VUB die HV - 500 Beiträge pro Seite

[jogman2]

Ich versuche mal alle Infos zu der HV hier zusammen zu fassen. Wenn andere hierzu ergänzen können, denke an @sergius, dann los.

Gleich zu Beginn gab Herr Vogel aus dem Aufsichtsrat Personalia bekannt.

1. Bestellung eines weiteren Vorstandsmitgliedes zum 01.01.00 beabsichtigt. Bekanntgabe des Namen erfolgt in 2 - 3 Monaten. Sie war unter anderem Analystin bei Meryll Lynch
2. Aufnahme eines weiteren Aufsichtsratsmitgliedes. Dieser war CEO bei Makropore, hat Erfahrungen aus seiner Tätigkeit bei JP Morgan, CB und DB. Besitzt Erfahrungen in Durchführung von Aquisitionen und hat Zugang zu Projekten in MedTech und BioTech.

Vorstand Herr Daniel machte Aussagen zum Geschäftsbericht wie ihn jeder erhalten hat. Weiterhin :
- Gewinn je Aktie 0,10
- Begleitung der Beteiligungen bis Börsengang
- Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in 2000 bereits 550 000 DM und somit 370 000 mehr als in 1999 (200% !!)
- Wirtschaftsprüfer schätzt inneren Wert erheblich über derzeitigen Kurs (Hr. Daniel benennt auf Anfrage 5 Euro. Was daran erheblich ist weiß ich nicht. Schätze das er sehr konservativ dran ist.)
- Unternehmen steht vor neuem Wachstumsschub
- Ziel ist, die Mehrheit an profitablen Beteiligungen zu behalten, Verlustbringer abzustoßen, strategische Beteiligungen zu erhalten (auch wenn Verlust entstehen)
- weiteres Investment sollte lohnend sein (also dabei bleiben)
- VUB ist auf der IAM mit eigenem Stand präsent
- nächste HV für März/April 2001 vorgesehen

Börsengang
- laufen keine Verhandlungen oder sonstige Vorbereitungen zum jetzigen Zeitpunkt
- Gespräche wurden abgebrochen auf Grund der Probleme mit Töchter Pagedown und BelleNet
- keine weiteren Aussagen zum Börsengang
- evtl. Börsengang erfolgt an den geregelten Markt
- (1,1 Mio DM) und in den ersten fünf Monaten durch Pagedown generiert

Infos auf Anfrage
- Vorsteuerergebnis in 2000 voraussichtlich 1 - 3 Mio DM
- Umsatzplanung für 2001 - 2003 werden erstellt und sollen noch in diesem Jahr an die Aktionäre zugehen
- jährliches Wachstum von 20%, konservativ geschätzt, wird angestrebt
- Profitabilität des Unternehmens wird erst bei Verkäufen ersehbar sein
- Liquidität 1 Mio, monatl. Mittelabfluß 105 00 DM
- besitzt Beteiligung an börsennotierte Gesellschaft, wollte aber keine genaueren Angaben machen
- keine Aufnahme von Fremdkapital vorgesehen, Finanzierungen erfolgen ausschließlich aus Eigenkapital
- bestehen keine nichtfinanzierte Verpflichtungen
- Umsatzerlöse lt. Geschäftsbericht in 1999 durch Veräußerung von Beteiligungen
- Eigenrentabilität auf 20 - 25% jährlich geschätzt
- Anteile von Großaktionären : keiner der Aufsichtsratmitglieder und Vorstandsmitglieder hat mehr als 10%, ein Aktionär ca 11%, keine namentliche Nennung aber einsehbar im Aktionärsbuch
- kein Mitarbeiterprogramm geplant
- Optionsplan in Planung, jedoch keine Aussage über derzeitigen Stand

Stille Reserven
- dazu keine genauen Angaben mit der Begründung von evtl. anwesenden Mitarbeitern der Finanzbehörde
- durch Wirtschaftsprüfer dabei diese aufzudecken

Dividende
- erste Dividendenzahlungen in 2002 für 2001 geplant
- über die Höhe wurden keine Angaben gemacht
- Ausschüttungspolitik richtet sich nach den Projekten und in Abhängigkeit von den Partnern

Beteiligungen

Big Buisniss Idea GmbH
- in der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bis 31.12.00 Gewinn über 155 000 DM
- erfolgt keine Gewinnausschüttung

net-paradise GmbH
- in 1999 ausgeglichenes Ergebnis

MC Managment und Consulting GmbH
- in 1999 positives Ergebnis (s.a. Geschäftsbericht S.25)

Belle Net AG
- Investitionen wurden für Weiterentwicklung der Software genutzt
- unerwartete Probleme bei der Kapitalerhöhung, wurde nicht geschlossen
- Ursachen werden in dem KapEinbruch am Markt gesehen zum ZeitPkt der KE
- derzeitge Liquidität ca 80 000 DM, ausreichend bis max. 10/2000
- auf Anfrage bezüglich Gerüchten zu bereits erfolgten Rückzahlungen aus der KE konnte keine Aussage gemacht werden
- Vorstand der Belle Net AG gibt hierzu auch keine Auskünfte
Fazit: glaube nicht das hier noch was daraus wird

Pagedown
- Unregelmäßigkeiten bei der Page durch die BBI GmbH aufgedeckt
- im EmiProspekt wurden zu erwartende Umsätze/Gewinne mit eingebracht die sich aus noch laufenden Verhandlungen ergeben hätten, betrifft "bit by bit AG", dies darf aber nicht erfolgen
- zu Abschlüssen ist es aber nicht gekommen, stellt sich die Frage der Strafbarkeit
- Page und VUB zu 99% an der NOVA MEDIA Verlags GmbH (NMV) beteiligt
- Page und NMV Fusion zur NOVA MEDIA AG
- zuvor Umwandlung der NMV in eine AG im Oktober 2000
- Ermittlung Umtauschverhältnis oder/und evtl. Bareinlage soll durch Wirtschaftsprüfer ermittelt werden
- Barabfindung war ebenfalls im Gespräch

Weitere Beteiligungen
- stehen weitere Investitionen an, Verhandlungen laufen hierbei
- für 2000 sind zwei weitere Beteiligungen geplant
- keine Aussage dazu, da bereits ein Fehlschlag in der Vergangenheit war

Kapitalerhöhung

- Vorschlag eines Aktionärs eine KE zu 2 Euro durchzuführen und nicht zu 6,10 ?
- dabei wurde durch denjenigen ein Vergleich zum derzeitigen Kurs bei Valora angeführt
- Gegenargument aus der HV: Dem Vorschlag zu folgen wäre wenig Öffentlichkeitswirksam und würde dem Unternehmen nur Schaden.
- Vorstand ist sich sicher das Kurs wieder anziehen wird
- Vorschlag der 2 Euro wurde natürlich abgelehnt

Abstimmungsergebnisse

Gesamt 950 000 Stimmen, Anwesend 579 956 Stimmen, entspricht 60,94%

TP 1 : dafür: 530 956 91,71%, dagegen: 48 000 8,29%
TP 3 : dafür: 437 846 75% dagegen: 91 111 25% Enthaltung: 49 999
TP 2, 4 - 11 : ohne Gegenstimme angenommen

Von der Organisation blieben einige Wünsche offen. Der Privatkrieg zwischen dem VUB Vorstand und dem ehemaligen Vorstand der Page, wobei er noch Großaktionär an der VUB ist, zog das alles nur in die Länge. Sicher wird er seine Beweggründe haben. Doch ob diese hier angebracht waren?
Ein Aktionär hatte Fragenkatalog zu 134 Fragen, die hier mit zusammengefaßt sind. Viele wiederholten sich auf die einzelnen Beteiligungen bezogen.
Insgesamt denke ich das man hier dabei bleiben sollte. Denn wie @sergius in einem anderen Tread schon sagte: Die Aktien wurden gekauft. Und keiner weiß von wem. Mein Vorschlag ist das Gehandel hier im Board zu unterlassen und wieder zur Normalität zurück zu kehren.
Übrigens auch ein Walter Lippelt sieht die Zukunft des Unternehmens auch wieder rosiger. Licht am Ende des Tunnels ist wieder zu erkennen. Nicht das sich hier noch einige ärgern werden.

So, ich hoffe allen interessierten ein paar ordentliche Infos habe bringen könne. Die Beiträge in anderen Treads zur HV durch andere Teilnehmer möchte ich dabei nicht abwerten. Diese sind genauso informativ.

Gruß jogman

[Miss LINUX]

Zunächst mal vielen Dank an jogman2 für den Bericht !

Bei GSC ist inzwischen auch ein HV Bericht zu finden,
vor der Aufnahme in GS Caution blieb VUB immerhin verschont.

"Christoph Columbus hätte ohne das „Risikokapital“ der spanischen Königin Isabella
seine Expeditionsreisen nicht beginnen können. Für Isabella, die damit die erste
VC-Geberin war, hat sich der Einsatz gelohnt. Diese im Geschäftsbericht
abgedruckte und während der HV als Hintergrundbild projizierte Analogie sollte den
HV-Besuchern das Wesen von Venture Capital veranschaulichen.

Die etwa 45 Aktionäre, die sich zur unchristlichen Zeit von 9:00 Uhr im Treffhotel in
Wernigerode eingefunden hatten, befürchteten allerdings, dass das Schiff, auf das
sie gesetzt haben, im dichten Nebel auf Grund gelaufen sei, da der Funkkontakt
mit den Aktionären zuletzt ins Stocken geraten war. GSC Research hat das Schiff
geortet und in Oliver Wiederhold einen Lotsen an Bord gebracht, der gewohnt
ausführlich berichtet."

http://www.gsc-research.de

[superreini]

Hier kurz meine Eindrücke zur VUB-HV:

- Zum ungeklärten Rücktritt des AR-Mitglieds Kürten, wurde lapidar erklärt, daß dies wg. „beruflicher Überlastung“ geschehen sei.

- Zum dubiosen Ausscheiden des Ex-Vorstandes Manawi wurde überhaupt nichts gesagt.

- Zu den diversen VUB-Beteiligungen: Bei der Belle.Net AG muß wohl eine Wertberichtigung in noch unbekannter Höhe erfolgen (Totalverlust?), da die letzte Kapitalerhöhung nicht ins Handels-
Register eingetragen werden konnte & somit nichtig ist. Die vorhandene Liquidität reicht noch bis
Oktober...
Bei der Pagedown AG steht noch eine Prospekthaftungsklage ins Haus, sowie eine Klage des Ex-
Vorstandes der Pagedown Rohrdommel über DM 400.000,--.

- Zum Schluß aber das „Beste“: Gegen den von der HV festgestellten Jahresabschluß `99 wurde ein notarieller Widerspruch festgehalten, der wahrscheinlich eine Klage gegen die VUB AG zur Folge hat. Die Streitwertsumme dürfte dabei im siebenstelligen Bereich liegen!
Wird der Klage stattgegeben, wird u.U. die Feststellung des Jahreabschlußes für nichtig erklärt und es muß eine außerordentliche HV einberufen werden.

Soviel zur gegenwärtigen Situation der VUB AG. So arg rosig scheint`s wahrhaftig nicht zu sein bzw. zu werden...

[Markus-Koch]

Hi Boardteilnehmer, zur HV

Ihr seht das zu negativ. Organisatorische Probleme habe ich nicht im negativen Ausmaß gesehen. Störfeuer nur wie erwähnt von Rohrdrommel, der als gefeuerter CEO nur Luft raus lassen wollte, um zu retten was zuretten ist für Ihn selbst. Sein "Anwalt" hat vielleicht mal neben einem Anwalt gestanden, weil er z.b. die Richtigkeit des Veranstaltungsortes in Frage stellte.

Der große Wermutstropfen sind die Aussagen zur Bellenet, die genauso undeutlich wie vorher am Telefon beantwortet wurden, nämlich gar nicht. Selbst Herr Klute AR-Mitglied bei Bellnet gab nix bekannt.

Vieles wurde schon gesagt.

War gestern auf der IAM und haben einen Typen bei w:o gesehen, den halte ich für MAD MAX (mittelgroß, rote Haare, schwarzer Ledermantel, aber Anzug.

Ciao Markus

[trilobit]

ich denke, ein grosses problem stellt der notarielle widerspruch dar. ohne grund wurde dieser nicht vermerkt! sollte es wirklich zu einer anfechtungsklage kommen, hat vub ein riesiges problem! es macht nur sinn einen widerspruch vermerken zu lassen, wenn man auch eine klage führen möchte. da nur eine klage durch denjenigen geführt werden kann, der den widerspruch vermerken lässt!

konsequenz:
- imageschaden, wer möchte schon einen venture-capitalist haben, der nicht mal mit seinem eigenen jahresabschluss zurecht komm!
- banken drehen geldhahn zu
- kapitalerhöhung kann nicht durchgeführt, verfällt somit! wichtige liquidität geht verloren...
-operative geschäft kann nicht störungsfrei durchgeführt werden
-bei prozessverlust, ungeahnte bilanzielle bereinigungen und die prozesskosten

sehe ich zu schwarz?oder ist es gar nicht so schlimm?

[superreini]

hi trilobit,

fürchte fast, daß Du NICHT zu schwarz siehst!

sollte die klage geführt werden, könnte es in wernigerode (oder münchen oder hamburg??) bald ein paar arbeitslose (elektriker..?) mehr geben...

schönen tag noch

[VC Analyst]

Ist also doch was an dem Spruch dran:

"Schuster bleib bei deinen Leisten (bzw. deiner Elektrik)"

[exzess]

Also meine Lieben welches Interesse sollte ein Aktionaer (!!!) haben, die Gesellschaft zu verklagen, an der er selber beteiligt ist.
Macht meiner Meinung nach keinen Sinn, er wollte sicher nur einen Denkzettel verpassen. Die Zukunft der VUB steht in den Sternen,
sicher muss sich im Management was tun, aber das scheint ja beschlossene Sache zu sein.Also warten wirs ab und behalten einen
kühlen Kopf.

[Silberpfeil1]

Es ist doch immer wieder amüsant, wie einige auf dilettantischste Art und Weise v e r s u c h e n, das Aktionärsverhalten zu beiflussen.

So habe ich ganze 5 (fünf) Mouseclicks benötigt, um Euch wieder ein neues siamesisches Zwillings- pärchen vorstellen zu können:

>superreini< und >trilobit< haben sich beide am gleichen Tag registrieren lassen (27.04.99) und die Boardwelt seitdem über ein halbes Jahr mit ihren unqualifizierten Beiträgen verschont, bevor es beide gleichzeitig - abgesehen von 1 (einem) Tag - völlig verfrüht Ende Januar aus dem Winterschlaf riß.

Gott sei Dank ist ja bald wieder Winter ;-) ...

Gruß,
Silberpfeil

[LordLampe]

Gut Jogman2, danke Dir für diesen Auftritt.

Bis Montag in alter frische Lord Lampe!!

[heiko thieme]

Die Sache mit den Aktionärsklagen funktioniert leider sehr wenig rational. Man kaufe sich als Jurist eine Aktie und verklage die Gesellschaft, daß hat dann wenige mit der Gesellschaft zu tun. Einzige Möglichkeit für die Gesellschaft einen Vergleich zu erreichen, ist daß sie einen Beratervertrag mit dem Herren Jurist abschließt, damit so Dinge nie wieder vorkommen....Klingt wie im Märchen, aber z.B. auch der große Aktionärsschützer Prof. Wenger (der gegen das Optionsprogramm von Daimler immer klagt) hat eine Rücknahme der Klage angeboten, wenn sein Programm verwandt wird. Fazit: Eine Klage wird immer teuer (für die Gesellschaft). Die Tage am Marmortisch gehen für den guten Nick glaube ich dem Ende zu....

[Miss LINUX]

Hallo Heiko,
kauf dir doch auch einen Marmortisch, wenn darin dein Problem liegt. Gibts günstig im Baumarkt !

[heiko thieme]

Hey Miss Linux, nicht gleich immer so überreagieren bei Kritik an Meister Nick. Die HV und die Sache mit dem Jahresabschluß zeigen doch, daß selbst die banalsten Dinge des Aktienrechts von der VUB nicht in den Griff bekommen werden. Was bleibt ist momentan die Hoffnung auf einen neuen Vorstand. Sorry, aber mit dem Argument kann ich so ziemlich jede Aktie kaufen.

[jogman2]

@ M.Linux

Ich finde das Heiko Th. gar nicht so verkehrt liegt. Wenn die gute Dame als neues Vorstandsmitglied aufgenommen wird und sie
den Verlauf der letzten Jahre sieht, wird sie doch mit Sicherheit etwas ändern wollen. Und um zum Erfolg zu kommen wäre das nur
logisch. Der gute Nick muß ja nicht gleich rausfliegen aber das er in die zweite Reihe geht könnte ich mir schon vorstellen.
Er wäre sicher nicht der erste.

Jogman