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    Alles verhunzt - Hunzinger, die Krake !!!!!!!!!!!!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.07.02 10:48:04 von
    neuester Beitrag 24.07.02 15:27:56 von
    Beiträge: 4
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      Avatar
      schrieb am 24.07.02 10:48:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Moritz Hunzinger war ganz oben, hatte alle im Griff. Doch nach dem Fall Scharping laufen die ersten Kunden weg - die Softwarefirma Microsoft kündigt den Etat. Nun rächen sich alte Sünden: Dünkel und Herrschsucht.

      Wie es wohl klänge, wenn Microsoft ihm in dem Ton gekündigt hätte, in dem er seine Leute feuert? "Wirf die Schlampe raus", hatte Hunzinger einer Mitarbeiterin vor laufender Kamera befohlen. "Die ist zu blöd, eine Nummer aufzuschreiben!" Microsoft wäre froh, Hunzinger hätte seine Arbeit gemacht. Er sollte dem Bundestag Microsoft-Software aufschwatzen und versagte: Linux bekam den Auftrag - und Hunzinger die Kündigung.

      Vorbei die Zeit, als Hunzinger gegen Hunderttausende D-Mark Bill Gates durch Deutschland leitete. Nach dem Skandal um Rudolf Scharping laufen ihm die ersten Kunden weg. Und dem Großmaul gehen die Sprüche aus. Ernst tritt er auf, sein weiches, rundes Gesicht sieht weinerlich aus.


      Ist es der Anfang vom Ende? Wo sind sie hin, Hunzingers 60.000 Bekannte aus Politik und Wirtschaft? Keiner springt ihm bei, sie verstecken sich. Friedrich Merz, Roland Koch und wie sie alle heißen. Er kennt ihre Zigarettenmarke, ihre Handynummer. Sie kennen zurzeit nicht mal seinen Namen, jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. Hunzingers Ruf war schlecht, nun ist er vernichtet. "Das Wasser steht ihm bis zum Hals. Er verliert Kunden", sagt ein Branchenkenner. Hunzinger bleibt wohl nur noch das Hinknien - vor Jahren haben ihm seine Angestellten zum Geburtstag eine Gebetsbank aus Holz geschenkt.



      Hunzinger, die Krake


      Nie hatte Hunzinger etwas mit Demut und Besinnung im Sinn, er strebt voran, mischte mit im Mediengeschäft, leitet den Marktforscher Infas und die Bildagentur Action Press. Er machte sich breit, Hunzinger, die Krake, er hat sie alle in den Tentakeln. Er bringt Führungskräfte mit der Politik zusammen, bei einem "Parlamentarischen Abend" und in seinem "Politischen Salon". Das nutzt allen, zuerst ihm: "Wenn wir Termine machen mit Leuten, die sich brauchen können, dann kostet das Geld", sagt Hunzinger.


      Und den Politikern bringt’s auch was: Honorare für Vorträge: Guido Westerwelle, Friedrich Merz, Rudolf Scharping. Heute wünschen sie, sie hätten dort nie gesprochen, Kritik müssen sie sich anhören, von den eigenen Leuten. "Wenn man weiß, wer Herr Hunzinger ist, sollte man mit der Annahme von Spenden zurückhaltend sein", sagt Hans-Christian Ströbele, Obmann der Grünen im Spenden-Untersuchungsausschuss. Er kritisiert Joschka Fischer, Rezzo Schlauch und Renate Künast, die für ihre Vorträge Spenden für die Grünen im Wert von 7500 bis 10.000 Euro kassierten.


      Ströbele hält Hunzinger für eine "Schlüsselfigur" in der CDU-Spendenaffäre: "Er macht das, was der Rüstungslobbyist Schreiber macht, aber in moderner Form, das heißt er organisiert keine Saufgelage, sondern lädt in seinen eleganten Salon." Hunzinger bekäme viel Geld von der Industrie, dafür betreibe er "das, was Schreiber Landschaftspflege nennt - er bereitet den Boden für Geschäfte."



      "Edel und gut"


      Hunzinger selbst findet den Vergleich mit dem Waffenhändler Schreiber passend - eigentlich machten sie das Gleiche, sagt er. Und: "Wir sind edel und gut." Dies hätte vor einiger Zeit sicher auch Herbert M. Rudolph gesagt, ehemals Chef von Messer Griesheim, einem führendem Unternehmen für Industriegase. Der saß während des Kosovo-Krieges in Hunzingers Salon und lauschte den Vorträgen. In Gedanken war er woanders: Die Nato bombardierte Restjugoslawien und dort hatte Messer Griesheim wichtige Fabriken und Depots.


      Nun war aber auch Verteidigungsminister Rudolf Scharping zugegen und ein KFOR-Oberbefehlshaber. Schad’ nix, dachte sich Rudolph. Und es schadete sicher auch nichts, dass in Hunzingers Aufsichtsrat mit Günter Kießling der ehemalige stellvertretende Nato-Oberbefehlshaber saß. Jedenfalls vernichteten die Flieger in Serbien Ölraffinerien und Benzindepots, die Anlagen von Messer Technogas blieben unbeschädigt, obwohl sie wichtig für die Stahlproduktion des Landes waren.


      Da zahlte Rudoph sicher gerne die teure Platzkarte im Salon. Redner Rudolf Scharping hatte mit den Salons sogar doppelte Freude: Er kassierte und er lernte seine Gräfin von Pilati kennen. "Er hat sich durch das Entrée in den Frankfurter Geldadel neben seinem politischen Spürsinn auch die Augen und Ohren trüben lassen", sagt ein Branchenkenner.


      Neben den Salons erfreute Hunzinger die Politiker mit Krediten. Cem Özdemir bekam 80.000 DM, zinsgünstig. "Er hätte nachfragen müssen, welche Interessen sein Kreditgeber hat", sagt Ströbele. Die Sache sei noch nicht ausgestanden, sie werde am Donnerstag auf der Fraktionssitzung besprochen. Dabei wird auch besprochen, ob es stimmt, dass Hunzinger-Kunde Microsoft, Özdemir die schickte Homepage erstellte. Dies sei nicht der Fall, sagt Özdemir bis jetzt.



      Spenden an alle


      Spannend ist auch die Frage, ob die Partei dann auch über gewisse Spenden sprechen wird? In den 90er Jahren, so der Stern in seiner kommenden Ausgabe, spendete Hunzinger an alle: Grüne kassierten 50.000 DM, SPD 100.000, CSU 200.000, CDU 290.000, FDP 400.000. Dazu gab’s für Ausgewählte noch Aktientipps, wie der medienpolitische Sprecher der FDP, Hans-Joachim Otto, am Dienstag der "Berliner Zeitung" bestätigte. Otto lehnte ab - wegen der hohen Spekulationssteuer.


      In dieser Zeit ist Hunzinger ist auf dem Höhepunkt der Macht. Im Aufsichtsrat sitzen Ulrich Steger, Ex-Minister in Hessen, Günter Kießling, stellvertretender Nato-Oberbefehlshaber und Lothar de Maizière. Die Kunden heißen Deutsche Bahn, Lufthansa, Mannesmann, Microsoft, TUI, Volkswagen, und alle Rüstungsunternehmen sind dabei. Thyssen Industrie AG - so der "Stern" - überweist jeden Monat 20.000 DM an Hunzinger. Der puschte dafür in den 90ern den Verkauf von Panzern an Taiwan. Der Deal scheiterte, Außenminister Klaus Kinkel lehnte ab.


      Trotzdem, das Leben ist schön für Hunzinger! Er segelt mit Martin Bangemann, duzt Friedrich Merz, scherzt mit Christian Wulff, bringt Bill Gates nach Deutschland und Joschka Fischer nach Libyen zu Gaddhafi. Der sei ein guter Kunde, sagt Hunzinger. Aber Hunzinger sagt viel und meistens sagt er es zu laut. Morgens reißt er auch mal sein Bürofenster auf und brüllt: "Ich bin der Größte." Doch sein Abstieg hat längst begonnen. Die Mitarbeiter laufen davon. Der Kauf von Infas ist ein Flop. "Die Angestellten sind alle zu Infratest gegangen", sagt ein Branchenkenner.



      Ein Hunnenkönig


      Ein "Schmeiß die Schlampe raus" sei noch höflich gewesen, sagt eine Mitarbeiterin. Hunzinger, der Mann mit der Hornbrille, das Lausbubengesicht, der eine Schule für Lernschwache besuchte, der seine Serviette faltet, ins Jackett schiebt und vor jedem Schluck, sich den Mund abwischt, dieser Mann benimmt sich wie ein Hunnenkönig: Er brüllt, droht und soll - so heißt es - Angestellte belästigt und abgehört haben.


      Der Ruf verschlechtert sich. Hunzinger prahlte mit seinen Kontakten. Doch jeder Firmenvorstand könne die politischen Gespräch selbst organisieren, sagt Klaus-Peter Schmidt-Deguelle, Ex-Journalist und Berater von Hans Eichel. "Was er macht ist unseriös, das ist Hochstapelei." In Branchenkreisen heißt es, Hunzinger suggeriere unerfahrenen Kunden, dass ein Treffen mit Politikern äußerst schwierig zu organisieren sei. Die großen Firmen wenden sich ab.


      Dazu kommen Pleiten und Skandale: Ein Einstieg bei der Firma MBB Security Cars kostet Hunzinger 25 Mio. DM - "19 Prozent meines Vermögens in Cash." Ein Gericht verurteilte ihn wegen Insidergeschäften zu einer Strafe von 52.000 DM.


      Der Frankfurter Unternehmensberater Dirk Pfeil geriet mit Hunzinger aneinander, als er vor zwei Jahren das insolvente Herzzentrum Frankfurt abwickelte. Er stolperte über eine Überweisung von 232.000 DM an Hunzinger für Beratungen. Dahinter verbarg sich die Abfindung für Aufsichtsratschef Franz Steinkühler, dessen Ablösung Hunzinger betrieben hatte. Pfeil klagte und bekam Recht. Bei einem Parlamentarischen Abend in Wiesbaden, erinnert sich Pfeil, sei der auf ihn zugestürmt und habe gedroht: "Sie mache ich kaputt." Pfeil konterte: "Bevor Sie mich kaputt machen, wickele ich Ihre Firma ab."

      Aus der FTD vom 24.7.2002
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 11:21:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      Guter Beitrag!

      Man sieht es ja in jedem Interview, daß Hunzinger voller unbewältigter Aggressionen steckt.

      Jede Putzfrau hat mehr Softskills und Sozialkompetenz als Hunzinger. Da muß schon verdammt viel Geld geflossen sein, daß sich führende Persönlichkeiten sich mit solch einem herumpöbelnden Wichtigtuer abgegeben haben.

      Gruß
      DmdB
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 13:15:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      @aurel3000

      Habe Deinen Artikel nochmal gründlich gelesen, und bin auf einen sehr schwerwiegenden Satz gestoßen: .

      "Jedenfalls vernichteten die Flieger in Serbien Ölraffinerien und Benzindepots, die Anlagen von Messer Technogas blieben unbeschädigt, obwohl sie wichtig für die Stahlproduktion des Landes waren"

      Kannst Du mir mal die Quelle zu deinem Satz und allem, was damit zusammenhängt, geben? Für mich hört sich das an, als hätte Hunzinger arrangiert, daß wichtige strategische Ziele des Gegners beim Nato-Angriff verschont blieben, nur weil das Ziel einem zahlungswilligen Geschäftspartner von Hunzinger gehörte.

      Wenn da etwas dran ist, dann ist Hunzinger schon sehr bald auf der Flucht oder im Knast.

      Allerdings frage ich mich, ob du da nicht seinen Einfluß etwas überschätzt. Einen Scharping einzulullen, ist sicher ein Kinderspiel, dazu gehört nicht viel. Aber hier geht es um Nato-Kampfeinsätze. Da bedarf es schon eines größeren finanziellen Kraftaktes auf internationaler Ebene, um die Verantwortlichen zu schmieren.

      Gruß
      DmdB
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 15:27:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      @DmdBt

      wirklich interessante Frage, aber wenn Du in solchen Punkten zu sehr nachhakst und der Wahrheit nahe kommst wirst Du schnell den Verfassungsschutz im Nacken haben. Ob dann Hunzinger abwandert oder nicht spielt eine untergeordnete Rolle, wer das nachweisen kann löst eine Regierungskrise aus.

      Denn wer ein Botschaftsgebäude genau treffen kann (weil doch Scharpings Hufeisenplaner falsche Stadtpläne hatten...), der kann auch genau andere Punkte eben mal genau nicht treffen.

      So, liebe VS-Mitleser, war nur Spaß! Kleiner Test, ob Echelon noch funktioniert!

      Aber mal zu Hunzinger: Ich bin mittlerweile der Meinung, daß da jemand seinen Privatkrieg mit Hunzi führt und MH voll in die Falle gelatscht ist. Er sollte mal seine "gefeuerten Schlampen" überprüfen, ob die nicht doch einen Kopierer bedienen konnten.

      Die undichte Stelle hat folgendes Profil:

      - ex MH Mitarbeiter
      - kann kopieren
      - CDU-nah

      Aber mal im Ernst: ein Geschäft wie das des MH lebt von Diskretion, das was jetzt läuft ist für MH absolut kontraproduktiv (er mit seiner burschikosen Art der Öffentlichkeitsarbeit sowieso).

      bis denne


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