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    Super-Sarko für den Euro - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.01.11 16:20:11 von
    neuester Beitrag 29.01.11 19:03:15 von
    Beiträge: 13
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      schrieb am 27.01.11 16:20:11
      Beitrag Nr. 1 ()
      Super-Sarko rüttelt die Weltelite auf
      Aus Davos berichtet Sven Böll

      REUTERS
      Frankreichs Präsident Sarkozy: "Der Euro ist Europa"

      Dieser Auftritt könnte in die Geschichte eingehen: Beim Weltwirtschaftsforum in Davos hat Frankreichs Präsident Sarkozy leidenschaftlich den Euro verteidigt - einen Zusammenbruch der Währung würden Paris und Berlin "niemals zulassen". Für die Weltwirtschaft verlangte er eine Radikalreform.

      Die Organisatoren des Weltwirtschaftsforums hatten nicht mit dem ganz großen Andrang gerechnet: Das hintere Drittel der Davoser Kongresshalle trennten sie mit mehr als fünf Meter hohen Stellwänden ab. Um fünf vor elf Uhr an diesem Donnerstag schafften die vielen flinken Helferlein dann doch mehr Platz, zumindest in einer Ecke. Noch gerade rechtzeitig, bevor der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy die Bühne betrat.



      Allerdings war es noch immer deutlich leerer als am Mittwochabend. Bei der Rede des russischen Präsidenten Dmitrij Medwedew bedurfte es keiner Hilfsmittel aus dem potemkinschen Werkzeugkasten. Medwedew hatte sich als freundlicher Learning-by-doing-Demokrat und entschlossener Advokat einer besseren Welt präsentiert.

      "Den Zustand der Welt verbessern" - dieses im Gewand des Gutmenschentums daherkommende Motto des Weltwirtschaftsforums griff auch Sarkozy auf. Er ist 2011 gleich dreifacher Präsident: Als französischer Staatschef steht Sarkozy auch der G8 und der G20 vor, führt also die acht größten Industrienationen und die wichtigsten 20 Volkswirtschaften der Welt an.

      Bereits Anfang dieser Woche hatte er sich bei einer Pressekonferenz im Elysée-Palast als entschlossener Kämpfer wider die globale Spekulation in Stellung gebracht. Das Ambiente war festlich, die Worte gewählt. Aber bei allem Respekt vor der Grande Nation, es war eben doch nur die nationale Bühne.

      To-do-Liste für die Welt

      Das war in Davos anders. Einen Tag vor seinem 55. Geburtstag reiste Le petit Nicolas hoch hinauf in die Schweizer Berge, auf 1560 Meter, um seine Vision der Welt einem globalen Publikum vorzustellen. Nicht irgendeinem, sondern mehr als 2500 Teilnehmern, die in Unternehmen, Politik und Wissenschaft zur weltweiten Elite gehören oder sich, das ist die Mindestvoraussetzung für die Teilnahme an dem Event, dafür halten.

      Und Sarkozy präsentierte sich tatsächlich als globaler Lenker und klarer Denker. Der Pariser Zappelphilipp sparte im sonnig-verschneiten Davos mit Grimassen und hektischen Handbewegungen, aber nicht an einer deutlichen Sprache. Nachdenklich im Tonfall, entschlossen in den Inhalten - so stellte er seine To-do-Liste für die Welt vor.

      Und damit es auch jeder mitbekommt, wie wichtig das Jahr 2011 wird, warnte Sarkozy gleich zu Beginn vor dem Glauben, dank der raschen wirtschaftlichen Erholung könne alles so weitergehen wie vor dem Ausbruch der Finanzkrise: "Es ist eine gefährliche Vision, so weiterzumachen wie vorher." Denn die Probleme seien immens - aller Freude darüber, dass die Welt vom Gröbsten verschont geblieben ist, zum Trotz.

      Für 2011 skizzierte Sarkozy drei große Risiken:


      Staatsverschuldung: "Wir müssen die Defizite reduzieren. Die Welt kann nicht immer weitere Schuldenberge aufhäufen."
      Globale finanzielle Ungleichgewichte: Das internationale Finanzsystem sei noch auf dem Stand von Mitte des 20. Jahrhunderts. Außerdem gebe es seit den siebziger Jahren kein funktionierendes Weltwährungssystem mehr. "Ist das gut? Nein! Ist das ein Risiko? Ja!"
      Inflation: Die hohen Rohstoffpreise machten die Welt gefährlicher. Es sei in niemandes Interesse, wenn es in Ländern Aufstände gebe, weil die Menschen hungerten. Außerdem sei die hohe Schwankung der Rohstoffpreise ein riesiges Problem. Der Ölpreis ist in der Finanzkrise binnen weniger Monate von 140 auf 40 Dollar abgestürzt. Derzeit liegt er wieder bei rund 100 Dollar.

      Bei der Suche nach Lösungen für die globalen Probleme forderte Sarkozy eine "pragmatische Konzentration auf die Fakten". Die Welt brauche neue Ideen und keine alten Ideologien. Frankreich wolle deshalb versuchen, im Rahmen der G20 die Interessen aller Staaten zusammenzubringen, die immerhin 85 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung auf sich vereinen. Gleichzeitig soll das noch junge Gremium aber nicht die x-te globale Palaver-Runde werden: "Eine G20, die keine Beschlüsse fasst, ist illegitim."

      Radikalreform des Weltwährungssystems

      Offenbar hat Sarkozy Angst davor, dass genau dies eintritt. Man trifft sich, aber es kommt nichts dabei herum. Dramatisch-pathetisch warnte er deshalb: "Wir können es uns nicht erlauben, die wirklichen Fragen zu ignorieren." Was er unter Ignoranz versteht, machte er auch am Weltsicherheitsrat deutlich. Die Reform der sogenannten Weltregierung wird seit Ewigkeiten diskutiert.

      Obwohl Afrika eine Milliarde Einwohner habe, so Sarkozy, sitze kein Land des Kontinents in dem Gremium. Auch Indien nicht, obwohl der Staat bald der bevölkerungsreichste der Erde sein werde. Sein Fazit: "Wir sind seit elf Jahren im 21. Jahrhundert, aber wir haben noch immer die Institutionen des 20. Jahrhunderts. Ich setze auf den guten Willen und die Intelligenz meiner Kollegen. Wenn wir weiter allen alles vorwerfen, bleiben wir statisch und werden dafür bestraft."

      Ein architektonisches Update will Sarkozy auch dem globalen Währungssystem verpassen. Derzeit handle jedes Land nach eigenen Interessen. "Man kann das auch niemandem vorwerfen, denn es gibt keinen Ort, in dem über die Währungsfragen gesprochen wird." Konkreter wurde er nicht, aber er setzte erneut die Duftmarke, dass ihm das Thema wichtig ist.

      "Wir sind entschlossen, den Euro zu verteidigen"

      Und weil er gerade bei den Währungen der Welt war, wurde Sarkozy bei der krisengeschüttelten europäischen Währungsunion richtig leidenschaftlich. "Frau Merkel und ich werden nie, nie den Euro fallen lassen. Niemals werden wir es zulassen, dass man den Euro zerstört." Und seinen Lieblingsgegner, den weltweiten Spekulanten, verpasste er gleich noch eine Art Davoser Botschaft: "Denen, die gegen den Euro wetten wollen, sage ich 'Vorsicht, wir sind entschlossen, den Euro zu verteidigen.'"

      Der Euro sei so wichtig, dass Europa ihn mit allen Mitteln verteidigen werde. "Der Euro ist Europa. Deutschland und Frankreich haben drei barbarische Kriege hinter sich. Jetzt ist Europa der stabilste Kontinent der Welt."



      Im vergangenen Jahr hatte Sarkozy das Weltwirtschaftsforum eröffnet - und in seiner Rede zur Rolle von Politik und Wirtschaft gesagt: "Wir sind alle verantwortlich für die Krise. Wir müssen unsere Sicht der Dinge korrigieren." Die schwerste Rezession seit Jahrzehnten, deren schnelles Ende vor einem Jahr noch niemand zu prophezeien wagte, bezeichnete Sarkozy als "Krise der Globalisierung".

      Auch der diesjährige Auftritt wird in Erinnerung bleiben, so deutlich und klar reden Politiker auch in Davos selten. Doch die französischen Journalisten bieten bereits Wetten an, dass Sarkozy im kommenden Jahr nicht nach Davos kommen werde. 2012 ist er nur noch französischer Präsident. Und obendrein einer, der im Frühjahr um seine Wiederwahl kämpfen muss. In Frankreich, wo die Globalisierung mondialisation heißt, ist Marktwirtschaft bereits ein Wort mit negativem Beigeschmack - und Kapitalismus gilt vielen als grobes Schimpfwort.

      Entsprechend kritisch wird dort das Weltwirtschaftsforum begleitet. Da will sich Sarkozy wahrscheinlich nicht dem Vorwurf aussetzen, er setze sich mit den Kapitalisten auf eine Bühne. Allerdings wird ihm diesen Vorwurf in diesem Jahr kaum jemand machen können.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 27.01.11 17:07:11
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.936.862 von Doppelvize am 27.01.11 16:20:11Moin Vize,

      sind nicht bald Wahlen?

      Wenn ich Präsident wäre, würde ich dem Volk sogar die 20 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, sinkende Verbraucherkosten, jeden Tag Party u.u.u. versprechen.

      Aber ich bin überzeugt davon, das er ein von Grund aufrechter, ehrlicher Mensch ist.
      Hat er gesagt, was mit ihm passiert, wenn der Euro verschwinden würde?
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 27.01.11 17:10:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.937.309 von kiska am 27.01.11 17:07:11würde ich dem Volk sogar die 20 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich

      Da kann er bei den Franzosen nicht mit punkten... Haben die gefühlt doch schon jetzt :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.01.11 19:36:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      "einen Zusammenbruch der Währung würden Paris und Berlin niemals zulassen"

      Paris und Berlin wird da auch keiner nach ihrer Meinung fragen.
      Avatar
      schrieb am 27.01.11 21:29:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zitat von Borealis: "einen Zusammenbruch der Währung würden Paris und Berlin niemals zulassen"

      Paris und Berlin wird da auch keiner nach ihrer Meinung fragen.
      Nee, aber Berlin hat genug Kohle, um Super-Sarko noch ein paar Jahre lang seinen Wunsch zu erfüllen. So hat er das auch gemeint, als er von "Fr. Merkel" sprach.

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      Avatar
      schrieb am 27.01.11 23:25:39
      Beitrag Nr. 6 ()
      Zitat von Doppelvize: würde ich dem Volk sogar die 20 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich

      Da kann er bei den Franzosen nicht mit punkten... Haben die gefühlt doch schon jetzt :laugh:


      Doppel.otze,

      den Daumen hoch habe ich dir geschenkt. Deshalb darf ich dich sicherlich auch etwas fragen. Nicht war.

      Wie viele Stunden deiner Arbeitszeit widmest du deiner Arbeit?

      Du kennst ja sicherlich den Spruch:

      Jedes gesunde Unternehmen kann eine doppel.otze mit durchschleppen.
      Avatar
      schrieb am 28.01.11 08:40:33
      Beitrag Nr. 7 ()
      Zitat von aekschonaer:
      Zitat von Doppelvize: würde ich dem Volk sogar die 20 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich

      Da kann er bei den Franzosen nicht mit punkten... Haben die gefühlt doch schon jetzt :laugh:


      Doppel.otze,

      den Daumen hoch habe ich dir geschenkt. Deshalb darf ich dich sicherlich auch etwas fragen. Nicht war.

      Wie viele Stunden deiner Arbeitszeit widmest du deiner Arbeit?

      Du kennst ja sicherlich den Spruch:

      Jedes gesunde Unternehmen kann eine doppel.otze mit durchschleppen.


      So viel, das meine Projekte in Time sind, und meine Zielerreichung bei 97,5% liegt. Die fehlenden 2,5% sind allerdings nicht WO anzulasten, sondern es hin und wieder mal zugeliefert werden was nicht immer der Fall ist.

      Mach dir keine Sorgen, ich werde nicht "durchgeschleppt" ;)

      Habe eigentlich keine Lust das nochmal zu erklären, aber es gibt Arbeitszeitmodelle die rein Projektbezogen sind. Also nix mit täglich 8h....:rolleyes:

      Schönen Tag noch!

      DV

      P.S. So ein Posting dauert sagen wir mal 2min.... Bei 20 Stück am Tag macht das 40min...
      Andere daddeln in der Zeit trinken Kaffee gehen rauchen oder 10 x am Tag aufs Klo:rolleyes:

      Ach, noch was: Das "i" liegt links neben dem "o" ;)
      Avatar
      schrieb am 28.01.11 08:51:16
      Beitrag Nr. 8 ()
      Zitat von Doppelvize: P.S. So ein Posting dauert sagen wir mal 2min.... Bei 20 Stück am Tag macht das 40min...
      In fast allen Unternehmen ist privates surfen während der Arbeitszeit verboten und kann u. U. sogar zur Kündigung führen.

      Wenn du so wie oben argumentierst, paßt das nicht zu deiner Beamtenschelte, denn grundsätzlich machst du genau das, was du den Beamten vorwirfst. Du nimmst dir Freiheiten heraus, die andere nicht haben.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.01.11 10:04:24
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.940.954 von Melancholiker am 28.01.11 08:51:16Richtig! In "fast allen Unternehmen" ;)

      Sagen wir mal so: Ich bin berufsmäßig im Internet....;)

      Zitiere mal meinen Chef: "Wann und wo ihr eure Aufgaben erledigt, ist mir Scheißegal, solange ihr sie erledigt!"

      Aber ist müßig....:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 28.01.11 10:13:27
      Beitrag Nr. 10 ()
      Zitat von Doppelvize: Richtig! In "fast allen Unternehmen" ;)

      Sagen wir mal so: Ich bin berufsmäßig im Internet....;)

      Zitiere mal meinen Chef: "Wann und wo ihr eure Aufgaben erledigt, ist mir Scheißegal, solange ihr sie erledigt!"

      Aber ist müßig....:rolleyes:
      Das glaub ich dir ja alles, aber warum dann das Beamtenbashing? Wies bei denen läuft, weißt du doch höchstens vom Hörensagen.
      Avatar
      schrieb am 29.01.11 14:43:10
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich bin gerne Deutscher und lebe gerne in Deutschland. Ich bin auch gerne Europäer und verspüre so etwas wie europäischen Patriotismus in mir. Die letzten Jahrhunderte Europas waren von ständigen Kriegen gegeneinander geprägt. Ich finde, wir können stolz darauf sein, dass es seit mehr als 65 Jahren Frieden in Europa gibt und die einzelnen Länder näher zusammen rücken. Mit Kleinstaaterei werden wir nicht weiterkommen.
      Von daher war ich von der Rede Sarkozys begeistert.

      Wenn man von Anfang an die Haushaltspolitik der EU-Länder strenger kontrolliert hätte, hätte es zu der jetzigen Belastungsprobe gar nicht erst kommen müssen. Aber auch da werden wir Europäer wieder rauskommen.


      So viel, das meine Projekte in Time sind, und meine Zielerreichung bei 97,5% liegt.

      Wer seine Ziele erreicht, hat sich einfach nur zu geringe Ziele gesetzt bzw. gesetzt bekommen ;)

      So ein Posting dauert sagen wir mal 2min.... Bei 20 Stück am Tag macht das 40min...

      Und was ist mit der Zeit, die man für das Lesen der anderen Postings braucht. Oder interessieren Dich unsere Beiträge nicht? ;)

      Ich hab echt Probleme hier mitzukommen. Wenn man ein paar Tage nicht hier war, ist das Nachlesen ganz schön zeitaufwendig.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 29.01.11 18:30:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      Die Worte des Möchtegern-Napoleon sind für mich ein Aufbäumen gegen die Realität. Wenn ein Regierungschef so spricht, dann muss jedem klar sein, dass der Euro kurz vor dem Ende steht.
      Avatar
      schrieb am 29.01.11 19:03:15
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.948.310 von branigan am 29.01.11 14:43:10"Die letzten Jahrhunderte Europas waren von ständigen Kriegen gegeneinander geprägt"

      Die letzten Jahrzehnte genauso. Nur die Art der Kriegführung ist subtiler geworden.
      Wenn man andere Länder ausplündern will, ist es höchst ungewiß, ob man dieses Ziel mit Waffengewalt erreicht. Und es wäre ja auch hirnrissig, das was man auspressen will, vorher kaputtzuschießen. Deshalb wir heute nicht mehr mit der Waffe Krieg geführt, sondern mit der Währung. Ein wirtschaftlich Schwächerer, der an eine gemeinsame Währung gefesselt wird, hat überhaupt keine Chance, der Ausplünderung zu entgehen.


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