Wer anständig lebt, gilt als Depp - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 12.01.03 12:56:45 von
neuester Beitrag 13.01.03 12:56:12 von
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Lesenswerter Artikel über den Werteverfall bei www.manager-magazin.de
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,229890,00.…
"Wer anständig lebt, gilt als Depp"
Von Clemens von Frentz
Seit Jahren vergeht kaum ein Tag ohne neue Wirtschaftsskandale. Der Neue Markt ist ruiniert, die New Economy gescheitert, das US-Wirtschaftswunder gründlich entzaubert. In seinem neuen Buch "Die Ego-AG" analysiert Günter Ogger die Gründe für diese Entwicklung.
mm.de: Herr Ogger, das Börsenjahr 2002 ist überstanden, aber kaum hat das neue Jahr begonnen, hört man schon wieder neue Schreckensmeldungen über Insolvenzen, Börsenskandale und weitere Bankenprobleme. Dabei hatten die meisten Anleger doch gehofft, dass nun endlich alles besser wird. Waren die Hoffnungen verfrüht?
Ogger: Das ist zu befürchten. Ich bin überzeugt, dass wir im Jahr 2003 noch mehr von solchen Finanzskandalen hören werden. Kürzlich sprach ich mit einem Wirtschaftsprüfer aus München, der das ganz ähnlich sieht. Nach seiner Einschätzung haben etliche Firmen in ihrer Bilanz immer noch Vermögenswerte, die eigentlich längst als wertlos abgeschrieben worden sein müssten. Da ist mit einer Menge weiterer Skandale zu rechnen.
mm.de: Mit skandalösen Verhältnissen im deutschen Wirtschaftsleben befassen Sie sich auch in Ihrem neuen Buch "Die Ego-AG". Nach der Lektüre hat man den Eindruck, man wird als normaler Mensch, als Anleger und als Verbraucher, als Angestellter und Selbständiger, immer wieder betrogen und belogen. Eine Zustandsbeschreibung, die deprimiert ...
Ogger: ... und wütend macht. Wenn man sich mit den herrschenden Verhältnissen im Detail auseinandersetzt, überkommt einen ein heiliger Zorn. Der Verfall der Sitten, der sich da offenbart, ist erschreckend.
mm.de: Was ist Ihrer Ansicht nach die Ursache für diese Entwicklung?
Ogger: Ursachen gibt es gleich mehrere, und zwar sowohl im gesellschaftlichen als auch im ökonomischen sowie im juristischen Bereich. Als wichtigste Ursache sehe ich den Umstand, dass hierzulande Wirtschaftsverbrechen zu wenig geahndet werden. Es wird nicht hart genug durchgegriffen, deswegen fehlt es an abschreckenden Urteilen.
Der zweite wichtige Aspekt ist psychologischer Natur. Er hat zu tun mit dem Verlust der Werte, der immer wieder beklagt wird. Es gibt doch heutzutage keine tragende Idee mehr, die über das nackte Geldverdienen hinausgeht. Das Christentum hat abgewirtschaftet, die Kirchen sind - anders als früher - keine moralische Autorität mehr, und es gibt keine allgemein verbindliche Instanz, die diese Lücke füllen könnte.
Weder Politiker noch Unternehmer werden ihrer Vorbildfunktion gerecht. Stattdessen orientiert man sich vor allem am eigenen Vorteil und daran, was die anderen machen. Es ist ähnlich wie auf der Autobahn: Sobald einer anfängt zu drängeln und rechts zu überholen, machen es alle anderen nach. Dieser Drang, sich durchzusetzen, wirkt sich verhängnisvoll aus, wenn er nicht gebremst oder kanalisiert wird.
Teil 2:
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,229890-2,0…
Teil 3:
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,229890-3,0…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,229890-3,0…
Teil 4:
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,229890-4,0…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,229890,00.…
"Wer anständig lebt, gilt als Depp"
Von Clemens von Frentz
Seit Jahren vergeht kaum ein Tag ohne neue Wirtschaftsskandale. Der Neue Markt ist ruiniert, die New Economy gescheitert, das US-Wirtschaftswunder gründlich entzaubert. In seinem neuen Buch "Die Ego-AG" analysiert Günter Ogger die Gründe für diese Entwicklung.
mm.de: Herr Ogger, das Börsenjahr 2002 ist überstanden, aber kaum hat das neue Jahr begonnen, hört man schon wieder neue Schreckensmeldungen über Insolvenzen, Börsenskandale und weitere Bankenprobleme. Dabei hatten die meisten Anleger doch gehofft, dass nun endlich alles besser wird. Waren die Hoffnungen verfrüht?
Ogger: Das ist zu befürchten. Ich bin überzeugt, dass wir im Jahr 2003 noch mehr von solchen Finanzskandalen hören werden. Kürzlich sprach ich mit einem Wirtschaftsprüfer aus München, der das ganz ähnlich sieht. Nach seiner Einschätzung haben etliche Firmen in ihrer Bilanz immer noch Vermögenswerte, die eigentlich längst als wertlos abgeschrieben worden sein müssten. Da ist mit einer Menge weiterer Skandale zu rechnen.
mm.de: Mit skandalösen Verhältnissen im deutschen Wirtschaftsleben befassen Sie sich auch in Ihrem neuen Buch "Die Ego-AG". Nach der Lektüre hat man den Eindruck, man wird als normaler Mensch, als Anleger und als Verbraucher, als Angestellter und Selbständiger, immer wieder betrogen und belogen. Eine Zustandsbeschreibung, die deprimiert ...
Ogger: ... und wütend macht. Wenn man sich mit den herrschenden Verhältnissen im Detail auseinandersetzt, überkommt einen ein heiliger Zorn. Der Verfall der Sitten, der sich da offenbart, ist erschreckend.
mm.de: Was ist Ihrer Ansicht nach die Ursache für diese Entwicklung?
Ogger: Ursachen gibt es gleich mehrere, und zwar sowohl im gesellschaftlichen als auch im ökonomischen sowie im juristischen Bereich. Als wichtigste Ursache sehe ich den Umstand, dass hierzulande Wirtschaftsverbrechen zu wenig geahndet werden. Es wird nicht hart genug durchgegriffen, deswegen fehlt es an abschreckenden Urteilen.
Der zweite wichtige Aspekt ist psychologischer Natur. Er hat zu tun mit dem Verlust der Werte, der immer wieder beklagt wird. Es gibt doch heutzutage keine tragende Idee mehr, die über das nackte Geldverdienen hinausgeht. Das Christentum hat abgewirtschaftet, die Kirchen sind - anders als früher - keine moralische Autorität mehr, und es gibt keine allgemein verbindliche Instanz, die diese Lücke füllen könnte.
Weder Politiker noch Unternehmer werden ihrer Vorbildfunktion gerecht. Stattdessen orientiert man sich vor allem am eigenen Vorteil und daran, was die anderen machen. Es ist ähnlich wie auf der Autobahn: Sobald einer anfängt zu drängeln und rechts zu überholen, machen es alle anderen nach. Dieser Drang, sich durchzusetzen, wirkt sich verhängnisvoll aus, wenn er nicht gebremst oder kanalisiert wird.
Teil 2:
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,229890-2,0…
Teil 3:
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,229890-3,0…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,229890-3,0…
Teil 4:
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,229890-4,0…[/img]
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Seit Jahren vergeht kaum ein Tag ohne neue Wirtschaftsskandale. Der Neue Markt ist ruiniert, die New Economy gescheitert, das US-Wirtschaftswunder gründlich entzaubert. In seinem neuen Buch "Die Ego-AG" analysiert Günter Ogger die Gründe für diese Entwicklung.
mm.de: Herr Ogger, das Börsenjahr 2002 ist überstanden, aber kaum hat das neue Jahr begonnen, hört man schon wieder neue Schreckensmeldungen über Insolvenzen, Börsenskandale und weitere Bankenprobleme. Dabei hatten die meisten Anleger doch gehofft, dass nun endlich alles besser wird. Waren die Hoffnungen verfrüht?
Ogger: Das ist zu befürchten. Ich bin überzeugt, dass wir im Jahr 2003 noch mehr von solchen Finanzskandalen hören werden. Kürzlich sprach ich mit einem Wirtschaftsprüfer aus München, der das ganz ähnlich sieht. Nach seiner Einschätzung haben etliche Firmen in ihrer Bilanz immer noch Vermögenswerte, die eigentlich längst als wertlos abgeschrieben worden sein müssten. Da ist mit einer Menge weiterer Skandale zu rechnen.
mm.de: Mit skandalösen Verhältnissen im deutschen Wirtschaftsleben befassen Sie sich auch in Ihrem neuen Buch "Die Ego-AG". Nach der Lektüre hat man den Eindruck, man wird als normaler Mensch, als Anleger und als Verbraucher, als Angestellter und Selbständiger, immer wieder betrogen und belogen. Eine Zustandsbeschreibung, die deprimiert ...
Ogger: ... und wütend macht. Wenn man sich mit den herrschenden Verhältnissen im Detail auseinandersetzt, überkommt einen ein heiliger Zorn. Der Verfall der Sitten, der sich da offenbart, ist erschreckend.
mm.de: Was ist Ihrer Ansicht nach die Ursache für diese Entwicklung?
Ogger: Ursachen gibt es gleich mehrere, und zwar sowohl im gesellschaftlichen als auch im ökonomischen sowie im juristischen Bereich. Als wichtigste Ursache sehe ich den Umstand, dass hierzulande Wirtschaftsverbrechen zu wenig geahndet werden. Es wird nicht hart genug durchgegriffen, deswegen fehlt es an abschreckenden Urteilen.
Der zweite wichtige Aspekt ist psychologischer Natur. Er hat zu tun mit dem Verlust der Werte, der immer wieder beklagt wird. Es gibt doch heutzutage keine tragende Idee mehr, die über das nackte Geldverdienen hinausgeht. Das Christentum hat abgewirtschaftet, die Kirchen sind - anders als früher - keine moralische Autorität mehr, und es gibt keine allgemein verbindliche Instanz, die diese Lücke füllen könnte.
Weder Politiker noch Unternehmer werden ihrer Vorbildfunktion gerecht. Stattdessen orientiert man sich vor allem am eigenen Vorteil und daran, was die anderen machen. Es ist ähnlich wie auf der Autobahn: Sobald einer anfängt zu drängeln und rechts zu überholen, machen es alle anderen nach. Dieser Drang, sich durchzusetzen, wirkt sich verhängnisvoll aus, wenn er nicht gebremst oder kanalisiert wird.
Teil 2:
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Teil 4:
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"Wer anständig lebt, gilt als Depp"
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Seit Jahren vergeht kaum ein Tag ohne neue Wirtschaftsskandale. Der Neue Markt ist ruiniert, die New Economy gescheitert, das US-Wirtschaftswunder gründlich entzaubert. In seinem neuen Buch "Die Ego-AG" analysiert Günter Ogger die Gründe für diese Entwicklung.
mm.de: Herr Ogger, das Börsenjahr 2002 ist überstanden, aber kaum hat das neue Jahr begonnen, hört man schon wieder neue Schreckensmeldungen über Insolvenzen, Börsenskandale und weitere Bankenprobleme. Dabei hatten die meisten Anleger doch gehofft, dass nun endlich alles besser wird. Waren die Hoffnungen verfrüht?
Ogger: Das ist zu befürchten. Ich bin überzeugt, dass wir im Jahr 2003 noch mehr von solchen Finanzskandalen hören werden. Kürzlich sprach ich mit einem Wirtschaftsprüfer aus München, der das ganz ähnlich sieht. Nach seiner Einschätzung haben etliche Firmen in ihrer Bilanz immer noch Vermögenswerte, die eigentlich längst als wertlos abgeschrieben worden sein müssten. Da ist mit einer Menge weiterer Skandale zu rechnen.
mm.de: Mit skandalösen Verhältnissen im deutschen Wirtschaftsleben befassen Sie sich auch in Ihrem neuen Buch "Die Ego-AG". Nach der Lektüre hat man den Eindruck, man wird als normaler Mensch, als Anleger und als Verbraucher, als Angestellter und Selbständiger, immer wieder betrogen und belogen. Eine Zustandsbeschreibung, die deprimiert ...
Ogger: ... und wütend macht. Wenn man sich mit den herrschenden Verhältnissen im Detail auseinandersetzt, überkommt einen ein heiliger Zorn. Der Verfall der Sitten, der sich da offenbart, ist erschreckend.
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Ogger: Ursachen gibt es gleich mehrere, und zwar sowohl im gesellschaftlichen als auch im ökonomischen sowie im juristischen Bereich. Als wichtigste Ursache sehe ich den Umstand, dass hierzulande Wirtschaftsverbrechen zu wenig geahndet werden. Es wird nicht hart genug durchgegriffen, deswegen fehlt es an abschreckenden Urteilen.
Der zweite wichtige Aspekt ist psychologischer Natur. Er hat zu tun mit dem Verlust der Werte, der immer wieder beklagt wird. Es gibt doch heutzutage keine tragende Idee mehr, die über das nackte Geldverdienen hinausgeht. Das Christentum hat abgewirtschaftet, die Kirchen sind - anders als früher - keine moralische Autorität mehr, und es gibt keine allgemein verbindliche Instanz, die diese Lücke füllen könnte.
Weder Politiker noch Unternehmer werden ihrer Vorbildfunktion gerecht. Stattdessen orientiert man sich vor allem am eigenen Vorteil und daran, was die anderen machen. Es ist ähnlich wie auf der Autobahn: Sobald einer anfängt zu drängeln und rechts zu überholen, machen es alle anderen nach. Dieser Drang, sich durchzusetzen, wirkt sich verhängnisvoll aus, wenn er nicht gebremst oder kanalisiert wird.
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Teil 3:
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Exakt auf den Punkt!
!
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Meine Werte sind in Ordnung!
sittin bull, du depp!
machts doch genauso!!!
schröder machts doch vor
schröder machts doch vor
#6,
korrektur:
alle politiker.. !!!!!!!!!
korrektur:
alle politiker.. !!!!!!!!!
hmm, Ogger beschreibt zwar die Zustände richtig, sein Wirken erscheint etwas scheinheilig, denn so lange alles grün war war es noch OK, oder wie?
Unsere Werte sind doch schon seit geraumer Zeit banal,
es gibt doch nur noch einen für die heutige Jugend.
Wir sind dicht dran im Thread: Diskussionsthread Kindererziehung
Unsere Werte sind doch schon seit geraumer Zeit banal,
es gibt doch nur noch einen für die heutige Jugend.
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