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    Kostolanys Enkel "G. Heller": Besseres Börsenwetter in Sicht - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.08.01 22:06:30 von
    neuester Beitrag 13.08.01 12:46:35 von
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      schrieb am 12.08.01 22:06:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Sonntag, 12. August 2001 Berlin, 22:02 Uhr

      Die Aussichten für ein besseres Börsenwetter sind gut

      Je schwächer die Wirtschaft, desto tiefer die Zinsen der Notenbanken und großzügiger allerlei Geldspenden - Kolumne

      Von Gottfried Heller

      Fallende Börsenkurse, schlechte Wirtschaftsdaten, steigende Arbeitslosigkeit: Hiobsbotschaften allerorten. Einem Lagebericht der amerikanischen Notenbank zufolge ist das Wachstum in den USA immer noch schwach. Die Bank von England hat zunehmende Konjunktursorgen geäußert, und erstmals hat auch die Europäische Zentralbank Zweifel an ihrer bisherigen Wachstumsprognose angemeldet. Auch in Deutschland werden die Prognosen laufend nach unten revidiert.
      Kanzler Schröder hat eingeräumt, dass er sein Ziel einer Senkung der Arbeitslosigkeit unter 3,5 Millionen wohl nicht erreichen werde. Seine Politik der "ruhigen Hand" wird bereits als ein Synonym für das von seinem Vorgänger praktizierte Aussitzen verstanden, und es geht wieder das Wort vom "Stillstandort Deutschland" um.

      Das sind alles gute Nachrichten für einen Börsianer: Je schwächer die Wirtschaft, desto tiefer werden die Notenbanken die Zinsen senken und desto stärker werden sie den Geldhahn aufdrehen. Die großzügigen Geldspenden beflügeln immer zuerst die Börse, bevor sie Monate später auch der Wirtschaft Auftrieb geben.

      Weitere guten Nachrichten kommen von der Inflationsfront. In den USA sind die Produzentenpreise so stark gesunken wie seit 1993 nicht mehr. Auch in Deutschland ist die Inflationsrate im Juli deutlich auf 2,6 Prozent gefallen. Der Ölpreis pendelt sich nach dem Anstieg auf 30 Dollar bei 25 Dollar ein. Dies dämpft nicht nur die Inflation, sondern lässt den Konsumenten mehr Geld in der Tasche für andere Ausgaben. In den USA läuft zudem gerade eine riesige Steuerrückerstattungsaktion: Insgesamt werden bis September rund 40 Mrd. Dollar in die US-Haushalte fließen. Es ist anzunehmen, dass dieser Geldsegen vorwiegend dem Konsum zugute kommen wird.

      In den vergangenen Monaten wurde die Industrieproduktion gedrosselt, und das Personal und die Lagerbestände besonders im Technologiebereich wurden drastisch reduziert. Alles in allem ist der Bereinigungsprozess nach einem zehnjährigen Konjunkturaufschwung schon weit fortgeschritten, so dass bald mit besseren Gewinnzahlen aus den Unternehmen zu rechnen ist. Es könnte gut sein, dass das zweite Quartal mit einem mickrigen Wachstum von nur 0,7 Prozent das schwächste war in diesem Jahr.

      Trotzdem fallen die Börsenkurse und mit ihnen auch das Stimmungsbarometer immer tiefer. Ganz besonders in Deutschland, ausgelöst durch den Absturz der T-Aktie auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Ausländische Investoren, die durch den Aktientausch beim Erwerb der amerikanischen Voicestream große Pakete von Deutsche Telekom erhielten, luden ihre Aktien ab. Noch am Montag hatte die Deutsche Bank in einer Studie die T-Aktie auf ein Kursziel von 31 Euro hochgelobt, was auch prompt zu einem Kursanstieg auf über 24 Euro führte. Nur einen Tag danach verkaufte sie 44 Millionen Aktien für einen unbekannten Großaktionär und schickte den Kurs auf Talfahrt. Nur dumm gelaufen, oder steckt System dahinter? Jedenfalls ist es der Deutschen Bank in einem Rundumschlag gelungen, Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit und Professionalität aufkommen zu lassen, das Vertrauen von Millionen deutschen Anlegern zu beschädigen und die Aktienanlage in Misskredit zu bringen.

      Doch Stimmungen an der Börse wechseln schnell. Bei aller Paranoia, die an der Börse herrscht, obsiegt letztlich eine noch größere Macht: die Macht des Faktischen. Und die Fakten sprechen dafür, dass bald weitere Zinssenkungen kommen werden - in den USA und in Euroland - und dass sich unter der Decke die Kräfte für einen neuen Konjunkturaufschwung sammeln.

      Anfang Juni schrieb ich an dieser Stelle, den Märkten drohe ein Sommergewitter. Dieses hat nun stattgefunden. Die Aussichten für ein freundlicheres Börsenwetter sind jetzt sehr gut.

      Gottfried Heller ist Fondsmanager und Chef der Fiduka Depotverwaltung
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 22:21:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich habe gerade mit A.K. telefoniert.
      "DAX auf 5000 Punkte" waren seine Worte.
      Ohh jee !!!

      gruß kj

      :-)
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 22:32:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      hörtnoch jemand mit Spannung auf sowas?
      diese Leute haben mittlerweise Einkommensängste und sabbeln
      alles nur einkommenserhaltende Blabla ab.
      ...so wie gerade fr: MERKEL sich im ARD über ihr DDR-Eingesperrtsein ausläßt
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 12:39:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      @bruchzahl

      Das ist ja quasi ein "Gesetz" der Börse:

      Wenn keiner mehr dran glaubt, dann kommt für alle völlig überraschend der Trendwechsel.
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 12:46:35
      Beitrag Nr. 5 ()
      USA: Der Aufschwung bleibt vorerst aus

      Die Quartalsbilanz von Cisco Systems zeigt, dass die Flaute andauert

      Enttäuschende Konjunkturnachrichten und ein Cisco-Ausblick, der zeigt, dass sich Amerikas Wirtschaft dieses Jahr wohl nicht mehr nachhaltig erholt: Das war die Woche in den USA. Doch nächstes Jahr sieht das schon anders aus, und die Börse nimmt Entwicklungen bekanntlich vorweg.

      Die Konjunkturnachrichten in den Vereinigten Staaten geben weiterhin wenig Anlass zum Jubel. Vor allem das „Beige Book“, das die US-Notenbank am Mittwoch vorstellte, raubt all jenen Anlegern die Illusionen, die glaubten, noch in diesem Jahr sei mit einem deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung zu rechnen. Fed-Chef Alan Greenspan bemerkt in dem Wirtschaftsreport, dass die Schwäche im produzierenden Gewerbe sich auch auf andere Sektoren ausweiten könne. Das ist ziemlich deutlich für den Währungshüter, der ansonsten lieber in Rätseln redet.

      Typisch für die derzeitige wirtschaftliche Lage ist die Reaktion auf die am Freitag veröffentlichten Erzeugerpreise. Die sind im Juli überraschend stark gefallen. Das zieht die Kurse nach unten, denn wenn die Unternehmen für ihre Produkte weniger Geld bekommen, wirkt sich das auf die Bilanzen aus. Dass niedrige Erzeugerpreise auch bedeuten, dass die Inflation weiterhin kein Thema ist in Amerika, fällt da unter den Tisch.

      Wochenchart Nasdaq Composite


      Wochenchart Dow Jones


      Die Nachrichtenlage bei den Unternehmen ist wegen der Feriensaison dünn. Cisco macht eine Ausnahme und veröffentlich seine Quartalsbilanz. Die liegt zwar innerhalb der Erwartungen, doch die Prognosen sind im Vorfeld vom Konzern und Analysten einträchtig gesenkt worden. Außerdem senkt der Netzwerkausstatter die Umsatzprognose für das laufende Quartal. Seitdem hat die Aktie rund 7 Prozent abgegeben.

      Der gesamte Technologiebereich notiert in den Tagen danach schwächer, denn Cisco hat traditionell Signalwirkung. Gegen diesen Trend ist in der Marktbreite nichts auszurichten.

      Von Intel kommt die Ankündigung, dass die Preise für Halbleiter weiter drastisch gesenkt werden. Was die direkten Abnehmer freut, verärgert die Anleger, denn die ohnehin schon schmaler gewordenen Margen werden dadurch noch geringer. Der Preiskrieg mit dem Erzvivalen AMD ist Anlass dafür. AMD hat schon immer mit spitzem Stift kalkuliert und dadurch ständig Marktanteile gewonnen. Intel weiß sich offenbar nicht anders zu wehren.

      Das belastet den Sektor, und das ist gerade deshalb schade, weil noch ein paar Tage zuvor sich mehrere Analystenhäuser zuversichtlich darüber geäußert hatten, dass die Branche die Talsohle demnächst durchschritten haben werde.

      Software-Aktein werden am Freitag durch mehrere herbe Analystenkommentare nach unten gezogen. Siebel Systems, Oracle und Bea Systems sind betroffen. Die Umsätze sollen sich nicht wie erwartet entwickeln. Es bestätigt sich, worauf auch wallstreet:online schon hingewiesen hat: Der Bereich Services, mit dem viele Software-Firmen ihre rasanten Wachstumsraten erzielten, läuft nicht mehr so gut. Das ist einfach zu erklären: Die Serviceverträge können nur abgeschlossen werden mit Kunden, die auch die Software kaufen. Wenn die Käufer ausbleiben, läuft auch das Servicegeschäft nicht mehr so gut. Dennoch darf man nicht außer Acht lassen, dass hier immer noch ordentliche Wachstumsraten erzielt werden. Nur nicht mehr ganz so ordentlich wie bislang gedacht.

      Indexname
      Indexstand aktuell
      Indexstand Vorwoche
      Veränderung Punkte
      Veränderung Prozent
      Höchststand
      Tiefststand

      Nasdaq
      1.956
      2.066
      -110
      -5,6%
      2.054
      1.916

      Dow Jones
      10.416
      10.513
      -97
      -0,9%
      10.550
      10.161







      Wie geht es weiter?


      Im Nasdaq Composite hat die charttechnisch wichtige Marke von 1.930 Punkten gehalten. Insofern deutet zumindest nichts auf einen Ausverkauf hin. Allerdings wird es zunehmend schwieriger, die 2.000er Marke zu halten, denn der Technologie-Index setzt sich immer deutlicher in einem leichten Abwärtstrend fest. Vorerst deutet nichts auf eine merkliche Erholung hin.

      Am Mittwoch stehen die Einzelhandelszahlen vom Juli an. Volkswirte rechnen mit einem leichten Rückgang. Einen Tag später werden Daten zur Kapazitätsauslastung der US-Industrie vorgelegt. Außerdem steht der Verbraucherpreis-Index auf dem Programm. Analog zu den gesunkenen Erzeugerpreisen dürfte es auch hier zu einem Rückgang kommen.

      Autor: Thorsten Sauter, 18:10 12.08.01


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