FORG - Forgent Networks <--- haelt Patentrechte fuer JPEG?! - 500 Beiträge pro Seite

[Mr.Incognito]

Klingt recht Interessant wie ich meine, aber lest erst einmal selbst:

Wer JPEGs will, muss zahlen

Es hat schon die skurrilsten Versuche gegeben, mit dem Internet Geld zu verdienen: Da wurde versucht, "www" als Begriff zu schützen, Links abgabenpflichtig zu machen oder für die Nutzung von Standard-Dateiformaten zu kassieren. In den USA versucht das nun eine Firma mit JPEGs - mit vollem Recht und Erfolg.


Ballanceakt zwischen Recht und Common Sense: Im Zeitalter von Web und Genetik stellt sich immer öfter die Frage, was überhaupt patentierbar sein sollte


In den Schränken der Rechtsabteilungen unzähliger Unternehmen ticken Zeitbomben. Ab und zu erkennt jemand beim Abstauben alter Akten, dass diese oder jene schwammige Formulierung in Patentanmeldung XYZ doch ganz verblüffend an irgendetwas erinnert, das heute millionenfach genutzt wird. Das sind die Augenblicke, in denen in Juristenaugen die Dollarzeichen rotieren wie die Zahlwalzen in einem Einarmigen Banditen. Für Vollblutjuristen ist der Rest keine Frage mehr: Wer ein Patent hält, sollte sein Recht auch in Anspruch nehmen.
Doch nicht jeder Fall "ausgegrabener" Patente ist gleich gelagert. Seit einigen Monaten verlangt das US-Unternehmen Forgent Lizenzgebühren für JPEGs - das wohl verbreitetste Bildformat im Internet. Was aberwitzig klingt, hat wohl durchaus eine rechtliche Grundlage: Tatsächlich verfügt Forgent durch Zukauf über das US-Patent 4.698.672, das 1986 von Compression Labs zwar angemeldet, aber nie als Basis für Lizenzgebühr-Forderungen genutzt wurde.

Das Patent beschreibt das Kernstück der Komprimierungstechnologie, die JPEGs zu Grunde liegt - aber nicht nur: "Gefährdet" sind nun auch MPEG-komprimierte Filme und WAV-Tondateien. Forgent folgt mit seinen Forderungen dem Vorbild von Unisys, die vor zwei Jahren erfolgreich begannen, von Softwareherstellern Lizenzgebühren für die Nutzung des GIF-Formates zu fordern.

Das hat auch Forgent vor: Ziel der Geldforderungen sind die Hersteller von Browser- und Bildbearbeitungssoftware, Digitalkameras, PDAs, Telefonen oder Scannern - kurz alle, die gern auf die hoch komprimierten Dateien zurückgreifen, um aus ihren Produkten eine ordentliche Leistung herauszukitzeln.

Immerhin geht Forgent damit an die Firmen heran, die das Dateiformat als Bestandteil eigener Produkte nutzen, und nicht an die "Nutzer" von JPEG-Bildern: Der "Fall Forgent" ist somit keine Parallele zum Sündenfall der British Telecom, die seit Anfang des Jahres versucht, ein Patent auf das Konzept der Hyperlinks einzuklagen.

Darüber verfügt die British Telecom tatsächlich seit 1976 - was nur den Schönheitsfehler hat, das Hyperlinks bereits 1965 beschrieben und 1968 erstmalig an der Standfort University implementiert wurden. Weithin wird die Klage der BT gegen den US-Provider Prodigy folglich als wenig aussichtsreicher Versuch gewertet, aus einem Patent, das schon bei Anmeldung veraltet war, Kapital zu schlagen - auf Kosten von Internet-Providern und Intranet-Betreibern, von denen BT Lizenzgebühren kassieren will.

Forgent hingegen kann mit Fug und Recht behaupten, Rechte aus einer originären Kreativleistung einzufordern. Daran ist wenig zu rütteln: Angeblich zahlen bereits mehrere Unternehmen.

Eines davon findet sich im letzten Quartalsbericht von Forgent sogar namentlich verewigt: Sony soll den Amerikanern 15 Millionen Dollar gezahlt haben, jetzt drängt Forgent darauf, dass andere noch mehr hinterherwerfen.

Wie lukrativ der Aufkauf solcher Patent-Zeitbomben sein kann, zeigt gerade dieses Beispiel überdeutlich: Wenige Monate nach "Entdeckung" des Patentes, das die Firma bereits seit 1997 besaß, machten die Lizenzzahlungen aus dem Patent bereits 68 Prozent des gesamten Firmenumsatzes aus. Bisher verdiente Forgent an Entwicklung und Verkauf von Bild- und Videosoftware. Künftig verdient Forgent an den ehemaligen Konkurrenten.

Mr.Incognito

[Mr.Incognito]

Forgent Networks Clarifies Licensing Arrangement

Business Editors & High-Tech Writers

AUSTIN, Texas--(BUSINESS WIRE)--July 11, 2002--Forgent(tm) Networks Inc. (Nasdaq:FORG) today clarified its licensing program regarding Forgent`s JPEG data compression technology, owned by its subsidiary Compression Labs Inc., embodied in U.S. Patent No. 4,698,672.

JPEG is a standardized image compression mechanism and is designed for compressing either full-color or gray-scale still images.

Forgent has the sole and exclusive right to use and license all the claims under the `672 patent that implement JPEG in all "fields of use" except in the satellite broadcast business. Forgent`s "fields of use" for licensing opportunities include digital cameras, digital still image devices, personal digital assistants (PDA`s), cellular telephones that download images, browsers, digital camcorders with a still image function, scanners and other devices used to compress, store, manipulate, print or transmit digital images.

Forgent and a national law firm, who has made and continues to make a significant investment to develop Forgent`s IP licensing program, are the sole beneficiaries of the patent license revenue.

"We wanted to ensure the investment community and the general public are clear about the terms of our valuable JPEG data compression technology, one of the many technologies we have in our patent portfolio," stated Richard Snyder, chairman and chief executive officer at Forgent. "We are in ongoing discussions with other manufacturers of digital still cameras, printers, scanners and other products that use JPEG technology for licensing opportunities."

About Forgent

Forgent Networks provides enterprise video network software and services to improve ease-of-use, reliability and manageability of video networks. Video Network Platform (VNP) is the industry`s leading video network management software that improves quality of service and cost-of-ownership for multi-vendor, multi-protocol video networks. Forgent`s professional services, which have been contracted by thousands of companies, ensure the successful planning, operation and maintenance of video networks. For more information, call 866/276-FORG (3674), or visit www.forgentnetworks.com.

This release may include projections and other forward-looking statements that involve a number of risks and uncertainties and as such, actual results in future periods may differ materially from those currently expected or desired. Some of the factors that could cause actual results to differ materially include rapid changes in technology, changes in customer order patterns or order mix, the ability to collect certain foreign receivables, foreign exchange rate fluctuations, the intensity of competition, the cost and availability of certain key components, the company`s ability to manage product transitions and inventory levels, product pricing pressures, sudden or unexpected changes in demand for videoconferencing systems, litigation involving intellectual property, other issues, and the ability to consummate certain divestiture transactions. Additional discussion of these and other risk factors affecting the company`s business and prospects is contained in the company`s period filings with the SEC.

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