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    Merrill Lynchs millionenteure Abbitte - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.05.02 16:31:19 von
    neuester Beitrag 09.05.02 16:36:01 von
    Beiträge: 2
    ID: 585.090
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      schrieb am 09.05.02 16:31:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Anleger belogen..usw. Mit etwas Geld wird die Sache gerade gebügelt und dann wird auch noch die Aktie zum Kauf empfohlen. Wo ist die Realität und wer kauft die Aktie noch.
      In welcher Welt leben wir eigentlich??????




      SPIEGEL ONLINE - 09. Mai 2002, 11:50
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,195357,00.html
      Analysten-Affäre

      Merrill Lynchs millionenteure Abbitte

      In der Affäre um absurde Aktien-Empfehlungen hat sich das Brokerhaus Merrill Lynch offenbar auf einen Kompromiss mit dem Generalstaatsanwalt geeinigt. Merrill soll mindestens 50 Millionen Dollar Bußgeld zahlen - und kommt wohl dennoch billig davon.




      New York - Merrill-Lynch-Chef David Komansky kämpft gegen ein Schreckensszenario, seit der New Yorker Chefankläger Eliot Spitzer hochpeinliche E-Mails aus der Research-Abteilung veröffentlichte. Spitzer könnte das Brokerhaus straf- und zivilrechtlich anklagen, gewesene und gebliebene Top-Analysten in den Gerichtssaal zerren - und nach allen Regel der Kreuzverhör-Kunst öffentlich bloßstellen.

      Der frühere Chef des Internet-Researchs, Henry Blodget, müsste dann vor surrenden Kameras erklären, warum er wacklige Start-ups wie InfoSpace auf die Liste der "Bevorzugten 15" setzte - und gleichzeitig in internen E-Mails als "ein Stück Dreck" beschimpfte. Für das auf Kleinaktionäre angewiesene Institut wäre das ein neues PR-Desaster. Immerhin hat die Merrill-Aktie schon ein Viertel ihres Wertes verloren, seit Spitzer die E-Mails Anfang April veröffentlichte.

      Wie viele Millionen sollen es sein?

      Zu einer öffentlichen Verhandlung aber wird es nach US-Medienberichten nicht kommen - und ebenfalls wohl nicht zu straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen. Schon hat sich Spitzer bereitgefunden, eine für Donnerstag geplante Anhörung zur Analysten-Affäre auf den 16. Mai zu verschieben. Beobachter deuten das als Indiz dafür, dass die langen Verhandlungen zwischen Spitzers Gefolgsleuten und der Merrill-Delegation kurz vor dem Durchbruch stehen. Tatsächlich sollen beide Seiten bereits den "ersten Rahmen" einer Einigung beschlossen haben, schreibt das "Wall Street Journal" ("WSJ") unter Berufung auf nicht näher genannte verhandlungsnahe Kreise

      Gestritten wird offenbar noch über die Frage, für wie viele Millionen sich Merrill freikaufen darf. Das Brokerhaus selbst habe 50 Millionen Dollar Bußgeld und Wiedergutmachung geboten, schreibt das "WSJ", Spitzer aber hat zu einem früheren Zeitpunkt rund hundert Millionen Dollar verlangt. Vermutlich würden sich beide Seiten in der Mitte treffen. Merrill werde sich zugleich noch einmal förmlich dafür entschuldigen, dass viele Kleininvestoren den Empfehlungen trauten - und große Teile ihres Vermögens verloren.

      "Wichtige Fragen offen"

      Schon jubelt ein Fondsmanager von Dai-Ichi Mutual Life im Interview mit "Bloomberg News", die Merrill-Aktie sei nach einer solchen Einigung wieder ein klarer Kauf. Denn die finanzielle Last erscheine nicht allzu groß, das Risiko einer Gerichtsverhandlung wäre bedeutend größer.

      Die wirklich entscheidende und schwierigere Frage wird sein, ob Merrill sich ernsthaft bemüht, künftig Analysten-Exzesse à la Blodget durch striktere Regeln zu vermeiden. In dieser Frage sei Merrill offenbar nicht so beweglich wie bei den Bußgeld-Verhandlungen, schreibt das "WSJ". Vielleicht ist das der Grund dafür, dass aus dem Umfeld des Chefanklägers zu hören sein soll, einige wichtige Fragen seien noch offen.

      Bestrafen vs. verhindern

      Spitzer zum Beispiel fordert, dass Merrill seine Analysten künftig nicht mehr aus jenem Einahme-Pool bezahlen darf, in den die Kommissionen der Abteilung Investment Banking fließen. So will der Ankläger verhindern, dass Finanzhäuser mit günstigen Analysten-Voten Unternehmen als Kunden ködern - und sie dann bei Börsengängen, Bond-Emissionen oder Fusionen Gewinn bringend betreuen. Merrill aber sträubt sich dem Bericht zufolge gegen diese Reform. Auch auf weitere strukturelle Reformen, die die zahlreichen Löcher in den "chinesischen Mauern" zwischen Investment Banking und Aktien-Analyse stopfen sollen, wollen sich Komansky und seine Kollegen offenbar nur widerwillig einlassen. Radikal reformieren will sich das Brokerhaus erst, wenn die neuen Regeln auch für Konkurrenz-Institute verbindlich gelten.

      Hier eben offenbart sich der kleine Fehler der Spitzerschen Untersuchungen: Der Generalstaatsanwalt, der übrigens gewählt wird und aktiv um die Bürgergunst werben muss, hat zwar viel Aufsehen erregt. So viel Aufsehen, dass auch die Wertpapieraufsichtsbehörde SEC die Interessenkonflikte zwischen Research und Investment Banking nun förmlich prüft. Anders als die SEC kann Spitzer aber keinen neuen Analysten-Kodex durchdrücken, der branchenweit gilt. Er kann allein Einzelne nachträglich bestrafen, wenn der Schaden für Aktionäre bereits entstanden ist.

      Matthias Streitz







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      Avatar
      schrieb am 09.05.02 16:36:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Welt, in der wir leben ist sehr einfach zu erklären:

      1. Cui bono, wem nutzt es?

      2. Glaub nur das Gegenteil dessen, was alle anderen sagen.


      Dann weiß man, was Sache ist.

      Hilft aber nicht immer, weil man meistens zu denen gehört, auf die die US-Bomben prasseln.


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