checkAd

    HGB oder IAS oder US-GAAP? - Rueckversicherer - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.01.02 15:55:02 von
    neuester Beitrag 12.02.02 23:50:41 von
    Beiträge: 5
    ID: 529.866
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 284
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 06.01.02 15:55:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen,

      ich stehe im Moment vor folgendem Problem - vielleicht habt Ihr ein paar gute Tips:

      Ich will die Kennzahlen der Rueckversicherer vergleichen (Anlass sind die zumindest vordergruendig guten Zahlen bei Hannover-Rueck).

      Das Problem: HNR bilanziert nach US-GAAP, aber Muenchener Rueck z.B. nach IAS. Spielt das eine Rolle? Wahrscheinlich ja, denn z.B. HNR hat in 1999 von HGB auf US-GAAP umgestellt, und dabei hat sich der ausgewiesene Buchwert vervierfacht, und der Gewinn ist ebenfalls stark gestiegen.

      Wenn ich jetzt Hannover-Rueck mit Muenchener-Rueck vergleiche, sieht HNR viel besser aus. In wieweit liegt das an US-GAAP und wie finde ich das heraus?

      Vielen Dank fuer Eure Tips

      Balkenchart
      Avatar
      schrieb am 06.01.02 19:01:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi,

      versuche es doch mal so:

      http://www.google.de/search?q=Vergleich+HGB+US+GAAP&hl=de&bt…

      natürlich kannst Du die Suchanfrage auch noch modifizieren. Wenn Du mit dem Vergleich erfolgreich sein willst, musst Du nicht nur die Zahlen, sondern auch das ganze "Kleingedruckte" mit durchlesen. Jeder Halbsatz ist wichtig, denn dahinter verbirgt sich der Teil der Bilanzpolitik, der offengelegt werden muss. Der versteckte Teil ist nur zu identifizieren, wenn Du Dich längerfristig mit einem Unternehmen useinandersetzt. Eine Zeitreihe von min. 5 Jahren wäre da schon hilfreich, weil auf Dauer kein Unternehmen schwache/starke Zahlen verbergen kann. Es immer nur eine periodische Glättung/Verschiebung der Gewinne möglich.

      Man kann auch nicht einfach nur pauschaliert feststellen, dass IAS oder US-GAAP grundsätzlich mehr zur Bilanzwahrheit oder Kalrheit beitragen, aber tendenziell würde ich dass schon unterschreiben. Mit der neuen Regelung zur Behandlung des Goodwills, haben aber wieder die Ami´s mehr Gestaltungsspielräume...

      Leider ist Fundamentalanalyse ein verdammt aufwendiges Geschäft oder oberflächliches Blabla.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 11.02.02 20:52:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      hi,

      hab´s schon im SAC-Forum gepostet.

      Die beste Webseite für Fundamentalanalyse ist zurzeit http://www.wertpapier-investment.de.

      Die Webseite ist ein Geheimtipp, den ich von einem Freund aus einem anderen Board bekommen habe.

      Dort steht auch einiges zur Bilanzfrage gemäß US-Gaap, IAS, HGB.


      halloaa
      Avatar
      schrieb am 11.02.02 21:39:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo,

      die Bilanzierungsregeln in Deutschland sehen den Schutz der Gläubiger als oberstes Ziel. Eine der wesentlichen Regeln ist, dass Vermögenswerte nur zu deren Anschaffungswert in der Bilanz ausgewiesen werden dürfen.

      Hat also ein Versicherer Vermögenswerte (z.B. Grundstücke, Immobilien, auch Aktien, etc.) erworben tauchen die in der Bilanz nur mit deren Anschaffungswert auf (man denke z.B. mal an ein Grunstück in der Frankfurter Innenstadt, dass vor 30 Jahren gekauft wurde).

      In den Bilanzierungsregeln nach US-GAAP steht der Aktionär im Vordergrund, die Schaffung von Shareholder value ist die Prämisse. Daher wird laut US-GAAP Bilanzierung bei Vermögenswerten der Zeitwert angegeben und der ist gerade bei den üblichen Besitztümern von Versicherungen viel höher als der Anschaffungwert.

      Es dürfte also ohne präzise Informationen schwer sein einen nach US-GAAP bilanzierenden Versicherer mit einem nach deutschem Recht bilanzierenden Versicherer zu vergleichen.

      Gruß Balou
      Avatar
      schrieb am 12.02.02 23:50:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo zusammen,

      meine vorlaeufige Loesung war folgende: Der Hauptunterschied in der Bewertung ist der Ansatz fuer das Wertpapiervermoegen - irgendwo zwischen Niederstwertprinzip und Tageskurs. Wenn Du in die Bilanzen schaust, ist detailiert angegeben, zu welchem Kurs die Finanzanlagen bewertet sind (aktueller Marktwert bei Hannover Rueck und Muenchener Rueck) und ob sie als langfristige Anlage oder als quasi-Cash gedacht sind.

      Dann kannst Du den Hebel ausrechnen, den ein Kurseinbruch an der Boerse auf den Buchwert der Firma haette. Wegen ihres Aktienanteils an den Finanzanlagen haben die Versicherer ein wenig Optionsscheincharakter ;)

      Interessante Kennzahlen sind z.B.:

      Wie stark muessen die Aktienkurse im Mittel einbrechen, bevor der Jahresgewinn weg ist? Wie stark muessen die Kurse einbrechen, bis der Buchwert auf null ist? Der Spielraum ist gar nicht soooo gross. Insbesondere ist eine Angabe des momentanen Buchwertes wegen dieses Hebels kaum aussagekraeftig, der Hebel aber sehr wohl. Rechnet ruhig mal nach! Die Unterschiede zwischen den Rueckversicherern sind enorm!

      Bei Swiss-Re kann ich diese Kennzahlen nicht direkt berechnen, weil die Wertansaetze nicht zum Marktpreis sind - da ist die Schaetzung dann sehr viel schwieriger.

      Bis bald

      Balkenchart


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      HGB oder IAS oder US-GAAP? - Rueckversicherer