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    Wieviel Bedeutung hat der theoretische Wert bei OS - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.02.02 14:48:08 von
    neuester Beitrag 18.02.02 12:13:24 von
    Beiträge: 6
    ID: 551.910
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      Avatar
      schrieb am 16.02.02 14:48:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hi,

      wenn ich mir tecis(621160) so ansehe, könnte ich mir vorstellen, das der noch eine Weile nach oben läuft. Ich habe mir die existierenden OS angesehen, es gibt vier, alle von bnp. Was mich bei diesen OS aufgefallen ist, ist der recht niedrige theoretische Wert(tecis steht aktuell bei 32):

      WKN, Laufzeit, Basis, OS-Wert, theo.Wert
      792857, 20.06.2002, 30, 0.71, 0.28
      792858, 20.06.2002, 35, 0.49, 0.05 !!
      780227, 20.12.2002, 40, 0.61, 0.04 !!
      780228, 20.12.2002, 50, 0.39, 0.00 !!!!!

      Kann mir jemand klar machen, was das zu bedeuten hat. Ist diese Kennzahl irreführend? Gibt es eine Regel für diese Kennzahl? Oder ist einfach bnp kein guter Emittent?

      Danke im Voraus,
      imy
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 15:46:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi Imy,

      der theoretische Wert ergibt sich aus der Optionstheorie bei Zugrundelegung der historischen Volatilität. Wenn ich das richtig sehe, sind die Zahlen in der Tabelle von Onvista. Dort ist die historische Vola der letzten 30 Tage etwa 20% und liegt damit wesentlich unter der impliziten Vola die BNP annimmt. Legt man die historische Vola zurgunde, dann sind die Scheine maßlos überteuert. Aber das ganz große Problem bei Optionen und OS ist die Abschätzung der zukünftigen Volatilität (impl. vola). Bei Scheinen, bei denen es keine Vergleichsmöglichkeiten gibt, kann der Emittent die Preise nach gut Dünken festlegen. Also Hände weg!

      Gruß

      Ondine
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 15:55:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      hi imy,

      du kriegst bei onvista für jede kennzahl eine erklärung:

      http://optionsscheine.onvista.de/

      wkn eingeben,

      auf kennzahl drücken,

      mit der maus auf die kennzahl fahren, die du erklärt haben willst. für theoretischer wert erscheint dann folgende erklärung:

      Theoretischer Wert


      Der theoretische Wert stellt den Kurs dar, der sich aus dem zugrundegelegten optionspreistheoretischen Bewertungsmodell und der folgenden Eingabeparameter ergibt:


      aktueller Kurs des Basiswerts
      Basispreis
      Restlaufzeit
      Zinssatz für risikolose Kapitalanlagen
      historische Volatilität des Basiswerts


      Für Aktien-, Basket- und Index-Optionsscheine europäischen Typs, d.h. eine Ausübung ist nur zum Ende der Laufzeit möglich, basiert der theoretische Wert auf dem Black-Scholes-Modell.
      Für Aktien-, Basket- und Index-Optionsscheine amerikanischen Typs, d.h. eine Ausübung ist jederzeit während der Laufzeit möglich, wird auf eine von MacMillan, Stoll und Whaley entwickelte Erweiterung des Black-Scholes-Modells zurückgegriffen, die das Recht der vorzeitigen Ausübung quantifiziert.
      Um Dividendenzahlungen hinreichend zu berücksichtigen, wird für deutsche Aktienoptionsscheine mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr die Formel unter Berücksichtigung einer diskreten Dividendenzahlung angepaßt.
      Für alle anderen Aktien-, Basket- und Indexoptionsscheine wird eine stetige Dividendenrendite unterstellt und das Black-Scholes-Modell bzw. die Erweiterung durch MacMillan, Stoll und Whaley entsprechend angepaßt.
      Der theoretische Wert von Devisenoptionsscheinen (Garman-Kohlhagen-Modell), Zinsoptionsscheinen und Rohstoffoptionsscheinen wird mittels modifizierter Black-Scholes-Formeln ermittelt.
      Für den Investor bietet sich ein Vergleich des theoretischen Werts mit dem aktuellen Börsenkurs des Optionsscheins an. Eine Analyse der für die Bewertung relevanten Parameter verdeutlicht, daß eine Abweichung insbesondere auf eine differierende Volatilitätseinschätzung zurückzuführen ist; daneben können jedoch auch der Zinssatz für risikolose Kapitalanlagen sowie eine unterschiedliche Prognose der künftigen Dividendenausschüttungen des Basiswerts Bewertungsunterschiede hervorrufen.
      Während der theoretische Wert auf Basis der historischen Volatilität berechnet wird, ist für den Börsenkurs entscheidend, welche zukünftige bzw. implizite Volatilität vom Emittenten bzw. von den Marktteilnehmern erwartet wird.
      Notiert der Marktpreis unter dem theoretischen Wert ist die historische Volatilität höher als die implizite Volatilität. Wird hingegen ein über dem theoretischen Wert liegender Börsenkurs festgestellt, ist die historische Volatilität niedriger als die erwartete zukünftige Volatilität.
      Um Optionsscheine hinsichtlich ihrer Preisstellung sinnvoll beurteilen zu können, ist es daher notwendig, die jeweilige implizite Volatilität zu berechnen, um anschließend
      Optionsscheine auf einen identischen Basiswert sowie mit ähnlichen Charakteristika in Bezug auf den Basispreis und die Restlaufzeit vergleichen zu können und
      die implizite Volatilität mit den eigenen Erwartungen bezüglich der zukünftigen Volatilität des Basiswerts zu vergleichen und daraus Kauf- bzw. Verkaufsstrategien abzuleiten.


      ich hoffe, das hilft dir weiter. für mich ist diese kennzahl unintressant.


      viele grüße

      knoxy
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 16:08:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      hallo ondine,

      hab mir die Sache auch so vorgestellt, wie du es erklärt hast. Aber wenn der Effekt so kraß wird, spricht das doch eher gegen den Emittenten, oder? Gibts nicht doch irgendwie eine Merkregel, wie zb. der theo. Wert darf nicht xx% unter dem OS-Preis liegen? xx=20 könnte ich mir vorstellen. Jedenfalls werde ich die Finger von solchen OS lassen und dann eher die Aktien selbst kaufen.

      gruß,
      imy
      Avatar
      schrieb am 16.02.02 16:11:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      hallo knoxy,
      danke für den langen Beitrag.

      gruß,
      imy

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      Avatar
      schrieb am 18.02.02 12:13:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der richtige Parameter zum Pricing von Aktienderivaten ist die
      erwartete Vola des Underlyings für die Restlaufzeit ! Diese Vola
      hat mit der historischen Vola NICHTS zu tun. Auf keinen Fall darf
      die historische Vola zum Bewerten oder Handeln von Aktienderivaten
      verwendet werden - höchstens als grober Anhaltspunkt.
      Wer dann außerdem noch die historische Volatilität über die
      annualisierte Standardabweichung schätzt, muß
      sich darüber im Klaren sein, daß man hierdurch noch zusätzliche
      Annahmen über das Verhalten des Underlyings trifft. Z.B. wird dann
      von einer Normalverteilung der täglichen Renditen ausgegangen, die
      in der Realität nicht vorliegt !
      Fazit: Kein Mensch braucht die historische Vola (höchstens um auf
      bestimmte Trading-Signale hinzuweisen oder für strategische Pos. -
      aber sicher nicht zum Trading in OS)

      MFG


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