Eine Frage zum Arbitragehandel - 500 Beiträge pro Seite

[Dako]

Hallihallo,

den meisten ist sicher schon mal aufgefallen, daß die Kurse ausländischer Aktien manchmal ganz schöne Unterschiede zwischen der Heimatbörse und dt. Börsen aufweisen. Es ist z.B. gar nicht mal so selten, daß PCCW in Frankfurt 10% - 20% über dem Kurs in Hongkong gehandelt wird. Ich habe mal irgendwo gelesen, daß sich Arbitrageure solche Unterschiede zu Nutze machen, in dem sie die Aktie an einer Börse kaufen und an einer anderen verkaufen. Das wollte ich jetzt auch mal probieren. Meine Comdirect hat mir aber gesagt, daß das nicht geht. Kauf und Verkauf müssen am selben Verwahrungsort statt finden. Eine in Hongkong gekaufte Aktie kann also nur in Hongkong verkauft werden, eine amerikanische nur in Amerika, eine deutsche nur in Deutschland u.s.w. Man kann eine Aktie zwar umlagern, also z.B. von Hongkong nach Deutschland, das dauert aber ca. eine Woche und kostet etwa 100,- DM. Die 100,- DM wärs mir ja wert, aber eine Woche ist natürlich viel zu lang. Bis dahin kann der Kurs ja schon sonstwo stehen.
Deshalb meine Frage: Weiß jemand wie so etwas geht? Eine Aktie nachts in Hongkong kaufen und am nächsten Morgen in Frankfurt verkaufen. Oder gibt es da wirklich keine Chance?

Dako

[81245]

Du kannst Arbitragegeschäfte nur in dem Land durchführen wo Du Deine Wertpapiere gekauft hast. z.B. Deutschland Kauf Frankfurt Verkauf in Berlin. Aber nicht Kauf in Honkong Verkauf Deutschland. Deine Bank hat vollkommen recht.

[Werewolfe]

Bezüglich asiatischer Werte stimmt diese Aussage, aber sie trifft in der Frage der Dauer der Umbuchung
nicht auf amerikanische Werte zu

Dein Problem ist die "Direktbank" :-))

[Dako]

Hallo Werewolf,

und bei welchem Broker besteht dieses Problem nicht?

Dako

[81245]

Dako,

gebe oben links bei Stichwort - User - Aktie das Stichwort Arbitrage ein. Dort sind einige Beiträge die Dir weiterhelfen.

[Dako]

Danke 81245,

habe eben deinen Rat befolgt. Mein Problem wurde in den Threads zwar auch genannt, aber keine Lösung. Meist ging es in den Beiträgen um Arbitrage mit Stämmen und Vorzügen bei Übernahmen und Fusionen. Aber leider kein Wort, wie ich eine amerikanische oder asiatische Aktie zeitnah an verschiedenen Orten handeln kann. Dafür hat einer berichtet, daß er sogar bei einer amerikanischen Aktie zwei Wochen auf die Umlagerung gewartet hat. Laut Werewolfe sollte ja wenigstens das einigermaßen funktionieren.

Dako

[klaas_klever]

hi dako!

dein problem liegt glaube ich wirklich bei deiner bank!
z.b. bei der deutschen bank (nicht bank 24) werden amerikanische wertpapiere direkt mit verwahrstelle ausland eingebucht, egal ob in deutschland oder usa gekauft, bei anderen ländern im normalfall auch. d.h. du kannst mit dieser ausl. verwahrstelle auch wieder in deutschland oder im ausland verkaufen. die papiere müssen nur im depot eingebucht sein, also muss 1 tag zwischen kauf und verkauf liegen. umgebucht werden muss da nicht.
ich hoffe dir geholfen zu haben.

cu
klaas

[Dako]

Du hat mir geholfen, klaas_klever.

vielen Dank.

Dako

[Gilligan]

Hat schon mal jemand von Sino in Düsseldorf gehört? Dort soll es angeblich ab einer Anlagesumme von 50.000DM möglich sein, Arbitragegeschäfte mit Asienwerten etc. durchzuführen.

Hat jemand Erfahrung mit Sino oder sonst irgendwelche Infos dazu?

Wenn China in die WTO eintritt, wären Arbitragegeschäfte mit Chinawerten eine Goldgrube, davon bin ich überzeugt.

Gruss

[Gilligan]

Hier ist die Sino-Homepage, nicht gerade informativ:

http://www.sino.de

[Dako]

Ich habe gerade bei Sino angerufen. Die können es!!!!!!!!!

Sie machen ihre Orders über Trinkaus & Burckhardt (HSBC Tochter) und kriegen die Aktien tatsächlich noch am selben Tag umgelagert.

Die Sache hat aber auch zwei Haken.
1) Man nimmt z.Z. wegen Kapazitätsauslatung keine neuen Kunden an, frühestens wieder ab Juni.
2) Die Mindestordergröße beträgt 20.000 Euro. Also nichts für Kleinsparer.

Aber grundsätzlich geht es, wenn mich der Mann am Telefon nicht verarscht hat. Nun ja, wenn ich dort Kunde bin werde ich es halt mal ausprobieren.

Dako

[Gilligan]

Hi Dako!

Besten Dank für Deinen Anruf und die Info! Könnte problematisch werden, wenn man bei einem marktengen Wert eine Order zu 20000 EUR los werden will, was meinst Du? Aufsplitten der Order oder Teilausführung ist auch nicht erlaubt?

Gruss

Gilligan

[Dako]

Du hast recht Gilligan. Mir kam der Gedanke auch schon. Ich denke mal, daß sich marktenge Werte hier verbieten (wie eigentlich meistens). Funktionieren dürfte das Ganze wahrscheinlich nur bei liquiden Werten, z.B. PCCW oder China Telecom. Beispiel PCCW: Auf ntv liefen sie heute mit ca. 13,5 HKD über das Laufband. Das sind 1,905 Euro. Der Höchstkurs in FfM betrug heute 2,00 euro, z.Z. kosten sie 1,95 Euro. Mit so einer Arbitrage hätte man heute also etwa 3%-5% machen können. Bei 20.000 Euro sind das 1200,- DM bis 2000,- DM, abzüglich der Spesen, deren Höhe ich im Moment auch nicht kenne. Mein Arbeitgeber wird mir für meine heutigen Bemühungen wesentlich weniger überweisen. Und ich habe bei PCCW und China Telecom an manchen Tagen schon Unterschiede bis 25% festgestellt. Halleluja! So ein Handel wird natürlich nicht jeden Tag klappen. Aber wenn es 3-5 mal im Monat mit durchschnittlich 7% klappt bin ich schon sehr zufrieden. Und das Verlustrisiko ist nahe Null. Ich habe jedenfalls noch nie beobachtet, daß der Kurs in FfM unter dem Schlußkurs in Hongkong lag. Und wenn doch, dann nur sehr kurzzeitig.

Dako

[Gilligan]

Hi,

Habe mal eine Mail mit der Frage, ob bei marktengen Werten Teilausführungen möglich sind, an Sino geschickt, rechne zwar nicht mit einer postiven Antwort, aber vielleicht haben wir ja doch Glück...

Kann nur hoffen, dass China sich mit dem WTO-Beitritt noch etwas Zeit lässt!

Gruss

[Dako]

Ich habe mir gerade mal die heutigen Handelsvolumina bei PCCW und China Telecom angesehen. Lächerlich Jeweils etwa 86000 Euro. Gestern waren es bei PCCW 319.000 Euro und bei China Telecom 143.000 Euro. An guten Tagen lagen beide schon im Millionenbereich. Wenn man da heute eine Order von 20.000 Euro hätte unterbringen wollen hätte das den Kurs wahrscheinlich absaufen lassen. Die Sache hat halt auch ihre Haken und Ösen.

Dako

[Dako]

PS: Man stelle sich mal vor, 5 - 10 Leute hätten heute je 20.000 Euro unterbringen wollen.

[Gilligan]

Könnte eng werden, vielleicht sollte man sich auf Hypes/momentan stark diskutierte Aktien konzentrieren oder mit Japan oder den USA sein Glück zu versuchen..

Gruss

[Dako]

So wird es wohl sein. Man braucht eine Aktie mit sehr hohen Volumina, am besten also etwas was gerade Hype ist. Da im Moment wohl nicht viel Hype ist macht es auch nichts, daß Sino gerade keine neuen Kunden annimmt. Ich vermute, wir kriegen einen schwachen Sommer. Sept. und Okt. sind fast jedes Jahe Mist. Und wenn dann wieder der Punk abgeht verdien ich mich dumm und dämlich. Im Dezember 99 und Januar 00 hätte so eine Arbitrage mit Honkongwerten richtig was gebracht. Mal sehen, was als nächstes angesagt ist.
Aber die 20.000 Euro machen die Sache wirklich nicht gerade leichter. Kennt vielleicht jemand einen Broker ohne diese Mindestgrößen?

Dako