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    Sangui Biotech/ Artikel: "Nie wieder blutige Finger" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.04.02 17:09:16 von
    neuester Beitrag 12.04.02 11:07:38 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 10.04.02 17:09:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dieser Artikel stand in der Süddeutschen Zeitung:

      NRW-WIRTSCHAFT Donnerstag, 21. März 2002


      Nie wieder blutige Finger

      Revolution im Labor – ein implantierbarer Glukose-Sensor aus Witten soll Diabetikern schmerzhafte Eingriffe ersparen

      Von Claudia Schneider

      Witten – Einmal in der Woche ist Maniküretag. Dann holt Margit Heibel die Fingerbadewanne hervor, rubbelt die Hornhaut mit einem Bimsstein weg und trägt danach dick Creme auf. „Wenn ich das nicht machen würde, hätte ich schon Schwarten an den Fingern“, meint Margit Heibel. 17 Jahre Diabetes haben ihre Spuren hinterlassen. Mindestens viermal am Tag muss sich die Essenerin in den Finger pieksen, um den Blutzuckerwert zu messen. Diese schmerzhafte Angelegenheit könnte bald Millionen von Diabetikern erspart bleiben, denn die Firma GlukoMediTech AG in Witten entwickelt zurzeit einen implantierbaren Glukosesensor, der den Zuckerstoffwechsel kontrollieren soll.

      Seit 1998 arbeiten rund 30 Biologen, Chemiker, Physiker, Mediziner, Ingenieure und Programmierer mit Hochdruck an der Entwicklung des Glukosesensors, der bis 2005 auf den Markt kommen soll. Der patentierte Sensor soll so funktionieren: Er wird in das Fettgewebe unter der Bauchhaut implantiert, dort drei bis fünf Jahre bleiben und während dieser Zeit den Glukosegehalt in der Zwischenzellflüssigkeit messen. Der zweiteilige Sensor besteht aus einer Messkammer, in der die Glukose optisch erfasst wird und einem Sender, der per Funk die Ergebnisse überträgt. Die Daten werden auf einer Art Armbanduhr gespeichert, die Alarm schlägt, wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch oder zu niedrig ist. Das ist besonders nachts wichtig.

      So groß wie ein Herzschrittmacher soll der Sensor werden. Derzeit tüfteln die Forscher noch an Modellen, die dreimal so groß sind. Professor Wolfgang Barnikol, Vorstandsvorsitzender der GlukoMediTech, ist zufrieden mit dem Entwicklungsstand. „Wir sind im Zeitplan“, sagt der 67-Jährige, der sich noch lange nicht auf sein Altenteil zurückziehen will. Seit 30 Jahren forscht der Mediziner auf dem Gebiet „Blut und Zirkulation“. Die Verbindung von Theorie und Praxis war dem gebürtigen Bochumer immer wichtig. Seine Forschungsprojekte an der Gutenberg-Universität in Mainz mündeten 1995 in der Gründung seiner ersten Firma, der SanguiBioTech AG. Dort wird an der Entwicklung von künstlichen Sauerstoffträgern gearbeitet, einer Substanz, die den Sauerstofftransport des Blutes nachahmt. Das „künstliche Blut“ soll 2004 in die Produktion gehen.

      Ein halbes Jahr später gründete der damals 62-jährige Professor sein nächstes Start-up, die GlukoMediTech AG. Beide Firmen arbeiten seit Beginn eng zusammen – unter dem Dach der Sangui BioTech International. Diese Holding wurde Ende 1996 in Kalifornien gegründet. Weil es Mitte der 90er Jahre in Deutschland kaum Risikokapital gab, übernahm Professor Barnikol eine Firma in den USA, die an der New Yorker Technologiebörse, der Nasdaq, gelistet war. Mit 40 Millionen platzierten Aktien wurden 18 Millionen US-Dollar akquiriert. In den vergangenen Jahren steuerte das Land NRW noch 2,22 Millionen Euro für die Entwicklung des Glukosesensors und 1,83 Millionen Euro für die Sauerstoffträger bei – jeweils 40 Prozent der Entwicklungskosten.

      Obwohl es mittlerweile zwei kleine Niederlassungen in Kalifornien und Singapur gibt, liegt der Schwerpunkt der Forschung in Deutschland. 1998 erfolgte der Umzug von Mainz nach Witten, denn Professor Barnikol wurde an der Privatuniversität Witten/Herdecke zum Leiter des Bereichs Klinische Physiologie berufen. Barnikol sieht sich weiterhin als Forscher. Seine Unternehmen sollen reine Entwicklungsunternehmen bleiben. Für die Produktion sucht er noch Geschäftspartner.

      Fleißig, ehrgeizig und geschäftstüchtig verfolgt Barnikol sein Ziel: Die eigenen Ideen in einem Produkt zu verwirklichen. Nicht um der Ehre willen, sondern „um Nützliches zu leisten“. Dabei ist ihm klar: „Erfolg haben sie aber nur, wenn sie das Produkt auch verkaufen können“. Der Markt für den implantierbaren Glukosesensor sei riesig. Weltweit gäbe es circa 135 Millionen Diabetiker, Tendenz steigend. Wenn sich nur jeder Hundertste einen Sensor implantieren ließe, läge das jährliche Potenzial bei 3,75 Milliarden US-Dollar. Vor allem Ärzte und Apotheker scheinen an den Erfolg des Produkts zu glauben. Sie gehören zu den Hauptaktionären.

      7500 US-Dollar soll der implantierbare Glukosesensor kosten. „Das rechnet sich für die Krankenkassen“, sagt der Forscher, „für einen Diabetiker geben die Kassen allein 6000 Euro im Jahr aus“. Und sein Sensor solle schließlich drei bis fünf Jahre funktionieren. Diabetikerin Margit Heibel wäre froh, wenn der Sensor bald auf den Markt käme. „Das wäre eine tolle Erfindung“, meint sie, „aber ob die Kassen das zahlen?“. Margit Heibel ist skeptisch – sie arbeitet selber bei einer Krankenkasse.
      Avatar
      schrieb am 10.04.02 18:07:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo,
      ich bin seit August 2000 Typ I Diabetiker und moechte deshalb einige Sachen zu diesem Artikel anmerken.
      Erstens: Das Pieksen zum Blutzucker messen ist dank effektiver Steckhilfen deutlich schmerzaermer als das Spritzen von Insulin. Es handelt sich dabei ja nicht um die rabiaten Blutlanzetten die beim Doktor verwendung finden. Die Hornhautbildung haelt sich bei umschichtiger verwendung der Finger sehr im Rahmen. Im ganzen scheint mir die gute Margit Heibel eher ein putziger Aufhaenger fuer die Story zu sein.
      Zweitens: Zitat
      "7500 US-Dollar soll der implantierbare Glukosesensor kosten. ,,Das rechnet sich für die Krankenkassen", sagt der Forscher, ,,für einen Diabetiker geben die Kassen allein 6000 Euro im Jahr aus". "
      Das ist eine klassische Milchmaedchenrechnung. Schliesslich brauch der Diabetiker Insulin oder andere Medikationen, Artzbesuche etc. pp.
      Fuer die reine Blutzuckermessung fallen bei vier Messungen per Tag etwa 2-3 Euro an was circa 700-1100 Euro per anno ergibt.
      Viele Diabetiker sind jedoch fauler und brauchen nur zwei Messunngen pro Tag.
      Somit rechnet sich das Teil NICHT zumal nicht klar ist ob das Einpflanzen schon dabei ist.
      Die einzig sinnvolle Indikation fuer sowas sind schwer einstellbare Diabetiker wo eine kontinuierliche Messung des Blutzuckers ein echter Vorteil ist. Aber auch dafuer existiert schon ein Produkt wo das ohne Operation ueber eine Hautritzung am Armgelenk gemacht werden kann.
      Schliesslich: Eine Studienfreundin von mir hat - bevor Sie Pressesprecherin auf der schwaebischne Alb wurde auch mal freiberuflich fuer den Wissenschaftsteil der SZ gearbeitet. Super Zeilenhonorar zahlen die nicht. Entsprechend werden die Artikel halt auch aus Sekundaerquellen zusammengebastelt. Viel geben braucht man darauf nicht.
      Best
      dm
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 13:38:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      18 Millionen US-Dollar sollen also in die Kassen gespült worden sein. Ich dachte immer, KuK hätten sich alles in die Taschen gesteckt. Stimmt wohl nicht so ganz, oder?
      Noch eine interessante Zahl: 40.3 Mio. sind outstanding, minus 6.8 Mio. Founder-shares macht das 33.5 Mio. Stück für mit barer Münze gezahlt wurde. Also ca. 0.54 US-$ pro Stück. Derzeitiges Bid: $ 0.32, dass heißt, ca. 70% unter input. Wo bleibt da die Wertschöpfung?
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 17:09:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      @desastermaster,

      Diabetiker, die bereits lange Jahre erkrankt sind, klagen in der Regel alle über Schmerzen in den Fingerkuppen. Diese werden zum einen hervorgerufen durch eine Veränderung der Gefässe aber eben auch durch das Stechen.
      Bei dem Glukosesensor geht es zum einen darum, den Schmerz der Blutentnahme zu reduzieren. Allerdings ist es genauso wichtig kontinuierlich zu messen. Das ist mittels stechen(und dann nur 2 mal am Tag?) nicht möglich.
      Eine kontinuierliche Messung ermöglicht es, Spitzen und Tiefpunkte des Blutzuckergehaltes zu erfassen. Du musst bedenken, dass sich diese sogenannten Entgleisungen additiv verhalten.(Jede Entgleisung für sich trägt zu den Folgeerscheinungen bei.)

      Das führt dazu, dass deine Rechnung auch nicht aufgeht.
      Schlecht eingestellte Diabetiker verursachen den Krankenkassen horrende Kosten durch Folgeerkrankungen wie z.B.
      Nierenschaden - Dialyse
      Netzhautschäden - Blindheit
      Diabetischer Fuss - Amputation

      Siehe hierzu auch unter: www.sangui.de/de/medien/fg_medica2001/de_fgschilling.html

      Auch wenn es da schon ein Produkt gibt, muss sich noch herausstellen, welches sinnvoller ist. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft.
      Eine Studie über Langzeiteffekte der von dir angesprochenen Methode liegen soviel ich weiss noch nicht vor. Man vermutet, dass es durchaus Probleme in Richtung Hautbeanspruchung geben kann.(Man hat nur zwei Handgelenke)
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 17:20:27
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo!
      Wollte auch nochmal was hinzufügen wo wir beim Thema Diabetes sind!
      Ich bin auch seit 1997 Typ I!
      Klar wie du sagtest desastermaster, es fallen vorerst mehr kosten an durch den sensor! Aber schauen wir mal in die zukunft! Der Blutzuckerspiegel bleibt konstant niedrig, weil durch den Sensor die Pumpe angetrieben wird! Dadurch sinkt der HbA1c Wert und somit werden Folgeschäden verringert! Das wird sich auszahlen! Die Arztbesuche und op`s ist das teure an der Sache! Allerdings sollte der Sensor bald auf den Markt kommen, da ich damit rechne dass bald auf sicht von 10-15 Jahren die Stammzellenforschung so weit ist, um Bauchspeicheldrüsen zu ersetzen!
      Da sind langfristig gesehen (weil es ja ein Finanzboard ist) Aktien wie Stemcells, Aastrom und Geron lukrativer!
      Ich habe von allem etwas im Depot!
      Gruss
      Sugar

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      schrieb am 12.04.02 11:07:38
      Beitrag Nr. 6 ()
      Bei finanztreff.de wird bei Sangui im Xetra vom 9.4.02 ein Wert von 1,50 € angezeigt . Kann mir jemand sagen was das zu bedeuten hat.


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