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    PV- Markt. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.02.03 11:51:30 von
    neuester Beitrag 17.04.03 18:52:53 von
    Beiträge: 8
    ID: 697.871
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      schrieb am 18.02.03 11:51:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      suche gerade gute Übersichten für die PV-Modulproduktionen im Jahr 2000, 2001 und 2002.Hat jemand nen Tip? Außerdem würden mich die Kapazitäten interesieren und welche Kapazitäten sind für Ende des Jahres geplant.

      Danke:
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 16:00:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      ... Die Zahlen für 2002 liegen noch nicht alle vor, aber einen guten Überblick über die 3 Hauptmärkte Japan/USA/D gibt die aktuelle PHOTON-Ausgabe (Seite 11 bzw. 14 inkl. Exportquoten und Schätzungen für 2003), www.photon.de.

      Gruss aus Wien, Max Deml
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 09:58:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      Danke ersteinmal!
      Avatar
      schrieb am 03.04.03 15:12:55
      Beitrag Nr. 5 ()
      http://www.dewezet.de/Dewezet/show_article.php3?zeitung=Dewe…

      Solarfabrik – die Zukunft steht mehr denn je in den Sternen

      Hameln/Hannover/Hamburg (tw). Beim Land Niedersachsen, der Stadt Hameln, aber auch bei BP Solar selbst herrscht offensichtlich kaum noch Glaube an den baldigen Bau der Solarfabrik: Zwar mag niemand das Projekt offiziell „beerdigen“, aber die 1,28 Mio. Euro Landesmittel, die Hannover zuschießen wollte, sind nicht mehr da.

      Wie die Dewezet gestern erfuhr, soll das Geld aus dem Etat von (Ex-)Wirtschaftsministerin Dr. Susanne Knorre noch in der Endphase der SPD-Landesregierung wieder herausgenommen worden sein – angeblich mit ausdrücklicher Zustimmung von BP Solar. Klartext: Die 1,28 Mio. Euro sind zwischenzeitlich für dringendere beziehungsweise realistischere Landesprojekte ausgegeben worden. Und stehen dem Kabinett Christian Wulff (CDU) nicht mehr zur Verfügung. Dass sie abermals etatisiert werden, gilt als unwahrscheinlich. Auch die Stadt Hameln hat den Zuschuss von 800 000 Euro für die BP Solarfabrik nicht mehr im Etat, hält lediglich noch das Grundstück auf Hottenbergsfeld („Heliosallee“) bis auf weiteres frei. Die Schwierigkeiten, auch diese Summe bei Bedarf erneut zu etatisieren, sind angesichts der Kassenlage bekannt. Tatsächlich stellt die Finanzsituation in Niedersachsen insbesondere den Ministerpräsidenten vor eine schwierige Aufgabe: 2001 entstand ein Finanzierungsdefizit von 2,73 Milliarden Euro, 2002 waren es 3,8 Milliarden Euro. Nicht genug damit, sind 2003 erneut Einbrüche bei den Steuereinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe zu verzeichnen. Die Landesregierung will deshalb für das Haushaltsjahr 2003 Korrekturen im Rahmen eines zweiten Nachtragshaushalts vornehmen. Den will Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) dem Kabinett am 8. April vorlegen; er soll noch vor der Sommerpause vom Landtag verabschiedet werden. Dass Mittel für die „Solarfabrik Hameln“ geblockt werden, glaubt in Kreisen der Politik keiner. Schlechte Co-Finanzierungsaussichten für BP-Solar also. Der Konzern – der selbst 9,71 Mio. Euro in die Hamelner Produktionsanlagen investieren wollte – hatte im Frühjahr 2003 endgültig über Ansiedlung oder Nicht-ansiedlung auf Hottenbergsfeld entscheiden wollen. Hat er aber bis dato nicht. Und wird er wahrscheinlich auch in naher Zukunft nicht tun. Indiz dafür: BP hat, von der Hamburger Zentrale auf Nachfrage bestätigt, mit den Planern der Solarfabrik eine „Teilschlussrechnung“ vereinbart.

      Das ist eine in der Baubranche übliche Art der Abrechnung von Projekten, die sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. „Wir wollen die Planer nicht hängen lassen, wollen, dass sie für die bereits geleisteten Vorarbeiten ihr Geld bekommen“, sagt Dr. Gerwin Dreesmann. Der Terminus „Schlussrechnung“ ist wohlweislich vermieden worden. Warum BP noch immer nicht Ja oder Nein zum Bau sagt, begründet der Manager mit einem Wechsel im Top-Management des Konzerns: „John Mogford hat den Posten des BP-Solar-Geschäftsführers Anfang Februar von Harry Shimp übernommen, ist jetzt für Erneuerbare Energien zuständig.“ Was eine Neubewertung des Projekts nötig mache. Das Zögern dürfte aber auch darin begründet sein, dass sich die letzten BP-Pläne, die Jahreskapazität der Fabrik von 20 auf 40 Megawatt zu verdoppeln, zerschlagen haben – „letzteres“, so Dreesmann, „wäre für uns die kostengünstigste Variante gewesen“. Der jetzige Planungsstand entspricht in etwa dem, was der Konzern bei der Bekanntgabe der Ansiedlungs-Entscheidung auf der Hannover-Messe verkündet hatte: 23 Megawatt. Zögern aber auch angesichts der Konkurrenz: „Mitbewerber aus Japan – wie Mitsubishi und Sharp – bringen das Preisgefüge für Photovoltaik durcheinander“, sagt der Manager. Zwar rechnet Dreesmann in Sachen Photovoltaik in Deutschland mit Wachstumsraten von bis zu 20 Prozent“. Doch was BP daran verdiene, sei eine andere Frage.

      Tatsächlich weist die Zahl der Bürger, die bei der „Kreditanstalt für Wiederaufbau“ (KfW) Förderanträge im Rahmen des „100 000 Dächer-Solarstrom-Programm“ gestellt haben, nach dem dramatischen Einbruch der Jahreswende 2002/2003 wieder aufwärts: 692 Anträge waren’s im Januar, 900 im Februar. Allerdings: Von der Vorjahres-Spitze – 2553 Anträge im November – ist auch die aktuelle Zahl noch weit entfernt. Dabei hatte der Bundestag am 7. Juni 2002 die Obergrenze für das 100 000-Dächer-Programm von 350 auf 1000 Megawatt angehoben; eine Maßnahme, die der Branche – und auch BP-Solar – zu Planungssicherheit verhelfen sollte.


      Dewezet, 03.04.2003

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      schrieb am 03.04.03 16:24:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      und hier, zufällig Minuten später die gekürzte Fassung

      http://www.eco-reporter.de/index.php?action=,74,37,79,42,,14…

      3.4.2003: BP Solar: Solarfabrik in Hameln steht auf der Kippe
      BP Solar wird in Hameln (Niedersachsen) offenbar doch keine Solarfabrik errichten. Der Deister- und Weserzeitung zufolge stehen für das Projekt keine öffentlichen Gelder mehr zur Verfügung. Knapp 1,3 Millionen Euro Fördermittel aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium sind demnach bereits für andere Zwecke ausgegeben worden. Es gelte als unwahrscheinlich, dass sie unter der neuen CDU-geführten Landesregierung wieder zur Verfügung stünden. Die Stadt Hameln habe ebenfalls Zuschüsse in Höhe von 800.000 Euro aus ihrem Etat gestrichen, halte das Baugelände aber „bis auf weiteres“ frei.

      Die Pläne von BP Solar sahen laut Deister- und Weserzeitung vor, rund 9,7 Millionen Euro in die Hamelner Produktionsanlagen zu investieren. Das Tochterunternehmen des Energiemultis BP habe sich ursprünglich in diesem Frühjahr für oder gegen eine Ansiedelung in Hameln entscheiden wollen. Das Blatt spekuliert, dass BP Solar „in naher Zukunft“ keinen Beschluss fassen werde. Ein Indiz hierfür sei die „Teilschlussrechnung“ des Konzerns mit den Planern der Solarfabrik. Dies sei eine in der Baubranche übliche Art der Abrechnung von Projekten, die sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. BP begründe die zögerliche Haltung mit einem Wechsel im Top-Management des Konzerns. Dieser mache eine Neubewertung des Vorhabens nötig. Außerdem sei der Plan aufgegeben worden, die Jahreskapazität der geplanten Fabrik in Hameln von 20 auf 40 Megawatt zu verdoppeln.
      Copyright ECOreporter.de
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      schrieb am 07.04.03 13:28:00
      Beitrag Nr. 7 ()
      http://www.solarserver.de/solarmagazin/news.html#news1292


      Neuer Weltrekord: BP-Solarzellen erreichen 18,3% Wirkungsgrad

      Solarzellen von BP haben im Labor erstmals eine Lichtausbeute von 18,3 % erreicht und damit einen neuen Weltrekord aufgestellt. Das berichtet BP Solar in einer Pressemitteilung. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg habe den Wirkungsgrad bestätigt, der zu niedrigeren Produktionskosten führe.

      Die „Saturn-Zellen“ von BP Solar (Kantenlänge 125 mm) erreichten bisher einen Wirkungsgrad von 16,5 %. Bei der von BP entwickelten so genannten Saturn-Technik wird der elektrische Leiter nicht auf die Glasfläche aufgetragen, sondern per Lasertechnik in das Glas eingegraben. Dadurch werde weniger Oberfläche belegt, und die Lichtausbeute sei deutlich höher als bei herkömmlich gefertigten Solarzellen. "BP Solar ist stolz auf diesen Weltrekord und wir werden den neuen Wirkungsgrad so bald wie möglich in der Produktion anwenden.", sagte John Mogford, der für erneuerbare Energien zuständige Vizepräsident der BP Gruppe.

      BP Solar ist nach eigenen Angaben mit einem globalen Marktanteil von fast 20 Prozent eines der größten Solarunternehmen der Welt. BP produziert Solarzellen in den USA, in Spanien, in Indien und Australien. Der Jahresumsatz von BP Solar habe im Jahr 2002 weltweit knapp 300 Millionen US-Dollar betragen, die Jahresproduktion bei 65 Megawatt (MW) gelegen. Bis 2007 strebt BP einen globalen Jahresumsatz von einer Milliarde US-Dollar an, so das Unternehmen. Seit 1981 habe BP im Solarbereich 500 Millionen US-Dollar investiert, davon 125 Millionen in Forschung und Entwicklung. Die Deutsche BP AG, Geschäftsbereich Solar beschäftigt derzeit 14 Mitarbeiter in der Marktentwicklung und im Projektgeschäft. Den Vertrieb übernehmen Installateure und Händler.
      Avatar
      schrieb am 17.04.03 18:52:53
      Beitrag Nr. 8 ()
      http://zeuss.bva-bielefeld.de/sww/daten/pdf/SWW-Artikel2003-…

      »Solarfabriken in Deutschland«

      Bremsspuren auf dem Beschleunigungsstreifen - Das Jahr 2002 verlief für die PV-Branche nicht so erfolgreich wie erwartet. Unter Umständen trennt sich ab jetzt die Spreu vom Weizen.

      So oder so: 2002 wird als ein bedeutsames Jahr in die Geschichte der Solarbranche eingehen. Entweder war es der Anfang vom Ende des Booms oder nur ein Ausrutscher – der hätte allerdings Folgen.

      Die Fakten: Mit etwa 80 MWp installierter PV-Leistung war der Zubau genau so hoch wie im Vorjahr – stagnierte also nach mehreren Jahren stürmischen Wachstums. Nicht nur das: Ein Verfall der Modulpreise ließ die Margen sinken, die Luft wurde für manches Unternehmen knapp. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarindustrie (BSi), Gerhard Stryi-Hipp bezeichnet das Jahr 2002 als »das schwerste Jahr der vergangenen zehn Jahre«.

      Die Nachfrage brach ein

      Grund dafür war ein überraschender Nachfrageeinbruch, der mit dem Jahreswechsel 2001/2002 einsetzte. Zunächst waren die Zahlen des 100.000-Dächer-Programms für das erste Quartal noch ganz manierlich. Die Zahl der Anträge lag zwar leicht unter der des Vorjahres, dafür wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aber schneller und mehr bewilligt als im Vorjahr. Aber: Die bewilligten Anlagen wurden im Gegensatz zu den Vorjahren von den Bauherren gar nicht oder stark verzögert umgesetzt.

      Dafür gab es gleich mehrere Gründe. Als eine Nachwirkung der Terroranschläge in den USA machte sich die seitdem zu beobachtende »Kaufzurückhaltung« auch in der Solarbranche bemerkbar. Dazu kamen eine Währungsumstellung, die viele irritierte, und eine allgemein schlechte wirtschaftliche Lage. Als wäre das noch nicht genug: Die Bundestagswahl im September sorgte wegen des schwer abzuschätzenden Ausgangs und der unklaren Haltung von CDU/FDP zur Photovoltaik-Förderung für zusätzliche Verunsicherung der PV-Kunden.

      Die Folge des Nachfragerückgangs: verschärfte Konkurrenz und damit sinkende Modulpreise. Zu allem Überfluss startete der japanische Hersteller Sharp eine Tiefstpreis-Offensive. Die Modulpreise sanken um 10 bis 15% und ließen die Margen schmelzen. »Damit machte die Branche keine Gewinne oder fuhr sogar Verluste ein«, resümiert Stryi-Hipp.

      Nach der Wahl ein neues Bild

      Erst nach der Bundestagswahl änderte sich das Bild. »Am nächsten Tag klingelte ununterbrochen das Telefon. Alle wollten Module«, wußte Biohaus-Sprecherin Tanja Krenke zu berichten. Abzulesen ist der Befreiungsschlag auch an den Zahlen der KfW: Die Zahl der Anträge und der Bewilligungen war seit 1999 in den Monaten Oktober bis Dezember noch nie so hoch wie im vierten Quartal 2002. Im November 2002 erreichte die Zahl der eingereichten Anträge mit 2.553 den zweithöchsten Stand in der Geschichte des Programms nach den legendären 9.954 Anträgen im März 2000.

      Aber noch wichtiger als die guten Antragszahlen war, dass die bewilligten Anlagen auch zügig realisiert wurden. Am Jahresende setzte ein regelrechter Run auf freie Montagekapazitäten ein, um noch rechtzeitig vor Silvester die PV-Anlage aufs Dach zu bringen. Der positive Trend setzte sich am Jahresanfang 2003 übrigens fort: 687 eingereichte Anträge markierten einen neuen Januarrekord.

      Trotz der »Jahresendrallye« waren die Planzahlen 2002 für viele Unternehmen nicht mehr zu schaffen. Vor allem die Modulhersteller bleiben deutlich unter ihren Möglichkeiten: Solon produzierte mit 5,4 MWp nur etwas mehr als die Hälfte der geplanten Menge, die Solar-Fabrik erreichte auch nur 7,1 MWp statt der möglichen 10 MWp. Die deutschen Hersteller produzierten knapp 37 MWp Module bei einer Kapazität von 92 MWp. Sie deckten damit noch nicht einmal die Hälfte der deutschen Nachfrage. Oder anders ausgedrückt: Die Nachfrage in Deutschland wurde zu fast 60% von Importen befriedigt.

      Auch wenn man bedenkt, dass ein Teil der Kapazität – wie bei SMD und Solara – erst in der zweiten Jahreshälfte 2002 zur Verfügung stand, bleibt die Bilanz düster. Jedenfalls gemessen an den Maßstäben einer Boombranche.

      Deutlich besser standen im vergangenen Jahr die Solarzellenhersteller da. Insgesamt produzierten die sechs deutschen Zellenfabriken im vergangenen Jahr Zellen äquivalent 59 MWp. Sie decken damit – rein rechnerisch – bereits zu drei Vierteln den inländischen Bedarf und waren fast voll ausgelastet. Die zur Verfügung stehende Produktionskapazität von knapp 120 MWp (siehe Tabelle) verzerrt das Bild: Bei Solarworld, Q-Cells und RWE Schott Solar standen die genannten Endkapazitäten erst gegen Jahresende 2002 zur Verfügung. Die tatsächliche Auslastung der Zellenhersteller war wesentlich besser. Ersol in Erfurt arbeitete ebenso wie Shell in Gelsenkirchen mit einer 90%-Auslastung der Produktionskapazität. Auch die Konstanzer Sunways AG ist mit einer Jahresproduktion von 5 MWp bei einer Kapazität von 6,6 MWp – das entspricht einer Auslastung von 75% – erfolgreicher als die meisten Modulhersteller.

      TABELLE
      Hersteller MWp
      -------------------------
      Ersol 10
      Q-Cells 24
      RWE Schott 43
      Shell Solar 10
      Solarworld 25
      Sunways 7
      -----------------------
      Gesamt 119

      Produktionskapazität der Zellenhersteller 2002
      (ohne Dünnschichtzellen)

      Warum das so ist, könnte ein Blick auf die Exportanteile beantworten: Drei von sechs Zellenherstellern arbeiten mit Exportraten von 20% und mehr (von zwei anderen ist der Exportanteil nicht bekannt, bei der Deutschen Cell GmbH stellte sich 2002 die Frage noch nicht). Die Zellenhersteller waren dadurch offenbar besser in der Lage, die Nachfrageschwankungen auf dem deutschen Markt auszugleichen.

      Die Branche musste bremsen

      Das Jahr 2002 hinterließ deutliche Bremsspuren in der Branche. Dabei ist das Spektakulärste nicht immer auch das Folgerichtigste: Die Antec-Pleite hat nur zum Teil mit der Marktlage zu tun – wohl mehr mit dem schwierigen Produkt Cadmiumtellurid-Zelle und den Turbulenzen der Babcock-Pleite. Eher der Marktlage geschuldet dürfte hingegen die Insolvenz der BlueSun Systems AG sein, die den Vorhang zuzog, bevor auch nur ein einziges Modul produziert worden war. Allerdings stellt sich hier auch die Frage, wie ernst das Engagement der branchenfremden Akteure überhaupt gemeint war.

      Die stillen Signale – von der breiten Öffentlichkeit kaum bemerkt, weil nur auf Nachfrage kommuniziert – waren im vergangenen Jahr aussagekräftiger. So verschoben etliche Solarproduzenten den weiteren Ausbau von Produktionskapazitäten:

      - Die Hamelner Modulfabrik von BP liegt »auf Eis«, bestätigte der kaufmännische Geschäftsführer von BP Solar Europa, Gerwin Dreesmann.

      - »Der Bau der Fabrik ist aufgeschoben«, musste Biohaus-Geschäftsführer Willi Ernst verkünden, der seit fast zwei Jahren zusammen mit dem spanischen Modulproduzenten Isofoton eine Modulfabrik im Westfälischen plant.

      - »Wir haben den Kapazitätsausbau nicht realisiert, sondern auf 2003 verschoben«, erklärte Ersol-Vorstand Claus Beneking. Ersol wollte ursprünglich 2002 die Zellenfabrikation auf bis zu 35 MWp ausbauen.

      - Auch die Berliner Solon AG und die Shell Solar GmbH verschoben den Ausbau auf 20 bzw. 25 MWp um mindestens ein Jahr. Darüber hinaus schließt Shell demnächst die Standorte München (Module) und Helmond (Module) mit dem Hinweis auf »weltweite Überkapazitäten«.

      - Die Hamburger Solara AG verzichtete auf den Neubau einer Produktionshalle und mietete sich statt dessen in einem Gewerbegebiet ein.

      - Sogar Solarworld-Chef Frank Asbeck zeigte im vergangenen Jahr nicht das gewohnte atemberaubende Tempo: Seine Modulfabrik in Freiberg hinkte einige Monate hinter dem Zeitplan her, ohne das davon groß Notiz genommen wurde.

      Etwas mehr Öffentlichkeit zogen die Kurse der Solaraktien auf sich. Institutionelle und private Anleger reagierten empfindlich auf die wirtschaftliche Lage der PV-Unternehmen, die Aktienkurse gingen in den Keller. Herbe Kritik musste die Freiburger Solar-Fabrik einstecken. Nach einem erfolgreichen Börsengang – untermauert mit optimistisch stimmenden Wirtschaftsdaten – entdeckten die Getreuen um Georg Salvamoser angeblich erst im September den Nachfrageeinbruch. Da war das Jahresergebnis nicht mehr zu retten und der Kurs stürzte ab.

      Trotz alledem: Der Ausbau geht weiter

      Die Solarbranche wäre nicht die Solarbranche, wenn sie nicht – aller Unkenrufe zum Trotz – auch 2003 wieder mit großen Plänen aufwarten würde. Die Zellenhersteller blasen die Backen am dicksten auf: Sie planen nach eigenen Angaben die Erhöhung der Kapazitäten bis Ende des Jahres auf über 170 MWp – also um rund 50%. Dazu gehören sehr ehrgeizige Einzelvorhaben: Q-Cells will beispielsweise eine zweite Linie mit 24 MWp aufbauen und Ende des Jahres mit einer Nennkapazität von 48 MWp produzieren. Ein weiterer großer Brocken ist die Deutsche Cell GmbH der Solarworld AG, die in diesem Jahr mit einer Kapazität von 25 MWp die Bühne betritt.

      Auch wenn Kapazität bei weitem nicht gleichzusetzen ist mit produzierter Menge, so wird trotzdem deutlich, dass die Zellenproduzenten in diesem Jahr die Nachfrage in Deutschland rechnerisch aus eigener Produktion mehr als nur decken könnten. Ihre ohnehin schon hohen Exportraten dürften dafür sorgen, dass auch 2003 kein Zellenproduzent in nennenswerten Umfang die Auslastung verringern oder fürs Lager produzieren muss. Die deutschen Zellenproduzenten könnten vielmehr durch ihre gut ausgeprägte Exportorientierung ihre Spitzenstellung auf dem Weltmarkt hinter den Japanern behaupten.

      Modulhersteller in der Klemme

      Anders die Modulproduzenten: Ihre Ausbaupläne belaufen sich zwar in der Gesamtheit auf 25% Kapazitätszuwachs – liegen also sogar leicht über dem von Optimisten erwarteten Marktzuwachs. Doch der Schein trügt. In diesem Zuwachs an Produktionskapazität versteckt sich der Auftritt der Asbeckschen Solar Factory, die mit einer 25-MWp-Modulproduktion auf den Märkt drängt. Es klingt fast wie eine UN-Resolution, wenn Ekhard von Dewitz, Asbeck-Vertrauter und Finanzvorstand der Deutschen Solar AG, selbstbewusst verkündet: »Die Solar Factory GmbH hat im vergangenen Geschäftsjahr sämtliche Vorbereitungen für den Aufbau einer automatisierten Produktion in 2003 abgeschlossen.« Mit anderen Worten: Ab sofort wird produziert, was die Laminatoren hergeben.

      Die »etablierten« Modulproduzenten verhalten sich wesentlich zurückhaltender – ja im Vergleich zum Vorjahr geradezu eingeschüchtert. Solon will die Kapazität von 10 auf 12 MWp erhöhen, die Freiburger Solar-Fabrik gar nicht und die kleineren Spezialanbieter nur unwesentlich. Eine neue Bescheidenheit ist ausgebrochen.

      Das ist nur zu gut verständlich, wenn man die Marktverwerfungen des letzten Jahres vor Augen hat. Aber selbst wenn der PV-Markt zu seiner alten Wachstumsdynamik zurückfindet, stehen die Modulproduzenten durch den Zuwachs an neuen inländischen Produktionskapazitäten vor einem Problem. Der UVS-Branchenreport 2002 legt den Finger auf die Wunde: »Es wird sehr anspruchsvoll für die deutsche PV-Industrie, die neu geschaffenen Produktionsmengen [gemeint sind Module, d.Red.] abzusetzen... Zentrale Problemfaktoren sind dabei der bisher vorhandene hohe Importanteil vorwiegend japanischer Herkunft, sowie die gleichzeitig noch nicht besonders ausgeprägten Exportstrukturen und -aktivitäten deutscher PV-Unternehmen.«

      Damit sind wir am Punkt. Die Modulhersteller müssen nicht nur ihre Kostensenkungspotenziale weiter erschließen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Darüber hinaus müssen sie insbesondere »aufgrund der sich anbahnenden Überschreitung der Inlandsnachfrage eine deutlich verstärkte Exportorientierung entwickeln«, wie der UVS-Branchenreport feststellt. Ein Exportanteil von 10% wird in Zukunft nicht mehr ausreichen, um als Modulhersteller in Deutschland mittelfristig existieren zu können.

      Die Modulproduzenten sind in keiner beneidenswerten Situation. Im laufenden Jahr wird sich entscheiden, ob der deutsche Markt wieder zu den dynamischen Wachstumsraten zurückfindet oder auf längere Zeit auf dem jetzigen Niveau stagniert. Aber selbst wenn die »gute, alte Zeit« von vor 2002 wieder ausbricht, reicht es nicht, so weiter zu machen wie früher. Die lange vernachlässigte Exportfähigkeit steht endgültig auf der Tagesordnung.


      Das sind die neuen Fabriken

      Solar Manufaktur Deutschland: Ein echter Neuling. Ende November 2001 gründeten die derzeitigen Geschäftsführer Marius Eriksen und Jakobus Smit – bekannte Namen aus der niedersächsischen Windenergieszene – die SMD Solarmanufaktur. Die Modulfabrikation im brandenburgischen Prenzlau wurde zwar erst kürzlich offiziell eingeweiht, produziert wird aber bereits seit Sommer 2002. Rund 8,5 Mill. € steckte das Unternehmen bisher in die Produktion. In Zukunft will SMD pro Jahr bis zu 100.000 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 15 MWp produzieren und unter dem Markennamen »Aleo« vertreiben.

      Solara war bis ins vergangene Jahr hinein nur als Großhändler bekannt. Im Sommer 2002 weihte das Hamburger Unternehmen dann offiziell die erste und zweite Fertigungslinie einer Modulproduktion in der Ostseestadt Wismar ein, produziert wurde schon ein Jahr vorher. »S-Klasse« nennt Solara die Eigenproduktion. Module mit 50 Wp, 75 Wp und 110 Wp und 170 Wp Nennleistung stehen zur Verfügung.


      Der Blick in die Kristallkugel: Wie wird 2003?

      Andrea Ocker, Unternehmenssprecherin Solar-Fabrik AG: »Der deutsche Markt wird in 2003 um 25% wachsen, der europäische Markt wächst mit ca. 50% überdurchschnittlich.«

      Claus Beneking, Vorstand Ersol Solar Energy AG: »Im Zuge der in 2002 realisierten Preissenkungen wird die Installation größerer Anlagen im 100kWp-MWp-Bereich zunehmend auch für renditeorientierte Investoren und sogar Fondsmodelle interessant. Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung weiterhin starke Wachstumsimpulse für den deutschen Markt bringen wird. Für 2003 sind mehrere uns bekannte Einzelprojekte mit 5 MWp in der Planung. Parallel und unbeeinflusst entwickelt sich der Weltmarkt mit anhaltendem Wachstum in vielen Regionen, vor allem im asiatischen Raum. Auch diese Entwicklung wird 2003 andauern.«

      Iris Sommer, Geschäftsführerin Solarc GmbH: »Die erste Jahreshälfte wird schwierig. Den Hauptumsatz werden wir voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte machen.«

      Grit Heine, Vertriebsleiterin Solarwatt GmbH: »Der PV-Markt wächst um 110 MWp. Dabei wird der Anteil der nicht über das 100.000-Dächer-Programm finanzierten Anlagen ständig zunehmen.«

      Thomas Krupke, Unternehmenssprecher Solon AG: »Unverändert bis plus 15%.«

      Ekhard von Dewitz, Finanzvorstand Deutsche Solar AG: »Der Weltmarkt wächst weiter. Ich habe keinen Grund, an der Prognose von plus 20% zu zweifeln.«

      Gerhard Stryi-Hipp, Geschäftsführer BSi: »Für das Jahr 2003 stehen Mittel für 95 MWp zur Verfügung. Der BSi geht davon aus, dass der PV-Markt entsprechend wächst und ausreichend Anträge eingehen. Die Basisdaten sind weiterhin positiv und sprechen für einen Aufschwung, wenn die allgemeine Wirtschaftsflaute überwunden wird.«

      Jörn Iken


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