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    Das Gewebshormon Histamin sammelt sich an den Strangulationsstellen, wenn ein - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.10.02 23:06:56 von
    neuester Beitrag 01.04.03 14:32:59 von
    Beiträge: 162
    ID: 644.742
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:06:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mensch sich selbst erhängt. Wenn ein Toter aufgehängt wird, um einen Selbstmord vorzutäuschen, fehlt dieser Histamin-Stau ...

      (aus dem aktuellen STERN im Zusammenhang mit dem Tod von Gudrun Ensslin in Stammheim ...)
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:10:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      techno mach kein scheiss:eek::eek::cry:

      bleib bei uns:kiss:

      du darfst mich auch mal.....:D
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:11:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hi techno, wenn dich sowas interessiert, lies mal "Im Rücken steckt das Messer"
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:11:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Maxwell ...
      hatte gar nicht vor ....
      ... aber Dein Angebot nehme ich natürlich gerne an Wann ?


      techno technostud
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:12:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Techno,das stimmt,aber hast Du die Befürchtung ,das könnte bei einigen Usern hier eintreffen???


      Ich mein ,die Vortäuschung falscher Tatsachen ?:D


      Oder ist der Thread nur dazu da, die siebziger Szene(was auch immer das heißen mag;)) wieder aufleben zu lassen ?

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      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:12:37
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Big_butt ...
      Ist das ein Buch oder ein Thread ?


      techno technostud
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:12:54
      Beitrag Nr. 7 ()
      du darfst mich jederzeit:)








































      anmailen;):D
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:13:21
      Beitrag Nr. 8 ()
      Und? Was war mit Gudrun?
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:14:42
      Beitrag Nr. 9 ()
      Bei Gudrun wurde dieser Histamin Test nicht gemacht ....
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:15:01
      Beitrag Nr. 10 ()
      Oh sorry- Ist ein Buch von Hans Bankl. Ist allerdings etwas überteuert für relativ wenig Seiten.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:15:47
      Beitrag Nr. 11 ()
      @bescheuert ...
      Der Thread ist nur eine Ergänzung zu GI`s neuen Threads ...
      Deutschland - Land der begrenzten Möglichkeiten ...
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:15:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      aber den titel werd ich mir auf jedenfall mal durchlesen..........


      danke techno Technostud

      Max Maxwell:cool: (läßt die brille immer auf:D )
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:16:34
      Beitrag Nr. 13 ()
      @Big_Butt ....
      worum geht es da ? Leichen ? Spezielle Morde ? Pathologie ?
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:18:08
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Maxwell ...
      das Faszinierende beim Lesen des Artikels ist eigentlich, wie wenig es einen bewegt ... ob dieser Selbstmord geduldet war oder es gar kein Selbstmord war ...

      techno technostud
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:19:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      Noch eine Frage an @alle

      Es gab vor vielleicht einem Jahr drei Kinofilme mas o menos gleichzeitig zum Thema Deutscher Herbst ... einer davon war mit Barbara Auer als Terroristin mit Mann und Kind auf der Flucht ...
      ... ich weiss von allen dreien den Titel nicht mehr ...
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:21:18
      Beitrag Nr. 16 ()
      online ist er noch nicht drin:mad:

      aber die luder boxen:lick:

      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:23:17
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ techno 14&15
      Tja, der Zahn der Zeit :eek:
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:24:00
      Beitrag Nr. 18 ()
      @Maxwell ...
      frag doch bei Gelegenheit mal den inoffiziellen Stilbeauftragten von w:o in seinem Thread ... ob es sich gehört, in meine Threads Pics von Ludern zu stellen ...
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:25:04
      Beitrag Nr. 19 ()
      @controlling ...
      faszinierend
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:26:05
      Beitrag Nr. 20 ()
      sorry techno:(

      aber für meine neigungen kann ich doch nichts;)

      und die fucken mods sind mir wurscht:D
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:27:51
      Beitrag Nr. 21 ()
      @maxwell ...
      was hat das mit den Mods zu tun ?
      Gegen Deine Neigungen habe ich ja nichts ... aber leb sie bitte nicht in meinen Threads aus ...
      Merke: Wer`s mit Frauen treibt, treibts womöglich auch mit Tieren ...
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:28:44
      Beitrag Nr. 22 ()
      #19 schön techno, dass Dich das fasziniert. Aber, sag mal die Wahrheit: ein bisschen deprimierend ist es auch, oder?
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:30:23
      Beitrag Nr. 23 ()
      #21

      Sorry bin schon wieder weg:D

      Zur Strafe würde ich mir auch eine Rechte von #16 geben lassen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:30:30
      Beitrag Nr. 24 ()
      techno :eek: meine worte:D

      inoffiziellen Stilbeauftragten das war für mich ein mod:(:D
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:33:02
      Beitrag Nr. 25 ()
      Ne dochaus bemerkenswerte Aussage ,Techno.:laugh:

      Dieser Maxwell Hart, hart doch eine Aversion gegen MODs !!!Verständlich , aber nicht wirklich .:D
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:34:46
      Beitrag Nr. 26 ()
      @techno: Vor allem um letzteres. Ist gut zu gebrauchen gebrauchen wenn man einen unliebsamen Nachbarn oder so hat, dem man entsorgen will. :D

      Sind recht interessante Geschichten drin, zum Beispiel erzählt er, das bei vielen Todesfällen in ländlicheren Gebieten Amerikas zuerst eine natürliche Todesursache diagnostiziert wird. Die Landärzte sind dort meist dafür zuständig, die Todesursache festzustellen. Wenn eine 80-jährige Frau tot im Bett gefunden wird und die Familie versammelt ist, traut sich der Arzt nicht, sie gründlich zu untersuchen (z.B umzudrehen), weil in der anwesenden Familie einige Patienten bei ihm sind. Also schreibt er Altersschwäche als Ursache. Dann kommt allerdings manchmal ein Anruf vom Leichenbestatter, beim Abtransport hätte er 12 Messerstiche im Rücken gesehen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:35:00
      Beitrag Nr. 27 ()
      @controlling ...
      fasziniert hat mich mehr, dass Du, vielleicht war es unbewusst, die Zeit auf Posting #14 und #15 bezogen hast ...
      Ehrlich gesagt es hat etwas Beruhigendes und etwas Deprimierendes zugleich für mich ...
      ... Beruhigend, dass sich der Planet weiter um die Sonne dreht ... Deprimierend finde ich es eher im Zusammenhang, dass Leute einfach auf Zeit setzen ... auf Zeit spielen ... und letztlich Recht behalten ...
      Als Beispiel für Letzteres fällt mir inmmer ein wie kurz Prince Charles jetzt davor ist Camilla zu ehelichen und zur Königin zu machen ... wer hätte das vor 5 Jahren, drei Monate nach Princess Dianas Tod gedacht ...
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:35:38
      Beitrag Nr. 28 ()
      Dieser Maxwell Hart, hart

      zweimal hart:eek:

      nicht in technos sräd:mad:
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:37:20
      Beitrag Nr. 29 ()
      @Big_butt hört sich interessant an ..
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:37:48
      Beitrag Nr. 30 ()
      @Maxwell ....
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:42:25
      Beitrag Nr. 31 ()
      Weisst techno, gleich nachdem ich #14 las, dachte ich: Zahn der Zeit. Dann musste ich lachen, als ich #15 sah. Bei #15 ist es die milde Variante des Zeitzahnwehs :lol: man vergisst etwas unwichtiges (wie Filmtitel) und bei #14 ist es schon das, was du beschreibst: sehr deprimierend, dass der auf Zeit setzen kann, der es sich leisten kann, sprich, derjenige, der Macht hat. GRÜBEL: deshalb ist wohl das Konservative am längeren Hebel.

      Habe die Stern-Story nicht gelesen, kommt mir aber bald so wie der Kennedy-Mord vor, who cares.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:43:18
      Beitrag Nr. 32 ()
      tut mir leid , da kann ich euch nicht helfen, komme von der anderen fakultät :

      Aber wieder zurück zur Szene, viele MCs wurden in den späten 60ern bis Mitte der 70er Jahren gegründet. Viele davon waren jedoch nicht nur rein deutsche MCs, sondern wurden von US-GI´s gegründet, die in Deutschland ihren Dienst versahen und hier stationiert waren. Aber auch bei den US-Clubs wurden im Laufe der Zeit Deutsche als Mitglieder zugelassen und viele ehemalige von GIs gegründete Clubs, bestehen heute nur noch aus deutschen Membern (Mitgliedern). Jedoch entstanden so recht renommierte Clubs, die heute noch zum Teil existieren und unsere Szene beleben wie zum Beispiel der "xxxxx MC", der 1968 in Frankfurt/Main gegründet wurde und am 14.11.1999 zum "kann man sich denken" übergetreten ist oder aber auch der noch existierende "name bekannt MC" aus xxxxxin usw. um nur einige zu nennen. Es gab aber auch MCs die sehr lange keine deutschen Mitglieder aufnahmen, wie zum Beispiel der "geheim", das aus in dieser Gegend stationierten kanadischen Zeitsoldaten bestand. Andere Deutsche MCs legten sich im Laufe der Zeit US-MC Namen zu, wie die Hamburger "xxxxx xxxx", die sich 1973 in den USA die Genehmigung einholten ein deutsches Chapter des "jawollja nr 1" zu gründen. Dieses Chapter sorgte, wie vielen vielleicht bekannt, in den Jahren 1983/84 für große Schlagzeilen in allen Zeitungen und Zeitschriften, wobei die damaligen Anschuldigungen nicht haltbar waren vor Gericht.

      ich glaube wir konnten die studenten nicht so leiden :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:44:45
      Beitrag Nr. 33 ()
      controlling, eher wie monroe;)

      sorry techno technostud ich sag ja nichts mehr:D
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:47:00
      Beitrag Nr. 34 ()
      @controlling ...
      die STERN - STory ist so der Hammer nicht ... aber ich lese alles aus dieser Zeit und es war die Zeit, die ich so als erstes richtig mitbekommen habe ... so politisch betrachtet ...
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:47:52
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Max #33 war durchaus passend !!!

      @karlhesselbach ...
      bist Du im richtigen Thread ?
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:51:15
      Beitrag Nr. 36 ()
      @technostud :laugh:


      ich wollt halt auch mal was dazu sagen.....
      paßt doch in die damalige zeit, oder?
      ich habe leider keine bilder gefunden.

      meine damaligen freunde werden heute immer noch verfolgt,
      während dessen die anderen heute in der regierung sind :mad:
      oder im europaparlament

      viele grüsse aussem bembelhessen
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:53:24
      Beitrag Nr. 37 ()
      Ja techno, es schien alles HOCHPOLITISCH, deshalb hab ich es auch eher mit Kennedy als mit Monroe verglichen. Vielleicht war es aber (mit Abstand betrachtet) mehr medial aufgebauscht als real. Es waren doch nur ein paar wenige Köpfe.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:57:22
      Beitrag Nr. 38 ()
      @controlling ...
      wer weiss wie politisch der Tod von MM war ...
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:58:31
      Beitrag Nr. 39 ()
      @controlling ...
      JA HOCHPOLITISCH ....
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:59:28
      Beitrag Nr. 40 ()
      Das gehört für mich ins Reich der Konspiration. Ich erinnere mich daran, als sie starb, kein Mensch dachte an Politik. Aber die RAF, die war schon was anderes. Man befürchtete (wohl zu Recht) dass es viele Sympathisanten gab.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:59:33
      Beitrag Nr. 41 ()
      @controlling ...
      ... man nahm das damals sehr ernst ... es war nicht nur medial aufgebauscht ...
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:03:53
      Beitrag Nr. 42 ()
      @controlling ...
      der Staat fühlte sich bedroht ...
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:06:53
      Beitrag Nr. 43 ()
      techno ....der staat:confused:

      eher der klüngel:D sprich cia......oder sogar :eek: nein :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:07:39
      Beitrag Nr. 44 ()
      #41 Frag mich eben doch, wie sehr wir Opfer der Medien sind. Na, hoffen wir, dass dieser Herbst/Winter 2002 kein allzubleierner wird.
      Gute Nacht :)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:09:26
      Beitrag Nr. 45 ()
      #43 Maxwell, bist Du noch sehr jung? Ich frag das, weil damalige Zeitgenossen eben vom `Staat` reden, wenn sie den Klüngel meinen :) Es gab den Demo-Slogan: Macht aus dem Staat - Gurkensalat
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:12:27
      Beitrag Nr. 46 ()
      controlling.......... jung:confused:

      definier das mal :D


      Maxwell Smart ist im smarten alter von 41 jahren;)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:15:41
      Beitrag Nr. 47 ()
      :eek: OHO - ich dachte eher jünger :)
      Techno hat mit `Staat` eben den Begriff verwendet, den die Linke früher als Feindbild betrachtete. Das hat sich inzwischen ja geändert :) Sie sind nun alle gut versorgt im und vom Staat :) Ist doch schön :) Na denn, zum letzten Mal: gute Nacht :)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:20:09
      Beitrag Nr. 48 ()
      Gute Nacht @controlling
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:25:47
      Beitrag Nr. 49 ()
      @techno

      Es gab da mal ein Buch, das hieß "Die RAF-Stasi Connection" von Michael Müller und Andreas Kanonenberg. Die Erstauflage (Rowohlt Jan. 1992) wurde binnen 6 Wochen aus dem Verkehr gezogen. Angeblich aufgrund einer einstweiligen Verfügung des Landgerichts Berlin mußte eine Vielzahl von Textstellen -teils halbe Seiten- buchstäblich geschwärzt werden.

      Der Vergleich zwischen dem Original und dem zensierten Exemplar war wirklich sehr interessant. Seltsamerweise waren vor allem die Passagen geschwärzt, die mit den Verbindungen zwischen RAF, Stasi und BND über die deutsche Botschaft in Aden zu tun hatten. -- Aber sicher waren nur ein paar Persönlichkeitsrechte verletzt...! ;)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:26:15
      Beitrag Nr. 50 ()
      n8 contolling;)

      hatte das auch anders gemeint:D

      staat gibts und gabs noch nie;) und wird es auch nie geben:(
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:29:48
      Beitrag Nr. 51 ()
      #15 von technostud 10.10.02 23:19:45 Beitrag Nr.: 7.561.991 7561991
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      Noch eine Frage an @alle

      Es gab vor vielleicht einem Jahr drei Kinofilme mas o menos gleichzeitig zum Thema Deutscher Herbst ... einer davon war mit Barbara Auer als Terroristin mit Mann und Kind auf der Flucht ...
      ... ich weiss von allen dreien den Titel nicht mehr ...



      @Gatsby ...
      hört sich spannend an !
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:32:08
      Beitrag Nr. 52 ()
      wie sah`s denn mit dem Histamin aus bei
      von Drenckmann
      Ponto
      Schleyer
      Buback
      und den ganzen Opfern in der Peripherie (Chauffeure, Begleitschutz etc.)
      .
      Egal, wie sie zu Tode gekommen sind (RAF-Aktivisten), sie können froh sein, im Nirvana.
      Sie müßten sonst nämlich erkennen, daß alles umsonst war.
      Im übrigen braucht man diesen selbsternannten Richtern/Henkern der RAF wohl kaum eine Träne nachweinen!
      Solln sie doch ne Havanna rauchen, mit Genosse Che!
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:32:30
      Beitrag Nr. 53 ()
      jou techno schatz....ich weiß es jetzt......aber ich weiß die auch nicht mehr:D

      aber waren es wirklich 3:confused:

      hat das bis morgen zeit:confused:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:33:32
      Beitrag Nr. 54 ()
      Techno,

      danach hatte ich eigentlich keine Fragen mehr. ... Außer vielleicht: "Warum hat F.J.S. selig dem Erich noch kurz vor der Wende 2 Mrd. rübergeschoben?" ... oder "Was macht eigentlich Alexander Schalck-Golodkowski?" ... oder so... ;)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:35:35
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Maxwell ...
      hat bis morgen Zeit ... waren mindestens zwei ... vielleicht waren es auch zwei RAF und ein Hausbesetzer Film oder zwei RAF und einer über Terroristen irgendwo im Ausland ...
      ... waren, glaube ich, alle drei Flops ...
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:37:03
      Beitrag Nr. 56 ()
      @Gatsby ...
      Du bist ja ganz ein kritischer ... solche Säulen dieses Staates bräuchte man mehr ;)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:40:07
      Beitrag Nr. 57 ()
      Der Film mit Barbara Auer war leicht zu recherchieren ...
      Der hiess Innere Sicherheit Regie:Petzold 2001

      aber der andere ... die anderen ??
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:41:02
      Beitrag Nr. 58 ()
      "Die innere Sicherheit"
      Das sollte der Film mit Barbara Auer und Richy Müller sein!

      Dann gäbe es da noch,"Die bleierne Zeit" von Margarethe von Trotta,ich glaube mit Barbara Sukowa.

      Gruss,Wunderlich:)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:41:25
      Beitrag Nr. 59 ()
      @cashlover #52

      Daran, daß die Figuren von der RAF nicht mehr alle Tassen im Schrank hatten, kann keine Frage bestehen.

      Aber frag doch mal nach denen, die das alles bezahlt haben!

      Dutzende konspirativer Wohnungen, Waffen, Munition, Bahnfahrten, Flüge, Autos, und Christian Klar mietete zur Objektausspähung mal eben so einen Hubschrauber... Und das alles soll mit ein paar müden Banküberfällen bezahlt worden sein? -- Ganz bestimmt! Und die Informationen über die Ziele hat denen wahrscheinlich der liebe Herrgott im Schlaf eingegeben...

      ;)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:43:13
      Beitrag Nr. 60 ()
      Techno,

      cogito, ergo sum. ;)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:43:20
      Beitrag Nr. 61 ()
      hi wunderlich:)

      hört sich gut an.......die trotta hat doch immer in solchen filmen mitgespielt.

      kommt mir zumindest bekannt vor......lang ist´s her
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:43:29
      Beitrag Nr. 62 ()
      Und,
      ich glaube,es gibt auch noch einen Film,"Zwei Schwestern" oder so ähnlich.
      Gruss,Wunderlich:)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:45:55
      Beitrag Nr. 63 ()
      wunderlich war in der RAF :eek:

      sonst kann das keiner wissen:D
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:47:38
      Beitrag Nr. 64 ()
      Maxwell,die Frau von Trotta führt Regie!:D
      Gruss,Wunderlich:)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:49:48
      Beitrag Nr. 65 ()
      Maxwell nein,nicht in der RAF,sondern in der APK!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:50:14
      Beitrag Nr. 66 ()
      ich behaupte mal, daß sie mitgespielt hat:rolleyes:

      ich schmeiß morgen mal guugle an:D

      aber jetzt n8@all:)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:51:07
      Beitrag Nr. 67 ()
      @wunderlich ....
      die bleierne Zeit und "Deutschland" im Herbst (Episoden von versch. Regisseuren u.a. Fassbinder ... Schlöndorf ...) kenne ich naturlich !

      Ich suchte die neuen Fillme von 2000/2001 ...
      Habe jetzt auch den 2. gefunden BLACK BOX BRD

      Inhalt des Films


      Bis in die neunziger Jahre wird das Land erschüttert von der
      Machtprobe zwischen Staat und Rote Armee Fraktion. Die
      Gesellschaft ist zerrissen, die Staatsmacht verfolgt ihre
      Kritiker.
      Wolfgang Grams und Alfred Herrhausen stehen für die
      feindlichen Lager einer polarisierten Gesellschaft. Der
      eine, Grams, radikalisiert sich und geht in den Untergrund;
      der andere, Herrhausen, stirbt auf dem Gipfel der Macht.
      Andres Veiel wagt es, in BLACK BOX BRD zwei unterschiedliche
      Biographien gegenüber zu stellen.
      Wolfgang Grams ist in den sechziger Jahren aufgewachsen. Wie
      viele seiner Generation rebelliert er gegen das System,
      gegen Elternhaus und Konsumterror. Auf der Suche nach
      Alternativen findet er in Wiesbaden Kontakt zur militanten
      Linken. Doch während sich fast alle seiner Mitkämpfer bald
      wieder von der "Revolution" verabschieden, geht er weiter.
      1984 taucht Wolfgang Grams ab.
      Alfred Herrhausen 1930 in einfachen Verhältnissen geboren,
      besucht als Kind eine Eliteschule der NSDAP. Nach dem Krieg
      macht er eine Bilderbuchkarriere im Land des
      Wirtschaftswunders. In den achtziger Jahren steht er an der
      Spitze der Deutschen Bank und zählt damit zu den mächtigsten
      Männern der Bundesrepublik. Er verknüpft Politik mit
      Geschäft, ist umstritten und unorthodox. Herrhausen ist
      massgeblich beteiligt an der Mega-Fusion von Daimler-Benz
      mit MBB. Der "Spiegel" titelt: "Der Herr des Geldes".
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:51:10
      Beitrag Nr. 68 ()
      trotta ist doch die, die immer so schäl dreinschaut oder:confused:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:54:08
      Beitrag Nr. 69 ()
      Die bleierne Zeit ist wirklich ein fantastischer Film und tatsächlich mit Barbara Sukowa !!
      Ich galube auch, dass die Trotta da eine kleine Rolle hat !
      Kann mich aber nicht mehr erinnern. Vielleicht ist das auch in einem ihrer anderen Filme ...
      ... es gibt da noch einen sehr schönen über Ost/West Mauerfall Prag? etc.

      Zwei Schwestern ????????
      das ist doch eh das Thema von die bleierne Zeit ....

      techno technostud
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 00:57:27
      Beitrag Nr. 70 ()
      ich trotta jetzt mal ins bett;)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 01:02:27
      Beitrag Nr. 71 ()
      #59
      hmmm, was willst du damit sagen?
      Angeblich sind von der DDR protegiert worden?
      Ich will mir auch kein Urteil über die Mitglieder anmaßen, aber die Art ihres bewaffneten Kampfes, ohne jede Legitimation (schon gar nicht der "Arbeiterklasse" was immer das auch sein soll), war schon mehr als strange!
      .
      Lustig warn jedenfalls ihre politischen Pamphlete, in einem Politchinesisch, das keine Sau verstanden hat!
      (schon garnicht die Arbeiterklasse!:D)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 01:02:36
      Beitrag Nr. 72 ()
      Black Box BRD war vom Titel wie von der Fragestellung her ein superinteressanter Film.

      Die entscheidenden Fragen blieben leider offen: Wieso haben "linke" Terroristen ausgerechnet den Mann ermordet, der auf dem IWF Kongress in Berlin eigens nach Kreuzberg gefahren ist um sich "die andere Seite" anzuhören? Und wieso wurde dieser Mann ausgerechnet 2 Wochen nach dem von ihm initiierten Schuldenerlaß für Mexico ermordet? Hatte es wirklich etwas mit der Übernahme von Morgan Grenfell durch die Deutsche Bank zu tun, oder lag es vielleicht daran, daß nach deutschem Recht faule Kredite wertberichtigt werden konnten, während die Mexico-Kredite noch als vollwertig in amerikanischen Büchern standen??

      Entschuldigung -- ich sollte mich mit weiteren blöden Fragen lieber zurückhalten. Am Ende frage ich noch nach den lächerlichen Lichtschranken auf Fahrrädern, die angeblich an der Taunustherme in Bad Homburg (meinem Nachbardorf) die Bombe ausgelöst haben sollen, mit der Alfred Herrhausen so feige ermordet wurde ... :confused:

      Gute N8 allerseits...
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 01:06:43
      Beitrag Nr. 73 ()
      Techno,
      ja,das Sujet in der bleiernen Zeit sind die zwei Schwestern.
      Es könnte sein,dass der Film auch unter diesem Titel in meinem Kopf abgespeichert wurde,oder eventuell auch unter diesem Titel lief,was ich aber nach längerem Überlegen eher für unwahrscheinlich halte,denn es gibt einen Film über die Dupree-Schwestern und Daniel Baremboim,der,so glaube ich,unter "zwei Schwestern" lief.
      Könnte sein,dass ich da den Inhalt vom einen Film mit dem Titel des anderen vermischt habe.:laugh:
      Gruss,Wunderlich,mit einer Schwester:)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 01:15:21
      Beitrag Nr. 74 ()
      Da gäbe es dann noch den Film "Stammheim" und einen neueren Film mit dem Titel "Baader",ich weiss aber nicht,von wem die sind.
      Gruss,Wunderlich:)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 01:16:08
      Beitrag Nr. 75 ()
      @wunderlich ...
      dachte ich auch, dass Du das Programm zum Titel machst ...
      die zwei Schwestern in der bleiernen Zeit haben für mich dieses zweischneidige Schwert im Denken der Terroristen sher gut ausgedrückt ...
      für die Terroristin war es selbstverständlich, dass sich die Schwester um ihre Tochter kümmert ... und immer zurücksteckt, während sie für die grosse Sache kämpft ...
      ... ich bin kein Sympathisant (mehr) ... war da schon immer gespalten ... aber man muss wirklich das Ganze immer im Zusammenhang der Zeit sehen ...
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 01:17:36
      Beitrag Nr. 76 ()
      Jaaa ...
      heisst dieser neue nicht sogar der Baader-Meinhof-Komplex ??
      Dann hätte ich da alle drei ????


      techno technostud
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 01:20:42
      Beitrag Nr. 77 ()
      Jetzt habe ich mich doch ein wenig umgeschaut und das Folgende gefunden:

      Gespenster einer Revolution, die es nie gab

      Von Rudolf Worschech

      Frankfurt a.M. (epd). Der Staatsfeind Nr. 1 der Bundesrepublik in den siebziger Jahre ist ein Mann, der die Pose liebt: Andreas Baader fuchtelt mit der Knarre herum, sondert ein paar revolutionäre Sprechblasen ab und bringt einer Sympathisantin das Autoknacken bei. Ansonsten trägt er eine Sonnenbrille wie im Gangsterfilm. Das deutsche Kino beschäftigt sich schon lange nur am Rande mit der politischen Auseinandersetzung durch Waffengewalt.
      In Christopher Roths "Baader", der Ende September in den deutschen Kinos startet und auf der diesjährigen Berlinale seine Premiere hatte, ist der Terrorist Baader zwischen 1967 bis 1972 wie ein Gangster stilisiert - aber auch wie ein Rebell und ein kleiner Junge. Die Rote Armee Fraktion (RAF) wirkt eher wie ein trauriges Häuflein denn wie eine "kriminelle Vereinigung", die die Sicherheit und Ordnung der Bundesrepublik nachhaltig erschütterte.

      Mit den historischen Begebenheiten nimmt es "Baader" nicht sehr genau, und man merkt dem Film den Versuch an, eine überlebensgroße Figur von ihrem Mythos zu befreien. Gleichzeitig spürt man auch die Hilflosigkeit, wenn es darum geht, den 1977 in Stammheim tot aufgefundenen Top-Terroristen politisch zu verorten. "Wer wimmert, kann gehen. Marx kann meinetwegen auch abhauen", lässt Roth ihn sagen.

      "Ich werfe keine Bomben. Ich mache Filme", ließ Rainer Werner Fassbinder zu seiner Farce "Die dritte Generation" (1979) verlauten. Die dritte Generation, das sind die Terroristen nach der RAF und der "Bewegung 2. Juni". Politische Motive gehen ihnen bei Fassbinder vollkommen ab. Es sind wildgewordene Bürgerkinder, die dem Staat den Vorwand zum Ausbau seiner Schutzorgane geben und die vom Chef einer Elektronikfirma bezahlt werden, damit sie ihn entführen. Ihre Aktionen wirken wie absurder Karneval.

      Eine andere RAF-Innenansicht sorgte 1986 für einen handfesten Berlinale-Skandal: "Stammheim" von Reinhard Hauff, entstanden nach einem Drehbuch des Journalisten Stefan Aust, der damals gerade sein Standardwerk "Der Baader-Meinhof-Komplex" vorgelegt hatte. Im nachgebauten Stammheimer Gerichtsbunker stellte Hauff die Schlachten zwischen den Repräsentanten des Staates und ihren Herausforderern nach. Theaterhaft inszeniert, legt der Film die Rituale dieses Prozesses frei.

      Wie ein Mensch zum Terroristen wird, kümmert die meisten Filme wenig. Lieber spürten Regisseure den Auswirkungen des Terrorismus auf die Gesellschaft nach. Volker Schlöndorff etwa, der schon in "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1975) das fatale Ineinanderwirken von Polizei, Justiz und Boulevardpresse thematisierte, steuerte zu "Deutschland im Herbst" (1978) eine heute noch aktuelle Episode bei: die Absetzung einer "Antigone"-TV-Inszenierung mit dem Hinweis auf Verherrlichung der Gewalt.

      Einen Film über die Recherche zum Abgleiten in den Terror machte Margarethe von Trotta in "Die bleierne Zeit" (1981). Hier geht die Tochter eines evangelischen Pfarrers den Umständen des Todes ihrer Schwester nach. Am besten gelingt es dem Dokumentarfilm "Black Box BRD" (2001) von Andres Veiel, Brüche in den Lebensläufen sichtbar zu machen. Veiel zeichnet ein Doppelporträt, das des Bankers Alfred Herrhausen, der 1989 durch ein Sprengstoffattentat starb, und das von Wolfgang Grams, der 1993 bei seiner Verhaftung in Bad Kleinen erschossen wurde.

      In zwei neueren deutschen Filmen geht es auch um den Versuch ehemaliger Terroristen, zu so etwas wie Normalität zurück zu finden. In "Die Stille nach dem Schuss" (2000) verfolgt Volker Schlöndorff den Versuch einer RAF-Aussteigerin, in den Alltag der DDR zu finden.

      Als "Gespenster" hat der Regisseur Christian Petzold sein Pärchen bezeichnet, das, zusammen mit einer 15-jährigen Tochter, seit zwei Jahrzehnten im Untergrund in Portugal lebt. In "Die innere Sicherheit" (2000) müssen die drei wieder zurück nach Deutschland, weil ihnen das Geld ausgegangen ist.

      Auch Petzold kümmert sich wenig um den politischen Hintergrund, ihm geht es um die Machtstrukturen in der Familie: um den Druck, der auf den Eltern lastet und den sie an ihr Kind weitergeben. Subtil zeigt "Die innere Sicherheit" die - latente - familiäre Gewalt, und manchmal sagt ein langer Blick in Petzolds Meisterwerk mehr aus als die Wortkaskaden in vielen Filmen davor. (07755/29.8.02)

      Gruss,Wunderlich:)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 01:25:33
      Beitrag Nr. 78 ()
      Jaaa ...
      heisst dieser neue nicht sogar der Baader-Meinhof-Komplex ??
      Dann hätte ich da alle drei ????


      techno technostud
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 01:26:43
      Beitrag Nr. 79 ()
      @Technostud

      Du hast mit denen sympathisiert? -- Ich hoffe, Du schämst Dich mittlerweile wenigstens ein bißchen dafür.

      Bezahlte Mörder verdienen keine Sympathien, sondern einen Strick!

      Gruß

      Gatsby
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 09:31:35
      Beitrag Nr. 80 ()
      Interessantes Thema.

      Die RAF bestand ja aus sehr unterschiedlichen Menschen.
      Ulrike Meinhof ist nach langem demokratischem/journalistischem politischen Engagement zur Mörderin geworden, andere eher aus Abenteuerlust und Ziellosigkeit, weil sie hauptberuflich "Sohn" oder "Tochter" waren und sich in einem elitären Überlegenheitsgefühl zum selbsternannten "Retter" der Arbeiterklasse machen wollten.

      Interessant sind die TV-Dokumentationen der letzten JAhre:

      DA gben die an Schleyeers Entführung beteiligten offen zu, daß sie nur eine pubertäre, eine abstruse, dumpfe Vorstellung von dem hatten, was sie errreiche wollten.

      Ein(e) Entführer(in) von Schleyer beschrieb in einer neulich gesendeten Dokumentation, wie Schleyer sie alle in Diskussionen widerlegte und sie wütend und in Scham zugeben musten, wie absurd ihre Positionen waren.

      Sie haben dann die Diskussion mit dem Hinweis auf Schleyers NS-Vergangenheit ("jawohl, Herr Sturmbannführer! " ) beendet, ein billiger Triumph, denn genau DESWEGEN hatten sie ihn ja NICHT entführt.

      Die Entführer lächelten übrigens so milde, als sie über ihre Greueltaten sprachen exakt in der Art, in der alte, unbelehrbare Waffen-SS-Kämpfer über ihre Kriegseinsätze schwadronieren. Dumpfe Rechtfertigungen und Verharmlosungen von Greueltaten sind eben kein Privileg von rechten Extremisten, wie man beeindruckend sehen konnte.

      Die Schilderungen waren so, als wenn Pfadfinder von einem Abenteuer im geländespiel sprachen. Ekelhaft. Besionders Bommi Baumann, der ebenfalls interviewt wurde.

      Das gleiche gilt übrigens für die bekloppte Terroristin, die im Gegensatz zu Schumann(der vermutlich durch umfangreiche Angaben bei den befreiern die glimpflich verlaufende Befreiuung erst ermöglichte und dafür sein Leben hergab und einem erschossenen Passagier) überlebte und an dem 5 TAge langen, schier unendlichen leiden der Passagiere tatkräftig beitrug und noch auf der Trage das Victory-zeichen zur Schau trug.

      Das so ein Tier noch einmal aus dem gefängnis herauskommt, Obwohl sie sich offensichtlich nicht vollständig distanzierte, ist für mich unfassbar.

      Zur Staatsräson:

      Schmidt, Wischnewski, Bahr, Bölling, Herold, haben vielspäter in Interviews offen zugegeben, daß Schmidt nach der Entführung der "Landshut" und dem bekanntwerden der menschenverachtenden dramatischen Ereignissen an Board (traumatisierende Erinnerungen, die diese Menschen zeitlebens begleiten werden) ausdrücklich in der überparteilichen "Lagebesprechung" im Kanzleramt dazu aufforderte, "ALLES, auch das VERBOTENE" zu denken und zu äussern.

      Über den Inhalt dieser Äusserungen herrscht alledings immer noch Stillschweigen. Lediglich die schwachsinnigen Vorschläge des Irren FJS sind überliefert, der ernsthaft vorschlug, die inhaftierten Terroristen "öffentlich hinzurichten" .

      Insofern - ist das undenkbare und verbotene, den druck sowohl von Staat als auch den Landshut-Opfern und Schleyer abzuwenden, indem ein trotz absoluter Isolation merkwürdigerweise "verabredeter" Selbstmord "geschieht" , eben doch in verschiedenen Varianten denkbar.

      Offen gestanden stehe ich dieser Möglichkeit ziemlich emotionslos gegenüber.

      Klar war wohl von Anfang an, daß Schleyer der Staatsräson geopfert wird. Und daß darüber in allen politischen Parteien des Bundestages Einigkeit herrschte.

      Hier hat Schmidt eine ausweglose Situation gehabt.

      Gottseidank hieß der Kanzler damals nicht Schröder.

      Sonst - Gott stehe uns bei..... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 09:45:10
      Beitrag Nr. 81 ()
      @Gatsby ...
      ich habe ein bisschen sympathisiert und ich schäme mich ein bisschen dafür !
      Aber es stimmt eben, was nur Uschi Glas bisher ausgesprochen hat, dass viele, viele, viele augenzwinkernd sympathisiert hatten ...
      ... Du musst auch immer die Zeit sehen ! Dieser unglaubliche geistige Mief und Muff ... Die Gesellschaft war autoritär und intolerant bis zum geht nicht mehr ...
      Dennoch: Bezahlte Mörder sind etwas anderes. Das Ziel mag falsch gewesen sein, der Weg war es sicherlich, aber für Geld haben die das nicht gemacht. Die haben an die Sache geglaubt und sich obendrein furchtbar verrannt.

      techno technostud
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 09:52:58
      Beitrag Nr. 82 ()
      Nicht nur der Vollständigkeit halber, sollte hier auch noch das hervorragende Todesspiel genant werden. Dabei handelt es sich um ein Fernsehspiel in zwei Teilen, in dem Doku und Spielhandlung gemischt werden.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 10:01:56
      Beitrag Nr. 83 ()
      @Deep Thought ...
      interessanter Beitrag. Auch ich verstehe z.B. nicht, wie man die olle Palästinenserin nach so kurzer Zeit wieder auf freien Fuss setzen kann.
      Die beiden letzten Sätze in Deinem Posting fand ich dem Vorangegangenem unwürdig und überflüssig wie ein Kropf.

      Schmidt hat die Sache damals gut gemacht. Wichtig war, wie gesagt, der Konsens der Parteien.

      techno technostud
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 13:45:19
      Beitrag Nr. 84 ()
      @Techno,

      naja, vielleicht hätte ich zwischen der ersten Generation Baader/Meinhof und den Folgegenerationen unterscheiden sollen.

      Hinsichtlich der ersteren würde ich Deiner Einschätzung es seien keine bezahlten Mörder gewesen vielleicht noch zustimmen. Sie mögen sich verrannt haben, aber Mitleid haben sie trotzdem keines verdient, denn die Entscheidung über Leben und Tod anderer stand ihnen nicht zu.

      Die letzte Generation RAF (falls nicht ohnehin nur noch ein Deckname) fällt für mich glatt in die Kategorie bezahlte Mörder, denn die Morde an Alfred Herrhausen und Detlev Carsten Rohwedder waren für bestimmte Kreise wirtschaftlich hochinteressant, politisch aber kaum.

      Im übrigen habe ich noch nirgendwo eine zufriedenstellende Antwort auf die für mich alles entscheidende Frage gefunden: Wer hat den ganzen Spuk bezahlt?

      Gruß

      Gatsby
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 15:41:09
      Beitrag Nr. 85 ()
      ..die "Stille nach dem Schuß" und "Die innere Sicherheit" hab ich beide im Kino gesehen, beide sehr interessant, wenn man damals gelebt und das ganze miterlebt hat.
      "Todesspiel" nimmt eher die objektive Haltung bzw. die der Opfer ein, während die beiden o.g. Filme aus der Perspektive der Täter gefilmt sind, wenn auch nicht verherrlichend. Gerade die "innere Sicherheit" (Titel ist bewußt doppeldeutig, es geht in erster Linie um das Mädchen, dass diese nicht findet, immer auf der Flucht) läßt das Terroristenpärchen ziemlich schlecht aussehen, obwohl gar nicht ihre Verbrechen, sondern nur ihr Versagen als Eltern gezeigt wird.

      Das waren aber wirklich andere Zeiten. Ich hatte damals auch gewisse "klammheimliche" Sympathie, weil einem das ganze System völlig korrupt vorkam und gerade in Südamerika Befreiungsbewegungen übelst zugesetzt wurde. Ich sag nur "Allende" und "Nicaragua" bzw. "El Salvador", wo mit amerikanischer Billigung schlimmste Diktaturen an der Macht gehalten wurden und Zivilisten ermordet, wie dieser Priester in El Salvador oder sogar amerikanische Nonnen.
      Wenn man dann jung ist und an Gerechtigkeit glaubt, dann sieht man den "bewaffneten Kampf" ein wenig anders als heute 20 Jahre später.

      Das "Todesspiel" wird öfters auf 3.Programmen wiederholt. Wer die Zeit nicht erlebt hat, der kann sich dort einen guten Eindruck von der Schleyer- und Landshut-Entführung verschaffen.
      Letztgenannte war für viele - auch für mich - ein Wendepunkt. Durch diese Aktion hat sich die "stillschweigende Sympathie" in offene Ablehnung gewandelt, etwa was den Mord an dem Piloten angeht, aber auch die Geiselnahme völlig unschuldiger Touristen.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 15:44:44
      Beitrag Nr. 86 ()
      "Im übrigen habe ich noch nirgendwo eine zufriedenstellende Antwort auf die für mich alles entscheidende Frage gefunden: Wer hat den ganzen Spuk bezahlt?"

      Wenn ich mich recht erinnere, wurden damals auch eine Reihe von Bankräuben begangen, um die Finanzierung sicherzustellen.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 15:51:53
      Beitrag Nr. 87 ()
      Ja es wurden Banken überfallen und die Waffen waren ja alle geklaut.
      Die haben ja alle in kleinen Wohnungen oder in gar keinen Wohnungen gelebt.

      @Gatsby ...
      dass da warum auch immer mal ein Morgd bezahlt wurde steht nicht fest. Von reinem Auftragsmord wg. Geld auszugehen, entbehrt für mich jeder Grundlage.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 15:54:16
      Beitrag Nr. 88 ()
      @Gatsby ...
      nein Mitleid haben sie keines verdient. Das hat ja auch niemand behauptet.
      Wenn ich auf "eine andere Zeit" verwies, dann nicht um jemanden zu bemitleiden, sondern um nachzuvollziehen, warum solche Verirrungen passieren konnten.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 15:54:51
      Beitrag Nr. 89 ()
      :eek:

      Das was ich zum eigentlichen Thema schreiben wollte, hab ich jetzt ganz vergessen:confused:

      Selbstmord in Stammheim: anders als in Bad Kleinen hab ich hier keine großen Zweifel, dass es Selbstmord war. Nach meiner Erinnerung hat sogar irgendein freigelassener Terrorist später bestätigt, dass es bewußt so inszeniert worden ist, um wie Mord zu erscheinen.

      Bei Ensslin (oder wie schreibt sie sich?) hätte im übrigen die Untersuchung aus der Überschrift wohl wenig gebracht. Denn es wurde ja nicht behauptet, sie wäre schon als Leiche aufgehängt worden, sondern sie hätte sich nicht selbst aufgehängt, sondern andere hätten sie mit dem Strick erwürgt und erst dann das ganze an der Decke platziert. Und irgendwelche Tests sollen ja auch nachgewiesen haben, der Strick hätte bei einem Selbstmord reißen müssen.
      So wie ich die Eingangssequenz verstehe, hätte in der Variante, die damals behauptet wurde, der Test aus der Überschrift keine neuen Erkenntnisse bringen können. Oder sehe ich das falsch? Sind Ärzte anwesend???
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 15:58:32
      Beitrag Nr. 90 ()
      ..der Technostudent scheint ja ungefähr mein Jahrgang zu sein....wir wissen beide noch, was damals passiert ist und wie man so dachte....:cool:

      Nur dass er noch immer Student ist und ich mittleweile schon Professor....:laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 17:16:34
      Beitrag Nr. 91 ()
      :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 17:41:58
      Beitrag Nr. 92 ()
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 18:10:04
      Beitrag Nr. 93 ()
      Interessanter Thread . Das "Todesspiel" war Spitze; hab es vor kurzem erst gesehen und kann es mir immer wieder angucken . Filme wie "Die bleierne Zeit" und "Deutschland im Herbst" machen mich zur jetzigen Jahreszeit depressiv .

      Ergänzend zum RAF-Thema bietet sich auch ein Blick auf die Homepage von Bettina Röhl, der Tochter von Ulrike Meinhof und dem ehemaligen Konkret-Herausgeber Röhl, an .
      Sie befasst sich da übrigens auch mit dem Mord an Pim Fortuyn und setzt ihn in eine Reihe mit den terroristischen linksextremen politischen Morden . Ihre Sprache finde ich etwas kompliziert, hat sie möglicherweise geerbt ?

      http://bettinaroehl.de/home.html

      gruss
      superior:)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 18:27:25
      Beitrag Nr. 94 ()
      @techno #87
      @superschlau #86

      Ja, da gab es schon ein paar Bankraube (drei oder vier?) und es gab auch mal Überfälle auf ein Waffengeschäft bzw. ein Bundeswehrdepot.

      Aber die Gesamtsumme aller "Einnahmen" aus Bankraub waren doch allenfalls ein paar Hunderttausend Märker.

      Auf der Passivseite der Bilanz stehen dagegen:

      - eine Vielzahl konspirativer Wohnungen (angeblich bis zu einem Dutzend gleichzeitig), deren Miete oft für Monate im voraus gezahlt wurde (+ Kaution, versteht sich);
      - es wurden Autos gemietet;
      - Flugreisen zu Trainingscamps im Libanon und Oman oder schlicht zum Abtauchen in Syrien und anderswo;
      - um Reisen zu können brauchte man falsche Pässe und Visa (die nicht ganz billig sein dürften;
      - und last, but not least: 2 Dutzend Leute im Untergrund brauchen auch entsprechende Bekleidung und auch ganz schnöde mal was auf die Gabel.

      Und das alles soll mit ein paar Riesen vonner Sparkasse bezahlt worden sein? -- Glaub ich nich!

      Zwar mag es in der Anfangszeit noch viele Unterschlupfmöglichkeiten und sonstige Unterstützung aus der Hausbesetzer- und Spontiszene gegeben haben, aber irgendwann ist die RAF dann doch völlig abgetaucht und konnte so auch nicht mehr auf die vormalige Unterstützung zählen.

      An Blutgeld glaube ich allerdings auch nicht. Bezüglich der letzten Morde gibt es soviele Ungereimtheiten, daß ich noch nicht mal sicher bin, ob das überhaupt noch die RAF war, oder vielmehr nur noch das Etikett benutzt wurde.

      Allein die öffentlich vorgestellte Theorie, die Bombe in Bad Homburg sei mit einer an einem Fahrrad montierten Lichtschranke ausgelöst worden, hat sich doch bei näherer Betrachtung als geradezu lächerlich erwiesen. Ganz zu schweigen vom Verhalten der Leibwächter, die Herrhausen 20 Minuten lang liegen ließen, bis er dann verblutet war...

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:47:47
      Beitrag Nr. 95 ()
      Keine Neuauflage der Kronzeugenregelung

      Helmut Lorscheid 21.03.2002
      RAF-Geschichte zeigt, wie ein falscher Kronzeuge geschaffen wurde






      Der Deutsche Anwaltverein (DAV) begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, auf eine Neuauflage der Kronzeugenregelung zu verzichten. Damit werde eine alte Forderung erfüllt. "Mit einer Kronzeugenregelung wären die Risiken für die Richtigkeit und Gerechtigkeit der Entscheidungen der Justiz, insbesondere die Gefahr von Falschbelastungen, erheblich gewesen", heißt es in seiner Erklärung.

      Insbesondere die CDU/CSU forderte nach dem 11. September 2001 vehement die Wiedereinführung der Kronzeugenregelung, die bis Ende 1999 für Terrorismusprozesse bestanden hatte. Zu welchen rechtsstaatlich fragwürdigen Exzessen von Polizei und Geheimdiensten die Kronzeugenregelung damals führte, verdeutlichte der Fall des vermeintlichen "Kronzeugen Nonne" im Zusammenhang mit dem bis heute unaufgeklärten Mordfall Herrhausen.

      Erinnern wir uns: Obwohl er zu den bestgeschützten, weil stark gefährdeten Personen dieses Landes gehörte, wurde Alfred Herrhausen, damals Sprecher der Deutschen Bank, unweit seines Wohnhauses in Bad Homburg durch einen Sprengstoffanschlag auf seinen gepanzerten Dienstwagen am 30. November 1989, morgens um 8.34 Uhr, brutal ermordet. Die Hintergründe dieses Mordanschlags sind bis heute nicht aufgeklärt.

      Die Täter, so ergaben die Rekonstruktionen der Ermittlungsbehörden, hatten zweimal die streng gesicherte Zufahrtsstraße zum Anwesen Herrhausen mit einer "Baustelle" versehen, um in aller Ruhe Zündkabel verlegen zu können. Beim ersten Mal waren sie von Passanten gestört worden

      Merkwürdig, denn Herrhausen wurde nach dem "Fahndungskonzept 106" bewacht, in dem die Aufmerksamkeit der Fahnder ausdrücklich auf Baustellen an der jeweiligen Wegstrecke der gefährdeten Person gelenkt wird. Recherchen der WDR-Journalisten Wolfgang Landgraeber, Ekkehard Sieker und ihrer damaligen HR-Kollegin Monika Wagener ergaben: das Attentat muss in zeitlichem Zusammenhang mit der Routinekontrolle der Sicherheitsbeamten stattgefunden haben. Dies ergab ein Abgleich der Dienstpläne der Beamten mit dem zeitlichen Verlauf des Mordanschlags. Obwohl bis heute keinerlei Hintergründe dieses Mordanschlags geklärt sind, geben sich die Behörden nur in einem scheinbar sicher: "Die Ermittlungen bieten keine Anhaltspunkte für die Annahme, dass neben der `RAF` andere mögliche Täter für die Tat in Frage kommen", so die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Bundestagsanfrage des Abgeordneten Manfred Such und seiner Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom März 1995.

      Die Hinweise auf die RAF als Täter sind jedoch alles andere als schlüssig. Das obligatorische "Bekennerschreiben" könnte von jeder fachkundigen Person verfasst worden sein.

      Vielleicht, weil dieser Bekennerbrief auch der Bundesanwaltschaft allein nicht ausreichte, präsentierten die Behörden recht bald einen "Kronzeugen". Die BKA-Pressestelle verbreitete am 21. Januar 1992 die Meldung, Siegfried Nonne, Gelegenheitsspitzel des Hessischen Verfassungsschutzes in der Szene der Frankfurter Startbahngegner, kenne nicht nur die Täter, sondern habe diese sogar in seiner Wohnung beherbergt und ihnen bei der Vorbereitung des Anschlags tatkräftig geholfen.

      Daraufhin verschickte die Bundespolizei massenhaft Fahndungsaufrufe, mit denen die angeblichen "RAF"-Mitglieder Andrea Klump und Christoph Seidler sowie zwei weitere Personen mit den Vornamen "Stefan" und "Peter" gesucht wurden. Siegfried Nonne, so die Version der Behörden, habe gestanden, diese vier Personen in seiner Drei-Zimmer-Wohnung in Bad Homburg, Am Hessenring 116, zwecks Vorbereitung des Herrhausen-Mordes beherbergt zu haben. Im Keller des - überwiegend von älteren Menschen mit großem Interesse an der Nachbarschaft - bewohnten Mehrfamilienhauses wurde angeblich Sprengstoff gelagert. Der damalige Bundesanwalt Alexander von Stahl frohlockte am 21. Januar 1992 in einem ARD-Interview:



      "Nach meiner Einschätzung sind das die wichtigsten Aussagen und Hinweise , die wir seit Beginn der achtziger Jahre erhalten haben bei der Bekämpfung des deutschen Terrorismus."




      Doch die Freude der Terroristenjäger währte nicht lange: Siegfried Nonne widerrief im Interview mit Monika Wagener und Ekkehard Sieker seine "Kronzeugen-Aussage" komplett. Alles, so Nonnes neue Aussage, sei von Beamten des Hessischen Verfassungsschutzes in enger Zusammenarbeit mit dem BKA sowie der Bundesanwaltschaft konstruiert, fingiert und zusammengedichtet worden. Ein einziges Lügengebilde zur Beruhigung erfolgshungriger Politiker und ihrer Bürokratie. Nonne zufolge waren zwei Beamte des eigentlich für die Verteidigung des Rechtsstaates und der Demokratie geschaffenen Verfassungsschutzes beim Aufbau ihres "Kronzeugen" nicht einmal vor indirekten Morddrohungen gegenüber seiner Person zurückgeschreckt. Nonne, psychisch labil, alkohol- und drogenabhängig, wurde seinen Angaben zufolge massiv unter Druck gesetzt. Etwa mit dem Hinweis, man wisse ja, dass er in psychiatrischer Behandlung war und selbstmordgefährdet sei, da könne man ja nachhelfen...

      Die journalistischen Recherche erbrachte keinerlei Hinweise auf die frühere Anwesenheit fremder Personen in der Wohnung Nonnes. In der fraglichen Zeit lebte jedoch ein anderer bei Nonne: sein Halbbruder Hugo Föller. Föller, der am 23. Januar 1992 verstarb, hatte zuvor noch gegenüber Freunden und gegenüber Beamten des BKA erklärt, dass er am Tag vor dem Attentat auf Alfred Herrhausen mit Siegfried Nonne gemeinsam in der Wohnung Am Hessenring 116 war und sich dort ansonsten niemand aufhielt. In der "Monitor"-Sendung der ARD vom 17. Februar 1992 bestätigten auch andere Mieter des Hauses Am Hessenring 116, dass sie keine Fremden bei Nonne/Föller bemerkt hätten. Zitat: "Dass vier Terroristen da gelebt haben sollen, ist ein Ding der Unmöglichkeit." In einer Brennpunktsendung verbreitete die ARD am 1. Juli 1992 das vollständige Dementi des vermeintlichen Kronzeugen.

      Nonne erläuterte detailliert, wie er vom Hessischen Verfassungsschutz zum Kronzeugen aufgebaut und zu seinen entsprechenden Aussagen genötigt worden sei. Das Medienecho auf diese Enthüllung blieb zwiespältig. Insbesondere jene Redaktionen, die zuvor bereitwillig dem BKA folgten und Jubelartikel und -sendungen verbreiteten, hatten nun ein Problem mit der Realität. Siegfried Nonne, als ein in der Szenerie der Frankfurter Startbahngegner bekannter Spitzel und labiler Mensch, konnte ja schließlich alles erzählen. Warum sollte die neue Geschichte wahr sein?

      Beim WDR meldeten sich neue Zeugen, darunter einer, der es wissen musste: ein hoher Beamter des BKA. Der bestätigte nicht nur die neue Version des "Nichtmehr-Kronzeugen" Nonne, sondern gewährte darüber hinaus einem der WDR-Journalisten Einblick in geheime Akten des Hessischen Verfassungsschutzes bzw. des Bundeskriminalamtes. Die Aktenlage bestätigte nochmals die Aussagen Nonnes in den ARD-Filmen, also die behördliche Erschaffung eines vermeintlichen Kronzeugen. Diese Bestätigung ihrer vorherigen Rechercheergebnisse veröffentlichten Ekkehard Sieker, Wolfgang Landgraeber und Gerhard Wisnewski als Schwerpunkt in ihrem Buch Das RAF-Phantom.

      Die Antwort der Staatsmacht blieb nicht lange aus. In unguter deutscher Tradition erhielten die Autoren Besuch im Morgengrauen des 1. März 1994. Wohnungen und Büros der Buchschreiber wurden durchsucht. Da es der Staatsanwaltschaft jedoch nicht gelang, die undichte Stelle im BKA ausfindig zu machen, ermittelte sie gegen den damaligen Anwalt Nonnes und in diesem Zusammenhang auch gegen die Journalisten. In diesem - erst am 2. September 1996 eingestellten - Verfahren ging es um die Aufrechterhaltung einer Legende: Die RAF als die Mörder Alfred Herrhausens.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 21:50:54
      Beitrag Nr. 96 ()
      ...nun, die Leute haben bekanntlich auch Camps in Arabien besucht, die Entführer der Landshut waren "arabische Freunde" und Carlos hatte ganz gute Beziehungen in jenen Sprachraum, in welchem Geld durchaus nicht knapp ist...

      ...womit man dann auch schon wieder bei der Frage wäre, was Araber und Deutsche in diesem Fall verband, erst recht antifaschistische Deutsche....eventuell Hass auf Israel? Aber dieses Fass mach ich hier lieber nicht auf, da gibt es genug Threads zu.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 22:01:01
      Beitrag Nr. 97 ()
      "RAF" - die "Dritte Generation":

      Sündenböcke für ganz andere Täter

      Sie wurden als Mörder beschimpft und als Ratten. Jahrelang schauten sie an allen Postämtern und Bahnhöfen von den Fahndungsplakaten herab. Sie sollten Alfred Herrhausen umgebracht haben und Detlev Rohwedder. Sie haben angeblich Karl-Heinz Beckurts in die Luft gesprengt und Gerold von Braunmühl erschossen: die sogenannte 3. Generation der "RAF". Inzwischen weiß man: nichts von alledem stimmt. In Wirklichkeit waren sie nur Sündenböcke für ganz andere, bis heute unbekannte Täter.

      Die sogenannte "Dritte Generation" der "RAF" zerbröselt seit Jahren unter den Händen der Sicherheitsbehörden. Der über lange Jahre als Top-Mann der Untergrundorganisation angesehene Christoph Seidler zum Beispiel stellte sich im Herbst 1996 den Behörden. Er konnte glaubhaft machen, daß er an keinem der "RAF"-Attentate der letzten Jahre beteiligt war. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Spätestens 1998 brach die Theorie von der 3. "RAF"-Generation endgültig in sich zusammen: Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" in einer vertraulichen Analyse über die "Rote Armee Fraktion" (RAF) Zweifel daran geäußert, daß einige der per Haftbefehl gesuchten angeblichen RAF-Mitglieder überhaupt jemals zu der terroristischen Gruppe gehört haben. So zähle der in Wien erschossene Horst Ludwig Meyer, der als eines der gefährlichsten Mitglieder der Kommandoebene gegolten habe, möglicherweise gar nicht "zum Kreis der Illegalen". Lebendig wird er davon nicht mehr. Auch "hinsichtlich der mit Haftbefehl gesuchten mutmaßlichen RAF-Angehörigen Sabine-Elke Callsen, Andrea Klump, Barbara Meyer, Horst Ludwig Meyer" hätten sich mittlerweise "Zweifel an der tatsächlichen Zugehörigkeit zum Kreis der Illegalen ergeben". In den Haftbefehlen der Bundesanwaltschaft werden den Gesuchten Mitgliedschaft in der RAF sowie mehrere Mordanschläge vorgeworfen.


      Die hier veröffentlichten Biographien sind selbstredend weder
      vollständig, noch müssen sie richtig sein, da sie sich zum Teil auf Angaben
      des Bundeskriminalamtes beziehen. Noch steht fest, daß dies alle Personen
      sind, die im Zuge des "Terrorisierungsprozesses" der Linken verschwanden,
      auswanderten oder vielleicht sogar ermordet wurden.

      Callsen, Sabine Elke

      Geboren am 18. März 1969 in Hannover. Neben verschiedenen Teilzeitbeschäftigungen studierte sie ab 1981 Tibetologie und Pädagogik an der Universität Hamburg. Verschwand 1984. Gilt als eine der letzten Untergetauchten der sogenannten 3. Generation. Mit ihrem Auftauchen ist wohl in nächster Zeit zu rechnen.

      Grams, Wolfgang Werner

      Geboren am 6. März 1953 in Wiesbaden. Von 1972 bis 1974 war er an der
      Universität Frankfurt für ein Lehramtsstudium eingeschrieben, wurde nach
      Angaben des BKA jedoch exmatrikuliert. Verschwand 1984. Am 27. Juni 1993
      wurde Wolfgang Grams zusammen mit der ebenfalls als "RAF"-Terroristin
      gesuchten Birgit Hogefeld in Bad Kleinen (Mecklenburg-Vorpommern)
      "gestellt" und von Polizeibeamten erschossen. Entsprechende Beweismittel
      wurden jedoch vernichtet. Die Erschießung von Grams gilt bis heute als
      "Selbstmord". Die Vorgänge führten zu einer Staatskrise (siehe das - leider vergriffene - Buch "Operation RAF" von Landgraeber, Sieker, Wisnewski).

      2001 wird die vielseitig verwendbare Leiche Grams zum zentralen Sündenbock der Dritten Generation aufgebaut. Die Taten der Dritten Generation werden teils explizit, teils implizit auf Grams verdichtet. Er wird verantwortlich gemacht für folgende ungeklärte Mordfälle:

      - Michael Newrzella 27.6.1993 Bad Kleinen (laut Behörden)
      - Wolfgang Grams 27.6.1993 Bad Kleinen (laut Behörden)
      - Detlev Karsten Rohwedder (verdächtig wg. angebl. Haarfund)
      - Alfred Herrhausen (Verdacht wird durch Medien nahegelgt, Black Box BRD)

      Der angebliche Topterrorist wird von seiner verhafteten Lebensgefährtin Hogefeld wie folgt charakterisiert: Nach ihrer Kenntnis war Grams "ein sehr ruhiger, eher in sich gekehrter Mensch. Schon an seiner Art sich zu bewegen, war ihm anzumerken, daß Hektik und jede Form von Streß seinem Naturell zuwider lief."

      Die angebliche "RAF" rühmt in einem Schreiben (dessen Echtheit wie immer nicht verifizierbar ist) »seine Skepsis gegenüber vorschnellen Entscheidungen, seine Geduld, etwas auch mehr als einmal zu hinterfragen, was von allen anderen Genauigkeit in der Auseinandersetzung gefordert hat und was nicht immer bequem war - damit hat er z. B. dafür gesorgt, alle Aspekte der Situation oder der eigenen Vorstellung anzusehen und nicht nur die Aspekte wahrzunehmen, die einen selbst bestätigen.«

      Hogefeld, Birgit Elisabeth

      Geboren am 23. Juli 1956 in Wiesbaden. Studierte von 1975 bis 1977 Jura in
      Frankfurt am Main (ohne Abschluß). Danach war sie als Orgel-Lehrerin tätig.

      Verschwand 1984. Am 27. Juni 1993 wurde Hogefeld bei der Polizeiaktion in
      Bad Kleinen festgenommen. Sie wurde des sechsfachen Mordversuchs und
      vierfachen Mordes angeklagt - auch an dem in Bad Kleinen wahrscheinlich irrtümlich von seinen Kollegen erschossenen Polizeibeamten Newrzella. Nach einem
      rechtsstaatlich abenteuerlichen Prozeß wurde sie 1996 zu lebenslanger Haft
      verurteilt - wegen angeblicher Teilnahme an verschiedenen "RAF"-Anschlägen.
      In Wirklichkeit beruht das Urteil auf windigen und dünnen Beweisen, weshalb
      es auch mit Hogefeld nicht gelingt, die Existenz einer 3. Generation der "RAF"
      zu beweisen.

      Im Jahr 2001 ist Hogefeld aufgrund der angeblichen Verstrickungen ihres toten Lebensgefährten Grams in die Attentate auf Rohwedder und Herrhausen wieder in den Blickpunkt von Fahndung und Öffentlichkeit gerückt.

      Klump, Andrea Martina

      Geboren am 13. Mai 1957 in Wiesbaden, wohnte bis zu ihrem Verschwinden in
      Frankfurt. Von 1976 bis 1981 studierte sie dort Völkerkunde mit Soziologie
      und Politikwissenschaft. Sie brach das Studium ab. Verschwand im Juli 1984. Andrea Klump wurde am
      15. September 1999 in Wien verhaftet und am 23. Dezember 1999 nach Deutschland ausgeliefert.
      Ihr Begleiter Horst Meyer wurde dabei erschossen. Die Hauptanklage gegen sie und ihren angeblichen Komplizen Christoph Seidler, die angebliche Beteiligung am Attentat auf Alfred Herrhausen, brach zusammen, als der sie belastende Kronzeuge Siegfried Nonne seine Aussagen in einem Fernsehbeitrag der Autoren des Buches "Das RAF-Phantom" wiederrief. Heute sagt sie: "Ich war nie in der RAF organisiert. Weder in der Zeit von meinem Weggehen im Juli 1984 bis 1986 - noch und erst recht nicht zu irgendeinem späteren Zeitpunkt.
      Die BAW will sich nicht damit abfinden, dass sie bis heute Anschläge der RAF aus den 80er Jahren nicht personell zuordnen und noch offene Akten nicht schließen kann. Um diesem Ziel politisch dennoch näher zu kommen, will die BAW mich wider besseres Wissen als Mitglied der RAF verurteilt sehen."

      Webpage von Andrea Klump
      Der Autor dieser Seite ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.

      Krabbe, Friederike

      Geboren am 31. Mai 1950 in Bentheim. Studierte von 1970 bis 1973 in Berlin und Heidelberg Psychologie, Pädagogik und Soziologie, von 1973 bis 1976 in Heidelberg Medizin (jeweils ohne Abschluß). Schloß sich über das Heidelberger "Sozialistische Patientenkollektiv" (SPK) der "RAF" an und gehört damit eigentlich zur zweiten Generation. Verschwand 1975 und gilt demnach als eine "Altverschwundene" der sogenannten "RAF". Die Zeugin Monika von Seckendorff hat am 26. 10. 1997 in der Hauptverhandlung gegen die angebliche "RAF"-Unterstützerin Monika Haas ausgesagt, daß sie nach der Entführung Dr. Schleyers 1977 in einem kleinen Haus in Bagdad zusammen mit Friederike Krabbe und Elisabeth von Dyck gewohnt habe. Danach scheint sich ihre Spur zu verlieren. Über ihr das Schicksal vin Friederike Krabbe seither ist nichts bekannt.

      Meyer, Barbara

      Geb. Metzger, geboren am 2. Juli 1956 in Stuttgart, Ehefrau des ebenfalls
      gesuchten Horst Ludwig Meyer. Nach vorzeitigem Abgang von der Realschule
      arbeitete sie zunächst als Telefonistin, dann als Verkäuferin und lebte
      zuletzt angeblich von Arbeitslosen- und Sozialhilfe. Verschwand 1984.
      Gegen Meyer wurde unter anderem ermittelt, weil sie 1985 bei einem Überfall
      auf einen Geldboten bei Tübingen beteiligt gewesen sein soll. Sie stellte sich im Mai 1999
      bei der Deutschen Botschaft im Libanon. Barbara Meyer konnten jedoch Straftaten
      nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Im Oktober 1999 wurde sie aus der
      Untersuchungshaft entlassen. Die Hinweise würden nicht für
      eine Anklage reichen, teilte die Bundesanwaltschaft im Dezember 2000 in
      Karlsruhe mit. Im Dezember 2000 stellte der Generalbundesanwalt
      sämtliche Ermittlungen gegen sie ein. Ihr früherer
      Ehemann, der mutmaßliche RAF-Terrorist Horst Ludwig Meyer, war Mitte
      September 1999 in Wien von der Polizei erschossen worden.

      Meyer, Horst Ludwig

      Geboren am 18. Februar 1956 in Villingen-Schwenningen. Nach Abschluß einer
      Lehre als Starkstromelektriker arbeitete er bei verschiedenen Firmen in
      Stuttgart. Zuletzt lebte er angeblich von Arbeitslosen- und Sozialhilfe.
      Verschwand 1984. Über sein Schicksal war lange Zeit nichts bekannt, bis er am
      15. September 1999 in Wien zusammen mit Andrea Klump unter dubiosen Umständen
      gestellt und erschossen wurde. Siehe auch unter Texte. Da er genau wie andere
      angebliche Angehörige der 3. "RAF"-Generation (Seidler, Klump, Barbara Meyer)
      seit Jahren im Libanon lebte, ist davon auszugehen, daß auch Horst-Ludwig Meyer
      mit der "RAF" in Wirklichkeit nie etwas zu tun hatte. Nach einer Analyse des Verfassungsschutzes zählte der erschossene Horst Ludwig Meyer, der als eines der gefährlichsten Mitglieder der Kommandoebene gegolten hat, möglicherweise gar nicht "zum Kreis der Illegalen". Dafür spricht auch, daß sich seine Lebensgefährtin Andrea Klump vehement und glaubwürdig von der "RAF" distanziert hat und letztlich nicht einmal wegen "RAF"-Mitgliedschaft verurteilt werden konnte. Vor diesem Hintergrund ist die Mitgliedschaft ihres Lebensgefährten Meyer in der "RAF" oder gar ihrer "Kommandoebene" ebenso unwahrscheinlich. Die näheren Umstände seines Todes, die an die Vorfälle von Bad Kleinen erinnern, wären daher eine Untersuchung wert.

      Seidler, Christoph Eduard

      Geboren am 13. Januar 1958 in Heidelberg. Absolvierte 1977 das Abitur an einem Gymnasium in Freiburg und arbeitete dort anschließend als Krankenpfleger. Während eines Studiums der Politikwissenschaften von 1989
      bis 1984 in Frankfurt jobbte er als Taxifahrer. Verschwand 1984. Stellte sich am 22. November 1996 den Behörden und wurde wenige Stunden später wieder freigelassen. Die Hauptanklage gegen ihn und seine angebliche Mittäterin, die angebliche Beteiligung am Attentat auf Alfred Herrhausen, war schon Jahre zuvor zusammengebrochen, als der ihn belastende Kronzeuge Siegfried Nonne seine Aussagen in einem Fernsehbeitrag der Autoren des Buches "Das RAF-Phantom" wiederrief.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 22:04:26
      Beitrag Nr. 98 ()
      ..die Quellen zu 95 und 97 scheinen aber nicht sehr überzeugend zu sein.

      Dass Grams und Hogefeld am Bahnhof von Bad Kleinen geschossen haben, und zwar gewiss nicht, weil gerade Schützenfest war, steht doch völlig außer Zweifel und wurde auch nie bestritten. Also, so harmlos werden sie wohl kaum gewesen sein, wie es insbesondere in Nr. 97 anklingt.
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 01:08:15
      Beitrag Nr. 99 ()
      #98
      sollen auch niemanden überzeugen.
      Gatsby2 hat mich nur neugierig gemacht und das hab ich gefunden.
      Ungereimtheiten gibt es, besonders was die Herrhausen-Sache anbetrifft.
      Muß sich jeder selbst seinen Reim drauf machen, oder auch nicht.
      Allerdings relativiert das Ganze die Taten der RAF überhaupt NICHT!
      mfg
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 10:44:21
      Beitrag Nr. 100 ()
      ..war ja auch nicht dagegen gerichtet, dass man sowas postet. Es ging eher darum, auf eine mögliche Einseitigkeit der Quellen hinzuweisen, bevor Leute das alles als die einzige Wahrheit akzeptieren, was speziell in 97 steht.

      Letztlich muss sich jeder selbst eine Meinung bilden, aber es gibt ja Leute, die alles für bare Münze nehmen, was irgendwo geschrieben steht - und nicht die Quellen hinterfragen...
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 18:47:17
      Beitrag Nr. 101 ()
      DER SPIEGEL 42/2002 - 14. Oktober 2002
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,217957,00.html


      Rote Armee Fraktion

      Trophäen für den Panzerschrank

      Baader, Ensslin, Raspe - die Häftlinge von Stammheim landeten 1977 auf dem Seziertisch von Hans Joachim Mallach. 25 Jahre später reden erstmals dessen Söhne über einen Gerichtsmediziner mit SS-Vergangenheit und sein Geheimnis: die Masken der Toten.
      Von Jürgen Dahlkamp


      Ilja ClemensHendel

      Totenmasken von Baader, Ensslin, Raspe (in der Polizeiakademie Freiburg): Auf alles gespuckt, was heilig war


      Tübinger Bergfriedhof, 19. Oktober 1977, 0.30 Uhr. Leichensache L 250/77: Auf dem stählernen Obduktionstisch lag der tote Terrorist Andreas Baader und starrte Hans Joachim Mallach an. Aufgesetzter Kopfschuss von hinten - auch Baader, der brutalste RAF-Führer, hatte sich Mallach also ans Messer geliefert, und das Messer schnitt nun rasch durch die Haut, bis ins Innerste des Feindes.

      Ein Feind? Gegen Feinde hatte der Mann am Messer im Krieg gekämpft, Russland, Normandie, Ardennen, so einen wie Baader nannte Mallach, wenn er zu Hause über ihn redete, einen "Strolch". Einen, der auf alles gespuckt hatte, was Mallach heilig war. Die Ordnung, den Respekt, das was Mallach meinte, wenn er seinen eigenen Söhnen Wolfgang und Detlef "preußisches Männertum" einimpfte.

      Die Schädelhöhle: Mit der Routine eines Handwerkers hatte der Ordinarius der Tübinger Gerichtsmedizin zuerst Baaders Hirn herausgenommen. Im Gewebe entdeckte er mit seinem Stuttgarter Kollegen Joachim Rauschke eine fingerstarke Rinne, quer durch Kleinhirn, Stammhirn und Mantelkante des rechten Stirnlappens. Da war er, der Schusskanal.

      Vor allem aber hatten ausgerechnet diese mordenden Strolche seiner, Mallachs, Generation einen Krieg vorgeworfen, für den sich damals auch ein junger Hitlerjugend-Führer in Flatow, Westpreußen, so begeistert hatte, dass er sich 1942 freiwillig zur Elitetruppe meldete. Und der sich jetzt, 35 Jahre später, mit einer fast unsichtbaren Narbe am Arm über den toten Baader beugte, links, oben, innen, dort wo sich Hans Joachim Mallach nach dem Krieg die eintätowierten Buchstaben hatte herausschneiden lassen. Seine Blutgruppe - das Erkennungszeichen der SS.

      In dieser Nacht des deutschen Herbstes, vom 18. auf den 19. Oktober 1977, seziert Hans Joachim Mallach sieben Stunden, erst Gudrun Ensslin, dann Baader, dann Jan-Carl Raspe. Er arbeitet zügig, zielstrebig, bis zur Erschöpfung. Nichts verrät einen Gedanken, eine Gesinnung. An diesem Ort, in diesem Moment ist er eine Koryphäe der Gerichtsmedizin, der Obduzent der Roten Armee Fraktion (RAF). Vor einem Jahr Ulrike Meinhof, jetzt Baader, Ensslin, Raspe, drei Jahre später noch Juliane Plambeck und Wolfgang Beer.

      Und hätte einer behauptet, der Professor werde sich hinterher an den drei Leichen zu schaffen machen, werde sich heimlich Totenmasken besorgen, als Trophäe für seinen Panzerschrank, die Zeugen im Raum - darunter auch Otto Schily, damals Ensslins Anwalt, heute Bundesinnenminister - hätten es sich wohl nicht vorstellen können.

      Genau ein Vierteljahrhundert ist seit jener Nacht vergangen, aber erst jetzt reden Wolfgang und Detlef Mallach über ihren im Januar 2001 gestorbenen Vater, der die Spitze der RAF sezierte. Ein "Rachefeldzug der Söhne", sagt die Witwe Dürten Iris Mallach, "die Wahrheit", sagen Wolfgang und Detlef Mallach - eine sehr deutsche Familiengeschichte, das auf jeden Fall.

      Erstmals kommt damit ans Licht, wen der Zufall damals zusammenführte. Dass sich - als Konzentrat einer ganzen Epoche - in diesen sieben Stunden auf dem Tübinger Bergfriedhof der Irrweg der RAF-Terroristen ausgerechnet mit jener Hauptstraße kreuzte, auf der die Vätergeneration aus der Nazi- in die Nachkriegszeit entkommen war. Und dass der Gerichtsmediziner Mallach diesen Zufall noch nutzte, sich illegal ein Souvenir von den toten Terroristen zu nehmen.

      Eine Geschichte von Vätern und Söhnen: Auf dem Tisch lagen die irregegangenen Terrorkinder einer Revolte, die 1967 damit angefangen hatte, dass der Muff von 1000 Jahren hochgeblasen werden sollte. Und über ihren Leichen, mit dem Seziermesser in der Hand, stand ein Professor, der diesen Muff bis zum Oberarm unter dem Talar hatte. Ein Mann, der - so ihre Erinnerung - seinen Sohn Wolfgang einen "Revoluzzer" nannte und seinen Sohn Detlef ein "rotes Schwein".

      Die Geschichte beginnt 1942: Mallach ist 17 Jahre alt, als er sich freiwillig meldet, die Welt zu erobern. Deutschland wird gerade größer und größer, und der Hitlerjunge Hans Joachim will dabei sein, an der richtigen Stelle, bei der Waffen-SS, in der Leibstandarte Adolf Hitler. Doch seine Einheit kommt nicht mal bis Stalingrad, mit einem Granatsplitter in der Rippe, einem abgefrorenen großen Zeh schlägt er sich zu einem Sani-Zug durch, zurück nach Berlin.

      Ist Mallach da schon desillusioniert, fertig mit dem Regime, wie sein Kriegskamerad Erich B. sagt? Oder besitzt er nur den Instinkt, wie man am besten durchkommt? Mallach beschützt nun Adolf Hitler und Martin Bormann, er steht Wache in der Reichskanzlei, ganz nah am Führer.

      Dann kommt die Abkommandierung in den Westen. Mit anderen aus der SS-Leibstandarte soll er die erfahrene Kerntruppe einer neuen Einheit bilden, die später an der Invasionsfront als "Babydivision" berühmt wird: die SS-Panzerdivision "Hitlerjugend", kriegsunerfahrene Hitlerjungen, die von ihren Führern auf den Endsieg eingeschworen und verheizt werden. Mallach ist Unterscharführer beim Regiment 26, 14. Kompanie; auf dem Rückzug rettet er dem angeschossenen Erich B. das Leben, erhält das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Schließlich sitzt er bei Darmstadt in einem amerikanischen Kriegsgefangenenlager, bis er sich mit einer Drahtschere den Weg in ein neues Leben freiknipst.

      Bis hierhin ist er 21, ein junger Mann mit dem Recht der Jugend, Fehler zu machen und diese einzusehen oder gar zu bereuen. Sein Schwager Armin, Assistenzarzt am Stuttgarter Olga-Hospital, schneidet ihm die Blutgruppen-Tätowierung aus dem Oberarm, macht das so, dass er Mallach auch noch auf der anderen Seite ein Loch in den Arm bohrt. So sieht es nach einem Durchschuss aus, wenn der SS-Mann, Parteinummer 9154986, irgendwann mal die Arme heben müsste.

      Sein Kriegskamerad B. und Mallachs zweite Frau Dürten Iris halten das für einen klaren Schnitt. Tausende hätten das so gemacht, weil die Tätowierung nach dem Krieg "unterschiedslos als Zeichen politischer Belastung" gewertet worden sei. Dabei, sagt die Witwe, sei ihr Mann schon im Krieg wegen "weltanschaulicher Lässigkeit" gerügt worden und habe das System "kritisch" gesehen. Nach der Kapitulation habe er nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich abgeschlossen mit den Nazis.

      Nur: So wenig es zu einem Ewiggestrigen passt, dass Mallach nach dem Krieg ein großer Jazzfan wird, so wenig passt es zu einem Demokraten, in welchem Geist er nun - nach deren Schilderung - die beiden Söhne erzieht.

      Wolfgang wird 1957 geboren, Detlef zwei Jahre später; da diente sich der Vater an der Freien Universität in Berlin schon an eine Habilitation heran. Mallach will seine Söhne flink, hart, zäh. Fotos von ihnen klebt er sorgfältig auf Karton und bringt die Seiten mit Wolfgang mehr als zehn Kilometer weit nach Wilmersdorf, zum Buchbinder Hubertus von Hagen. An das Geschäft kann sich der Sohn kaum noch erinnern, umso besser an den Satz des Vaters: "Das war der Hofbuchbinder Adolf Hitlers."

      Von Hagen hatte im Dritten Reich tatsächlich für Hitler Bücher gebunden, dem Reichsmarschall Hermann Göring Passepartouts für Bilder gefertigt. Und so wie ihm wird der Vater nun häufiger Menschen mit braunem Schatten begegnen, Menschen, von denen Detlef und Wolfgang heute sagen: "Die haben sich gerochen wie Wölfe."

      1974 etwa schleppt Mallach seine Söhne im nordhessischen Lippoldsberg in den einschlägigen Buchladen von Holle Grimm, der Mitbegründerin der rechtsextremen "Gesellschaft für freie Publizistik" und Tochter des völkischen Schriftstellers Hans Grimm. Der hessische Verfassungsschutz betrachtet den Laden und den "Klosterhaus-Verlag" von Holle Grimm bis heute als "rechtsextrem". Seinem Sohn Wolfgang kauft Mallach dort das Hauptwerk von Hans Grimm: "Volk ohne Raum".

      Die Söhne empfinden diese siebziger Jahre, als der Vater schon in Tübingen Ordinarius der Gerichtsmedizin ist, als bleierne Zeit, vor allem nach dem Tod der leiblichen Mutter 1973. Immer länger werden die Monologe des Vaters: Die Beatles - sind mit schuld an `68. Rommel, der widerspenstige Wüstenfuchs - ein Verräter. Sebastian Haffner - jüdisch infiltriert. Sohn Detlef - kommunistisch verführt.

      Für Wolfgang und Detlef Mallach steht fest: Ihr Vater hat diese Republik, in der er Karriere machte, verachtet. Aber diejenigen, die sie mit Gewalt verändern wollten, mit Anarchie, mit Terror, die verachtete er noch mehr. Und so zufällig es sein mochte, dass die Toten der RAF auf seinem Tisch landeten, weil sie im nahen Stammheim starben, so sehr nutzte er die Macht, die ihm dieser Zufall bescherte. Er holte sich, was die Söhne einen "Skalp" nennen - die Totenmasken der RAF-Führer.

      Auf dem Tübinger Bergfriedhof sind die Rollen in jener Nacht klar verteilt. Mallach seziert, Rauschke - wiewohl nominell erster Obduzent - diktiert die Ergebnisse auf Band, und das Ergebnis ist: Selbstmord. Tatsächlich gibt es nichts, keinen belastbaren Hinweis, dass Mallach bei diesen drei Obduktionen etwas anderes war als der preußisch korrekte Professor, als den ihn alle im Raum sahen. Keine Bemerkung, wie er sie sich später bei den Söhnen erlaubt haben soll - "jetzt herrscht endlich wieder Ruhe". Und erst recht kein Indiz, dass er getrickst hätte, um aus drei Morden drei Selbstmorde zu machen. Vielleicht hatte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal geplant, die Köpfe der Toten heimlich in Gips zu drücken, für ein Souvenir.

      Aber die Leichen bleiben nach der Obduktion noch einen Tag und eine Nacht bei Mallach, und was dann beginnt, ist ein merkwürdiges, bis heute geheim gehaltenes Defilee der Maskenjäger. An jenem 19. und 20. Oktober werden vermutlich vier Sätze Totenmasken von Baader, Ensslin und Raspe gefertigt. Nur ein Satz, der des Tübinger Künstlers Gerhard Halbritter, entsteht mit Einverständnis eines Angehörigen, Ensslins Vater Helmut. Die restlichen drei sind offenbar Mallachs Werk.

      Um eine Serie bittet Josef Ring, Dezernatsleiter im Stuttgarter Landeskriminalamt (LKA) - ohne Einwilligung der Angehörigen, ohne Auftrag der Staatsanwaltschaft, nur falls das LKA damit irgendwann mal irgendwas anfangen kann. "Mallach hat sie gemacht", sagt Ring heute; jahrelang liegen die Abdrücke in Rings Amtsstube, seit kurzem - bislang ungezeigt - im Fundus für das künftige "Haus der Geschichte Baden-Württemberg" in Stuttgart.

      Auch in der Polizeiakademie Freiburg gibt es ein Tripel der Gesichter des Terrors. Ein Beamter der Soko Baader-Meinhof hat sie dort abgegeben. Auch sie müssen in den Stunden entstanden sein, in denen die Leichen in Mallachs Hand waren.

      Und dann sichert sich Mallach selbst sein Andenken an die RAF. "Da kam wohl die Idee: ,Das machen wir selber`", sagt seine Witwe. Das sind die Abdrücke, die Wolfgang Mallach Anfang der achtziger Jahre sieht, als er seinen Vater im Institut besucht. Der Tresor steht offen, drinnen liegt der RAF-Schatz, und der Vater bekennt, dass er die Abdrücke nicht hätte nehmen dürfen. Heute sind sie verschwunden. "Möglicherweise hat mein Mann sie weggeworfen", spekuliert Dürten Iris Mallach.

      Es muss Mallach schwer gefallen sein, das Antlitz der "Strolche" im Augenblick ihrer größten Niederlage aus der Hand zu geben.

      Seine eigenen Söhne verliert er, ohne dass es ihn sichtbar berührt. Wolfgang bricht mit ihm 1987, da ist er 30, unverheiratet, und die Freundin erwartet ein Kind. Er will einen Termin vereinbaren, damit die Familien sich kennen lernen, sein Vater sagt: "Ein Bastard also." Letzte Worte.

      Detlef bleibt noch fünf Jahre - drei länger, als die letzte Achtung für seinen Vater gereicht hat. Es war im Sommer 1989, der Vater wurde emeritiert und sollte das Bundesverdienstkreuz bekommen. "In meinen 30 Lebensjahren hatte ich 25 Jahre lang nur gehört, dass diese Demokratie Scheiße ist, zum Sterben verurteilt, dass er von diesem Staat nichts haben will. Wenn er wenigstens konsequent ist, dachte ich, dann lehnt er das ab." Doch Hans Joachim Mallach nimmt an.

      Am Tag, als er annimmt, am 29. September 1989, hängt an der Wand in seinem Arbeitszimmer ein gerahmter Spruch, den ihm seine Frau geschenkt hat. "Stünde ich wieder am Anfang, würde ich wieder handeln, wie ich handelte, auch wenn ich wüsste, dass am Ende ein Scheiterhaufen für meinen Flammentod brennt." Ein Satz aus Nürnberg, gefallen am 31. August 1946, aus dem Schlusswort des Angeklagten Rudolf Heß.
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:01:20
      Beitrag Nr. 102 ()
      @Deep Thought ...
      erstklassiger Beitrag. Auf den SPIEGEL ist meistens Verlass.
      Und wieder kocht in mir die Wut auf diesen Mief und Muff der 50er, 60er, 70er Jahre hoch !!
      Die Ewiggestrigen und der geistige Mief und Muff, in dem sie dieses Lang gefangen genommen haben, führen zu solchen Verirrungen wie die der Terroristen ....
      Sorry aber bei Typen wie diesem Mallach kommt mir das Kotzen ! Und er ist nur ein Beispiel für viele.
      Ich danke für die Gnade der späten Geburt !

      technostud
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:03:00
      Beitrag Nr. 103 ()
      tausche Landgegen Lang
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:34:09
      Beitrag Nr. 104 ()
      Soviel ist dir ein Langer wert! :eek:
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 03:28:34
      Beitrag Nr. 105 ()
      @techno technostud: ja mief und muff trifft es genau - genau das war auch eine erkenntnis neulich bei einem gespräch mit einer bekannten, wo wir über diese zeiten diskutiert haben.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 08:47:03
      Beitrag Nr. 106 ()
      Im SPIEGEL (Print) sind die Masken abgebildet ...
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 20:02:40
      Beitrag Nr. 107 ()
      ....exakt so ging es mir beim Lesen des Artikels auch, wie technostud beschreibt. Auch wenn ich die RAF heute sehr viel stärker verachte als verstehe.

      Diese Wut auf diese Leute wie den ehrwürdigen Professor, bigott und ohne Rückgrad, hart gegen andere und nachgiebig zu sich selbst - und dann dieser "Bastard" - man fühlte sich glatt nochmal in diese Zeit versetzt und wußte, wogegen diese Leute gekämpft haben.

      Und nicht zu vergessen: im Gegensatz zu den Später-Geborenen habe ich bei solchen Artikeln auch Gelegenheit, den heute sehr verachteten 68-ern dankbar zu sein. Dankbar, dass solche Typen heute nur noch wenig zu sagen haben. Jedenfalls öffentlich. Wenn Frau Merkel sich durchsetzt, ja bald nicht mal mehr in der CDU..."Bastard" - ich könnte auf sein Grab scheißen, allein für diesen Spruch.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 21:44:11
      Beitrag Nr. 108 ()
      Die NAtur hat uns zur Beseitigung unserer menschlich bedingten , aber nicht von uns lösbaren Probleme wenigstens noch die "biologische Lösung" gelassen:

      Auch die letzten NAzis - sie sterben einfach irgendwann.

      Doch dafür erscheint eine neue generation - besser getarnt, scheinbar ebenso im Mainstream schwimmend wie damals die JETZT verachteten Alten.
      Und diese neue Generation ist heute genauso schwer identifizierbar wie damals die alten es waren.

      Einige könnt Ihr hier im Board live erleben; Sie geben sich mal grün, mal links, mal konservativ - was konstant ist, ist die maximale Opportunistische Art, die Verschlagenheit und die Intriganz.
      Vielleicht ist es einer, der für fortschrittliche Umweltpolitik ist, aber gegen "Sozialschmarotzer"; einer der smart über neue lebensformen plaudert, aber meint, AIDS-Medikamente dürften nicht nach Afrika abgegeben werden; einer, der wie damals einfach nur ein Besitzstandswahrer ist, der für seinen persönlichen Vorteil über leichen geht...

      sie laufen nicht mehr hinter Fahnen her, sie haben nur glatte kanten, aber andere menschen sind ihnen egal....

      ES sind die, die nach den 68ern kamen und ein einziges Programm haben: sich selbst.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 21:49:21
      Beitrag Nr. 109 ()
      Deep Thought: ich bin beeindruckt! Wie wahr.
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 20:04:37
      Beitrag Nr. 110 ()
      ...bisher habe ich in diesem Thread nur gelesen.

      Dank DT melde ich mich jetzt doch zu Wort:

      Du bist das mieseste, infamste Arschloch, was hier bei w:o überhaupt schreibt. Wenn Du glaubst, mich hier mit Altnazis auf eine Stufe stellen zu können, dann beweist Du nur zum wiederholten Male, auf welch primitivem Niveau Du Dich bewegst. Das war´s. Schade um den Thread.
      Und ich bin relativ sicher, dass ich angesichts Nr. 108 dafür nicht gesperrt werde. Einen solchen Vergleich brauche ich mir nicht bieten zu lassen. Aber versuchs ruhig und verbreite dann anschließend, Du hättest es nicht getan...kennt man ja.
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 20:12:21
      Beitrag Nr. 111 ()
      aber xylo....


      wie kann man nur so seine Contenance verlieren...

      ich bin entsetzt....

      Hatte ich denn von DIR gesprochen?

      Wie kommst Du darauf?

      Wieviele Übereinstimmungen mit der beschriebenen Person kannst Du denn bei Dir entdecken?

      ich bin ganz überrascht - was soll das denn, hier jemand als Arschloch und so weiter zu bezeichnen?

      jetzt bin ich aber derart beleidigt, daß ich glatt Hämorrhoiden bekomme....
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 20:19:02
      Beitrag Nr. 112 ()
      Leimruten sind doch die besten Fliegenfänger.....
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 20:23:25
      Beitrag Nr. 113 ()
      @Xylo,

      so richtig gut im Griff hast Du Dich aber auch nicht! Das ist mir schon früher aufgefallen!

      Vielleicht könntest Du Deine Animositäten mit DT in einem eigenen Thread mal endgültig austragen???

      CM
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 20:25:38
      Beitrag Nr. 114 ()
      :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 20:47:55
      Beitrag Nr. 115 ()
      ...CM: nun, ich weiß nicht, was Du dazu sagen würdest, wenn man Dich mit Alt-Nazis auf eine Stufe stellt...irgendwo ist ja wohl eine Grenze.
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 20:50:07
      Beitrag Nr. 116 ()
      ansonsten könnt Ihr jetzt gerne mit dem eigentlichen Thema fortfahren...ich gehöre eigentlich nicht zu denen, die solche "Gefechte" gern über 50 und mehr Postings hinziehen...
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 20:53:29
      Beitrag Nr. 117 ()
      @Xylo,

      ich bin schon mit ALLEM auf eine Stufe gestellt worden, na und???

      Nur wenn mich jemand für einen Palästinenser hält, dann ... :mad::mad::mad:

      CM
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 21:07:05
      Beitrag Nr. 118 ()
      Also, ich verstehe immer noch nicht, wieso sich xylophon aufregt...

      meint er etwa, er gehört zu diesen Menschen????? :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 21:11:56
      Beitrag Nr. 119 ()
      danke, Critical Mick!

      Endlich mal einer, der mich gebührend in Schutz nimmt... ;)

      es tut mir irgendwie echt weh, wenn ich so bösartig angegriffen werde.... ich habe doch auch ein Herz und bin sensibel.... :eek:


      aber, ich sehe das differenziert...

      das schlimmste Wort ist ja "infam" (tut mir auch seeeeehr weh) "Arschloch" ist vermutlich bei xylophon ein Kosewort...

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 21:19:15
      Beitrag Nr. 120 ()
      @DT + Xylo :)

      durch umfangreiche Erfahrungen in einem früheren Leben bin ich Experte in Board-Streitereien geworden!

      Mein Rat: Ignore-Button! Und konsequent dran halten!

      CM
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 21:51:47
      Beitrag Nr. 121 ()
      *seufz*

      xylo hat sich weiterhin nicht im Griff... jetzt sucht er alle thraeds auf und hetzt andere user gegen mich auf... wie peinlich für ihn... :rolleyes:

      WAs hat er nur???? :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:24:35
      Beitrag Nr. 122 ()
      Sag mal, Deep Thought, was ist denn in Dich gefahren?

      Ich habe schon einige Threads von Xylophon gelesen, zufällig auch den, in dem es um die (Nicht-)Verteilung von AIDS-Medikamenten ging, und ebenso einige Postings von ihm, die seine (differenzierte) Sichtweise bzgl. Ausnutzer der sozialen "Hängematte" enthalten.

      Ich weiß also, wer unzweifelhaft gemeint war.

      Dies Posting (#108) ist hinterhältig und infam, und das weißt Du genau!

      Auch die letzten NAzis - sie sterben einfach irgendwann.
      Doch dafür erscheint eine neue generation -


      "Dafür" bedeutet eine kaum verhüllte, jedenfalls intendierte Gleichsetzung. Nicht wahr?

      Einige könnt Ihr hier im Board live erleben; Sie geben sich mal grün, mal links, mal konservativ - was konstant ist, ist die maximale Opportunistische Art, die Verschlagenheit und die Intriganz.
      Vielleicht ist es einer, der für fortschrittliche Umweltpolitik ist, aber gegen "Sozialschmarotzer"; einer der smart über neue lebensformen plaudert, aber meint, AIDS-Medikamente dürften nicht nach Afrika abgegeben werden; einer, der wie damals einfach nur ein Besitzstandswahrer ist, der für seinen persönlichen Vorteil über leichen geht...


      "Vielleicht ist es einer"? Also "vielleicht"? Und dann Dinge schreiben, durch die man ihn genau identifizieren kann, wenn man genügend Äußerungen von ihm kennt? Blödsinn, so schreibt man, wenn man jemanden genau meint.

      Wie gesagt, ich weiß nicht, welcher Deibel Dich beim Schreiben dieses Postings geritten hat; jedenfalls ist es weit unter der Gürtellinie.

      Und CriticalMick, von Dir habe ich auch schon mal bessere Kommentare gelesen!

      *kopfschüttel*, Vicco
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:30:10
      Beitrag Nr. 123 ()
      Xylo,
      eigenartig,ich konnte keinen Namen lesen,Deinen schon gar nicht,es war auch nichts verlinkt,was auf Dich deuten würde.Ich wäre niemals auf die Idee gekommen,dass du gemeint sein könntest!:confused:
      Offensichtlich aber,fühlst Du Dich in einem oder mehreren Punkten derart getroffen,dass Du in dieser völlig deplatzierten Form meintest,reagieren zu müssen.
      Damit outest Du Dich quasi selbst als diese Person,die da m.E. exemplarisch und abstrahiert beschrieben wurde.
      Unterstellen wir trotzdem,DT hätte Dich bei seiner Beschreibung im Hinterkopf gehabt,dann muss ich mich fragen,wie man so dämlich sein kann,Ihn dann in dieser Form selbst noch zu bestätigen!:laugh:
      Traurig,traurig,traurig,Theo Lingen:)
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:31:33
      Beitrag Nr. 124 ()
      :rolleyes: Ich weiß ja nicht was das alles mit diesem Thread zu tun hat,nicht wirklich.:)
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:46:07
      Beitrag Nr. 125 ()
      moin d.t.,
      du sprichst mir aus dem herzen... der artikel übrigens hammerhart. einen dieser superverschlagenen kennen wir ja beide...
      yarkssen
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:47:50
      Beitrag Nr. 126 ()
      @ sky MOD
      ich auch nicht, aber ich habe xylophon die Entgleisung

      der bezeichnung meiner Person als "Miesestes, infamstes Atrschloch, das je bei WO geschrieben hat"

      in meiner unendlichen Großmütigkeit wieder einmal verziehen... ist ja nicht das erste mal....

      er hat sich halt immer wieder einmal nicht im Griff...


      war es Lambsdorff, der Möllemann einmal als "Quartalsirren" bezeichnete?


      hoffentlich hat er keinen verantwortungsvollen beruf, bei dem ihm andere völlig ausgeliefert sind.... und von seinem klaren verstand abhängig sind... das wäre ja entsetzlich.... nicht auszudenken....


      @ wunderlich

      danke für die bestätigung, daß ich xylophon eigentlich nicht gemeint haben kann... wieso hat er auf einen von ihm behaupteten Zusammenhang alle hinweisen wollen?

      rätsel über Rätsel....
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 22:48:01
      Beitrag Nr. 127 ()
      der kommisar fragt immer: wem nützt es?

      wem nützte der tod herrhausens?

      vielleicht sehr viel leichter zu beantworten: wem nützte der der tod rohwedders?

      wem nützte der tod olof palmes und das attentat auf seinen nachfolger carlsson, woraufhin der sofort zurücktrat?

      wem nützte die ermordung des sozialistischen gouverneurs von louisiana, nachdem er die präsidentschaftskandidatur der demokraten erhalten hatte (anschließend wurde es roosewelt)?

      wem nützte die ermordung kennedys, nachdem der die privatveranstaltung fed wieder an den kongreß zurückgeben wollte, wohin sie nach us-verfassung gehört.

      wem nützte der "flugunfall" seines sohnes, nachdem der ein kultblatt für politik und kultur gegründet hatte?

      flieger wissen zwar nicht notwendigerweise wem der "unfall" nützte, - aber was es mit dem unfall auf sich hat: das wissen sie!
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 00:10:51
      Beitrag Nr. 128 ()
      Deep Throat,
      keine Ahnung,aber ich konnte halt erkennen,dass Xylo auf Dein wirklich allgemein gehaltenes Posting völlig,sagen wir,überdehnt bis zerrissen reagiert hat,worauf Du mit ausgesprochen ruhiger Eleganz geantwortet hast,vielleicht auch deswegen,weil Du derartige Unflätigkeiten schon öfter über Dich gehört hast!
      Das härtet ab!:laugh:
      Möglicherweise bist Du ja auch bekennender Buddhist und wolltest Dein Karma für eventuelle Nachgeburten nicht zu sehr belasten.:laugh:
      Wenn der gute Mann jetzt aber tatsächlich marodierend durch die Threads zieht,um die Kohorten hinter sich zu sammeln,begibt er sich vermutlich,wie weiland Freund Napoleon,in grosse Gefahr,mit blauen Zehen den überraschenden Rückzug aus WO´s öden,kalten Weiten antreten zu müssen!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 00:14:01
      Beitrag Nr. 129 ()
      :laugh:
      :laugh:
      :laugh:
      :laugh::laugh:
      :laugh:
      :laugh:
      :laugh::laugh:
      :laugh:
      :laugh:
      :laugh::laugh:
      :laugh:
      :laugh:
      :laugh::laugh:
      :laugh:
      :laugh:
      :laugh::laugh:
      :laugh:
      :laugh:
      :laugh:

      Donnerwetter, wunderlich, du hast eine verdammt gute Menschenkenntnis...
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 00:29:17
      Beitrag Nr. 130 ()
      Ja,ich fürchte das ist so und glaube mir,es ist meistens nicht besonders lustig!:cry:
      Gruss,Siegmund:)
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 00:31:42
      Beitrag Nr. 131 ()
      :laugh:

      Mach xylo doch mal ein Angebot, siegmund....;)
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 00:36:49
      Beitrag Nr. 132 ()
      Geht nicht,ich praktiziere nicht mehr,weil ich eigentlich schon verstorben bin!:laugh:
      RIP,Wunderlich:)
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 08:13:42
      Beitrag Nr. 133 ()
      #108 hat eindeutig auf Xylophon hingewiesen, denn jeder, der den entsprechenden Thread kennt, weiß sofort, daß Deep Thought darauf anspielt. Rainer6767 ist hingegen weniger eindeutig darin zu erkennen. Ich kann verstehen, daß Xylophon über den Beitrag sauer ist. Schade, daß hier solche Umgangsformen herrschen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 09:32:57
      Beitrag Nr. 134 ()
      ... wenn man euch mal wieder einen Abend allein lässt ... tststs

      Vielleicht sollte ich einigen mal meinen Stil und Contenance Thread empfehlen ....

      Im Ernst:
      @DeepThought ... dieser Thread ist nicht als Bühne für persönliche Animositäten gedacht ...
      Auch wenn Du keine Namen genannt hast, Dein Posting aber mehr als eindeutig auf xylophon zeigt, dann ist es starker Tobak, den Du da auffährst ... die Gleichsetzung mit alten Nazis ...
      ... und auch wenn xylophon nicht besonders stilvoll reagiert hat ... so ein direktes Arschloch ist mir dann sympathischer als eine scheinbar versteckte, dermassen harte Attacke !
      Und dann noch die Scheinheiligkeit in den Folgepostings .... eyeyey ....
      Ich bin enttäuscht. Naja. Ich will jetzt auch mal nicht übertreiben ... ;)

      @xylophon ...
      Reiss Dich bitte hier im Thread zusammen.
      Durch einen Privatkrieg zwischen Dir und DT würde dieser meines Erachtens interessante Thread zerstört werden.

      techno technostud ;)
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 10:38:00
      Beitrag Nr. 135 ()
      Klarstellung:

      Jetzt macht einmal halblang! :mad:

      Lest Euch einmal in Ruhe das durch, was ich geschrieben habe, und zwar ohne Voreingenommenheit.

      Es ging hier um die RAF und Alt-Nazis.

      Und ich habe mir erlaubt, auf neuere Entwicklungen hinzuweisen. Es gibt nämlich eine neue Generation von Bürgern dieses Staates, die keine Nazis sind, aber dem Staat auf andere, unauffälligere, aber trotzdem üble Art und Weise Schaden zufügen.

      ich habe keine Namen genannt und ich habe auch keine bestimmten personen gemeint. Die beispiele habe ich zufällig aus meinem Erfahrungsschatz der letzten JAhre genommen.

      Ich habe xylophon mit keinem Wort erwähnt und eine zufällige SAmmlung von Beispielen, die man mathematisch einzeln als "nicht hinreichend" bezeichnen würde, genannt.
      Ich war also am Thema.
      Was den Thraed dann auf Abwege brachte, war die unglaubliche Beleidigungsorgie von xylo, der sofort weiter machte und in anderen Threads Stimmung machte.

      Erst recht nicht habe ich dabei an andere konkrete User gedacht.

      Wenn sich xylophon in seiner eigenen Phantasie als zu dieser Gruppe gehörend einordnet, so ist das allein sein Problem.

      DAß so jemand immer wieder andere hier öffentlich auf das übelste beschimpfen darf und dann auch noch einen auf Opfer macht, ist ein interessantes Phänomen.
      Und es ist auch interessant, daß genau solche Typen wie xylophon auch noch von Euch gehätschelt werden, wenn sie sich bei Euch einschleimen und gleichzeitig nochmals die beleidigungen stolz bekräftigen, ggf. wie jetzt erneut wiederholen.

      Allmählich stinkt es mir , daß xylophon sich seine eigenen gesetze machen kann und nach Lust und LAune herumproleten darf und ihr auch noch solche Primitivlinge in Schutz nehmt.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 11:04:15
      Beitrag Nr. 136 ()
      @D.T. ....
      halblang ist ein gutes Stichwort !

      Hier eine Klarstellung meinerseits: xylophon hat sich bei mir nicht eingeschleimt.
      Ich verteidige ihn ohnehin nicht.

      Du hast also nicht xylophon gemeint. OK. Du hast das jetzt auch mehrfach gepostet. Dann gehe ich ab sofort davon aus und bitte alle das Gewesene nicht weiter zu sezieren ...

      Für mich ist das Thema D.T./xylo damit beendet. Falls für Dich nicht, mach bitte dazu einen eigenen Thread auf.

      An sich finde ich es ja recht interessant den Bogen zur Gesellschaft heute zu spannen.
      Vielleicht könnte man ja da wieder aufsetzen !!


      Grüsse

      techno technostud ;)
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 11:25:42
      Beitrag Nr. 137 ()
      Zu den noch nicht geklärten Bluttaten zählt auch der Mord an Detlev Rohwedder, der am Ostermontag 1991 in seinem Haus im Düsseldorfer Nobelviertel Oberkassel durch das Fenster seines Arbeitszimmers erschossen wurde. Wer die Schüsse abgab, ist nach der Verfolgung von mehr als tausend Spuren immer noch ungewiss. Immerhin haben die Fahnder jetzt mit Hilfe neuer molekulargenetischer Methoden des Bundeskriminalamtes (BKA) herausgefunden, dass der 1993 getötete Wolfgang Grams beteiligt gewesen sein muss. Ein Haar auf einem am Tatort gefundenen Handtuch lenkte den Verdacht auf ihn. :laugh:

      Rätsel gibt auch der Mord an Alfred Herrhausen, dem Chef der Deutschen Bank, auf. Der 59-Jährige fuhr am 30. November 1989 in Bad Homburg auf dem Weg zur Arbeit durch eine Lichtschranke, die eine Bombe zündete. Die gepanzerte Limousine wurde durch die Luft geschleudert. Der Bankier war sofort tot, sein Fahrer Jakob Nix überlebte schwer verletzt. Wer zu den mutmaßlich vier Mitgliedern des RAF-Kommandos »Wolfgang Beer« gehörte, weiß die Bundesanwaltschaft immer noch nicht, will aber »nicht aufgeben«. Der Verdacht gegen den Ex-Studenten Christoph Seidler, der sich 1996 selbst stellte, erwies sich als falsch.«




      © AP
      Zeichnung vom Stammheim-Prozess (21. Mai 1975) - hintere Reihe v.l.: Raspe, Baader, ein Polizist, Meinhof, Ensslin. Vordere Reihe v.l.: Anwälte v. Plottnitz, Becker, Schily


      Tiefe Betroffenheit löste am 10. Oktober 1986 auch der Tod des Spitzendiplomaten Gerold von Braunmühl aus. Der 51-jährige Abteilungsleiter im Auswärtigen Amt und enge Vertraute des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher (FDP) wurde von einer vermummten Person auf offener Straße im Bonner Vorort Ippendorf mit mehreren Schüssen niedergestreckt. Der Täter und ein Komplize flüchteten unerkannt mit einem roten PKW. Wer dem Mord-»Kommando Ingrid Schubert« angehörte, wissen die Fahnder auch heute noch nicht.

      Die »heimtückischen Mörder« wurden nie gefasst
      Wie Herrhausen wurde am 9. Juli 1986 der Siemens-Manager Karl Heinz Beckurts (56) mit einem Bombenanschlag auf sein Fahrzeug ermordet. Die Täter zündeten den in Straßlach bei München an einem Baum deponierten 10-Kilo-Sprengsatz, als das Auto des Managers vorbei fuhr. Der BMW wurde hochgeschleudert, Beckurts starb sofort, sein Fahrer kurze Zeit später. Die »heimtückischen Mörder« - so der damalige Generalbundesanwalt Kurt Rebmann - wurden nie gefasst. Als Täter verdächtigt wurde das RAF-Mitglied Horst-Ludwig Meyer; 1999 wurde der Mann bei einem Schusswechsel mit der Wiener Polizei getötet.:confused:

      Auf der Suche nach den Mördern von Ernst Zimmermann tappen die Fahnder ebenfalls seit vielen Jahren im Dunkeln. Am 1. Februar 1985 hatten sich ein Mann und eine Frau unter einem Vorwand Zugang zum Haus des Vorstandsvorsitzenden der Motoren- und Turbinen-Union (MTU) in Gauting bei München verschafft und den 56-Jährigen mit einem Revolverschuss in den Hinterkopf tödlich verletzt. Laut Rebmann handelte es sich um dieselben Täter, die ein Jahr später Beckurts umbrachten. Horst-Ludwig Meyer soll auch an diesem Verbrechen beteiligt gewesen sein.

      Quelle: "Stern"
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 11:59:16
      Beitrag Nr. 138 ()
      @ technostud

      Ja, dieser bogen zur Neuzeit wird interessant!

      Aber ich habe erste einmal eben einlängeres posting zur Richtigstellung der Fakten beim Einsturz des WTC posten müssen und werde später darauf eingehen.

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 13:03:08
      Beitrag Nr. 139 ()
      137:" Ein Haar auf einem am Tatort gefundenen Handtuch lenkte den Verdacht auf ihn. " :laugh:
      So lächerlich ist das keineswegs. Mit den heutigen Methoden der DNA-Analyse, die es damals noch nicht gab, können eben solche Spuren nachträglich ausgewertet und abgeglichen werden, die man seinerzeit mal vorsorglich aufbewahrt hat. Und sie werden aufbewahrt, bis die Sache endgültig verjährt wäre.
      Und wenn man ein Haar vom Grams am Tatort gefunden hat, dann ist es zumindest erlaubt zu fragen, wieso er denn zufällig da war....

      Und wenn der andere in einer Schießrei mit der Polizei getötet wurde, dann war er zumindest mal bewaffnet und hat auf Polizisten geschossen. Auch das spricht nicht gerade dafür, dass der völlig unschuldig war.


      dann noch zum Bogen zur Gegenwart: sind ein Westerwelle, ein OlafHenkel oder auch ein Schill (alles Leute, die ich nicht besonders schätze, auf die die völlig frei gewählte Beschreibung von DT aber natürlich passt, auch wenn sie hier keine Threads eröffnet haben, sich überwiegend auch nicht zu "alternativen Lebensentwürfen" geäußert haben oder die Grünen favorisieren) wirklich mit "Alt-Nazis" auf eine Stufe zu stellen? Denen nur ihr eigener Vorteil wichtig ist, für den sie über Leichen gehen?? Sind sie eine Gefahr für die Bundesrepublik?
      Oder vertreten sie Auffassungen, die zumindest toleriert werden sollten, auch wenn man ihnen nicht zustimmt??

      Sind eventuell nicht die Gesinnungspolizisten die größere Gefahr, die allen den Mund verbieten wollen, die abweichende Meinungen äußern?
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 21:26:35
      Beitrag Nr. 140 ()
      #137
      1. Rohwedder-Attentat:
      Wozu brauchte Grams ein Handtuch und warum sollte er es liegenlassen? Der Mann war schließlich ein Profi und kein Karnevalsprinz!
      2. Herrhausen Attentat:
      Erinnern wir uns: Obwohl er zu den bestgeschützten, weil stark gefährdeten Personen dieses Landes gehörte, wurde Alfred Herrhausen, damals Sprecher der Deutschen Bank, unweit seines Wohnhauses in Bad Homburg durch einen Sprengstoffanschlag auf seinen gepanzerten Dienstwagen am 30. November 1989, morgens um 8.34 Uhr, brutal ermordet. Die Hintergründe dieses Mordanschlags sind bis heute nicht aufgeklärt.

      Die Täter, so ergaben die Rekonstruktionen der Ermittlungsbehörden, hatten zweimal die streng gesicherte Zufahrtsstraße zum Anwesen Herrhausen mit einer "Baustelle" versehen, um in aller Ruhe Zündkabel verlegen zu können. Beim ersten Mal waren sie von Passanten gestört worden

      Merkwürdig, denn Herrhausen wurde nach dem "Fahndungskonzept 106" bewacht, in dem die Aufmerksamkeit der Fahnder ausdrücklich auf Baustellen an der jeweiligen Wegstrecke der gefährdeten Person gelenkt wird. Recherchen der WDR-Journalisten Wolfgang Landgraeber, Ekkehard Sieker und ihrer damaligen HR-Kollegin Monika Wagener ergaben: das Attentat muss in zeitlichem Zusammenhang mit der Routinekontrolle der Sicherheitsbeamten stattgefunden haben. Dies ergab ein Abgleich der Dienstpläne der Beamten mit dem zeitlichen Verlauf des Mordanschlags. Obwohl bis heute keinerlei Hintergründe dieses Mordanschlags geklärt sind, geben sich die Behörden nur in einem scheinbar sicher: "Die Ermittlungen bieten keine Anhaltspunkte für die Annahme, dass neben der `RAF` andere mögliche Täter für die Tat in Frage kommen", so die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Bundestagsanfrage des Abgeordneten Manfred Such und seiner Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom März 1995.


      3.Für die Attentate "Rohwedder" "Herrhausen" und "Zimmermann" werden Grams und Meyer verantwortlich gemacht, wobei die Faktenlage dünn ist und die Verdächtigen praktischer Weise ins Nirvana geschickt wurden.
      Wo sind denn die Komplizen, die Taten können unmöglich von Einzelpersonen durchgeführt worden sein.

      Alles sehr seltsam!
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 21:38:19
      Beitrag Nr. 141 ()
      Nachtrag:
      Zu Punkt 2. nochmal der Auszug des Postings von user Gatsby2:
      Die entscheidenden Fragen blieben leider offen: Wieso haben "linke" Terroristen ausgerechnet den Mann ermordet, der auf dem IWF Kongress in Berlin eigens nach Kreuzberg gefahren ist um sich "die andere Seite" anzuhören? Und wieso wurde dieser Mann ausgerechnet 2 Wochen nach dem von ihm initiierten Schuldenerlaß für Mexico ermordet? Hatte es wirklich etwas mit der Übernahme von Morgan Grenfell durch die Deutsche Bank zu tun, oder lag es vielleicht daran, daß nach deutschem Recht faule Kredite wertberichtigt werden konnten, während die Mexico-Kredite noch als vollwertig in amerikanischen Büchern standen??


      Angesichts der vielen Ungereimtheiten muß man sich schon mal die Frage stellen:
      Welche Morde hat die RAF zu verantworten und welche u.U eben nicht!
      Die Handtuch-Story war mir übrigens schon damals sehr suspekt, ich habe aber nicht in der Form darüber nachgedacht, wie ich es heute, dank dieses sehr interessanten Threads, tue.
      mfg
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 21:44:31
      Beitrag Nr. 142 ()
      @Cashlover ...
      ... als guter Rechercheur überlässt Du es natürlich dem Leser Schlüsse zu ziehen.
      Dennoch meine Frage: Was denkst Du ?
      Bei Herrhausen ? CIA ?

      technostud
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 21:49:41
      Beitrag Nr. 143 ()
      Rohwedder hatte sich damals viel Achtung verschafft, weil er wohl gegen einen Ausverkauf des Ostens war und ernsthaft rettenswerte Strukturen erhalten, andere restrukturieren lasse wollte.

      Könnte mir Vorstellen, daß das den WinterschlußKÄUFERN auf dem Weltmarkt ein Dorn im Auge war.

      WAs läßt sich leichter besorgen, als ein Handtuch, das man bloß entwenden muss, notfalls nach der Tat....
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 22:06:11
      Beitrag Nr. 144 ()
      Hier das manuskript der redaktion westpol, Sendung im WDR 17.2.98


      Manuskripte der Beiträge



      Rohwedder-Attentat
      Autoren: Werner Czaschke/Clemens Schmidt

      Fast sieben Jahre nach den tödlichen Schüssen haben Westpol-Recherchen ergeben, daß dem Treuhand-Chef nicht nur von der RAF Gefahr drohte. Denn kurz vor seinem Tod war der Manager einer Seilschaft von Ost-West-Embargohändlern auf die Schliche gekommen. Daß ehemalige Stasi-Offiziere einen Anlaß sahen, Rohwedder nach dem Leben zu trachten, das konnte man sich bei der Düsseldorfer Polizei damals nicht vorstellen.

      O-Ton Hans Lisken, ehemaliger Polizeipräsident Düsseldorf:
      "Also nach meiner Erinnerung wurde die Gefahr primär im terroristischen Feld gesehen. Das war damals die große Gefahrenquelle, die wir hier bei der Polizei gesehen haben. An weiteres kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern."

      Rohwedder aber stieß in ein Wespennest alter Stasi-Seilschaften - ohne die Gefahren für sich selbst zu erahnen. Im Sommer `89 wird er als Hoesch-Konzernchef von einer Firmentochter um Hilfe gebeten. Die Firma Fuba hatte einen Vertrag mit der DDR über die Lieferung von Computertechnologie geschlossen. Anfangs geht alles glatt, dann legt sich das Bonner Wirtschaftsministerium quer. "Illegaler Technologietransfer", heißt es. Rohwedder soll vermitteln.

      Er schaut sich das Geschäft genauer an und merkt, daß eine Schweizer Firma dazwischen geschaltet ist. Es handelt sich um die "Intrac", ein -wie man heute weiß- von der DDR gesteuertes Unternehmen. Direktor der Intrac ist ein Schweizer Bürger, der in eingeweihten Kreisen als "Technologie-Beschaffer" bekannt ist: Ottokar Herrmann.

      Rohwedder recherchiert und trifft sich dann mehrfach mit Herrmann, zuletzt 14 Tage vor seinem Tod. Beim letzten Treff kommt es zum Eklat. Rohwedder will die Staatsanwaltschaft einschalten.


      Derweil wußten die bundesdeutschen Nachrichtendienste längst Bescheid - über die Intrac, über Ottokar Herrmann, über Schalck-Golodkowski und über all jene, die Erich Honecker und seiner bankrotten DDR halfen, noch bis 1990 künstlich am Leben zu bleiben. Die bundesdeutschen Geheimdienste waren besser als ihr Ruf.

      Seit Anfang der 80er Jahre kannte der BND das Firmennetz des Alexander Schalck-Golodkowski. 1988 unterrichtet der BND das Bonner Innenministerium in diesem Dossier speziell über die Aktivitäten der Intrac beim illegalen Technologietransfer.

      "Der Schwerpunkt der Beschaffungsaktivitäten liegt eindeutig bei der Firma Intrac in Lugano. Der Direktor ist der Schweizer Staatsbürger Ottokar Herrmann, der einschlägig als Technologie-Beschaffer bekannt ist."

      In Bonn wußte man auch, was mit Personen geschah, die dem Stasi-Firmenimperium gefährlich zu werden drohten. Der westdeutsche Geschäftsmann Uwe Harms hatte sich geweigert, bei illegalen Waffentransporten in die DDR mitzumachen. Seine Leiche wurde in einem Plastiksack gefunden. Der Fall Harms war kein Einzelfall...


      Rohwedder wußte von solchen Stasi-Morden nichts. Seine Kenntnisse über das Stasi-Firmennetz waren lückenhaft. Seine eigene Gefährdung konnte er nicht erahnen. Denn vom Wissen der westdeutschen Nachrichtendienste war er abgeschnitten. Genauso wie die Düsseldorfer Polizei, die für Rohwedders Sicherheit zu sorgen hatte.

      O-Ton Hans Lisken, ehemaliger Polizeipräsident Düsseldorf:
      "Ja, wenn wir es gewußt hätten, ich bitte Sie, natürlich hätten wir alles berücksichtigt. Ich behaupte, wir hätten alles berücksichtigt, was wir hatten. Denn uns lag der Mitbürger Rohwedder persönlich -und ich kannte ihn und seine Familie- uns lagen diese Menschen am Herzen."

      Gewarnt hatte selbst einer, von dem man dies nicht unbedingt erwarten konnte. Mitte 1990 schickt Schalck-Golodkowski einen persönlichen Brief an Bundesinnenminister Schäuble. Von Ottokar Hermann ist da die Rede und von Versuchen, DDR-Staats- und Parteivermögen in die Schweiz zu schaffen, an der Treuhand vorbei, auf Konten der Intrac.
      Genau so etwas will Rohwedder verhindern.


      Zur gleichen Zeit notiert der BND, immer mehr Stasi-Offiziere würden in DDR-Firmen im westlichen Ausland untertauchen. Alles sicherheitsrelevante Informationen, die in Bonn versickern und die Düsseldorfer Polizei nie erreichen.

      O-Ton Hans Lisken, ehemaliger Polizeipräsident Düsseldorf:
      "Ja, wenn der zuständige Geheimdienst das dann dem zuständigen Minister mitteilt, dann ist dieser Minister aufgerufen, das nach seiner Meinung erforderliche zu tun."

      Ohne diese Informationen aus Bonn mußte die Gefährdungsanalyse der Düsseldorfer Polizei lückenhaft bleiben. Der Treuhandchef wurde nur in die zweithöchste Gefährdungsstufe eingruppiert. Niemand weiß, ob sein Tod hätte verhindert werden können. Doch die Verantwortlichkeit für die Sicherheitslücken rund um Rohwedder wird neu zu diskutieren sein.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 22:11:10
      Beitrag Nr. 145 ()
      .


      http://online.wdr.de/online/news/rohwedder_mord/ermittlungsp…


      Warnung vor voreiligen Schlüssen
      Bislang wollten die Bundesanwälte Wolfgang Grams nicht als Tatverdächtigen oder Tatbeteiligten einstufen, sprachen aber von einem "entscheidenden neuen Impuls". Die Sprecherin des Generalbundesanwalts, Frauke-Katrin Scheuten, warnte davor, voreilig auf eine Täterschaft von Grams zu schließen. So sei es denkbar, dass der Attentäter ein Handtuch mit zum Tatort genommen habe, mit dem Grams zuvor in Berührung gekommen sei. Dennoch haben die Fahnder die Hoffnung, mit Hilfe der neuen Untersuchungsmethode weitere ungeklärte RAF-Morde und andere Verbrechen aufzuklären. Eine Arbeitsgruppe im BKA sei dazu eigens mit den RAF-Fällen beschäftigt. In manchen Fällen seien Haarspuren allerdings für vorherige Analysen völlig aufgebraucht worden, sagte ein BKA-Sprecher am Donnerstag.
      Zu den weiteren Schritten bei der Suche nach den Mördern von Rohwedder wollte sich die Bundesanwaltschaft nicht näher äußern. Die Ermittlungen dürften nicht gefährdet werden. Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes warnte vor überzogenen Erwartungen an die neuen kriminaltechnischen Möglichkeiten, über die bislang nur das Bundeskriminalamt verfüge. Nicht jedes an einem Tatort gefundene Haar sei tatrelevant. Ohne eine weitere Eingrenzung reiche ein Haarfund nicht zur Überführung eines Täters aus.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 22:12:09
      Beitrag Nr. 146 ()
      ..."Der Mann war schließlich ein Profi " - war er das? Oder war er ein harmloser Sündenbock, auf den jetzt alles geschoben werden soll. Klar ist jedenfalls, dass beide Verdächtigen seinerzeit vor ihrem Ableben bewaffnet waren und auf Polizisten geschossen haben. Ganz ohne Grund vermutlich nicht, der eine, der sich gestellt hat, lebt ja auch noch und wurde freigelassen. Dies ist kein Staat, in dem man als Unschuldiger allzu lange in Haft bleiben würde, wenn es keine Beweise gibt.

      Zudem eine Frage: nach meiner Erinnerung hat die RAF damals in "befreundeten" Zeitschriften regelmäßig Bekennerschreiben veröffentlichen lassen. Wurden solche auch bei den "strittigen" Morden veröffentlicht??

      Das Argument, Herrhausen sei doch eigentlich noch ganz vernünftig gewesen, lasse ich jedenfalls nicht gelten. Für die RAF, die in einer völlig anderen Welt und Denkweise gelebt haben, waren das nur marginale Unterschiede. Ungefähr wie sie einen zwischen Schmidt und Strauß gemacht hätten. Wer damals gelebt hat, wird wissen, dass es für "normale" Menschen ein sehr großer war, für die RAF wären beide sehr willkommene Ziele gewesen. Schmidt ev. sogar noch willkommener...
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 22:17:05
      Beitrag Nr. 147 ()
      zum Tod von Grams und Meyer:

      1.Grams: Der Terrorist Grams kam zwei Jahre nach dem Rohwedder-Attentat 1993 bei einem Polizeieinsatz auf dem Bahnhof von Bad Kleinen unter umstrittenen Umständen durch Pistolenkugeln ums Leben. Die Bundesanwaltschaft geht von Selbstmord aus, mit dem sich Grams seiner Festnahme entzogen habe.

      (stern)

      2.Meyer:Ex-RAF-Mitglied in Wien erschossen

      Der ehemalige RAF-Angehörige Horst-Ludwig Meyer ist beim Schusswechsel mit der Polizei getötet worden.

      Seine Begleiterin wurde festgenommen. Behörden schließen politischen Hintergrund nicht aus
      Von Ralf Leonhard

      Wien (taz) - Mit Horst-Ludwig Meyer wurde am Mittwoch einer der meistgesuchten Männer Deutschlands in Wien von der Polizei erschossen. Der 43-jährige ehemalige RAF-Angehörige hatte einer Kontrolle Widerstand geleistet und einen Beamten verletzt. Seine Begleiterin Andrea Klump, ebenfalls auf den Fahndungslisten, wurde festgenommen. Über Zweck und Dauer des Aufenthaltes der mutmaßlichen Terroristen in Österreich herrscht noch Unklarheit.

      "Ein schweres Kaliber der deutschen Terrorszene", so der österreichische Innenminister Karl Schlögl, sei der Erschossene gewesen. Meyer wurde die Beteiligung am Mordanschlag auf Siemens-Manager Karl-Heinz Beckurts im November 1986 vorgeworfen.

      Zu verdanken hat die Wiener Exekutive ihren Erfolg dem Anruf einer Frau:laugh:, die Mittwoch früh vor einem Wettbüro in Wien-Donaustadt zwei Verdächtige beobachtet hatte. Offenbar versuchten sie etwas auszukundschaften. Als das Paar von einer Polizeistreife angehalten wurde, soll Meyer die Pistole gezückt haben. Seine Begleiterin holte ein Messer aus der Tasche. Während ihr Kollege per Funk Verstärkung anforderte, versuchte eine Polizistin, die Verdächtigen in Schach zu halten. Die konnten ihr aber die Waffe aus der Hand reißen und versuchten zu entkommen. Die Beamtin hielt darauf einen Motorradfahrer an und nahm auf dem Soziussitz die Verfolgung auf. "Eine eher unübliche Vorgehensweise", wie Polizeisprecher Klaus Schachner später zugab.:laugh: Wenige Straßen weiter wurde Meyer von einer inzwischen herbeigeeilten Sondereinheit gestellt, als er versuchte, ein geparktes Auto zu knacken.

      Laut Polizeibericht eröffnete er das Feuer auf die heraneilenden Beamten und verletzte einen mit zwei Schüssen ins Bein. In unmittelbarer Nähe eines Kindergartens kam es zu einem hitzigen Schusswechsel. Augen- und Ohrenzeugen berichteten von mindestens zehn Schüssen, bevor ein Agent der Sondereinheit "Wega":eek: den Deutschen mit einem gezielten Schuss in die Brust tötete. Andrea Klump warf daraufhin ihr Messer weg und ließ sich festnehmen. Es dauerte mehrere Stunden, bis die Polizei wusste, mit wem sie es zu tun hatte. Beide hatten gefälschte italienische Pässe bei sich. Andrea Klump, die während des ersten Verhörs beharrlich schwieg, konnte erst gestern von Beamten des BKA, die nach Wien geflogen waren, identifiziert werden.

      Was Meyer und Klump in Wien im Schilde führten, ist ebenso wenig bekannt wie ihre Unterkunft. Die ausführliche Einvernahme der Gefangenen hatte zu Redaktionsschluss noch nicht begonnen. Zu klären wird sein, in welche Schlösser die zahlreichen Schlüssel passen, die sichergestellt wurden. Was Umfeld und Bezugspunkte der mutmaßlichen RAF-Mitglieder in Österreich betrifft, tappen die Behörden im Dunkeln.

      taz
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 22:25:33
      Beitrag Nr. 148 ()
      Vom Sprachcode der RAF

      "Über die Grammatik des Terrorismus" titelt das Magazin der SZ vom 11. Mai 2001


      Mord verjährt nicht und Fahnder haben normalerweise einen langen Atem. Aber wer mit Amokläufern um die Wette rennt, kann noch so tüchtig sein, am Ende muss er wegen Seitenstechens aufgeben.

      Seit anderthalb Jahrzehnten mühen sich Dutzende der besten Kriminalisten, der versiertesten Staatsschützer, der gewieftesten Zielfahnder, die dritte Generation der Rote Armee Fraktion (RAF) zu fassen, doch die Jagd nach den Killern führte ins Nichts. Keine Spur nach Irgendwo und noch immer sind die Morde an sechs Männern nicht aufgeklärt:


      ¦ Ernst Zimmermann, Chef des Rüstungsunternehmens MTU, erschossen am 1. Februar 1985.

      ¦ Karl Heinz Beckurts, Siemens-Manager, und sein Fahrer Eckhart Groppler, in die Luft gesprengt am 9. Juli 1986.

      ¦ Gerold von Braunmühl, Beamter im Auswärtigen Amt, erschossen am 10. Oktober 1986.

      ¦ Alfred Herrhausen,Vorstandssprecher der Deutschen Bank, in die Luft gesprengt am 30. November 1989.

      ¦ Detlev Karsten Rohwedder, Treuhandchef, erschossen am 1. April 1991.


      An den Tatorten konnten ein paar Beweismittel sichergestellt werden, aber sie brachten niemanden weiter: Überreste einer elektronischen Sprengfalle wie bei dem Attentat auf Herrhausen in Bad Homburg oder ein paar Patronenhülsen und ein olivgrüner Feldstecher Marke Ultra, der gegenüber von Rohwedders Haus am Düsseldorfer Kaiser-Friedrich-Ring gefunden wurde.

      Trotz ungeheuren Aufwands haben die Fahnder nicht viel über die Organisation herausgefunden. Auch über die Abfolge der »Generationen« besteht keine Einigkeit. Die erste Generation, die den Namen Rote Armee Fraktion benutzte, so viel steht fest, waren 1971 die Gründer der Gruppe, darunter Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin. Die führenden Mitglieder waren bis 1974 allesamt gefasst, erschossen oder bei Hungerstreik-Aktionen gestorben. Zur zweiten Generation zählen die RAF-Chronisten unter anderem die Besetzer der deutschen Botschaft in Stockholm 1975 und die Entführer des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer 1977. Zur dritten Generation zählen je nach Standpunkt des Betrachters alle Mitglieder der Rote Armee Fraktion nach 1984 (damals wurden in einer Frankfurter Wohnung sechs von ihnen auf einen Schlag festgenommen) - oder aber alle bis zur Selbstauflösung der Gruppe 14 Jahre später. Von einer "vierten Generation" der RAF spricht unter anderem der Ex-Chef des Bundeskriminalamts Horst Herold. Er will deutlich machen, dass die Autoren der Schlusserklärung vom März 1998 mit den ursprünglichen Zielen der marxistisch orientierten Ur-RAF nicht mehr viel gemein hatten und bezeichnet sie als »Nachhut, die Vorhut sein will«.

      Ob nun dritte oder vierte Generation, die Mitglieder der letzten RAF-Kommandos gingen stets absolut konspirativ ans Werk. Um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen versiegelten sie ihre Handflächen mit Wundspray und stellten vor Anschlägen aufwändige Sicherheitsanalysen an. 1996 verhöhnten sie Polizei und Justiz: "Sie wissen nicht viel über uns, sie haben nie wirklich durchgeblickt". Der Staatsschutz habe eine »künstliche Wirklichkeit aufgebaut«.

      Warum aber sind die Terroristen nicht zu packen und warum hatten die Verdächtigen, die sich stellten oder gestellt wurden, am Ende doch nichts mit der RAF zu tun? Ist die letzte Generation dieser kriminellen Vereinigung ein Gespenst, eine Erfindung westlicher Geheimdienste oder benutzten wie 1992 in einem Buch mit dem Titel Das RAF-Phantom kühn gemutmaßt wurde »Feinde außerhalb der Linken, innerhalb des Systems des großen Gelds im In- und Ausland« den Namen RAF als Tarnung?


      Wenn Mythen wuchern, sprießen viele Theorien, wenn sie noch so unsinnig sind.

      Dass hinter den Morden, trotz allem Geraune die RAF steckte, haben die Täter in Bekennerschreiben mit der Sorgfalt deutscher Notare selbst beurkundet. Auf diese Mörder war Verlass. Sie frankierten ihre Post immer mit Briefmarken, die Frauenmotive zeigten; bei den fiktiven Absenderangaben war der Vorname stets abgekürzt und die Tarnaddresse hatte grundsätzlich mit Bäumen zu tun: Platanen- oder Tannenstraße etwa.

      Als Stempel verwendeten die Terroristen entweder den roten fünfzackigen Stern mit den weißen Großbuchstaben RAF auf schwarzer Maschinenpistole oder sie nahmen das kleinere Emblem: das mit dem rot umrandeten weißen, fünfzackigen Stern und den weißen RAF-Lettern auf dem Hintergrund einer roten Maschinenpistole. Bei allen Erklärungen seit 1986 wurde nur Papier mit dem Wasserzeichen "Römerturm Klanghart" verwendet. Die Ermittler gehen davon aus, dass die RAF Mitte der achtziger Jahre eigens einen Papiervorrat für ihre wichtigeren Schreiben angelegt hat.

      Doch außer der Erkenntnis, dass überall RAF draufsteht - mit korrektem Emblem und ordentlichem Wasserzeichen -, auch ein echter RAF-Text drin ist, hilft das den Fahndern nicht weiter. Dabei haben sie wirklich nichts unversucht gelassen, mehr über die Mörderbande zu erfahren. Doch außer Erklärungen, Pamphleten, Grundsatzpapieren hatten sie nicht viel, woran sie sich halten konnten.


      Also speisten Experten des Kölner Bundesamtes für Verfassungsschutz rund 16 000 Texte aus der militanten linken Szene in ein Computerprogramm ein, das den Titel Gewaltliteratur-Informationssystem trägt, abgekürzt GLINS. Jedes Papier wurde sorgfältig analysiert. Wer die streng vertraulichen Analysen der Beamten liest, kann den Eindruck gewinnen, dass sich Angehörige einer längst untergegangenen Kultur mühten, die Sprache der Dadaisten zu verstehen.

      Denn wenn die RAF ihren Hass auf fast alle ausspie, stürzten Begriffe, Kausalitäten und Formen wild durcheinander. Auf der Suche nach einem höheren Sinn offenbarte sich den Fahndern zumeist nur tiefe Sinnlosigkeit - dennoch versuchten sie, den Wirrwarr igendwie zu ordnen.

      Warum sind - Parolen, Zwischenüberschriften und Hervorhebungen ausgenommen - 25 der dreißig RAF-Erklärungen seit 1984 stur in Kleinschreibung verfasst? Und weshalb gebrauchte die RAF in den restlichen fünf Erklärungen die Groß- und Kleinschreibung korrekt?

      An zwei Fundstellen, 1992 und 1998, taucht das Substantiv »Vereinzelung« zusammen mit dem Begriff »Einsamkeit« auf. Könnte das eine Spur sein? An sieben Stellen findet sich die Redensart »weltweite Umbrüche« während in einer Erklärung von November 1996 der Begriff »Epochenbruch« steht. Besteht da ein Zusammenhang?

      Zu den in der Schlusserklärung von 1998 festgestellten Formulierungen »sinnentleerend« beziehungsweise »Sinnleere« fanden die Sprachfahnder in einer RAF-Erklärung aus dem Jahre 1992 die Entsprechung »sinnentleert«.

      Die Vokabel »Zerfallsprozess« wurde von den so genannten Illegalen der RAF inflationär verwendet, mindestens 52-mal. Aber auch diese Erkenntnis hilft nicht weiter. »Menschenfeindlich« wurde gern in Kombination mit dem Wort »Projekt« gebraucht. Im Zusammenhang mit »Krieg« kam oft »Barbarei « vor - wenig originell.

      Auch wem es gelingt, die Sprache zu beherrschen, kann damit noch nicht die Welt retten, aber warum muss man so schlecht schreiben wie die untergetauchten Autoren der Rote Armee Fraktion (RAF)? In der Orthografie waren die Extremisten keineswegs extrem bewandert. Wenn sie in ihren Pamphleten »Reflexion« schreiben wollten, langte es nur zur »Reflektion«, die »Bourgeoisie« geriet zur »Bourgoisie«, bei »verselbstständigen« rutschte ihnen regelmäßig ein »st« zu viel in die Feder (heute korrekt). Die RAF schrieb wie von Sinnen seitenlange Erklärungen und dicke Strategiepapiere, aber wenn es für Terroristen Noten gäbe, müssten sie im Fach Deutsch mit dem Schlimmsten rechnen.

      »Besonders auffällig« sei, so heißt es in einer 38-seitigen Analyse des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), dass in der Erklärung vom März 1998 viermal falsch »Vorraussetzung« stand und nur einmal korrekt »Voraussetzung«. »Dieses Phänomen«, so das Bundesamt, sei »ebenfalls in der RAF-Erklärung vom 6. März 1994 festgestellt worden«. Auch mit Einzahl und Mehrzahl tat sich die Bande auffällig schwer. »Fehler im Numerus bei Subjekt/Prädikat« resignierten die Fahnder, »sind in RAF-Erklärungen recht häufig.« Wendungen wie: »Auch Ausgrenzung und Verfolgung ... ist hier und anderswo alltäglich« oder »Die RAF ging... davon aus, dass der sozialrevolutionäre Ansatz... enthalten seien« sind ein Beweis für die »fehlende Kongruenz« der RAF-Grammatik, meinen die Analytiker beim Verfassungsschutz.

      Die Welt ist schlecht, und wenn die Daseinsfrage derart voluminös beantwortet wird wie in den RAF-Papieren, kommt es auf Kleinigkeiten wie Rechtschreibung und Satzbau nicht mehr an. Vermutlich, so die Exegese der Ermittler, hat zuletzt ein aus »mindestens drei unterschiedlichen Strukturen« bestehendes Redaktionskollektiv fehlerhaft gegen den Zeitgeist angeschrieben.

      Gerügt wurde von den Beamten auch ` dass die Autoren »existenziell« statt »existentiell« schrieben. Da aber war die RAF ausnahmsweise einmal auf der Höhe der Zeit. Nach der neuen Rechtschreibung ist »existenziell« korrekt.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 22:33:51
      Beitrag Nr. 149 ()
      #146
      Klar ist jedenfalls, dass beide Verdächtigen seinerzeit vor ihrem Ableben bewaffnet waren und auf Polizisten geschossen haben.

      Gar nix ist klar!!Die Bundesanwaltschaft geht von Selbstmord aus

      Es gab weder in Bad Kleinen noch in Östereich Zeugen, außer den involvierten "Polizisten"!

      Mal ne Frage, Xylo:
      Wie erklärst du es dir, daß bei der Überführung/Liquidation von Meyer in Östereich, binnen kürzester Zeit, eine Spezialeinheit der Östereichischen Cops (Wega) vor Ort waren,
      obwohl sie, (die Cops), zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht davon ausgehen konnten, daß es sich hier um Terroristen handelt?
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 22:46:23
      Beitrag Nr. 150 ()
      #142
      techno,
      ich habe wirklich keine Ahnung!

      Bei Rohwedder gab`s ja mal die Vermutung, alte Stasiseilschaften....
      keine Ahnung!

      Fest steht für mich nur, daß die Umstände unter denen Grams und Meyer zu Tode gekommen sind, sehr merkwürdig sind.

      Man muß sich das mal überlegen:
      Vor einem Wettbüro in Wien-Donaustadt macht eine Frau die Beobachtung, daß da 2 verdächtige Gestalten "was auskundschaften wollen"!:laugh:
      Das hört sich dermaßen fantasielos konstruiert an, daß kann nur einem Beamten eingefallen sein! :D
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 22:58:24
      Beitrag Nr. 151 ()
      #148
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 23:19:38
      Beitrag Nr. 152 ()
      Die bürgerlichen Medien sprechen davon, daß Horst und Andrea bereits im Juli
      1999 aufgefallen sein sollen, und von einem "Anrainer" (Kurier), bzw. einer
      "Anrainerin" (Standard) beobachtet und fotografiert worden seien.:D Beide
      wären scheinbar dadurch aufgefallen, daß sie mit "Kappen und Sonnenbrillen"
      (Kurier) bekleidet herumspazierten. Unverständlich bleibt, wieso Menschen,
      die im heißen Sommermonat Juli mit Sonnenbrille und Schildkappe bekleidet
      auffallen sollen.:D

      Quelle: ainfos
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 23:38:50
      Beitrag Nr. 153 ()
      Ich weiss nicht, ob man Verschwörungstheorien bemühen muß, um das Phänomen der 3./4. Generation zu erklären.
      Über das Pendant zur RAF, die Revolutionären Zellen (RZ) wussten die Staatsschützer über 20 Jahre lang ungefähr genausoviel wie über die 3.Generation, also nichts. Mehr oder weniger zufällig stolperten sie dann über ein Mitglied und konnten die extrem klandestine Gruppe ausheben (die zu dem Zeitpunkt allerdings schon lang nicht mehr aktiv war).

      P.S.: Just heute ist übrigens der 25.Jahrestag des letalen Endes der 1.Generation.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 23:44:58
      Beitrag Nr. 154 ()
      Zum Phänomen Terrorismus und RAF allgemein noch etwas aus der SZ von heute:

      Der kalte Schmerz

      Warum die RAF der Politik so wenig zu sagen hat




      Er war ein harter Brocken für die Gefängniswärter. Sergej Netschajew, fanatischer Revolutionär, Terrorist und Gelegenheitsmörder, wurde 1872 mit 25 Jahren in ein russisches Gefängnis gesperrt, doch in Wahrheit war nicht er, sondern waren seine Bewacher ihm ausgeliefert. So flammend war seine Rede und so zwingend sein Wille, dass ihn die ungebildeten Soldaten bald nur noch „unseren Adler“ nannten und für ihn Geheimtreffen organisierten, bis sie, einen Zarenmord später, aufflogen. Ihr Verführer war der Vater des modernen Terrorismus, der mit seinem „Katechismus“ einen Ur-Text des gewaltsamen politischen Umsturzes verfasst hatte, Lenin und Horst Mahler beeinflusste und Dostojewski zur Figur des Werchowenskij in den „Dämonen“ inspirierte.

      Netschajew hätte das Ende des Deutschen Herbstes bedauert. Die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“, die selbst in RAF-Kreisen umstritten war und heute vor 25 Jahren beendet wurde, die Ermordung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer einen Tag später, das alles entsprach seinem Programm: Betrug und Erpressung, den Mord an Unschuldigen und sogar Selbstmord hielt er für sittlich geboten, um „Leid und Not des Volkes zu steigern, damit es schließlich zu einem allgemeinen Aufstand getrieben wird.“ Das war, zumindest strategisch, das Prinzip der „Stadtguerilla“ in nuce.

      Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe und Irmgard Möller waren ebenfalls harte Brocken für die Beamten im siebten Stock von Stammheim, allerdings aus gegenteiligen Gründen: „Wir sagen, der Typ in Uniform ist ein Schwein, das ist kein Mensch“, hatte die RAF-Ideologin Ulrike Meinhof verkündet:„Es ist falsch, überhaupt mit diesen Leuten zu reden, und natürlich kann geschossen werden.“

      In Baader-Latschen

      Der Deutsche Herbst hat keinen Dostojewski inspiriert, doch heute, ein Vierteljahrhundert, nachdem Baader, Ensslin und Raspe in Stammheim starben, führt die RAF ein zusehends unbeschwerteres Nachleben, das auf den ersten Blick im Widerspruch zu ihrem abrupten Ende steht und sich als Jubiläumseuphorie kaum erklären lässt. Neben der bis heute anhaltenden Auseinandersetzung in der Kunst (siehe nebenstehenden Artikel) erleben wir einen RAF-Retro-Boom, der in Baader-Latschen und Revoluzzer-Leibchen daherkommt und den Vorschlag einer Berliner Zeitschrift für ein RAF-Musical oder eine Meinhof-Satire nur logisch erscheinen lässt.

      Doch nicht einmal die rosige Verklärung des ehemaligen „Staatsfeindes Nr. 1“ in Christopher Roths Film „Baader“ entfacht eine Debatte, und diese Gleichmut lässt sich mit der Hornhaut auf der Seele der Konsumenten, die einer kalkulierten Provokation die Empörung verweigern, kaum erklären. Vielmehr zeigt sich gerade in den schwächsten Werken, wie stark sich die Bilder des „Deutschen Herbstes“ von der tatsächlichen Krise gelöst haben, wie vollständig die Erinnerung ihren politischen Gehalt eingebüßt hat, in welch tiefe Sedimente der Oktober 1977 eingesunken ist. Legt man Charles S. Maiers Unterscheidung der Erinnerung in ein „heißes“ und ein „kaltes Gedächtnis“ zugrunde, wonach die erste Kategorie sich durch das Gefühl einer unauslöschlichen Tragödie, eine längere emotionale Halbwertzeit und einen streng kontrollierten Diskurs auszeichnet, so lautet die Diagnose: Das Gedächtnis des Deutschen Herbstes ist so kalt wie Deutschland im Herbst 2002.

      Dieser Temperatursturz ereignete sich lange, bevor die RAF 1998 mit der Auflösungserklärung ihr Scheitern eingestand. Die Morde an Zimmermann, Braunmühl, Herrhausen, Rohwedder – nie aufgeklärt und der RAF nie zweifelsfrei nachgewiesen – wirkten seltsam epiloghaft, als hätten sich die Attentäter auf schreckliche Art im Datum geirrt; während sich ehemalige Terroristen in der DDR ihre spät eingestandenen Reihenhaus-Träume erfüllten, blieb das Bewusstsein eines tödlichen Linksradikalismus’ vor allem in der konservativen Presse lebendig. Auch der 11. September hat keine neue Debatte entfacht. In seinem soeben erschienenen Buch „Vom Deutschen Herbst zum 11. September“ (Konkret Literatur Verlag) seziert Oliver Tolmein zwar einen naiv- apokalyptischen Antiamerikanismus der RAF, der gewiss den Beifall der Al-Qaida finden würde, doch alles Ringen um Parallelen – bürgerlicher Hintergrund, beste Kontakte in den arabischen Raum – zeigt lediglich, dass der Titel blanker Unsinn ist: Vom Deutschen Herbst führt kein Weg zum 11. September.

      Jede Stunde einen

      Dabei besaß der Oktober 1977 alles, was ein politisches Trauma braucht. Zugegeben, inzwischen hat man einen kühleren Blick auf den vermeintlich drohenden Zusammenbruch von Recht und Demokratie, inzwischen weiß man, wie unwahrscheinlich es war, dass die Bundesrepublik im Kugelhagel ihre demokratische Tarnung würde fallen lassen und sich endlich als der lupenreiner Nazi-Folgestaat entpuppen würde, als der sie die RAF stets gezeichnet hatte. Der Abgrund, in den das Land blickte, scheint aus heutiger Sicht nicht mehr so tief.

      Und doch sind nicht nur viele der damaligen Gesetze in Kraft, sondern ein paar neue Anti-Terror-Gesetze dazu, ohne dass sich nennenswerter Widerstand regt; noch sind wichtige Akten wie die Abhörprotokolle aus Stammheim oder die Aufzeichnungen des Krisenstabs nicht zugänglich, sind Ermittlungspannen, Widersprüche und brennende Fragen nicht geklärt. Durfte Bundeskanzler Helmut Schmidt das Leben Hanns-Martin Schleyers opfern, um den Staat zu retten? Musste er es überhaupt? Wie ernst nahm der Krisenstab den Vorschlag des offenbar ziemlich derangierten CSU-Chefs Franz-Josef Strauß, die Gefangenen in Stammheim nacheinander zu exekutieren – „jede Stunde einen“ – und so Schleyer freizupressen? Wer ist verantwortlich dafür, dass das Bundeskriminalamt trotz früher Hinweise nie die Spur zur Wohnung am Renngraben in Erftstadt-Liblar aufnahm, wo Schleyer festgehalten und mit Babynahrung gefüttert wurde? Der Deutsche Herbst hat die Frage nach dem Verhältnis des Einzelnen zum Staat so beunruhigend gestellt, dass sie bis heute virulent sein könnte. Aber sie ist es nicht. Im Gegenteil.

      Das Jahr 1977 wird oft als Purgatorium beschrieben: Die obsessive Verklammerung der RAF in die NS-Vergangenheit, die in ihrer Metaphorik auf absurde Weise emporkroch (Boock zur Planung der Schleyer-Entführung: „Das war unsere Wannsee-Konferenz“) hat sich, in dieser Lesart, in einer Explosion ent laden, einem „Showdown“, wie es die Berliner Historikerin Dorothea Hauser ausdrückt – stellvertretend für das ganze Land, könnte man hinzufügen. Und danach herrschte Totenstille.

      Tatsächlich aber gibt es für die inzwischen bis in die Linke reichende Abgeklärtheit im Umgang mit dem linksradikalen Erbe wohl einen weiteren Grund. Im Oktober 1977 besiegte die Bundesrepublik die RAF zweifach, einmal strategisch – denn auch wenn die Hydra fortlebte, ihrer besten Köpfe war sie beraubt. Der entscheidende Sieg aber war der politische, denn der linke Terrorismus erreichte das Gegenteil dessen, was er anstrebte: Die Bundesrepublik war im Frühling nach dem bleiernen Oktober stabiler und selbstbewusster als je zuvor. Der Terror hatte die Menschen dem Staat nähergebracht. Eine Umfrage 1978 ergab, dass die Deutschen die demokratische Ordnung in ihrem Land so stark vertrauten wie die Bürger keines anderen Landes in Europa.

      SONJA ZEKRI

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      Avatar
      schrieb am 17.10.02 23:49:18
      Beitrag Nr. 155 ()
      Und noch etwas, um eine Legende zu demontieren, die auch in diesem Board gern bemüht wird (wiederum SZ von heute)

      Otto, jetzt werden Sie berühmt

      Noch immer wird behauptet, Otto Schily habe als Anwalt von Gudrun Ensslin einen Kassiber geschmuggelt: Uwe Wesel, der ihn 1972/73 vertrat, hat damals recherchiert, wie es wirklich war




      Sie hat dann ihre Haut abgestreift, die lederne, etwas unförmige, die rabiat an ihr hatte wirken sollen. Und diese Haut hat sie einfach liegen gelassen, inmitten von anderen Schalen und Schutzhüllen.

      Zusammen mit ihrer Lederjacke hatte Gudrun Ensslin aber auch ihre Waffe in der Hamburger Boutique vergessen: ihre Pistole, die sich in der Jackentasche befand und die von der Besitzerin des Ladens gefunden wurde, kaum dass die unentschlossene Kundin das Geschäft verlassen hatte. Die Besitzerin hat die Polizei gerufen. Die Schlange war gefasst.

      Uwe Wesel, Rechtsprofessor und damals Vizepräsident der Freien Universität Berlin, vermutet hinter dieser selbstvergessenen Schlampigkeit der Gudrun Ensslin eine Absicht: Sie habe es, sagt er, darauf angelegt, verhaftet zu werden.

      Als Professor, der zudem einige wenige Jahre zu alt war, um ein Achtundsechziger zu sein, hat Wesel als teilnehmender Zuschauer miterlebt, wie die APO tobte und zerfiel und wie dann – Dank der tätigen Mithilfe eines auf Deeskalation nicht bedachten Staates – die RAF entstand. An der Geschichte, die sich da entspann, ist Wesel selbst hier und da beteiligt gewesen. Eines Sonntag Abends im Juni 1972 zum Beispiel stand ein aufgelöster, bleicher Otto Schily bei ihm in der Tür: „Uwe, Sie müssen mich vertreten“, habe Schily gesagt, „ich werde wahrscheinlich morgen verhaftet.“

      Bis zum heutigen Tag gibt es Leute, die behaupten, Otto Schily, der Strafverteidiger von Gudrun Ensslin, habe seiner Mandantin dabei geholfen, einen Kassiber zu Ulrike Meinhof zu schmuggeln.

      Noch bevor die Vollzugsbeamtinnen überhaupt alle einvernommen und vereidigt waren, die zu Gudrun Ensslin Zutritt hatten, stand das für die Ermittlungsrichter am Bundesgericht und die Bundesanwaltschaft so gut wie fest: Sie legten es darauf an, den exzellenten Anwalt loszuwerden. So sah das sehr bald die Berliner Anwaltskammer, und so sah das an jenem Sonntag Abend auch Uwe Wesel. Als Lehrer der Jurisprudenz an einer deutschen Hochschule durfte er als Verteidiger vor Gericht fungieren. Wesel glaubt, es möge nicht zuletzt Schilys Sinn für Dekorum gewesen sein, der ihn bewog, sich einen Hochschulprofessor als Rechtsbeistand zu wählen.

      Ungleich waren die Vorstellungen, die beide Herren an jenem Abend von der Zukunft hatten: „Otto sah sich am Ende seiner Karriere“, erzählt Wesel. Er selbst hingegen, der als Vizepräsident der Universität auch schon angeeckt war, beschied den bangen Freund verwegen: „Otto, jetzt werden Sie berühmt.“

      Es gibt Geschichten, die gewinnen mit der Zeit an Kontur – der Deutsche Herbst war so reich an juristischen Possen, dass noch nicht jede trübe Episode ausgefischt werden konnte. Auch deshalb hat Uwe Wesel die Geschichte vom Kassiber bisher nicht erzählt.

      Das Ermittlungsverfahren gegen Otto Schily „wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung“ erbrachte nichts und war umgehend beendet. Selbst die befürchtete Durchsuchung von Schilys Büro unterblieb. Später sollte sich zeigen, warum: Gudrun Ensslin hatte keine Schreibmaschine in ihrer Zelle, anstatt nun aber das Gerät, auf dem das Papier abgetippt worden war, in Schilys Büro zu suchen, ließen die Ermittler sich von allen Gerichten des Landes Schriftsätze von Otto Schily geben: Es fanden sich jedoch keine Typen darunter, die zu denen des Kassibers passten.

      28 Imperativ-Konstruktionen

      Derweil war Schily – per Beschluss vom 17. Juni 1972 und ohne auch nur angehört zu werden – von der Verteidigung Gudrun Ensslins ausgeschlossen worden. Dagegen legten er und Wesel beim 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofes Beschwerde ein, die jedoch abgelehnt wurde. Also wandten sie sich an das Bundesverfassungsgericht: Der Ausschluss eines Verteidigers ist ein Eingriff in die Berufsfreiheit, dafür braucht man eine gesetzliche Grundlage, die gab es damals noch nicht. Gleichzeitig versuchte Wesel herauszufinden, was es mit dem Kassiber auf sich hatte, von dem er zunächst annahm, er sei vom BKA gefälscht und Ulrike Meinhof untergejubelt worden.

      Wesel zog einen Linguisten zu Rat: Die engbeschriebenen Schreibmaschinenseiten des verschlüsselten Kassibers, so befand dieser, seien von einem „unglaublich gewandten Geist“ abgefasst worden. Da hieß es zum Beispiel: „2 Monate, in denen ihr nichts tut als die Struktur reparieren mit d. Kleinen und d. Ehemann wäre schon 1 Schritt, ein guter, Zelte stabilisieren mit größter Mühe und Sorgfalt, nicht locker lassen, bei den Mietern, verlangen, kontrollieren.“ So geht es fort: Der Text enthält 78 Befehle; mit vier Ausnahmen sind diese indes allesamt indirekt formuliert. 28 verschiedene Imperativ-Konstruktionen hat der Linguist damals gefunden. Eine Fälschung, schloss er, wäre sehr viel stereotyper ausgefallen. Schilys Mandantin, die intelligente Pastorentochter, müsse die Autorin sein.

      Das war nichts, was Wesel hätte helfen können. Er suchte also weiter. Über einen in Essen ansässigen Strafverteidiger nahm er Kontakt auf zu Kennern der Szene in dem Essener Frauengefängnis, wo Gudrun Ensslin damals einsaß.

      Eine Justizvollzugsanstalt, sagt Wesel, „ist ein ganz enger, kleiner Biotop, wo jeder alles weiß“. Zutritt zu den Zellen der Gefangenen hatten, wie sich zeigte, nicht nur die Vollzugsbeamtinnen (die natürlich allesamt längst ausgesagt hatten, mit dem Kassiber nichts zu tun zu haben). So gab es beispielsweise einen Wirtschaftskriminellen, der in der Anstalt elektrische Arbeiten verrichtet hatte und den Gefangenen „gegen irgendwelche Gefälligkeiten“, die Wesel als „sehr zweideutig“ beschrieben wurden, hier und da behilflich gewesen war.

      Mittels dieses Mannes (der dann „gar keinen so schlechten Eindruck“ gemacht habe) und dank des Essener Anwalts gelang es Wesel, der Reise des Kassibers auf die Spur zu kommen: Sie führte ihn bis zu einer Gärtnerei in der Nähe von Essen, wo offenbar ein Sympathisant der RAF beschäftigt war. Allmählich schienen die Recherchen sich zu einem Bild zu fügen: Ein Gärtner musste den Kassiber von Gudrun Ensslin abgeschrieben haben. So erklärten sich auch die vielen Tippfehler, „Symphatisanten“ etwa. Später waren Wesel und der hilfreiche Essener Anwalt sich einig: Keine vier Tage länger, und sie hätten gewusst, wer den Kassiber aus dem Gefängnis zu der Gärtnerei gebracht hatte.

      Aber da wurden sie geheißen, die Recherche abzubrechen: Otto Schily wandte sich gegen eine Fortsetzung der Untersuchung: Man möge sich lieber auf das demnächst erwartete Urteil des Bundesverfassungsgerichts verlassen. „Schily wollte die Aufdeckung nicht“, sagt Wesel: Damit hätte man nicht nur die Kalfaktorin oder Aufseherin mit hineingezogen, die den Kassiber weitergeschmuggelt hatte, es wäre auch ein Indiz dafür gewesen, dass Gudrun Ensslin noch vom Gefängnis aus als Chefin der RAF auftrat. Wollte Schily seiner Mandantin nicht schweren Schaden zufügen, musste er sich auf andere Weise das Recht erstreiten, weiterhin ihr Verteidiger zu sein.

      Bereits im Februar 1973 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, und zwar nach rein formalen Gesichtspunkten. Die Strafprozessordnung, so erklärte das Gericht, bot keine Grundlage dafür, einen Verteidiger auszuschließen, der im Verdacht stand, die Straftaten seines Mandanten zu unterstützen. De facto war das zwar in der Weimarer Republik und auch nach 1945 schon Grund für einen Ausschluss gewesen, doch hatte Schilys guter Leumund, wie Wesel vermutet, sich bis nach Karlsruhe herumgesprochen, weshalb man sich dort mit dem formalen Argument zufrieden gegeben habe. Diese juristische Lücke hat der Bundestag 1974 geschlossen. Das Gesetz wurde als „Lex Baader-Meinhof“ bekannt. Es war Teil der Terroristengesetzgebung, wenn auch kein anstößiger. Andere Gesetze waren weniger sinnvoll. Bemerkenswerterweise hat Schily auch an denen nicht gerüttelt. Es gehört zu den Geheimnissen des Innenministers, warum er keines der Gesetze revidierte, die sich zu seiner Zeit als Anwalt mit seinem rechtsstaatlichen Verständnis so schlecht vertrugen.

      FRANZISKAAUGSTEIN
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 23:58:59
      Beitrag Nr. 156 ()
      Speziell für techno eine Auflistung der RAF-Filme aus jüngster Zeit ohne Anspruch auf Vollständigkeit (oder ist die Frage schon beantwortet?)

      1. Black Box BRD (Doku über Holger Grams)
      2. Die innere Sicherheit
      3. Starbuck Holger Meins
      4. Baader (gerade angelaufene Fiktion über Baader/Ensslin)

      Über die Beeinflussung der Popkultur durch die RAF gerade in jüngster Zeit findet sich denn in der heutigen SZ auch noch ein Artikel - vor 25 Jahren hätte ein Feuilleton, daß der RAF eine komplette Seite widmet, noch arge Probleme bekommen, aber "the time they are changing" http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artik…
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 09:51:12
      Beitrag Nr. 157 ()
      cool ...
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 10:19:23
      Beitrag Nr. 158 ()
      .."Die Stille nach dem Schuss" wurde weiter unten im Thread auch noch genannt...


      zu Cashlover: in Bad Kleinen gab es zahlreiche Zeugen außer den Grenzschutzbeamten. Insbesondere eben auch die ominöse Kioskbesitzerin, die eine gezielte Erschießung von Grams aus nächster Nähe gesehen haben will - was grds. nicht auszuschließen ist.
      Bestritten wurde aber meines Wissens noch nie, dass Grams selbst bewaffnet war und auch Schüsse auf die Beamten abgegeben hat.


      Zu Österreich: ich zitiere, Hervorhebungen von mir:
      Offenbar versuchten sie etwas auszukundschaften. Als das Paar von einer Polizeistreife angehalten wurde, soll Meyer die Pistole gezückt haben. Seine Begleiterin holte ein Messer aus der Tasche. Während ihr Kollege per Funk Verstärkung anforderte, versuchte eine Polizistin, die Verdächtigen in Schach zu halten. Die konnten ihr aber die Waffe aus der Hand reißen und versuchten zu entkommen. Die Beamtin hielt darauf einen Motorradfahrer an und nahm auf dem Soziussitz die Verfolgung auf. "Eine eher unübliche Vorgehensweise", wie Polizeisprecher Klaus Schachner später zugab. Wenige Straßen weiter wurde Meyer von einer inzwischen herbeigeeilten Sondereinheit gestellt, als er versuchte, ein geparktes Auto zu knacken.

      Laut Polizeibericht eröffnete er das Feuer auf die heraneilenden Beamten und verletzte einen mit zwei Schüssen ins Bein. In unmittelbarer Nähe eines Kindergartens kam es zu einem hitzigen Schusswechsel. Augen- und Ohrenzeugen berichteten von mindestens zehn Schüssen, bevor ein Agent der Sondereinheit "Wega" den Deutschen mit einem gezielten Schuss in die Brust tötete. Andrea Klump warf daraufhin ihr Messer weg und ließ sich festnehmen


      Auch hier spricht wohl a) wenig dafür, dass es außer den Beamten keine Zeugen gegeben hat. Zudem läßt sich leicht klären, woher die Schüsse in das Bein kamen.
      Natürlich kann auch alles ganz anders gewesen sein. Aber das Anfordern von Verstärkung (Sondereinheit) spricht wohl dafür, dass man dem ersten Teil glauben darf, dass beide Verdächtigen eine Waffe gezückt haben.
      In Deutschland werden im übrigen auch sofort SEKs herbeigerufen, wenn es um bewaffnete Täter geht, deren Gefährlichkeit man nicht einschätzen kann. Es muss keineswegs um Terroristen gehen...
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 08:25:53
      Beitrag Nr. 159 ()
      Das Gehirn von Ulrike Meinhof wurde aufbewahrt und seit 5 Jahren forscht da ein Hirnforscher dran ....
      .... die Angehörigen wussten das ....
      wurde jetzt zur Beerdigung freigegeben .....
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 09:29:50
      Beitrag Nr. 160 ()
      Heute abend 20.15 Uhr ARD
      Die innere Sicherheit mit Barbara Auer

      Ein Service von

      technostud ;)
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 18:13:41
      Beitrag Nr. 161 ()
      und heute nacht der dazu passende Dokumentarfilm:

      Black Box BRD....

      ein Service von xylophon.

      Dazwischen diese umstrittene Afghanistan-Dokumentation und der Film yi-yi auf WDR3 heute nacht hat mir auch sehr gut gefallen, hab aber nix mit Terror zu tun.
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 14:32:59
      Beitrag Nr. 162 ()
      Hier gibt es noch Infos und darüber hinaus im Baader-Meinhof Store die hier im Thread erwähnten Filme !!

      http://www.baader-meinhof.com/


      technostud ;)


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