checkAd

    Fraport: MDax-Aufstieg könnte Abstieg bedeuten - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 06.08.01 12:42:16 von
    neuester Beitrag 21.08.01 21:46:34 von
    Beiträge: 3
    ID: 450.695
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 285
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 12:42:16
      Beitrag Nr. 1 ()

      Drei Monate nach dem Börsengang könnte Fraport sein Ziel bereits erreichen: Aufnahme in den MDax. Doch aus dem Aufstieg könnte ein Abstieg werden. Schließlich wird der Flughafen-Ausbau dann wieder deutschlandweit diskutiert.

      Am morgigen 7. August entscheidet die Deutsche Börse, ob Porsche aus dem MDax verbannt wird. Der Autobauer weigert sich trotzig Quartalszahlen vorzulegen. Jüngsten Äußerungen aus Börsenkreisen zufolge ist der Ausschluss der Zuffenhausener damit beschlossene Sache. Nun geht das große Spekulieren um die Porsche-Nachfolge los. Heißester Kandidat ist der erst vor zwei Monaten an der Börse debütierte Flughafen-Betreiber Fraport.

      Fraport-Chef Wilhelm Bender dürfte gerade Freudensprünge machen. Viel eher als geplant könnte sein Unternehmen den Zielflughafen erreichen. Immer wieder hatte Bender zum Börsengang betont, dass die Notierung im Amtlichen Handel „nur eine Zwischenstation“ sei. Der Gedankengang, der dahinter steht ist klar. Schließlich bedeutet eine Aufnahme in einen Auswahlindex ein gesteigertes Investoreninteresse an der Aktie. Vor allem auf Midcaps spezialisierte Fonds könnten der Fraport-Aktie zu Kurssprüngen verhelfen.

      Doch die Aufnahme in den MDax hat für Fraport auch seine Schattenseiten. Schließlich ist es mittlerweile sehr still geworden um den geplanten Ausbau und das damit verbundenen Nachtflugverbot. Zum Börsengang im Juni diskutierte noch ganz Börsendeutschland mit. Nun ist daraus allenfalls ein regionales Problem geworden. Sobald Fraport im Index ist, werden sich Anleger - und hier vor allem Fondsmanager - wieder intensiv mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Unter Umständen mit unangenehmen Folgen für Fraport.

      Noch immer steht das vielzitierte Rechtsgutachten im Raum, das eine fehlende Planfeststellung (Baugenehmigung für größere Infrastrukturvorhaben) für große Teile des Airports bescheinigt. Dem Gutachten zufolge betreffe die bislang einzige Planfeststellung aus dem Jahr 1971 den Bau der Startbahn 18 West und die Verlängerung der Start- und Landebahnen. Die neuen Terminals, die Cargo-City-Süd und der Ausbau der Vorfeldbereiche sind demzufolge nicht genehmigt worden. Vor dem Neubau einer weiteren Landebahn und eines weiteren Terminals – wie es Bender plant – steht somit erst einmal eine nachträgliche Baugenehmigung für den Flughafen an. Das kostet Zeit, die Wilhelm Bender eigenen Angaben zufolge nicht hat. Er will bis 2006 erste Flugzeuge auf der neuen Bahn landen sehen. Das Ziel ist klar: Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland soll der Airport Frankfurt als Logistikzentrum dienen.

      Die zahlreichen Bürgerinitiativen, die sich gegen den Ausbau stellen, bezeichnen dieses Vorhaben als „reines Wunschdenken“. Sie fordern weiterhin ein absolutes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr als Bedingung für die Erweiterung des Frankfurter Flughafens. Unterstützung erhalten die aufgebrachten Bürger dabei auch aus umliegenden Verwaltungen. Offenbachs Oberbürgermeister Gerhard Grandke (SPD) hat bereits Klage vor dem hessischen Verwaltungsgerichtshof eingereicht. Er will ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr gerichtlich erzwingen.

      Sollte diese Klage erfolgreich sein, ziehen dunkle Wolken über der Betreibergesellschaft auf. Das Nachtflugverbot würde zwar den Ausbau legitimieren. Aber große Kunden der Fraport AG dürften dann ihre Zelte abbrechen und sich nach anderen Flughäfen umsehen. So spielt beispielsweise die Deutsche Post mit dem Gedanken, sich nach Leipzig zu verabschieden. Sie würde ihren gesamten Frachtverkehr mitnehmen, der momentan überwiegend nachts abgewickelt wird. Und sie würde rund 3.000 Arbeitsplätze abbauen, die sie 1997 durch den Bau ihres Sortierzentrums am Frankfurter Airport geschaffen hat. Auch die Lufthansa, größter Passagierkunde Fraports, überlegt für den Fall eines Nachtflugverbotes, Teile des Verkehrs nach München abzuziehen.

      Wilhelm Bender hat also noch einen Haufen Arbeit vor sich. Vielleicht wäre es besser, er könnte sie in Ruhe erledigen und nicht unter dem öffentlichen Druck einer Indexnotierung.

      Autor: Robert Sopella (© wallstreet:online AG),12:42 06.08.2001

      Avatar
      schrieb am 15.08.01 22:41:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wozu denn die Schwarzmalerei?
      Wenn man sich im Moment am deutschen Arbeitsmarkt umhört, ist dies alles andere als motivierend: Schließungen, Stellenabbau, usw. - Und dann kommt solch ein kleiner "Gerne-groß" auch noch aus Offenbach und will die Jobmaschine Airport boykottieren? Evtl. sollte er sich vorher mal Gedanken darüber machen, wieviele Einwohner in seinem Bereich morgens nicht zum Arbeitsamt sondern zum Flughafen fahren, um dort gutes Geld zu verdienen....

      Aber mal ohne die Polemik: Auch wenn Bender, Schölch & Co. im Moment viel zu tun haben, sehe ich noch lange nicht, daß eine verbesserte Einstufung dieses Wertes zu einem Kursverlust führen soll. Das sich die Lokalpolitiker mit ihren Klagen gegenüber Fraport als Wichtigtuer herausputzen, war doch abzusehen, oder?

      Wie denken andere darüber?

      Gruß,
      Senator
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 21:46:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Intention Frankfurt als deutsches Luftkreuz zu zementieren stammt doch noch aus der Ära des kalten Krieges
      (Gateway to Europe).
      Jetzt wo die Mauer gefallen ist sollte Berlin wieder diese Rolle übernehmen.
      Längerfristig wird die Fraport vermutlich ähnlich performen wie die Deutsche Telekom.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.

      Investoren beobachten auch:

      WertpapierPerf. %
      +0,65
      -1,72
      +1,15
      -0,42
      +1,18
      +0,41
      -1,18
      -0,27
      -0,74
      +2,38
      Fraport: MDax-Aufstieg könnte Abstieg bedeuten