilderung entspricht meinem Erinnerungsvermögen nach fast drei Jahren (ich war damals anwesend) sie blieb mir in Erinnerung weil mir der Aktionärsvertreter bezügl. seiner überdurchschnittlichen Sachkenntnisse und Professionalität auffiel, sowie der Tatsache, daß er trotz der "Happining-Stimmung" hartnäckig blieb und Schweikert dies sichtlich unangenehm war. Es war damals spannend, wie das Duell ausgegangen wäre, wenn der Aktionärsvertreter nicht nachgegeben hätte.


      Bezügl. Mitbestimmung:
      Naja, die Gewerkschaften wollten ja urspüngich sogar im Rahmen der Klöcknerübernahme in den WCM-AR außerdem sperrten sie sich anfangs gegen die Übernahme. Kein Wunder das man da Zugeständnisse machen muß, wenn die Übernahme glattgehen soll.
      Außerdem verstehe ich den Vorteil aus Sicht der Arbeitnehmer nicht, schließlich wurde die Montanmitbestimmung zugunsten des Mitbestimmungsgesetz von 1976 abgeschafft.
      Aber hier muß ich gestehen, kenne ich die Einzelheiten dieser Sache nicht.
      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 01.04.01 16:26:56
      Beitrag Nr. 42 ()
      @ zwrecht

      Ich glaube Ehlerding ist gar nicht Vorstand.
      Avatar
      schrieb am 01.04.01 20:53:46
      Beitrag Nr. 43 ()
      Durch die Dreba-Übernahme kommt`s wieder zu einem freiwerdenden Dax-Platz. Favoriten sind mal wieder MLP und WCM. Ergo stünde von der Marktkap. zwar weit besser, angeblich soll aber die MüRück an einer Komplettübernahme interessiert sein. Heideldruck rasselt die letzten Wochen zwar mächtig, der Free-float ist allerdings viel zu gering im Hinblick auf die Regelung ab kommendem Jahr. Mal sehen, ob sie MLP diesmal direkt einen Bewerber mit schlechteren Plätzen, aber der richtigen Branche (nicht noch ein Finanzwert), vorziehen.
      Avatar
      schrieb am 05.04.01 21:44:33
      Beitrag Nr. 44 ()
      Heute bei WO: Wie die Beteiligungsgesellschaft in Frankfurt mitteilt, plant das Unternehmen im Rahmen einer Kapitalerhöhung die Ausgabe von Gratisaktien. Auf diesem Wege soll eine steuerfrei angelegte Gewinnrücklage über den Anteilseignern ausgeschüttet werden.
      Ich seh schon den thread vom Steinhauer: "Skandal: WCM-Aktionär von Gewinnrücklage erschlagen"
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 12:43:17
      Beitrag Nr. 45 ()
      1993, Focus:

      IG FARBEN

      Wenn die Falle zuschnappt


      Mit publicityscheuen Bankiers hatte es der Hamburger Vermögensverwalter Bernd Günther zu tun, als er in den 70er Jahren die IG Farben unter sein Kommando nahm. Die Banken fürchteten wegen der von den Alliierten zerschlagenen IG Farben international um ihren guten Ruf.

      So zimperlich war Günther nicht. An der Hamburger Börse galt er früh als »Rittmeister der Nebenwerte«. Als Finanziers dienten sein Hamburger Studienfreund Karl Ehlerding und der Bremerhavener Friedrich Dieckell.

      Das Erfolgsrezept des Trios: Es kaufte Aktienpakete auf Kredit, übernahm Firmen, verschmolz sie, nutzte alte steuerliche Verlustvorträge und schuf neue. Die Manövriermasse wurde für neue Transaktionen verpfändet. Es häuften sich Aktiengeschäfte und Vermögensverschiebungen aus den Firmen in die Privatsphäre und retour, kurzum: Die Kleinaktionäre staunen und der Fiskus wundert sich.

      Das Imperium wucherte schnell. An der Spitze die IG Farben in Liquidation - eine stets von Gerüchten umrankte und mit Tradition behaftete Gesellschaft. Allerdings widerspricht der Firmenzweck »Liquidation« dem, was in der Firma vorgeht.

      »IG Farben in Spekulation sollten die heißen«, klagt denn auch ein Kleinaktionär. Die Beschwerdeliste verlängert sich alljährlich. Auf der Hauptversammlung am 16. Juli wird es für die Drahtzieher zum erstenmal richtig ernst. Der Würzburger Wirtschaftswissenschaftler und streitbare Verfech- ter von Aktionärsrechten Ekkehard Wenger sorgte für die entscheidende Erweiterung der Tagesordnung. Er beantragte die Abberufung der drei Aufsichtsräte und eine Sonderprüfung diverser Transaktionen.

      Zum Beispiel des vorgetäuschten Verkaufs der damaligen Tochter WCM (einst Württembergische Cattun Manufaktur genannt und heute eine Immobiliengesellschaft) an die Hamburger Wünsche-Gruppe. Das Paket wurde nur drei Jahre lang bei einer Wünsche-Tochter geparkt. Wo jedoch eine dicke Sonderdividende verblieb, ist bis heute unklar.

      Sodann fühlen sich die Anleger bezüglich der Rückgabeansprüche in der ehemaligen DDR desinformiert. Insbesondere Aufsichtsratschef Ernst C. Krienke log so inkonsistent, daß ihm ein Widerspruch zwischen offiziellen Verlautbarungen und einem Fernsehinterview unterlief. Krienke protestierte, das Interview sei durch Kürzung verfälscht worden - eine Sichtung des Sat.1-Rohmaterials beweist jedoch das Gegenteil.

      Der delikateste Punkt umfaßt eine komplexe Transaktion um die WCM und deren Aufsichtsrat Karl Ehlerding. Dieser hatte eine private Beteiligung an der Gladbacher Aktienbaugesellschaft (GAB) aufgebaut und dann gut verdeckt über einen Treuhänder als Sacheinlage in die WCM eingebracht.

      Im Zuge dieser Transaktion verzichtete die IG Farben auf ihr Bezugsrecht und verlor die WCM-Mehrheit. Wie sich bald herausstellte, an den Ehlerding-Clan. Als ein Kleinaktionär auf der WCM-Hauptversammlung 1992 angefragt hatte, ob Ehlerding hinter dem Buchholzer Treuhänder Georg Baare-Schmidt stünde, ließ dieser sich noch von der Verwaltung kalt lächelnd verleugnen.

      Den Persilschein für diese Transaktion stellte die Hamburger Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Hansa aus, die auffälligerweise die bekannte BDO Deutsche Warentreuhand als IG-Prüfer verdrängte. Die neue Haus-und-Hof-Gutachterin der IG Farben schätzte den Wert der Sacheinlagen auf der Basis einer internen Zwischenbilanz und legitimierte so den Verzicht auf das IG-Bezugsrecht.

      Ob diese Bewertung einer Sonderprüfung standhält, bleibt fraglich. Wie auch, ob der deutsche Fiskus an der GAB ein Interesse haben sollte. Eine Steuerlücke erlaubte es, 1991 ehemals gemeinnützige Wohnungen auf den angeblichen Verkehrswert von 740 Millionen Mark hochzuschreiben. Das bewirkte eine wundersame Eigenkapitalvermehrung und fette Steuerersparnisse für die nächsten Jahrzehnte.

      Seitdem schwärmt Ehlerding - bevorzugt im Manager-Magazin, das WCM zur Aktie des Jahres gekürt hatte - von der neuen WCM-Immobiliensubstanz. Viel nüchterner urteilt ein Interessent, der die Immobilien vor Ort in Augenschein nahm: Das ganze sei »Schrott, bestenfalls drittklassig«.

      SPIELBALL VON SPEKULANTEN: Häufig wechselten Ansprüche und Vermögenswerte der IG Farben den Besitzer - die Manipulationen der gegenwärtigen Mehrheits- aktionäre will der Wirtschaftswissenschaftler E. Wenger in dieser Woche aufdecken

      © Focus Verlag und Redaktion
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 13:15:09
      Beitrag Nr. 46 ()
      Ave Steinhauer,

      hast Du mit WCM eigentlich so viel Geld verloren, daß Du jetzt als "Rächer der Enteigneten" gegen die böse WCM und deren Imperatoren zu Felde ziehst? Getreu der Maxime "fiat iustitia et pereat mundus"?

      Dir, mein Freund, rufe ich zu:

      ne sutor supra crepidam. Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

      Imperator Augustus
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 13:28:21
      Beitrag Nr. 47 ()
      Oh, der schon wieder.

      Du tauchst ja immer nur bei bestimmten Themen an. Zu welcher erst ID gehörst Du eigentlich?

      Muss man eigentlich immer monetäre Interessen vertreten?

      Schöne Pfingsten!
      Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de

      P.S.: Ich habe noch nie WCM Aktien besesssen, auch Jeserich Aktien halte ich nicht.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 13:42:33
      Beitrag Nr. 48 ()
      Ich beobachte Deine Schritte und die Schritte Deiner kongenialen Freunde eben sehr genau und da kreuzen sich die Wege zwangsläufig bei bestimmten Themen.

      Auch Dir wünsche ich schöne Pfingsten,

      Imperator Augustus
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 14:28:46
      Beitrag Nr. 49 ()
      Und warum beobachtest Du uns?
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 23:55:26
      Beitrag Nr. 50 ()
      Warum denn nicht? Du verfolgst Deine Umwelt doch auch mit wachem Auge, oder etwa nicht?

      Si tacuisses, philosophus mansisses.

      Imperator Augustus

      P.S. Was sagt Dein Arbeitgeber eigentlich zu diesen ganzen Beiträgen? Einige sind doch sehr fragwürdig...
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 00:05:47
      Beitrag Nr. 51 ()
      Schreib mir bitte eine e-Mail: philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 00:19:40
      Beitrag Nr. 52 ()
      Ave Impeerator !

      Du hast vollkomen recht mit der Wachsamkeit und ich finde es gut, wenn man so aufmerksam und wach durch das Leben streift. Was Herrn Steinhauer betrifft, so habe ich auch noch einen:

      DA MIHI FACTA DABO TIBI IUS


      Euch beiden noch eine geruhsame Nacht und immer dran denken

      FAMA NECAT VIRUM

      In diesem Sinne; lassen wir also Herrn Ehlerding und seine Adlaten "am Leben", denn sie bieten wirklich einen sehr hohen Spannungswert an der Börse.

      Ciao

      Art
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 00:34:26
      Beitrag Nr. 53 ()
      Könntet ihr mal dieses Latein- oder anderssprachige Gequatsche sein lassen? Wenn ihr was zu sagen habt, dann schreibt es in deutsch und wenn es privat ist, dann tauscht es per Mail aus.
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 10:56:16
      Beitrag Nr. 54 ()
      da mihi basia mille!
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 11:17:56
      Beitrag Nr. 55 ()
      Art Bechstein: ImPEERator
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 11:30:30
      Beitrag Nr. 56 ()
      Oh sorry, da muss mir gestern in meinem schlaftrunkenen Zustand ein Doppeleingeber beim "e" unterlaufen sein - danke für den Hinweis.

      Ciao

      Art

      PS: an day_sleeper - o.k. keine lateinischen Zitate mehr
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 12:08:55
      Beitrag Nr. 57 ()
      Sorry, auch ich kann der Unterhaltung nicht mehr folgen, zumal meine Latein-Kenntnisse nicht über das Asterix-Niveau hinausragen.

      Welche Ziele Herr Steinhauer mit seinen hier eingestellten Beiträgen verfolgt, ist mir ebenfalls nicht klar. Er stellt keine Frage, macht keine Anmerkungen (nicht mal wie sonst an der einen oder anderen Stelle ein "alles klar?"). Welches Nutzen hat dies für einen Leser? Die WCM hat nun schon fast seit einem Jahrzehnt ihre Kapitalbeteiligung an der IG Farben, die sie erst Jahrzehnte nach dem Auflösungsbeschluß der Alliierten erworben hatte, wieder abgegeben. Weiterhin stelle ich doch stark das sich in den Boards bildende "Fraktionsdenken" stark in Frage und rege an, sich doch lieber mit den individuellen Sachverhalten auseinanderzusetzen. Das wäre nach meiner Einschätzung allemal sinnvoller und für die Leser der Threads nützlicher.

      Art Bechstein hat ja schon den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht, in dem er in alter Imperator-Manier den "Lassen-wir-sie-am-Leben"-Daumen nach oben gestreckt. Damit dürfte der Weg Richtung DAX für die WCM endgültig frei sein. Wenn jetzt noch Herr Steinhauer seinen Postings einen Sinn gibt, wird vielleicht alles gut.

      Grüße

      Peer Share
      http://www.share-infos.de
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 12:27:21
      Beitrag Nr. 58 ()
      @Steinhauer

      >1993, Focus:
      >IG FARBEN
      >Wenn die Falle zuschnappt

      Mein lieber Hr. Steinhauer, das kann doch bitte nicht
      ihr Ernst sein, uns mit Artikel des "Focus" aus dem
      Jahr 1993 heimzusuchen !!!?
      Was bitte sollen wir mit 8 Jahre alten Informationen
      anfangen, die zudem schon damals einen eher fragwürdigen
      Informationsgehalt aufzeigten: "Viel nüchterner urteilt ein
      Interessent, der die Immobilien vor Ort in Augenschein
      nahm: Das ganze sei »Schrott, bestenfalls drittklassig«."

      Aha das ist er wieder, der große unbekannte Allwissende !
      Artikel bzw. Zeitungen deren Darstellungen immer auf
      Aussagen von nicht namentlich Genannten beruhen, pflege ich
      zügig über den Altpapiercontainer zu entsorgen.

      Das ist alles nur große Bullenscheisse !

      >Muss man eigentlich immer monetäre Interessen vertreten?
      Ja wenn man hier diskutiert schon - ansonsten würde ich
      die sicherlich hochinteressanten Foren der SPD/PDS
      empfehlen. Allerdings sind selbst bei den Sozis die alten
      StaMoKap - Diskussionen nicht mehr sehr trendy.

      GW
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 12:43:59
      Beitrag Nr. 59 ()
      Muss denn alles einen Sinn haben?

      Darf man denn hier nicht alte interessante Artikel hineinstellen?

      Für mich war es jedenfalls ganz interessant mal was über die WCM Geschichte zu erfahren. Herr Share weiss, dass ich an anderer Stelle noch viel mehr Artikel eingestellt habe. Dies kann ich bei interesse natürlich auch hier machen.

      Für mich ist das Thema aber jetzt durch, jeder möge seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen, wenn er es denn überhaupt will. Material gibt es genug. Es warten andere spannende Themen, für mich steht WCM jetzt wieder Web Content Management.

      Alles wird gut!

      Beste Grüße und schöne Pfingsten
      Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 21:22:13
      Beitrag Nr. 60 ()
      Mensch Steinhauer,

      Ihre Frage: muß denn alles einen Sinn haben ?

      Wenn Sie unsere Zeit in Anspruch nehmen um Ihre
      Privatabneigung gegen Ehlerdingsbums und WCM wahrzunehmen ist die Anwort eindeutig: ja

      und wenn Sie in diesem Medium w:o posten sollte es darüber hinaus auch einen wirtschaftlichen Sinn haben.

      Ihre Methode dauernd anderer Leute Arbeit (Artikel)
      zu nutzen ist ziemlich billig.
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 21:54:21
      Beitrag Nr. 61 ()
      Alf,

      1. wird keiner gezwungen hier etwas zu lesen.
      2. Sind 99% der Beiträge bei w:o so sinnfrei, dass die Beiträge von einigen Leuten auf diesem Board dagegen geradezu ein Lichtblick sind. Ob man mit allem übereinstimmt, was gepostet wird, ist dabei völlig irrelevant.

      Mit besten Grüßen an Philipp
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 22:00:37
      Beitrag Nr. 62 ()
      Hat diese Schleimerei nochmal ein Ende? Willst Du beim Steinbeißer Untermieter werden, oder warum machst Du das?

      Ist ja widerlich!
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 22:08:30
      Beitrag Nr. 63 ()
      Hi day

      Du kannst den lieben Philip via Smilie ruhig knutschen.

      Wenn Du so sehr auch Schwatzilinskys stehts, geh doch
      einfach öfter zum Friseur.
      Dort kannst Du Dich ohne Zeitverlust gleichzeitig besinnungs
      los reden lassen. Und zwar wie von Dir gewünscht:
      völlig sinnfrei.
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 22:13:42
      Beitrag Nr. 64 ()
      Naja da brauch ich eigentlich nix mehr antworten.
      Viele Kleingeister an Board.
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 22:46:07
      Beitrag Nr. 65 ()
      So, eigentlich war das Thema doch durch. Ich verstehe auch nicht, warum hier nicht über die Sache diskutiert werden kann. Stattdessen geht es direkt um persönliche anfeindungen.

      Frieden!

      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de

      Für unsere neu hinzugekommenen Leser noch einmal der besagte Text:
      1993, Focus:

      IG FARBEN

      Wenn die Falle zuschnappt


      Mit publicityscheuen Bankiers hatte es der Hamburger Vermögensverwalter Bernd Günther zu tun, als er in den 70er Jahren die IG Farben unter sein Kommando nahm. Die Banken fürchteten wegen der von den Alliierten zerschlagenen IG Farben international um ihren guten Ruf.

      So zimperlich war Günther nicht. An der Hamburger Börse galt er früh als »Rittmeister der Nebenwerte«. Als Finanziers dienten sein Hamburger Studienfreund Karl Ehlerding und der Bremerhavener Friedrich Dieckell.

      Das Erfolgsrezept des Trios: Es kaufte Aktienpakete auf Kredit, übernahm Firmen, verschmolz sie, nutzte alte steuerliche Verlustvorträge und schuf neue. Die Manövriermasse wurde für neue Transaktionen verpfändet. Es häuften sich Aktiengeschäfte und Vermögensverschiebungen aus den Firmen in die Privatsphäre und retour, kurzum: Die Kleinaktionäre staunen und der Fiskus wundert sich.

      Das Imperium wucherte schnell. An der Spitze die IG Farben in Liquidation - eine stets von Gerüchten umrankte und mit Tradition behaftete Gesellschaft. Allerdings widerspricht der Firmenzweck »Liquidation« dem, was in der Firma vorgeht.

      »IG Farben in Spekulation sollten die heißen«, klagt denn auch ein Kleinaktionär. Die Beschwerdeliste verlängert sich alljährlich. Auf der Hauptversammlung am 16. Juli wird es für die Drahtzieher zum erstenmal richtig ernst. Der Würzburger Wirtschaftswissenschaftler und streitbare Verfech- ter von Aktionärsrechten Ekkehard Wenger sorgte für die entscheidende Erweiterung der Tagesordnung. Er beantragte die Abberufung der drei Aufsichtsräte und eine Sonderprüfung diverser Transaktionen.

      Zum Beispiel des vorgetäuschten Verkaufs der damaligen Tochter WCM (einst Württembergische Cattun Manufaktur genannt und heute eine Immobiliengesellschaft) an die Hamburger Wünsche-Gruppe. Das Paket wurde nur drei Jahre lang bei einer Wünsche-Tochter geparkt. Wo jedoch eine dicke Sonderdividende verblieb, ist bis heute unklar.

      Sodann fühlen sich die Anleger bezüglich der Rückgabeansprüche in der ehemaligen DDR desinformiert. Insbesondere Aufsichtsratschef Ernst C. Krienke log so inkonsistent, daß ihm ein Widerspruch zwischen offiziellen Verlautbarungen und einem Fernsehinterview unterlief. Krienke protestierte, das Interview sei durch Kürzung verfälscht worden - eine Sichtung des Sat.1-Rohmaterials beweist jedoch das Gegenteil.

      Der delikateste Punkt umfaßt eine komplexe Transaktion um die WCM und deren Aufsichtsrat Karl Ehlerding. Dieser hatte eine private Beteiligung an der Gladbacher Aktienbaugesellschaft (GAB) aufgebaut und dann gut verdeckt über einen Treuhänder als Sacheinlage in die WCM eingebracht.

      Im Zuge dieser Transaktion verzichtete die IG Farben auf ihr Bezugsrecht und verlor die WCM-Mehrheit. Wie sich bald herausstellte, an den Ehlerding-Clan. Als ein Kleinaktionär auf der WCM-Hauptversammlung 1992 angefragt hatte, ob Ehlerding hinter dem Buchholzer Treuhänder Georg Baare-Schmidt stünde, ließ dieser sich noch von der Verwaltung kalt lächelnd verleugnen.

      Den Persilschein für diese Transaktion stellte die Hamburger Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Hansa aus, die auffälligerweise die bekannte BDO Deutsche Warentreuhand als IG-Prüfer verdrängte. Die neue Haus-und-Hof-Gutachterin der IG Farben schätzte den Wert der Sacheinlagen auf der Basis einer internen Zwischenbilanz und legitimierte so den Verzicht auf das IG-Bezugsrecht.

      Ob diese Bewertung einer Sonderprüfung standhält, bleibt fraglich. Wie auch, ob der deutsche Fiskus an der GAB ein Interesse haben sollte. Eine Steuerlücke erlaubte es, 1991 ehemals gemeinnützige Wohnungen auf den angeblichen Verkehrswert von 740 Millionen Mark hochzuschreiben. Das bewirkte eine wundersame Eigenkapitalvermehrung und fette Steuerersparnisse für die nächsten Jahrzehnte.

      Seitdem schwärmt Ehlerding - bevorzugt im Manager-Magazin, das WCM zur Aktie des Jahres gekürt hatte - von der neuen WCM-Immobiliensubstanz. Viel nüchterner urteilt ein Interessent, der die Immobilien vor Ort in Augenschein nahm: Das ganze sei »Schrott, bestenfalls drittklassig«.

      SPIELBALL VON SPEKULANTEN: Häufig wechselten Ansprüche und Vermögenswerte der IG Farben den Besitzer - die Manipulationen der gegenwärtigen Mehrheits- aktionäre will der Wirtschaftswissenschaftler E. Wenger in dieser Woche aufdecken

      © Focus Verlag und Redaktion
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 23:13:17
      Beitrag Nr. 66 ()
      Genau.
      Avatar
      schrieb am 05.06.01 03:14:49
      Beitrag Nr. 67 ()
      @ Ave Steinhauer,

      vox populi, vox Dei. Du kannst es nicht lassen! Es ehrt mich, mit dem großen Im"peer"ator der spartanischen Legion in Verbindung gebracht zu werden, aber ich kenne diesen nicht näher. Ich habe keine weitere ID, denn dies ist nicht nötig. Der römische Imperator kann Dich auch mit der Erst-ID beobachten, denn er ist allgegenwärtig!

      Warum sollte ich Dir meine email-Adresse geben? Ich sehe keinen Grund! Nenne mir bitte einen....

      Für Dich, mein Freund, gilt einmal mehr: sunt certi denique fines.

      Ut sementum feceris, ita metes!

      ImperatorAugustus

      @Art: Auch altsprachlich? Dann laß uns von Unwissenden wie day_sleeper nicht aus dem Konzept bringen...

      @ Steinhauer again: Was treibst Du eigentlich den ganzen Tag...??? Machst Du auch produktive Dinge neben Deinen Investigativ-Recherchen???
      Avatar
      schrieb am 05.06.01 08:30:39
      Beitrag Nr. 68 ()
      Imperator, von solchen arroganten Kleingeistern wie dir lasse ich mich nicht provozieren, auch wenn du das wohl gern hättest. Armseliges Kind.
      Avatar
      schrieb am 05.06.01 17:59:56
      Beitrag Nr. 69 ()
      Hi Gaius Octavius,

      Der gute Phil ist zu verbohrt in seinem Anti-Ehlerdingsbums.
      Und auf seine Gefolgschaft (day) wird er auch nicht stolz
      sein. Also Schwamm drüber.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 18:19:12
      Beitrag Nr. 70 ()
      Verlademeister


      Erst kommt das Versprechen - und dann alles ganz anders. Bei den jüngsten Unternehmenskäufen trickste die Beteiligungsfirma des Hamburger Kaufmanns Karl Ehlerding (Foto) dreist die Vorstände aus. Wer soll den WCM-Leuten künftig noch glauben?

      Heinz-Ludwig Schmitz (63) wähnte sich als Sieger. Anfang dieses Jahres hatte sich der damalige Vorstandschef der Klöckner-Werke AG scheinbar in allen Punkten gegen die ungeliebte Großaktionärin, die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG, durchgesetzt.

      Blick über die Dächer: Karl Ehlerding ist durch den Handel mit Immobilien zum Milliardär geworden.

      Schmitz hatte der WCM ein verbessertes Angebot für die Übernahme der restlichen Klöckner-Aktien abgetrotzt. Er bekam die Zusicherung, er selbst solle Chef des Unternehmens bleiben. Und, das Wichtigste für Schmitz: WCM-Vorstand Roland Flach (57) versprach ihm, die Fokussierungsstrategie des Klöckner-Vorstands mitzutragen. Für Schmidt konnte das nur heißen, dass WCM die Konzentration auf das ertragreiche Foliengeschäft unterstützen würde.

      Ein halbes Jahr später - alles Makulatur. Klöckner wird zerschlagen. Die WCM, die mehrheitlich dem Hamburger Kaufmann Karl Ehlerding (58) gehört, denkt daran, das Foliengeschäft zu verkaufen, weil es von allen Vermögenswerten des Duisburger Konglomerats am meisten Geld einzubringen verspricht. Enttäuscht verließen Schmitz und sein Finanzchef Siegfried Barschkett (61) das Unternehmen.

      Dass in dem Sinneswandel der WCM-Oberen ein Wortbruch liege, versucht Flach wortreich wegzuargumentieren: "Wir haben nie behauptet, dass wir das Foliengeschäft endgültig behalten wollen. Wir haben uns immer verschiedene Optionen offen gehalten." Das allerdings war bei Klöckner ganz anders angekommen.

      Derartige Verständigungsprobleme treten anscheinend immer dann auf, wenn WCM unbedingt ihre Ziele durchsetzen will. Schon im Jahr zuvor hatte Ehlerding bei der Übernahme der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG zuvor gegebene Zusagen nicht eingehalten. Auch dieses Unternehmen wird zerschlagen. Auch hier kehrte ein düpierter Vorstandschef Ehlerding den Rücken.

      Die WCM gebärdet sich als Deutschlands rücksichtslosester Firmenzerleger. Das Handelshaus Wünsche, die Filialkette Spar, die RSE und nun Klöckner - allesamt Gesellschaften, die nach der Behandlung durch WCM nicht wiederzuerkennen sind beziehungsweise sein werden.

      Stets will der Firmenhändler schnell Kasse machen. Diese Spezies von Ausschlachtern nannte man früher Raider - ein Wort, das Ehlerding nicht gern hört. Er beansprucht den Ruf eines seriösen Investors.

      Ehlerding möchte erreichen, dass seine WCM in die Liga der wichtigsten deutschen Börsenfirmen, den Dax 30, aufgenommen wird. Weitere Firmenübernahmen sollen ihn diesem Ziel näher bringen. Als Dax-Wert stünde WCM auf den Listen der großen Fonds. Ehlerding bräuchte sich um den Kurs der WCM-Aktie nicht mehr zu sorgen - anders als bisher: Seit Anfang 2000 halbierte sich der Aktienpreis.

      Doch passt die Beteiligungsgesellschaft wirklich in die Riege der deutschen Vorzeigekonzerne? Ist ein Unternehmen mit solchen Praktiken ein ernster Kandidat für den Blue-Chip-Klub?

      Fest steht, dass mit jedem neuen Deal die Schar der WCM-Gegner wächst; dass Ehlerdings Ringen um Anerkennung in der deutschen Unternehmensszene schwieriger wird.

      Auch bei den Kommunen mehren sich die Widerstände, wenn wieder einmal die WCM bei einem Bieterwettbewerb um den Kauf einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft mitmacht.

      Der Ärger richtet sich weniger gegen das Ehlerding`sche Geschäftsmodell; wer, wie WCM, das Machtkartell der Deutschland AG zu knacken versucht, erfreut sich vieler Sympathien.

      Nein, das Unbehagen gilt vor allem den Begleitumständen der Deals, der mangelnden Verlässlichkeit der WCM, der fehlenden Glaubwürdigkeit ihres Protagonisten Ehlerding.

      Dabei gilt der Milliardär selbst als ausgesprochen konfliktscheu. Im Grunde möchte er niemandem weh tun. Ehlerding gibt sich gern wie ein zerstreuter Mathematikprofessor. Nichts als Zahlen im Kopf.

      Rechnen kann er wirklich. WCM kauft seit zehn Jahren ehemals gemeinnützige Wohnungsbestände auf. Die Häuser sorgen für einen regelmäßigen Liquiditätsfluss und können zudem jederzeit steuerfrei und Gewinn bringend verkauft werden.

      Die Überschüsse fließen vor allem in börsennotierte deutsche Aktiengesellschaften, die über einen hohen Verlustvortrag und über große stille Reserven verfügen.

      Ständig beobachtet die aus 25 Leuten bestehende WCM-Truppe gut 100 in Frage kommende Unternehmen. Von rund 20 dieser Firmen liegen kleine, noch nicht anzeigepflichtige Anteile im eigenen Portfolio.

      Wenn sich die Gelegenheit ergibt, eine Beteiligung außerhalb der Börse aufzustocken, kann WCM binnen Tagen zuschlagen. Die Unternehmensanalyse samt einem internen Preislimit liegt griffbereit.

      Ehlerding bringt heute nur noch die Ideen zu vielen Transaktionen ein. Die zum Teil unschöne Detailarbeit der Raider-Abteilung lässt der WCM-Besitzer von den Vorständen, seinem Duzfreund Karl-Ernst Schweikert (53) und dem WCM-Neuling Flach, verrichten.

      Schweikert, seit 1987 in der Firma, gilt als Ehlerdings Vertrauter im WCM-Vorstand. Flach hingegen, wollen Insider wissen, werde von Ehlerding nicht ernst genommen. Der frühere Handelsmanager sei nur deshalb in den Vorstand gehievt worden, weil er 1999 die zuvor in Vergleich gegangene Firma Nürnberger Bund in die WCM eingebracht habe. Das Unternehmen verfügte über einen schönen Verlustvortrag.

      Freundschaftsdienste werden bei Ehlerding gut belohnt.

      Das gilt auch für die Clique illustrer Investoren, mit denen er seine Geschäfte betreibt. Oft ist zum Beispiel Ehlerdings Bremerhavener Freund Friedrich Dieckell (69) dabei.

      Vielfach tragen ihm die Freunde Deals zu, die allen gemeinsam lukrative Spekulationsgewinne versprechen. Verhandelt wird meist in Ehlerdings Lieblingsrestaurant, dem "Alt-Hamburger Aalspeicher". Im Klubraum, bei Pellkartoffeln mit Quark sowie Fisch und Salat, wurde schon manche Transaktion ausgeheckt.

      Etwa damals, als Ehlerding die Investoren Clemens Vedder (54) und Klaus-Peter Schneidewind (54) traf. Mit denen kaufte und veräußerte der WCM-Eigner die Handelskette Spar. 1,2 Milliarden Mark sollen die Investoren daran verdient haben. Ein andermal stiegen dieselben Herren ausgesprochen Gewinn bringend beim Rest der Coop ein, der DSBK.

      Auch bei der Bonner Immobilienholding IVG (WCM-Anteil: indirekt 22 Prozent) und der Commerzbank (an der hält Ehlerding privat 4,9 Prozent, WCM 1 Prozent) gibt es gemeinsame Engagements.

      Bisher einte Geldgier die Partner. Neuerdings aber kommt es zu Querelen - vor allem wegen der missglückten Attacke auf die Commerzbank, von Schneidewind und Vedder über die Aktionärsgruppe Cobra betrieben.

      Ehlerding wollte profitieren und kaufte ebenfalls Commerzbank-Aktien. Offenbar hatte er unterschätzt, welche Folgen der Angriff auf eine solch ehrwürdige Institution haben würde. Cobra verprellte nicht nur den abgetretenen Commerzbank-Chef Martin Kohlhaussen, sondern brachte das Establishment der Deutschland AG gegen sich auf.

      Ehlerding, der sich um seinen Ruf sorgt, geht deshalb zusehends auf Distanz zu Vedder und Schneidewind. Nun hat der Hamburger Investor zwei Kumpane weniger. Allerdings gewann er in der Zwischenzeit einen neuen Freund hinzu, von dem wiederum Vedder und Schneidewind nicht viel halten: den Hamburger Gewerbeimmobilien-Fachmann Rainer Behne (49).

      Mit dem hat Ehlerding viel vor. Behne soll ihm die lästig gewordenen IVG-Anteile abnehmen. Der Deal könnte über die ehemalige Industrieholding Agiv laufen.

      Im Mai 2001 erwarb Behne als Chef der HBAG Real Estate AG 49 Prozent der Agiv. Das Geschäft läuft ganz nach WCM-Muster ab. Den Kaufpreis von rund 400 Millionen Mark stundeten die Verkäufer den Übernehmern zunächst. Im nächsten Schritt wird die HBAG auf die Agiv verschmolzen. Anschließend fließt das Geld für den Agiv-Kauf aus der Kasse der Agiv selbst; die ist mit rund 650 Millionen Mark gefüllt.

      Agiv/HBAG soll später die IVG erwerben, wenn deren Miteigentümer Vedder und Schneidewind mitziehen. Auf diese Weise könnte eine große europäische Gewerbeimmobilien-Holding entstehen. Und eine wunderbare Steuerminimierungsgesellschaft dazu. Denn die Agiv schiebt einen gewerbesteuerlichen Verlustvortrag von 630 Millionen Mark vor sich her.

      An der HBAG ist WCM zwar nur mit 17,5 Prozent beteiligt, tatsächlich verfügt Ehlerding über weit mehr Einfluss auf die HBAG, auch wenn Behne dies bestreitet. Ehlerding arbeitet auch hier mit Gefolgsleuten.

      Hierzu gehört in diesem Fall der Millionenerbe Alexander Knapp-Voith, der über eine holländische Firma 25 Prozent an HBAG hält. Ein Fünftel hiervon ist Ehlerding per Termingeschäft direkt zuzurechnen. Weitere 5 Prozent besitzt der Hamburger Vermögensverwalter Klaus Unger, ebenfalls Mitglied in Ehlerdings Investoren-Klub.

      Behne hält rund ein Viertel der Anteile. Ihm will Ehlerding auch die unternehmerische Führung der Agiv überlassen. Als künftiger Agiv-Vormann bekommt Behne ein jährliches Fixum von 2,5 Millionen Mark - eine glatte Million mehr, als jeder der WCM-Vorstände bezieht.

      Mal sehen, wie lange die Freundschaft zwischen Behne und Ehlerding dauert. Einen, der lange zu Ehlerding hielt und der ihn 20 Jahre lang duzen durfte, hat der WCM-Eigner inzwischen völlig verprellt, den Hamburger Immobilienkaufmann Lutz Ristow (61).

      Ristow hatte 1994 die RSE, eine ehemalige Eisenbahngesellschaft, zur reinrassigen Immobilien-AG umgewandelt. RSE investierte in Wohnungen, aber auch in Gewerbeimmobilien im europäischen Ausland.

      Ende Juni 1999 lud Ehlerding Ristow zum Essen in den "Aalspeicher" ein. Beim Kartoffelpellen eröffnete Ehlerding dem RSE-Chef, dass WCM 25 Prozent der RSE-Aktien besitze und den Aktionären ein Übernahmeangebot machen wolle. Ristow solle anschließend Vorstandschef der WCM werden.

      Nach ein paar Monaten wurde man sich einig. Es wurde vereinbart, dass Ristow bei seinem neuen Arbeitgeber die Richtlinienkompetenz bekommen sollte. Auch unter dem WCM-Dach sollte er die europäische Gewerbeimmobiliensparte nicht nur beibehalten, sondern ausbauen dürfen.

      Am 16. Dezember 1999 beschloss der WCM-Aufsichtsrat, Ristow zum Vorstandschef zu berufen. Seine Amtszeit sollte nach Beendigung des Aktienumtausches beginnen. Am 1. März 2000 teilte WCM öffentlich mit, dass sie 68 Prozent der RSE-Aktien besitze; Ristow werde WCM-Chef.

      Eine Vorstandssitzung sollte er jedoch nie leiten. Im März 2000 trafen sich die WCM-Vorstände Flach, Schweikert und Michael Albertz (52), für die Immobilien zuständig, mit ihrem neuen Kollegen Ristow im Hamburger Hotel "Vierjahreszeiten".

      Ehlerding, selbst nicht mit von der Partie, überließ es seinem Kettenhund Schweikert, Ristow einige unangenehme Nachrichten zu überbringen. Für europäische Gewerbeimmobilien sei leider unter dem WCM-Dach kein Platz. Und von einer Richtlinienkompetenz für Ristow war auch nicht mehr die Rede.

      Offenbar hatte es Ehlerding nur darauf abgesehen, seiner Firma die 42.00 Wohnungen einzuverleiben, die RSE zusammengekauft hatte.

      Ristow fühlte sich hintergangen und drängte auf Trennung. Er kassierte eine saftige Abfindung. Und da Ehlerding keinen Wert auf die Auslandsimmobilien der RSE legte, wurde vereinbart, dass über einen Verkauf an Ristow verhandelt werden sollte. Diese Gespräche zogen sich hin - scheiterten letztlich. Ristow baut nun eine neue Firma auf, die TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-AG.

      Die WCM hingegen konnte einige RSE-Stücke für einen schönen Gewinnausweis nutzen. Das Jahresergebnis in Höhe von 150 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2000 stammt zu 80 Prozent aus Verkäufen von RSE-Vermögensteilen.

      Hierzu zählte auch ein bemerkenswertes Geschäft, das WCM mit Ehlerdings Neu-Spezi Behne abschloss. Behnes HBAG übernahm für 143 Millionen Mark das Airport-Center in Luxemburg, ein attraktives Bürohaus.

      Da Ehlerding den Gewinn von 40 Millionen Mark noch im Jahr 2000 verbuchen wollte, räumte er Behne günstige Zahlungskonditionen ein. Den Kaufpreis stundete WCM auf zwei Jahre zu einem Zinssatz von drei Prozent jährlich. Ein prima Geschäft für Behne, denn das Objekt wirft jährlich sechs Prozent Mietrendite ab.

      Immer wieder scheint es dasselbe Muster zu sein, nach dem Ehlerding & Co. vorgehen.

      Entsprechend misstrauisch war Klöckner-Werke-Chef Schmitz, als ihm Flach und Schweikert kurz vor Weihnachten 1999 mitteilten, WCM besitze mehr als zehn Prozent an dem Unternehmen und gedenke, den Aktionären ein Übernahmeangebot zu machen.

      Da die Hamburger bereits viel Geld in den Aufkauf der Aktien investiert hatten, wollten sie den Rest der Anteile unbar, im Tausch gegen WCM-Aktien, erwerben. Die Weigerung des WCM-Vorstands, Liquidität für die Aufstockung des Anteils einzusetzen, trug der Gesellschaft den Spott der Finanzwelt ein. "Wenig Cash & Management" übersetzten Investmentbanker die drei Großbuchstaben des Firmennamens.

      Ein Jahr lang wehrte sich der Klöckner-Vorstand gegen ein Umtauschangebot. Schmitz verwies darauf, dass er es seinen Aktionären nicht zumuten könne, Anteile einer soliden Industriefirma für die einer schwer einschätzbaren Beteiligungsgesellschaft herzugeben. In Wahrheit bangten Schmitz und Co. freilich um ihre Unabhängigkeit und um ihre Posten.

      Erst Ende 2000 boten die Aufkäufer zusätzlich zum Aktientausch eine Barzahlung an. Anfang 2001 besserte WCM die Offerte nochmals nach. Nun konnte der Klöckner-Vorstand kaum noch Nein sagen, ohne in Verdacht zu geraten, gegen die Interessen der Aktionäre zu handeln.

      Schmitz beruhigte sich damit, dass WCM letztendlich zugesagt hatte, die Strategie des Vorstands zu unterstützen. Dies hatte auch Ehlerding dem Klöckner-Aufsichtsratschef Burkhard Wollschläger (67) versichert.

      Erst nachdem WCM das Ja des Klöckner-Vorstands hatte, nachdem die Hamburger über 82 Prozent der Klöckner-Aktien verfügten, offenbarten sie ihre wirklichen Absichten.

      In der Klöckner-Hauptversammlung am 16. März wurden die Aufsichtsräte Wollschläger und Johannes Ringel (59) von der WestLB nicht wiedergewählt, sondern durch Ehlerding-Vertraute ersetzt.

      Angeblich wollten Wollschläger und Ringel nicht mehr weitermachen. Freilich standen beide Namen, als die Einladungen zur Hauptversammlung verschickt wurden, noch auf der mit allen Beteiligten abgesprochenen Vorschlagsliste.

      Und ein paar Wochen nach der Hauptversammlung teilte die WCM dem Klöckner-Vorstand mit, dass nun alle Aktivitäten des Unternehmens "auf ihre Werthaltigkeit geprüft" würden, auch das Foliengeschäft.

      Fast genauso war es Ristow mit der RSE ergangen. Schmitz hätte gewarnt sein müssen.

      Sören Jensen/Thomas Werres




      Wer ist Karl Ehlerding?


      Als Schüler machte Karl Ehlerding erste Spekulationsgewinne. Jetzt will der Milliardär mit seiner Beteiligungsfirma WCM in den DAX aufsteigen.

      Der Willensstarke: Wer Karl Ehlerding (58) trifft, käme nie auf den Gedanken, Deutschlands raffiniertesten Firmenausschlachter vor sich zu haben. Der Mann tritt bescheiden auf. Fast wirkt er unsicher; hinter jedem seiner Sätze scheint ein Anerkennung heischendes Fragezeichen zu stehen.
      In Wahrheit ist der fünffache Milliardär keiner, dem es an Willensstärke gebricht. Seinen ersten Tausender verdiente er als Schüler in seinem Heimatort Bremerhaven; er spekulierte mit VW-Aktien.

      Der Gesundheitsfanatiker: Heute lebt Ehlerding mit Ehefrau Ingrid und seinen Söhnen (15 und 18) nicht besonders aufwändig in einer Hamburger Einfamilienhaussiedlung. Auf Mallorca besitzt er einen ganzen Küstenstrich, an dem er regelmäßig Ferien macht. Unter Urlaub freilich versteht der Rastlose "arbeiten an einem anderen Ort".

      Der Mann lebt ausgesprochen gesund, isst viel Obst, Gemüse und Fisch. Jeden Morgen joggt er, gelegentlich wandert er im Ostharz ("Immer rauf auf den Brocken"), am liebsten mit alten Schulfreunden.

      Der Spender: Ehlerding und seine Frau finanzieren ein Ferienheim für sozial schwache Kinder an der Flensburger Förde und ein Schullandheim im Wiehengebirge.

      Der CDU spendete das Ehepaar vor der Bundestagswahl 1998 knapp sechs Millionen Mark. Dass diese Gabe ins Zwielicht geriet, weil WCM sich zuvor um den Zuschlag für 112.000 Wohnungen aus Bundesbesitz bemüht hatte, verletzte Ehlerding tief. Seither meidet er die Öffentlichkeit noch mehr als zuvor.

      Sören Jensen/Thomas Werres
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 18:48:35
      Beitrag Nr. 71 ()
      ....ja da haben wir wieder den Steinhauer.
      In bekanntem Tenor?
      Was mag wohl sein Motiv sein?
      Darf man bei diesen "Gerechten" wohl spekulieren?

      Wie wärs mit nem Bibel Zitat
      über den "Splitter im Auge des Andern...."
      Kennt das hier eigentlich noch jemand ?
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 19:16:58
      Beitrag Nr. 72 ()
      @ horrex
      Dann erzähle doch einfach mal welches Motiv Du vermutest!
      Man darf ja wohl "gut" von "schlecht" unterscheiden oder willst Du eine Welt ohne Regeln ?
      Das Prinzip "Kehre vor Deiner eigenen Tür" ist kein Argument in der Sache, wenn es nicht um den selben Sachverhalt geht.
      Für mich zeigt dieser Artikel aus dem ManagerMagazin, daß das was hier einige als geniales Geschäftsprinzip bezeichnen lediglich auf das Ausnutzen unfairer Praktiken basiert (aber diese Meinung vertrete ich schon seit zwei Jahren).
      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 20:15:17
      Beitrag Nr. 73 ()
      Jedenfalls hat irgendjemand da eben fast 30 000 Stück gekauft. :eek:


      ich beobchte in den letzten Tagen MEHR Käufer als Verkäufer :eek:

      seltsam...........

      da Geld fließt rein in WCM aber Wer kauft da ???????
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 20:17:08
      Beitrag Nr. 74 ()
      Mir fällt gerade die Kinnlade runter :eek:

      auf Xetra hat da jemand fast 46 000 Stück gekauft :eek:

      Frankfurt läuft ebenfalls .........

      was is da los ??????????ß
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 20:19:11
      Beitrag Nr. 75 ()
      sorry....... 43000 :eek:

      das is mehr las ich je in letzter Zeit am Nemax erlebt habe........

      ich frage nochmal was is da los ???????????
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 20:26:37
      Beitrag Nr. 76 ()
      Mensch seid ihr lahm........... :confused:

      habt ihr eine Ahnung wer da in den Mengen Kauft ??????????


      wir sind doch nich im Kindergarten hier passt ihr nicht auf was eure Aktien machen ??????? :mad:
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 20:36:33
      Beitrag Nr. 77 ()
      Der Artikel im manager-Magazin zeigt, daß Ehlerding ein gerissener Hund ist. Sowas kann man mögen, oder eben auch nicht. Für mich jedenfalls Grund genug, ein paar Aktien dieser Firma zu halten.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 20:47:48
      Beitrag Nr. 78 ()
      @Joven: mal ne ganz einfache Antwort - jemand der glaubt, dass WCM zu dem Preis ein Schnäppchen ist?!

      ... ein leicht frustrierter WCM-Aktionär (mein größter Verlust derzeit),

      Grüsse, I_K.
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 21:01:53
      Beitrag Nr. 79 ()
      Imanuel

      ich kann Dir Dur eines sagen...........

      da is heute ne Menge Geld umgesetzt worden........


      und !!!!!!!!!!

      das gefällt mir :D


      irgendetwas ...........

      fühlt mein Bauch da...........


      bin sehr gespannt........ :D
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 22:54:43
      Beitrag Nr. 80 ()
      Mich würde sehr interessieren, welche Interessen Sie, Herr P.S. verfolgen?

      Bezahlte Schreiber scheinen ja keine Seltenheit in diesem Board, welches das am meisten gelesene in D ist.

      Tegernsee vs. WCM oder wie, Herr Steinhauer!?

      Die Siedler von Catan
      Avatar
      schrieb am 29.06.01 22:56:35
      Beitrag Nr. 81 ()
      Sorry, aber eines habe ich vergessen. Der Artikel ist sauber recherchiert!!! Respekt!

      Die Siedler von Catan
      Avatar
      schrieb am 30.06.01 00:31:10
      Beitrag Nr. 82 ()
      @Siedler von Catan (ein schönes Spiel übrigens): glauben Sie ernsthaft, dass ich hier für jemand Artikel einstelle und dafür Gebühren kassiere?

      Ich habe lediglich ein Interesse an dem Thema, deswegen stelle ich hier auch Artikel ein. Der aktuelle manager magazin Artikel ist sicherlich lesenswert, eine Meinung sollte sich natürlich jeder selber bilden. Ich hatte im übrigen auf lebhafte Diskussion gehofft, dies ist aber nicht der Fall. Stattdessen unzählige Postings unbekannter WO User.

      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 18:30:29
      Beitrag Nr. 83 ()
      Der Artikel im manager magazin konnte nur geschrieben werden, weil jemand aus der Nähe von Karl Ehlerding sehr viel vor den Jornalisten geplaudert hat.

      Wer könnte das sein? Wer könnte auf Rache sinnen?

      Was bleibt sind 2001 > 400 Mio Euro.
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 20:41:04
      Beitrag Nr. 84 ()
      Philipp Steinhauer ist meiner Meinung nach alles (ich wiederhole: alles) zuzutrauen.
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 21:03:44
      Beitrag Nr. 85 ()
      Von Herrn S. kann man einiges lernen:

      http://www.krref.krefeld.schulen.net/referate/wirtschaft/r03…

      Gut gemacht! Da kann man nichts sagen!

      Wer ist eingentlich dieser nette junge Mann aus Krefeld?
      Hat jemand etwas mehr Informationen?

      SVC
      (passt hier nicht rein, aber trotzdem nett)
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 21:21:16
      Beitrag Nr. 86 ()
      Nur zur Infos: dieser Text stammt aus meiner Schulzeit, ich habe ihn für unsere Schülerzeitung geschrieben und hatte seinerzeit damit auch den Schülerzeitungswettbewerb des Deutschen Aktieninstituts gewonnen.

      Habe den Text damals bei mehreren Quellen reingestellt, den netten Mann aus Krefeld kenne ich nicht.

      Es ist eine ziemliche Unterstellung auch nur anzudeuten, dass ich irgendwelchen Journalisten Infos "ausplaudern" würde.

      Es ist doch immer wieder interessant wie hier versucht wird mich davon abzuhalten hier Texte einzustellen. Auffallend dabei sind die unbekannten Schreibernamen.

      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 02.07.01 21:54:49
      Beitrag Nr. 87 ()
      Sehr geehrter Herr S.,

      ich glaube nicht, dass man sich für solch einen guten Artikel rechtfertigen muss.

      Ihre GSC-Berichte sprechen für sich und ich schätze sie sehr.

      Mich würden halt nur Ihre Interessen, oder diese welche Sie vertreten Interessieren. Deshalb würde ich gerne mehr von dem Herren aus der Seidenstadt erfahren!

      Straelen ist ja nicht weit entfernt, oder?

      SVC
      (Tausche ein Holz gegen eine Wolle, oder?)
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 07:16:25
      Beitrag Nr. 88 ()
      @supervisor-call: Hört diesen Schleimerei auf, oder geht das heute noch weiter?
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 08:23:00
      Beitrag Nr. 89 ()
      HIER DER ARTIKEL VON HERRN STEINHAUER:
      ---> Profil: Taktiker und Schlaumeier



      Die Krefelder Referate Homepage
      www.krref.krefeld.schulen.net
      Geld verdienen mit Aktien - ein leichtes Spiel mit hohem Gewinn?
      --------------------------------------------------------------------------------

      Jeder von euch wird sicherlich schon einmal etwas zum Thema Aktien oder Börse gehört haben. Aber bei den meisten von euch wird es sicherlich noch die ein oder andere Frage zu dem Thema geben, und vielleicht haben sogar einige von euch schon einmal mit dem Gedanken gespielt, selber einmal mit Aktien Geld zu verdienen. Dabei soll euch dieser Artikel helfen.
      Was sind Aktien?
      Aktien sind Scheine (besser gesagt Wertpapiere), die einen Anteil von einer Firma (in der Regel von einer Aktiengesellschaft, also einer AG) darstellen. Wenn man eine Aktie erwirbt, so kauft man also einen Bruchteil einer Firma. Ein Teil der Aktien der deutschen Aktiengesellschaften werden an der Börse gehandelt (sie sind dort notiert), man kann also dort ihre Aktien kaufen und verkaufen. Jeder kann, vorausgesetzt er besitzt das nötige Geld dafür, Aktien einer Firma, dessen Aktien an der Börse gehandelt werden, über eine Bank erwerben.
      Warum werden Aktien an der Börse gehandelt?
      Der Grund, warum eine Firma ihre Aktien an der Börse handeln läßt (also einen Börsengang durchführt) kann z. B. eine Kapitalerhöhung sein. Dabei gibt die Firma neue Aktien zu einem festgelegten Preis (oder einer Preisspanne aus) aus (sie führt damit eine Neuemission durch), und läßt die Aktien zum Börsenhandel zulassen (die Börse übernimmt damit eine verbindende Funktion, denn sie führt Käufer und Verkäufer für diese Aktie zusammen). Dadurch erhält die Firma neues Kapital, mit dem sie weiteres Wachstum finanzieren kann. Und dieses Geld muß sie im Gegensatz zu einem Kredit, bei dem sie jahrelang einer Bank Zinsen zahlen muß, nicht mehr zurückzahlen. Die alten Aktionäre besitzen dann zwar einen kleineren Bruchteil der Firma, der dann aber nicht unbedingt weniger Wert ist, denn die Firma ist dadurch besser auf die Zukunft vorbereitet. Außerdem erhalten meistens Aktionäre von börsennotierten Firmen die Möglichkeit, an die neuen Aktien verbilligt zu kommen. Oder aber ein Alteigentümer möchte sich von seinen Aktien trennen, und sieht in der Börse die Möglichkeit, dies schnell, unkompliziert und zu einem guten Preis (=Aktienkurs) zu tun. Ein großer Vorteil, der sich durch den Aktienhandel über die Börse ergibt, besteht darin, daß man Aktien dort schnell und unkompliziert handeln kann (sie kaufen und verkaufen), und dies zu einem Preis, der der Meinung einer breiten Masse entspricht. Denn anstatt lange nach einem idealen Käufer zu suchen, der dann möglicherweise auch nur einen schlechten Preis zahlt, kann man sich über die Börse in sekundenschnelle von Aktien trennen. Es gibt aber auch Aktien die nicht an der Börse gehandelt werden, sondern bei einem Finanzdienstleister, und zwar aus dem Grund, weil die Unternehmen nicht die hohen Anspruch den die Börse an sie stellt (z. B. Veröffentlichung von Zahlen oder das Stammkapital) erfüllen wollen oder können.
      Wie entsteht der Aktienkurs?
      Der Aktienkurs, also der Preis zu dem man eine Aktie kaufen und verkaufen kann, bildet sich aus dem Angebot und der Nachfrage nach dieser Aktie. Jedem Aktienkauf muß also auf der Gegenseite ein Verkauf stehen (eine Tatsache, die man in Zeiten hoher Kurssteigerungen oft vergißt). Ist das Angebot nach einer Aktie größer als die Nachfrage (es möchten also mehr Leute Aktien verkaufen als kaufen), so fällt der Kurs, weil der Verkäufer der Aktien weniger für sie verlangen muß, um sie zu verkaufen, denn der Käufer hat durch das größere Angebot auch eine größere Auswahlmöglichkeit, so daß er die Aktien auch bei jemand anderem kaufen könnte. Umgekehrt ist es dasselbe. Gründe warum das Angebot größer als die Nachfrage ist, können eine negative Stimmung an der Börse sein, oder die Aktie ist in der nähren Vergangenheit schon stärker gestiegen, so daß sich der Kurs etwas "erholt" (man spricht von technischer Korrektur). Umgekehrt lassen positive Meldungen über die Firma die Nachfrage steigen (Ausnahmen bestätigen hier die Regel!).
      Der Aktionär
      Wer Aktien besitzt, hat natürlich auch Anspruch auf einen Teil der Gewinne der Firma, die in Form einer Dividende ausgezahlt werden (Achtung: nicht jede Firma zahlt eine Dividende).
      Der Aktionär hat aber auch Mitspracherechte, so hat er z. B. auf der Hauptversammlung, die in der Regel einmal im Jahr stattfindet, ein Stimmrecht (es sei denn, er hat Vorzugsaktien, denn dann würde er kein Stimmrecht erhalten, und bekommt dafür aber eine höhere Dividende).

      Dem gegenüber hat der Aktionär keinerlei Pflichten. Sein Risiko ist auf seinen Geldeinsatz begrenzt, denn schlimmstenfalls könnte er bei einer Pleite des Unternehmens sein gesamtes investiertes Geld verlieren, jedoch muß er nicht für irgendwelche finanziellen Forderungen die an sein Unternehmen gestellt sind haften.

      Man kann Aktionäre grob in zwei verschiedene Gruppen einteilen. Die eine Gruppe investiert um eine möglichst hohe Ausschüttung (also Dividende) zu erhalten, wobei Kursgewinne eher eine zweitrangige Bedeutung haben. Für diese Gruppe konkurrieren Aktien mit festverzinslichen Wertpapieren (wie Anleihen) oder aber mit Immobilien. Eine höhere Dividende im Vergleich zum üblichen Zins wird mit dem höheren Risiko von Dividendenkürzungen (laufen die Geschäfte der Firma gut, steigen die also Gewinne, steigt sie, laufen sie schlecht, wird die Dividende in der Regel gekürzt oder fällt ganz aus) "erkauft". Diese Gruppe hält Aktien meist über einen längeren Zeitpunkt. Die andere Gruppe investiert in Aktien, um möglichst hohe Kursgewinne zu erhalten. Da Aktien mit konstant steigendem Kurs selten sind, hält diese Gruppe Aktien eher über kürzere Zeiträume.

      Warum Aktien besitzen?
      Aktien besitzt man als Privatperson vor allem aus einem Grund: man möchte mit seiner Investition einen Gewinn erwirtschaften. Es handelt sich also um eine Geldanlage. Jeder, der Geld gewinnbringend anlegen möchte, muß sich vorher für die Art der Anlage entscheiden. Man sollte generell nur Geld anlegen, welches man in nächster Zeit nicht dringend braucht, so daß man nicht gezwungen ist, Aktien zu einem schlechten Kurs zu verkaufen. Für die Geldanlage in Aktien spricht unter anderem die schnelle Handelbarkeit, die Möglichkeit auch nur kleine Beträge zu investieren, die breite Auswahlmöglichkeit an Aktien und die damit verbundene Möglichkeit der Streuung (Diversifikation). Aber auch die Chance auf relativ hohe Kursgewinne, den "fairen" Preis, denn der Aktienkurs entspricht in der Regel (vor allem bei großen Firmen) der Meinung einer breiten (und damit gut informierten) Masse, sowie die vielfältigen Möglichkeiten sich zu informieren, so daß man nicht die Katze im Sack kauft.
      Dem gegenüber stehen natürlich vielfältige Risiken. So ist es keinesfalls sicher, mit einer Aktie Gewinn zu machen. Die Aktie kann durchaus jahrelang zu einem tieferen Preis gehandelt werden, als dem, zu dem man kaufte. Wenn man mit wenig Erfahrung (oder wenigen Informationen) eine Investition in Aktien tätigt, so sollte man dies längerfristig tun. Denn es ist schwer vorauszusehen, wann die Kurse steigen, und wann sie fallen. Man sollte sich auch nicht allzu stark von seinen Emotionen leiten lassen, und vor allem verlustbringende Aktien nicht zu spät verkaufen (hier gilt die Regel: Verluste begrenzen, Gewinne laufenlassen). Hierbei können Stop-Loss und Stop-Buy Order hilfreich sein (die Aktie wird beim unter- bzw. überschreiten von selbst gesetzten Marken automatisch verkauft bzw. gekauft).

      Grundsätzlich gilt die Regel: je höher die Chance auf hohe Gewinne ist, desto mehr Risiken birgt die Aktie, und desto besser muß man informiert sein, damit nicht der Schuß nach hinten losgeht. Damit verbunden ist auch mein Rat, sich nicht von hohen Gewinnen der Vergangenheit blenden zu lassen, denn der Blick auf die Kursentwicklung der Vergangenheit ist nicht immer aussagekräftig. An der Börse wird nämlich die Gewinnentwicklung in der Zukunft bezahlt. Die Regel, daß Standardaktien (wie die 30 DAX Aktien) weniger Risiko hätten als Aktien kleinerer Unternehmen, ist allerdings nur mit Vorsicht zu genießen. Natürlich ist das Geschäft von größeren Unternehmen mit einer breiten Produktpalette sicherer, als das von kleineren Firmen, die wenige Produkte anbieten. Aber große Unternehmen sind oft schwerfällig und können sich nicht so schnell auf neue Trends einstellen, so daß sie durchaus auch mit ihren Produkten falsch liegen könnten. Außerdem sind Aktien von größeren Unternehmen in der Regel teurer (und damit besteht die Gefahr, daß sie auch wieder billiger werden könnten) als die von kleineren, denn die großen Anleger investieren vornehmlich in die großen Aktien, um eine dem Index (also z. B. dem DAX, dem Index, in dem die Kursentwicklungen der 30 größten deutschen Aktien zusammengefaßt sind) entsprechende Kursentwicklung zu haben. Dem Anfänger rate ich allerdings schon, erst einmal Aktien einer größeren (gut geführten) deutschen Firma zu kaufen. Hier hat man keine Probleme, sich ein eigenes Bild von der Firma zu machen, und man wird auch ohne Probleme an neue Informationen (wie z. B. gute Zukunftsaussichten, etc.) kommen. Im Laufe der Zeit wird man, indem man den Kursverlauf studiert, sich informiert, neue Aktien kauft, lernen, welche Art von Aktien für einen die richtigen sind oder auch, daß man doch lieber die Finger von einer Geldanlage in Aktien läßt.

      Eine Geldanlage in Aktien lohnt sich meiner Meinung nach ab 1500DM. Man sollte mindestens Aktien von zwei verschiedenen Unternehmen besitzen, so daß man also mindestens 750DM pro Aktienposition ausgeben muß. Vorher lohnt es sich allein wegen der Gebühren nicht, wobei jede Bank unterschiedlich hohe verlangt (vergleichen!). Grundsätzlich ist der Aktienkauf über eine Direktbank oder einen Diskountbroker wesentlich billiger als bei einer normalen Bank, allerdings muß man hier meistens auf die Beratung verzichten und die Aktien kauft (ordert) man per Telefon oder Internet. Heute werden die Aktien in einem Depot bei der Bank elektronisch aufbewahrt auch dies kostet Gebühren). Die eigentliche Aktie aus Papier (man spricht von effektiver Aktie) gibt es heute kaum noch.

      Meine Aktie
      Noch etwas zur Aktienbeurteilung. Es gibt viele Möglichkeiten, sich ein Bild von einer Aktie zu machen. Artikel in Zeitschriften oder Zeitungen zum Beispiel, oder Anlageempfehlungen der Bank oder auch ein Tip von einem Freund können hier zur Entscheidungsfindung beitragen. Man kann sich auch selber einen kleinen Eindruck verschaffen, indem man sich die Unternehmenszahlen anschaut. Man findet sie ebenfalls in Zeitschriften und Zeitungen. So kann man eine Aktie leicht (aber nicht umfassend!) mit dem Kurs-Gewinn Verhältnis (KGV) bewerten. Hier wird der Kurs der Aktie durch den (geschätzten) Gewinn eines Jahres pro Aktie (meist des nächsten) durch den Aktienkurs geteilt. Dieses KGV kann man dann mit dem anderer Aktien vergleichen. Da aber Aktien verschiedener Branchen ein unterschiedlich hohes KGV haben (das KGV ist vor allem bei Wachstumsaktien besonders hoch, da hier der Gewinn besonders stark wächst), so kann man das KGV noch durch das jährliche (erwartete!) Gewinnwachstum (also das Gewinnwachstum über mehrere Jahre hinweg) teilen. Werte unter 1 sind hier ideal.
      Jedoch sollte man sich nicht nur auf die nackten Zahlen verlassen sondern auch durchaus mal seine Phantasie befragen, denn Entwicklungen in der Zukunft sind in sterilen Planzahlen meist noch gar nicht enthalten (Beispiel Mobilcom: da keiner die Entwicklung des neu hinzugekommenen und heute wichtigsten Geschäftszweiges Festnetz kannte, war sie auch noch nicht in den Planzahlen erhalten).

      Über Jahre hinweg beträgt der durchschnittliche Wertzuwachs einer Aktienanlage ungefähr 9%. Eine Zahl, die euch vielleicht niedrig vorkommt, vor allem vor dem Hintergrund der großen Steigerungen in der näheren Vergangenheit. Jedoch gab es nicht immer so gute Zeiten, und es kann durchaus auch mal Zeiten geben (und die gab es auch schon!), in denen sich der Aktienmarkt über Jahre seitwärts "bewegt" (vielleicht deuten die fallenden Kurse im vorigen Herbst ja darauf hin, daß die guten Zeiten erst mal vorbei sind?). Jedoch sind diese 9% im Vergleich zu anderen Geldanlagen wie Festgeldern immer noch viel. Und Vielleicht schafft ihr es ja, besser als der Markt zu sein?

      Philipp Steinhauer
      Für Fragen: e-mail an: info@p-steinhauer.de
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 10:25:28
      Beitrag Nr. 90 ()
      Ist halt so ne Sache mit dem "kritischen" Journalismus. Man kann die meisten Dinge halt von rechts und von links sehen. Für den Leser liegt die Schwierigkeit darin, dass häufig schwer zu unterscheiden ist, ob ein Artikel die "wahre" Meinung des Verfassers widerspiegelt oder ob vielleicht "Lobbyarbeit" betrieben wird.

      Auch wenn Phil den letzten Artikel "wertfrei und unkommentiert" ins Board gestellt hat. Schon köstlich wie bspw. Ristow hüben und trüben dargestellt wird. Hüben wird der Eindruck erweckt: Ristow, eines von Ehlerdings "armen" Opfern. In Phils letzten Ristow-GSC-Interview stellt sich die Sache ganz anders dar: Ristow hat etwas "teuer" an Ehlerding verkauft und sich anschließend abgesetzt ohne zu liefern. Hier ist Ristow der eiskalte böse Bube, der die WCM/Ehlerding abgezockt hat.

      Wie es auch sei (die Wahrheit liegt ja meistens in der Mitte). Es ist schon ein wenig auffällig wie positiv Phil der TAG/Ristow gegenübersteht und wie reserviert er die WCM/Don Carleone sieht.

      Mag sein, dass ist seine ehrliche Überzeugung. Das ist jedermanns gutes Recht. Da hat gewiss keiner was dagegen. Mag sein auch ein wenig Lobbyarbeit spielt mit. Auch das ist jedermanns gutes Recht. Es ist halt nur ein wenig unschön, wenn man´s als Leser nicht so genau weis.

      So long, S.


      PS.
      @ Phil., Zu deiner "dummen" Frage im anderen Thread. Sarah ist in der Tat weiblich, eine Frau wird sie erst noch, denn sie ist erst 5 Jahre alt.
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 12:54:10
      Beitrag Nr. 91 ()
      MERKE: Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 20:32:48
      Beitrag Nr. 92 ()
      Kann jemand vielleicht den Artikel im Manager Magazin hier posten?

      Vielen Dank

      Booz
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 20:39:59
      Beitrag Nr. 93 ()
      @ Booz
      Ist schon passiert. Am 29.6. von Philipp. Erreichtst Du, wenn Du aus der Zahlenreihe oben rechts die "2" auswählst.
      Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 21:29:55
      Beitrag Nr. 94 ()
      Sarah, die Wahrheit liegt tatsächlich immer in der Mitte.

      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 21:34:53
      Beitrag Nr. 95 ()
      Sarah, schreib mir mal eine Mail. Werde dann die Missverständnisse klären. Das können die anderen übrigens auch, wenn sie denn wollten...
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 21:52:37
      Beitrag Nr. 96 ()
      Bis jetzt haben alleine heute 382 WO:User diesen Threat gelesen. Es kann durchaus sein, dass jene auch etwas über etwaige Missverständisse wissen wollen?

      Oder nicht?

      SVC
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 22:10:58
      Beitrag Nr. 97 ()
      Sehr geehrter Herr Steinhauer,

      was halten Sie von folgenden Transaktionen, welche natürlich nicht der Realität entsprechen und reine Illusionen sind:

      Deutsche Balaton übernimmt Sparta
      Commerzbank übernimmt Balaton
      WCM übernimmt Commerzbank

      WCM übernimmt K+S
      Nordag/ Rebon übernimmt Teile von K+S (Entsorgungssparte)
      WCM übernimmt im Gegenzug die Sirius (IVG Beteiligung) vollständig von Rebon
      IVG übernimmt die RSE Immobilien (ausser der Immobilien aus gemeinnützigem Wohnungsbau)

      HBAG übernimmt AGIV
      AGIV übernimmt Teile der IVG die nicht zum Kerngeschäft passen


      Tauschen und handeln ist das Prinzip von Catan. Nur so wird man Reich, auch wenn man bei SVC nur mit wenigen Leuten zusammen spielt. Ich habe auch gehört, dass es eine Ausgabe SVC-Süd gibt. Kennen Sie diese?

      Alle sind natürlich gefragt, was sie von diesen Illusionen halten!

      SVC
      Avatar
      schrieb am 03.07.01 23:38:59
      Beitrag Nr. 98 ()
      @ Sarah96 !

      Hai sarah, habe Dir ne Mail an Dein WO Postfach geschickt. Geht um NEVEST. Kannste mal kurz zurückmailen.

      Art
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 08:25:17
      Beitrag Nr. 99 ()
      Hallo! Wie wärs denn mal mit einer kleinen Prognose. WCM halten oder verkaufen ??? Gekauft bei 19,3 Anfang Juni. Schau !!!
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 11:10:49
      Beitrag Nr. 100 ()
      ZEIT: Neue Erkenntnisse zum Aktenschwund im Kanzleramt

      Hamburg (ots) - Neue Indizien erhärten den Verdacht, dass Helmut Kohl während seiner Amtszeit stärker in zweifelhafte Geschäfte verwickelt war, als bisher bekannt. Das betrifft sowohl den Verkauf von Airbus-Flugzeugen nach Thailand im Jahre 1990 als auch den Verkauf von Eisenbahnerwohnungen an den Hamburger Milliardär Karl Ehlerding im Jahre 1998. Das steht in einem Brief, den der ehemalige Sonderermittler der Bundesregierung, Burkhard Hirsch, am 17. Oktober der Bonner Staatsanwaltschaft schickte. Diese ermittelt in Sachen verschwundener Kanzleramtsakten und gelöschter Daten. Der zwölfseitige Brief liegt der ZEIT vor. Laut Hirsch sind neue Dokumente aufgetaucht: Eine Akte aus dem Bundeswirtschaftsministerium zeige, dass Kohl über die Airbus-Geschäfte eingehender unterrichtet worden sei, als er bisher zugegeben habe. Und ein im Verkehrsministerium gefundenes Schreiben des ehemaligen Verkehrsministers Matthias Wissmann an den damaligen Finanzminister Theo Waigel vom 15. Juni 1998 bestätige eine eigens anberaumte Besprechung mit Helmut Kohl im Kanzleramt. Das Thema der diskreten Runde: die Modalitäten der Einigung mit Karl Ehlerding. Hirsch erhebt einen schweren Vorwurf: Bei seinen Recherchen habe er zu diesen Vorgängen in den Akten des Kanzleramts entweder nichts oder nur erhebliche Lücken und nachträgliche Veränderungen vorgefunden. Daten und Akten, so Hirsch, seien gezielt vernichtet worden, weil die Nachfolgeregierung Schröder keine Kenntnis von bestimmten Vorgängen erhalten sollte. Vor allem nicht von solchen Vorgängen, bei denen persönliche Einflussnahme mit finanziellen Leistungen und Spenden verquickt sein könnte. Im Fall Airbus besteht der Verdacht, dass der Waffenhändler Karlheinz Schreiber und Max Strauß, Sohn von Franz Josef Strauß, für ihre Vermittlungstätigkeit mit 10,44 Millionen Dollar fürstlich belohnt worden sind. Im Fall der Eisenbahnerwohnung spendete Karl Ehlerding kurz nach Abschluss des Geschäfts der CDU im Wahlkampf 1998 fünf Millionen Mark - die größte Einzelspende der deutschen Parteiengeschichte. War dies reiner Zufall oder strafbare Vorteilsnahme? Sein mit vielen neuen Erkenntnissen versehenes Schreiben bezeichnet der Jurist und ehemalige Vizepräsident des Deutschen Bundestages als "persönliche Bewertungen" seiner im vergangenen Jahr durchgeführten "disziplinarrechtlichen Voruntersuchungen" gegen einstige Mitarbeiter im Kanzleramt Kohl.
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 12:34:52
      Beitrag Nr. 101 ()
      Wird Dir nicht selbst von diesem ausgelutschten Moralisieren schlecht?
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 13:21:43
      Beitrag Nr. 102 ()
      @Phlilipp: danke, wie immer sehr interessant :)
      @lintec: schnauze :)
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 17:37:19
      Beitrag Nr. 103 ()
      Dieser verschwurbelte Steinhauer mit seinem Schuldkomplex sollte sich zur psychiatrischen Behandlung bei einem geeigneten Arzt einfinden und mir -bzw unserer gesamten WG- nicht auf die Nerven gehen! Ich bin glücklich über jedes Prozent Rendite, das Herr Ehlerding in diesen schwierigen Zeiten herauswirtschaftet. Ob er das mit renovierten Plattenbauten, mit Ergaslieferungen aus Usbekistan oder sonstwie macht, ist mir egal.
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 18:14:16
      Beitrag Nr. 104 ()
      Was ist bitteschön verschwurbelt?
      Noch eine Frage sei erlaubt: was für einer WG gehe ich auf die Nerven?

      Mein Vorschlag: ignoriert doch meine Beiträge einfach.


      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 14.11.01 20:36:18
      Beitrag Nr. 105 ()
      @ lintec

      Du hast es in #103 selbst geschieben; Du bist kein Demokrat sondern ein Prostituierter.
      Geld ist offenbar Deine Religion.

      Trotzdem Gruß unicum
      Avatar
      schrieb am 15.11.01 14:57:23
      Beitrag Nr. 106 ()
      Das könnte Dir so passen: Einfach Deine Beiträge ignorieren. Deine Frau hat offensichtlich auch keine Ahnung.
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 18:12:27
      Beitrag Nr. 107 ()
      Der Spiegel Nr. 6 vom 07.02.2000 Seite 84

      IMMOBILIEN Spender und Spekulant

      Trickreiche Geschaefte haben das WCM-Imperium gross und seinen
      Mehrheitsaktionaer Karl Ehlerding reich gemacht. Die Firma ist der groesste
      boersennotierte Immobilienkonzern in Deutschland.

      Die Welt des Hamburger Milliardaers Karl Ehlerding, 57, ist ganz einfach:
      "Wir muessen E groesser A hinbekommen", lautet sein Geschaeftsprinzip. E
      steht fuer Einnahmen, A steht fuer Ausgaben.

      Damit ist er ziemlich weit gekommen. Jetzt steht der Sohn eines
      Bremerhavener Kaufmanns fuer Krabbenfischerei womoeglich vor der Erfuellung
      seines grossen Traums - er hofft, dass seine Firma WCM dieses Jahr endlich
      in den Deutschen Aktienindex (Dax) aufrueckt und er selbst damit in die
      erste Liga der Wirtschaftskapitaene.

      Damit bekaeme Ehlerding, ein unscheinbarer Mann mit Brille und
      listig-pfiffigem Blitzen in den Augen, etwas, das man sich mit Geld nicht
      kaufen kann: Respekt.

      Ehlerding, der im mittelstaendischen Hamburg-Niendorf lebt, ist einer der
      reichsten Maenner Deutschlands. Er gilt als scheu und zurueckhaltend, immer
      freundlich, doch als Verhandlungspartner knallhart. Ihm und seiner Familie,
      der Ehefrau Ingrid und den beiden Soehnen, gehoeren knapp zwei Drittel der
      WCM, die an der Boerse insgesamt gut 13 Milliarden Mark wert ist - und damit
      doppelt so viel wie Adidas oder Karstadt Quelle.

      Ausserhalb von Finanzkreisen war der Mann bislang kaum bekannt - bis er
      durch seine Millionenspende an die CDU und den skandalumwitterten
      Milliarden-Deal um 112 000 bundeseigene Eisenbahnerwohnungen ins Gerede kam.

      Der Berufsspekulant hatte sich stets im Hintergrund gehalten. Seine
      Geschaeftspraktiken gelten gleichsam als clever und undurchsichtig. Die
      letzte Anerkennung blieb ihm deshalb bis heute verwehrt.

      Kritische Beobachter, die das trickreiche Geflecht von Ehlerdings WCM
      durchleuchten, finden selten freundliche Worte. Die als zurueckhaltend
      geltende Schweizer Fachzeitung "Finanz und Wirtschaft" schreibt: "Es fehlt
      an der noetigen Tradition des Unternehmens, an Kontinuitaet und
      Transparenz."

      In einer Investment-Studie bemaengelt die Dresdner Kleinwort Benson Research
      (Dresdner Bank) die restriktive Informationspolitik: Folgen der
      Managemententscheidungen koennten von Aussenstehenden "kaum nachvollzogen"
      werden. Die "Boersen-Zeitung" beschreibt Ehlerdings Wirken als
      "bakteriologische Zersetzungstaetigkeit an den Raendern des Kapitalmarktes".

      Doch der Hauptaktionaer hat Erfolg wie kaum ein anderer Kaufmann in
      Deutschland: In nur zehn Jahren wuchs WCM vom unbekannten Aussenseiter zur
      groessten deutschen boersennotierten Immobiliengesellschaft. Die Aktie
      stieg, bereinigt um Kapitalmassnahmen, seit 1990 um mehr als 6000 Prozent
      auf ueber 37 Euro. Viele Kleinaktionaere, die sich um das Was und Wie nicht
      scherten, machte die WCM zu wohlhabenden Leuten.

      Ehlerding gilt als ausgebuffter Firmenhaendler und Steuerprofi. Seine
      Meisterstuecke sind Transaktionen mit ehemals gemeinnuetzigen
      Wohnungsbaugesellschaften.

      Denn leere Kassen zwingen die Kommunen immer haeufiger zur Privatisierung
      ihrer Liegenschaften. Den ersten Coup landete die WCM 1990 in
      Moenchengladbach. Sie erwarb die Mehrheit an der Gladbacher
      Aktienbaugesellschaft (GAB) und konnte rund 6100 Wohnungen uebernehmen.

      Der GAB-Deal wurde fuer Ehlerding zum Jackpot. Seine WCM hatte die Wohnungen
      weit unter Einzelverkaufspreis erworben. Das Eigenkapital der WCM stieg
      unter anderem durch diese Transaktion in einem Jahr von 42,5 Millionen auf
      560 Millionen Mark. Die "Frankfurter Allgemeine" schrieb voller Respekt von
      der "wundersamen Substanzvermehrung".

      Der eigentliche Clou des Geschaefts lag allerdings in einem Steuertrick:
      Durch reine Buchungsmassnahmen konnte Ehlerdings Mannschaft legale, aber
      kuenstlich geschaffene steuerliche Verluste von 420 Millionen Mark geltend
      machen - genug, um die Gewinne der WCM auf Jahre hinaus weitgehend
      steuerfrei einbehalten zu koennen.

      Steuervermeidung ist bei Ehlerding Programm. Weil gesparte Steuern leicht
      verdientes Geld sind, ist Ehlerdings Truppe stets auf der Suche nach Firmen
      mit so genannten Verlustvortraegen. Das sind in der Steuerbilanz
      festgehaltene Verluste, die in der Zukunft mit Gewinnen verrechnet werden
      koennen. Die WCM kauft diese Unternehmen, um unter deren Dach Gewinne
      steuerfrei zu vereinnahmen.

      Damit nutzt die WCM, die unter dem Grossaktionaer Ehlerding selbst nie eine
      Verlustphase durchlebt hat, Steuervorteile, die vom Gesetzgeber eigentlich
      zur Unterstuetzung angeschlagener Unternehmen gedacht sind. Verlustvortraege
      sollen Unternehmen nach einer Krise rasch neuen finanziellen Spielraum
      verschaffen.

      "Wir sind ein MDax-Wert, der richtig Geld verdient", freut sich WCM-Vorstand
      Karl-Ernst- Schweikert und verteidigt die Firmenphilosophie: "Profit ist
      doch nicht unanstaendig." Ehlerding selbst weist sein Erfolgsrezept als
      Handwerk aus dem ersten Betriebswirtschafts-Seminar aus. Er lese jeden Tag
      15 Zeitungen, studiere Geschaeftsdaten und Firmenhandbuecher: " Ich nehme
      die Firma persoenlich in Augenschein und besorge mir die oertliche Zeitung.
      Und wenn ich schliesslich ueberzeugt bin, dass der Wert der Firma hoeher
      liegt als der Boersenkurs, dann kaufe ich."

      So oder so aehnlich macht die WCM jaehrlich Millionengewinne. Dabei geht es
      jedoch oft um ein schnelles Geschaeft und nicht, wie WCM-Mitinvestor
      Klaus-Peter Schneidewind gern behauptet, um ein "langfristiges Engagement"
      in den Firmen.

      Bei der Hamburger Spar Handels AG kuendigte WCM Anfang 1996 an, die
      Umsatzrendite bis 1999 verdreifachen zu wollen. Doch schon eineinhalb Jahre
      spaeter gab die WCM-Gruppe die Kontrolle ueber Spar (circa zehn Milliarden
      Mark Umsatz, 25 340 Mitarbeiter) an den franzoesischen Einzelhandelsriesen
      Intermarche ab.

      Beim Versicherungskonzern Wuerttembergische AG
      Versicherungs-Beteiligungsgesellschaft stieg WCM Ende 1998 nach drei Jahren
      mit einem satten Plus von 235 Prozent aus. Vor allem durch dieses glaenzende
      Geschaeft schnellte der Konzerngewinn 1998 von 219 Millionen Mark im Vorjahr
      auf 402 Millionen Mark hoch.

      Vom Bekleidungsfilialisten Jean Pascale trennte sich die WCM 1997 schon nach
      zwei Jahren. Die in die Firma gesetzten Hoffnungen hatten sich eben nicht
      erfuellt.

      Zu seinem Image als windiger Finanzjongleur hat Ehlerding in der
      Vergangenheit selbst beigetragen. Schon vor dem Einstieg als
      Mehrheitsaktionaer bei WCM besass er den Ruf als Experte fuer zweifelhafte
      Geschaefte.

      Als Aufsichtsratsvorsitzender der VA Vermoegensverwaltungs AG war er
      naemlich schon Mitte der achtziger Jahre an aeusserst waghalsigen Aktien-
      und Optionsgeschaeften beteiligt, durch die ein zweistelliger
      Millionenverlust entstand. Die Drei-Mann-Firma VA, gestand spaeter ihr Chef
      Bernd Guenther, scheiterte an ihrer "Gewinnerzielungssucht". Ehlerding
      entzog sich der Verantwortung, indem er sein Mandat ueberstuerzt
      niederlegte.

      Nur ungern laesst er sich in die Karten schauen: 1992, in den Anfaengen der
      heutigen WCM, verschleierte die Familie Ehlerding den Umfang ihres
      Aktienbesitzes und liess sich durch einen Strohmann vertreten. So uebernahm
      der heutige Grossaktionaer unerkannt die Kontrolle ueber das Unternehmen,
      was die uebrigen Aktionaere deutlich irritierte.

      Im Immobiliengeschaeft will das Unternehmen auch kuenftig expandieren. Der
      Bund verfuegt noch ueber rund 420 000 Wohnungen, die Laender ueber 340 000,
      die Kommunen sogar ueber fast 3 Millionen. Mittelfristig sollen aus diesem
      Bestand 400 000 Wohnungen privatisiert werden, "davon wuerde WCM gern 80 000
      bis 100 000 uebernehmen", sagt WCM-Vorstand Karl-Ernst Schweikert.

      Rund 25 000 Wohnungen gehoeren dem Unternehmen schon jetzt. In Bremen, Kiel
      und Moenchengladbach zaehlt die WCM bereits heute zu den groessten
      Wohnungsvermietern. Der Zuschlag fuer solche Wohnungspakete ist wie eine
      Lizenz zum Gelddrucken: Als Filetstueck gelten die 112 000 Wohnungen der
      Deutschen Bahn. 1998 erhielt die WCM als Teil eines Bieterkonsortiums den
      Zuschlag fuer mehr als 30 000 Eisenbahnerwohnungen - alle in
      Westdeutschland. Nach Berechnungen der Dresdner Kleinwort Benson Research
      handelte WCM einen Kaufpreis von 1060 Mark pro Quadratmeter Wohnflaeche aus.
      Beim Wiederverkauf einzelner Wohnungen koennte jedoch leicht das Doppelte
      erzielt werden.

      Die Gewinne daraus waeren wieder mal fast steuerfrei. Denn als die
      fiskalischen Privilegien der gemeinnuetzigen Wohnungsbaugesellschaften zum
      1. Januar 1990 abgeschafft wurden, erhielten diese noch ein
      Abschiedsgeschenk: Auf die Wertsteigerungen, die in der Zeit der
      Gemeinnuetzigkeit erzielt wurden, muessen keine Steuern gezahlt werden.

      Das Geschaeft mit den Bahnwohnungen liegt jedoch auf Eis. Der Betriebsrat
      der Bahn wehrt sich gegen die Privatisierung. Der Verkauf wurde vorerst
      gestoppt.

      Fuer Ehlerdings WCM ist ein Abschluss heute unwahrscheinlicher denn je. Vor
      allem die private Millionenspende des Ehepaars Ehlerding an die CDU brachte
      die Kritiker gegen die WCM auf: zu augenfaellig scheint die zeitliche Naehe
      der Spende und der Zuschlag fuer die Immobilienspekulanten im Juni 1998.

      Gute Kontakte in die Politik scheinen fuer den Erfolg in dieser Branche
      jedoch unerlaesslich: Deutlich zeigte das der Aufstieg der RSE-Gruppe, einst
      der aergste Ehlerding-Konkurrent, den er mittlerweile geschluckt hat.

      Als RSE noch fuer "Rinteln-Stadthagener Eisenbahn" stand, war die Firma
      winzig. Erst als eine Gruppe privater Investoren die Gesellschaft mit
      Kapital ausstattete und sie fuer ehemals gemeinnuetzige
      Wohnungsgesellschaften bieten liess, kam das Geschaeft in Schwung.

      Ploetzlich wurde die kleine RSE zur Konkurrenz fuer die etablierte,
      finanzstarke WCM: Beim Poker um eine der Perlen der ehemals gemeinnuetzigen
      Wohnungsbaugesellschaften Deutschlands, der so genannten Bremischen, rund
      7000 Wohnungen in Bremen, erhielt RSE im Juni 1997 den Zuschlag, obwohl WCM
      fuenf Millionen Mark mehr geboten hatte. Angeblich versaeumte WCM beim
      Einreichen eines noch hoeheren Gebots eine Frist.

      Der RSE-Erfolg wird nicht zuletzt den "entsprechend guten Kontakten in
      Politik und Wirtschaft" des Vorstandsvorsitzenden Lutz Ristow, 59,
      zugeschrieben, heisst es in einer Studie des Privatbankhauses Sal.
      Oppenheim. Zu den Initiatoren und Anteilseignern der RSE zaehlt der
      Rechtsanwalt Joachim Theye, der mit Ex-Aussenminister Hans-Dietrich Genscher
      in einer Anwaltssozietaet arbeitet und ueber beste Verbindungen in die
      CDU-Spitze verfuegt.

      Ehlerding wollte jedoch nicht laenger zuschauen, wie ihm die Konkurrenz die
      besten Geschaefte wegschnappte. Als sich RSE im November 1998 schon wieder
      ueberraschend gegen 74 nationale und internationale Mitbieter durchsetzte
      und die Berliner Gemeinnuetzige Heimstaetten- AG mit 34 900 Wohnungen zu
      einem exzellenten Preis von rund 1000 Mark pro Quadratmeter erwarb, schlug
      er zu.

      Er kaufte den Mitstreiter RSE einfach ueber die Boerse auf. Heute ist es
      Ehlerding, der bei dem ehemaligen Konkurrenten ueber seine WCM als
      Hauptaktionaer das Sagen hat.

      Der RSE-Chef Ristow mit seinen politischen Kontakten hat jedoch auch im
      Reich des Karl Ehlerding eine grosse Zukunft: Er soll schon in Kuerze den
      Vorstandsvorsitz von WCM uebernehmen. SUSANNE KOELBL
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 18:13:08
      Beitrag Nr. 108 ()
      ich habe etwas interessantes gefunden: http://www.anlegerschutz-check.de/wcm_inhalt.htm
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 18:39:22
      Beitrag Nr. 109 ()
      @ps

      interessant ja, aber was sind genau die Konsequenzen aus diesem Vorgang?
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 19:21:32
      Beitrag Nr. 110 ()
      @ PhiIippSteinhauer

      Lass dich nicht von Gerlach verarschen, der ist weltbekannt und noch berüchtigter als der selbsternannte GURU Förtsch.
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 20:31:12
      Beitrag Nr. 111 ()
      @collinz nur mal so aus neugier: hast du dazu nähere infos? finde eigentlich den artikel ziemlich gut mit quellen belegt
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 11:49:15
      Beitrag Nr. 112 ()
      @PhilippSteinhauer

      Habe mir gerade mal den GB vorgenommen.

      Das, was im Gerlach-Report dargestellet ist, ist m.E. nicht besonders bedenklich, zumal die Earnings für mich immer noch weniger Aussagekraft haben, als die Cash Flows.

      Desweiteren kann ich eine signifikante Kapitalverflechtung zwischen GIVAG und WCM nicht feststellen. Alles andere (hier Vernetzung genannt) gibt es in jedem Wirtschaftssegment.

      Desweiteren sind die hier dargestellten FK-Quten der GIVAG in Bezug auf das Nominalkapital absolut nicht außergewöhnlich.

      Hier wird offensichtlich versucht, einen Skandal zu kreieren, wo keiner ist.
      Bis das auch die letzten Dummies und Nachplapperer gemerkt haben, heißt es: Bei günstigen Kursen nachkaufen, denn langfristig sind immer noch die Fundamentaldaten relevant...
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 14:13:27
      Beitrag Nr. 113 ()
      Aus der aktuellen "Finanzwoche" von Dr. Ehrhardt:

      "Sumpfblüten der extremsten Überspekulation an den Weltbörsen in den letzten
      Jahren sind auch die "raider" - jene Unternehmen, die andere Gesellschaften
      (oft auf Kredit!) aufkaufen, um sie dann auszuschlachten. Ähnliches war
      bekanntlich durch WCM (4,8 Euro) bei FW-Altempfehlung Klöckner passiert. Wäre
      das Unternehmen unabhängig und würde von Unternehmenschef Schmitz geführt,
      würde die eigentlich erstklassige Aktie wahrscheinlich heute noch in der
      Nähe des Höchstkurses von 25 € notieren (inzwischen auf 11 € mehr als
      halbiert. Wer Klöckner in WCM-Aktien tauschte, erlebte eine noch viel
      schlimmere Kapitalvernichtung. Wir gut Schmitz arbeitete, zeigt sich jetzt
      auch am rechtzeitigen Verkauf (vor der Klöckner-Übernahme durch WCM) der
      jetzt insolventen ehemaligen Klöckner Tochter Peguform. Schmitz verkaufte
      den 1,7 Mrd. € Umsatz Autozulieferer zu einem ausgezeichneten Preis in
      weiser Voraussicht der Branchenverschlechterung in den USA. Von
      Gewerkschaftsvertretern wurde er damals als "Vaterlandsverräter" öffentlich
      angegriffen, was einen bezeichnenden Blick nicht nur auf die durch die
      letzten Lohnerhöhungen arbeitsplatzvernichtenden Aktivitäten der
      Gewerkschaften, sondern auch auf ihre Ausländerfeindlichkeit wirft. Die
      ungesunden spekulativen Auswüchse bei Unternehmensaufkäufen und
      Zerschlagungen á la WCM werfen ein bezeichnendes Licht auf die "Aktienkultur" in Deutschland."
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 15:39:09
      Beitrag Nr. 114 ()
      @ Phil

      in wieviele Threads willst Du denn noch diese "spektakulären" Ausführungen von Gerlach stellen ? Langsam kennt glaub ich jeder im Board Deine Aversion gegen Ehlerding...

      Nochmal zu Ehrhardt: Ist das auch Deine Meinung oder wie ist Deine eigene Meinung zu WCM ?

      Ciao

      Art
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 16:08:12
      Beitrag Nr. 115 ()
      @Art: Ich sehe "Raider" nicht als "Sumpfblüten der extremsten Überspekulation an den Weltbörsen". Sie können sicher eine korrigierende Funktion innerhalb einer funktionierenden Volkswirtschaft haben. Jedoch handeln da auch nur Menschen, und ich denke, dass grade Herr Ehlerdings ruppiges Verhalten einigen hochkarätigen Unternehensführern gegenüber viel zerstört hat. Aus der Aktionärssicht können "Raider" einem schöne Gewinne bescheren.

      Ich habe - wie Du sicher mitbekommen hast - eine recht kritische Meinung über die WCM. Diese setzt sich aus einem ganzen Bündel an Punkten zusammen. Es reicht von der wohl mit vielen Fragezeichen zu versehenen Ausgliederung der WCM aus der IG Farben über die vielen Versprechen die gebrochen wurden, die ganzen Falschaussagen und die Intransparenz über das "steueroptimale Handeln" der Herren bis hin zu dem Punkt "Person Ehlerding", welcher jetzt wohl der WCM seine Cobank Aktien untergeschoben hat während gleichzeitig aus der Familie wohl WCM Aktien verkauft wurden.

      Dies alles soll aber nicht bedeuten, dass die WCM Aktie nicht bei einem Punkt x unterbewertet sein könnte.


      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 23:02:19
      Beitrag Nr. 116 ()
      Endlich sind wir mal einer Meinung, Art :)

      "in wieviele Threads willst Du denn noch diese "spektakulären" Ausführungen von Gerlach stellen ? Langsam kennt glaub ich jeder im Board Deine Aversion gegen Ehlerding..."

      Besser hätte ich es wirklich nicht formulieren können.
      ______________

      Wieder mal völlig daneben sind dagegen Philipps Statements:

      1. "Dies alles soll aber nicht bedeuten, dass die WCM Aktie nicht bei einem Punkt x unterbewertet sein könnte."

      Wenn Du hier schon den Guru rauskehrst und vorgibst, alles über die WCM zu wissen, dann erzähle uns doch bitte auch, wann die WCM unterbewertet ist. Das sie bei einem Punkt x unterbewertet ist, wenn x=1 oder x=2, ist doch wohl jedem Laien klar. Solche Floskeln kannst Du Dir also demnächst sparen, wenn nichts weiter dahintersteckt, außer Wichtigtuerei!

      Drück dich demnächst bitte mal genauer aus, wenn Du solche Aussagen triffst.

      2. "Sie können sicher eine korrigierende Funktion innerhalb einer funktionierenden Volkswirtschaft haben."

      ???? Verstehe ich nicht, bin wahrscheinlich zu blöd in VWL. Oder Du zu clever? Klingt jedenfalls hochtrabend!

      3. "Ich habe - wie Du sicher mitbekommen hast - eine recht kritische Meinung über die WCM."

      Habe ich noch nicht gemerkt. Sonst vermutlich auch niemand!

      4. "die ganzen Falschaussagen und die Intransparenz über das "steueroptimale Handeln" der Herren bis hin zu dem Punkt "Person Ehlerding", welcher jetzt wohl der WCM seine Cobank Aktien untergeschoben hat während gleichzeitig aus der Familie wohl WCM Aktien verkauft wurden."

      Ganz schön viele, heiße Spekulationen (..."Person Ehlerding"..."wohl der WCM seine Cobank Aktien untergeschoben", "gleichzeitig aus der Familie wohl WCM Aktien verkauft" ) und wenig Substanz für nur einen Satz. Der Vorwurf der "ganzen Falschaussagen" ist schon harter Tobak. Was meinst Du genau? Hat sich der WCM Anwalt schon mal bei Dir gemeldet?

      Fazit: Eigentlich nur wieder vage Vermutungen, Spekulationen und viele "wohl", "hätte" und "könnte". Heiße Luft eben, wie wir`s gewohnt sind, Tag für Tag...

      P.S. Was ist denn eigentlich aus der Visionmaker AG geworden? Gibt`s da auch irgendwelche "Netzwerke" zu anderen Firmen?
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 18:53:52
      Beitrag Nr. 117 ()
      Sehr geehrter Asphalt Cowboy,

      derartige Unverschämtheiten wie ich sie hier von Ihnen und weiteren ähnlichen Schreibern (um das Wort Schmierer nicht in den Mund zu nehmen) wie Crucial Supreme, NMspezi, etc. (Phasenweise wurde mit einem Namen sogar ein Familienmitglieder von mir der Lächerlichkeit preis gegeben) sind mir so bisher noch nicht begegnet. Es ist geradezu bezeichnend, dass Sie hier meine Ausführungen zu "Raidern" als Stuss abqualifizieren wollen, während sie die ähnlich lautenden Ausführungen von "Art Bechstein" gestern in einer Laudatio in den Himmel loben!

      Die hier von Ihnen (möglicherweise handelt es sich auch nur um einen Autor, hierauf deutet u.a. der ähnliche Schreibstil hin) hier abgeladenen Unverschämtheiten mir gegenüber haben einzig und allein eine Diffamierung meiner Person und/oder ein mundtodmachen von mir zum Ziel. Ihr Ziel ist es doch die Person Philipp Steinhauer in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken und mich möglichst vollkommen hier vom Veröffentlichen von Beiträgen abzuhalten. Eine Kontaktaufnahme mit Ihnen und den anderen oben genannten Schreibern ist für mich bisher gar nicht möglich gewesen.

      Und falls Sie tatsächlich durch meine Beiträge hier irgendwie gestört werden, vielleicht weil sie zu spekulativ, zu schwammig, zu schleimig oder sonst etwas sind, so sei Ihnen gesagt, dass Sie durch Ihre Unverschämtheiten mich hier nicht vom Veröffentlichen von Beiträgen abhalten können. Sie brauchen übrigens meine Beiträge auch gar nicht zu lesen!

      Und sowieso: Eine Kritik von Ihnen ist vollkommen fehl am Platze. Von Ihnen und den anderen oben genannten Schreibern kamen bisher fast ausschließlich Forderungen und Diffamierungen. "Philipp erläutere dies doch genau" (da zu schwammig, etc.), "Philipp wie verhält es sich denn hiermit?", "Ganz schön viele, heiße Spekulationen" so oder ähnlich sind Ihre Sätze gestrickt. Substantielle Beiträge sucht man hingegen mit der Lupe. Wer nimmt muss aber auch geben!

      Ihr Verhalten ist somit nicht nur in höchstem Masse unverschämt, sie sind auch fordernd. Was ist denn eigentlich mit Ihnen los? Denken Sie ernsthaft, dass ich Ihnen noch eine Frage beantworten werde, u.a. nachdem ich mir in der "Kongo Geschichte" die Finger wundgeschrieben habe und von Ihnen nur weiteres forderndes Feedback kam? Also noch mal: Wer nimmt muss auch geben können! Und Sie nehmen hier nur!

      Sie sind hier wie eine Hydra, gegen die man nichts ausrichten kann. Ich muss hier wegen Ihnen hier auf Schritt und Tritt aufpassen irgendetwas zu schreiben, was fünf Minuten später von Ihnen beanstandet werden könnte. Vielleicht schreibe ich auch deswegen so schwammig. Schon einmal daran gedacht?

      Das besonders "asoziale" ist ja, dass Ihre Beiträge durchaus wirksam sind. Zwar ist mir im persönlichen Gespräch mit vielen Boardteilnehmern bewusst geworden, dass diese mehrheitlich ihr Verhalten als störend empfinden, aber leider macht diesen Leuten eine Boarddiskussion mit mir gar keinen Spaß mehr.

      Der Grund für dieses Handeln ist mir unbekannt, könnte aber auf einer persönlicher Ebene liegen. Ist dem tatsächlich so, so bitte ich Sie nun letztmalig um eine persönliche Kontaktaufnahme per e-Mail mit mir. Vielleicht kann man ja die Dinge klären.


      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 20:10:45
      Beitrag Nr. 118 ()
      @Philipp: Mach dich doch nicht so wichtig. Es geht überhaupt nicht um dich, du bist so unwichtig wie sonst kaum etwas. Es geht um den Quatsch den du bei fast jedem Posting von dir gibst.
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 12:28:45
      Beitrag Nr. 119 ()
      09:19 17Jul2002 RTRS-WCM-Aktie unter Druck nach skeptischer Äußerung zu
      Ergebnisziel

      Frankfurt, 17. Jul (Reuters) - Die Aktie des
      Immobilienbeteiligungsunternehmens WCM<WCMG.DE> ist am Mittwochmorgen zu

      Handelsbeginn um gut 15 Prozent eingebrochen, nachdem WCM-Chef Roland
      Flach
      das Erreichen des Ergebnisziels 2002 in Frage gestellt hatte.
      Wenn der Markt so schwach bleibe, werde es schwierig, den für dieses

      Jahr prognostizierten operativen Gewinn von 150 Millionen Euro zu
      erreichen,
      zitierte die "Börsen-Zeitung" den WCM-Vorstandsvorsitzenden in ihrer
      Ausgabe
      am Mittwoch. Wie es weiter hieß, plant WCM-Großaktionär Karl Ehlerding
      den
      Verkauf eines Großteils seiner Papiere an einen strategischen Investor.
      Zur
      Reduzierung seiner privaten Schulden wolle er 20 bis 25 Prozent seines
      WCM-Anteils für "deutlich über vier Euro" je Aktie abgeben, sagte
      Ehlerding
      der Zeitung.
      Bis 9.15 Uhr MESZ baute die Aktie ihre Verluste auf fast 19 Prozent
      aus
      und notierte bei 3,20 Euro.
      ben/pag
      ENDS
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 17:14:22
      Beitrag Nr. 120 ()
      ich habe grade einen langfristigen WCM Chart vor mir, die Aktie hat sich innerhalb von acht Jahren immerhin noch verdreifacht bei gleichzeigtiger inflationierung der Aktien

      ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Wohnimmobilien sich innerhalb von acht Jahren in ihrem Wert verdreifacht haben

      eine wirklich spannende Idee wäre es WCM zu verstaatlichen, so könnten die ersparten Steuern wieder zurückgeholt werden
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 17:48:14
      Beitrag Nr. 121 ()
      zur Info: WCM ist auch Hunzinger Kunde


      Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung hat
      Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) aufgefordert, "in
      kürzester Zeit" zu Medienberichten über seine Kontakte zu dem PR-
      Berater Moritz Hunzinger Stellung zu nehmen.

      Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye sagte am Mittwoch in Berlin, es
      werde darauf gedrängt, dass Scharping sich möglichst rasch zu den
      Berichten äußere. "Die Bundesregierung hat keine Stellung dazu." Es
      gehe darum, einen Vorgang zu bewerten, "der ausschließlich im
      privaten Bereich des Ministers anzusiedeln ist". Auf die Frage von
      Journalisten, ob Scharping die volle Rückendeckung der Regierung
      habe, antwortete Heye ausweichend: "Ich finde man muss dem
      Bundesminister überhaupt erstmal Gelegenheit geben, zu dem Vorgang
      Stellung zu nehmen, und danach kann man dann eine Bewertung
      vornehmen, wenn sie dann noch notwendig ist." Er sei überzeugt, dass
      Scharping alle Fragen überzeugend beantworten könne. "Ich gehe davon
      aus, das Scharping sich nichts hat zuschulden kommen lassen."

      MEDIEN: PR-MANN HUNZINGER ZAHLTE RUND 140.000 MARK

      Bereits am Montag hatten "Süddeutsche Zeitung" und "Bild"-Zeitung
      über ein kurz vor der Bundestagswahl 1998 eingerichtetes Konto
      Scharpings berichtet, für das der PR-Mann Hunzinger eine Vollmacht
      habe. Hunzinger habe auf dieses Konto insgesamt rund 140.000 DM (rund
      72.000 Euro) eingezahlt. Nach Angaben Hunzingers handelt es sich
      dabei um ein Vorabhonorar für Scharpings Memoiren sowie um die
      Honorierung dreier Vorträge, die Scharping nach seiner Amtszeit als
      Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, aber vor Antritt seines
      jetzigen Amts gehalten habe.

      MINISTERIUM SPRICHT VON PRIVATER ANGELEGENHEIT

      Das Wochenmagazin "Stern" berichtet am Mittwoch vorab, in der bei dem
      PR-Berater über Scharping angelegten Akte befinde sich eine
      Spendenbestätigung einer privaten Hochschule an Hunzinger sowie eine
      an Scharping adressierte Rechnung für einen Kleiderkauf in Höhe von
      über 50.000 Mark (rund 26.000 Euro) aus dem Jahr 1999. Kurz vor einer
      Reise des Ministers nach Ägypten und in die Vereinigten Arabischen
      Emirate habe Hunzinger einen Vertreter der Rüstungsindustrie, der
      sich um Exportgenehmigungen für U-Boote in diese Länder bemühe, mit
      Scharping zusammen gebracht.

      Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte, es handele
      sich um eine private Angelegenheit Scharpings. Daher könne er dazu
      keine Stellung nehmen. Scharping war für eine Stellungnahme nicht
      erreichbar. Am Dienstag hatte er erklären lassen, Journalisten
      könnten seine Unterlagen einsehen.

      Scharping war in seiner Amtszeit als Bundesverteidigungsminister
      bereits mehrfach in den eigenen Reihen heftig unter Druck geraten. Im
      Sommer 2001 stand er wegen Urlaubsfotos mit seiner neuen Freundin
      Kristina Gräfin Pilati in der Kritik. Zudem musste er sich für Flüge
      mit der Flugbereitschaft nach Mallorca und zu Pilati rechtfertigen.
      In der SPD wird davon ausgegangen, dass er bei einem Wahlsieg der SPD
      dem Kabinett nicht mehr angehören wird.
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 21:34:44
      Beitrag Nr. 122 ()
      Herr Steinhauer: Ihre Beiträge zur WCM waren und sind vor allem eins: Unsinn! Ein Herr Homm hat sich in seiner Studie (auch wenn er kurz darauf eine Kehrtwende vollzogen hat) immerhin noch mit dem Unternehmen beschäftigt und sich Gedanken zu möglichen Risiken und Chancen gemacht. Soweit sind Sie noch nicht mal ansatzweise vorgedrungen, obwohl Sie sich nun schon seit Jahren über die Gesellschaft und ihren Großaktionär Gedanken machen.

      Was wollen Sie eigentlich beweisen? Dass Sie recherchieren können? Fehlanzeige. Dass Sie sich mit der Materie auseinandergesetzt haben? Haben Sie nicht, sonst wüßten Sie es besser. Ihre Fachkompetenz? Das ging daneben.

      Die WCM hat sich die Entwicklung des Commerzbank-Pakets mit Sicherheit verschätzt und die Risiken nicht ausreichend berücksichtigt. Dass wir mit der Commerzbank einen DAX-Wert haben, der sich innerhalb von 2 Jahren drittelt, ist aber sicherlich auch eine Ausnahmesituation. Dies bleibt aber eine einzelne, wenn auch folgenschwere Fehleinschätzung und zeigt vor allem eines: Niemand ist groß genug, um nicht zu straucheln. Von einem Fall ist die WCM allerdings noch weit entfernt und auch wenn die Wellen jetzt hoch schlagen, wollen wir doch mal abwarten, was noch passiert.

      Festhalten wollen wir aber doch eines: Was Ehlerding in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, sucht seinesgleichen. Für die Aktionäre wurden über mehr als 10 Jahre in Folge steigende Gewinne erwirtschaftet, die an die freien Aktionäre in Form von Dividenden (anfangs unter Dividendenverzicht des Großaktionärs) und Gratisaktien weitergegeben wurden. Was hier geleistet wurde hatte mit Glück, vor allem aber mit Geschick zu tun. Das Verdienen der Hunderten von Millionen Euro mit den großen Paket-Deals und zuletzt mit dem Heben der Reserven bei Klöckner ist in Deutschland für eine börsennotierte Gesellschaft bisher einmalig.

      Jetzt kommen Sie mit so einem (verzeihen Sie mir an dieser Stelle, daß ich das Kind beim Namen nenne) Geschwätz wie in #120 an. Dazu noch das Posting in #121, wo ein völlig sachfremder und aus dem Zusammenhang gerissener Text mit dem Hinweis versehen wird, daß WCM auch Kunde von Hunzinger sei. Das ist ja fast so, als würden Ihre speziellen Freunde im WO-Board überall ergänzen, daß der METABOX-Chef auch Steinhauer heißt.

      Herr Steinhauer, was Sie hier im Board veranstalten ist "unterste Schublade" und Sie sollten sich fragen, ob Sie Ihrem eigenen Anspruch gerecht werden. Gegen sachlich fundierte Kritik ist mit Sicherheit nichts zu sagen, im Gegenteil. Aber von "sachlich" sind Sie im Zusammenhang mit WCM genauso weit entfernt wie von "fundiert".

      Grüße

      Peer Share
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 22:06:52
      Beitrag Nr. 123 ()
      @PeerShare: Mein Anspruch in diesem Thread war die Infos zum CDU Spendenskandal in Zusammenhang mit Herrn Ehlerding zusammenzutragen, es ging hier nicht um eine Analyse der WCM Aktie. Auch wenn ich damals hier durch einige Kommentare davon abgehalten werden sollte habe ich diesen Anspruch in meinen Augen zumindest zufriedenstellend erfüllt, zu diesem Thema ist inzwischen eigentlich alles gesagt. Sobald es in der Sache etwas neues gibt steht es dann wieder hier.

      Solange trage ich hier generelle WCM betreffende Informationen und Gedanken zusammen.


      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 22:30:44
      Beitrag Nr. 124 ()
      Wenn Sie mich fragen, Herr Steinhauer: Sie sind besessen!

      Das betrifft nicht nur die WCM und die SPARTA sondern genauso alles was mit Dr. Ristow zu tun hat. Das Thema "Objektivität" bleibt dabei jeweils auf der Strecke. Denken Sie mal darüber nach.

      Sehen Sie es mir nach, wenn ich mich jetzt erst einmal aus dieser Diskussion wieder ausklinke.

      Grüße

      Peer Share
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 22:46:28
      Beitrag Nr. 125 ()
      @PeerShare: Ich habe nie in Anspruch genommen in Sachen WCM und Herrn Ehlerding hier im Board objektiv zu sein. Ich denke aber schon, dass es erfrischend war hier die Schattenseiten dieses Wirkens zu beleuchten.

      Und seien Sie doch einmal ehrlich: mit meiner Skepsis WCM gegenüber lag ich angesichts des dramatischen Kursverfalls gar nicht so falsch.


      Beste Grüße, Philipp Steinhauer
      philippsteinhauer@yahoo.de
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 23:13:00
      Beitrag Nr. 126 ()
      Herr Steinhauer, möchten Sie die vollständige Rechnung, wann Sie wo und wie oft mit Ihrer Einschätzung richtig oder falsch lagen tatsächlich aufmachen?

      Sie nehmen nicht mal für sich selbst in Anspruch objektiv zu sein? Das wäre das mindeste, was ich von Ihnen erwartet hätte. Aber ich habe es an anderer Stelle ja schon einmal gesagt: Offenbar habe ich mich getäuscht.

      Und dass Sie jetzt noch für sich in Anspruch nehmen wollen mit Ihrer "Skepsis" (das ist nun wirklich das falsche Synonym für "Aversion" ) den drohenden Kursverfall der WCM-Aktie vorausgesehen zu haben, schlägt dem Fass nun glatt den Boden aus.

      Wenn Sie irgendwann in Ihrem Leben auch nur 1000tel von dem erreichen was Herr Ehlerding erreicht hat, werde ich vor Ihnen den Hut ziehen.

      Nochmal die Frage: Was wollen Sie mit Ihren Ausführungen wem beweisen? Ihre fehlende Objektivität. Das ist jedenfalls gelungen.

      Grüße

      Peer Share
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 23:19:04
      Beitrag Nr. 127 ()
      @PeerShare: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich habe geschrieben, dass ich hier im Board nicht für mich in Anspruch nehme in Sachen WCM objektiv zu sein.
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 23:45:49
      Beitrag Nr. 128 ()
      @ Philipp Steinhauer und Peer Share:

      möchte mich nicht zusehr in euer Kompetenzgerangel einmischen, aber ......
      .........selbst wenn ihr euch hier verbal die Köpfe einschlagen wollt, hilft dies keineswegs eine ordentliche und vorallem sachliche Auseinandersetzung zur WCM zu führen !

      Baltikteam
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 08:08:47
      Beitrag Nr. 129 ()
      Steinauer=Optimann, zumindest die gleiche witzige Diktion!
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 08:46:38
      Beitrag Nr. 130 ()
      Heute mal FAZ lesen ...kleine Bank die in Schwierigkeiten ist hat die Aktien auf den Markt verkauft ... mal sehn wann die Rückkäufe kommen , WCM ist alles andere als insolvent ( wenn man den Kurs sieht , in 3 Monaten von 10 auf 3 ) zudem stecken noch viele Banken voll in WCM ... die werden JETZT nicht in diese Kurs prügeln ...


      Also , vielleicht mal nen SB setzen


      Gruß CURE
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 09:21:44
      Beitrag Nr. 131 ()
      Aufgrund des eingetrübten Ausblicks von WCM hätten die Analysten ihre Gewinnprognosen nach unten korrigiert. Im Jahr 2002 werde nun ein EpS von 0,48 Euro erwartet. Hier sei man zunächst von 0,70 Euro ausgegangen. Im darauffolgenden Jahr werde das EpS nun auf 0,74 Euro nach zuvor 1,03 Euro geschätzt. Derzeit raten die Analysten von Independent Research die Aktien von WCM abzustoßen und stufen den Titel daher von "übergewichten" auf "untergewichten" herunter.



      Ne ne , KGV dann etwas über 5 in 2002 ,,, nächstes Jahr, "nur " KGV 3 bis 4 ...

      Und was passiert erst wenn die Börsen drehen ...???




      CURE
      Avatar
      schrieb am 24.11.06 16:56:55
      Beitrag Nr. 132 ()
      upp :)
      Avatar
      schrieb am 24.11.06 17:14:03
      Beitrag Nr. 133 ()
      DGAP-Adhoc: WCM Beteiligungs- und Grundbesitz- AG: Insolvenzanmeldung

      08.11.2006, 13:16:15

      WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG / Insolvenz

      08.11.2006

      Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


      Die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG teilt mit, dass die Gesellschaft, bedingt durch die außerordentliche Kreditkündigung der HSH Nordbank AG (HSH), zum 8.11.2006 Insolvenz angemeldet hat.

      Die bis heute morgen geführten intensiven Verhandlungen zur Rückführung des Kredits führten nicht zum Erfolg.

      Die HSH beabsichtigt, die für den Kredit als Pfand überlassenen Aktien zu versteigern.

      Gegen die von der HSH vorgesehen Verwertungsabsichten im Rahmen einer öffentlichen Versteigerung hat der Vorstand der WCM heute beim zuständigen Gericht einen Antrag auf einstweilige Verfügung gestellt, mit dem Ziel, die geplanten Verwertungsmaßnahmen zu unterbinden.

      Die Verfügung wird im Wesentlichen damit begründet, dass die Kreditkündigung aus Sicht der WCM rechtsunwirksam ist und die ausgereichten Darlehen Eigenkapitalersetzenden Charakter haben.


      Der Vorstand




      DGAP 08.11.2006


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