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    VW demnächst mit Mobilfunkfantasie? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.03.00 15:39:04 von
    neuester Beitrag 04.03.00 11:47:38 von
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      schrieb am 02.03.00 15:39:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Quelle DIE ZEIT 2.März 2000, 31

      Autofirmen wollen sich ein eigenes Mobilfunknetz aufbauen

      Geheimniskrämerei gehört im Automobilgewerbe zum Tagesgeschäft. Eifersüchtig hüten die Firmen etwa ihre "Erlkönige" und schicken sie nur verkleidet auf Testfahrt durch die skandinavische Tundra. Beim jüngsten Gemeinschaftsprojekt dreier Konzerne indes übersteigt die Geheimhaltung sogar das in dieser Branche übliche Maß. Der Grund: Diesmal wollen die Autofirmen auf fremdem Terrain wildern - im Revier der großen Telekommunikationskonzerne.
      Das Geheimprojekt hört auf den Kodenamen Moteran und soll einmal eine Alternative zu den heutigen Mobilfunknetzen darstellen. Dahinter stecken Mitsubishi, Toyota und VW. Die Autofirmen wollen die nächste Generation ihrer Fahrzeuge zu mobilen Funkstationen machen, die sich drahtlos über ein eigenes Netz miteinander unterhalten. In jedem Fahrzeug ist dann ein Gerät montiert, das nicht nur senden und empfangen kann wie ein gewöhnliches Mobiltelefon, sondern auch als Relaisstation dient. Das bedeutet: Die Funkzentrale und die Antennen, Landschaftsschützern und Elektrosmoggegnern schon jetzt ein Dorn im Auge, werden überflüssig. Die vierrädrigen Relais bilden ein Netz, das sämtliche Vermittlungsaufgaben autonom erledigt. Dezentrale mobile Systeme nennen das die Fachleute.

      Daten und Gespräche sollen von Auto zu Auto hüpfen

      Hinter dieser Geheimbündelei steckt die Suche nach neuen Wegen, so genannte telematische Daten zu übertragen. Denn das Auto der Zukunft soll ständig mit einer Verkehrsleitzentrale in Verbindung stehen, seine Position und seine Fahrdaten durchgeben und dafür im Gegenzug Informationen über Staus und mögliche Alternativrouten bekommen. Zurzeit geht das nur über die großen Mobilfunkbetreiber - und das kostet Gebühren. Der Aufbau eigener Netze mit zentraler Infrastruktur wäre zu teuer. Was Moteran zum heißen Eisen macht, ist die Tatsache, dass man damit nicht nur Verkehrsdaten übermitteln, sondern - quasi als Abfallprodukt - auch telefonieren kann. Zum Nulltarif.

      Wie Recherchen der Schweizer SonntagsZeitung ergaben, ist Moteran schon weit schritten. Mehrere Patentschriften sichern benötigte Technik ab. So beschreibt der deutsche Physiker Jörg Arnold in einer Schutzschrift - registriert am 12. August 1999 von der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) unter der Nummer WO 99/40694 - im Detail den Aufbau des dezentralen Mobilfunknetzes Ein weiteres Patent von Arnold (WO 98/13953) enthält den Bauplan für die entsprechenden Mobiltelefone. Pikant: Die Patentrechte gehören nicht Arnold selber oder seiner Berner Firma TTH, sondern der Düsseldorfer Handelsgesellschaft Mitsubishi International, einer 100-prozentigen Tochter der Mitsubishi Corporation. Im Umfeld von Moteran findet sich auch Prominenz: Der deutsche Nobelpreisträger Gerd Binnig skizziert in seinem Patent WO 99/26212 ein System, bei dem sich Autos gegenseitig über Funk die aktuelle Verkehrssituation melden. Binnig ist Teilhaber an der Firma Delphi 2 Creative Technologies in München, und die gehört ebenfalls zu den Entwicklungslungspartnern von Moteran.

      Die neue Technik wird das mobile Telefonieren radikal verändern: In Zukunft sollen Gespräche und Daten buchstäblich von Gerät zu Gerät hüpfen, bis sie beim Empfänger ankommen. Signalgeber ermitteln dabei die Position der Teilnehmer: Sie senden Kennungen aus, die alle Geräte in ihrer Umgebung bestätigen und als digitalen Kettenbrief weiterleiten. So entsteht ein elektronisches Koordinatennetz, in dem jedes Gerät die relative Position seiner Nachbarn kennt. In Sekundenbruchteilen legen die Daten - über unzählige Relaisstationen große Distanzen zurück.
      Damit das Ganze funktioniert, muss nur das Netz der ständig eingeschalteten Geräte dicht
      genug sein. In Ballungsgebieten wird, wenn sich Moteran erst einmal durchsetzt, an verbin-
      dungswilligen Partnern kein Mangel sein. Über ganz normale Telefonbuchsen, in die ein Moteran-Relais eingestöpselt wird, soll der Kontakt zu anderen Netzen hergestellt werden.
      Radikal neu an Moteran ist auch das Geschäftsmodell: Mit dem Kauf eines Mitsubishis
      Toyotas oder VWs wird der Benutzer Mitglied in einem "Klub". Sein Fahrzeug wird dann zur RelaisStation, und auch seine Verkehrsdaten stellt er der Allgemeinheit zur Verfügung. Im Gegenzug kann er im internen Netz gratis telefonieren. Einen eigentichen Netzbetreiber braucht es dabei gar nicht. Denn um politische Widerstände zu umgehen, will Moteran auf das weltweit verfügbare 433Megahertz-Amateurband ausweichen. Wer dort mit höchstens zehn Milliwatt funkt (heutige Handys senden mit bis zu 200-mal höheren Leistungen), braucht weder eine Genehmigung für die Geräte noch eine Mobilfunkkonzession.
      Diese Leistung genügt für Reichweiten um 300 Meter in dicht bebauter Umgebung; in offenem Gelände kann man damit sogar bis zu einem 1 Kilometer weit funken. Damit der Kontakt in weniger dicht besiedelten Regionen nicht abbricht, sollen dort fixe Relaisstationen montiert werden - etwa in Lampen oder Ampeln.
      Ganz ohne Betreiber funktioniert Moteran natürlich trotzdem nicht. Der soll allerdings aus Konzessionsgründen nicht eine Firma sein, sondern ein "Klubbetreiber", Vermutlich ein gemeinnütziger Verein, der beispielsweise billige Leitungskapazitäten für Gespräche aufs Fest- oder auf andere Mobilnetze aufkauft und dem Kunden die Kosten für die externen Gespräche berechnet.
      Moteran stößt nicht überall auf Begeisterung. Zu den mächtigen Gegnern gehört ein Großteil der Telefonriesen, die bisher dreistellige Milliardenbeträge ins Mobilnetz gesteckt haben - Investitionen, die längst noch nicht amortisiert sind. Neue Ausgaben stehen bevor, etwa für die Umrüstung auf die schnelle UMTS-Tclefonie. Kein Wunder, dass sich die Branche nicht auf eine Technik einlassen will, die ihr die Kontrolle über die Netze entzieht.
      Doch schon 2002, spätestens aber 2003 soll die Premiere von Moteran stattfinden, voraussichtlich in Tokyo. Japan gilt als aussichtsreiches Testgelände vor allem wegen des riesigen Kundenstamms von Toyota (japanischer Marktanteil 1999: 41,7 Prozent). Damit kann man in kurzer Zeit ein funktionierendes Mobilnetz aufbauen.
      Avatar
      schrieb am 04.03.00 11:47:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      Na hoffentlich hilft das der VW-Aktie, ich finde die Bewertung von KGV 9,0 oder so ja etwas sehr extrem niedrig. Selbst wenn VW nicht so prächtige Zahlen hat, mittelfristig ist sie schon jetzt ein Schnäppchen.


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