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    [b]!!!! der ?erste? Heinz Ehrhardt Thread[/b] - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.03.04 21:28:45 von
    neuester Beitrag 29.03.04 17:02:42 von
    Beiträge: 11
    ID: 833.029
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 21:28:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      und noch ein sinnloser Thread - hihi :D



      Er würgte eine Klapperschlang
      bis Ihre Klapper schlapper klang.
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 21:34:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der Berg
      Hätte man sämtliche Berge der ganzen Welt
      zusammengetragen und übereinandergestellt,
      und wäre zu Füßen dieses Massivs
      ein riesiges Meer, ein breites und tief`s,
      und stürzte dann unter Donnern und Blitzen
      der Berg in dieses Meer - - - na, das würd` spritzen!

      Das Lama
      In dem Land des weisen Brahma
      lebte jahrelang ein Lama,
      dem es niemals wollte glucken,
      weit im Bogen auszuspucken.

      Schrecklich litt es seelisch wegen
      diesem seinem Unvermögen;
      und die Tränen warn ihm nah,
      wenn es andre spucken sah.

      Heimlich übte es im Sitzen
      oder Stehn, den Mund zu spitzen,
      um dann zielgerecht durch dessen
      Spalt den Strahl hinauszupressen;
      doch selbst in bequemster Lage
      förderte es nichts zutage.

      Und - so endet dieses Drama -
      schließlich mußte unser Lama
      vor den Thron des Brahma traben,
      ohne je gespuckt zu haben.

      Der Bach
      (Dem gleichnamigen Komponisten gewidmet)

      Tagtäglich fließt der Bach durchs Tal.
      Mal fließt er breit, mal fließt er schmal.
      Er steht nie still, auch sonntags nicht,
      und wenn mal heiß die Sonne sticht,
      kann man in seine kühlen Fluten fassen.
      Man kann`s aber auch bleibenlassen.

      Der Einsame
      Einsam irr` ich durch die Gassen,
      durch den Regen, durch die Nacht.
      Warum hast du mich verlassen,
      warum hast du das gemacht?
      Nichts bleibt mir, als micht zu grämen!
      Gestern sprang ich in den Bach,
      um das Leben mir zu nehmen;
      doch der Bach war viel zu flach.

      Einsam irr` ich durch den Regen,
      und ganz feucht ist mein Gesicht
      nicht allein des Regens wegen,
      nein, davon alleine nicht.
      Wo bleibt Tod in schwarzem Kleide?
      Wo bleibt Tod und tötet mich?
      Oder besser noch: uns beide?
      Oder besser: erst mal dich?

      In vier Zeilen
      Ein Naßhorn und ein Trockenhorn
      spazieren durch die Wüste,
      da stolperte das Trockenhorn,
      unds Naßhorn sagte: "Siehste!"

      Der Fischer
      (Frei nach Johann Sebastian Goethe)

      Das Meer ist angefüllt mit Wasser
      und unten ist`s besonders tief,
      am Strande dieses Meeres saß er,
      d.h. er lag, weil er ja schlief.
      Und nun nochmal: Am Meere saß er,
      d.h. er lag, weil er ja schlief,
      und in dem Meer war sehr viel Wasser
      und unten war`s besonders tief.

      Da plötzlich teilen sich die Fluten,
      und eine Jungfrau kam herfür,
      auf einer Flöte tat sie tuten,
      das war kein schöner Zug von ihr.
      Dem Fischer ging ihr Lied zu Herzen,
      obwohl sie falsche Töne pfoff - - -
      man sah ihn in das Wasser sterzen,
      dann ging er unter und ersoff.

      Beichte
      "Warum machst du in Gedichten?"
      fragte mich ein Menschenkind.
      "Warum schreibst du nicht Geschichten,
      die doch leicht verkäuflich sind?"
      Oh, ich habe meine Günde
      für mein Tun - und sprach vertäumt:
      "Weil ich es viel schöner finde,
      wenn sich hinten alles reimt".

      Das Blümchen
      Im Walde ist ein Plätzchen,
      ein Plätzchen wunderschön.
      Beim Plätzchen steht ein Bänkchen,
      das möcht` ich wiedersehn.
      Beim Bänkchen wächst ein Blümchen,
      ein Blümchen, weiß und rot,
      das möcht` ich gerne pflücken;
      denn morgen ist es tot.
      Ich will`s ins Wasser legen,
      bis daß es fast ertrinkt,
      und es so lange hegen,
      bis Mutti sagt: "Es stinkt!"

      (Dieses Gedicht "schrieb" der Autor mit sechs Jahren.)
      Ein Ostergedicht
      Wer ahnte, daß zum Weihnachtsfest
      Cornelia mich sitzenläßt?

      Das war noch nichts: zu Ostern jetzt
      hat sie mich abermals versetzt!

      Nun freu` ich mich auf Pfingsten -
      nicht im geringsten!

      Urlaub im Urwald
      Ich geh` im Urwald für mich hin ...
      Wie schön, daß ich im Urwald bin:
      man kann hier noch so lange wandern,
      ein Urbaum steht neben dem andern.
      Und an den Bäumen, Blatt für Blatt,
      hängt Urlaub. Schön, daß man ihn hat!

      Der Wurm
      Am Fuß von einem Aussichtsturm
      saß ganz erstarrt ein langer Wurm.
      Doch plätzlich kommt die Sonn, herfür
      erwärmt den Turm und auch das Tier.
      Da füngt der Wurm an sich zu regen.
      Und heißt jetzt Regenwurm deswegen.

      Die Made
      Hinter eines Baumes Rinde
      wohnt die Made mit dem Kinde.
      Sie ist Witwe, denn der Gatte,
      den sie hatte, fiel vom Blatte.
      Diente so auf diese Weise
      einer Ameise als Speise.
      Eines Morgens sprach die Made:
      "Liebes Kind, ich sehe grade,
      drüben gibt es frischen Kohl,
      den ich hol. So leb den wohl!
      Halt, noch eins! Denk, was geschah,
      geh nicht aus, denk an Papa!"
      Also sprach sie und entwich. -
      Made junior aber schlich
      hintendrein; und das War schlecht!
      Denn schon kam ein bunter Specht
      und verschlang die kleine fade
      Made ohne Gnade. Schade!
      Hinter eines Baumes Rinde
      ruft die Made nach dem Kinde ...

      Anhänglichkeit
      Das Kind hängt an der Mutter,
      der Bauer an dem Land,
      der Protestant an Luther,
      das Ölbild an der Wand.
      Der Weinberg hängt voll Reben,
      der Hund an Herrchens Blick,
      der eine hängt am Leben,
      der andere am Strick ...

      Weidende Seekuh
      Die Seekuh weidet auf dem Grund
      des Ozeans. Stumm ist ihr Mund;
      denn finge an sie, laut zu singen,
      würd ihr das Meer ins Innre dringen -
      und dieses Naß, welches sie schluckt,
      verdürbe dann das Milchprodukt,
      das, schon seit jeher äußerst rühmlich,
      wohl jeder Seekuh eigentümlich.

      So weidet unsre Meereskuh
      mit Appetit, doch ohne Muh ...

      Rechtschreibung
      Delfine schwimmen schnell und leis.
      (Man schreibt sie mit "ph" - ich weiß;
      doch schreibt man ja auch Tele"f"on,
      und das bereits seit langem schon.)
      Sie schwimmen (wie gesagt, mit "f") -
      sie schwimmen - vorn ihr alter Scheff
      (wir schreiben schließlich auch "Schofför")-
      sie schwimmen also durch das Meer.

      Was heißt durchs "Meer"?
      Sogar durch "Meere"!
      Und manche altgediente Mähre,
      wie überhaupt so manches Ferd
      (mit "V" wär es total verkehrt)
      glaubt, es sei schnell wie ein Delphien!
      (Das zweite "e" ist schlecht für ihn.)

      Orthogravieh - das sieht man hier -
      ist nicht ganz leicht für Mensch und Tier!

      Das wäre schön
      Ich glaube, manche junge Frau,
      die würd vor Glück zerspringen,
      würd ihr der Klapperstorch zum Kind
      auch gleich den Vater bingen.

      An die Bienen
      Bienen! Immen! Sumseriche!
      Wer sich je mit euch vergliche,
      der verdient, daß man ihn töte!
      Daß zumindest er erröte!
      Denn, wie ihr in Tal und Berg schafft
      ohne Zutun der Gewerkschaft,
      ohne daß man euch bezahle,
      ohne Streik und Lohnspirale,
      täglich, stündlich darauf bedacht,
      daß ihr für uns Honig macht,
      ihr seid`s wert, daß man euch ehre!
      Wobei vorzuschlagen wäre -
      ob nun alt ihr, ob Novizen -
      euch von heute ab zu siezen!
      Unser Dank, unser Applaus
      säh in etwa dann so aus:
      "Sehr geehrte Honigbienen!
      Wir Verbraucher danken Ihnen!"

      Spätzlein
      Es war einmal ein grauer Spatz,
      der saß ganz oben auf dem Dache,
      und unten hielt die Miezekatz
      schon seit geraumer Weile Wache.
      Da sagte sich das Spätzlein keck:
      "Mich kann das Biest nich überlisten!"
      Bums, kam ein Habicht um die Eck
      und holte sich den Optimisten. -
      So kann es allen denen gehn,
      die glauben, nur sie wärn die Schlauen.
      Man darf nich nur nach unten sehn,
      man muß auch mal nach oben schauen!

      Der Stier
      Ein jeder Stier hat oben vorn
      auf jeder Seite je ein Horn;
      doch ist es ihm nicht zuzumuten,
      auf so `nem Horn auch noch zu tuten.
      Nicht drum, weil er nicht tuten kann,
      nein, er kommt mit dem Maul nicht `ran!

      Drei Bären
      Ein Brombär, froh und heiter, schlich
      durch den Wald. Da traf es sich,
      daß er ganz unerwartet, wie`s
      so kommt, auf einen Himbär stieß.

      Der Himbär rief - vor Schrecken rot - :
      "Der arme Stachelbär ist tot!
      Am eignen Stachel starb er eben!"
      "Ja", sprach der Brombär, "Das soll`s geben!"
      und tottete - nun nicht mehr heiter -
      weiter ...

      Doch als den "Toten" er nach Stunden
      gesund und munter vorgefunden,
      kann man wohl zweifelsohne meinen:
      Hier hat der andre Bär dem einen
      `nen Bären aufgebunden!
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 21:37:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      das leben kommt auf alle Fälle
      aus einer zelle!
      doch manchmal endets auch - bei stolchen
      in einer solchen!
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 22:15:49
      Beitrag Nr. 4 ()
      @lmr

      du bist ja ein ganz ein fixer.......
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 22:31:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      Humor

      Glücklich ist der Mensch zu preisen, der - angetan mit einem Regenmantel - durch den strömenden Regen geht und das Gefühl hat, durch meinen Mantel geht nichts durch. Dieser Mensch hat Humor! Humor ist nichts anderes als ein undurchlässiger Regenmantel, und es ist nur bedauerlich, daß Regenmäntel immer so verregnet aussehen. Humor kommt von humus, ohne den bekanntlich nichts gedeihen kann. Aus humus ist dann homo entstanden, und der liebe Gott muß damals viel Humor gehabt haben, als er den homo sapiens schuf. Denn gibt es etwas Komischeres als den Menschen? Aus einiger Entfernung sieht der Mensch manchmal wie ein richtiger Mensch aus. Aber während das Weihnachtsfest zum Beispiel uns immer näher kommt, kommen sich die Menschen niemals richtig näher. Sie haben Angst voreinander. Ist das nicht komisch?

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      An die Bienen

      Bienen! Immen! Sumseriche!
      Wer sich je mit euch vergliche,
      der verdient, daß man ihn töte!
      Daß zumindest er erröte!
      Denn, wie ihr in Tal und Berg schafft
      ohne Zutun der Gewerkschaft,
      ohne daß man euch bezahle,
      ohne Streik und Lohnspirale,
      täglich, stündlich drauf bedacht,
      daß ihr für uns den Honig macht,
      ihr seid`s wert, daß man euch ehre!
      Wobei vorzuschlagen wäre -
      ob nun alt ihr, ob Novizen -
      euch von heute ab zu siezen!
      Unser Dank, unser Applaus
      säh in etwa dann so aus:
      "Sehr geehrte Honigbienen!
      Wir Verbraucher danken Ihnen! "

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      Der Maus

      Der Maus ihr Gatte wurd geschnappt
      von einer Mausefalle,
      nun war - verdammt und zugeklappt! -
      er mausetot für alle.
      Die Trauerrede für`n Gemahl,
      sie gipfelte im Satze:
      "Viel schneller ging`s in jedem Fall
      mit Falle - als mit Katze! "

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      Der Fischer

      Das Meer ist angefüllt mit Wasser
      und unten ist`s besonders tief,
      am Strande dieses Meeres saß er,
      d. h. er lag, weil er ja schlief.
      Und nun nochmal: Am Meere saß er,
      d. h. er lag, weil er ja schlief,
      und in dem Meer war sehr viel Wasser
      und unten war`s besonders tief.
      Da ploetzlich teilten sich die Fluten
      und eine Jungfrau kam herfuer,
      auf einer Floete tat sie tuten,
      das war kein schoener Zug von ihr.
      Dem Fischer ging ihr Lied zu Herzen,
      obwohl sie falsche Toene pfoff---
      man sah ihn in das Wasser sterzen,
      dann ging er unter und ersoff.

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      Humanistisches Frühlingslied

      Amsel, Drossel, Star und Fink
      singen Lieder vom Frühlink,
      machen recht viel Federlesens
      von der Gegenwart, vom Präsens

      Krokus, Maiglöckchen und Kressen
      haben längst den Schnee vergessen,
      auch das winzigste Insekt
      denkt nicht mehr ans Imperfekt

      Hase, Hering, Frosch und Lachs,
      Elke, Inge, Fritz und Max ---
      alles, alles freut sich nur
      an dem Jetzt. Und aufs Futur

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      Der Einsame

      Einsam irr ich durch die Gassen,
      durch den Regen, durch die Nacht.
      Warum hast du mich verlassen,
      warum hast du das gemacht?
      Nichts bleibt mir, als mich zu grämen!
      Gestern sprang ich in den Bach,
      um das Leben mir zu nehmen;
      doch der Bach war viel zu flach.

      Einsam irr ich durch den Regen,
      und ganz feucht ist mein Gesicht
      nicht allein des Regens wegen,
      nein, davon alleine nicht.
      Wo bleibt der Tod in schwarzem Kleide?
      Wo bleibt der Tod und tötet mich?
      Oder besser noch: uns beide?
      Oder besser: erst mal dich?

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      Das Pechmariechen

      Zu Ostern in Hersfeld die Mutter spricht:
      "Bald ist es Zeit für das Festtagsgericht!
      Drum geh, liebe Tochter, hinab in den Keller
      und fuelle mit Sauerkraut hier diesen Teller! "

      "Oh Mutter, oh Mutter, mir traeumte neulich
      von einem Mann, der Mann war abscheulich... !
      Ach, laß uns den Keller vergessen:
      wolln wir was anderes essen! "

      "Mein Kind, mein Kind, ich seh es genau:
      du kommst in die Jahre, wirst langsam Frau,
      siehst ueberall Maenner, die lauern -
      geh, hol von dem Kraut, von dem sauern! "

      Mariechen gehorchet, sie schreitet hinab,
      hinab in den Keller, der finster wies Grab,
      sie fuellet den Teller, den Teller von Blech,
      doch solang sie auch fuellet, es kommt kein Mann, son Pech! Darum: Pechmariechen! ! !

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      Das Unwetter *

      Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
      in dumpfer Stube beisammen sind.

      `s ist Mittwoch. Da hoert man von ferne
      ein leises Grollen. Mond und Sterne
      verhuellen sich mit schwarzen, feuchten
      Wolkenschleiern. Blitze leuchten.
      Und es sind versammelt in dumpfer Stube
      Urahne, Großmutter, Mutter und Bube.

      Das Gewitter kommt naeher mit Donnerschlag -
      und nur noch fuenf Minuten bis Donnerstag!

      Es heult der Sturm, es schwankt die Mauer,
      der Regen prasselt, die Milch wird sauer;
      in dumpfer Stube, jetzt wissen wirs schon,
      sind Urahne, Großmutter, Mutter und Sohn!

      Ein furchtbarer Krach! Der Blitz schlaegt ein,
      der Urahne hoert was und sagt: "Herein! "
      Die dumpfe Stube entflammt und verglimmt
      mit Urhammel, Großbutter, Butter und Zimt.

      * Frei nach Ludwig Uhland, dem Erfinder der gleichnamigen Strasse

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      Rechtschreibgedicht

      Delfine schwimmen schnell und leis
      (man schreibt sie mit "ph" - ich weiss;
      doch schreibt man ja auch Tele"f"on,
      und das bereits seit langem schon)-
      sie schwimmen ( wie gesagt , mit "f")-
      sie schwimmen - vorn ihr alter Scheff
      (wir schreiben schliesslich auch "Schoffoer")-
      sie schwimmen also durch das Meer.

      Was heisst durchs "Meer" ? - Sogar durch "Meere" !
      Und manche altgediente Maehre,
      wie ueberhaupt so manches Ferd
      (mit "V" waer es total verkehrt)
      glaubt, es sei schnell wie ein Delphien !
      (Das zweite "e" ist schlecht fuer ihn. )

      Orthogravieh -das sieht man hier-
      ist nicht ganz leicht fuer Mensch und Tier

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      Die polyglotte Katze

      Die Katze sitzt vorm Mauseloch,
      in das die Maus vor kurzem kroch,
      und denkt: "Da wart nicht lang ich,
      die Maus, die fang ich! "
      Die Maus jedoch spricht in dem Bau:
      "Ich bin zwar klein, doch bin ich schlau!
      Ich rühr mich nicht von hinnen,
      ich bleibe drinnen! "
      Da plötzlich hört sie - statt "miau -
      ein laut vernehmliches "wau-wau"
      und lacht: "Die arme Katze,
      der Hund, der hatse!
      Jetzt muß sie aber schleunigst flitzen,
      anstatt vor meinem Loch zu sitzen! "
      Doch leider - nun, man ahnt`s bereits -
      war das ein Irrtum ihrerseits,
      denn als die Maus vors Loch hintritt -
      es war nur ein ganz kleiner Schritt -
      wird sie durch Katzenpfotenkraft
      hinweggerafft! - - -
      Danach wäscht sich die Katze die Pfote
      und spricht mit der ihr eignen Note:
      "Wie nützlich ist es dann und wann,
      wenn man `ne fremde Sprache kann... "

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      Sommeranfang

      Mit Frischem füllen sich die Keller.
      Es sinkt der Öl- und Lichtverbrauch.
      Die Nächte werden immer heller.
      Der Tag nimmt zu. Die Oma auch.

      Winteranfang

      Verblüht sind Dahlien und Ginster.
      Die Rechnung steigt für Öl und Licht.
      Die Nächte werden wieder finster.
      Der Tag nimmt ab. Die Oma nicht.

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      Der Kabeljau

      Das Meer ist weit, das Meer ist blau,
      im Wasser schwimmt ein Kabeljau.
      Da kömmt ein Hai von ungefähr,
      ich glaub von links, ich weiß nicht mehr,
      verschluckt den Fisch mit Haut und Haar,
      das ist zwar traurig, aber wahr. - - -
      Das Meer ist weit, das Meer ist blau,
      im Wasser schwimmt kein Kabeljau.

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      Der Schatz

      (Eine alte Volksweise )
      Es liegt ein Schatz begraben
      dort, wo der Weg sich biegt,
      und nur zwei alte Raben,
      die wissen, wo er liegt!

      Noch keine Menschen haben
      ihn zu Gesicht gekriegt.
      Nur die zwei alten Raben,
      die wissen, wo er liegt.

      "Hü, Rößlein, du mußt traben,
      bald haben wir gesiegt!
      Ich seh zwei alte Raben,
      die wissen, wo er liegt! "

      Ich hab am Weg gegraben,
      der eine Biegung macht.
      Die beiden alten Raben
      haben sich totgelacht.

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      Goethe und die Fliege

      War Goethe ein grösseres Wunder als eine kleine Fliege? - Das ist hier die Frage ! Sieh, wie
      sie so an der glatten Wand entlangwandelt, als sei das die einfachste Sache der Welt; und sieh,
      wie sie ihr Gefieder glättet und sich mit dem hintersten Bein ganz vorn am Kopf kratzt. Und
      jetzt- jetzt erhebt sie sich gar in die Lüfte und flattert durchs Zimmer. Und nun nimmt sie auf
      dem westöstlichen Diwan Platz. Doch nicht lange. Schon wieder durchpflügt sie den Raum
      und landet schliesslich, etwas echauffiert, auf deiner Nase. Konnte das Goethe?

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      Der König Erl

      Wer reitet so spät durch Wind und Nacht ?
      Es ist der Vater. Es ist gleich acht.
      Im Arm den Knaben er wohl hält,
      er hält ihn warm, denn er ist erkält`.
      Halb drei, halb fünf. Es wird schon hell.
      Noch immer reitet der Vater schnell.
      Erreicht den Hof mit Müh und Not---
      der Knabe lebt,das Pferd ist tot!

      (Frei nach Johann Wolfgang von Frankfurt)

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      Die Made

      Hinter eines Baumes Rinde
      wohnt die Made mit dem Kinde.

      Sie ist Witwe, denn der Gatte,
      den sie hatte, fiel vom Blatte.
      Diente so auf diese Weise
      einer Ameise als Speise.

      Eines Morgens sprach die Made:
      »Liebes Kind, ich sehe grade,
      drüben gibt es frischen Kohl,
      den ich hol. So leb denn wohl!
      Halt, noch eins! Denk, was geschah,
      geh nicht aus, denk an Papa!

      Also sprach sie und entwich. -
      Made junior aber schlich
      hinterdrein; und das war schlecht!
      Denn schon kam ein bunter Specht
      und verschlang die kleine fade
      Made ohne Gnade. Schade!

      Hinter eines Baumes Rinde
      ruft die Made nach dem Kinde ...

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      Der Tauchenichts (frei nach Schiller)

      "Wer wagt es, Knappersmann oder Ritt,
      zu schlunden in diesen Tauch?
      Einen gueldenen Becher habe ich mit,
      den werf ich jetzt in des Meeres Bauch!
      Wer ihn mir bringt, ihr Mannen und Knaben,
      der soll meine Tochter zum Weibe haben! "
      Der Becher flog.
      Der Strudel zog
      ihn hinab ins greuliche Tief.
      Die Maenner schauten,
      weil sie sich grauten,
      weg. -Und abermals der Koenig rief:
      "Wer wagt es, Knippersmann oder Ratt,
      zu schlauchen in diesen Tund?
      Wer`s wagt-das erklaer ich an Eides Statt -
      darf kuessen meins Toechterleins Mund!
      Darf heiraten sie. Darf mein Land verwalten!
      Und auch den Becher darf er behalten! "
      Da schlichen die Mannen
      und Knappen von dannen.
      Bald waren sie alle verschwunden. ---
      Sie wussten verlaesslich:
      die Tochter ist graesslich! -
      Der Becher liegt heute noch unten...

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      Das Lama

      In dem Land des weisen Brahme
      lebte jahrelang ein Lama,
      dem es niemals wollte glucken,
      weit im Bogen auszuspucken.
      Schrecklich litt es seelisch wegen
      diesem seinem Unvermoegen;
      und die Traenen warn ihm nah,
      wenn es andre spucken sah.


      Heimlich uebte es im Sitzen
      oder Stehn, den Mund zu spitzen,
      um dann zielgerecht durch dessen
      Spalt den Strahl hinauszupressen;
      doch selbst in bequemster Lage
      foerderte es nichts zutage.

      Und - so endet dieses Drama -
      schliesslich musste unser Lama
      vor den Thron des Brahma traben,
      ohne je gespuckt zu haben.

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      Die Seekuh

      Die Seekuh weidet auf dem Grund
      des Ozeans. Stumm ist ihr Mund;
      denn finge an sie, laut zu singen
      wuerd das Meer ins Innre dringen-
      und dieses Nass welches sie schluckt,
      verduerbe dass das Milchprodukt,
      das, schon seit jeher aeusserst ruehmlich,
      wohl jeder Seekuh eigentuemlich.

      So weidet unsre Meereskuh
      mit Appetit, doch ohne Muh...

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      Die Ballade vom Ritter Kunkel

      Es ritt der edle Ritter Kunkel
      durch einen Wald, der still und dunkel.
      Als ploetzlich jaeh und ungestuem
      ein grauslich graues Ungetuem,
      ein richtig schlimmes Drachenvieh,
      das Feuer, Gift und Galle spieh,
      sich fliegen naeherte dem Reiter
      und sprach: "Bis hierher und nicht weiter ! "

      Der edle Ritter zog am Zuegel,
      dann seinen Degen
      stieg vom Buegel
      und mutig, ohne banges Zagen
      ging er dem Drachen an den Kragen.
      Gar bald gelangs ihm hintern Ohrn
      das Scheusal schmerzhaft anzubohrn,
      worauf es "AU" schrie nach dem Stich
      und flugs nach oben hin entwich.

      Der Ritter reinigte den Degen

      und ritt, nun auf befreiten Wegen,
      dorthin, wohin er vorhin wollte
      (wozu es fast nicht kommen sollte).

      Das Volk begruesste ihn mit Tuechern
      und bald schrieb man von ihm in Buechern,
      weil er der erste war, wie`s hiess,
      der einen Drachen steigen liess.

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      Kunibert

      Es war einmal ein altes Schloss,
      und Kunibert, so hiess der Boss.
      Er hatte Maegde, er hatte Knechte,
      und eine Frau, das war das Schlechte.
      Ihr Mund war breit, ihr Hals war lang,
      und es klang scheusslich, wenn se sang!
      Drum zielte er mit Korn und Kimme,
      und Wut auf sie, das war das Schlimme.

      Es machte bumm, natuerlich lauter,
      da viel se um, zum Himmel schaut er,
      und spricht, das Auge voll Gewaesser:
      Vielleicht singt se da oben besser!

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      Zu spät

      Die alten Zaehne wurden schlecht,
      und man begann, sie auszureissen.
      Die neuen kamen grade recht,
      um mit ihnen ins Gras zu beissen.

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      Zu kurz

      Kaum dass auf diese Welt Du kamst,
      zur Schule gingst, die Gattin nahmst,
      Dir Kinder, Gut und Geld erwarbst,
      schon liegst Du unten, weil Du starbst.

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      Der Berg

      Haette man saemtliche Berge der ganzen Welt,
      zusammengetragen und uebereinandergestellt
      und waere zu Fuessen dieses Massivs,
      in riesiges Meer, ein breites und tiefs.
      Und stuerzte nun, unter Donnern und Blitzen
      der Berg in dieses Meer -- na das wuerd spritzen.

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      Die Weihnachtsgans

      Tiefgefroren in der Truhe
      liegt die Gans aus Daenemark.
      Vorlaufig laesst man in Ruhe
      sie in ihrem weissen Sarg.
      Ohne Kopf, Hals und Gekroese
      liegt sie neben dem Spinat.
      Ob sie wohl ein wenig boese
      ist, dass man sie schlachten tat?

      Oder ist es nur zu kalt ihr,
      man siehts an der Gaensehaut.
      Na, sie wird bestimmt nicht alt hier
      morgen wird sie aufgetaut.

      Hm, welch Duft zieht aus dem Herde,
      durch die ganze Wohnung dann.
      Mach, dass gut der Braten werde -
      Morgen kommt der Weihnachtsmann.

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      Die Kuh

      Auf der saftig gruenen Wiese
      weidet ausgerechnet diese
      eine Kuh,
      eine Kuh.

      Ach, ihr Herz ist voller Sehnen,
      und im Auge schimmern Traenen
      ab und zu,
      ab und zu.

      Was ihr schmeckte, wiederkautse
      mit der Schnauze, dann verdautse
      und macht muh,
      und macht muh.

      Traeumend und das Maul bewegend
      schautse daemlich in die Gegend,
      grad wie du,
      grad wie du.

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      Ein Brief aus Hagenbeck

      An Frau Coco
      geborene Cucu,
      verwitwete Fips
      Urwald
      Wenn man reinkommt 3. Baum links, 4. Astwerk
      Afrika

      "Liebe Mama und liebe Geschwister
      erinnert ihr euch noch an den Mister
      der mich, als ich froehlich am Aste hing,
      fing? Das war ein Ding!
      Der steckte mich einfach in einen Kasten,
      da sass ich nun drin und musste fasten,
      dann flog und fuhr ich lange Wege
      und jetzt sitz ich hier im Freigehege.

      Wir sind zu sechst, sind ganz vertraeglich,
      bis auf den einen, der ist unmoeglich,
      der kratzt sich immer am Arm, am Kiefer
      (wahrscheinlich hat er Ungeziefer).
      Ich hatte neulich nen Schnupfen gekriegt.
      Ob das an diesem Eisbaeren liegt,
      da drueben?

      Ihr Lieben,
      Das Essen ist hier reichlich und schmeckt
      auch kommt kein Raubtier, dass einen erschreckt,
      doch grauenhaft ist an jedem Tage
      die Menschenplage.
      Da kommen sie dann in rauhen Mengen
      und schubsen und gucken und schieben und draengen
      und wenn ich auch bloss ganz ruhig sitze,
      sie lachen bloss und machen Witze
      und reden nichts wie dummes Zeug
      Und wie gehts euch?

      Euer Schimpi."

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      Ritter Fips und sein anderes Ende

      Es stand an seines Schlosses Bruestung
      der Ritter Fips in voller Ruestung.
      Da hoerte er von unten Krach
      und sprach zu sich: "Ich schau mal nach! "
      und lehnte sich in voller Ruestung
      weit ueber die erwaehnte Bruestung.
      Hierbei verlor er alsobald
      zuerst den Helm und dann den Halt,
      wonach-verfolgend stur sein Ziel-
      er pausenlos bis unten fiel.
      Und hier verlor er durch sein Streben
      als drittes nun auch noch sein Leben,
      an dem er ganz besonders hing---!
      Der Blechschaden war nur gering...

      Schlussfolgerung:
      Falls fallend Du vom Dach verschwandest,
      so brems, bevor Du unten landest.

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      Bier-Fragment

      War ich, wo`s Bier zu trinken gab,
      stellt sich die Frage unterwegs mir:
      Wenn ich beim Bier geschaekert hab,
      dann bin ich wohl ein Schaeksbier?

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      Chor der Müllabfuhr

      Auf, auf und auf!
      Laßt uns von Tonne zu Tonne eilen!
      Wir wollen dem Müll
      Eine Abfuhr erteilen!

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      Der Apfelschuß

      Der Landvogt Geßler sprach zum Tell:
      "Du weißt, ich mache nicht viel Worte!
      Hier, nimm einmal die Tüte schnell,
      sind Äpfel drin von bester Sorte!
      Leg einen auf des Sohnes Haupt,
      versuch, ihn mit dem Pfeil zu spalten!
      Gelingt es dir, sei`s dir erlaubt,
      des Apfels Hälften zu behalten. "
      Der Vater tat, wie man ihn hieß,
      und Leid umwölkte seine Stirne.
      Der Knabe aber rief: "Komm, schieß
      mir schnell den Apfel von der Birne! "
      Der Pfeil traf tödlich ... einen Wurm,
      der in dem Apfel wohnte.
      Erst war es still, dann brach ein Sturm
      des Jubels los, der`n Schützen lohnte.
      Man rief: "Ein Hoch dir, Willi Tell!
      Jetzt geh`n wir einen trinken, gell? "

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      Der Mathematiker

      Es war sehr kalt,
      der Winter dräute,
      da trat - und außerdem war`s glatt -
      Professor Wurzel aus dem Hause,
      weil er was einzukaufen hatt`.
      Kaum tat er seine ersten Schritte,
      als ihn das Gleichgewicht verließ,
      er rutschte aus und fiel und brach sich
      die Beine und noch das und dies.
      Jetzt liegt er nun, völlig gebrochen,
      im Krankenhaus in Gips und spricht:
      "Ich rechnete schon oft mit Brüchen,
      mit solchen Brüchen aber nicht! "

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      Gedanken am Samstagabend

      Im Wasser schwimmt der Gummischwamm,
      denn heut ist Samstag, und ich bade.
      Zwei Zähne fehlen mir am Kamm,
      es duftet laut nach Haarpomade.
      Das Waser tropft ins Abflußrohr,
      der Stöpsel scheint nicht gut zu schließen.
      Ich habe Seife in dem Ohr
      und Hühneraugen an den Füßen.
      Das Wasser ist schon stark getrübt,
      und mühsam wälzen sich die Fluten.
      Ich bin seit vorgestern verliebt,
      da hilft kein Blasen und kein Tuten.

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      Einige Vierzeiler:

      ABENDFRIEDEN
      Die Oma murmelt leise vor sich her -
      sie spricht mit Opa, doch den gibt`s nicht mehr ...
      Im Bettchen nebenan schläft süß das Kind;
      die Mutter strickt, der Vater spinnt ...

      DER FELS
      Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt,
      so fällt er auf den Fuß dir prompt!
      So ist es nun mal auf der Welt:
      ein Kummer geht, ein Kummer kommt.

      ZELLEN
      Das Leben kommt auf alle Fälle
      aus einer Zelle.
      Doch manchmal endet`s auch, bei Strolchen,
      in einer solchen.

      DIE NASE
      Wenngleich die Nas, ob spitz, ob platt,
      zwei Flügel (Nasenflügel) hat,
      so hält sie doch nicht viel vom FLIEGEN;
      das LAUFEN scheint ihr mehr zu liegen.

      DIE AUGEN
      Die Augen sind nicht nur zum SEHEN,
      sind auch zum SINGEN eingericht` -
      wie soll man es denn sonst verstehen,
      wenn man von AUGENLIEDERN spricht?

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      Vierzeiler ohne Überschrift

      Ein Naßhorn und ein Trockenhorn
      spazierten durch die Wüste.
      Da solperte das Trockenhorn,
      und`s Naßhorn sagte: "Siehste! "

      Wenn die OPERN dich umbrausen
      mit Getön,
      dann genieße auch die PAUSEN:
      sie sind schön.

      Ich denk nicht gern an jenen Kuß,
      den Du mir gabst, Helene;
      denn wenn ich an ihn denken muß,
      dann werd` ich müd und gähne.

      Es dürfte keine STEUERN geben,
      kein ZAHNWEH, keine SCHÜTZENGRÄBEN,
      dann wär auf dieser Welt das Leben
      vielleicht noch schöner als wie eben.

      Sie dienten mir gerne bei jedem Gedicht,
      die Substantive und die Verben,
      doch heute gehorchen sie mir leider nicht -
      ich möcht` am liebsten sterben.

      Ich kann`s bis heute nicht verwinden,
      deshalb erzähl ich`s auch nicht gern:
      den Stein der Weisen wollt ich finden
      und fand nicht mal des Pudels Kern.


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      Was wär...

      Was wär ein Apfel ohne -sine,
      was wären Häute ohne Schleim,
      was wären Vita ohne -mine,
      was wärn Gedichte ohne Reim ?
      Was wär das E ohne die -lipse,
      was wär veränder ohne -lich,
      was wären Kragen ohne Schlipse,
      und was wär ich bloß ohne Dich ?

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      Wortspielereien


      Manchmal lehne ich mich völlig ab.
      Weder vergoß ich Gelächter, noch hielt ich mir den Bauch vor Tränen.
      Viele Bermerkungen sind nicht aus der besten Luft gegriffen.
      Ich hatte die Stirn, sie zu runzeln.
      Ich schoss ihn über seinen eigenen Haufen.
      Ich könnte manchmal vor Glück eine ganze Allee von Purzelbäumen schlagen.
      Ich bin ein richtiger Pechpilz, niemals fällt mir auch nur das kleinste Schwein in den Schoß.
      Solange es Haare gibt, liegen sich die Menschen in denselben.
      Manchmal hilft nur noch: Zähne hoch und den Kopf zusammenbeißen.
      Man darf im Leben weder sich noch Verdacht erregen.
      Es darf kein Äußerstes geben, zu dem wir nicht entschlossen wären, und keine Lauer, auf der wir nicht lägen.
      Der schläft gut, der nicht weiß, daß er schlecht schläft.
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      GESCHICHTEN

      Onkel Harry
      Onkel Harry wohnte im achten Stock, weil im siebten schon jemand anders wohnte. Er hatte eine schöne Wohnung - mit Zimmern drin und Wänden an den Seiten. Es grenzte aber nicht nur ein Zimmer an das andere, sondern schon fast an Wahnsinn, wie viele Bilder seine Nägel zierten. Auch schöne Radierungen hatte er - besonders in den Geschäftsbüchern, wie er oft scherzhaft zu bemerken liebte.
      Von seiner Frau, meiner Tante Luise, sagte er immer, ihre EItern hätten, als sie noch ein Baby war, sehnsüchtig darauf gewartet, daß sie endlich sprach - nun wartete er ebenso sehnsüchtig darauf, daß sie endlich einmal damit aufhöre! Alle liebten Onkel Harry, weil er humorvoll war, und unzählbar waren seine Freunde, solange er Geld besaß. Bevor er völlig verarmt in seinem Rauchzimmer - er nannte es so, weil dort der Ofen immer so rauchte - starb, schrieb er doppelzüngig in sein Tagebuch: "Ich hatte mehr Freunde, als ich verdiente... ! "

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      Vom Hasen, vom Hund,
      vom Papagei und von der Eule

      Nachdem ich mich hier versammelt habe, möchte ich zunächst etwas fallen lassen, nämlich die Bemerkung, daß es leichter ist, den Mund zu halten als eine Rede. Aber nicht mehr lange! Anschließend möchte ich noch sagen, daß es so gut wie fast wenig einen Sinn hat, die Stirn zu fletschen oder die Zähne zu runzeln; denn was sagte schon Heinrich der Verschleimte in seinem Buch "Na also, sprach Zahnarzt Thustra": alles im Leben geht natürlich zu, nur meine Hose geht natürlich nicht zu! Ja, früher war ich der Schlanksten einer - aber im Laufe der Haare habe ich mich etwas vermehrt. Nur die Brille habe ich schon immer getragen. Auch nachts trage ich sie, dann sehe ich nämlich besser, was ich träume. Wir Brillenträger sind ja zu Höherem geboren. Deshalb sollte ich Dachdecker werden. Ich wurde aber in einer Apotheke angestellt. Als Brechmittel. Dann wurde ich Piccolo in einem Restaurant. Und da habe ich mal aus Versehen einer Dame Mayonnaise in den Ausschnitt gegossen. Um das wieder gutzumachen, habe ich einen Löffel genommen und die Mayonnaise wieder herausgeholt. Aber die Dame hatte das nicht gern - mit `nem Löffel! Also kriegte ich ein paar hinter dieselben. Ich habe eben zuwenig gelbe Rüben gegessen. Gelbe Rüben sind gut für die Augen. Das sieht man an den Hasen. Hasen essen fast nur gelbe Rüben, und man sieht ganz selten mal einen mit
      einer Brille. Aber sonst bin ich Fisch. Ich hatte schon immer Schuppen im Haar, und nun fallen sie mir langsam von den Augen. Meine EItern waren zwei Stück. Mein Vater war blödsinnig reich. Er hatte zwei Willen - einen guten und einen bösen. Und dann hatten wir einen Hund, der bellte immer. Und einen Papagei, der konnte sprechen. Und eine Eule, die konnte nachts gucken. Wenn nun ein Einbrecher kam, dann sah ihn die Eule, weckte den Papagei, und der sagte dem Hunde, daß er jetzt bellen müßte. Früher war ich ein beI ami. Früher war überhaupt alles besser. Da machte der liebe Gott die Welt aus dem Nichts. Und jetzt macht er sich nichts aus der Welt. Wenn man so wie ich die dreißig erreicht hat und schon einige Falten die Stirn haben, sich auf dieser zu zeigen, gelüstet es einen nach frischer Luft, um sie zu schnappen. Also hängt man die dumpfe Stube an den Nagel, wirft sich den Hut um die Schultern und eilt hinaus an den Busen der Natur. In Hamburg, wo ich herkomme, ist er ja ziemlich platt. Deshalb gibt es dort auch so viele Plattdeutsche. Man muß nicht immer nach Italien reisen, in das Land der Pomeronen und Zitranzen. Schließlich ist Rom ja auch nicht an einem Tage von der Wölfin gesäugt worden! Gibt es etwas Schöneres als einen Eichenwald? Mit einem Gefühl betritt man denselben. Gleich links steht ein Pilz. Aber ich mag kein Bier. Also lasse ich ihn links stehen oder liegen und gehe langsam weiter. Aber auch nicht zu langsam, denn sonst wuchert einem Efeu um die Füße, und dann kann man schwer gehen. Neulich war ich sogar in Spanien. In Spanien gibt es blödsinnig viele Stiere. Die müssen dort direkt bekämpft werden. Die Stierkämpfer heißen dort Trokaderos. Und schon der alte Zeus, dem seine Frau Juno, dick und rund, bereits Hörner aufgesetzt hatte, hatte sich eines Tages als Stier verkleidet und die damals noch junge Europa so notwendig angestiert. Er machte großen Eindruck auf sie. Er war ja kein Ochse. Deshalb ließ sie sich von ihm mitnehmen. Und seitdem macht Europa einen etwas mitgenommenen Eindruck.

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      Einladungen

      In Deutschland wird Moral immer großgeschrieben - auch aus sittlichen Gründen.
      Hauptsächlich aber wegen unserer Rechtschreibung, die dir befiehlt, Hauptworte, auch wenn sie dir unwichtig erscheinen, stets groß zu schreiben. In meiner Heimat jedoch war es ganz schlimm! Nie wäre es dir möglich gewesen, allein mit einem Mädchen ins Kaffee, Kino oder gar zum Tanzen zu gehen, ohne daß ihr tagsdarauf als verlobt galtet. Und das war gefährlich! Um nun heiratsfähige Töchter trotzdem an den vorsichtigen Mann zu bringen, wurdest du als Junggeselle oft und gern von töchterhabenden Familien nach Hause eingeladen. Da es eine Menge derartiger Familien gab, mußtest du fast täglich woanders hin... Manchmal war es sogar ganz gemütlich - besonders dann, wenn der "Schwiegerpapa" gern einen trank und nun froh war, in dir einen Kumpel gefunden zu haben. Nach dem Abendessen, wo dir von der Mama die Vorzüge der betreffenden Tochter aufs Butterbrot geschmiert wurden, gingst du mit dem Hausherrn in sein Allerheiligstes, und dort kipptet ihr einen köstlichen Wodka nach dem andern herunter.
      Nachdem zehnten Schnaps taute selbst der eiskälteste Vater auf und meinte etwas lallend, seine Tochter sei gar nicht so besonders - sondern ganz im Gegenteil! Und seine Frau erst - o je! Er sei damals auch so einge- und dann verladen worden, und er habe einen Fehler gemacht usw. usw. Nachdem du zu später Stunde - aber noch nicht zu spät - den Damen des Hauses sämtliche Hände geküßt und vor lauter Wodka nicht mehr wußtest, falls mehrere Töchter anwesend waren, welcher du vorhin eigentlich den Hof gemacht hattest, verschwandest du gesättigt und "satt" auf Nimmerwiedersehn...
      Nun, es gab auch Familien mit zahlreichen Töchtern, die dem Alkohol abhold waren. Da du aber rechtzeitig von deinen Freunden, die da schon mal zu Gast sein mußten, gewarnt wurdest, nahmst du eine Flasche mit, indem du sie wohlverwahrt in deine Manteltasche stecktest.
      Während des Abendbrots täuschtest du leichtes Unwohlsein vor und gingst - jegliche Begleitung strikt ablehnend - dorthin, wo dein Mantel hing. Dort zogst du die Flasche heraus und dich dann zurück...
      Schon nach ein paar Minuten kamst du in weit besserer Stimmung wieder; denn nun konntest du dich - dich auf deine Magenverstimmung berufend - weigern, den zähen Rehrücken, der dir ebenso hartnäckig auf der Zunge gelegen hatte wie die Bemerkung, du müßtest wohl ein Stück vom Geweih erwischt haben, zu Ende zu essen! Und beim Kompott, von dem die Hausfrau stolz berichtete, sie habe es persönlich eingeweckt - worauf du dir den Einwurf nicht verkneifen konntest, es sei schade, daß sie es wieder aufgeweckt habe - stattetest du abermals deiner Flasche einen nun etwas längeren Besuch ab. Sie dankte es dir, indem sie die Stunden schneller verstreichen und deine rhetorischen Fähigkeiten in so hellem Licht erstrahlen ließ, daß deine "Zukünftige" in ebensolches Entzücken ausbrach. .
      Und beim Abschiednehmen passierte es dann, daß deine "Schwiegermutter" allen Ernstes zu dir sagte: "Sehen Sie, mein Lieber, es ging auch ohne Alkohol! " Worauf auch du gingst und nie wieder eingeladen wurdest, weil man in irgendeiner Ecke deine leere Flasche gefunden hatte... (... )

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      Ein Freund

      Ich mag alle Tiere.

      Selbst einer gelben Viper im Zoo würde ich gleich hinter den Ohren den Kopf kraulen - wenn man mich ließe. Und vor allem sie. Auch ein, zwei Ameisen habe ich gern. Nur in Massen dürfen sie nicht kommen, denn ich bin kitzlig.
      Aber ich liebe Katzen.

      "Pfui", höre ich empört ausrufen, "Katzen! Katzen sind a) falsch und b) fangen Vögel! " a) Nicht die Katze ist falsch, sondern diese Behauptung. Es ist noch nie einer Katze eingefallen, mich anzufallen! Selbst dann nicht, wenn ich meinen mausgrauen Anzug anhabe. b) Ich habe im Kopf schriftlich ausgerechnet, daß auf den Kopf einer Katze 0,087 Vögel kommen - das ist ein Bruchteil der Millionen deutscher Singvögel, die in jedem Jahr unseren Freunden südlich der Alpen auf den Leim gehen. Komme ich nach längerer Abwesenheit nach Hause und setze mich an den Schreibtisch, um den Haufen Post zu sichten, springt meine Katze auf denselben (den Haufen), reibt sich schnurrend an meinem Antlitz und legt sich völlig und wohlig auf die Briefe, als wolle sie sagen; "Quäle dich doch nicht mit all diesem Alltagskram! Laß die Rechnungen und die Steuerbescheide (die zu Unrecht so heißen; denn wieso sind sie bescheiden ? ) und lies nicht die dummen Kritiken, die dir dein Ausschnittbüro geschickt hat! " Na, ist das eine Freund?

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      das alles wäre ohne einen typischen Heinz-Erhardt-Abschied nicht komplett:

      Es gibt so viele Abschiedslieder
      man hört im Funk sie immer wieder.
      Meistens singt sie ein Tenor,
      mal singt er mit, mal ohne Chor.
      Ich hab ein wenig nachgedacht
      und auch so`n Abschiedslied gemacht:

      Lebe wohl, adieu, auf Wiedersehn,
      addio, tschüs, na denn, gehab dich wohl!
      Nu hau schon ab, viel Glück, bleib gesund,
      ade, mach`s gut, bis bald, Mahlzeit, Moin!
      Arrivederci, au revoir, bye bye und jetzt
      fehlt nur noch das Zitat vom Götz.

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      Avatar
      schrieb am 10.03.04 22:37:03
      Beitrag Nr. 6 ()
      hast Du Langeweile oder was?
      Avatar
      schrieb am 10.03.04 22:38:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Zitate:

      Ein Zahnarzt ist ein Mann,
      der gegen Bezahlung Reißaus nimmt...

      Meine besten Witze hab ich erzählt,
      das Publikum lächelte nur leicht gequält.
      doch Heiterkeit ohne Maß und Ziel
      erregte ich, als ich vom Fahrrad fiel...

      Bei nassen Straßen müssen Sie 16 – geben...
      ...also doppelt Acht!!!

      Platz ist das einzige,
      was man immer nehmen darf,
      ohne dafür sitzen zu müssen...

      Lieber `ne Stumme im Bett,
      als `ne Taube auf dem Dach...

      Pessimisten sind Leute,
      die mit der Sonnenbrille in die Zukunft schauen...

      Wenn die Opern dich umbrausen mit Getön,
      dann genieße auch die Pausen: Sie sind schön...

      Mit den Menschen ist es wie mit den Autos...
      Laster sind schwer zu bremsen...

      Wenn man nicht aus Neigung heiratet, sondern aus Berechnung,
      beginnt die Strafe gleich mit Verbüßung der Flitterwochen...

      Falten sind die Haltestellen der Gesichtszüge...

      Gerichtsvollzieher sind wie kleine Kinder,
      was sie sehen, wollen sie gleich haben...

      Das Schönste am Sonntag
      ist der Freitagabend...

      Ein Archäologe ist ein Mann,
      der es vor "Altgierde" kaum aushalten kann...

      Alles auf der Welt geht natürlich zu...
      nur meine Hose geht natürlich nicht zu!

      Maler sind Leute,
      die von der Wand in den Mund leben...

      Werden Schneemänner eigentlich geboren?
      JA! Sie haben doch sicher auch schon von `Schneewehen` gehört...

      DIE NASE
      Wenngleich die Nas, ob spitz, ob platt,
      zwei Flügel (Nasenflügel) hat,
      so hält sie doch nicht viel vom Fliegen,
      das Laufen scheint ihr mehr zu liegen...

      Ein Naßhorn und ein Trockenhorn
      spazierten durch die Wüste.
      Da stolperte das Trockenhorn,
      und`s Naßhorn sagte: "Siehste!"

      Man rief: "Der Tell, der is ja toll!
      Jetzt gehn wir einen trinken, woll?

      DIE AUGEN
      Die Augen sind nicht nur zum Sehen,
      sind auch zum Singen eingericht` -
      wie soll man es denn sonst verstehen,
      daß man von AugenLIEDERN spricht?

      DIE ZELLE
      Das Leben kommt auf alle Fälle
      aus einer Zelle!
      Und manchmal endet`s auch, bei Strolchen,
      in einer solchen...

      ZU KURZ
      Kaum, daß auf diese Welt du kamst,
      zur Schule gingst, die Gattin nahmst,
      dir Kinder, Geld und Gut erwarbst -
      schon liegst du unten, weil du starbst...

      DER FELS
      Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt,
      so fällt er auf den Fuß dir prompt!
      So ist es nun mal auf der Welt;
      ein Kummer geht, ein Kummer kommt...
      Avatar
      schrieb am 11.03.04 08:51:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Es ist schon immer so gewesen:
      Bücher gibt`s, die kann man lesen.
      Doch, lieber Leser, laß es bleiben,
      die Bücher ab- und neu zu schreiben!

      (von mir) :)
      Avatar
      schrieb am 11.03.04 09:46:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      Der Bohlen Dieter kann nicht schreiben,
      die Leser betteln um Gnade,
      doch Dieter muss es weiter treiben,
      Band 3 kommt sicher - Schade!

      (von mir):laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.03.04 09:57:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ihr seid ja richtig kreativ - wow!
      Avatar
      schrieb am 29.03.04 17:02:42
      Beitrag Nr. 11 ()
      fast wär vom dach ein ziegelstein mir auf den kopf geflogen...
      jedoch es hat nicht sollen sein -
      er machte einen bogen!
      das er das tat war gut.
      so hat der fall bewiesen:
      man sei beständig auf der hut
      und gehe nie ohne diesen!


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