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    Advanced Medien - GB 2004/Akquisition/Kapitalerhöhung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.03.05 11:50:31 von
    neuester Beitrag 14.03.05 13:24:01 von
    Beiträge: 2
    ID: 964.584
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      schrieb am 12.03.05 11:50:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich habe mir den GB 2004 von Advanced Medien einmal durchgelesen. Mir sind u.a. die folgenden Punkte aufgefallen:

      Das Unternehmen nennt ein bereinigtes EBITDA von knapp 2 Mio. Euro; ich komme auf einen fast 50% geringeren Betrag:

      EBIT 265 TEUR
      + Abschreibungen (inkl. Sonder-Afa auf Filmvermögen) 1.096 TEUR
      + Kapitalerhöhungskosten 558 TEUR (einmalig; werden aber vielleicht zur festen GuV-Größe...)
      - Ertrag aus Ausbuchung Verbindlichkeiten 754 TEUR (einmalig)
      - Ertrag aus Filmförderung 143 TEUR (einmalig)
      = bereinigtes EBITDA von 1.022 TEUR

      Die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 171 TEUR (deutlich rückläufig ggü. Vj.) und den Saldo aus Kursgewinnen/-verlusten von 15 TEUR habe ich hierbei außen vorgelassen.

      Das hat natürlich auch Einfluss auf das bereinigte EPA, das zudem auf Basis von 5,24 Mio. Aktien berechnet wurde (Jahresdurchschnitt 2004) ggü. aktuell etwa 8,08 Mio. Aktien. Selbst wenn ich jetzt die Goodwill-Afa von 143 TEUR zurückaddiere, komme ich auf einen (bereinigten) Verlust pro Aktie in 2004. Zum EPA für 2005 mehr weiter unten.

      Ich halte die finanzielle Situation der Gesellschaft nach wie vor für mindestens verbesserungsbedürftig (die AG musste sich die Dividende von Atlas Air für 2004 sozusagen vorab auszahlen lassen). Im Konzern findet man zwar einen Kassenbestand von 4,2 Mio. Euro ggü. Bankverbindlichkeiten von knapp 3,7 Mio. Euro, aber Steuerrückstellungen von 812 TEUR und der verlorene Prozess gg. den ehemaligen CEO (265 TEUR) führen kfr. zu Mittelabflüssen, und Atlas Air braucht auch Geld für das operative Geschäft. Zudem hat der Konzern nach meinen Berechnungen letztes Jahr einen negativen free cash flow von 2,6 Mio. Euro verbucht (der a.o. Ertrag aus dem Krediterlass ist/war nicht liquiditätswirksam). Zum Glück wird durch den EAV-Beschluss der diesjährigen HV die steuerliche Organschaft mit Atlas Air hergestellt und der Verlustvortrag für die Tochter somit nutzbar.

      Auf jeden Fall bleibt dem Unternehmen aber nur der Weg über eine massive Kapitalerhöhung, um den Gesamtkaufpreis von rund 17 Mio. Euro für die Telcast Media Group zu stemmen. Auf dem aktuellen Kursniveau - und unter Berücksichtigung eines angemessenen Abschlages - müsste die Aktienzahl mehr als verdoppelt werden.

      Die damit einhergehende Verwässerung für das EPA 2005/06 ist offensichtlich, zumal das Akquisitionsobjekt in diesem Jahr gerade in die Gewinnzone vordringen will. Mit anderen Worten: Schätzungen eines bereinigten EPA von 0,36 Euro (HVB, Nov. 2004) halte ich für illusorisch. Auf IFRS-Basis und verdoppelter Kapitalbasis sehe ich überschlägig - aus heutiger Sicht und bei gegenwärtigem Kenntnisstand - bestenfalls 10 cents je Aktie als möglich an (es sei denn, Telcast wird schon in 2005 sehr profitabel sein).

      Noch ein paar Anmerkungen am Rande:

      Ob ein Vorstandsgehalt von 337 TEUR für ein Unternehmen der Größenordnung, Profitabilität und Finanzlage von Advanced Medien trotz der unbestrittenen Leistungen von Herrn Dauer angebracht ist, mag jeder selbst für sich entscheiden.

      Schließlich empfehle ich die Lektüre des Risikoberichtes (Atlas Air ist Verlierer im Falle eines weiter starken Euros; die Nicht-Verlängerung des Rahmenvertrages mit dem größten Kunden (LH?) in 2005 könnte existenzgefährdend sein) und des Testats (nicht eingeschränkt, aber deutlicher Hinweis auf die TSC-Situation).

      Gruß,
      KleinerMann
      Avatar
      schrieb am 14.03.05 13:24:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die neue HVB-Studie gibt einen ersten Einblick in das Potenzial von EarthTV, keine Frage. Trotzdem halte ich die EPA-Schätzungen 2005/06 von 0,15/0,21 Euro für nicht erreichbar:

      1. Der Autor hat das Ergebnis für 2004 nicht bereinigt; das bereinigte, nicht das ausgewiesene Ergebnis, sollte Basis für die Schätzungen für die Folgejahre sein.

      2. Der Autor rechnet mit einer Steuerquote von 5%. Unter IFRS werden es aber 35-40% sein, selbst unter HGB könnten es mehr als 5% sein; Cash Flow (Steuerersparnis) ist eine andere Geschichte.

      3. Der Autor hat eine Kreditfinanzierung der Akquisition mit Zinsen von anscheinend etwa 5% unterstellt; das es zu einer massiven Kapitalerhöhung kommen soll, ist indes bekannt, mit der einhergehenden erheblichen EPA-Verwässerung.


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