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    Sanierungsfall Deutschland- Wie Reformstau beheben? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.11.02 19:46:26 von
    neuester Beitrag 10.11.02 10:35:50 von
    Beiträge: 38
    ID: 657.721
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      schrieb am 08.11.02 19:46:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      10 Punkte-Plan Deutschlandsanierung:


      Ja, richtig gelesen, Deutschland muß dringend saniert werden, in unserem Land bewegt sich nichts seit vielen Jahren, mittlerweile sind wir wirklich ein Sanierungsfall. Welche politische Gruppe da mehr oder weniger Schuld dran hat ist für diese Betrachtung egal. Die Probleme müssen endlich angegangen werden.
      Das ganze möglichst demokratisch und ohne grundsätzlich die soziale Marktwirtschaft in Frage zu stellen!
      Hier dazu einige meiner Gedanken! Ja, ich weiß, etwas lang.
      Tut mir leid! :D

      Zu erkennen ist der Sanierungszwang z.B. vor allem an folgenden 2 Punkten:

      1: Staatsschulden
      Staatsschulden werden nicht abgebaut, statt dessen jedes Jahr mehr Neuschulden gemacht, was zu einer ständig steigenden Zinslast führt, die den Handlungsspielraum weiter einengen.
      Nachbesserungen im Haushalt werden notwendig ,durch eine schleppende Weltkonjuktur und unsere strukturellen Krisen, die meist über Steuer- und Abgabenerhöhungen zu kompensieren versucht werden. Dies schadet nicht nur der Wirtschaft durch Minderung der Kaufkraft, auch mental ist es ein wirkliches Problem, wenn z.B. vor einer Wahl ein falsches Bild unserer wirklichen Situation geschildert wird, und die Glaubwürdigkeit an Zielen einer Regierung nach sofortige Revision der Lage nach den Wahlen gegen Null geht. Ist ja auch kein Wunder, grenzt doch vieles heute an Flickschusterei.
      Gut, es wird gesagt, die aktuellen Pläne wären nur eine Notmaßnahme, und die Reformen würden dann nächstes Jahr kommen, allein, wer kann das heute noch glauben, angesichts der vielen Lügen, die unsere Politiker verbreiten bzw. schon verbreitet haben. Politiker denken maximal für ihre Amtszeit, von Nachhaltigkeit hat man seit Erfindung des "Deficit Spendings" nichts mehr gehört.
      Haushaltspläne werden unrealistisch, weil die Lust, in diesem Land zu den ständig steigenden Steuern zu arbeiten, rapide abnimmt, bzw. man andere Möglichkeiten sucht, den Steuerzwängen zu entkommen. Herr Eichel hat zwar mal den richtigen Weg eingeschlagen, was Haushalt und Steuern betrifft, auf Grund der anstehenden anderen Probleme in unserem Land allerdings mittlerweile Schwierigkeiten, weil die geplanten Maßnahmen immer auf ihre Finanzierbarkeit gegengeprüft werden. ( wie war die aktuelle Belastung durch Zinsen im Haushalt 2002 gleich? Was meinen Politiker, wenn sie von Haushaltsüberschüssen sprechen, und wieso werden, wenn tatsächlich mal welche erwirtschaftet werden, diese gleich wieder verteilt? )
      Nun ist es also kein Wunder, das nichts passiert, unsere Staatsschulden werden uns immer mehr drücken. Und tatsächliche Reformen werden von daher immer unwahrscheinlicher in der Zukunft, da wir die Todesspirale aus Abschwung und Steuererhöhungen weiter anwachsen lassen!

      Maßnahme 1: Schluß damit jetzt! Es gehört auf den Tisch gehauen, von mir aus alle Parteien zusammen, das Lagerdenken bzw. jeweils den anderen mit seiner Politik zu blockieren, nur weil man gerade im anderen Lager ist, selbst wenn die andere Partei höchsteigene Ziele verkörpert, muss aufhören:
      Wir brauchen ein Bündnis für Deutschland, wahltaktische Überlegungen oder Klüngel gehören abgeschafft,
      so lange wir in dieser tiefen Krise stecken! Es muß uns mental gezeigt werden, dass durchaus kompetente Männer das Land regieren, die sich nicht nur gerne in der Kamera sehen, bzw. jeden Kram zur "Chefsache" machen, was ja auch nichts ändert, außer, das man erstmal dieses Problem wieder in der Versenkung verschwinden lassen kann!
      Sollten die Politiker nicht dazu in der Lage sein, muß dieser Druck von außen entstehen, es muss allen klar gemacht werden, das es um nichts weniger als unser aller Zukunft geht!
      Lobbyisten gehört das Handwerk gelegt! Wer sich nicht für die Zukunftsfähigkeit des Landes einsetzt, gehört angeprangert! Egal, wen es trifft. Die öffentliche Ächtung gibt`s bisher immer nur, wenn es andere trifft.
      Auch hier sind alle gefordert, auch mit etwas Mut und Eigeninitiative bei sich selbst anzufangen!
      Genauso gehört das ewige Gejammere geächet. Wir sind durchaus ein starkes Land, wenn wir uns auf unsere Kompentenzen besinnen,
      z.b. Hochqualifizierte Arbeiter, noch gute Infrastruktur, Zentral in Europa zu den neuen Märkten im Osten gelegen...


      Maßnahme 2: Damit das Volk auch merkt, das Politiker auch wirklich zum Vorbild für das Bündnis Deutschland werden, gehört das Parlament verkleinert, wenn möglich auch das aktuelle Wahlrecht mit 2 Stimmen überdacht.
      Und auf jeden Fall ist Abstand davon zu nehmen, selbst entlassenen Politikern, bzw. welche, die dieses Land durch Korruption oder sonstwie mißverwalteten, eine Pension zu zahlen.
      Mein Vorschlag: Streichung sämtlicher Pensionsansprüche aller Politiker, statt dessen eine angemessenere Bezahlung während der Amtszeit, wie auch in der Wirtschaft üblich. Die finanzielle Wirkung wäre vielleicht gar nicht so groß, die mentale bestimmt schon. Und wieso müssen Politiker ihr ganzes Leben versorgt werden,
      zwar geben sie ihren Job auf, und falls die in ihrem Segment wieder erwarten trotz ihrer alten politischen Kontakte nicht neues finden werden, so haben sie erstens während ihrer Amtszeit genug verdient,
      und müßten ansonsten den normalen Weg gehen, den man heutzutage jedem Arbeitnehmer auferlegt, der in seiner Qualifikation keinen Job mehr bekommt- eine Umschulung. Erhoffte Wirkung: Poltiker geben mehr für ihr Land als bisher, wenn sie wissen, das bei schlechter Arbeit und daraus resultierender Entlassung kein Automatismus herrscht, was Pensionsansprüche angeht!

      Maßnahme 3: Die geplanten nächsten Stufen der Steuereform werden wie ursprünglich geplant realisiert.
      Mögliche Löcher in den ersten Jahren sind egal, wenn sich Leistung wieder mehr lohnt, werden später auch wieder mehr Steuereinnahmen fließen. Thatcher u. Reagan haben es vorgemacht, eine Liberalisierung hilft der Wirtschaft. Zu diesem Punkt gehört auch, später sämtliche Ausnahmetatbestände und Steuerschlupflöcher zu beseitigen. Sämtliche, egal wie sehr einzelne Interessengruppen schreien werden. Auch Subventionen gehören aufs schärfste geprüft, welche, die tatsächlich Anreize für Wohneigentumsbildung oder moderne Zukunftarbeitsplätze sind, gehören natürlich ausgeschlossen, alle anderen weg! Da generell eine niedrigere Steuerquote zu leisten ist, ist es auch zu begründen. In unser Finanzverwaltung können eine Menge Kosten gespart werden, wenn es nur noch wenige Steuergesetze gibt, da längst nicht mehr so viel Personal vorgehalten werden muss. Produktive, das heißt nicht von Steuergeldern bezahlte Arbeit, wird mögliche Arbeitslose auffangen. Steuern, deren Eintreibaufwand höher ist als der eingenommene Betrag, ganz abgeschafft! Einkommen und Vermögen sind möglichst gerecht zu besteuern, dazu gehört keine Steuern bis zu gewissen Grenze, darüber feste Sätze, die allerdings keiner Progression unterliegen sollten, da dies wieder ein demotivierender Anreiz ist, mehr zu arbeiten, bzw. mehr zu besitzen.
      Steuerklassen gehören überprüft, mindestens Steuerklasse 6 abgeschafft, wer mehr arbeiten will, soll nicht bestraft werden, andere Leute Vollzeitarbeitsplätze nimmt man nicht durch Zweitjobs weg

      Maßnahme 4: Ausgabe einer ewigen Anleihe des Staates, die etwas schlechter verzinst wird als der Marktzins,
      die aber z.B. Begünstigungen bei Schwarzgeldern oder Steuern beinhaltet. Eingenommenes Geld wird ausschließlich zur Schuldentilgung verwandt, Ansprüche auf Rückzahlung bestehen natürlich jederzeit,
      als Aktiva könnte man sämtlichen noch verbliebenen Staatsbesitz aufführen. Möglicher Effekt:
      Von den bisher gezahlten Zinsen wird ein Gut Teil eingespart, weil diese Anleihe schlechter verzinst wird,
      Außerdem werde die Inhaber zu direkten Mitgesellschaftern unseres Staates gemacht. Mehr Leute hätten Anreize, dieses Land wieder nach vorne zu bringen, da bei späterer erfolgreicher Sanierung Überschüsse hier ausgeschüttet werden könnten.

      Maßnahme 5: Es wird festgeschrieben, das nur noch das verteilt werden kann, was auch wirklich da ist.
      Die Schulden dürfen niemals wieder so exorbitante Größenordnungen erreichen, die nur durch Währungsreformen zu lösen wären. Man darf niemals das Einkommen zukünftiger Generationen verwenden,
      die noch nicht mal geboren sind. Schulden haben durch die Zinsen ohne Abtrag die Angewohnheit,
      exponentiell zu steigen. Diese Erkenntnis merkt jeder private nach kurzer Zeit...

      2: Lohnnebenkosten

      Fast alles, was in unserer Gesellschaft zu weiteren Problemen führt, hängt an den Lohnnebenkosten,
      vor allem die Sozialabgaben.
      Dem Arbeitnehmer fressen diese den Nettolohn auf, dem Arbeitgeber werden dadurch Jobs so teuer gemacht,
      das alles versucht wird, diese zu sparen. ( nur mal kurze Stichwörter: Entlassungen, Mehrarbeit der verbliebenen Beschäftigten, Billiglöhner, Ausländische Arbeitskräfte, bis hin zu illegalen Machenschaften, Schwarzarbeit,
      Nichttariflöhnezahlen usw. )
      Auch den Arbeitnehmern ist es zusätzlich eine Belastung, wenn z.B. Handwerker Reparaturarbeiten verrichten,
      merkt man es gut, wie diese zusätzliche Belastung aussieht. Solche Stunden sind kaum noch zu bezahlen,
      auch hier wird gerne gespart, in dem man schwarz etwas verrichten läßt. Halte ich für eine legitime Art,
      den Mißständen in unserem Staat zu begegnen, zwar höhlt es die Solidargemeischaft auf, doch auf diese kann ich mir sowieso ein Ei backen, da die Zukunft nicht mehr so solidarisch sein wird.
      Nun ist es nicht nur dem Arbeitnehmern und Arbeitgebern eine Belastung, zusätzlich auch noch dem Staat,
      über den Umweg Staatsaufträge sowie eigene Bedienstete. Von daher gehören alle Sozialabgaben dringend auf den Prüftand, zumal Fachleute sich relativ einig sind, das bei den bisherigen Systemen in absehbarer Zeit keine Besserung eintritt, vielmehr drohen ständig steigende Beiträge bei ständig sinkenden Leistungen!
      Wie wir es schon ein paar Jahre merken. Und obwohl es schon seit vielen Jahren bekannt ist, wurde bisher nie wirklich der Versuch einer Reform unternommen. Kassen-budgets wurden eingeführt, Lohnstopps für bestimmte Berufsgruppen verordnet, viele Reförmchen auf den Weg gebracht. Geändert hat sich wie gesagt nichts.
      Größtes Problem ist meines erachtens die Rentenversicherung.

      Maßnahme 6: Leider gibt es keinen Kardinalsweg, die Probleme unserer Rentenversicherung zu lösen.
      Der Generationenvertrag ist nicht mehr lange durchhaltbar. Es müssen immer weniger Arbeitnehmer mit kürzerer Lebensarbeitszeit immer mehr Rentner mit höherer Lebenserwartung bezahlen.
      Hier liegt Hochexplosiver Sprengstoff vergraben, jeder will seine Anteile theoretisch gut verzinst bekommen will, bzw. das Argument kommt, aber ich habe doch ein Leben lang dafür eingezahlt.
      Die vorgeschlagene Riesterrente ist nur ein weiterer Bestandteil einer uneffektiven staatlichen Rente,
      die zwar unglaublich kompliziert ist, von der aber nur wenige profitieren.
      Möglich wären z.B. die Abschaffung der umlagefinanzierten Rente, vielleicht zuerst nur zu kleineren Teilen,
      vielleicht auch in Verbund mit der oben erwähnten Anleihe. Dann müssen alle Bürger des Landes einzahlen,
      natürlich einen viel geringeren Betrag als heutzutage, aber diese bekommen dann auch nur noch eine Grundrente im Alter. Zusätzliche Absicherung privat- abgesichert durch einen Fonds ähnlich dem der Banken, falls eine Institution ausfallen sollte. Bereits erworbene Ansprüche sollten durch Steuergelder aufgebracht werden
      ( werden sie ja heutzutage auch schon ) Vielleicht sollte man die Höhe bei den jetzigen Anspruchs-Rentnern etwas verringern, auch als Solidarvertrag mit den Jüngeren erklärbar. Oder mit der Maßgabe, zuküntfige Zahlungen wären nach einer Währungsreform sowieso nicht mehr möglich. ( was alles möglich ist siehe z.B. Rußland ) Zusätzlich sollte man die Lebensarbeitszeit verlängern, so hart diese Option auch ist.
      Frühverrentung kostet uns Geld. Und eine Möglichkeit finden, wie man heutzutage trotz Berufszwanges für beide Seiten einer Familie Kinder wieder attraktiver macht, finanziell- normalerweise sind sie es ja immer! ;)

      Maßnahme 7: Gesundheitswesen: Wer auch immer diese ineffiziente Verwaltungssystem unser Gesundheit aufgebracht hat, heutzutage haben wir es am Hals. Hunderte von Kassen mit jeweils eigener Verwaltung,
      dürfen sich zwar über Prozentsätze Konkurrenz machen, bekommen aber hintenrum über den RSA wieder
      ihre Vorteile weggenommen. Ärzte- und Apotheker sowie Pharma- Lobby tun ein übriges, hier zu einem Knäuel
      von Interessenvertretungen zu führen, die alle jeweils nur Sparzwang beim anderen wollen.
      Meines Erachtens hilft hier nur eine völlige Verstaatlichung, allerdings nicht zu Monopolpreisen,
      sondern zu Konkurrenzpreisen. Konkurrenz bei den Leistungen ist auf dem Gesundsheitsmarkt eigentlich gar nicht möglich, da homogene Leistungen angeboten werden müssen. Also könnte man dort wirklich verstaatlichen, die Kassen wieder in eine einzige Sozialkasse zurückführen. Diese müßte allerdings die Macht haben, sich ihre Leistungen dort einzukaufen, wo sie am besten und günstigsten sind. Vielleicht wird die eine oder andere Lobby gebrochen. Viel sinnvoller wäre evtl. eine wirkliche Konkurrenz bei den Kassen,
      mit Anschaffung des RSA. In der freien Wirtschaft kann man auch nicht beliebig die Preise erhöhen,
      wenn man schlecht gewirtschaftet hat. Und unser Gesundheitssystem kann gar nicht so viel teurer sein wie die im Ausland. Es hat im Moment nur gar keiner Interesse an einer Kostensenkung.
      Dazu: Zweiklassenmedizin wird immer wieder als Totschlag- Argument gebracht, wenn es darum geht,
      ob nur eine Grundversorgung für alle garantiert werden soll, wer mehr will, muss eben selbst vorsorgen.
      ( witzigerweise sind wir ja schon heute auf diesem Weg, obwohl Sozialdemokraten regieren )
      Eine Grundversorgung wird garantiert, und bei denen, die sich das nicht leisten können, vom Staat getragen.
      Dazu gehört nicht das aufsuchen von mehreren Ärzten, und am besten eine direkte Abrechnung mit dem Patienten, um dort für Transparenz zu sorgen. Ich kann nichts grundsätzlich falsches an einer bezahlbaren Grundversorgung feststellen. Diese müßte evtl. eine Regulierungsbehörde :eek: prüfen!

      Maßnahme 8: Arbeitslosenversicherung: Das Problem wird sich entschärfen, wenn durch geringere Lohnnebenkosten mehr Arbeit entsteht. Bei den bisherigen maßvollen Lohnrunden wurde ja nur deshalb keine Mehrarbeit geschaffen, weil es immer noch günstiger war, seine bisherigen Mitarbeiter mehr arbeiten zu lassen,
      weil ansonsten die Fixkosten der Soziallöhne doppelt angestanden wären. Es ging also gar nicht so sehr um den Bruttolohn! Die Arbeitslosenzahl wird sich entschärfen, unser seit 9 Jahren brachliegender Konsum wieder zunehmen!

      Maßnahme 9: Abkehr von Solidaritäts-Zuschlag und Kirchensteuer. Diese beiden Steuerarten sind heutztage nicht mehr notwendig, der Soli wird nicht mehr für seine eigentlichen Zweck gebraucht, die Kirchen verfügen über genug Vermögen, ihre Kosten zu decken. Ansonsten siehe Punkt Steuern.

      [/i]Maßnahme 10:[/i] Überdenken sonstiger anderer Lohnnebenkosten, die dem Arbeitgeber anstehen. Darunter u.a. Beiträge zu Arbeitgeberverbänden, Zwangsbeiträge zu Innungen und Zünfte


      Das sollen nur zwei Themenbereiche sein, die dringend einen wirklichen Reformbedarf haben.
      Vieles wird unrealisierbar bleiben, anderes ist zu utopisch vermischt zwischen Angebots- und Nachfragetheorie.
      Außerdem garantiere ich nicht die Richtigkeit aller dargestellten Punkte, ich bin kein Fachmann auf den genannten Gebieten, es ist nur das, was ich mit vielen Leuten besprochen oder in Foren gelesen und wozu ich mir Gedanken gemacht habe, und wie ich empfinde. Möglichst unpolitisch, da ich alle derzeitigen Politiker für unfähig halte, dieses Land wirklich zu regieren und wieder fit zu machen. Natürlich schon mit einem liberalen, humanistischen Ansatz...
      Und natürlich nur als Anregung, längst nicht vollständig, für weitere Anregungen was falsch ist bzw. anders gemacht werden müßte wäre ich dankbar!
      Wenn wir aber alle ruhig bleiben, wird aus dem Sanierungsfall Deutschland der Insolvenzfall Deutschland.

      Ihr könnt noch mal die älteren Generationen fragen, wie Währungsreformen oder Staatsbankrotts aussehen.

      Wir sind zur Zeit auf einem guten sozialem Wege dahin, und es merken immer mehr in der Bevölkerung,
      selbst unpolitische Menschen die ich kenne, spüren die Brisanz und fühlen sich betrogen.
      Zusammen mit der Erkenntnis, in diesem Land nichts ändern zu können, könnten unter Umständen Weimarische Verhältnisse entstehen. Gott behüte, dass es soweit kommt. Unser Land, unsere Demokratie,
      Frieden und Freiheit sind in Gefahr.!

      Schönes Wochenende!
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 20:05:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bulle:

      Interessante Ideen (wobei ich erst mal nur schnell rübergescannt bin). Das Problem ist nur:

      Das Volk selbst ist nicht wirklich an Lösungen interessiert, die weit in der Zukunft ihre Wirkung entfalten. Wir lassen uns immer wieder durch Aktionismus zum momentanen Löcherstopfen treiben... und bekommen so die "Volksvertreter" :laugh:, die wir verdienen! :cry:

      Offenbar geht`s uns immer noch zu gut, wenn ich in Diskussionen erlebe, dass Leute sich auf die Frage, ob sie nicht auch etwas tun möchten, resignierend zurücklehnen und sagen, man kann ja eh nichts machen! DA KÖNNTE ICH RESIGNIEREN! :cry:
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 20:16:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      das stimmt natürlich schon,
      ist ein Faktor, der auch mich unendlich nervt,
      und die Frage nach dem Sinn der Demokratie bzw. Wählen
      von "Volksvertretern" aufkommen läßt.

      Laß` die anderen mal machen,
      alles gute Ideen,
      nur wenns vor meiner Haustür ist,
      bin ich natürlich dagegen!

      Diese Mentalität lähmt unser Land auch!

      So zum Beispiel beim Bau von Umgehungsstraßen oder Autobahnen,
      hier in Norddeutschland könnte ich aus dem Stehgreif mehrere solcher
      Dinger aufzählen! :mad:

      Es nützt aber nichts, die Probleme sind da, viele ahnen sie,
      und seit ein paar Wochen hat sich die Zahl sprunghaft vermehrt,
      denen es nicht egal ist- wie unfähig die Regierung sich zur Zeit verhält,
      aber auch wie wenig in unserem Land passiert!

      Irgendetwas muss doch passieren? :confused:
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 20:18:19
      Beitrag Nr. 4 ()
      Sehe ich auch so, aber du merkst:

      Wir drehen uns immer im Kreis herum. :(
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 20:23:39
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ne, ich habe heute persönliche Konsequenzen gezogen,
      und werde mitmischen im Trubel.

      :D;)


      Und meine höchsteigene Meinung vertreten.

      Ich habe einen Vorteil: Ich weiß um die Zustände dort,
      und komme nicht aus der Ecke, wo der Mief herkommt.

      Und wenn ich desillusioniert aufgeben sollte, habe ich wenigstens etwas versucht...

      wenigstens das!

      Mitstreiter um alle wachzurütteln wären mir lieb-
      aber es ist wie überall-
      jammern tun alle,
      ändern tut keiner was...

      :mad::(

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      schrieb am 08.11.02 20:38:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      ...was nicht verkehrt ist: bei sich selbst anfangen, den anderen vorleben und drüber reden, z.b.

      -selbständig seine kohle verdienen
      -den allgemeinen versicherungswahn nicht mitmachen
      -den allgemeinen anspruchswahn nicht mitmachen etc.

      antwort auf die nächste frage: ja, ich befolge meine eigenen regeln :)
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 20:46:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      Habe Deinen Beitrag sehr gerne gelesen! Hier meine Ideen zur Gesundung der Krankheitsabsicherung:

      1) Die gesetzliche Einheitskasse muß unbedingt her.
      2) Dem Arbeitnehmer werden ab sofort die Beiträge des Arbeitgebers ausgezahlt und diese auf 6% des Gehaltes fixiert, --> max. Arbeitgeberzuschuß ca. 200€ plus Inflationsausgleich!
      3)Die Lohnfortzahlung wird im ersten Schritt auf 80% gekürzt. Es folgen bis zu 3 weitere Schritte a 10%.
      4) Die Rechnung geht wie bei den Privaten üblich an den Versicherungsnehmer. Der entscheidet, spätestens bis zum Jahresende, ob er seine gesammelten Rechnungen einreicht oder nicht. Selbstzahler können dadurch bis zu 50% ihrer Prämien zurückerhalten(Steigerung über die Jahre ist möglich!).
      5)Eine Mindestversicherung mit hohem Selbstbehalt muß abgeschloßen werden, dort sind ambulante Krankheiten, Zahnarztgrundversorgung, Krankentagegeld und eine BU-Versicherung enthalten. Private Versicherer können sich selbstverständlich ebenfalls um Abschlüße bewerben.
      6)Chronisch Kranke und Rentner werden durch die Einsparung bei der "Kassengleichschaltung", also aus Bundesmitteln finanziert.
      7)Ärzten wird die freie Preisgestaltung und auch Werbung gestattet. Ich stelle mir neue Zeitungen(Arzttest) vor, die mir genau sagen welcher Arzt der Günstigste und welcher der Beste ist.
      8)Mitversicherung der Familienmitglieder gibt es nicht mehr, aber ein Rabatt kann gewährt werden. Die Liquiditätssicherung der Familien hat nichts mit der Gesundheit zu tun, sondern ist Sache des Gesetzgebers.
      9) Keine Preisbindung mehr bei Medikamenten.
      usw. usw.

      Schöne Grüße von Stephen
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 21:01:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      Danke für eure Beiträge! :)

      @ Stephen: Punkt 4. geht meinem Empfinden zu weit,
      da dort schnell höhere Summen zusammenkommen können,
      die man schlecht ein Jahr verauslagen kann.
      Vielleicht sollte man eine Härtegrenze beim Einkommen einführen,
      unter der man das überhaupt nicht so macht, sprich
      Zahlung nach Vorlage der Rechnung direkt durch die Pflichtkasse

      sowie eine Grenze nach leisttungshöhe. Wenn diese Kosten
      zu hoch werden, ebenfalls direkte Bezahlung der Rechnung.


      Die anderen Punkte finde ich recht gut.
      Meine einzige Befürchtung: Spitzenärzte werden noch teurer als bisher...

      Die Lohnfortzahlungskürzung ist bei länger andauernden Krankheiten auch etwas zu hart.


      Warum wird nicht mal wieder über Karrenztage diskutiert?

      Wenn jemand wirklich krank ist, darf das nicht seinen Ruin bedeuten!
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 21:03:59
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich bin der Meinung, dass das 3 Stufen Steuermodell 15/25/35-40 hervorragend geeignet ist, die Ausnahmetatbestände abzuschaffen. Es gibt weder Werbungskosten, noch Freibeträge, noch Kilometerpauschalen, usw...-Steuererklärungen sind so in 5 Minuten erledigt, ebenso verkürzt sich die Bearbeitungsdauer in den Finanzämtern.
      Die Kfz-Steuer wird auf den Benzinpreis umgelegt, um die Kirchensteuer kümmern sich die Kirchen selbst. Natürlich werden weder Steuerberater noch Finanzbeamten jubeln.
      Nächster Punkt: Krankenversicherung. Hier gibt es nur eine Möglichkeit um die Versicherungsbeiträge von den Lohnkosten abzukoppeln. Wir verabschieden uns von der paritätischen Teilung Arbeitgeber/Arbeitnehmer. Der KV-Betrag wird als Lohn auf dem derzeitigen Niveau ausbezahlt-fertig für immer und ewig. Bei Rentnern wird der Zuschuß zur KV von derzeit 50% auf 25 verringert. Eine Pflichtversicherung mit Wahlmöglichkeiten des Leistungsumfangs (wie bei den Privaten) ersetzt die derzeitige Vollkaskoversicherung zum Minitarif. Ein Selbstbehalt von Euro 500/individuell jedoch höher, pro Jahr senkt die Beitragssätze/). Beitragspflichtig werden auch Familienangehörige (Kinder und Ehefrauen) damit auch die Kosten die vom Staat derzeit übernommen werden in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gelangen.
      Rentenversicherung ein sehr schwieriges Thema: Trotzdem, längere Lebenszeit bedeutet längere Lebensarbeitszeit ( ist den ganzen Tag im Garten rumwürgen wirklich so erfüllend), wir habe uns mit einem Renteneintrittsalter von 58,8 Jahren leider davon verabschiedet. Dazu brauchen wir Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum. Mit o.g. Ansätzen erreichen wird auf jeden Fall positive Effekte. Frührente gibt es nur noch mit hohen Abschlägen. Der Deal: Arbeitslosigkeit anschl. Frührente läuft nicht mehr mit mir.
      Natürlich könnte ich das jetzt noch ausführlicher darstellen, aber die Ansätze finde ich in den Grundzügen nicht schlecht.
      Rot/Grün geht den falschen Weg. Mehr Staat, mehr Untertan, mehr Kontrolle, weniger Bürgerrechte, Minimierung des persönlichen Freiraumes !
      Niemand ist in diesem Land mehr motiviert etwas zu bewegen, alle warten auf das Jahr 2003 und alle graut es davor.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 21:20:33
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hallo SittinBull,
      ich will versuchen auf Deine Anmerkungen zu antworten:

      1) Man kann seine Rechnungen ja auch sofort einreichen, geht bei meiner Privaten auch. Am Ende des Jahres sollte dann aber eine Anfrage der Versicherung kommen, ob man die bisher eingereichten Rechnungen zurückkaufen will!?
      2)Wirkliche Spitzenärtze rechnen heutzutage auch heute schon nur privat ab, oder meinst Du, bei Herrn Müller-Wohlfarth bekommst Du als Kassenpatient einen Termin;)
      3)Für länger andauernde Krankheiten habe ich eine Krankentagegeldversicherung als Pflicht eingeführt, die mir bei Bedarf den vollen Lohn ersetzen kann.

      Schönen Gruß von Stephen
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 21:24:50
      Beitrag Nr. 11 ()
      OK, ich kenne mich gerade da wenig aus! :rolleyes:


      Hört sich vernünftig an, wo hakt es denn dran,überhaupt irgendetwas davon durchzusetzen?


      @ odlo: Danke, werde morgen detaillierter antworten!
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 21:31:34
      Beitrag Nr. 12 ()
      @sittin bull inv

      Glückwunsch zu dem gelungenen Thread & vollends zugestimmt (sehr pauschal, ich weiß). Leider habe ich zur Zeit noch etwas zu arbeiten, daher werde ich nur soviel dazu schreiben:

      Es gäbe bestimmt noch die eine oder andere Ergänzung, allerdings werden solche radikalen aber notwendigen Vorschläge wohl leider nicht in einer Parteiendemokratie mit starkem Lobbying durchgesetzt werden. Ich würde mich gerne eines besseren Belehren lassen.

      Und diese Aufgaben sind noch komplexer als Auswege aus der Misere des Neuen Markets zu finden. ;) Thread: Neuer Markt - Auswege aus der Misere

      Wieder (nach meiner Wiederwahl;)) mit meinen Logos.

      Ihr
      Kaschmirkanzler

      Avatar
      schrieb am 08.11.02 21:32:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      odlo, jetzt hast du`s. :)

      100% einverstanden.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 21:53:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      Bulle, wo mischt du denn im Trubel mit? :)

      Wenn du willst, gerne auch per BM! :)

      Ansonsten: Interessante Vorschläge hier! Jetzt müssen wir selbst das mal bei unseren Freunden und Bekannten, Kollegen unterbringen.

      Ich werde doch nicht aufgeben! ;)
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 22:01:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      unverzinsliche Staatsanleihe auflegen.
      Laufzeit 10 (20) Jahre
      jedes Jahr können 10% (5%) vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden.
      Rückzahlung in 10 (20) Jahren zum Nennwert.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 23:55:23
      Beitrag Nr. 16 ()
      Zum Schluß noch eine kleine Anmerkung:
      Aus den hier gemachten Vorschlägen läßt sich doch eine gewisse Grundtendenz erkennen.
      Was eben fehlt ist das Zahlenmaterial, um diese Vorschläge auch finanziell darstellen zu können.
      Fest steht auch, dass man dieses Land nicht von unfähigen Politbonzen in den Boden stampfen lassen sollte. Dazu gehört für mich insbesondere, dass die ständige Suche nach dem Konsens aufgegeben werden muß. Verschiedene gesellschaftliche Gruppen müssen den Mut haben, auf Konfrontationskurs zur Politik zu gehen ( z.B. die Arbeitgeberverbände).
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 01:24:37
      Beitrag Nr. 17 ()
      #1 stimme dir voll zu.

      die parteienmafia hat dieses land in den letzten 2 jahrzehnten an den rand des ruins gewirtschaftet.

      16 jahre schwarz/gelb waren genauso katastrophal wie die letzten 4 jahre rot/grün.die möglichkeit bei der letzten bundestagswahl diese unfähigen versager abzuwählen gab es wg. fehlender alternativen nicht wirklich.

      das die momentane politische elite die probleme dieses landes lösen kann daran glauben eh nur noch die wenigsten
      menschen in deutschland.

      um die probleme dieses landes zu verwalten und sie von jahr zu jahr zu vergrössern brauch deutschland wahrlich keine 600! bundestagsabgeordnete.

      auch im bundesrat geht es schon lange nicht mehr um das wohl
      des volkes sondern nur noch um parteitaktische spielchen.

      eine steuerungerechtigkeit die zum himmel schreit.politische entscheidungen die millionen arbeitsplätze vernichtete (umts liz.versteigerung),die telekomm.branche fast in den ruin getrieben hat und für milliarden steuerausfälle verantwortlich sein wird.

      die macht und der einfluss dieser parteienmafia im bund/land
      und auf kommunaler ebene muss drastisch eingeschränkt werden.die zusammensetzung des bundestages spricht bände.
      bevölkerungsgruppen auf deren schultern die hauptabgabenlasten dieses landes ruhen sind dort fast gar nicht vertreten.

      es müssen gravierende veränderungen angegangen werden.
      die lasten dieses landes müssen so gerecht wie möglich auf alle verteilt werden.wer keine beiträge in die sozialsysteme einzahlt kann auch keine leistungen aus diesen kassen erhalten !

      das z.b. beamte oder politiker weder renten noch
      arbeitslosenbeiträge leisten ist nicht nur ungerecht sondern vor allem unsinnig.

      wie unsinnig/unsozial und geradezu pervers zeigen die momentanen überlegungen die angestellten im öffenlichen dienst zu verbeamten um somit die kosten zu senken !!!

      man braucht dann natürlich keine sozialabgaben mehr für diese NEU BEAMTE zu bezahlen und hat somit enorme kosten gespart.

      solche und jede menge andere schweinereien haben und werden auch weiter dafür sorgen das sich immer mehr menschen
      aus diesem system verabschieden oder verweigern.

      es ist bereits 5 nach 12 und die risiken/gefahren um diese schieflage wieder in den griff zu bekommen sind grösser als viele in diesem land wahrhaben wollen.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 05:11:55
      Beitrag Nr. 18 ()
      @ mausschubser: :)

      die einzige demokratische Partei, die meinen Vorstellungen nahe kommt,
      ist die FDP. Ich lehne zwar Neoliberalismus oder reinen Liberalismus strikt ab,
      weil ohne soziale Komponente wirklich viele Dinge schief laufen würden.
      Allerdings ist die soziale Komponente viel zu sehr in den Vordergrund gerückt,
      so sehr, das normales wirtschaften fast unmöglich geworden ist.


      Ich stimme den weiteren hier im Thread geäußerten Meinungen zur allgemeinen Lage zu,
      wäre aber auch froh, wenn noch mehr Leute hier ihre Ideen kundtun würden,
      bzw. Daten/Fakten zu bestehenden Punkten bzw. neue Vorschläge bringen würden.

      @ odlo: :) nun, gerade die Arbeitgeberverbände haben sich bisher wenig mit Ruhm bekleckert,
      ebenso wie die Gewerkschaften. Gerade diese beiden Gruppen als Hauptbetroffene
      der Fehlentwicklungen bei den Lohnnebenkosten enttäuschen auf ganzer Linie.

      Dem Vertreter der IG Bau Hamburg, Herrn Andre Grundmann, warf ich jüngst Nichtstun bezüglich der
      Lohnnebenkostenproblematik vor. Statt hier anzusetzen, um wieder mehr Beschäftigung zu erzielen,
      und damit wieder mehr Gerwerkschaftler zu schaffen, werden durch die Bruttolohnerhöhungen nur noch die eigenen Klientel
      gerade mal so bedient. Dabei müßten gerade die Gewerkschaften aufschreien, wenn dem Arbeitnehmern trotz Bruttolohnerhöhungen
      netto seit vielen Jahren weniger bleibt.

      Seine Antwort: Auf die Lohnnebenkosten hätten die Gewerkschaft keinen Einfluß, da diese durch die Politik
      bestimmt werden. :confused: Dafür hätte ich mir lieber ein Eis gekauft! :mad:

      Die Arbeitgeberverbände sind auch nicht besser, warum aus deren Reihen kein stärkerer Protest kommt,
      ist mir wirklich schleierhaft!

      @ Kaschmirkanzler: :) ich hoffe du findest Zeit, uns deine Vorschläge noch mal detaillierter dazulegen,
      ich bin schon gespannt drauf!

      @ alle anderen: Nur zu! Ich weiß, es gibt genug kritische Stimmen,
      ich würde gerne mehr sammeln! :)
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 11:07:40
      Beitrag Nr. 19 ()
      ich kopier hier mal einen anderen Thread rein-
      ihr müßt es nicht lesen, ist wirklich lang, die Diskussionen
      längst eingeschlafen, ich will die Gedanken dort aber mit hier drin
      haben, des besseren Überblicks wegen!

      **********************************************


      #345 von investival 30.09.02 19:08:25 Beitrag Nr.: 7.488.660 7488660
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      @woernie,
      wer ist in diesem land bereit und wer/welche partei kann es sich leisten `heilige kühe` zu schlachten?
      Nun ja, der Druck wird größer, und JEDE Partei MUSS sich was leisten.
      wir sind im koma...
      WIR doch nicht, *g*

      @all,
      OK, dann machen wir doch mal tabula rasa mit den heiligen Kühen, eine Kollekte für eine
      Deutschland-Reform...
      Ohne `Staatsherrschaft` wird`s dabei (imo) nicht gehen, die hat die Krise zum großen Teil ja auch in ihrer Entstehung mehr oder weniger fahrlässig
      zugelassen, sicher, weil er zuviel reguliert, aber auch weil er hie und da zuwenig macht.
      - Adhoc aus meinem Kopf, unter Einbezug des bisher (auch im Verschuldungsthread) insgesamt Gesagten, natürlich ohne Anspruch auf irgendwas,
      *g*:

      1. Entlobbyisierung: Ausschluß aller interessengebundenen Berufsfunktionäre an Beratungen und Entscheidungen zu den einzuleitenden
      Reformmaßnahmen.

      2. Deregulierung mit anfänglichem Schwerpunkt "Mittelstand und Kleinunternehmer". Zielvorgabe: Min. 50 % aller Gesetze, Verordnungen, Erlasse etc.
      sind in einem Zeitraum von 2 Jahren abzuschaffen.
      Die Politik muß sich da z.T. vertrauensGEBEND zeigen. Sollte hinterher was aus dem Ruder laufen, kann man immer noch restringieren.

      3. Subventionsabbau, ausgenommen Unternehmensgründer und Mittelständler, solange sie keine Arbeitskräfte entlassen. Adhoc -10 % auf alles,
      Festlegung künftiger Kürzungen.
      Würde alle Subventionsempfänger gleichermaßen treffen, man könnte sich auf künftige Kürzungsraten einstellen, keiner hätte was "bevorrechtigt" zu
      maulen.

      4. Behörden, Institutionen: Konsequente Abarbeitung der vom Rechnungshof monierten Verschwendungen. Im fortgesetzen Fall greift 7.c)

      5. Soziales:
      a) Reform des Bildungssystems, Fokussierung der Richtlinienkompentenzen und Ausbildungsstandards, stärkere Werteorientierung in Erziehung und
      Ausbildung.
      b) Stufenweise Rückführung des Kindergeldes, stattdessen Investition in Erziehung und Bildung, die (nötigenfalls) eine professionelle externe
      Kinder-Ganztagsbetreuung erlauben.
      Alternativ einkommensabhängige Gestaltung mit Einkommensgrenzen.
      c) Einkommensabhängige Zuzahlung an Arzneimitteln und ambulanten Behandlungen. Positivliste. Aufhebung oder effiziente Kontrolle der
      Selbstverwaltung der Krankenkassen. (Schnellere) Privatisierung der Krankenhäuser. 50% Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bis 2 Wo., bis 2 Tage 0
      %. Im Gegenzug entsprechend sinkende Krankenkassenbeiträge.

      6. Arbeitsmarkt: Deregulierung im weitesten Sinne, Hartz 1:1 umgesetzt, `Minijobs` generell.
      Arbeitszeitflexibilisierung, Freigabe der Wochenarbeitszeiten durch Einfuehrung von Zeitkonten. Abschaffung von Ladenschlußzeiten. Weitere
      Deregulierungen (z.B. im Standesrecht) im Zuge von 2.

      7. `Eliten`: Als Zeichen von Solidarität angesichts 5. und 6. und zur allgemeinen, vertrauensbildenden Motivation:
      a) Diäten, Zulagen, Pauschalen werden adhoc um 10 % gekürzt, und dann solange eingefroren, bis die Arbeitslosigkeit unter 8 % sinkt. Darunter
      steigen sie in Höhe des Volkseinkommens, unter 6 % können sie (begrenzt) darüber steigen. Vice versa, wenn die Arbeitslosigkeit wieder steigt, über
      8 % wird ggf. erneut 10 % gekürzt und eingefroren. Über 10 % werden weitere 10 % gestrichen.
      b) Kappung der aktuellen Geschäftsführer-, Vorstands- und Aufsichtsratsgehälter um 10 %. Künftige Entwicklung von Vorstands- und
      Aufsichtsratsgehältern adäquat zu denen der anderen Mitarbeiter. Vorstände und Aufsichträte von Unternehmen, die Arbeitsplätze abbauen (müssen),
      verdienen entsprechend der Abbaurate prozentual weniger, et vice versa.
      c) Leistungsorientierung bei den "Entscheidern": Entlassungsmöglichkeit von Beamten.
      "Versager" haben nach Überführung bzw. Rücktritt/Entlassung keine über das Arbeitslosengeld hinausgehenden Ansprüche.

      8. Steuern: Vereinfachung in Anlehnung an bekannte Vorschläge. Streichung aller Ausnahmetatbestände. Maßvolle Fortführung der Ökosteuer, wobei
      die Einnahmen daraus speziell ökotechnologischen Investitionen/Subventionen zugute kommen. Maßvolle Erhöhungsoption bei Genußmittelsteuern,
      daraus speziell Investitionen/Subventionen im Gesundheitswesen.
      25 % Quellensteuer auf alle Veräußerungsgewinne, auch bei Fonds (im Gegenzug keine Steuern bei Fondsverkäufen), ohne Freibeträge/-grenzen, mit
      Gegenrechnungsoption eines Verlustvortrags. Anerkennung von max. 3 Verlustvorträgen in Folge, kein Verlustrücktrag.
      20 % Abgeltungssteuer auf Zinsen und Dividenden mit steuerlicher Anrechnungsmöglichkeit, kein Freibetrag.

      9. "Reform-Anleihe" mit einem befristeten, unbürokratischen Amnestieangebot für Steuerflüchtige (#312). Gleichzeitig Verschärfung der Strafmaße ab
      Fristende.
      Mit den Einnahmen gezielte Investitionen und Subventionen an Mittelstand, Kleinunternehmen und Unternehmensgründer zur Erzielung konjunktureller
      Effekte, die via höherer Steuereinnahmen dann (weitere) Einkommensteuersenkungen erlauben. Eine Spitzensteuersatzsenkung ist dabei an das
      Zeichnungsvolumen prozentual gekoppelt.
      Die Ausgabenvorhaben werden vorher konkret (prozentual) festgelegt, was motivierend für die Zeichnung sein kann bzw. soll (ein Teil wäre zu
      verwenden, um die arbeitslosen Beamten infolge der Entbürokratisierung umzuschulen bzw. weiterzubilden und/oder sie zur Selbständigkeit zu
      ermuntern [*g*]).

      10. Kapital: Implementierung einer volkswirtschaftlich gesunden Anlagekultur:
      Streichung aller Anlage-Subventionen im Zuge von 3. und 8.
      Verselbständigung von Investmentfonds, max.49,9 % Bankenanteil. Untersagung bankenseitiger Kreditierung und -Beteiligung an Hedge Funds,
      Begrenzung / zeitbefristete Rückführung eigener derivativer Geschäfte relativ zum eigenen Marktkapitalisierungsanteil. Lockerung der
      Basel-II-Vorschriften in Bezug auf Unternehmensgründungen und junge Unternehmen (bis 3 Jahre).
      Stärkung der Anleger-Rechtsposition gegenüber verantwortlichen Managern.
      Teilweise Deregulierung der Zulassung von unabhängigen Finanzdienstleistern, gleichzeitig adäquate Zulassungsbedingungen für Vermittler von
      Anlageangeboten Dritter.
      Implementierung einer effizienten Börsenaufsicht mit eigener judikativer Kompetenz.
      Einheitlicher, internationaler Bilanzierungsstandard.
      Entsegmentisierung des dt. Aktienmarktes: Keine Präferenz für bestimmte Branchen bzw. Unternehmen(sklassen) wie z.B. einen NEMAX, keine
      zusätzliche 2-Teilung wie vorgesehen. Nur DAX, MDAX und SDAX mit entsprechenden, abgestuften Zugehörigkeitsregeln (Marktkap., Streubesitz,
      Publizitätspflichten) und amtlichem Handel, Rest verteilt im amtlichen Handel "unter" den Indizes und Freiverkehr.


      ---
      Sorry an die Kurzschreiber hier für die Überlänge, liegt halt vieles im Argen, auch bei mir, *g*

      Derweil Ihr hoffentlich rege weiter diskutiert, verabschiede ich mich für ein paar Wochen.
      Bis dahin Euch allen einen kühlen Kopf und wache Augen.

      investival


      #6 von Stephen 15.10.02 20:51:06 Beitrag Nr.: 7.598.043 7598043
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      #3 ist ja schon ziemlich komplett

      Zusätzlich fällt mir für 4) noch ein: Einstellungs- und Ausgabenstop in Behörden! Controller statt Beamte!

      Die Politik muss endlich die Karten auf den Tisch legen. d.h: Abschied von unrealistischen Wachstumsträumen, Offenlegung der Kassenlage der
      öffentlichen Haushalte. Dann wird es leichter fallen, echte Strukturreformen anzugehen. Dazu gehört, den Umfang der Staatstätigkeit zu
      begrenzen(Subventionsabbau und Privatisierung aller Staatsbeteiligungen). Politik wartet immer darauf, dass Wachstum vom Himmel fällt und alle
      Probleme löst. Umgekehrt muss die Politik für Wachstum sorgen. Dafür müssen wir aber bei der Ausgabenseite anfangen, insbesondere bei
      Sozialleistungen. Was wir hier in Deutschland immer wieder erleben, ist kein Sparkurs. Schlachtet endlich die heiligen Kühe.
      Zum Punkt Subventionsabbau, ich bin gerne bereit auf meine zu verzichten, wenn die eingesparten Geldern dazu benutzt werden, andere Steuern zu
      senken, im Speziellen die Einkommensteuer.

      Schöne Grüße von Stephen



      #7 von xiangqi 15.10.02 20:55:58 Beitrag Nr.: 7.598.094 7598094
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      Da ich es im Sofathread versprochen habe, will ich
      mich wenigstens einmal beteiligen, ich denke aber,
      dass ich dabei noch mehr zu dem Schluss kommen werde,
      dass das Ziel der Aktion unerreichbar ist.
      Dennoch mal meine Kommentare zu posting 3:

      1. Entlobbyisierung: Ausschluß aller interessengebundenen Berufsfunktionäre an Beratungen und Entscheidungen zu den einzuleitenden
      Reformmaßnahmen.


      Klingt erstmal gut, aber dadurch verzichtet man
      auch gleichzeitig auf den Sachverstand, den man
      bei Beratungen dabei haben sollte. Das Problem
      mit den Inteessenvetretungen ist schwierig, so aber
      auch nicht zu loesen.

      Also: keine Zustimmung von mir

      2. Deregulierung mit anfänglichem Schwerpunkt "Mittelstand und Kleinunternehmer". Zielvorgabe: Min. 50 % aller Gesetze, Verordnungen, Erlasse
      etc. sind in einem Zeitraum von 2 Jahren abzuschaffen.
      Die Politik muß sich da z.T. vertrauensGEBEND zeigen. Sollte hinterher was aus dem Ruder laufen, kann man immer noch restringieren.


      Nicht konkret genug. Das Gejammere beginnt doch erst,
      wenn konkret Bestimmungen gestrichen werden. Ich
      wuerde schon gerne eine Reihe von Regelungen streichen
      wollen, aber so eine allgemeine Forderung nach
      Streichung von 50% ist publikumswirksam, sonst aber
      nichts.

      Also: eventuell begrenzte Zzustimmung, aber ...

      3. Subventionsabbau, ausgenommen Unternehmensgründer und Mittelständler, solange sie keine Arbeitskräfte entlassen. Adhoc -10 % auf alles,
      Festlegung künftiger Kürzungen.
      Würde alle Subventionsempfänger gleichermaßen treffen, man könnte sich auf künftige Kürzungsraten einstellen, keiner hätte was "bevorrechtigt"
      zu maulen.

      War doch so aehnlich in der Diskussion, ich weiss
      jetzt nicht, ob die Rasenmaeherkuerzung aller
      Subventionen durchgekommen ist, glaube aber, dass
      das so ist. Es werden sich jede Menge Probleme
      im Detail geben, weil da naemlich wieder Ungerechtigkeiten
      (tatsaechliche und vermeintliche) auftreten werden.


      4. Behörden, Institutionen: Konsequente Abarbeitung der vom Rechnungshof monierten Verschwendungen. Im fortgesetzen Fall greift 7.c


      Jeder ist gegen weniger Verschwendung. Die Frage ist
      nur, wie man das ereicht. Ich bin z.B. gegen
      strafrechtliche Verfolgung im Regelfall, weil das
      die Entscheidungsbereitschaft verringern wird. Uebrigens
      gibt es diese strafrechtliche Vrfolgung auch in der
      Industrie meiner Ansicht nach kaum.


      5. Soziales:
      a) Reform des Bildungssystems, Fokussierung der Richtlinienkompentenzen und Ausbildungsstandards, stärkere Werteorientierung in Erziehung
      und Ausbildung.
      b) Stufenweise Rückführung des Kindergeldes, stattdessen Investition in Erziehung und Bildung, die (nötigenfalls) eine professionelle externe
      Kinder-Ganztagsbetreuung erlauben.
      Alternativ einkommensabhängige Gestaltung mit Einkommensgrenzen.
      c) Einkommensabhängige Zuzahlung an Arzneimitteln und ambulanten Behandlungen. Positivliste. Aufhebung oder effiziente Kontrolle der
      Selbstverwaltung der Krankenkassen. (Schnellere) Privatisierung der Krankenhäuser. 50% Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bis 2 Wo., bis 2 Tage
      0 %. Im Gegenzug entsprechend sinkende Krankenkassenbeiträge


      a) ist doch nicht mehr als blabla
      b) kann ich nicht ueberblicken, Kindergeldrueckfuehrung
      waere immerhin eine radikale Umkehr
      c) Positivliste: ich bin dafuer, auch wenn das problematisch
      ist
      Aufhebung oder effizientee Kontrolle der Selbstverwaltung:
      ist entweder blabla oder ich verstehe es nicht
      Nur noch 50% LOhnfortzahlung schon an den ersten
      TAgen: da bekommst Du bestimmt keinen Konsens im
      board, mir sind die Konsequenzen sehr unklar, haengt
      ja wohl davon ab, wie das praktisch umgestellt wird.

      Soviel zu den ersten Punkten. Ergebnis: Konsens im
      board scheint voellig unerreichbar



      #8 von sittin bull inv 15.10.02 20:56:14 Beitrag Nr.: 7.598.100 7598100
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      sehr gut, sehe ich genauso!


      Unser Haushalt geht von mindestens einem Wirtschaftswachstum
      von 2,5 % aus, anders ist ein Haushalt ohne zusätzliche NEUVERSCHULDUNG gar nicht darstellbar!


      Konjunkturzyklen werden dabei gekonnt vernachlässigt,
      das Schulden bezahlen seit dem Erfinden des "Deficit Spending" ja ebenso!

      Jedes Kind müßte begreifen, dass es so nicht weitergeht!


      #9 von Stephen 15.10.02 21:05:23 Beitrag Nr.: 7.598.189 7598189
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      Hier noch eine Rezension des neuen Buches von Meinhard Miegel "Die deformierte Gesellschaft":

      Die Diskussion über die Sicherheit des Sozialstaates, seine Leistungsfähigkeit und die dadurch entstehenden Kosten können nicht mehr verhindert
      werden. Die Einführung der "Riester-Rente" zeigt, das die jahrelangen hohlen Sprüche über die Sicherheit der Renten nur Makulatur gewesen sind.
      Meinhard Miegel legt in seinem Buch Die deformierte Gesellschaft einen Bericht über den Zustand unseres Sozialsystems dar. Herausgekommen ist
      eine vernichtende Bilanz der deutschen Realität.

      Auf drei wesentliche Punkte beschränkt Miegel seine Untersuchung: Die demographische Entwicklung, den Wandel der Arbeitswelt und die Kosten der
      sozialen Systeme. Er wirft sowohl der Politik als auch den Gewerkschaften und Unternehmern totales Versagen vor. Jahrzehnte hinweg wurde nicht
      das notwendige getan, um ein den veränderten Bedingungen angepaßtes Sozialsystem zu schaffen. Dem Bürger wurde vorgegaukelt, das die
      bestehenden Systeme als immerwährende Wahrheiten Bestand haben würden. Miegel kritisiert in diesem Sinn die Entmündigung des Menschen, der
      sich, anstatt eigene Vorsorge zu betreiben, in einem staatlisches Netz der Bevormundungen gefangen sieht, aus dem lange kein Entkommen möglich
      war.

      Diese falsche Sicherheit in der sich die Bürger gesehen haben, hat zunehmend keinen Bestand mehr. Rentenversicherung, Krankenversicherung,
      Arbeitslosengeld und Sozialhilfe stehen auf dem Prüfstand. Miegel führt zum Beweis seiner Thesen umfangreiches Zahlenmaterial an. Den Leser
      überkommt mehr als einmal die Wut wenn er sieht, wie es die Politik bisher verstanden hat die Wahrheit zu verschleiern. Für den Autor ist es an der
      Zeit, das Wirken des Sozialstaates einer kritischen Prüfung zu unterziehen und auch den Bürger zu mehr Selbstverantwortung zu bringen.

      Miegels Buch ist ein Rundumschlag gegen die Versorgungsmentalität des Staates, aber auch gegen das Anspruchsdenken vieler seiner Bürger. Hat es
      doch die Politik verstanden, mit großzügigen Alimentierungen den Bürger zu verwöhnen. Erinnern wir uns an die Wahlkämpfe der vergangenen Jahre.
      Gewonnen hat die Wahl immer diejenige Partei, welche die größten finanziellen Versprechungen gemacht hatte. Diese Zeiten sind endgültig vorbei,
      denn dem Staat fehlt das Geld.

      Doch auch jetzt noch fehlt den Politikern und allen anderen gesellschaftlich relevanten Institutionen wie z. B. Kirchen und Gewerkschaften der Mut oder
      schlimmer noch, die Einsicht in die Notwendigkeit eines Wandels. Nicht zuletzt aus dem Grund des eigenen Macht- und Postenerhalts. Konzepte für die
      Zukunft fehlen und anstelle dessen werden "Schattendiskussionen" über den Zuzug von Flüchtlingen aus Gründen geschlechtsspezifischer
      Verfolgung geführt. All das geht an den Problemen der Zukunft meilenweit vorbei.



      Meinhard Miegel plädiert dafür, den Bürger aus der staatlichen Zwangsjacke der Rundumversorgung zu entlassen und ihm die Fähigkeit der
      Selbstverantwortung zurückzugeben. Man muß nicht mit allen seinen Thesen und Theorien übereinstimmen, doch dort wo er Zahlenmaterial vorlegt,
      kann ihm schlecht wiedersprochen werden. Die dort genannten Zusammenhänge sind logisch und nachvollziehbar.

      Weniger überzeugend ist sein Konzept gegen die Arbeitslosigkeit. Da ist die Rede von der Notwendigkeit einer Gesellschaft der Arbeitgeber. Das ist
      insofern richtig, als jede in Auftrag gegebene Dienstleistung der Volkswirtschaft zugute kommt. Richtig ist auch, das die Schwarzarbeit enorme
      Dimensionen angenommen hat. Doch stellt sie nicht eher die letzte Fluchtmöglichkeit eines finanziell schon unerträglich belasteten Bürgers dar?

      Leider klammert Miegel auch die Machenschaften der transnationalen Konzerne vollkommen aus. Sein Augenmerk gilt nur dem einzelnen Staat, in
      diesem Fall Deutschland. Schon längst hat nicht mehr die Politik das Ruder in der Hand, sondern undurchschaubare Firmen- und Finanzkonglomerate.
      Solange sich Konzerne wie Daimler-Chrysler damit brüsten können, in Deutschland keine Steuern zu bezahlen, solange wird auch der normale Büger
      sich seinen Anteil vom immer kleiner werdenden Kuchen der Staatsalimentierung nehmen.

      Der Grundthese Miegels ist zuzustimmen: Das Sozialsystem ist nicht mehr finanzierbar und bedarf einer grundlegenden Reform. Seinen Aussagen
      sowohl über das Versagen der Politik, als auch anderer Institutionen kann ebenfalls zugestimmt werden. Doch auch der Bürger ist in der
      Verantwortung. Der Staat kann nicht länger als Versorgungsanstalt verstanden werden, die alle Eventualitäten des menschlichen Lebens absichert.
      Eigen- und Selbstverantwortung müßen anstelle dessen gesetzt werden. Dieses Buch gibt brauchbare Ratschäge, aufgrund deren es gelingen kann
      Deutschland zur Lösung der bevorstehenden Probleme zu befähigen.

      -----------

      Eine radikale Reform im Widerspruch zu Miegel, könnte übrigens sein, Unternehmensgewinne garnicht mehr zu besteuern(die entsprechenden
      Subventionen fallen natürlich ebenfalls weg), darüber muß ich aber noch nachdenken; würde das ganz gerne mit Euch diskutieren.
      Auf den ersten Blick fallen mir folgende Vorteile ein: es würde mehr ausländische Unternehmen anlocken, mehr Arbeitsplätze schaffen und Geld im
      Unternehmen belassen, Konkurenzfähigkeit steigt, Schwarzarbeit deutlich reduziert.



      #10 von sittin bull inv 15.10.02 21:12:02 Beitrag Nr.: 7.598.262 7598262
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      da ist etwas dran:
      man sieht ja, wo heutzutage noch erfolgreich gewirtschaftet wird:
      da wo die Steuern am niedrigsten sind, also Irland, Portugal
      Und ich will nie wieder hören: das können wir aber nicht finanzieren,
      totaler Quatsch!
      wenn es eine faire Besteuerung geben würde, würden mehr Steuern bei weniger Verwaltungsaufwand eingenommen
      Übrigens stehen wir heute ungefähr da, wo Adel und Feudalismus in Zeiten großer Kriege und Not standen:
      Überall fehlte Geld, also wurde der Bürger bis zum letzten ausgequetscht!
      Es hat lange gebraucht, um zu begreifen, dass nur mit Eigenverantwortung und freies Wirtschaften wirklich Wohlstand entstand.
      Irgendwie haben wir es geschafft, diesen wieder gerecht in Luft aufzulösen!



      #11 von xiangqi 15.10.02 21:17:21 Beitrag Nr.: 7.598.331 7598331
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      Meine Guet SBI, willst Du hier demonstrieren,
      dass Du auch nur schwarz/weiss denkst??

      Es ist eben nicht totaler Quatsch ,
      dass Steuersenkungen schwierig zu finanzieren
      sein koennen. Ebensowenig ist es richtig, dass
      Steuersenkungen immer unbezahlbar sind. Es gibt
      eine Reihe von Einflussgroessen, von denen es
      abhaengt, welche dieser Ansichten im Einzelfall
      die richtige ist. Dummerweise weiss man es immer
      erst hinterher ganz genau.


      Und jetzt verabschiede ich mich, schoenen Abend noch!


      #12 von sittin bull inv 15.10.02 21:28:00 Beitrag Nr.: 7.598.431 7598431
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      @ Xianqi: genau diese Denkweise legen auch politiker an den tag,
      ich halte sie für falsch:

      erstens: wenn man so denkt, wird sich nie etwas ändern!
      Es muß die Abkehrung vom "Deficit Spending" erfolgen,
      es wird so oder so über kurz oder lang passieren,
      noch hätte man Möglichkeiten, die Härtesten Fälle abzufedern,
      allerdings eine schlechtere Begründungsmöglichkeit...
      Ist der Karren erstmal im Dreck fest, wird kein "Entscheidungsträger"
      von heute mehr verantwortlich sein...
      und sich schon lange mit etwas wertbeständigem abgesetzt haben!
      Nur das, was wirklich da ist, kann auch verteilt werden!
      Schulden wachsen einen immer über den Kopf, auf Grund des Zinseszinseffektes,
      wirklich bedienen wollte die Staatsschulden ja sowieso noch nie irgendein Politiker
      irgendeinen Landes!
      Übrigens, als anschauliches Beispiel: genau wie bei Staaten geht es Unternehmen.
      Viel mehr Handlungsfreiheit ohne diese ständigen Gängeleien
      durch Zinszahlungen auf FK. Allerdings können Unternehmen auch besser mit Krediten umgehen,
      da diese die Finanzierbarkeit immer dalegen müssen. Der Staat nicht.
      Je weniger staatliche Einmischung, desto besser!
      Der gelenkte Staatsmanipulationismus hat auf ganzer Strecke versagt,
      siehe Beispiel Subventionen/Steuern/Staatsschulden



      #13 von xiangqi 15.10.02 21:34:05 Beitrag Nr.: 7.598.491 7598491
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      Also doch noch ein letztes, ich kann es halt
      nicht lassen:

      Genauso ein allgemeines Geblubber wie Dein
      Je weniger staatliche Einmischung, desto besser!
      verschleiert die wahren Problematiken und ist in
      der praktischen Arbeit wertlos. In dem Punkt wuerde
      ich mich einer allgemeinen Kritik an Politikern
      vielleicht sogar anschliessen koennen, die setzen
      naemlich leider auch viel zu oft auf sinnentleerte
      Allgemeinplaetze.


      Und jetzt wirklich tschuess


      #14 von sittin bull inv 15.10.02 21:38:39 Beitrag Nr.: 7.598.534 7598534
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      wie sollte auch von jemanden,
      der selbst seine Arbeit in dieser Sparte findet,
      etwas anderes kommen


      Haben wir wirklich schon 6 Mio Staatsdiener,
      die dieses Land verwalten?

      Und denken einige von denen mit,
      oder sind die so bequem,
      das sie nie etwas in Frage stellen würden?

      Warum brauchen wir denn wirklich so viel Selbstverwaltung?

      Schaut euch nur mal z.B. Unsere Arbeitsämter oder Krankenkassen an!





      #15 von sittin bull inv 15.10.02 21:53:56 Beitrag Nr.: 7.598.690 7598690
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      vom berühmten dosto, der genug Abstand zur Lage hat! ;)


      ***********************************


      [/i]#787 von dosto 15.10.02 20:41:17 Beitrag Nr.: 7.597.952 7597952
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      ....

      deutschland räumt auf bei den steuerbegünstigungen, na fein, ich dachte ihr wärt immer für vereinfachung, jetzt
      ist euch das wieder nicht recht, kein einziges land dieser welt versteuert aktiengewwinne nicht, nur in deutschland kommst du nach einem jahr
      davon,
      also, wo ist das problem,
      wie lange glaubt ihr eigentlich, daß ihr immer und ewig, die berühmte ausnahme spielen könnt, daselbe gilt
      wohnungsbau, eigenheim, steuerausgleich für kilometergeld,
      autobahnen ohne gebühr,
      vergeßt das schlaraffenlanf ist over,
      ihr könnt euch das nicht mehr leisten, der ofen ist aus,
      kommt zu euch, entwickelt gemeinschaftsinn da wo er hingehört, und nicht in euren individualterror und euren
      zeitvergeudendem suchen nach schlupflöchern, es wird zeit, daß man euch alle einfängt und tabula rasa macht.
      ihr seid zu sehr verwöhnt worden.
      [/i]
      ***************************************


      #17 von investival 16.10.02 10:14:41 Beitrag Nr.: 7.601.540 7601540
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      @xiangqi / #7,

      wie gesagt: #3 war "adhoc", ohne Perfektionsanspruch, sondern eher als Diskussionsbasis gedacht. In diesem Sine `danke` für Dein Feedback.

      ad 1.:
      Der Ausschluß von Lobbyisten bedingt nicht zwangsläufig einen Ausschluß von Sachverstand. Den gibt`s doch gerade außerhalb dieser
      Funktionärs-Verbände, in den einzelnen Berufsfeldern.

      ad 2.:
      Die 50 % hat, glaub` ich, Stoiber vor der Wahl mal kurz ins Spiel gebracht, habe das "nur" aufgegriffen [weitere, mich betreffende Schlußfolgerungen
      wären übrigens falsch].
      (Nicht nur) Meine Erfahrung ist, daß Ziele eher erreicht werden, also ehrgeiziger daran gearbeitet wird, wenn man konkrete, ehrgeizige Zielvorgaben
      formuliert.
      Und das `Gejammere` kommt doch überwiegend aus den Verbänden... Ausjammern lassen - fertig.

      ad 3.:
      Ja, da geht man offenbar endlich, aber leider nur sehr zaghaft, heran. Wenn es alle relativ gleich trifft, erkenne ich keine `Ungerechtigkeiten`.
      Einige andere als die beiden von mir genannten Dinge sind vielleicht(!) "subventionswürdiger" als andere, aber zugunsten eines Umbaus, der ja dann
      diesen "subventionswürdigen" Breichen auch entgegen käme, ist das doch unerheblich.

      ad 4.:
      Mein Vorschlag bedeutet nicht eine strafrechtliche Verfolgung, sondern ist "nur" im Sinne des Leistungsprinzips formuliert. In diesem Sinne finde ich #6
      von @Stephen [danke] eine gute Modifikation.
      Das in der Industrie nicht genügend kontrolliert wird, ist auch ein Thema, Stichwort Aufsichtsräte und Aktionärsdemokratie. Da gibt`s zweifelsohne
      auch Reformbedarf, richtig.

      ad 5.:
      a) Ja, `blabla` - solange nichts in dieser Richtung passiert,
      b) Für den Überblick: Würde immerhin einige Mrd frei machen, auch im Sinne von a)
      c) s. a). Fakt ist, daß die Selbstverwaltung kostenintensiv ist.

      Um unseren Konsens geht`s doch gar nicht - wir wollen doch keine Partei gründen, *g*
      Es geht darum, "von unten" mal was anzustossen, zu sammeln (ohne sich direkt an ein politisches Gängelband nehmen zu lassen), mehr als das, was
      Politiker bisher auf den Weg bringen.
      Wenn sich dabei Ergänzungen, weitgehende Übereinstimmungen finden, umso besser, aber das ist dazu nicht notwendig.

      investival



      #18 von sittin bull inv 16.10.02 11:36:21 Beitrag Nr.: 7.602.387 7602387
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      ich klau jetzt mal wieder hemmunglos beim göttlichen dosto:


      Zitat Anfang:


      also macht doch was ihr wollt, auf der einen seite wollt
      ihr veränderung, und wenn was kommt, dann kommt permanent
      das große ungehobelte unsachliche gefledder und gekreische,
      so wollen wir das nicht, ich bin der meinung, eigentlich wollt ihr gar nix, einfach so weiter, das wäre auch die linie von stoiber gewesen, jetzt sitzt er
      in münchen
      und frau merkel soll die drecksarbeit wieder aufnehmen,
      ein wahrer gentleman.

      besteuerung von aktien- investival-
      ganz einfach 20-30 % abzug auf jeden deal, machen die amis
      glattweg, nachlaß gibts bei 1 jahr anlagedauer,
      nachlaß, nicht ablaß wie in deutschland.
      verluste kannst du dann bei deiner einkommensteuer geltend machen, denn gerechtigkeit soll schon sein.
      ich seh da kein problem, eher einen schon längst fälligen nachvollzug, man gewöhnt sich dran, ich persönlich kann
      dir das versichern, der aktienbesitzer sollte sich halt auch
      als ein quasi-unternehmer halten, davon sind die boys und girls hier an einigen bords jedoch weit entfernt, sie
      sind immer noch und propagierens auch der meinung die börse
      ist ein casino, sie habens geschafft in den letzten paar
      jährchen, da sie daran teilgenommen haben, diese allerdings dazu zu machen, aber ganz so grotesk war es wohl die etwas
      längeren restlichen jahre, dies die börse ja nunmal gibt, doch nicht, ich kann mich an zeiten erinnern, da war das ein fairer laden, und er wirds
      wieder werde.
      das saudumme ist allerdings:

      nicht jeder dussel darf sich daran versuchen, auch wenn er noch soviel darüber gelesen hat,
      manche sollten einfach begreifen, daß sie da nix zu suchen haben.
      die profis haben kein problem, daß sie ihre gewinne versteuern müssen, sie richten ihre arbeit darauf aus,
      und das führt zur disziplin, sie bezeichnen sinicht jeder dussel darf sich daran versuchen, auch wenn er noch soviel darüber gelesen hat,
      manche sollten einfach begreifen, daß sie da nix zu suchen haben.
      die profis haben kein problem, daß sie ihre gewinne versteuern müssen, sie richten ihre arbeit darauf aus,
      und das führt zur disziplin, sie bezeichnen sich wohl auch selten als spekulanten obwohl immer etwas davon hängen bleibt.
      sondern als menschen die es verstehen geschickt ihr geld zu verwalten,
      heutzutage ist das natürlich total anstrengend und zeitraubend. von einem bmw oder jaguar oder porsche
      träumt allderdings keiner von uns, wenn er sein geld setzt.
      er kauft ihn sich, wenn er das geld hat, meistens stellt
      er dann fest, daß das ding nicht notwendig ist und pfeifft
      auf die komischen figuren, die sie überall auf die autos kleben.

      Zitat Ende


      **************************


      Der umgekehrte weg scheint doch viel besser zu sein- generelle Besteuerung von Vermögensgewinne ja, allerdings gestaffelte Nachlässe bei
      längeren Zeiträumen!


      #19 von Stephen 17.10.02 00:33:03 Beitrag Nr.: 7.610.354 7610354
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      Als Antwort darauf mein Posting aus einem anderen Thread in dem es um die Besteuerung von Investmentfonds geht:

      Da fehlt doch noch die Vermögenssteuer, da darf man dann zum Stichtag 31.12. eines jeden Jahres eine
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 11:09:08
      Beitrag Nr. 20 ()
      Na huch, Antwortfenstertextmaximallänge erreicht! :D

      noch der letzte Rest von Stephens Posting:

      ***************************************



      ...Da fehlt doch noch die Vermögenssteuer, da darf man dann zum Stichtag 31.12. eines jeden Jahres einen Teil seiner sauerverdienten Anteile
      verkaufen, um die Steuer bezahlen zu können, das zieht im Gewinnfall weitere Steuern nach sich, so daß nur ein Steuerberater mit Hilfe von Excel und
      einer entsprechenden Pivottabelle die genaue Höhe der Verkäufe berechnen kann. Suuuper, vielleicht entstehen da neue Jobs!
      Ich spare übrigens meine einzige Altersvorsorge in Fonds an (ohne Steuervorteile,bzw. Vorsorgefreibeträge aus dem Netto)um dem Staat später nicht
      auf der Tasche zu liegen. So wird man hier reingelegt. Natürlich kaufe ich keine Deutschlandfonds , so verwegen war ich denn doch nicht. Sollte das
      durchkommen, ist Schluß mit lustig, dann wird zurückgefickt!!!!!!!
      Schöne Grüße von Stephen



      #20 von nasdaq10 17.10.02 00:53:27 Beitrag Nr.: 7.610.427 7610427
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      @ sittin

      2 Tipps:

      1. Hans Herbert von Arnim: "Vom schönen Schein der Demokratie"

      Nach der Lektüre dieses Buches weißt Du warum wir bei der letzten Bundestagswahl eigentlich gar keine Wahl hatten. Dies führt dann auch gleich
      zum 2. Tipp

      2. http://www.mehr-demokratie.de/

      Happy Trading

      nasdaq10
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 13:03:13
      Beitrag Nr. 21 ()
      Interessant, welche Vorschläge hier gemacht werden. Das Problem ist aber nicht so sehr, daß wir zuwenig solcher Vorschläge hätten, sondern, daß wir nicht wissen, wie wir Reformen in einem so durch Gegengewichte gemäßigten System wie unserem Land durchsetzen können, wo sich Bund und Länder, Politik und Verbände und fast überall Koalitionspartner gegenseitig blockieren können.

      Ein anderes Problem ist, daß es überall auf die Details ankommt, und gerade auf die können wir uns kaum einigen. Beispielsweise die gesetzliche Einheitskasse wird nicht wirklich die Probleme im Gesundheitssystem lösen, denn für die spielt die Form der Kasse keine so große Rolle. Ein wirkliches Problem ist, daß jeder gerne Vorschläge macht, aber niemand sie durchrechnen möchte (wobei immer auch die Rückkopplungseffekte zu lösen sind - z.B. Senkung von Bausubventionen spart Ausgaben, aber senkt auch die Einnahmen durch Beeinträchtigung der Baukonjunktur).

      Persönlich denke ich, daß eine Haushaltssanierung und eine allgemeine Deregulierung am Anfang eines staatlichen Wiederaufbaus stehen müßten. Die Haushaltssanierung beginnt im größten Etat, das ist der Sozialetat.

      Zusätzlich zu dem, was am Anfang vorgeschlagen wurde, würde ich mir folgendes wünschen:

      Maßnahme Nr. 1 wäre die Absenkung des Bundeszuschusses zur Rentenversicherung um schrittweise bis zu 20 Milliarden Euro, indem der Zuwachs der Rente auf Dauer um 0,5% unter die Entwicklung der Nettoeinkommen gesenkt wird. Gleichzeitig wird die BBG eingefroren - wer genügend Einkommen hat, soll vor allem privat vorsorgen.

      Maßnahme Nr. 2 ist eine Senkung der Lohnnebenkosten dadurch, daß die Mindestbeiträge zur Krankenversicherung deutlich angehoben werden und dafür die Beitragssätze gesenkt werden. Außerdem wird die kostenlose Mitversicherung des Ehepartners abgeschafft. Bei Geringverdienern kann dafür eine negative Steuer eingeführt werden, wenn die Sozialbeiträge bewirken, daß der Grundfreibetrag deutlich unterschritten wird. Die Ausgaben hierfür dürfen die Einnahmen aus Maßnahme Nr. 1 nicht übersteigen.

      Maßnahme Nr.3 wäre, alle Gesetze mit einem Verfallsdatum zu versehen. Gesetze, deren Notwendigkeit bis zum Verfallsdatum nicht begründet werden kann, entfallen ersatzlos. Ausgenommen wird eine Grundausstattung von Gesetzen aus Verfassung, BGB, StGB und einige andere Kerngesetzeswerke. Kontrollen von Ausgaben bzw. Berechtigungen für Leistungen sollen grundsätzlich entfallen, wenn die Verwaltungskosten dafür den verwalteten Betrag übersteigen. Außerdem sollte ein großer Teil der Regulierungsgesetze in der Arbeit entfallen, also z.B. Streichung eines Teils des Betriebsverfassungsgesetzes, Gesetze zur Leiharbeit, zum Kündigungsschutz, Ladenöffnungszeiten ganz freigeben, Gesetz zum unlauteren Wettbewerb abschaffen, Meisterprivileg abschaffen.

      Maßnahme Nr. 4 wäre eine Aufstockung des Personals in den Finanzämtern bei den Ermittlungen über Steuerhinterziehungen. Hier sind sich eigentlich die meisten Experten einig, daß sich hier eine größere Anzahl von Dienstposten praktisch selbst finanzieren würden.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 15:15:45
      Beitrag Nr. 22 ()
      mir ist klar, das man die Punkte nicht 100 % dalegen kann.

      Es muss aber endlich ein Ruck durch die Gesellschaft gehen,
      wie ihr schon alle richtig bemerkt! :)
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 15:17:14
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ich halte nichts von einem Ruck. Lieber mehr Verstand für alle, denn daran mangelt es uns am meisten...
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 15:45:24
      Beitrag Nr. 24 ()
      da bin ich anderer meinung, da vieles auch ein mentales Problem ist!

      Von daher wäre reine Sachkompetenz nicht ausreichend.


      Es fehlt nur noch der "richtige", der diese Sachkompetenz und den Ruck verkörpert
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 20:29:29
      Beitrag Nr. 25 ()
      und wer nicht kommt, siehts schwarz aus für unsere Zukunft.

      ich sehe bis jetzt noch keinen, der wirklich mutig
      einen Reformkurs fahren will.


      Dabei hätte der die Unterstützung des Großteils der Bevölkerung,
      wenn er wirklich Prinzipien an den Tag legt
      und ein Rahmenkonzept auf den Tisch legt, was ein klares Ziel
      vorgibt, das wir erreichen müssen!

      Wir brauchen keine falschen Versprechungen mehr,
      oder Lügen der regierenden Kaste.

      Leider gibt es auch ein Totalversagen der Opposition!

      Der Unmut zur Zeit ist groß genug!
      Man muß auf die Straße, endlich wachrütteln,
      wir machen das so nicht weiter mit!
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 20:39:35
      Beitrag Nr. 26 ()
      sittin, wir scheinen uns von den Ideen in etlichen Bereichen recht nahe zu stehen. :)

      Aber was Demos angeht: Irgendwie ist die Situation derzeit (noch) nicht mit der in der Bundesrepublik 1968 oder mit der in der DDR 1989 zu vergleichen. In beiden Fällen waren die Leute erst dann bereit, auf die Straße zu gehen, als wirklich jegliches erträgliches Maß überschritten war.

      Was wir derzeit an Demonstrationen (häufig ja zu Recht) erleben, sind immer nur Demonstrationen von Interessengruppen. Wenn schon Demos, dann müßten es Veranstaltungen sein, die durch die Schichten des Volkes hindurch gehen. Ansonsten sitzen das unsere Politiker einfach wieder einmal aus. Wie schon jemand mal sagte: Die Deutschen sind so ordentlich, dass sie auch eine Revolution noch anmelden! (Nicht dass ich falsch verstanden werde: Ich will ja gar keine Revolution...)

      Und was folgt daraus? Es geht vielen entweder noch viel zu gut, oder sie schauen egoistisch einfach nur auf ihre Belange. Vermutlich trifft beides zu. Wie kann man diesen Teufelskreis der reinen Ich-Betrachtung bei den Leuten durchbrechen?

      for4zim: Mehr Verstand wäre prima. Dadurch käme ja dann der Ruck! :)
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 20:55:55
      Beitrag Nr. 27 ()
      Bisher waren es nur Interessengruppen,
      das ist richtig, und Deutschland war schon immer sehr gesittet.
      Man denke nur an die Weißen Märsche in Belgien ansichtlich des Dutroix-Skandales.
      So etwas scheint hier beinahe unmöglich!
      ich bin aber der Meinung, die Stimmung kippt zur Zeit.
      Wie gesagt, selbst unpolitische Menschen beschäftigen sich
      mit den Unfähigkeitsbekundungen aller Politiker,
      die Resignation entlädt sich in Wut!
      Dazu gab es just einen guten Artikel vom Emnid-Kommentator in der Hamburger
      Abendblatt, man darf dies nicht unterschätzen!
      wenn es erstmal ins Rollen kommt, kann es sehr schnell außer Kontrolle geraten,
      vor allem, wenn es für vernünftige, friedliche Maßnahmen zu spät ist!

      Wenn wir doch solche Kreise hätten wie die der Organisatoren der Montagsdemonstrationen in Leipzig 89,
      dann würde bestimmt ein Großteil der Bevölkerung quer durch alle Interessengruppen
      mitmachen! BTW: Wo sind die eigentlich alle hin?
      Bzw: Wo stecken heute die Köpfe der Intellektuellen?
      Sind die alle so durch linkes Gedankengut verblendet,
      das man gar nicht wahrnimmt, wohin dieses Land steuert?

      Ich schau mal ob ich den Artikel von Herrn Schoeppner finde!

      :)

      Und mausschubser: es sind nicht nur wir-
      es werden immer mehr, unabhängig von den Parteifarben,
      die bemerken, welchen Kurs wir steuern!
      wird es schon zu spät sein!
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 21:00:02
      Beitrag Nr. 28 ()
      einmal dieses hier:

      (Kopieren geht nicht)


      http://www.welt.de/daten/2002/08/08/0808de349267.htx


      dann diesen:




      Samstag, 9. November 2002

      Politik





      "Die Menschen fühlen sich
      betrogen"
      Stimmungstief. Emnid-Chef warnt: Es fehlt an
      Mut und Visionen. "Das kann dem Land nicht
      gut tun."

      Von Günther Hörbst

      Hamburg - Steuererhöhungen, gebrochene
      Wahlversprechen, Reformchaos: Der Start der neuen
      rot-grünen Bundesregierung ist gelinde gesagt missraten.
      Das hat auch Auswirkungen auf die Stimmung in der
      Bevölkerung. Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer des
      Bielefelder Meinungsforschungsinstituts Emnid, erklärt, wie
      gefährlich diese Entwicklung ist.

      ABENDBLATT: Die Wähler fühlen sich von der Regierung
      offenbar auf den Arm genommen. Wie wirkt sich das auf
      die Stimmung im Land aus?

      Schöppner: Es gibt einen derart großen Stimmungsverlust
      gegenüber der Regierung, vor allem gegenüber der SPD, wie
      ich es eigentlich noch selten erlebt habe. Noch gravierender
      ist die große Zukunftsunsicherheit, die sich eingestellt hat.
      Die Wirtschaftserwartungen sind auf einem Tiefststand
      angekommen, die Angst vor Arbeitsplatzverlust hat eine
      Rekordmarke erreicht. Der psychologische Effekt daraus ist
      ein weit verbreiteter Defätismus.

      ABENDBLATT: Was folgt daraus?

      Schöppner: Die Leute verharren in Untätigkeit, igeln sich
      ein, haben keinen Mut mehr, sich zu engagieren. Jeder
      wartet nur noch gebannt darauf, wann endlich ein Signal
      der Linderung von außen kommt. Wenn jeglicher Mut zu
      Investitionen und Innovationen verloren geht, dann kann
      das dem Land einfach nicht gut tun.

      ABENDBLATT: Woran fehlt es denn?

      Schöppner: Es fehlt an Visionen. Die Leute sind durchaus
      bereit, in etwas zu investieren, wenn sie sehen, wofür ihr
      Einsatz gut ist. Die Regierung agiert nach Meinung der
      Wähler aber planlos, konzeptlos. Was derzeit passiert, ist
      für sie ein kurzfristiges Herumdoktern an Symptomen. Für
      fast 70 Prozent der Bürger herrscht der Eindruck vor, dass
      da rein zufällig gehandelt wird.

      ABENDBLATT: Aber die Regierenden müssen doch auch
      sehen, dass es so nicht geht. Weshalb korrigieren die ihren
      Kurs nicht?

      Schöppner: Weil wir Deutschen leider nur
      Erkenntnisweltmeister sind. Geht es aber darum,
      entsprechend aktiv zu werden, fehlt uns der Mut. Hinzu
      kommt: Die verschiedenen politischen Lager haben kein
      Interesse daran, sich selbst zu schaden. Sie sichern lieber
      von Wahl zu Wahl ihre eigene Position ab, als dem Staat
      langfristig wirklich zu nutzen.

      ABENDBLATT: Wie ziehen wir jetzt den Karren aus dem
      Dreck?

      Schöppner: Den bekommen wir nur dann wieder raus, wenn
      die Parteien deutlich vermitteln, wofür all das gut ist, was
      sie gerade machen. Und: Wenn sie vermitteln, dass sie
      auch bereit sind, bei sich selbst zu sparen. Wie motiviert
      man denn andere zum Sparen? Indem man ihnen vormacht,
      dass man auch gewillt ist, bei sich selbst zu sparen. Nur das
      ist glaubwürdig. Nicht glaubwürdig ist jedoch, wenn sich der
      Bundestag verkleinert, der Etat aber derselbe bleibt.
      Politiker fangen immer erst im fremden Stall an zu kehren,
      bevor sie bei sich kehren. Das geht einfach nicht.

      ABENDBLATT: Wie wirkt sich das alles auf das Ansehen der
      politischen Klasse aus?

      Schöppner: Das Vertrauen in die Parteien ist auf nur noch
      acht Prozent gesunken. Gleichzeitig herrscht eine massive
      Skepsis gegenüber der Handlungsfähigkeit vor. 50 Prozent
      der Bürger sagen, jede Partei sei inkompetent. Dazu kommt
      jetzt noch: Die Menschen fühlen sich unredlich behandelt,
      betrogen, nicht ernst genommen. 70 Prozent der Wähler
      fühlen sich von den Parteien getäuscht. Das ist das Fatale
      an der Situation: Zur Vertrauens- und Kompetenzkrise
      kommt noch eine Ehrlichkeitskrise.

      ABENDBLATT: Wie gefährlich ist eine solche Stimmung?

      Schöppner: Der Defätismus könnte zu einer Radikalisierung
      führen - nach beiden Rändern des politischen Spektrums. Es
      kann aber auch ein Erkenntnisphänomen auftreten. Den
      Bürgern könnte klar werden, dass sie ihre Ansprüche
      herunterschrauben müssen, um Reformen zu ermöglichen.
      Das wiederum würde es den Parteien erleichtern, gewisse
      Vorhaben gegen Lobbygruppen durchzusetzen.

      erschienen am 7. Nov 2002 in Politik


      Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2002/11/07/89838.html
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 22:34:33
      Beitrag Nr. 29 ()
      Lieber sitting,

      ich finde deine Thesen sehr interessant und kann vielem nur zustimmen. Tatsache ist doch aber auch, dass die Politiker heutzutage doch schon zum Lügen gewzungen werden. Wenn Schröder nur die Hälfte seiner Wohltaten schon so vor der Wahl verkündet hätte, er wäre im Leben nicht über die 10 Prozentmarke "gekrabbelt". Wie war es denn im Bundestagswahlkampf zwischen Oskar Lafontaine, der nun wahrlich auch kein Heiliger ist, und Kohl? Oskar hatte damals Blut, Schweiß und Tränen gepredigt, Kohl blühende Landschaften, kleine Entnahmen aus der Portokasse (zwecks Finanzierung meine ich) und Abschaffung des Solidaritätszuschlages nach einem Jahr. Wieviel hast du denn im letzten Jahr bezahlt???
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 22:38:14
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo allerseits,
      Eure Beiträge haben Hoffnung in mir ausgelöst, auch wenn ich sachlich nicht so mitreden kann, finde ich die Idee, Kreise, wie den "runden Tisch" o.ä. ins Leben zu rufen sehr gut.
      Die besten Möglichkeiten haben wir doch, denn ein jeder von uns wohnt in einer anderen Stadt oder Einzugsgebiet. Mit diesem hier geäussertem Gedankengut hat man sehr gute Argumente in Diskussionen mit Leuten, die ich tagtäglich treffe. So ähnlich ist es damals in der DDR auch abgelaufen, nur waren die Menschen dort von jeher viel politischer als der Ottonormalverbraucher in den alten Bundesländern.

      Ich werde die Beiträge in diesem Thread weiter intensiv verfolgen und in mein tägliches Leben einbauen. Immerhin ein erster Schritt und zu allen Zielen die man hat, braucht man erste Schritte.

      Nochmal zum Beitrag Nr. 9 - Abkopplung Arbeitgeber/Arbeitnehmer-Beiträge fällt mir spontan auf, dass der Arbeitnehmer dann logischerweise eine höhere Lohnsteuer zahlen müßte, da ja das Brotto-Einkommen um den sonst üblichen Arbeitgeberanteil sich erhöht.

      Freue mich auf weitere Beiträge hier.
      Gruß
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 22:50:19
      Beitrag Nr. 31 ()
      Das ist ein grundsätzliches Problem unserer Demokratie.
      Und wahrlich eines der Hauptursachen unserer Lähmung.

      Wenn gewählte Volksvertreter aus Angst vor Nichtwiederwahl aber Lügen
      und das Land erstarren lassen, müssen wir uns grundsätzliche Gedanken
      zur Parlamentarischen Demokratie machen.

      Hier fehlen Männer/Frauen mit Format, die auch auf diesem Gebiet wirkliche Reformen
      anbringen!

      Nun gut, es muß ja irgendwelche Gruppierungen geben, die für bestimmte Interessen stehen,
      wie bei uns die Parteien. Leider sind Programminhalte beliebig geworden,
      eine wirkliche Wahl ( einer demokratischen Partei ) haben wir nicht.

      Es gibt ja durchaus auch andere demokratische Modelle,
      auch wenn davon einige einen faden Beigeschmack haben,
      wie zum Beispiel die Räterepublik durch den Mißbrauch der Kommunisten.

      Der Anreiz, wirklich etwas für das Land zu tun, wäre duch eine höhere Entlohnung lediglich während
      der Arbeit mit der Aussicht, keine Pension zu bekommen, schon mal größer.

      Vielleicht sollte man nicht nur Politiker wählen, sondern auch Vertreter des Volkes,
      die nicht von Parteien aufegstellt werden, sondern ähnlich dem Aufsichtsrat den Politikern
      nachgeschaltet werden, und deren Handlungsweisen kontrollieren.
      Bei Fehlverhalten erfolgt genau wie bei der AG die Vertrauensfrage-
      in der Parteienpolitik ist diese durch Abkehr von Gewissensentscheidungen und blindem
      Folgen der Parteidoktrin nicht darstellbar.

      Siehe Einigkeit wenn es zum Beispiel um Belange angeht, die Diäten betreffen oder ähnliches.

      Das Volk hat keine Macht mehr über die Politik, weil 2 Parteien sich gegenseitig blockieren,
      und auch gegen das Land entscheiden, wenn es der Partei dient.
      Ich dachte eigentlich so etwas gab es nur im ZK,
      aber man wundert sich ja immer wieder!

      Und Macht korrumpiert auf längere Sicht wohl immer.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 22:54:02
      Beitrag Nr. 32 ()
      @ Kim-Marwin: danke, ist ein opportuner Weg! :)

      Nicht jammern oder sich in Schuldzuweisungen üben,

      anprangern!

      Immer wieder!
      Überall!

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 23:56:18
      Beitrag Nr. 33 ()
      wir müssen nichts ändern.....d rmensch ist ein relatives wesen......unsere grundbedürfnisse werden doch auch so noch gedeckt, noch jahre lang........scheiss auf die wirtschaft.....wichtig ist nur das mütter ihre kinder wieder ordentlich erziehen, werte sind in den letzten jahrzehnten auf der strecke geblieben, genauso wie authorität......da müssen wir angreifen,....
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 03:32:20
      Beitrag Nr. 34 ()
      #31

      "wenn gewählte volksvertreter aus angst !! vor nichtwiederwahl lügen und das land erstarren lassen "

      etwas zu einfach !! und hoffentlich nicht wirklich deine meinung.

      eine katastrophale verschuldungspolitik und misswirtschaft über jahrzehnte,verursacht durch eine unfähige und korrupte parteienmafia mit "aus angst vor nichtwiederwahl"zu rechtfertigen ist schon ein starkes stück und hat mit den realitäten wohl nichts zu tun.

      die macht und der einfluss dieser parteien mafia lässt dieses land erstarren und verhindert seit jahren reformen.
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 08:19:48
      Beitrag Nr. 35 ()
      Bestes Beispiel, dass es nahezu allen eigentlich nur ums eigene Portemonnaie geht, findet man nicht nur in den Medien, sondern auch hier on Board in den verschiedensten Theads und Postings; ist also auch eine Art von Lobbyismus.

      Da streiten und kämpfen „Besserverdiener“, Sozialhelfer Schulter an Schulter mit -hilfeempfängern, Häuslebauer und -besitzer, öffentlich Bedienstete einschließlich der Beamten, Junge gegen Alte, Parteianhänger, Gewerkschafter, Friedensbewegte, Ökologen, Rentner, Pensionäre, Ärzte, Apotheker, Kassen- und Privatpatienten, Schichtarbeiter, Singles gegen Ehepaare, Kinderreiche gegen -lose, Firmenwagennutzer, Aktionäre als Spekulanten oder Altersvorsorger, Inhaber von Lebensversicherungen, Arbeitgeber, Mittelständler, Arbeitnehmer, Kohlekumpel, Bauarbeiter, Arbeitslose und Dutzende weiterer Gruppen und Interessensverbände in hauptsächlich eigener Sache mit- und in unterschiedlichen „Koalitionen“ gegeneinander.

      Da aber die Mehrheitsverhältnisse in Bundestag und Bundesrat so sind, wie sie sind, kann und wird es hier keinen Konsens geben können, denn jede der beiden großen Volksparteien wird bemüht sein, ihre eigene Klientel und Zielgruppe möglichst nicht über Gebühr zu belasten oder gar zu verprellen. Dies ist auch nahe liegen und irgendwie verständlich, sollte daher auch niemanden hier überraschen. Denn nach der Wahl ist bekanntlich vor der Wahl, und sei es nur eine auf Landesebene. Und wenn die Hessenwahl zu Ungunsten der Bundesregierung ausgeht, wird diese Handlungsunfähigkeit auf mehrere Monate zementiert. Also was ist in einer derart verfahrenen Lage zu tun, um diesen „Gordischen Knoten“ zu zerschlagen?

      Nach meiner Meinung führt kein Weg an einer großen Koalition im Bundestag vorbei, vom Grundsatz her eine der schlechtesten Alternativen, aber in der gegenwärtigen Pattsituation wohl die einzig zielführende Konstellation. Das in Art. 67 GG geregelte „Konstruktive Misstrauensvotum“ scheidet nach meiner Auffassung aus, denn eine schwarz-grüne Koalition hätte gerade mal die KanzlerInnen-Mehrheit, lässt man den Wackelkandidaten Ströbele bei dieser Betrachtung einmal außen vor. Auch im Bundesrat ginge die Mehrheit verloren, denn schwarz-gelbe wären dann zukünftig „neutrale“ Länder mit den sich daraus ergebenden Abstimmungsverhalten. Denn dass die Bundestags-Oppositionspartei FDP auch den Grünen indirekt den Steigbügel hält, erscheint mir völlig ausgeschlossen.

      Somit käme nur die Vertrauensfrage gemäß Art. 68 GG in Betracht. Der Kanzler stellt sie, die Parlamentarier sprechen „Gerd Kannnix“ das Misstrauen aus, der Bundespräsident löst den Bundestag auf und es folgen Neuwahlen. Nun können die beiden Großen erneut um die Gunst der Wähler buhlen, und der Bessere soll / wird gewinnen. Anschließend Bildung einer großen Koalition. Dann klappte es auch wieder mit der Bundesratsmehrheit und selbst unpopuläre Gesetze und Regelungen im Steuerrecht sowie in Sachen Gesundheits- und Rentenreform wären problemlos durch- und umzusetzen. Nur so kann der momentane Stillstand überwunden und die Bundesrepublik zukunftsfähig gemacht werden!
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 10:19:38
      Beitrag Nr. 36 ()
      #7

      Vor allem Vorschläge 3 u. 4 sind sehr gut. Vielen Arbeitnehmehrn würde das Krankmachen vergehen und als Arbeitgeber ist man wieder eher bereit, Leute einzustellen.

      Ein Vorschlag von mir, den viele nicht gerne hören werden:

      Konsequent weiter mit der Öko-Steuer! Und dafür Lohnnebenkosten senken. Einen Teil der Einnahmen zur Förderung von Energiesparmaßnahmen (z. B. Wärmedämmung) Damit die positiven Effekte früher eintreten, müßte die Öko-Steuer parteiübergreifend für die nächsten Jahre beschlossen werden. Dann lassen sich viele Investitionen jetzt schon rechnen bzw. nicht mehr rechnen (z. B. Investition in eine energieverbrauchende Maschine, die Arbeitsplätze einsparen soll).
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 10:31:22
      Beitrag Nr. 37 ()
      @ Teller1 :)

      Doch wirklich meine Meinung: Sieh mal, es ist egal, woran es liegt, dass die Parteien
      ihre Parlemtarier auf Parteilinie zwingt. Und sicher, es sind mehr die Parteien, die an dem Reformstau schuld sind.
      Aber Politiker sind Bestandteil dieser Parteien, und scheinen schon seit langem nicht mehr wirklich ihrem Gewissen nach zu dienen.
      Merken tut man es unter anderen: Kritische Stimmen werden Mundtot gemacht, kompetenter Nachwuchs wird abgesäbelt oder diskreditiert,
      Parteienweg als einziger Weg zur Macht zwingt zum "Speichellecken nach oben und treten nach unten", Inhaltliche Ziele unterscheiden
      sich zwischen den Parteien überhaupt nicht mehr, Fachverstand wird vom Ressort-Politiker nicht verlangt, statt dessen die eigentliche Arbeit undurchsichtigenParlamentarischen Staatssekretären oder leidlichen Ausschüssen übertragen!

      Kurz: Ethische Menschen werden irgendwie nicht gerade bevorzugt, durch die
      abschreckende Meinung über Berufs-Politiker gehen auch kaum andere Bevölkerungsgruppen überhaupt in die Politik, bzw. denen wird der
      Weg durch die Parteien verbaut. Unsere parteilosen Regierungsmitglieder der letzten Regierung haben es gezeigt,
      obwohl fachlich schon kompetenter, wurden diese ohne Lobby einfach abgesägt, und konnten
      wegen der Blockaden überhaupt nichts bewirken!

      eine katastrophale verschuldungspolitik und misswirtschaft über jahrzehnte,verursacht durch eine unfähige und korrupte parteienmafia mit "aus angst
      vor nichtwiederwahl"zu rechtfertigen ist schon ein starkes stück und hat mit den realitäten wohl nichts zu tun.

      die macht und der einfluss dieser parteien mafia lässt dieses land erstarren und verhindert seit jahren reformen.


      So ist es, es wird Zeit, das hier alle diese Problematik anprangern!
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 10:35:50
      Beitrag Nr. 38 ()
      @ Bäcker, #36

      Völlige Übereinstimmung! Man kann Arbeit durchaus zu Lasten
      der Ressource Umwelt verbilligen! Es muß aber auch dringend etwas auf der Lohnnebenkostenseite getan werden,
      um sie nicht selbst weier ansteigen zu lassen,sonst sind alle Steuererhöhungen zur Lohnnebenkostensenkung bals Makulatur
      ( wie gerade gesehen )


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