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    Meine Börsenstory und heutige Strategie - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.10.00 00:55:32 von
    neuester Beitrag 20.10.00 01:39:21 von
    Beiträge: 34
    ID: 261.908
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      schrieb am 06.10.00 00:55:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo an alle,

      nach längerem Zuschauen habe ich mir auch mal ein ID verpaßt, um hier mitmischen zu können. Ich bin 28 Jahre alt und Rechtsanwalt.

      An der Börse bin ich seit April 1998. Nicht der günstigste Zeitpunkt zum Einstieg übrigens, wie sich kurze Zeit später zeigen sollte....

      Zunächst war ich sehr vom Stuttgarter Aktienclub ("Börse Aktuell") geprägt, den mein Vater abonniert hat, und hatte eine ganze Reihe dieser angeblichen Wachstumswerte im Depot - wer den SAC kennt, weiß Bescheid. :)
      Mit Schering Plough bin ich immerhin nach einem Jahr wieder aus der Verlustzone gekommen... Bei der unsterblichen "Fünf-Sterne-Aktie" Gillette sah das dann etwas anders aus. :mad:

      Daneben hatte ich vor allem Neuer-Markt-Werte. Der NM war damals noch richtig übersichtlich - etwa 30 Werte und alle ganz, ganz super ! Nur Spitzenunternehmen....dachte man.

      Ich habe zuerst fast alle Fehler gemacht, die man machen konnte, habe auf heiße Tips von Freunden gehört und gemeint, irgendwelche Modeaktien (damals z.B. Mobilcom und LHS Group) würden nunmehr ewig steigen. Mit SER Systeme hatte ich Glück (ca. 100 % Gewinn), mit LHS weniger.

      Bei Baan (gekauft bei ca. 45 Euro) habe ich den immer größer werdenden Verlusten mit der SAC-Strategie zugeschaut ("...nur eine Verschnaufpause"), bis ich schließlich etwas überrascht mit 83 % Verlust verkauft habe - eine schmerzliche Erfahrung. Naja, die Strategie ist schon zweifelhaft - für Baan war es zudem wohl die verkehrte.

      Ach ja, und dann war gleich die Asienkrise und ich hatte im Oktober 1998 nach fünf Monaten Börse zwischenzeitlich so etwa 40 % meines Anfangskapitals verloren.

      ...

      Da wollte ich dann nur noch mein Anfangskapital wieder zurückhaben.
      "Gerettet" und letztlich an der Börse gehalten haben mich damals zwei Tips aus dem "Aktionär": NOKIA und AMERICA ONLINE (AOL). Beide hatte ich - meine beiden ersten guten Investments - im Herbst 1998 auf dem Höhepunkt der Asienkrise gekauft und habe beide lange gehalten und meinen Einsatz vervielfachen können.

      Tja, ich habe dann später eigentlich durchaus Erfolg an der Börse gehabt und mir mehr und mehr meine eigene Strategie zusammengebastelt.
      Mein Anfangskapital von April 1998 habe ich mittlerweile etwa verdreifacht und seit 01.01.2000 liegt mein Depot derzeit mit ca. 110 % im Plus, was ich für dieses doch eher verregnete Börsenjahr durchaus beachtlich finde.

      Trotzdem bin ich natürlich kein Profi und freue mich über Leute, die dieses Board mit Niveau (um einen herauszugreifen: aktienfilter)erfüllen.



      MEINE HEUTIGE STRATEGIE

      Charakterisieren würde ich mich als einen bedächtigen, vorsichtigen Mittelfrist-Anleger, der vorzugsweise in HighTech- und BioTech-Aktien investiert. Hier so verschiedene strategische Überlegungen, die mein Anlageverhalten prägen:


      1.) VERLUST-MINIMIERUNG

      Irgendwie bin ich wohl immer noch vom SAC geprägt - vielleicht sind es auch meine ersten schlimmen Erfahrungen mit der Börse. Aber ich denke, daß mein wichtigstes Gewinnprinzip an der Börse heißt: VERLUSTE MINIMIEREN.

      Als Anfänger wollte ich immer keine Verluste realisieren und hatte die Illusion, stets nur mit Gewinn verkaufen zu können. Mit dem Ergebnis, daß ich oft etwas später umso schlimmere Verluste realisieren mußte. Die Konsequenz, die ich daraus gezogen habe:
      Ich zwinge mich dazu, meine Fehler sofort zu korrigieren, wenn ich bemerke, daß es anders läuft als ich gedacht hatte, und bloß nicht auf irgendetwas zu beharren.

      Bei 15 % Verlust ist bei mir die absolute Schmerzgrenze. Ich habe schon Aktien wie CommerceOne oder EM.TV verkauft, wenn ich diese Verlustmarke überschritten habe.
      Nur absolute BlueChips (d.h.: große Marktkapitalisierung, Gewinn, Marktführer, Super-Performance) wie z.B. Nortel Networks halte ich auch bei größerem Verlust - dann verbillige ich allerdings auch sofort.

      Bei Verlusten reagiere ich praktisch ausschließlich entweder mit frühzeitigem Verkauf oder mit frühzeitigem Verbilligen.
      Beim Verbilligen achte ich darauf, den "überschüssigen" Teil so schnell wie möglich wieder los zu werden, weil ich nicht zu viel Kapital in einem Wert binden möchte. - egal, wie gut er zu sein scheint.

      Das läuft dann z.B. so ab: Nortel Networks hatte ich erstmals im Sommer für 85 € gekauft. Beim ersten größeren Rücksetzer unter den Kaufkurs habe ich bei 77 € die gleiche Anzahl nachgekauft. Als Nortel dann wieder kurzfristig stieg, habe ich die "überschüssige" Hälfte bei 83,7 € wieder verkauft - Mischkurs war 81. Dann fiel Nortel wieder unter meinen Mischkurs und bei 71 € habe ich das zweite mal nachgekauft. Neuer Mischkurs war dann 76 €. Die überschüssige Hälfte habe ich dann beim nächsten Sprung nach oben wieder mit 77 € verkauft - plus/minus Null. Mischkurs war nun 76 €.
      Ergebnis der komplizierten Prozedur: Ich hatte immer noch die gleiche Anzahl Aktien, aber der Kaufkurs war um etwa 10 Euro reduziert.
      Das nächste mal werde ich ggf. bei etwa 65 € nachfassen - und dann den Überschuß knapp über 70 verkaufen.

      Aber ich WARNE: Diese Strategie funktioniert nur bei Aktien mit der Qualität von Nortel, von denen man tatsächlich SICHER sein kann, daß sie wiederkommen werden !!!

      Ansonsten: Radikales Rausschmeißen von Verlustaktien. Ich denke, daß meine Disziplin bei Verlusten der Hauptgrund meiner Performance ist. Stoppkurse benutze ich allerdings nicht - nur "gedankliche"...

      Es ist lange her, daß ich eine Aktie mit mehr als 20 % Verlust verkauft habe - und das bei mindestens 150 Transaktionen pro Jahr.
      Gewinne hat jeder, Verluste hat jeder - der Unterschied ist, wie man mit beidem umgeht.


      2.) UMGANG MIT BÖRSENZEITUNGEN

      Gegenüber allen Börsenmedien - Zeitungen, Internet, Analysten etc. - bin ich äußerst kritisch und skeptisch. Fast überall spielen Eigeninteressen eine Rolle. Das ist eine Tatsache, die man nüchtern akzeptieren muß.

      Ich bemühe mich also, herauszufiltern, was ich wirklich überzeugend finde und wo Eigeninteressen sein könnten.

      Sehr gute Erfahrungen habe ich z.B. mit den Tips im "Aktionär" gemacht.
      Hier schreien jetzt wahrscheinlich manche auf. :) Meine guten Erfahrungen mit dem Aktionär basieren allerdings darauf, daß ich NIE auf einen Tip des Aktionärs hin eine deutsche Aktie kaufen würde. In Deutschland gibt es viel zu viele Förtsch-Lemminge und Förtsch-Zocker, so daß z.B. von Förtsch empfohlene ("geförtschte") Aktien am Neuen Markt oft erratische Kursbewegungen haben und nach kurzem Boom ein langes Elend erleben. Beispiele gibt es genug.

      Anders ist es, wenn Förtsch ausländische, insb. amerikanische Werte empfiehlt.
      Die KANN er durch seine Tips nicht manipulieren - weder bewußt noch unfreiwillig (weiß nicht, wie ich ihn in dieser Hinsicht einschätzen soll).

      Im Aktionär beachte ich daher lediglich AMERIKANISCHE Aktien. Niemals würde ich einen der von Förtsch empfohlenen Werte am Neuen Markt kaufen.
      An der Performance der von Förtsch empfohlenen US-Aktien zeigt sich allerdings, daß der Mann irgendwie einen guten Riecher haben muß. Ob er Ahnung hat, weiß ich nicht. Ist mir auch egal. Tatsache ist, daß er Trends erkennt und mit seinen Musterdepots regelmäßig auch dann Erfolg hat, wenn Werte darin sind, die er unter keinen Umständen manipuliert haben kann.

      Im übrigen hilft mir auch bei Förtsch-Empfehlungen, daß ich Verlustbringer radikal aus dem Depot rausschmeiße. Im Ergebnis wurden daher einige meiner Förtsch-Pleiten (z.B. Topcall) von einer großen Menge Gewinne haushoch übertroffen.

      Ich denke, über Förtsch jammern können vor allem die, die a) am Neuen Markt kaufen und
      b) an Förtsch-Empfehlungen auch dann noch festhalten, wenn der Zenit überschritten ist - aktuell z.B. D.Logistics.

      Genauso verfahre ich auch mit dem Stuttgarter Aktienclub (SAC / "Börse Aktuell"). Ich halte nicht viel vom SAC - viel zu starr, unkritisch, rückwärtsgewandt und unbeweglich, z.T. geradezu ideologisch. Aber andererseits ist auch an dieser Strategie ein Stückchen Wahrheit. Bei all meiner Kritik am SAC denke ich, daß mich der Einfluß des SAC als Anfänger vor den schlimmsten Katastrophen noch geschützt hat.

      Überhaupt nicht beachte ich allerdings Börse Online, Telebörse, Focus Money und Euro am Sonntag. Diese Blätter haben keine Strategie und m.E. auch wenig bis keine Ahnung.


      3.) ANLAGEZEITRAUM & DEPOTSTRUKTUR

      In meinem Depot findet man immer einige Werte, die ich für echte BlueChips (Definition siehe oben) halte und die ich ggf. auch über Jahre halte.
      Gegenwärtig sind das Sun Microsystems, Medtronic, Nortel Networks und Ciena.
      Andere Aktien dieser Kategorie sind für mich z.B.: Oracle, EMC, SAP, Juniper Networks, General Electric, Automatic Data Processing, Network Appliance.

      Dies sind wegen ihrer Größe und intakten Dynamik relativ "sichere" Werte, bei denen sich Langfristanlage tatsächlich lohnt.
      Hüten sollte man sich allerdings vor den BlueChips früherer Jahre, die ihren Zenit deutlich überschritten haben und bei denen angesichts der hohen Bewertung heute das Risiko überwiegt:
      Microsoft, Intel, Cisco Systems, Dell Computer.

      ....also zurück zu meiner Depotstruktur. Wie gesagt - ich halte die oben genannte Gruppe von Aktien, von denen ich felsenfest überzeugt bin und bei denen ich bereit bin, auch über lange Zeit investiert zu sein.

      In der zweiten Kategorie sind Werte, von denen ich fundamental ebenso überzeugt bin, die aber ehrlicherweise nicht als BlueChips bezeichnet werden können:
      Momentan halte ich in dieser Kategorie Millennium Pharmaceuticals und MedImmune.

      Auch diese Aktien würde ich ggf. über lange Zeit halten, beobachte sie jedoch ständig und bin stets Gewehr bei Fuß, sie zu verkaufen.

      Mit den restlichen ca. 50 % meines Depots versuche ich stets, das aktuelle Momentum mitzunehmen. 1999 waren diese 50 % in Internetwerte investiert, momentan sind es Biotech-Aktien.
      Hier werfe ich jedoch täglich zwei- bis dreimal einen kurzen Blick auf die Kurse, um sofort abzuspringen, wenn der Trend dreht. Teilweise halte ich diese Aktien nur ein bis zwei Wochen.

      Auch dies ist im Grunde VERLUST-MINIMIERUNG. Ich verzichte gern darauf, das volle Potential einer Aktie auszuschöpfen, wie es so schön heißt - wenn ich dafür Verluste vermeiden kann.
      Als aktuelles Beispiel:

      In Vertex Pharmaceuticals bin ich das erste mal Anfang August bei 50 Euro reingegangen. Einige Zeit später stieg das Ding plötzlich wie blöd. In dem Moment, wo ich das Gefühl hatte, "jetzt könnte es einen Rücksetzer geben", bin ich sofort wieder raus - bei 78 Euro. Es gab auch einen ganz kleinen Rücksetzer, dann stieg Vertex wieder und übertraf den bisherigen Höchstkurs. Neues ATH - ich habe kapiert, daß ich falsch lag, und habe sofort (!!!) meine Vertex bei 82 Euro zurückgekauft. Wen interessiert es, daß ich teurer zurückgekaufen mußte? Ich will GEWINN machen, nicht Recht behalten ! Solche falschen Skrupel, auf Fehlentscheidungen (hier dem verfrühten Ausstieg) beharren zu wollen, sollte man ganz schnell ablegen...
      Beim nächsten größeren Rücksetzer habe ich bei 89 Euro wieder verkauft - erneutes Fehlsignal. Bin bei 90 Euro wieder rein und habe am 02.10. bei 98 Euro wieder verkauft.

      Und diesmal hat sich meine Hektik gelohnt !!! Es gab einen harten Rücksetzer und ich konnte drei Tage später meine Vertex bei 80 Euro wieder einsammeln.

      LIEBER DREIMAL ZU VORSICHTIG, ALS EINMAL ZU UNVORSICHTIG !!!

      Und was hätte der Langfristanleger von der ganzen Sache gehabt? Die Performance des zweiten und dritten Einstiegs hätte er verpaßt.
      Solche heißen Kisten wie Vertex würde ich NIE als Langfristanlage sehen.

      Geschweige den den Schrott, der hier z.T. in den Schrei-Threads angepriesen wird.

      Noch etwas: Vom Neuen Markt lasse ich inzwischen vollständig die Finger. Da ist mir zu viel Müll unterwegs - und zu viele Zocker, die den Müll erratisch hin- und herbewegen.



      So viel bis hierhin
      Orinoco Flows



      Jesus ist Herr !
      :)
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 01:36:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      @ori
      ob jesus herr ist oder nicht kann ich nicht sagen, aber trotzdem finde ich dein erstes posting echt gut- mein kompliment.
      ich fände es schön, wenn alle "board-neulinge" sich ähnlich vorstellen würde. (fällt allerdings bei vielen nicht leicht wegen der verluste)
      deine strategie mit der verlustbegrenzung um jeden preis ist langfrisitg sicher die einzige um zu "überleben", und das ist das einzig entscheidende an der börse. allerdings müsstest du evtl. mal darüber nachdenken, die stoppgrenze der volatilität anzupassen. 15% bei einer cmcr sind wohl doch etwas eng.

      ich habe keine angst davor, mich hier im board ebenfalls als "aktionärs"-fan zu outen. die zeitschrift ist momentan noch das beste unter dem schlechten (es denken übrigens viele so). man muss sie aber erst lesen lernen. am neuen markt gibt es nicht nur "schrott" aber eben bedeutend mehr schrott als gute aktien- da mal in die sch... zu greifen ist bedeutend wahrscheinlicher als zb. noch bei biotech.
      meine größten gewinne habe ich allerdings mit aktien gemacht, die ich alleine "gefunden" habe.
      selber ideen haben, ist immer noch das ertragreichste.

      also herzlich willkommen bei W:O

      gruß
      epicuraul
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 02:25:36
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wow, es freut mich zu lesesn, daß hier bei WO tatsächlich noch Akionäre sind, die wirkliich ernsthaft schreibenen und keine Pusher sind. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, daß Aktien, über die ich selbst recherchiert habe, WESENTLICH besser gelaufen sind, als die, die ich nur aufgrund von Analysten gekauft habe.
      @ ori: da du Juniper Networks erwähnt hast: Auch ich beobachte diesen Wert schon länger, war aber zu feige, bei 140 eizusteigen. Gratuliere zu deinem offenbar guten Riecher.
      Zwei andere Werte hab ich da auch noch, nämlich Extreme Networks, die ich leider zu früh verkauft habe, und Conexant (hab ich mich auch nicht getraut, ich Depp!). Was hält Ihr von den beiden? Besonders Conexant scheint mir momentan interessant.
      Gruß, axron
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 02:27:22
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hier mal ein richtig guter Tip für Dich( aber Vorsicht sehr volatil und riskant im Moment - nicht mehr als 5 % - und deine 15 % kannst du bei diesem Wert auch vergessen - die schwanken bis zu 60 % an einem Tag - wie gesagt riskant aber auch sehr aussichtsreich mal 400- 500 % zu machen)

      Internet Solutions for Business Inc
      OTC Kürzel ISFB
      WKN 928447
      Handelsplatz New York
      Home Page http://www.is4b.com" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.is4b.com
      Investorrelations http://www.twotrades.com/" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener"> http://www.twotrades.com/

      SHARE INFORMATION:
      Total shares outstanding: 14,294,571
      Total shares in the float: 3,000,000

      Transfer Agent:
      Name: Silverado Stock Transfer, Inc
      Address: 8170 S. Eastern, #4-236
      City/State: Las Vegas, NV 89123
      Phone: 702-263-0920

      Zur Historie :

      Isfb (WKN: 928447) ist ein englisches Internetunternehmen welches an der OTC notiert ist.Die Firma beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Vertrieb verschiedener Software-Lösungen ähnlich wie Intershop.
      Renommierte Kunden wie Volvo, Dunlop ,London TAXI, Delmonte,
      etc. konnten in der Vergangenheit erfolgreich gewonnen werden. Die Firma befindet sich auf weltweitem Expansionskurs - erste Akquisitionen wurden bereits durchgeführt.

      Bis vor ca. 5 Monaten notierte der Wert immer im Bereich zwischen 4 und 8 USD an der OTC- durch die Nichtabgabe des Filings an die SEC wanderte der Wert in die Pinksheets ab und wurde da bei geringsten Umsätzen bis auf unter 30 Cent heruntergetradet.
      Seit ca. 1 Woche mehren sich die Vorzeichen , dass das Filing fertig ist und der Wert bald regelistet wird.
      Seither hat sich der Kurs bei ansteigenden Umsätzen auf 1,01 Cent erholt.



      ISFB ist eine seriöse solide arbeitenden Firma die auf starken Expansionskurs gegangen ist.
      Es wurde in der Vergangenheit immer sauber und korrekt gearbeitet - die Firma hat über eine Reihe von Jahren Gewinne erwirtschaftet und es auf einen renommierten Kundenstamm gebracht . schon fast 300 Firmen benutzen ISFB Anwendungen – ihre Zufriedenheit beweisen sie immer wieder mit Folgeaufträgen.

      Die Firma expandiert, entwickelt weitere Software , weitere Standorte werden erschlossen , es sind keine erwähnenswerten Schulden vorhanden - Liquidität ist vorhanden .

      Verglichen mit eineigen anderen sogenannten Perlen am Neuen Markt hat ISFB eine ganze Menge zu bieten – die Firma hält von der Leistungsfähigkeit gut mit und ist um ein 100 faches billiger .
      Das aus dem zu späten Filing resultierende Delistin ist schlüssig erklärbar und nachvollziehbar.
      ISFB hat eine Eigenart im Accounting eingebaut. Wirtschaftsjahresende ist der 31. März. Das ist
      für buchhalterische Saldenabstimmungen nicht gerade ein Traumtermin. Hinzu kommt ein vermutlich recht aufwendiges Abwicklungsverfahren. Zu berichten ist nach US-GAAP, die Buchhaltung wird aber in England geführt.
      Da muss also zuerst ein englischer Accountant ran, danach noch mal ein amerikanischer. Alles zusammen lässt die Zeiträume gerne eng werden.
      Hinzu kommt noch (aus dem 8 K-filing) eine stattliche Anzahl struktureller Änderungen per 31.3.2000 dazu (z.B. die Bilanzierung der unfertigen Aufträge wurde umgestellt). Und aufgrund der Wachstumsstrategie wird sich ein buchhalterischer Verlust nebst einer Überschuldungsbilanz ergeben. Mit anderen Worten: Sowohl der englische als auch der amerikanische Auditor
      haben beim Unterschreiben der `opinions` für den Jahresabschluß ganz bestimmt zittrige und feuchte Finger.

      Wenn an der OTC eine Aktie degelistet wird , wird sie trotzdem munter weitergehandelt - Telefonhandel- da gibt es Makler die sich speziell darauf spezialisiert haben . Die Kosten sind höher und das Risiko größer- daher der hohe Kursverlust.
      Auch die Handelsspanne in der gehandelt (Unterschied zwischen bid und ask ) ist meistens größer als bei normalen OTC-Werten (bei ISFB im Moment 1,01 zu 1,25 USD.

      Aber dadurch haben wir natürlich auch viel höhere Gewinnchancen - wenn das Relisting erfolgt ist das Potential ungeheuer groß.

      Die hatten einen Kurs von 4 1/8 vor dem Delisting - da war allerdings schon die Angst davor eingepreist - ursprünglich kommen die von 8 USD .

      Das heißt unser Risiko liegt beim Relisting - die Frage lautet kommt es oder kommt es nicht.

      Nun habe ich an dieser Frage hart gearbeitet und unter anderem auch die IR von ISFB angeschrieben
      Hierauf bekam ich die folgende Antwort:

      A quick reply for now....I am out of the office and will send more
      information when it is available.

      Please go to our web site, www.TwoTrades.com and click on the ISFB logo on
      the main page. Once you get to the corp. profile, use the yellow tabs to
      find out more info on ISFB. Most of the recent press has been put out
      directly by ISFB and is available on the tab titled "newsletters".

      We should have an update on the filings early next week. We are hopeful
      that they will be backup and trading on the OTC BB by the 15th of October,
      and feel very strong that it will be no later than the end of Oct. We have
      confirmed that the financials are complete and the legal counsel should be
      making the filings and attempting to fast track the Form 15c211 next week.

      Please let me know if you have any specific questions, or feel free to call
      me on my cell phone 956-454-6898.

      Sincerely,

      Chip Parrish
      Managing Director
      La Guardia GFS
      www.TwoTrades.com
      888-577-6898

      Das heißt im Klartext – jawohl wir haben alles mögliche getan , um die Bestimmungen der SEC zu erfüllen und regelistet zu werden. Wir haben allen Grund zu der Annahme noch bis zum 15 10. regelistet zu sein. Wir können uns eigentlich nicht vorstellen , dass es länger dauern könnte als bis Ende Oktober.

      Das ist in meinen Augen das so gut wie schon passiert- denn ich halte ISFB für zu seriös , um das Risiko einzugehen Falschmeldungen zu verbreiten.



      FAZIT:

      Es gibt tatsächlich nichts negatives zu entdecken .
      ISFB habt genügend Umsätze , ein gutes Produkt , gute Mitarbeiter, ausreichend Geld in der Kasse- die Marktcap. ist ein Witz - im Moment ca. 15 Mio. USD , der Freefloat ist gering .
      Das Relisting ist nur eine Frage von weniger Zeit , voraussehbar logisch.

      Der Chart spricht ebenfalls eine eindeutige Sprache – der Turnaarrund wurde geschafft – die Kurve hat gedreht – sie zeigt eindeutig nach Norden.

      ISFB ist in meinen Augen auf diesem Kursniveau eines der aussichtsreichsten überhaupt an der OTC.

      Und deswegen empfehle ich diesen Wert mit Strongest Buy – oder Aggressiv kaufen .



      Gruß Amada
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 07:40:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ amada

      Dein Tip kling wirklich vielversprechend, doch wo kann ich die Aktie überhaupt
      kaufen?

      Weder über WKN 928447 noch amerik. Kürzel ISFB ist ein Chart bzw. Kurs zu finden,
      wahrscheinlich liegt das am Delisting.

      Wie kann ich als Kleinaktionär und Consors-Kunde denn überhaupt diese Aktie
      ordern? Und wenn es nur über Telefonhandel geht, welchen Makler gibt es für
      mich Kleinanleger ?

      Und wie kann ich dann - bei der hohen Volatilität - den aktuellen Kurs abrufen?

      Danke für Deine Tipps an ein Greenhorn.

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      Avatar
      schrieb am 06.10.00 08:52:47
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ amada

      Hoffentlich hast du deinen Tipp bald in allen Threads hinterlassen, damit du nicht nochmals posten musst. Muss ein Segen für dich sein, dass es eine copy-Funktion gibt.

      @ Fuchsy

      Lies mal einige der Threads der letzten Tage, z.B. hier am Einsteigerforum. Wirst den Tipp mehrmals finden, also besser Finger weg, ist ein eindeutiger push-Versuch.

      MoRe99
      Avatar
      schrieb am 06.10.00 15:08:22
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ Orinoco Flows:

      Hör nur nicht auf Tips von Leuten, die Ihre Werte in jedem Thread verkaufen.

      Dein Thread gefällt mir sehr gut. Er zeigt einfach, wie man es machen muß, um seine Verluste nicht zu groß werden zu lassen.

      Obwohl ich nicht mit allem einverstanden bin. Denn ich bin nur auf den NM spezialisiert. Hier gibt es auch sehr gute Unternehmen, mit denen man sehr gutes Geld verdienen kann. Allerdings sollte man hier, aber auch an der Nasdaq aufpassen, daß man seine Stops nicht vergißt.

      Ein Punkt, bei dem ich mit dir nicht ganz übereinstimme. Keine Stops bei Blue Chips!! Deine aufgeführten Werte sind schon sehr gewaltig bewertet. Wer weiß schon, wann diese den Zenit übersprungen haben. Bin zwar bei den meisten von deinen aufgeführten Unternehmen auch der Meinung, daß sie weiterlaufen werden, aber wer kann das schon sicher sagen. Vielleicht haben diese auch den Zenit bereits übersprungen.

      Bei Cisco denke ich, daß hier immer noch sehr große Kurssteigerungen möglich sind. Das Management ist klasse, die Zahlen werden immer noch regelmäßig übertroffen. Gute Anzeichen für weiter steigende Kurse.
      Klar gibt es Mitbewerber, aber die gibts überall, und diese müssen sich erst wirklich so gut beweisen.

      Cu
      jetzgehtslos

      P.S. THE TREND IS MY FRIEND!!!!
      Avatar
      schrieb am 08.10.00 10:05:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ alle
      zuerst mal Kompliment für das Niveau und den Stil hier. Es tut gut, zu diskutieren und Meiningen auszutauschen, ohne persönliche An- (oder Unter-) griffe, hier scheint`s um die Sache zu gehen.
      Ich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass mit "selbstgefundenen" Aktien die beste Performance erzielt werden kann (z.B. Solon, Astropower,...). Ich lese nur selten und sehr unregelmäßig Aktienzeitschriften, da kann ich also nicht mitreden.
      Ich bin recht neu an der Börse (Nov.99), daher werde ich mich hier mehr auf`s Lesen denn auf`s Posten beschränken.
      @ OrinocoFlows: was heißt "erratisch"?
      Liebe Grüße, DoraLi
      Avatar
      schrieb am 09.10.00 11:22:42
      Beitrag Nr. 9 ()
      @DoraLi

      :) "erratisch" heißt so viel wie zufällig, irrational. Ich meine damit sprunghafte Kursbewegungen, die keinerlei Hintergrund haben.

      Konkret zum Beispiel, wenn eine absolute Schrottaktie wie Musicmusicmusic einen Tag um 50 % steigt und am nächsten um 30 % fällt.

      In den letzten Wochen gibt es am Neuen Markt eine Kategorie von unseriösen und fundamental katastrophalen Aktien mit einstelligen Kursen, die ständig abwechselnd die Top- und Flop-Listen anführen und jeden Tag von irgendwelchen unbegreiflichen Leuten wie wahnsinnig gekauft und verkauft werden:
      Gigabell, Infomatec, Musicmusicmusic, Teles.... Heute ist es artnet. Morgen dann ricardo, letsbuyit.com oder Micrologica.

      Wenn ich das sehe, wird mir schlecht.


      OrinocoFlows
      Avatar
      schrieb am 09.10.00 15:43:17
      Beitrag Nr. 10 ()
      @amada

      ...eine typische Looser-Aktie. Derartige Titel ("400-500 %") werden ständig an irgendwelchen Boards angepriesen.

      Daß ein solcher heißer Tip ("die schwanken bis zu 60 % an einem Tag") sich tatsächlich positiv entwickelt, kommt hingegen so gut wie nie vor. Wer auf solche Aktien setzt, ist mittelfristig pleite.

      Ich würde nie so etwas kaufen.



      OrinocoFlows
      Avatar
      schrieb am 09.10.00 15:50:31
      Beitrag Nr. 11 ()
      @OrinocoFows,

      guter Beitrag grosse Übereinstimmung.
      Was ich nicht verstehe keine 15 % Verlustbegrenzung bei
      "sicheren Aktien"
      desweiteren bist du nicht zu "Amilastig" ?

      sonst, weiter so

      Gruss
      Trader13
      Avatar
      schrieb am 09.10.00 18:04:55
      Beitrag Nr. 12 ()
      @OrinocoFlows

      finde dein posting voll top

      meine strategie sieht dagegen etwas anders aus, da ich nicht viel geld habe (noch student ;)) und somit auch nicht soviel streue

      ich weiss, daß ich damit ein hohes risiko eingehe
      nur wer nicht riskiert, der nicht gewinnt
      oder alles verliert ;)

      bin zur zeit in cmrc investiert und von diesem unternehmen überzeugt

      was hälst du von diesem wert??

      du hast ja geschrieben, daß du cmrc schon mal verkauft hast, weil er deine verlustmarke überschritten hatte

      hälst du ihn für einen Wert aus diesen "Schrei-Threads"???

      gruss klarius
      Avatar
      schrieb am 09.10.00 18:38:34
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ OrinocoFlows
      danke für die Erkärung! :)
      Liebe Grüße, DoraLi
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 00:22:09
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ Trader13

      Du hast schon recht. Ich bin eigentlich wirklich zu "amilastig". Würde dies auch gern ändern, doch fehlen mir etwas die Alternativen.

      Aktien in den "Emerging Markets" (der Ausdruck ist übrigens ein wunderschöner Euphemismus....:) ) sind mir zu volatil und zu sehr mit wirtschaftlichen und Währungsrisiken behaftet.

      In Japan & Co. kenne ich mich einfach nicht genug aus, um die Tips irgendwelcher Magazine oder Boardteilnehmer kritisch überprüfen zu können.

      Und gegenüber Anlagen in Europa bin ich ziemlich skeptisch, weil die politischen Vorgaben in Europa dagegen sprechen, daß Europa in den nächsten zehn Jahren zu Amerika wirtschaftlich aufschließen kann. Ich sehe keinen Grund, warum diese oft gehörte Prophezeiung eintreffen sollte. Europa ist verkrustet, unflexibel und von Wohlfahrtsstaats- und Besitzstands-Ideologien geprägt. Da ist ein Wachstum auf dem Niveau der USA schlicht unmöglich. Als Jurist darf ich sagen, daß allein das deutsche Arbeitsrecht auch in Zukunft jeden vergleichbaren Aufschwung wirkungsvoll verhindern wird.
      Schon Anfang 1999, als der Euro kam, redete alles nur von den großen Chancen in Euroland. Ich bin damals aufgrund derselben Überlegungen stur bei meiner Amerika-zentrierten Anlagestrategie geblieben und habe damit letztlich bis jetzt behalten, wie ich meine.

      Speziell auf dem deutschen Aktienmarkt kommt noch die fehlende Souveränität der Marktteilnehmer im Umgang mit Aktien hinzu. Gerade am Neuen Markt tummeln sich sowohl auf Seiten der Unternehmen als auch auf Seiten der Anleger viel zu viel unberechenbare Chaoten und Spinner, als daß ich mich in dieses Haifischbecken begeben wollte. Hinzu kommt noch der Einfluß von Förtsch & Co.

      Allein die Bewertung von Unternehmen ist in den USA oft viel reeller als am Neuen Markt. Zum Teil Marktführer in den USA günstiger bewertet als der im gleichen Marktsegment tätige Nischenanbieter am Neuen Markt.
      Typisch für diese fehlende Souveränität deutscher Anleger ist z.B., daß nach Kursanstiegen an der Nasdaq die Aktien am nächsten Morgen in Deutschland währungsbereinigt mit dickem Aufschlag gehandelt werden und nach Kursabschlägen mit kräftigem Abschlag.... Konnte mir diese hysterischen Überreaktionen schon des öfteren zunutze machen. :)

      Ich bin mir der Gefahren einer einseitigen Anlage in den USA allerdings bewußt und beobachte Währung und gesamtwirtschaftliche Situation - im Falle einer Krise würde ich allerdings eher in Cash gehen, als mehr als 25 % nach Euroland umzuschichten.

      Ich wüßte auch gar nicht, in welche Aktien.... Nachdem die Vorzeigeaktie Nokia, die ich lange gehalten habe, nun ihren Nimbus wohl verloren hat, sehe ich nicht mehr viel europäische Unternehmen mit nachhaltigem Wachstum. Schon gar nicht am Neuen Markt.... Selbst die guten Werte dort (z.B. EM.TV, ACG, Qiagen, ComRoad, SER Systeme) sind entweder überbewertet oder charttechnisch instabil oder beides.


      @Klarius

      :) Vor kurzem war ich auch noch Student und als ich an der Börse anfing, hatte ich auch nur fünf oder sechs Aktien. Gerade bei geringem Depotvolumen ist eine zu breite Streuung auch völlig verkehrt, da dadurch die Transaktionskosten proportional zu sehr ansteigen.
      Ein Studienfreund von mir hatte ca. 18.000,- DM auf 15 Werte verteilt. Die Positionen waren z.T. so klein, daß er schon nennenswerte Steigerungen benötigte, um nur die Transaktionskosten wieder hereinzuholen. Meiner Ansicht nach sollte eine Position nach Möglichkeit nicht kleiner als 2300,- DM sein.

      Ich würde also an Deiner Stelle vermutlich genauso handeln.

      Zu Commerce One (CMRC): Meines Erachtens einer der wenigen Internetwerte, die auch heute noch grundsätzlich kaufenswert sind. CMRC ist meines Erachtens jedenfalls Ariba deutlich vorzuziehen, da noch vergleichsweise günstiger bewertet. Wäre ich dazu verurteilt, in Internetaktien zu investieren, wäre für mich Commerce One neben Exodus und AOL erste Wahl.
      Nach meinem Ausstieg bei CMRC hatte ich den Wert weiter beobachtet und habe mehrfach mit dem Gedanken an einen Widereinstieg gespielt, habe mich dann aber schließlich immer für andere Titel entschieden. CMRC würde ich jedoch nicht über 65 $ kaufen. Wenn überhaupt einsteigen, dann jetzt....

      Liebe Grüße aus Nürnberg,
      OrinocoFlows
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 08:41:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ OrinocoFlows

      mal eine Frage an den Jurist : wie siehst Du das Geschäftmodell
      von Foris.

      und findest Du kein DAX -Wert ?

      ich habe seit längeren Thyssenkrupp auf der Watchliste


      Gruss
      Trader13
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 12:06:10
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Orinoco

      Sehr lesenswert Deine Ausführungen aber eine Frage habe ich zu Deinem Nachkaufen.
      Wie bzw. womit entscheidest Du eine Aktie nachzukaufen? Warum würdest Du NT bei 65€ nachkaufen?
      Du greifst dann doch in ein fallendes Messer.

      Gruss Laura
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 12:55:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      Entschuldigung. Muss mal wieder testen, warum das posten nicht so
      funktioniert, wie ich mir das vorstelle.

      Gruesse
      björk
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 13:39:06
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo Orinoco!

      Sehr interessant Dein Beitrag, ehrlich.
      Bin seit 98 börsentechnisch dabei und auch aus Nürnberg.
      Zu mir: Beruflich bin ich Webdesigner.

      Anfänglich dachte ich, ich kenne Dich evtl., da wir ja auch fast im selben Alter sind (werde selbst in Kürze 26).

      zu cmrc: bin 60% in diesem Wert investiert, da es meiner Meinung nach der einer der aussichtsreichsten Werteder kommenden 10 Jahre ist. Gut, ich kaufe nicht auf Kredit, gewagt ist dieser hohe Investitionsgrad schon, aber ich sehe cmrc ein bißchen als "Lebensversicherung". Entweder die Rechnung geht auf, oder nicht.

      Ansonsten bin ich (leider) noch in insp investiert, leider zu einem kaufkurs von 38 €.
      Wäre ich nach Deiner (sehr richtigen) Strategie vorgegangen, wäre ich wohl viel besser gefahren, aber nun ja!

      Jetzt zu verkaufen bringt mir auch nichts mehr.

      Zu Neuen Markt: Hier halte ich grundsätzlich NICHT ALLE Werte für schlecht.
      Genescan, Medigene, Morphosys, um nur BioTechs zu nennen sind doch nun wirklich aussichtsreich.

      Würde mich freuen, von Dir zu hören.

      Gruß
      Edtom
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 22:50:52
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Trader13

      betr. Geschäftsmodell von Foris: Hab mich mit Foris bisher kaum beschäftigt. Sicher eine ganz solide Aktie, obwohl allzu große Wachstumsmöglichkeiten hier wohl nicht zu erwarten sind.
      Die Geschäftsidee ist in der Praxis sicher sehr nützlich, wenngleich ich beruflich noch keinen Kontakt zu Foris hatte, obwohl unsere Kanzlei öfters Streitwerte über 100.000,- DM hat. Ob auch die Aktie so nützlich ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

      Dax-Werte hatte ich bisher abgesehen von Infineon, die ich bei der Zeichnung bekommen hatte, noch nie welche.....
      Als Investment kämen für mich vor allem in Frage: SAP, Münchener Rück, Preussag, Siemens, Schering - das war`s eigentlich. Den Rest finde ich eher uninteressant.

      Viele Dax-Werte sind leider Zykliker (Autowerte, Chemiewerte, Konsumtitel) mit wenig Sinn für Shareholder Value, die langfristig kaum oder gar nicht performen. Solche Aktien scheiden für mich aus - an der Stelle hat der SAC meines Erachtens mit seinem Ansatz durchaus recht.
      Auch ThyssenKrupp ist als Stahlwert von Haus aus Zykliker. Ich verkenne nicht, daß in der geplanten Umstrukturierung angesichts der niedrigen Bewertung Chancen liegen - doch meine ich, daß es einfach bessere Aktien gibt. Vor allem macht mir das Management von ThyssenKrupp keinen besonders guten Eindruck...

      OrinocoFlows
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 23:14:45
      Beitrag Nr. 20 ()
      @LauraL

      Nachkaufen vergrößert in aller Regel nur den Verlust und sollte daher sehr vorsichtig und nur bei bestimmten Aktien eingesetzt werden. Die meisten Werte, die kräftig fallen, tun das nicht grundlos - und tun das deshalb oft auch weiterhin.

      Ich kaufe daher Verlustaktien nur unter ganz bestimmten Umständen nach:

      1.) Für den Kurssturz darf es keine Gründe geben, die diesen rechtfertigen. Dies ist bei Nortel Networks der Fall gewesen. Fundamentale Gründe für den Abschwung seit August sind mir jedenfalls nicht bekannt - dieser scheint nach langem Anstieg des Wertes nur eine Korrektur im Rahmen der allgemeinen Marktschwäche zu sein.

      2.) Die Aktie muß ein echter Top-Wert sein. Doch was ist ein "echter Top-Wert" ? Natürlich meint man von jeder Aktie, die man hat, daß sie steigen wird - sonst hätte man sie ja nicht gekauft. Allein die persönliche Überzeugung oder Meinung ist also kein Maßstab. Man kann sich irren - jeder an der Börse erlebt das nur allzu häufig. Im Grunde weiß man aber - wenn man ehrlich zu sich selbst ist - daß nicht jede Aktie, die man im Depot hat, auch nach OBJEKTIVEN Maßstäben ein BlueChip ist. Bei anderen Aktien - auch solchen, die man selbst nicht hat - spürt man aber genau das, auch wenn man selbst konkret eine andere für aussichtsreicher gehalten hat.

      Dies sollte man sich eingestehen. Ein wirklicher BlueChip ist nur eine Aktie, von der FAST JEDER meint, daß es eine Superaktie ist. Ein Indiz dafür sind ein seit langem ansteigender Kurs und eine zumindest mittelgroße Marktkapitalisierung.

      3.) Fundamental muß das Unternehmen eine ausgezeichnete Marktstellung in einem wichtigen Markt - nicht nur in irgendeiner Nische - haben und GEWINN machen. Nortel Networks ist zum Beispiel mit 43 % Weltmarktanteil Marktführer in Sachen Glasfasernetze. Dies ist ein absoluter Boommarkt und wird es in Zukunft immer mehr werden. Und es ist ein MILLIARDEN-Markt. Nortel hat hier die Stellung als Marktführer und zusätzlich auch die technologische Spitzenstellung.


      Insgesamt bin ich zwar nicht sicher, wie lange es dauert (und würde daher keinen OS kaufen....), aber ich bin todsicher, daß Nortel früher oder später wieder kommen wird. Eine andere Entwicklung halte ich bei Nortel mittelfristig für fast ausgeschlossen. ES gibt - auch in meinem Depot - nur wenige Werte, von denen ich das so sagen würde.

      Zum Beispiel halte ich auch Sepracor und Vertex - und verspreche mir eine Menge davon. Doch ist mir klar, daß diese Werte letztlich nicht ohne Risiko sind und es auch anders kommen kann
      ....muß allerdings zugeben, daß ich auch bei Sepracor mal nachgekauft habe - letztlich zwar erfolgreich, aber eigentlich gegen meine Prinzipien. Wie schön, daß man immer noch Mensch ist. :)



      OrinocoFlows
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 23:40:39
      Beitrag Nr. 21 ()
      @Edtom

      Du hast natürlich völlig recht, daß nicht alle Werte am Neuen Markt grundsätzlich schlecht sind. So etwas pauschal zu behaupten, läge mir auch fern und wäre wohl auch etwas plump.

      Natürlich gibt es auch am Neuen Markt fundamental gute Aktien - doch INVESTIERE ich persönlich nur selten am Neuen Markt. Denn auch eine GUTE Aktie kann schlicht zu teuer sein oder von irgendwelchen Puschern charttechnisch verhunzt werden.

      Ich bin in Sachen Neuer Markt deshalb äußerst vorsichtig.

      Auch die von Dir genannten Werte GeneScan, MediGene und Morphosys sind an sich gute Werte (GeneScan habe ich erst vor ein paar Wochen von 64 bis 83 € gehalten). Leider sind alle drei mittlerweile recht teuer - zusätzlich ist es in meinen Augen auch ein Risiko, daß Förtsch diese Werte empfiehlt. Du weißt, daß ich von Förtsch an sich allerhand halte - aber ich bin mir auch des Phänomens bewußt, daß eine endlose Reihe von Werten am Neuen Markt, die Förtsch empfohlen hat, nach kurzem Fahnenstangen-Boom nur noch abwärts getrudelt sind. Morphosys ist da übrigens ein Beispiel. Bei MediGene und GeneScan könnte irgendwann eine ähnliche Entwicklung kommen.

      Förtsch hat am Neuen Markt die Möglichkeit - ob gezielt oder nicht, ist egal - durch seine Fonds und seine Lemminge Kurse zu beeinflussen. Das muß man einfach so sehen.

      Wie gesagt: Ich hatte GeneScan auch schon mal, um das Momentum mitzunehmen, aber ich würde keinesfalls darauf setzen, daß sich diese Werte langfristig positiv entwickeln werden. Das tun am Neuen Markt sowieso nur sehr wenige Aktien. Oft kommt zuerst die Übertreibung nach oben und dann die nach unten und dann ist irgendwann schlicht der Chart versaut.....

      60 % auf einen Wert wie Commerce One setzen, würde ich natürlich nie - das dürfte mittlerweile recht deutlich geworden sein. :) Eine "Lebensversicherung" ist eine solche Aktie aber nicht - gerade WEIL Du mit dieser Gewichtung auch eine Katastrophe erleben kannst. Es gibt viele Internetwerte, die noch vor einem Jahr auch als "Lebensversicherung" gehandelt wurden und die für viele, die ihr ganzes Vermögen auf diesen Wert gesetzt haben, zum Desaster geworden sind - ich nenne nur mal CMGI.

      Commerce One ist sicher aussichtsreich - aber soooooo gut, daß man 60 % seines Geldes drauf setzen sollte, ist der Wert mit Sicherheit nicht. Dazu gibt es zu viel andere Chancen im Markt.


      Orinoco
      Avatar
      schrieb am 10.10.00 23:50:08
      Beitrag Nr. 22 ()
      na die Yahoo-Zahlen sind ja nicht schlecht !
      @ OrinocoFlows,

      Deine Statements sind o.k und deine Dax Werte ebenfalls.
      ich hoffe dass morgen SAP etwas anzieht
      habe als Tradingposition einen OS gekauft

      Gruss
      Trader13
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 08:01:00
      Beitrag Nr. 23 ()
      @OrinocoFlows

      Kompliment für Deinen Ausführungen ganz oben im Thread.

      Ich bin noch relativ neu im Börsengeschäft und kann
      trotzdem viele Deiner Ausführungen bestätigen.

      Zum SAC: Da ich mich anfangs nur an SAC-Werte gehalten habe,
      ist mir das schlimmste erspart geblieben, dennoch sehe ich
      mittlerweile auch nicht mehr alles durch die rosarote SAC-Brille.
      ( Gillette und z.B. GlaxoWellcome lassen grüßen)
      Daher habe ich mir auch schon des öfteren überlegt, mit SAC-Werten
      zu traden etwa ähnlich Deiner Strategie, die Performance wird zwar
      nicht die Beste sein, aber zumindest überdurchschnittlich.

      Zum Aktionär: Hier kann ich in allen Punkten zustimmen, besonders was
      den NM und andere deutsche Werte angeht.

      Grüße HP
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 18:24:28
      Beitrag Nr. 24 ()
      @OrinocoFlows

      ist eine tolle Story von Dir (errinnert mich ein wenig an meine)!! Aber wenn ich so in mein Depot sehe dann vergeht es mir - Minus 67%!!
      Dies alles nur wegen Aktien von denen ich mich nicht rechtzeitig trennte!! Nun trade ich auch noch mit OS, bei denen ich aber anscheinend ein besseres Händchen habe!
      Das wars mal fürs erste, hab leider nicht mehr Zeit.

      Mfg

      TobiasK (der mit 30 FU sein möchte!!)
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 20:13:31
      Beitrag Nr. 25 ()
      @HankyPanky

      :) Ja, es gibt manches an der SAC-Strategie, was einem ein gewisses Grundkorsett an Risikobewußtsein gibt. Zum Beispiel habe ich noch nie im Leben einen Optionsschein angefaßt und werde das auch nie tun. Das Risiko dieser Dinger ist unkalkulierbar.

      Aber soooo "sicher" sind viele SAC-Werte aufgrund ihrer hohen Bewertung auch nicht mehr. In letzter Zeit sind auch viele "Vier- und Fünf-Diamanten-Aktien" mal eben so an einem Tag um schnöde 30 % oder mehr gefallen.
      Ich erinnere an Procter&Gamble im Frühjahr, EliLilly im Sommer und jetzt erst kürzlich Intel.

      Das Problem dieser Werte ist oft, daß es zwar grundsolide und hervorragende Unternehmen sind, aber daß sie schlicht zu hoch bewertet sind. Auch die beste Aktie kann aber zu teuer - und damit anfällig - sein, wenn die Zahlen einmal nicht perfekt sind..
      Einer meiner Hauptvorwürfe an die Adresse des SAC ist daher, daß dort Bewertungskennzahlen wie z.B. das KGV überhaupt nicht beachtet werden und in der Zeitschrift auch nie genannt werden. Unkritisch wird gemeint, die Aktie eines Unternehmens könne in den Himmel wachsen, wenn das Unternehmen nur fundamental gut ist und die Aktie bisher gut gelaufen ist....
      So wurde zu meiner SAC-Zeit z.B. die "Fünf-Diamanten-Aktie" Coca-Cola als Allheilmittel für`s Depot gepriesen, obwohl die Aktie damals ein KGV von 45 und ein Gewinnwachstum von Null hatte (kenne die heutigen Zahlen nicht) und die Branche ja auch nicht sooooo furchtbar aufregend ist. Der spätere Abschwung bei Coca-Cola war jedenfalls keine Überraschung für mich. Woher soll in solch einer Situation auch Kurswachstum kommen ?

      Das Problem beim Traden mit SAC-Werten dürfte sein, daß bei den meisten Werten kaum oder keine kurzfristigen Kursveränderungen geschehen und sich die Performance letztlich nur über lange Sicht ergibt. Gerade kurzfristig sind sogar oft auch mal Verluste drin. Von daher meine ich, daß sich diese Werte für kurzfristige Trades wohl weniger gut eignen - ich setze bei kurzfristigen Trades meist darauf, was gerade in Mode ist.

      Naja, will es Dir aber nicht madig machen - wie gesagt: Den totalen Schiffbruch kann man mit dem SAC eigentlich nicht erleben. :)


      OrinocoFlows
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 20:17:41
      Beitrag Nr. 26 ()
      @orinoco

      Bin heute mal wieder im Nortel-Board gelandet und somit auf Deine Beiträge gestoßen: Absolutes Kompliment, dies gilt in dem Zusammenhang für den ganzen Thread. Ich habe selten eine so sachliche und fundierte Diskussion "gesehen" (im WO-Borad). Echt klasse.

      Vor allen Dingen kann ich mir Dein Szenario als Spiegel vorhalten und ich habe slebst in den letzten Monaten viele Fehler gemacht (Nachkaufen bzw. "Verbilligen, gedankliche SL´s und nur da SL auch ausgeführt, wo es um kleine Summen ging und nicht da wo sie wirklich notwendig geworden wären, usw ...).

      Auch zum Thema Neuer Markt kann ich Dir größtenteils zustimmen: "schlechte" Unternehmen, absolute Zockermentalität, .. Ich habe es aufgegeben im NM Langfristanlagen (1-3 Jahre) zu suchen bzw. habe jetzt nur noch zwei Werte, die ich aufgrund von Verlusten jetzt länger halten muss und auch will (ITN und MOB). Der Rest "liegt" in USA (AMD, MOT und seit heute auch Nortel), Europa und ein paar Euros auch in Asien ("Langfrist-Speku-Anlage").

      Meine wichtigsten Lehren:

      - Verlustminimierung
      - keine Langfristanlage im NM
      - Langfristanlage nur in sog. "TOP-Werte".
      - breitere Diversifizierung meines Depots (techno-lastig)

      aber, na ja, wird schon werden.

      Auf steigende Kurse für uns alle!

      cu
      bastifantasti
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 21:47:17
      Beitrag Nr. 27 ()
      Mit Spannung lesen sich die hier dargestellten Aktienstrategien. Der Erfolg schein dem Initiator dieses
      Threads recht zu geben. Interessant ist vor allem das WIE, weniger das WAS (ich habe heute einige
      Analystenempfehlungen der letzten Monate zu NM-Aktien angesehen - überwiegend bull-shit).

      Einige gute Ansätze lese ich hier:
      - Verluste Minnimieren durch Verkauf oder intelligentes Verbilligen
      - Über Depotstreuung
      - Über den Umgang mit Printmedien und Aktiengurus
      - und weitere wertvolle Details, die sich zwischen den Zeilen finden.

      Dies möchte ich kurz fortsetzten. Vor dem Hintergrund, daß sich in diesem Board vornehmlich Aktionäre, die
      auf eigene Rechnung investieren und Hobbyspekulanten tummeln, möchte ich den ersten und größten Vorteil,
      den diese Leute gegenüber den vielbeschimpften Fondsmanagern haben, herausstreichen.

      "You can sit on your hands!" Das will heißen, wer keine Ideen hat, der muß nicht anlegen. Fondsmanager
      dagegen müssen dauernd irgendetwas machen, auch in schlechten Zeiten und dafür werden sie ja schließlich
      auch bezahlt. Kriesen aussitzen is nicht (ob investiert oder nicht).

      So, und nun meine Tips:
      Langfristinvestitionen nur mit Eigenkapital tätigen, da Schulden die Liquidität mindern und über einen längeren
      Zeitraum teuer sind.

      Kurzfristige Spekulationen, insbesondere, wenn sie mit Fremdkapital finanziert sind, sollten sofort ins Geld laufen.
      Sammle nie Verluste an in auf kurze Zeit angelegeten Spekulationen. Beim nächsten Zock brauchst Du dein Kapital
      wieder.

      Kaufe nie bei fallenden Kursen - es sei denn, alles spricht für eine Bodenbildung (beachte auch obige Postings).
      Im Falle eines Irrtums (falsche Erwartungen bezüglich der Kursentwicklung): raus, sofort verkaufen! Dann lieber
      einen kleinen Verlust in kauf nehmen, als im Abwärtstrend auf ein Wunder hoffen. Wunder passieren zwar - das
      ist aber eher die Ausnahme.

      Im Allgemeinen betreibe ordentliches Research vor einem Investment (finden manche zu zeitintensiv und langweilig -
      die sollten dann lieber einen Fondsmanager bezahlen, um das für sie zu erledigen).
      Einem bloßen Trend zu folgen bedarf wenigstens des chart-technischen Researchs. Hier gilt wie bei jeder Spekualtion:
      Stellt sich die zugrundegelegte Prämisse/Annahme/Erwartung als falsch heraus, sofort verkaufen! (s.o.)

      Und warum machen wir trozdem alle hin und wieder Verlust, obwohl wir uns das alles schon hundertmal selbst
      eingeredet haben? Weil wir trozdem nicht wissen, was wir wollen. Wir wissen nicht wieviel wir wollen, wovon und in
      welchem Zeitraum. Manchen Kursausschlägen stehen wir unsicher und ratlos gegenüber und klammern uns an
      Faustregeln. Eine Handlungsweise hat sich bei mir immer bewährt, wenn ich sie denn beachtet habe und ich
      versuche sie mir anzugewöhnen: Jeder Investition liegt ein im voraus geplantes Szenario zugrunde. Dieses ist
      schriftlich zu fixieren, und es bildet zu jedem Zeitpunkt eine Handlungs-Leitlinie. Es darf zu keinem Zeitpunkt eine
      Unsicherheit bezüglich der Reaktion auf bestimmte Nachrichten und Kursentwicklungen herrschen. Nicht sich täglich
      ändernde Börsenkurse können die Grundlage für ein solches, vorher zurechtgelegtes Szenario sein, sondern nur
      Fakten/Tatsachen im volks- bzw. betriebswirtschaftlichen Umfeld des betrachteten Unternehmens - der Kurs
      folgt für gewöhnlich den Tatsachen.

      Aber neben der damit verbundenen Arbeit kann man ja auch ein wenig Spaß an der Börse kriegen. Dazu halte man
      immer eine Liquiditätsreserve von etwa 10 - 15% der Gesamtinvestitionssumme vor, damit bei günstigen Gelegenheiten
      Trades möglich sind.

      Viel Glück!

      DB



      Research ist manchmal sehr langweilig, aber die Basis für den Erfolg an der Börse.
      Avatar
      schrieb am 11.10.00 23:12:12
      Beitrag Nr. 28 ()
      High Orinoco (und natürlich alle anderen)

      Ich weiß ja nicht, wie lange Du schon nicht mehr im "SAC Verein" bist,
      aber ich möchte mal darauf hinweisen, daß Deine Bluechips schwer-
      punktmäßig alktuelle SAC Werte sind (außer Network,Juniper u. Ciena)

      Ich für meinen Teil nehme diesen Thread zum Anlaß, meine Strategie
      ein wenig zu ändern, was aber vermutlich je nach der weiteren Ent-
      wicklung ca 3-6 Monate dauern könnte, je nachdem wie schnell ich meine
      Depotleichen loswerde.

      Meine Strategie sieht folgendermaßen aus:

      1.)Langfristdepot
      ca 70% meiner Kohle in Aktien (max. 8 + kleines Cashpolster
      zum Nachkauf)
      hierbei achte ich auf Streuung und Bluechips(also vornehmlich SAC-
      Werte (aktuell z.B. EMC,Ericsson,GE,Nortel,Sun), als kleine Zugabe
      noch InternationalMedia (mein einziger NM-Wert) sowie Commerce1,
      welche ich beide als langfristig sehr aussichtsreich erachte.

      Dies bildet sozusagen mein Korsett als Langfristanlage.

      2.) Ein Fondsdepot
      ca 15%
      Man mag als eingefleischter Aktionär über das Für und Wider von
      Fonds streiten. Ich setze Fonds da ein, wo ich es für sinnvoll halte.

      Sinnvoll ist es für mich in den Bereichen, in denen ich mich beim
      besten Willen nicht für einen Einzelwert entscheiden kann (Pharma)
      oder aber keine Ahnung habe bzw. keine Lust habe, mich darum zu kümmern. ( Emerging Markets, Ökotechnologie, evtl auch NM)
      Man kann sich neben der Arbeit nicht nur um Aktien kümmern!!??

      3.) Ein Tradingdepot ca 15%

      Hier greife ich Deine Gedanken auf und werde versuchen mit ausgesuchten Werten bzw. gerade "aktuellen" Aktien (z.B. Biotech
      werten wie Eurofins Scientific, Lion Bios. oder auch einer Nokia
      kurzfristig Gewinne einzustreichen um damit mein Langfristdepot
      zu füttern.
      Kurzum, in diesem Depot ist fast alles erlaubt.

      Mal sehen, wie das hinhaut, aber dies ist mein erstes Jahr an der
      Börse und das betrachte ich als das, was es ist, nämlich ein Lehrjahr.
      Bin selbst gespannt, wie meine Situation in einem Jahr aussehen wird.


      Auf weiteren Gedankenaustausch hoffend

      HP
      Avatar
      schrieb am 12.10.00 21:19:20
      Beitrag Nr. 29 ()
      up... (will wissen, wie es weitergeht)
      Avatar
      schrieb am 14.10.00 01:03:40
      Beitrag Nr. 30 ()
      eine Wohltat!

      Glückwunsch an alle in diesem Board, hier finde ich zum ersten Mal sinnvolle Meinungen, bei denen man merkt, daß dahinter Überlegung und Zeit steckt.

      Ich bin neu in WO und möchte mich kurz vorstellen. Als Schüler mit einem kleinen Gewerbe (Webhosting und -design) bekomme ich ein bißchen Geld zusammen. Am Anfang wollte ich ganz langsam auf Fonds aufbauen (DEKA, Technologie und TeleMedien) - mit ganz gutem Erfolg bis März, von den heutigen Kursen nicht zu reden. Die werde ich wohl halten bis ich alt bin.
      Als ich aber sah, daß ich so meine Ziele nicht verwirklichen kann, war die Aktie die logische Schlußfolgerung.
      Zur Zeit halte ich meine erste Position mit Broadvision, Durchschnitt nach 2 Käufen 30,30€. Habe gerade heute nachgekauft.
      Bei meiner Entscheidung stützte ich mich auf die Zeitung AktienResearch (gefällt mir, da die Analysen verständlich sind, und die Firma gut vorgestellt wird), auf meine Intuition und das ungefähre Wissen ob der Geschäftszahlen.
      Sogar den Geschäftsbericht 99 habe ich mir schicken lassen - jedoch erst nach meinem Kauf... ;-)

      Lange Rede, kurzer Sinn:
      Das bin ich, und ich würde mich überaus freuen, ein wenig Resonanz zu finden.
      Für 1000%-Tips bin ich genausowenig zu haben wie für irgendwelchen anderen Mist - Leute wie amada halten bitte Sicherheitsabstand. Für alle anderen:
      Ich freue mich auf sinnvolle und interessante Postings!

      Schönes Wochenende wünscht euch

      debalizer
      Avatar
      schrieb am 19.10.00 23:59:25
      Beitrag Nr. 31 ()
      ....nach ein paar arbeitsreichen Wochen komme ich endlich dazu, zu antworten. :)

      @bastifantasti

      Thema "Langfristanlagen im Neuen Markt":

      Mit den "Langfristanlagen" ist das bei den volatilen Märkten in den letzten Jahren so eine Sache.
      Welche Aktie ÜBERHAUPT - auch jenseits des Neuen Marktes - entwickelt sich denn tatsächlich über viele Jahre kontinuierlich? Genau das ist wohl derzeit auch das große Problem von "Börse Aktuell" (SAC), deren "Wachstumsaktien" in den letzten Jahren viel öfter als früher große Bocksprünge gemacht haben. Die Ideologie des SAC wirkt heute deutlich realitätsferner als noch vor fünf Jahren, weil sich einfach das Verhalten der Titel geändert hat. Eine Kursentwicklung wie bei General Electric, die dem SAC vorschwebt, wird immer außergewöhnlicher.

      Es ist inzwischen keine Seltenheit mehr, daß selbst absolute BlueChips - weltbeherrschende Unternehmen - wie Microsoft, Procter & Gamble oder Intel innerhalb kürzester Zeit die Hälfte ihres Wertes verlieren.
      Ich denke, daß dies unter anderem ein Ergebnis des Internets und des Online-Brokerage ist - Infos fließen schneller und auch Privatanleger sind in der Lage, auf neue Infos in kürzester Zeit zu reagieren.

      Ein anderer Punkt ist, daß die Märkte im historischen Vergleich wohl einfach allgemein sehr, sehr hoch bewertet sind.
      Ich frage mich oft, ob man es als ein Zeichen einer allgemeinen Trendumkehr an den Börsen sehen kann, daß derartige Einbrüche von BlueChips immer häufiger und offenbar auch aus immer nichtigeren Anlässen geschehen. Bahnt sich etwa ein echter, jahrelanger Bärenmarkt an?
      ....Oktober-Überlegungen? :)

      Zum Thema "Langfristanlagen" fällt mir übrigens noch etwas sehr Wesentliches ein:
      Wenn eine Aktie gerade in Mode ist (derzeit vor allem Biotech und Umweltaktien) neigt man ungeheuer schnell dazu, die Aktie als eine ganz, ganz langfristige Anlage zu sehen ("meine Rente"). Ein Grund liegt darin, daß man den derzeitigen Boom der Aktie zwanzig Jahre in die Zukunft fortschreibt - klar, daß die Aktie dann eine "Langfristanlage" ist.
      Auch Börsenmagazine wie z.B. der "Aktionär" schmücken die jeweiligen Modeaktien immer wieder mit denselben Phrasen - etwa in der Art:
      "Anleger sollten den Wert mit einem Zeithorizont von mindestens zwei, drei Jahren halten....eine echte Langfristanlage....ein Basisinvestment im XY-Bereich.....etc."

      Mit denselben Phrasen wurden noch vor kurzer Zeit Aktien bezeichnet, die damals ebenso in Mode waren, ebenso überzeugende Geschäftsmodelle zu haben schienen und dennoch zum Teil geradezu in Vergessenheit geraten sind.
      Vor EINEM Jahr (ich wiederhole: EINEM) galten an den Boards noch Aktien wie CMGI, Xoom.com oder Doubleclick als "absolute Langfristanlage". Heute sind es Vertex Pharmaceuticals, Plambeck, Energiekontor und ähnliches, was als "absolute Langfristanlage" gesehen wird.
      Es scheinen jedes mal dieselben zu sein, die auf derartige Phrasen hineinfallen. Man kann es sich offenbar gar nicht vorstellen, daß die Aktie irgendwann mal wieder "out" sein wird - vermutlich ist man zu sehr von der Gegenwart und der aktuellen Kursentwicklung fasziniert und beherrscht.

      Nichts gegen mein Beispiel Vertex - ich hatte sie selbst mehrfach und denke, daß es wirklich ein gutes Unternehmen ist. Aber die Aktie wird definitiv nicht ewig so weiter performen wie bisher. Der Titel wird schlicht aus der Mode geraten, genauso wie andere Modeaktien vorher - vielleicht sogar schneller, als man denkt.

      Genau das ist das Problem am Neuen Markt - die Aktien dort geraten in Mode, bekommen dann eine hysterische Kursentwicklung und sind dann irgendwann "out", wenn sich die aberwitzige Überbewertung wieder langsam abbaut. Unter diesen Bedingungen ist eine kontinuierliche Entwicklung des Kurses kaum möglich, so daß selbst Unternehmen, die TATSÄCHLICH gut sind, als Langfristanlage nicht taugen. Noch vor einem Jahr wäre es z.B. fast unvorstellbar gewesen, daß EM.TV einmal 65 % unter dem Allzeithoch notieren könnte. Und selbst diese Aktie, die einen Boom wie wohl keine andere am Neuen Markt erlebt hat, ist inzwischen "out".
      Überhitzte Unternehmensentwicklung, überhitzte Kursentwicklung und schließlich verbrannt.



      OrinocoFlows
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 00:14:50
      Beitrag Nr. 32 ()
      @DagosBert_II

      Stimme Dir in allen Punkten voll zu.

      Eine Ergänzung: Auf den Händen sitzen und einfach eine Krise aussitzen, kann man NICHT, wenn man mit irgendwelchen Derivaten handelt. Genau deshalb lasse ich von Optionsscheinen absolut die Finger.
      Im übrigen ist es doch bekannt, daß es trotz vieler Versuche in der Vergangenheit keinen einzigen rentablen Optionsschein-Fonds gibt. Komisch, nicht wahr?
      Eine Million Aktienfonds, aber keinen einzigen reinen Optionsschein-Fonds.....
      Der Grund dafür ist einfach der, daß mit Optionsscheinen auf die Dauer nichts zu verdienen ist. Sensationelle Gewinne werden mittelfristig von dramatischen Verlusten stets mehr als ausgeglichen.

      Optionsscheine sind nur für Banken gut, nicht für Anleger.




      OrinocoFlows
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 00:24:30
      Beitrag Nr. 33 ()
      @HankyPanky

      Ja, Du hast schon recht - die meisten meiner BlueChips werden auch vom SAC empfohlen, allerdings oft erst seit kurzem. Nortel Networks empfiehlt der SAC z.B. erst seit diesem Sommer, Sun Microsystems und Oracle auch erst seit weniger als einem Jahr.
      Eigentlich sind dies keine klassischen SAC-Werte. Ich schätze, daß der SAC irgendwie langsam auch merkt, daß die Musik mehr und mehr woanders spielt. Den Wettbewerb des ManagerMagazins (Ausgabe 2/96), mit dem der SAC immer noch hausieren geht, würden sie heute jedenfalls sicher nicht mehr gewinnen.
      Trotzdem kann ich es nicht leugnen <grins>....Einmal SAC, immer SAC - man kommt nicht ganz von denen los :laugh:

      Was die Fonds angeht, mache ich es übrigens genauso wie Du. Ich habe Discount-Sparpläne (1,5 % Ausgabeaufschlag) mit Aktienfonds laufen, die genau die Bereiche abdecken, von denen ich keine Ahnung habe - z.B. Mercury Global Opportunities und Mercury Emerging Markets Fund.




      OrinocoFlows
      Avatar
      schrieb am 20.10.00 01:39:21
      !
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