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    Dax Aktien Strategie der Woche, 30.06.2002 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.06.02 16:56:41 von
    neuester Beitrag 02.07.02 19:05:21 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 30.06.02 16:56:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Grafiken zu den Texten sind unter http://www.bullchart.de/dax/dax-eingang.php oder http://www.GernotDaum.de/Dax/Index.htm zu finden.

      Liste der Einstufungen:
      Aktien Kaufempfehlungen: AdidasSalomon, Degussa
      Empfehlungen für Short Positionen (Puts): Allianz, Bayer, Commerzbank, Dax, Post, Telekom, Epcos, Fresenius, Hypovereinsbank, Infineon, Lufthansa, MAN, Metro, MLP, DowJones, Preussag, RWE, SAP, Siemens, VW
      Nur kurzfristige Empfehlungen oder keine Empfehlung: BASF, BMW, DaimlerChrysler, DeutscheBank, EON, Henkel, Linde, MünchenerRück, Schering, ThyssenKrupp


      Highlights: Wer meine Analysen schon länger liest, weiß, daß ich zu den "Euro Bullen" gehöre. In dieser Woche wurde die Parität schon fast erreicht, was ich jedoch noch lange nicht als Ende ansehe. Durch die "Teuro" Kampagne der Bild Zeitung ist das Bild des Euros in der Öffentlichkeit stark verzerrt, was immer ein guter Hintergrund für lang laufende Trends ist. Mich würde es jedenfalls nicht überraschen, wenn der Euro zum Jahresende 1.20 Dollar oder mehr kosten würde. Entsprechend kann ich von der Investition in amerikanischen Aktien nur abraten. Euro Calls sind hingegen im Rahmen der Trendfolge eine gute alternative Investitions-Möglichkeit.

      Die Dax Aktien markierten in dieser Woche neue Tiefs, was eine gute Gelegenheit war, Teilgewinne aus Put Positionen mitzunehmen. Danach setzten sie zu einer Gegenbewegung an. Diese geht vermutlich hauptsächlich auf Short Eindeckungen zurück (also Gewinnmitnahmen), da die Dax Aktien mittlerweile verstärkt über ausländische Kanäle "leerverkauft" werden. Dies wiederum ist im Sinne der Trendfolge eine Gelegenheit zum Kauf neuer Puts. Gegen Gewinnmitnahmen zu spekulieren ist immer eine günstige Gelegenheit. Das Risiko liegt darin, dass es zu einer mittelfristigen Trendwende kommt, aber das ist generell das Risiko bei der Trendfolgestrategie. Eine besonders gute Gelegenheit zum Kauf neuer Puts bietet SAP, da der Wert genau bis zu einem starken Widerstand (einer früheren starken Unterstützung) gelaufen ist. Ähnlich sieht es bei Bayer, der Lufthansa, MAN der Hypovereinsbank und RWE aus.

      Wie immer bei Gegenbewegungen zum Haupttrend kam es kaum zu Neueinstufungen. Nur die Münchener Rück ist so stark gestiegen, dass ich sie nicht mehr als Short Kandidaten sehe. Im Gegenzug hat allerdings VW ein Verkaufsignal gegeben, hier ist eventuell ein erster Verlierer der Euro Stärke zu sehen.

      Mein Musterdepot, bei dem ich mich momentan auch eher zurückhalte, konnte um 2% auf etwa 44% Gewinn seit Jahresbeginn zulegen. Gegenüber dem Dax, der seit Jahresbeginn 15% verloren hat, ist das ein Vorsprung von 59%. Ich konzentriere mich hier auf Nischen, in denen noch Geld mit Long Positionen zu verdienen ist, zur Zeit sind es z.B. thailändische Aktien und Edelmetallaktien. Alle Trades im Musterdepot können "Online" im Internet nachvollzogen werden. Kommentare zu den Dispositionen und der Strategie sowie insbesondere die Auflistung aller (auch der nicht gehandelten) Signale stelle ich in einem vorläufig noch kostenlosen Newsletter zusammen. Allerdings gibt es zur Zeit nur sehr wenig Signale. Damit schützt sich mein nur auf Long Positionen ausgerichtetes System gegen Verluste. Wer den Newsletter beziehen möchten, der kann sich durch ein Mail an

      Mail@StatistikFuchs.de

      in den Verteiler aufnehmen lassen.

      Alle Transaktionen des Musterdepots und der aktuelle Stand können unter dem folgenden Link nachvollzogen werden:

      http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?s=&action…

      Die Auswahl in diesem Depot ist die Darstellung einer persönlichen Meinung und keine Handlungsaufforderung.


      1.) Kauf Empfehlungen

      AdidasSalomon: Fast wäre diese Aktie in dieser Woche ausgestoppt worden, intraday war sie bereits unter den Stop bei 80 gefallen. Da sie sich jedoch zum Schluss am Mittwoch wieder über die 80 "retten" konnte, bleibt sie vorläufig noch Kaufkandidat.

      Degussa: Wem der Kursverlauf bei dieser Aktie momentan zu langweilig vorkommt, der sollte froh sein, dass er kein Geld verliert. Da die Aktie allerdings auch nicht mehr nach oben reagiert, sollte man trotzdem an einen Verkauf denken. Denn für eine Seitwärtsbewegung lohnt es sich nicht, das durch den Gesamtmarkt vorgegebene Verlustrisiko in Kauf zu nehmen. Den Stop bei 34 sollte man angesichts der Marktschwäche auf jeden Fall streng beachten.


      2.) Verkauf Empfehlungen

      Allianz: Eine recht starke Gegenbewegung zeigt, dass die Aktie zuvor offensichtlich verstärkt leerverkauft worden war. Das Kursziel bei 173 war zuvor leider noch nicht erreicht worden. Der Stop liegt bei 235 und kann nach dem Ende der Gegenbewegung nachgezogen werden. Auf aktuellem Niveau kann man die Short Position wieder aufstocken.

      Bayer: Die Aktie ist auf das Niveau des Verkaufsignals zurückgekehrt, was eine Gelegenheit zum Put Kauf ist. Kursziel ist das September Tief von 26,70, der Stop liegt bei 34.

      Commerzbank: Hier war das Kursziel bei 15,70 erreicht und deutlich unterboten worden, so dass Teilgewinne mitgenommen werden konnten. Bei einer fortlaufenden Gegenbewegung kann man nun neue Puts kaufen. Der Stop liegt bei 18,25 und kann demnächst nachgezogen werden. Die nächste solide Unterstützung (und damit das nächste Kursziel) für diese Aktie liegt bei 13,50.

      Dax: Der Dax befindet sich in einer klaren Baisse mit dem Kurziel 3787 (dem September Tief). Investoren sollten einen Investitionsgrad von 0 bis maximal 20 % haben. Kurzfristige orientierte Trader können einzelne Chancen während einer Erholung nutzen, oder sich auf der Short Seite engagieren (was natürlich auch dem Investor freisteht). Erst ein Anstieg über 4745 würde den Dax in die neutrale Zone zurückbringen. Die aktuelle Erholung wird wahrscheinlich zwischen 4400 und 4500 enden.

      Post: Wie zuvor die Telekom, markiert nun auch die Post immer neue ATL`s. Die Aktie zeigt sogar überdurchschnittliche Schwäche, weil sie die Gegenbewegung des Dax kaum mitgemacht hat. Gewinne aus noch bestehenden Rest Put Positionen (ich hatte Teilgewinnmitnahmen bei 13 empfohlen) daher laufen lassen. Den Stop ziehe ich auf 14 nach.

      Telekom: Und wieder hat die Telekom (am 24.06) ein neues ATL markiert, intraday sogar bei 8,19. Trotzdem werde ich für die Aktie langsam "weniger bärisch", da das ganze so langsam in den berühmten Ausverkauf gemündet ist. Den Stop hatte ich daher bereits in der Vorwoche auf 10 nachgezogen. Solange dieser nicht überschritten wird kann man aber auch mit Telekom Puts auf das Ende der "Short Cover Rallye" setzen.

      Epcos: Das Kursziel bei 32,50 war in dieser Woche erreicht worden, so dass man Gewinne mitnehmen konnte. Bei einer anhaltenden Erholung bis 35 kann man nun neue Puts mit längerer Laufzeit kaufen. Der Stop liegt bei 40 und kann nach Ende der Erholung nachgezogen werden.

      Fresenius: Bei dieser Aktie ist es schwer, ein Kursziel auszumachen, sie ist fast "nach unten frei". Sie zeigt eine überdurchschnittliche Schwäche, da sie auf die Dax Erholung kaum reagiert hat. Der Stop liegt bei 54,5 und kann bald nachgezogen werden.

      Hypovereinsbank: Diese Aktie ist auf das Niveau des Verkaufsignals zurückgekehrt, was ein eine Gelegenheit zum Kauf neuer Puts ist. Das erste Kursziel ist das September Tief bei 28,20, der Stop liegt bei 35.

      Infineon: Das nächste Kursziel ist das September Tief bei 12,10. Der Stop liegt bei 17,60. Die Aufwärtsreaktion war im Vergleich mit anderen Dax Aktien recht schwach, aber ich vermute, hier gibt es nicht (mehr ?) so viele leerverkaufte Aktien. Leider wird das "Short Interest" im Gegensatz zu den USA in Deutschland nicht veröffentlicht, da Leerverkaufen ja eigentlich nicht erlaubt ist, und über ausländische Kanäle erfolgt. Damit stehen dem Kleinanleger aber wichtige Informationen nicht zur Verfügung.

      Lufthansa: Die Aktie hatte durch den Fall unter die 14er Marke eine komplexe S-S-K-S-S Formation abgeschlossen und damit ein Verkaufsignal gegeben. Das erste Kursziel ist 13, danach 11,40. Der Stop liegt bei 16,50. Der aktuelle "Pull Back" ist die Gelegenheit zum Einstieg in eine Short Position.

      MAN: Die Aktie hat durch Unterschreiten der 21,50 ein Verkaufsignal gegeben. Das erste Kursziel ist 18,60, danach das September Tief bei 17. Der Stop liegt bei auf 22,50.

      Metro: Nächstes Kursziel für diesen Short Kandidaten ist das ATL bei 24,56. Der Stop liegt bei 34.

      MLP: Schon wieder wurde (mit 28) ein neues Kursziel erreicht. Die dabei verkauften Puts kann man in der momentan laufenden Erholung wieder ergänzen. Der Stop liegt bei 42 und kann nach dem Ende der Gegenbewegung nachgezogen werden. Das nächste Kursziel ist nun 26.

      DowJones: Nachdem der Dow Jones die 9500er Marke durchbrochen hatte, könnte es zum Absturz dieses vielbeachteten Aktien Barometers kommen. Ich brauche nicht zu betonen, was für eine schlechte Vorgabe das für den Dax wäre. Noch besteht die Möglichkeit, dass der Dow durch die 9000er Marke gestützt wird, auch wenn die Grenze in dieser Woche schon intraday verletzt wurde. Ansonsten geht es (mindestens) runter zum September Tief bei 8235. Die nächste Unterstützung danach wäre erst wieder bei 7160. Auf dem Markt lastet der Vertrauensschwund durch die vielen betrügerischen Bilanzen und der Dollarverfall. In beiden Fällen handelt es sich um Trends, die recht lange anhalten können. Der Dollarverfall wird sich zwar für den Export mittelfristig positiv auswirken, aber zunächst einmal droht der Abzug von ausländischem Kapital, von dem auch viel im Aktienmarkt investiert ist. Am Freitag zeigte sich schon wieder Schwäche, weil ein anfänglicher Anstieg aufgrund guter Konjunkturzahlen nicht gehalten werden konnte.

      Preussag: Die Kursziele für diesen Short Kandidaten sind 23,70 und das September Tief bei 19,75. Der Stop ziehe liegt bei 28,50.

      RWE: Das erste Kursziel für diesen Short Kandidaten ist das September Tief bei 35,70. Der Stop liegt bei 42,20 und kann demnächst nachgezogen werden. Da das Verkaufsignal auf aktuellem Niveau erfolgt war, können hier neue Puts gekauft werden.

      SAP: Nachdem die 100 unterschritten wurden, kann man Put Positionen prozyklisch aufstocken, oder neue Positionen aufbauen. Die Rückkehr zu dieser Marke ist eine hervorragende Gelegenheit dazu. Das nächste Kursziel ist 79. Der Stopkurs liegt bei 120, und kann demnächst nachgezogen werden.

      Siemens: Durch Ausbruch aus einem Seitwärtstrend nach unten hat die Aktie ein Verkaufsignal gegeben. Damit ist die "Nachzügler" unter den Technologie Aktien, und hat noch einiges an Kurspotenzial nach unten. Das Kursziel von 57 wurde in dieser Woche bereits unterboten. Die hierbei zur Teilgewinnmitnahme verkauften Puts kann man auf aktuellem Niveau wieder aufstocken. Das nächste Kursziel ist 51, der Stop liegt bei 64.

      VW: Da die Aktie 3 Tage unter 48 geschlossen hatte, ist dies ein Verkaufsignal. Im Rahmen der aktuellen Dax Erholung kann man hier nun neue Short Positionen aufbauen. Eine Spekulation auf fallendende VW Kurse ist auch eine Spekulation auf einen fallenden Dollar. Denn VW Käufer in den USA gehören nicht zu dem Klientel, denen der Preis egal ist (im Gegensatz zu Daimler und BMW Kunden).


      3.) Vor mittelfristigen Signalen


      4.) Nur für kurzfristige Trades (1 Tag - 3 Wochen)

      BASF: Diese Aktie ist momentan noch eine der stärkeren im Dax, trotzdem kein Kaufkandidat. Erst ein Anstieg über 48 wäre ein neues Kaufsignal.

      BMW: Auch diese bisher so starke Aktie ist momentan nur neutral zu bewerten. Erst ein Fall unter 36,50 wäre ein Verkaufsignal.

      DaimlerChrysler: Zwar ist auch diese Aktie kein Kaufkandidat mehr, aber im Vergleich zum Dax ist sie noch relativ stark. Es besteht kein Handlungsbedarf, erst ein Fall unter 40,80 wäre ein Verkaufsignal.

      DeutscheBank: Für das Umfeld hält sich diese Aktie momentan noch recht gut. Trotzdem ist sie kein Kaufkandidat. Ein Fall unter die 63 wäre ein Verkaufsignal, ansonsten ist der Trend neutral.

      EON: Die Aktie war durch Überschreiten der 56,60 als Short Kandidat ausgestoppt worden, und ist nun sogar wieder an die obere Linie des seit langem gebildeten Dreiecks gelaufen. Ein Anstieg über 61 wäre nun sogar ein Kaufsignal.

      Henkel: Trotz der relativen Stärke ist diese Aktie momentan nur noch neutral zu bewerten. Man sollte sie besser erst dann wieder kaufen, wenn der Dax sein Verkaufsignal neutralisiert hat. Dann könnte Henkel aber durchaus bei den ersten Aktien sein, die wieder Kaufsignale liefern.

      Linde: Die Aktie befindet sich in einem Seitwärtstrend. Ein Fall unter 48,60 wäre ein Verkaufsignal und konnte in dieser Woche knapp vermieden werden. Das stärkt natürlich diese bei 48,60 liegende Unterstützung. Wer gerne mit Unterstützungen im Day Trading "spielt" hatte hier in dieser Woche einen idealen Einstieg in eine kurzlaufende Long Position.

      MünchenerRück: Da die Gegenbewegung über das September Tief hinausgeführt hat, streiche ich diese Aktie von der Liste der Short Kandidaten. Restpositionen von Puts sollte man beim nächsten Einbruch des Dax verkaufen, und sich auf Short Kandidaten mit mehr Potenzial (z.B. SAP oder Hypovereinsbank) konzentrieren.

      Schering: Diese Aktie ist eher immun gegen starke Kurseinbrüche und eignet sich für langfristige Investments. Allerdings besteht damit momentan keine Eile. Mittelfristig ist die Tendenz seitwärts gerichtet.

      ThyssenKrupp: Der aktuelle Trend ist neutral. Unter 15 würde ein Verkaufsignal (ein Signal zum Aufbau einer Short Position) entstehen. Da die Aktie am Mittwoch genau auf dieser Marke schließen konnte, hat sich diese Unterstützung allerdings verstärkt.


      ________________________________________________________________________________________________________________________
      Der vorausgehende Text enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Für die gegebenen Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen kann keinerlei Haftung übernommen werden. Der Kauf von Aktien und Derivaten beinhaltet ein hohes Risiko. Die angegebenen Stopkurse dienen zwar zur Risikokontrolle. Es kann aber nicht garantiert werden, daß diese Kurse unter tatsächlichen Marktumständen auch erzielt werden können. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es in Einzelfällen zu wesentlich schlechteren Ausführungen kommen kann. Der Leser sollte sich vor Befolgen einer Empfehlung immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden, und sich eine für seine persönlichen Verhältnisse passende Strategie zum Umgang mit dem enthaltenen Risiko zurechtlegen.

      Erläuterungen:

      1.) Begriffe

      - Long: Kaufen
      - Short: Verkaufen
      - Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
      - Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
      - Option, Derivat: Überbegriffe für Call und Put
      - ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
      - ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
      - Hausse: Mittelfristig anhaltender Kursanstieg
      - Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
      - GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
      - Oszillatoren: Eine Gruppe von Indikatoren für Seitwärtstrends
      - oszillieren: regelmäßiges Hin- und Herschwanken von Aktienkursen
      - ADX: Indikator, der die Trendstärke eine Aktie oder eines Indexes mißt
      - prozyklisch: In Richtung des Trends handelnd. Ein Kauf erfolgt direkt nach einem Ausbruch nach oben, ein Verkauf nach einem Ausbruch nach unten. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend in die gleiche Richtung. Die Trefferquote bei probzyklischem Handeln ist höher als bei antizyklischem Handeln, die Einstiegskurse sind allerdings ungünstiger.
      - antizyklisch: Gegen den (kurzfristigen) Trend handelnd, allerdings in Richtung des langfristigen Trends. Ein Kauf erfolgt nach einem Kursrückgang gegen einen steigenden Trend, ein Verkauf nach einem Kursanstieg gegen einen fallenden Trend. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend also in verschiedene Richtungen. Die Einstiegskurse bei antizyklischem Handeln sind besser als bei probzyklischem Handeln, die Trefferquote ist allerdings niedriger.

      2.) Sonstiges

      "Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

      "Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

      "Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnischer Sicht (d.h es fließen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

      Statt der Strategie "Long Call", kann immer auch die Strategie "Long Aktien" angewendet werden, wenn die Verwendung von Optionen nicht gewünscht ist. Umgekehrt ist die Strategie "Long Aktien" nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet. Bei "Long Aktien" wird ein langfristiger Kursanstieg erwartet, der eventuell erst nach Verfall der Option einsetzen kann.

      "Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

      "Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

      "Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der
      Kurs intraday unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahe legt.

      "Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

      "Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).
      Avatar
      schrieb am 30.06.02 17:20:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bei Infineon würde ich nicht mehr shorten. Zeigt relative Stärke gegenüber Intel und Co. RSI positive Divergenz. Bei guten Nachrichten geht´s nach oben.
      Avatar
      schrieb am 30.06.02 17:31:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das würde mich aber freuen wenn der Euro zum Dollar bis zum Jahresende diesen Kursverlauf nehmen würde.
      Auf gehts, zum Jahreswechsel nach Florida.
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 19:05:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Jeden Tag neue Rekorde, es ist kaum zu glauben. Der Dax schafft inzwischen eine Volatilität von 4% pro Tag und macht Nemax & Nasdaq damit locker Konkurrenz. Nasdaq und S&P500 haben gerade ihre Septemberlows unterboten, der atypisch konstruierte und DJ mit genauso anomaler Verhaltensweise macht irgendwo in der Mitte herum.

      Insofern macht der Dax im Gegensatz zu den vorangegangenen Events noch nicht einmal so eine schlechte Figur, dieweil er von den damaligen Tiefstständen immer noch gut 10% entfernt ist. Es stimmen wohl die Mutmaßungen, daß die Investitionen in europäische Aktien im Vergleich zu amerikanischen inzwischen zunehmen, möglicherweise ist da ein Zusammenhang mit der USD-Schwäche zu sehen.

      Der Abwärtstrend hat inzwischen ein gigantisches Momentum erreicht und man hat nicht den Eindruck, dass das Ende vom Lied schon gekommen wäre. Nüchtern betrachtet, droht aber momentan nur die Aufkündigung des Versprechens langfristig stabiler Kursgewinne, ausgedrückt durch den bevorstehenden (oder bereits eingetretenen?) Bruch des langfristigen 20 Jahre alten Aufwärtstrends.

      Ich weiss nicht, wieviele Aktien mit stabilem langjährigem Aufwärtstrend es in MDAX, SDAX oder geregeltem Markt es noch gibt. Allzuviele dürften es nicht sein. Im Dax fällt mir keine einzige ein. Im Nemax, der kleinere Ansprüche hat, soll es immerhin 5 Kandidaten geben, die seit Jahresbeginn zulegen. Insofern dürfte selbst ein Massenscreening langsam aussichtslos werden.

      Allenfalls kann man die Kandidaten anpeilen, die von der Gegebewegung, die zweifellos irgendwann kommt, profitieren könnten.


      mfg landing_zone


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      Dax Aktien Strategie der Woche, 30.06.2002