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    "Arbeit ist in Deutschland zu billig !" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.02.06 20:53:50 von
    neuester Beitrag 09.02.06 14:44:21 von
    Beiträge: 13
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      schrieb am 08.02.06 20:53:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      DIE ZEIT 09.02.2006 Nr.7
      »Arbeit ist in diesem Land eher zu billig«

      Jobabwanderung? Demografie? Keine großen Probleme, wenn die Löhne und die Staatsausgaben steigen. Ein Gespräch mit Oskar Lafontaine über frühe und späte wirtschaftliche Einsichten

      Oskar Lafontaine redet im Bundestag

      Foto: dpa

      DIE ZEIT: Herr Lafontaine, angenommen, Sie wären 1998 anstelle Gerhard Schröders Bundeskanzler geworden. Wie sähe es heute im Land aus?

      Oskar Lafontaine: Jede definitive Antwort ist vermessen. Ich hätte versucht, eine andere Wirtschafts- und Finanzpolitik durchzusetzen, und glaube, dass wir die Wachstumsraten unserer Nachbarländer erreicht hätten. Mein Vorbild sind nordeuropäische Staaten: Sie verbinden eine hohe Staatsquote mit viel Wachstum und Beschäftigung.

      ZEIT: Denken Sie dabei auch an den dänischen Arbeitsmarkt ohne Kündigungsschutz?

      Lafontaine: Wäre das deutsche Arbeitslosengeld auf dänischer Höhe, dann könnte man darüber reden. Und von den dortigen Lohnsteigerungen können wir nur träumen. Das ist das Kernproblem in Deutschland: Die Hartz-Gesetze und andere politische Maßnahmen haben die Position der Gewerkschaften extrem geschwächt. Deshalb hat die Politik auch eine erhebliche Mitverantwortung an der verheerenden Lohnentwicklung.

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      ZEIT: Mit »verheerend« meinen Sie niedrig.

      Lafontaine: Schauen Sie sich um. In Großbritannien sind die Löhne in den vergangenen zehn Jahren real um 25 Prozent gestiegen, in Schweden auch, in den USA um zwanzig Prozent – bei uns gab es ein Minus von 0,9 Prozent. Katastrophal.

      ZEIT: Ausgerechnet Großbritannien! Wissen Sie, wie viel ein britischer Langzeitarbeitsloser erhält?

      Lafontaine: Das ist nicht üppig. Bloß dürfen wir uns nicht immer nur ein paar Punkte herauspicken. Großbritannien hat eine deutlich höhere Steuer- und Abgabenquote als wir. Und die Regierung von Tony Blair hat 500000 öffentliche Arbeitsplätze geschaffen.

      ZEIT: Wissen Sie, wie hoch der deutsche Metall-Abschluss des Jahres 2002 war?

      Lafontaine: Da müsste ich nachschauen.

      ZEIT: Vier Prozent, ganz nach Ihren Wünschen. Bloß ist davon bei den Arbeitnehmern kaum etwas angekommen. Welche Gestaltungsmacht haben die Tarifpartner noch?

      Lafontaine: Der Wirtschaftsforscher Gustav Horn sagt zu Recht, die Lohnfindung sei den Tarifparteien entglitten. Vergangenes Jahr hatten wir erstmals nach dem Krieg fallende Bruttolöhne – und die große Mehrheit des Bundestages hat das gar nicht zur Kenntnis genommen.

      ZEIT: Was bringt dann die Forderung, in der diesjährigen Lohnrunde müsste zugelangt werden?

      Lafontaine: Nichts, wenn nicht gleichzeitig in den Tarifverträgen oder anderswo rechtlich gesichert wird, dass nicht im selben Jahr durch Streichungen etwa beim Weihnachts- und Urlaubsgeld die Bruttolohnsumme sinkt.

      ZEIT: Das heißt, Einzelfallklauseln, wie es sie bei den Metallern gibt, müssen raus aus dem Vertrag?

      Lafontaine: Das heißt, die Gewerkschaften müssen sich wieder den Einfluss darüber erkämpfen, ob hinterher tatsächlich mehr in der Lohntüte ist. Wenn die Verträge zu viele Schlupflöcher aufweisen, geht das schief. Auch für dieses Jahr bin ich nicht optimistisch.

      ZEIT: Vielleicht war die Lohnentwicklung in Deutschland ja deswegen schlecht, weil Arbeit tatsächlich zu teuer war. Und dieses Ungleichgewicht wird nun beseitigt.

      Lafontaine: Das wird doch schon durch unsere außergewöhnlichen Exporterfolge widerlegt. Arbeit ist in diesem Land eher zu billig. Der Niedriglohnbereich weitet sich aus, mit dem Ergebnis, dass wir wie kein anderes Industrieland unter einer Nachfrageschwäche leiden.

      ZEIT: Wenn das Problem im Inland liegt, warum wenden Sie sich dann gegen osteuropäische Länder, die mit niedrigen Steuersätzen um Investitionen werben? Die sind dann gar kein Problem.

      Lafontaine: »Gar kein Problem« sage ich nicht, aber kein so großes, wie behauptet wird. Wir exportieren mehr Waren nach Osteuropa als umgekehrt. Nehmen Sie die Automobilwirtschaft, die in Deutschland zuletzt noch mehr Jobs geschaffen hat. Wir dürfen der neoliberalen Propaganda nicht Vorschub leisten, wonach wir in Deutschland nicht mehr konkurrenzfähig seien und die Unternehmen abwandern müssten. Dass ein Land mit solchen Außenhandelsüberschüssen auch im Ausland investieren muss, ist selbstverständlich.

      ZEIT: Klingt doch nach »gar kein Problem«.

      Lafontaine: Das mit den Steuern ist doch so: Wenn wir in Europa einen Wettlauf um die niedrigsten Löhne und die niedrigsten Steuersätze auf Vermögen und Gewinne haben, dann setzen wir Wanderungsprozesse in Gang, die die Steuerbasis eines Landes zerstören. Sie brauchen aber eine bestimmte Quote öffentlicher Investitionen, damit sich die Volkswirtschaft solide entwickeln kann. Die haben wir seit Jahren nicht mehr. Wir müssen unsere öffentlichen Investitionen verdoppeln, um mit unseren Nachbarn wieder gleichzuziehen.

      ZEIT: Sie spielen Arbeitnehmer in Deutschland indirekt gegen arme Polen oder Rumänen aus.

      Lafontaine: Für mich ist das kein Nullsummenspiel. Ich bin ja für Auslandsinvestitionen, und wenn bei den Polen oder Rumänen investiert wird, profitieren wir in Deutschland auch davon. Ich bin allerdings dagegen, dass man ertragreiche Firmen wie AEG schließt, um im Nachbarland die Produktion neu aufzubauen. Es muss um zusätzliche Investitionen gehen und nicht darum, die Belegschaften hier zu erpressen. Derzeit treiben wir das Lohndumping in Deutschland voran – mit dem Ergebnis, dass in Ostdeutschland schon Löhne von 3,90 Euro die Stunde bezahlt werden. Damit nehmen wir Arbeitnehmern in Osteuropa auch Möglichkeiten, ihre Situation zu verbessern.

      ZEIT: In Rumänien gibt es Löhne unter einem Euro.

      Lafontaine: Richtig. Aber in dem Maße, in dem hiesige Löhne mit der Produktivität mitwachsen, gibt es Erholungseffekte für unsere Nachbarn.

      ZEIT: Tatsächlich wollen Sie Mindeststandards in Osteuropa durchsetzen.

      Lafontaine: Ja, in ganz Europa.

      ZEIT: Damit können Sie vielleicht den Osteuropäern höhere Lohnkosten aufzwingen – aber nur zur Freude von Indern und Chinesen.

      Lafontaine: So kann man das nicht sagen. In Teilen Osteuropas entwickeln sich Löhne positiv, auch dank unserer Auslandsinvestitionen. Wir ziehen andere mit hoch, oder wir ziehen sie mit runter.

      ZEIT: Gehören die reichen Länder zu den Verlierern der Globalisierung?

      Lafontaine: Im Gegenteil. Doch innerhalb der reichen Länder gibt es Verlierer wie etwa Niedriglöhner, gerade bei der gegenwärtigen Politik.

      ZEIT: Ihre größte Hoffnung gilt immer der nationalen Politik.

      Lafontaine: Wir haben da Spielräume. Hätten wir uns in der Finanz- und Lohnpolitik so bewegt wie die europäischen Nachbarn, hätten wir eine ganz andere Wirtschaftsentwicklung. Nirgends hat die Irrlehre der Angebotstheorie so viele Anhänger gefunden wie in Deutschland.

      ZEIT: Dieses Jahr wird die Bundesregierung mehr als vierzig Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen, um die Nachfrage anzuheizen. Braucht man Sie da als Mahner überhaupt noch?

      Lafontaine: Die Neuverschuldung sagt wenig. Es kommt auf die Staatsausgaben an.

      ZEIT: Die steigen ebenfalls.

      Lafontaine: Trotzdem können Sie das Konjunkturprogramm nicht ernst nehmen. Aufs Jahr gerechnet, sind das bloß 6,25 Milliarden Euro. Wir müssten 25 Milliarden Euro mehr ausgeben, und zwar allein für öffentliche Infrastruktur.

      ZEIT: Die Bundesregierung unterstützt unter anderem Jobs in privaten Haushalten. Wollen Sie mehr Kindermädchen und Putzfrauen?

      Lafontaine: Ich habe als Finanzminister dafür gesorgt, dass solche private Beschäftigung absetzbar wurde. Die Idee ist richtig, auch familienpolitisch.

      ZEIT: Sie haben Niedriglohnjobs gefördert?

      Lafontaine: Da wird deutlich mehr gezahlt als in der Gebäudereinigung oder im Taxidienst.

      ZEIT: Sie meinen, ohne Zuwanderung auszukommen, und vertreten das mit gehöriger Polemik.

      Lafontaine: Nein, die muss nur gesteuert werden…

      ZEIT: Dürfen wir mal aus Ihrem jüngsten Buch zitieren? »Es ist fahrlässig und töricht, eine weitere Zuwanderung zu fordern.«

      Lafontaine: Das ist richtig bei fünf Millionen Arbeitslosen! Das Zitat kommentiert den Bericht der Zuwanderungskommission, der weiteren Zuzug von Arbeitskräften fordert – auch für Branchen, in denen Jobs abgebaut werden. Das ist Schwachsinn.

      ZEIT: Also: Wie sieht Ihre Zuwanderungspolitik aus?

      Lafontaine: Zuwanderung nur aus humanitären Gründen, nicht aber für den Arbeitsmarkt.

      ZEIT: Auch nicht aus demografischen Gründen?

      Lafontaine: Das demografische Problem wird maßlos übertrieben. Es kommt in einer Volkswirtschaft nicht auf die Zahl der Kinder und Alten an, sondern auf die Produktivität der Volkswirtschaft. Die muss nur schnell genug steigen.

      ZEIT: In einer alternden Gesellschaft?

      Lafontaine: Es ist sicher so, dass die Leistungsfähigkeit bei bestimmten Berufsgruppen mit hoher körperlicher Belastung nachlässt, aber doch nicht bei allen. Deshalb bin ich auch dafür, dass wir beim Rentenalter nach Berufen unterscheiden.

      ZEIT: Halten Sie die Idee des Förderns und Forderns von Arbeitslosen für richtig? Oder halten Sie es eher mit dem Teil der Linken, der Vollbeschäftigung für eine Illusion hält und eine Grundsicherung für Arbeitslose fordert, unabhängig von deren Beitrag?

      Lafontaine: Natürlich bin ich für Fördern und Fordern. Aber es muss auch Jobs geben. Wir müssen erst die Konjunktur anwerfen, dann können wir fordern.

      ZEIT: Müssen wir insgesamt lernen, besser mit der Arbeitslosigkeit zu leben?

      Lafontaine: Nein, ganz und gar nicht. Da erinnere ich nur an eine alte Forderung der Linken, die Arbeitszeitverkürzung. Dass die Länder jetzt unabhängig von ihrer Regierung die Arbeitszeit im öffentlichen Dienst verlängern, ist irre! Die Verlängerung der Wochen- und der Lebensarbeitszeit sind Irrwege.

      ZEIT: Das Gegenteil wurde versucht: mit der 35-Stunden-Woche in der Metallindustrie und mit der Frühverrentung. Ohne Erfolg.

      Lafontaine: Arbeitszeitverkürzung muss begleitet werden von ordentlicher Lohnpolitik. Bei stagnierenden Löhnen stehen die Betriebsräte unter Druck, Überstunden für ihre Beschäftigten durchzusetzen – vor allem, wenn die Zuschläge dafür steuerfrei sind.

      ZEIT: Flexibilisierung am Arbeitsmarkt, Fehler bei der deutschen Einheit, Privathaushalte als Arbeitgeber – uns scheint, als hätten Sie frühzeitig richtige wirtschaftspolitische Einsichten gehabt…

      Lafontaine: Moment! Zu weit darf es mit der Flexibilisierung nicht gehen. Ich glaube, die Geburtenrate eines Landes ist das Urteil des Volkes über dessen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik…

      ZEIT: …was bedeuten würde, dass die Amerikaner vieles richtig machen. Aber was halten Sie selbst für Ihren größten ökonomischen Irrtum?

      Lafontaine: Lange habe ich die Lohnentwicklung unterschätzt gegenüber der Finanz- und Geldpolitik.

      ZEIT: Mit mancher Einsicht sind Sie nach vorn geprescht, apodiktisch und ungeduldig – und haben sich und Ihren Ideen im Wege gestanden.

      Lafontaine: Diesen Schuh muss ich mir anziehen. Verzeihen Sie mir mein Temperament.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 20:56:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Oskar mal in epischer Breite...:D

      Hier der Fünf-Seiten-Link


      http://www.zeit.de/2006/07/Interv__Lafontaine
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 21:58:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      Oskar hin Oskar her.

      Es muß in Netto- und Bruttolöhne differenziert werden.

      Die Nettolöhne liegen im EU-Vergleich (vor der Osterweiterung) an viertletzter Stelle. Nur Spanien, Italien und Griechenland sind nettolohnärmer.

      Vierzig Prozent des Bruttolohnes gehen für Steuern und Sozialabgaben drauf.
      Bsp. Bei einem Bruttolohn von ca 2.100 € werden nur 1.250 € netto ausgezahlt.

      Noch fragen?

      So kann keine Kaufkraft und schon gar kein Wachstum generiert werden.

      Armes Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 03:34:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      [posting]20.105.642 von webmaxx am 08.02.06 20:53:50[/posting]Ich habe es schon oft gepostet. Leider habe ich kein link.
      Die Firma Samsung wurde vor ein paar Jahren interviewt, warum sie ein Werk in Ostdeutschland baut und nicht in China.
      Die Antworten waren:
      Bessere Infrastruktur wie Straßen und keine Stromausfälle
      Keine Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hurricane
      Keine Korruption
      Allgemeinbildung der Deutschen viel höher als in China
      Der Fleiß der Deutschen ist sehr hoch
      Fazit war: alles reibungslos
      Die Frage nach den hohen Löhnen in Deutschland:
      Das ist eher nachrangig bei der Standortentscheidung gewesen.
      :mad::mad:
      Mein Fazit: Wir werden Tag für Tag verarscht!:mad:
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 04:14:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      Obwohl er manchmal irgendwie etwas "schwammig" formuliert, scheint mir Lafontaine doch ein Gefühldafür zu haben, daß wir uns "kaputt sparen".

      @Boersenhighlander - es sollte auch Okskar klar sein, daß das Ziel eine Kaufkraftsteigerung durch Nettolohnerhöhung sein muß. Wenn er von höheren Investitionen in die öffentliche Hand spricht, darf also nicht ne höhere Abgabenbelastung für Arbeitnehmer dabei rauskommen (z. B. Mehrwertsteuererhöhumg!). Und die Rentner und Arbeitslosen scheint er überhaupt nicht auf dem Zetel zu haben


      @echsHelden - so wie die "fehlende" Inlands-Nachfrage sicher nur ein - erheblicher - Teil unseres Problems ist, sind die Lohnkosten auch nur ein (etwa 10%iger) Teil der Lohnstückkosten. Sagt selbst Porsche-Wiedeking, daß eine zehnprozentige Lohnerhöhung nur mit etwas mehr als einem Prozent in diese einfließen würde.

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      Avatar
      schrieb am 09.02.06 05:05:47
      Beitrag Nr. 6 ()
      [posting]20.110.126 von webmaxx am 09.02.06 04:14:41[/posting]Ich hab deinen Beitrag nur quergelesen, und ich weiß nur, daß ich dir immer zustimmen kann. Besser kann ich die Probleme unserer Zeit auch nicht formulieren. Und soviel Zeit und Kraft wie du kann ich auch nicht aufwenden.
      Der Lafontaine ist mir suspekt, ein Streber nach was auch immer. Seine Aussagen sind aber teilweise richtig. Naja, so sind sie halt, die Politiker.
      Das wir uns kaputtsparen und kaputtreden, das stimmt.
      Dabei habe ich etliche Ideen, wobei ich nicht weiß, wie ich sie patentrechtlich durchsetzen kann, da ich keine finanziellen Mittel dazu habe. Sonst klauen es die Japaner.
      Ich schweige also lieber und daher werden vorerst keine neuen Arbeitsplätze entstehen. Scheiß Bürokratie.:mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 09:45:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]20.107.211 von BoersenHighlander am 08.02.06 21:58:18[/posting]" Vierzig Prozent des Bruttolohnes gehen für Steuern und Sozialabgaben drauf. "

      Das wåre doch schoen .

      50-60 % treffen eher zu
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 12:13:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      [posting]20.110.140 von Sechs_Helden am 09.02.06 05:05:47[/posting]Vorerst brauchst Du ja noch kein Patent "durchsetzen";)

      Es gibt in verschiedenen Städten Patentstellen oder Behörden, an denen Du erstmalig eine kostenlose Beratung zu Deiner Erfindung einholen kannst.

      Auch bei Industrie und Handwerkskammern gibt´s weiterführende Beratung.

      Oder hier mal durchlesen:

      http://www.patente.bmbf.de/de/patentverw_77.php
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 13:01:37
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]20.110.140 von Sechs_Helden am 09.02.06 05:05:47[/posting]Es ist eine Sache ein Patent zu bekommen und eine andere, es wirtschaftlich zu verwerten. Letzteres ist für den Einzelerfinder in der Regel der schwierigere Part.

      Im übrigen stimme ich meinem Vorredner zu. Es gibt in größeren Städten (in Stuttgart z.B. im Landesgewerbeamt, in München im DPMA) Erfinderberatungen, in denen Patentanwaelte kostenfrei eine Erstberatung anbieten. Der Andrang ist da allerdings erfahrungsgemäß oft groß, was bedeutet, dass der beratende Patentanwalt für den einzelnen nicht ewig Zeit hat. Hilfreich ist die Beratung aber allemal.

      Informationen für Einsteiger findest Du auch auf der homepage des DPMA:

      http://www.dpma.de/infos/einsteiger/einsteiger.html

      Gruesse,
      hase
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 13:33:57
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]20.110.110 von Sechs_Helden am 09.02.06 03:34:53[/posting]Ja genau. Deswegen schließt Samsung jetzt auch ein Werk in Berlin, 750 Arbeitslose mehr. Ich glaube kaum, dass die Löhne seit damals gestiegen sind, die waren eh schon hoch. Entscheidend für die Samsung-Investition war nicht das Rumgesülze von besserer Infrastruktur etc., sondern eher die staatlichen Zuschüsse von ca. 40-50% für Investitionen und Arbeitsplätze. Da der Bindungszeitraum jetzt ausgelaufen ist, rechnen sich neue Investitionen ohne Zuschüsse eben nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 14:13:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]20.110.140 von Sechs_Helden am 09.02.06 05:05:47[/posting]Freut mich, daß wir übereinstimmen; auch die Lafo-Einschätzung halte ich für richtig .

      Die Bürokratie ist bei uns tatsächlich ein zusätzliches (für Bürokraten unglaubliches) Riesenhindernis.

      Ein befreundeter Untenehmer kämpft auch ständig damit und seinen Skrupeln, Patente bzw. Gebrauchsmusterschutz anzumelden. Die Kosten dafür sind erheblich, könnten bei uns aber sicher reduziert werden.

      Ein Schwager eines - im öffentliche Dienst beschäftigten - guten Bekannten hat eine hohe Position als Beamter beim Patentamt in München; daher kenne ich einige Interna über die Arbeits-Abläufe und den Lenz dieses "Aktenschiebers" .

      Leider wird sich wohl nichts daran ändern....
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 14:16:41
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]20.116.420 von JS2 am 09.02.06 13:33:57[/posting]So und nicht anders ist es !


      Das gesamte Subvenbtions(un-)wesen gehört auf den Prüfstand!

      Es sind immehin unsere Steuergelder, die hier regelrecht verbraten werden.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 14:44:21
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]20.117.295 von webmaxx am 09.02.06 14:13:06[/posting]"Ein befreundeter Untenehmer kämpft auch ständig damit und seinen Skrupeln, Patente bzw. Gebrauchsmusterschutz anzumelden. Die Kosten dafür sind erheblich, könnten bei uns aber sicher reduziert werden."

      Das ist nicht richtig. Es ist in Deutschland vergleichsweise (im internationalen Vergleich) spottbillig, ein Patent zu bekommen. Selbst, wenn man sich durch einen Patentanwalt vertreten laesst, was man ja grundsaetzlich nicht braucht.

      Teuer wirds erst, wenn man auch Patentschutz im Ausland haben will, so z.B. in den USA oder Japan. Da fallen dann erhebliche Kosten für Übersetzungen, Auslandsvertreter etc. an. Darauf haben wir aber keinen Einfluss.


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