Ignorance is bliss - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 23.02.03 01:10:02 von
neuester Beitrag 24.02.03 19:39:49 von
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Giftgas-Opfer
Ein Vater hält in der irakischen Stadt Halabdja sein totes Baby im Arm. Die Kleinstadt im Nordirak war Ziel eines Chemiewaffen-Angriffs der irakischen Armee.
mousekartoffel bei seiner Lieblingsbeschäftigung und dem einzigen, was er kann: Fotos kopieren und hier hinein posten.
Falls dies kein Propagandafoto ist, eine Frage an dich:
Von wem kamen denn die Chemiewaffen, die Saddam angeblich im Nordirak eingesetzt hat?
Falls dies kein Propagandafoto ist, eine Frage an dich:
Von wem kamen denn die Chemiewaffen, die Saddam angeblich im Nordirak eingesetzt hat?
Ich will Saddam ja nicht in Schutz nehmen, aber lesen lohnt sich!
01/03
CIA-Veteran enthüllt Wahrheit über angeblichen irakischen Giftgasangriff auf
das kurdische Halabja
Am vergangenen Freitag hat sich in einem inzwischen weit beachteten Artikel
in der New York Times Professor Stephen C. Pelletiere zu Wort gemeldet.
Pelletiere hat, aufgrund seiner Biographie und seines Wissens als führender
Mitarbeiter der CIA und der US-Army, eine der hinterhältigsten Lügengeschichten zur
Rechtfertigung des nächsten US-Krieges gegen Irak nicht nur entkräftet,
sondern sie wie eine Seifenblase zum Platzen gebracht. Es geht um die Behauptung,
daß Saddam Hussein chemische Waffen gegen die Bürger seines eigenen Landes
eingesetzt habe. Dies ist inzwischen zum festen Bestandteil der Vorwürfe all
jener geworden, die den Machthaber in Bagdad als Monster darzustellen
versuchen, der nur noch mit einem »Präventivkrieg« von Schlimmerem abgehalten werden
könne. Der angeblich schlagkräftigste Beweis für die abscheulichen Untaten
Saddam Husseins, der immer wieder angeführt wird, betrifft den als Genozid
dargestellten angeblichen Giftgasangriff der irakischen Armee gegen das wehrlose
kurdische Dorf Halabja in der Nähe der iranischen Grenze. Dort wurden im März
1988, gegen Ende des acht Jahre dauernden Kriegs zwischen Iran und Irak,
angeblich bis zu 5000 Dorfbewohner getötet.
»Aufgrund meiner früheren Tätigkeiten weiß ich Bescheid, denn während des
Iran-Irak-Krieges war ich Chefauswerter für Irak in der Central Intelligence
Agency (CIA), und von 1988 bis 2000 war ich Professor am Army War College«,
schrieb Stephen C. Pelletiere in der NYT und fuhr fort: »Ich hatte Zugang zu dem
geheimen Material, das mit dem Persischen Golf zu tun hatte und durch
Washington floß. Außerdem habe ich seit 1991 eine Untersuchungsgruppe der US-Army
geleitet, die herausfinden sollte, wie die Iraker einen Krieg gegen die
Vereinigten Staaten führen würden.« Daher habe er sich auch intensiv mit der
sogenannten »Halabja-Geschichte« befaßt, über die es einen »sehr detaillierten
Geheimbericht« gebe, aus dem jedoch nicht ersichtlich sei, wer nun tatsächlich
für die Toten in Halabja verantwortlich ist.
»In Wahrheit wissen wir nur, daß an diesem Tag die Kurden von Halabja mit
Giftgas bombardiert wurden. Aber wir können nicht mit Sicherheit sagen, daß es
irakische Chemiewaffen waren, welche die Kurden getötet haben«. Aber das sei
»nicht die einzige Verfälschung in der Halabja-Geschichte«, so Pelletiere.
»Die Vergasung von Halabja, und das wissen wir mit Sicherheit, erfolgte
während einer Schlacht zwischen Irakern und Iranern«, führt Pelletiere in der NYT
weiter aus. »Irak setzte Chemiewaffen ein, um die Iraner zu töten, die das
(irakische) Dorf unweit der iranischen Grenze besetzt hatten. Wenn also dabei
kurdische Zivilisten getötet wurden, dann hatten sie das Pech, ins Kreuzfeuer
geraten zu sein. Aber ganz sicher waren sie nicht das Hauptziel der Iraker«,
betonte der ehemalige CIA-Auswerter, um dann auf einen »dunkleren Teil der
Geschichte« hinzuweisen:
»Unmittelbar nach der Schlacht (von Halabja) führte die DIA (der
militärische Geheimdienst der US-Army) eine Untersuchung durch, deren Ergebnisse in
einem Geheimbericht festgehalten wurden«, so Pelletiere. »In diesem Bericht stand
ganz klar, daß iranisches Gas die Kurden getötet hatte und nicht irakisches.
Die Agency (DIA) hatte herausgefunden, daß beide Seiten in der Schlacht um
Halabja Giftgas eingesetzt hatten. Der Zustand der Leichen der Kurden deutete
jedoch darauf hin, daß sie mit einem Gift getötet wurden, der über die
Blutbahnen wirkt, d.h. mit einem Gas auf Zyankali-Basis, das – und dies war bekannt
– von Iran eingesetzt wurde. Die Iraker, bei denen davon ausgegangen wurde,
daß sie Senfgas eingesetzt hatten, hatten zu jener Zeit kein Gas, das über
die Blutbahnen wirkt«, führt Professor Pelletiere seine Beweisführung über die
Lügen der Regierungen Bush und Blair zu Ende.
Zugleich brachte Pelletiere sein Erstaunen darüber zum Ausdruck, daß »diese
Fakten schon seit langem öffentlich bekannt sind, aber im Zusammenhang mit
der Halabja-Affäre so gut wie nie erwähnt werden«. Bei den seltenen
Gelegenheiten, bei denen der DIA-Bericht, daß iranisches Gas die Kurden von Halabja
getötet hat, dennoch erwähnt würde, würde sofort spekuliert, daß der Bericht
zugunsten Saddam Husseins politisch frisiert worden sei, der 1998 von Washington
noch als guter Freund gehätschelt wurde. »Ich versuche hier nicht, Saddam
Hussein zu rehabilitieren«, schließt Pelletiere, er sei schließlich für viele
Verstöße gegen die Menschenrechte verantwortlich. Aber »ihm die Vergasung
seiner eigenen Leute in Halabja als Akt des Völkermords vorzuwerfen, das ist nicht
korrekt.«
01/03
CIA-Veteran enthüllt Wahrheit über angeblichen irakischen Giftgasangriff auf
das kurdische Halabja
Am vergangenen Freitag hat sich in einem inzwischen weit beachteten Artikel
in der New York Times Professor Stephen C. Pelletiere zu Wort gemeldet.
Pelletiere hat, aufgrund seiner Biographie und seines Wissens als führender
Mitarbeiter der CIA und der US-Army, eine der hinterhältigsten Lügengeschichten zur
Rechtfertigung des nächsten US-Krieges gegen Irak nicht nur entkräftet,
sondern sie wie eine Seifenblase zum Platzen gebracht. Es geht um die Behauptung,
daß Saddam Hussein chemische Waffen gegen die Bürger seines eigenen Landes
eingesetzt habe. Dies ist inzwischen zum festen Bestandteil der Vorwürfe all
jener geworden, die den Machthaber in Bagdad als Monster darzustellen
versuchen, der nur noch mit einem »Präventivkrieg« von Schlimmerem abgehalten werden
könne. Der angeblich schlagkräftigste Beweis für die abscheulichen Untaten
Saddam Husseins, der immer wieder angeführt wird, betrifft den als Genozid
dargestellten angeblichen Giftgasangriff der irakischen Armee gegen das wehrlose
kurdische Dorf Halabja in der Nähe der iranischen Grenze. Dort wurden im März
1988, gegen Ende des acht Jahre dauernden Kriegs zwischen Iran und Irak,
angeblich bis zu 5000 Dorfbewohner getötet.
»Aufgrund meiner früheren Tätigkeiten weiß ich Bescheid, denn während des
Iran-Irak-Krieges war ich Chefauswerter für Irak in der Central Intelligence
Agency (CIA), und von 1988 bis 2000 war ich Professor am Army War College«,
schrieb Stephen C. Pelletiere in der NYT und fuhr fort: »Ich hatte Zugang zu dem
geheimen Material, das mit dem Persischen Golf zu tun hatte und durch
Washington floß. Außerdem habe ich seit 1991 eine Untersuchungsgruppe der US-Army
geleitet, die herausfinden sollte, wie die Iraker einen Krieg gegen die
Vereinigten Staaten führen würden.« Daher habe er sich auch intensiv mit der
sogenannten »Halabja-Geschichte« befaßt, über die es einen »sehr detaillierten
Geheimbericht« gebe, aus dem jedoch nicht ersichtlich sei, wer nun tatsächlich
für die Toten in Halabja verantwortlich ist.
»In Wahrheit wissen wir nur, daß an diesem Tag die Kurden von Halabja mit
Giftgas bombardiert wurden. Aber wir können nicht mit Sicherheit sagen, daß es
irakische Chemiewaffen waren, welche die Kurden getötet haben«. Aber das sei
»nicht die einzige Verfälschung in der Halabja-Geschichte«, so Pelletiere.
»Die Vergasung von Halabja, und das wissen wir mit Sicherheit, erfolgte
während einer Schlacht zwischen Irakern und Iranern«, führt Pelletiere in der NYT
weiter aus. »Irak setzte Chemiewaffen ein, um die Iraner zu töten, die das
(irakische) Dorf unweit der iranischen Grenze besetzt hatten. Wenn also dabei
kurdische Zivilisten getötet wurden, dann hatten sie das Pech, ins Kreuzfeuer
geraten zu sein. Aber ganz sicher waren sie nicht das Hauptziel der Iraker«,
betonte der ehemalige CIA-Auswerter, um dann auf einen »dunkleren Teil der
Geschichte« hinzuweisen:
»Unmittelbar nach der Schlacht (von Halabja) führte die DIA (der
militärische Geheimdienst der US-Army) eine Untersuchung durch, deren Ergebnisse in
einem Geheimbericht festgehalten wurden«, so Pelletiere. »In diesem Bericht stand
ganz klar, daß iranisches Gas die Kurden getötet hatte und nicht irakisches.
Die Agency (DIA) hatte herausgefunden, daß beide Seiten in der Schlacht um
Halabja Giftgas eingesetzt hatten. Der Zustand der Leichen der Kurden deutete
jedoch darauf hin, daß sie mit einem Gift getötet wurden, der über die
Blutbahnen wirkt, d.h. mit einem Gas auf Zyankali-Basis, das – und dies war bekannt
– von Iran eingesetzt wurde. Die Iraker, bei denen davon ausgegangen wurde,
daß sie Senfgas eingesetzt hatten, hatten zu jener Zeit kein Gas, das über
die Blutbahnen wirkt«, führt Professor Pelletiere seine Beweisführung über die
Lügen der Regierungen Bush und Blair zu Ende.
Zugleich brachte Pelletiere sein Erstaunen darüber zum Ausdruck, daß »diese
Fakten schon seit langem öffentlich bekannt sind, aber im Zusammenhang mit
der Halabja-Affäre so gut wie nie erwähnt werden«. Bei den seltenen
Gelegenheiten, bei denen der DIA-Bericht, daß iranisches Gas die Kurden von Halabja
getötet hat, dennoch erwähnt würde, würde sofort spekuliert, daß der Bericht
zugunsten Saddam Husseins politisch frisiert worden sei, der 1998 von Washington
noch als guter Freund gehätschelt wurde. »Ich versuche hier nicht, Saddam
Hussein zu rehabilitieren«, schließt Pelletiere, er sei schließlich für viele
Verstöße gegen die Menschenrechte verantwortlich. Aber »ihm die Vergasung
seiner eigenen Leute in Halabja als Akt des Völkermords vorzuwerfen, das ist nicht
korrekt.«
Und hier extra ein Bericht für unsere medienfixierte bzw. medienmanipulierte Mäusekartoffel:
Die Welt ist, was die Medien über sie berichten
Florian Rötzer 07.01.2003
Der jährlich veröffentlichte Tyndall-Bericht erfasst, was die US-Bürger in
den Nachrichten sehen, Ärzte ohne Grenzen weisen auf die in US-Medien
übersehenen humanitären Katastrophen hin
Der Schock der Anschläge vom 11.9., die danach erfolgte Ausrufung des Kriegs
gegen den internationalen Terrorismus auf der ganzen Welt und der demnächst
mit hoher Wahrscheinlichkeit stattfindende Irak-Krieg haben offenbar
zumindest ein Positives mit sich gebracht: Die Amerikaner, die sich trotz des
Internet noch überwiegend über das Fernsehen orientieren, haben im letzten Jahr mehr
als sonst von der Welt außerhalb der USA erfahren. Doch mediale
Aufmerksamkeit ist stets selektiv.
Medien sind die kollektiven Aufmerksamkeitsorgane einer Gesellschaft. Sie
selektieren, was "wichtig" - bedrohlich, neu, faszinierend, von der Normalität
abweichend - ist, und verstärken dadurch und durch wiederholte
Berichterstattung bestimmte Wirklichkeitsausschnitte. Die Konkurrenz auf dem
Aufmerksamkeitsmarkt scheint überdies dafür zu sorgen, dass Ereignisse oder Informationen,
die bereits Aufmerksamkeit gefunden haben, vor allem in großen Medien, noch
weitere Aufmerksamkeit erfahren und überall wiederholt werden. Nachrichten
werden daher so produziert wie Prominenz, wobei alles, was Aufmerksamkeit
akkumuliert hat, auch für eine entsprechende gesellschaftliche Konformität der
Wahrnehmung sorgt.
Auf diesem Hintergrund ist natürlich interessant, was Menschen im Internet
suchen oder was sie im Fernsehen angeboten bekommen. Private Fernsehanstalten,
die sich im Markt behaupten müssen, reagieren schnell auf Veränderungen der
Zuschauerquote, müssen aber auch sehen, dass sie für Werbung attraktiv
bleiben. Schon aus diesem Grund dürfte es nach dem 11.9. einen ungeheuren Druck auf
die Medien gegeben haben, die Politik von Präsident Bush patriotisch zu
begleiten. Einem Präsidenten, dessen Popularität bei den Menschen nach den
Anschlägen auf über 80 Prozent angewachsen ist und dessen kriegerische Haltung
offenbar überzeugt hat, darf man wahrscheinlich nur mit kommerziellen Einbußen
wirklich kritisch entgegentreten, wenn man nicht zum Nischenmedium werden will.
Auch wenn die Amerikaner gegenüber ihrem Präsidenten, seiner Politik und dem
Irak-Krieg skeptischer geworden sind, hat sich die Medienstrategie der
Bush-Regierung bislang als höchst erfolgreich erwiesen und konnte zahlreiche
Skandale und Probleme mitsamt grundsätzlicher Kritik im Inland beiseite schieben.
Terror und Krieg, der Nahost- und der Irak-Konflikt stehen an der Spitze der
Aufmerksamkeit und verdrängen andere Themen
All das zeigt sich auch im jährlich veröffentlichten [External Link]
Tyndall-Bericht, der statistisch erfasst, was von den großen US-Fernsehsendern in
den Nachrichten berichtet wird. Allerdings beschränkt sich der Bericht auf die
drei großen Sender ABC, NBC und CBS und bezieht Kabelsender wie Cable News
Network oder Fox News von Rupert Murdoch nicht mit ein, die in den letzten
Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Fox News sind beispielsweise zudem noch
weniger ausgewogen und erkennbar stärker rechts gerichtet. Medien interpretieren
natürlich Wirklichkeit, aber das ist sehr viel schwerer "objektiv" zu erfassen
als eine statistische Auswertung von Sendezeiten für bestimmte Themen, wie
sie der Tyndall-Bericht bietet.
Insgesamt gibt es bei den drei beobachteten Sendern an jedem Abend jeweils
etwa 22 Minuten Nachrichten aus dem In- und Ausland. Die Amerikaner beziehen
nach Umfragen ihr Wissen über die internationale Politik überwiegend von den
Fernsehnachrichten zur Hauptsendezeit. 2002 wurden während 60 Prozent der
5.622 Minuten Nachrichten-Sendezeit 20 Topstorys behandelt. An erster Stelle
stand dabei der israelisch-palästinensische Konflikt, gefolgt vom Irak, der
weiteren Berichterstattung über die Anschläge vom 11.9. und den Krieg in
Afghanistan. Der allgemeine Krieg gegen den Terrorismus kam auf den vierten Platz.
Scharon wurde am meisten erwähnt, gefolgt von Arafat und dann erst Saddam
Hussein.
Ganz deutlich stehen also wie bereits seit September 2001 die Folgen der
Terroranschläge ganz im Vordergrund. das hat auch zur Folge, dass bei den
Sendern seit dem Golfkrieg 1991 wieder Nachrichten aus dem Ausland dominierten. Im
Jahr 2000 gab es neben unter den 20 Topstorys neben den Olympischen Spielen
in Australien nur drei weitere "Auslandsthemen": die Auseinandersetzung
zwischen den kubanischen und amerikanischen Familienangehörigen über das Kind
Elian, den israelisch-palästinensischen Konflikt und den Anschlag auf den
Zerstörer USS Cole in Jemen. Diese Storys nahmen mit 1.000 Minuten weniger als 20
Prozent der Sendezeit ein. 2002 nahmen die Berichte der Auslandskorrespondenten
40 Prozent der Sendezeit ein, 2000 nicht einmal die Hälfte.
Das heißt natürlich keineswegs, dass eine kritischere oder gar über das
Ausland wirklich informiertere Öffentlichkeit entstanden ist, für die
Bush-Regierung aber ist die Medienaufmerksamkeit damit in die gewünschte Richtung
gelenkt worden, auch wenn, zumindest offiziell, weder das Weiße Haus ( [Local Link]
Das Weiße Haus will auch ein Propagandabüro) noch das Pentagon ein [Local
Link] Propagandabüro eingerichtet haben ( [Local Link] Pentagon denkt über
Geheimprogramm zur Manipulation der öffentlichen Meinung in befreundeten Ländern
nach). Schließlich blieb dann weitaus weniger Zeit, um auf Themen wie die
wirtschaftliche Lage, Betrügereien und Missmanagement bei den Unternehmen, die
Verwicklung von Regierungsmitgliedern bis hin zu Cheney und Bush in
Tricksereien, das Gesundheits- oder Bildungssystem oder die Umwelt einzugehen. Zwar
erreichten die Brände in den USA vom letzten Jahr Rang 11, insgesamt wurde
Umweltthemen nur ein Drittel der Zeit wie noch im Jahr 2000 aufgewendet.
Die Berichterstattung über die Abwirtschaftung und den Zusammenbruch von
Unternehmen wie Enron oder WorldCom nahm gerade einmal 10 Prozent der gesamten
Berichterstattung ein. Insgesamt erreichten die Nachrichten über die
Wirtschaft etwa denselben Anteil wie im Jahr 2000, dafür wurde sieben Mal so viel Zeit
über den Terrorismus und doppelt so viel über Kriege berichtet. Die
Gewichtung der Auslandsberichterstattung wird aber auch daran deutlich, dass über die
Entführung und Ermordung des Wall Street Journal Journalisten Daniel Pearl
drei Mal solange berichtet wurde als über den Konflikt zwischen Indien und
Pakistan, der möglicherweise zu einem Atomkrieg hätte führen können.
Interessant für die Ausrichtung der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit sind
freilich nicht nur die "prominenten" Themen, sondern auch das, was aus der
kollektiven Aufmerksamkeit herausfällt und damit für einen Großteil der Menschen
nicht wirklich existiert. Wenn die Welt für den einzelnen Menschen oder die
Gesellschaft das ist, was die Medien über sie berichten, besteht die
Wirklichkeit aus wenigen gut beleuchteten Stellen und vielen schwarzen Löchern, wobei
dies natürlich auf globaler, regionaler und lokaler Ebene sehr verschieden
aussehen kann. Zudem ist es auch für distanzierte Betrachter, die allesamt auf
Medien als selektive Aufmerksamkeitsorgane angewiesen und selbst
voreingenommen sind, schwer festzustellen, welche Themen nicht oder nicht genügend
beachtet wurden. Je nach Perspektive dürften daher also Listen von Themen
ausfallen, über die zu wenig berichtet wurde.
Die schwarzen Löcher der Wirklichkeit
Die Ärzte ohne Grenzen (MSF) haben es zum fünften Mal versucht, eine solche
[External Link] Liste mit 10 humanitären Katastrophen aufzustellen, die "von
den US-Medien nicht beachtet wurden". Die zunehmend eskalierenden Konflikte
im Kongo und in Kolumbien wurden zum vierten Mal hintereinander auf die Liste
gesetzt. Zu wenig Aufmerksamkeit haben für die Organisation auch die
internationalen humanitären Abkommen gefunden, was zu einem Abbau des Schutzes von
Kriegsflüchtlingen geführt habe. Der Zugang von Menschen aus armen Ländern zu
Medikamenten sei ebenso wenig beachtet worden wie die Berichterstattung über
"vergessene Krankheiten", wozu Schlafkrankheit, Malaria oder Tuberkulose
zählen, für die es eine Behandlung gäbe.
War nach dem Tyndall-Bericht die britische Königsfamilie im Jahr 2002 26
Minuten lang Thema der Nachrichtensendungen, so haben 8 der "Top 10"-Liste der
Ärzte ohne Grenzen nur 25 Minuten Aufmerksamkeit erhalten. Über die
Hungerkatastrophe in Angola wurde nur eine Minute berichtet, über den Krieg in Liberia
gar nicht. Auch über die Zwangsrückführung tschetschenischer Flüchtlinge in
ihre noch immer mit Krieg und Brutalität überzogene Heimat sei praktisch
ebenso wenig Thema gewesen wie die Ausbreitung der Kriege in Kolumbien und im
Sudan. Das treffe auch auf andere Medien wie Zeitungen und Radiosender zu (siehe
auch zur Medienkritik eines Insiders: [Local Link] Mehr Hitze als Licht).
Die Ärzte ohne Grenzen kritisieren, dass mit der Ausnahme von wenigen
engagierten Journalisten die Amerikaner viel zu wenig Informationen über den
Zustand der Welt erhielten (vgl. auch [Local Link] Irgendwie nicht von dieser
Welt). Das sei gerade in einer Zeit bedenklich, in der globale Themen immer
wichtiger würden.
"Nach der Erfahrung der Ärzte ohne Grenzen ist Schweigen der beste
Verbündete von Gewalt, Straffreiheit und Missachtung", so Nicolas de Torrrente,
Direktor von MSF-USA. "Medienaufmerksamkeit auf schlimme Krisen kann einen
unglaublichen Einfluss auf die Mobilisierung für einen Entschluss haben, der
notwendig ist, um zu Lösungen zu kommen. Aber für die meisten Amerikaner ist es so,
als würden diese gewaltigen menschlichen Katastrophen nicht existieren."
Doch das ist in keinem Land ganz anders. Zudem gibt es keine Medien, die
umfassend berichten könnten, da für die Aufmerksamkeit die Zeit die knappste
Ressource ist und vieles gleichzeitig geschieht. Aufmerksamkeit ist stets
selektiv, ökonomisch auf den Markt ausgerichtete Medien spitzen diese Selektivität
noch weiter zu, schließlich kostet breitere Berichterstattung entsprechend
mehr und muss sich auch in Quote umsetzen. In der globalen Konkurrenz der
Medien, die mit Satellitenfernsehen und Internet stattfindet, dürfte sich neben
der Medienkonzentration auch eine weitere Themenkonzentration durchsetzen. Das
würde die schwarzen Löcher in der Wirklichkeit noch weiter vergrößern. Aus
diesen Gründen dürfte die Informationsarbeit von NGOs wie den Ärzten ohne
Grenzen, Amnesty oder Greenpeace, um nur ein paar zu nennen, eine immer wichtigere
Rolle auch für die Informationserhellung der Welt zufallen.
Die Welt ist, was die Medien über sie berichten
Florian Rötzer 07.01.2003
Der jährlich veröffentlichte Tyndall-Bericht erfasst, was die US-Bürger in
den Nachrichten sehen, Ärzte ohne Grenzen weisen auf die in US-Medien
übersehenen humanitären Katastrophen hin
Der Schock der Anschläge vom 11.9., die danach erfolgte Ausrufung des Kriegs
gegen den internationalen Terrorismus auf der ganzen Welt und der demnächst
mit hoher Wahrscheinlichkeit stattfindende Irak-Krieg haben offenbar
zumindest ein Positives mit sich gebracht: Die Amerikaner, die sich trotz des
Internet noch überwiegend über das Fernsehen orientieren, haben im letzten Jahr mehr
als sonst von der Welt außerhalb der USA erfahren. Doch mediale
Aufmerksamkeit ist stets selektiv.
Medien sind die kollektiven Aufmerksamkeitsorgane einer Gesellschaft. Sie
selektieren, was "wichtig" - bedrohlich, neu, faszinierend, von der Normalität
abweichend - ist, und verstärken dadurch und durch wiederholte
Berichterstattung bestimmte Wirklichkeitsausschnitte. Die Konkurrenz auf dem
Aufmerksamkeitsmarkt scheint überdies dafür zu sorgen, dass Ereignisse oder Informationen,
die bereits Aufmerksamkeit gefunden haben, vor allem in großen Medien, noch
weitere Aufmerksamkeit erfahren und überall wiederholt werden. Nachrichten
werden daher so produziert wie Prominenz, wobei alles, was Aufmerksamkeit
akkumuliert hat, auch für eine entsprechende gesellschaftliche Konformität der
Wahrnehmung sorgt.
Auf diesem Hintergrund ist natürlich interessant, was Menschen im Internet
suchen oder was sie im Fernsehen angeboten bekommen. Private Fernsehanstalten,
die sich im Markt behaupten müssen, reagieren schnell auf Veränderungen der
Zuschauerquote, müssen aber auch sehen, dass sie für Werbung attraktiv
bleiben. Schon aus diesem Grund dürfte es nach dem 11.9. einen ungeheuren Druck auf
die Medien gegeben haben, die Politik von Präsident Bush patriotisch zu
begleiten. Einem Präsidenten, dessen Popularität bei den Menschen nach den
Anschlägen auf über 80 Prozent angewachsen ist und dessen kriegerische Haltung
offenbar überzeugt hat, darf man wahrscheinlich nur mit kommerziellen Einbußen
wirklich kritisch entgegentreten, wenn man nicht zum Nischenmedium werden will.
Auch wenn die Amerikaner gegenüber ihrem Präsidenten, seiner Politik und dem
Irak-Krieg skeptischer geworden sind, hat sich die Medienstrategie der
Bush-Regierung bislang als höchst erfolgreich erwiesen und konnte zahlreiche
Skandale und Probleme mitsamt grundsätzlicher Kritik im Inland beiseite schieben.
Terror und Krieg, der Nahost- und der Irak-Konflikt stehen an der Spitze der
Aufmerksamkeit und verdrängen andere Themen
All das zeigt sich auch im jährlich veröffentlichten [External Link]
Tyndall-Bericht, der statistisch erfasst, was von den großen US-Fernsehsendern in
den Nachrichten berichtet wird. Allerdings beschränkt sich der Bericht auf die
drei großen Sender ABC, NBC und CBS und bezieht Kabelsender wie Cable News
Network oder Fox News von Rupert Murdoch nicht mit ein, die in den letzten
Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Fox News sind beispielsweise zudem noch
weniger ausgewogen und erkennbar stärker rechts gerichtet. Medien interpretieren
natürlich Wirklichkeit, aber das ist sehr viel schwerer "objektiv" zu erfassen
als eine statistische Auswertung von Sendezeiten für bestimmte Themen, wie
sie der Tyndall-Bericht bietet.
Insgesamt gibt es bei den drei beobachteten Sendern an jedem Abend jeweils
etwa 22 Minuten Nachrichten aus dem In- und Ausland. Die Amerikaner beziehen
nach Umfragen ihr Wissen über die internationale Politik überwiegend von den
Fernsehnachrichten zur Hauptsendezeit. 2002 wurden während 60 Prozent der
5.622 Minuten Nachrichten-Sendezeit 20 Topstorys behandelt. An erster Stelle
stand dabei der israelisch-palästinensische Konflikt, gefolgt vom Irak, der
weiteren Berichterstattung über die Anschläge vom 11.9. und den Krieg in
Afghanistan. Der allgemeine Krieg gegen den Terrorismus kam auf den vierten Platz.
Scharon wurde am meisten erwähnt, gefolgt von Arafat und dann erst Saddam
Hussein.
Ganz deutlich stehen also wie bereits seit September 2001 die Folgen der
Terroranschläge ganz im Vordergrund. das hat auch zur Folge, dass bei den
Sendern seit dem Golfkrieg 1991 wieder Nachrichten aus dem Ausland dominierten. Im
Jahr 2000 gab es neben unter den 20 Topstorys neben den Olympischen Spielen
in Australien nur drei weitere "Auslandsthemen": die Auseinandersetzung
zwischen den kubanischen und amerikanischen Familienangehörigen über das Kind
Elian, den israelisch-palästinensischen Konflikt und den Anschlag auf den
Zerstörer USS Cole in Jemen. Diese Storys nahmen mit 1.000 Minuten weniger als 20
Prozent der Sendezeit ein. 2002 nahmen die Berichte der Auslandskorrespondenten
40 Prozent der Sendezeit ein, 2000 nicht einmal die Hälfte.
Das heißt natürlich keineswegs, dass eine kritischere oder gar über das
Ausland wirklich informiertere Öffentlichkeit entstanden ist, für die
Bush-Regierung aber ist die Medienaufmerksamkeit damit in die gewünschte Richtung
gelenkt worden, auch wenn, zumindest offiziell, weder das Weiße Haus ( [Local Link]
Das Weiße Haus will auch ein Propagandabüro) noch das Pentagon ein [Local
Link] Propagandabüro eingerichtet haben ( [Local Link] Pentagon denkt über
Geheimprogramm zur Manipulation der öffentlichen Meinung in befreundeten Ländern
nach). Schließlich blieb dann weitaus weniger Zeit, um auf Themen wie die
wirtschaftliche Lage, Betrügereien und Missmanagement bei den Unternehmen, die
Verwicklung von Regierungsmitgliedern bis hin zu Cheney und Bush in
Tricksereien, das Gesundheits- oder Bildungssystem oder die Umwelt einzugehen. Zwar
erreichten die Brände in den USA vom letzten Jahr Rang 11, insgesamt wurde
Umweltthemen nur ein Drittel der Zeit wie noch im Jahr 2000 aufgewendet.
Die Berichterstattung über die Abwirtschaftung und den Zusammenbruch von
Unternehmen wie Enron oder WorldCom nahm gerade einmal 10 Prozent der gesamten
Berichterstattung ein. Insgesamt erreichten die Nachrichten über die
Wirtschaft etwa denselben Anteil wie im Jahr 2000, dafür wurde sieben Mal so viel Zeit
über den Terrorismus und doppelt so viel über Kriege berichtet. Die
Gewichtung der Auslandsberichterstattung wird aber auch daran deutlich, dass über die
Entführung und Ermordung des Wall Street Journal Journalisten Daniel Pearl
drei Mal solange berichtet wurde als über den Konflikt zwischen Indien und
Pakistan, der möglicherweise zu einem Atomkrieg hätte führen können.
Interessant für die Ausrichtung der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit sind
freilich nicht nur die "prominenten" Themen, sondern auch das, was aus der
kollektiven Aufmerksamkeit herausfällt und damit für einen Großteil der Menschen
nicht wirklich existiert. Wenn die Welt für den einzelnen Menschen oder die
Gesellschaft das ist, was die Medien über sie berichten, besteht die
Wirklichkeit aus wenigen gut beleuchteten Stellen und vielen schwarzen Löchern, wobei
dies natürlich auf globaler, regionaler und lokaler Ebene sehr verschieden
aussehen kann. Zudem ist es auch für distanzierte Betrachter, die allesamt auf
Medien als selektive Aufmerksamkeitsorgane angewiesen und selbst
voreingenommen sind, schwer festzustellen, welche Themen nicht oder nicht genügend
beachtet wurden. Je nach Perspektive dürften daher also Listen von Themen
ausfallen, über die zu wenig berichtet wurde.
Die schwarzen Löcher der Wirklichkeit
Die Ärzte ohne Grenzen (MSF) haben es zum fünften Mal versucht, eine solche
[External Link] Liste mit 10 humanitären Katastrophen aufzustellen, die "von
den US-Medien nicht beachtet wurden". Die zunehmend eskalierenden Konflikte
im Kongo und in Kolumbien wurden zum vierten Mal hintereinander auf die Liste
gesetzt. Zu wenig Aufmerksamkeit haben für die Organisation auch die
internationalen humanitären Abkommen gefunden, was zu einem Abbau des Schutzes von
Kriegsflüchtlingen geführt habe. Der Zugang von Menschen aus armen Ländern zu
Medikamenten sei ebenso wenig beachtet worden wie die Berichterstattung über
"vergessene Krankheiten", wozu Schlafkrankheit, Malaria oder Tuberkulose
zählen, für die es eine Behandlung gäbe.
War nach dem Tyndall-Bericht die britische Königsfamilie im Jahr 2002 26
Minuten lang Thema der Nachrichtensendungen, so haben 8 der "Top 10"-Liste der
Ärzte ohne Grenzen nur 25 Minuten Aufmerksamkeit erhalten. Über die
Hungerkatastrophe in Angola wurde nur eine Minute berichtet, über den Krieg in Liberia
gar nicht. Auch über die Zwangsrückführung tschetschenischer Flüchtlinge in
ihre noch immer mit Krieg und Brutalität überzogene Heimat sei praktisch
ebenso wenig Thema gewesen wie die Ausbreitung der Kriege in Kolumbien und im
Sudan. Das treffe auch auf andere Medien wie Zeitungen und Radiosender zu (siehe
auch zur Medienkritik eines Insiders: [Local Link] Mehr Hitze als Licht).
Die Ärzte ohne Grenzen kritisieren, dass mit der Ausnahme von wenigen
engagierten Journalisten die Amerikaner viel zu wenig Informationen über den
Zustand der Welt erhielten (vgl. auch [Local Link] Irgendwie nicht von dieser
Welt). Das sei gerade in einer Zeit bedenklich, in der globale Themen immer
wichtiger würden.
"Nach der Erfahrung der Ärzte ohne Grenzen ist Schweigen der beste
Verbündete von Gewalt, Straffreiheit und Missachtung", so Nicolas de Torrrente,
Direktor von MSF-USA. "Medienaufmerksamkeit auf schlimme Krisen kann einen
unglaublichen Einfluss auf die Mobilisierung für einen Entschluss haben, der
notwendig ist, um zu Lösungen zu kommen. Aber für die meisten Amerikaner ist es so,
als würden diese gewaltigen menschlichen Katastrophen nicht existieren."
Doch das ist in keinem Land ganz anders. Zudem gibt es keine Medien, die
umfassend berichten könnten, da für die Aufmerksamkeit die Zeit die knappste
Ressource ist und vieles gleichzeitig geschieht. Aufmerksamkeit ist stets
selektiv, ökonomisch auf den Markt ausgerichtete Medien spitzen diese Selektivität
noch weiter zu, schließlich kostet breitere Berichterstattung entsprechend
mehr und muss sich auch in Quote umsetzen. In der globalen Konkurrenz der
Medien, die mit Satellitenfernsehen und Internet stattfindet, dürfte sich neben
der Medienkonzentration auch eine weitere Themenkonzentration durchsetzen. Das
würde die schwarzen Löcher in der Wirklichkeit noch weiter vergrößern. Aus
diesen Gründen dürfte die Informationsarbeit von NGOs wie den Ärzten ohne
Grenzen, Amnesty oder Greenpeace, um nur ein paar zu nennen, eine immer wichtigere
Rolle auch für die Informationserhellung der Welt zufallen.
@Mäusekartoffel: Ich warte noch auf die Beantwortung meiner Frage in #2 und somit auf den Waffen-Dealer - bzw. den Hauptschuldigen dieser angeblich vom Irak getöteten Menschen!
Soll ich die auf die Sprünge helfen?
RÜSTUNG / Washington stützte das irakische Waffenprogramm weitaus mehr als
bisher bekannt
Anthrax aus den USA für Saddam
Milliardenschwere Militärhilfe - Sonderrolle für Donald Rumsfeld
Die USA haben in den 80er Jahren das irakische Waffenprogramm deutlich
stärker unterstützt als bisher angenommen. Eine der Hauptrollen spielte Donald
Rumsfeld.
PETER DE THIER
WASHINGTON Die amerikanische Regierung hat das irakische Arsenal an
chemischen und biologischen Waffen noch stärker mit aufgebaut als bisher bekannt war.
Wie aus jetzt veröffentlichten Dokumenten hervorgeht, ermöglichte Washington
selbst die Ausfuhr des Milzbranderregers Anthrax in den Irak. Als
Sondervermittler zwischen Washington und Bagdad agierte während der 80er Jahre der
heutige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der derzeit die Vorbereitungen für
einen Militärschlag gegen den Irak anführt.
In dem acht Jahre dauernden Glaubenskrieg zwischen Iran und Irak (1980-88)
hatten sich die USA auf die Seite Bagdads gestellt. Bekannt ist, dass die
Regierung unter Präsident Ronald Reagan Saddam Hussein im Vergleich zum Iraner
Ayatollah Khomeini als das geringere Übel ansah. Unter anderem galt es,
amerikanische Ölinteressen in der Region zu schützen. Doch die Beziehungen zu Bagdad
waren stets deutlich heruntergespielt worden.
Wie nun aus den ehemals geheimen Regierungsdokumenten hervorgeht, spielte
Washington bei der Finanzierung des irakischen Militärs aber eine zentrale
Rolle. Die US-Regierung stellte Saddam Geheimdienstinformationen zur Verfügung
und förderte den Export von Waffen- und Raketenteilen sowie in amerikanischen
Labors hergestelltem Anthrax in den Irak. Mehrere Milliarden Dollar flossen
als direkte Zuschüsse und Bürgschaften an das irakische Militär.
Der frühere Direktor des Geheimdienstes CIA, William Casey, benutzte den
Papieren zufolge eine chilenische Firma, um Saddams Streitkräfte mit Bomben
auszustatten. Das US-Wirtschaftsministerium wurde angewiesen, den Export "dualer
Güter" nach Irak zu fördern, die für zivile Zwecke ausgewiesen, aber zur
militärischen Verwendung umgerüstet werden. Hierzu zählten unter anderem
Pestizide, die offenkundig zur Herstellung von C-Waffen benutzt wurden.
Als nach dem Golfkrieg UN-Waffenkontrolleure nach Irak reisten, entdeckten
sie Waffen- und Raketenteile, Chemikalien und Computer, die von führenden
US-Konzernen wie Union Carbide und Honeywell stammten.
Erscheinungsdatum: Donnerstag 02.01.2003 Südwestdeutsche
Soll ich die auf die Sprünge helfen?
RÜSTUNG / Washington stützte das irakische Waffenprogramm weitaus mehr als
bisher bekannt
Anthrax aus den USA für Saddam
Milliardenschwere Militärhilfe - Sonderrolle für Donald Rumsfeld
Die USA haben in den 80er Jahren das irakische Waffenprogramm deutlich
stärker unterstützt als bisher angenommen. Eine der Hauptrollen spielte Donald
Rumsfeld.
PETER DE THIER
WASHINGTON Die amerikanische Regierung hat das irakische Arsenal an
chemischen und biologischen Waffen noch stärker mit aufgebaut als bisher bekannt war.
Wie aus jetzt veröffentlichten Dokumenten hervorgeht, ermöglichte Washington
selbst die Ausfuhr des Milzbranderregers Anthrax in den Irak. Als
Sondervermittler zwischen Washington und Bagdad agierte während der 80er Jahre der
heutige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der derzeit die Vorbereitungen für
einen Militärschlag gegen den Irak anführt.
In dem acht Jahre dauernden Glaubenskrieg zwischen Iran und Irak (1980-88)
hatten sich die USA auf die Seite Bagdads gestellt. Bekannt ist, dass die
Regierung unter Präsident Ronald Reagan Saddam Hussein im Vergleich zum Iraner
Ayatollah Khomeini als das geringere Übel ansah. Unter anderem galt es,
amerikanische Ölinteressen in der Region zu schützen. Doch die Beziehungen zu Bagdad
waren stets deutlich heruntergespielt worden.
Wie nun aus den ehemals geheimen Regierungsdokumenten hervorgeht, spielte
Washington bei der Finanzierung des irakischen Militärs aber eine zentrale
Rolle. Die US-Regierung stellte Saddam Geheimdienstinformationen zur Verfügung
und förderte den Export von Waffen- und Raketenteilen sowie in amerikanischen
Labors hergestelltem Anthrax in den Irak. Mehrere Milliarden Dollar flossen
als direkte Zuschüsse und Bürgschaften an das irakische Militär.
Der frühere Direktor des Geheimdienstes CIA, William Casey, benutzte den
Papieren zufolge eine chilenische Firma, um Saddams Streitkräfte mit Bomben
auszustatten. Das US-Wirtschaftsministerium wurde angewiesen, den Export "dualer
Güter" nach Irak zu fördern, die für zivile Zwecke ausgewiesen, aber zur
militärischen Verwendung umgerüstet werden. Hierzu zählten unter anderem
Pestizide, die offenkundig zur Herstellung von C-Waffen benutzt wurden.
Als nach dem Golfkrieg UN-Waffenkontrolleure nach Irak reisten, entdeckten
sie Waffen- und Raketenteile, Chemikalien und Computer, die von führenden
US-Konzernen wie Union Carbide und Honeywell stammten.
Erscheinungsdatum: Donnerstag 02.01.2003 Südwestdeutsche
Irak: USA lieferten Giftstoffe und Bio-Waffen
In-Depth Coverage
Der 12.000 Seiten-Bericht aus Bagdad enthüllt heikle Details über westliche
Rüstungshilfen, kaschiert die Existenz von Massenvernichtungswaffen! Die
Hauptlieferanten laut Diktator Hussein: Amerika und Deutschland! Bezogene "Ware":
Auch Giftstoffe und Bio-Waffen.
Sicher ist, dass Bagdad Informationen geliefert hat, die für westliche
Regierungen äußerst heikel sind. Denn in aller Ausführlichkeit hat Staatschef
Hussein auflisten lassen, aus welchen Ländern er seit den 70er Jahren Hilfen für
seine Rüstungsindustrie bekommen hat. Wie die Berliner "tageszeitung"
berichtete, stehen dabei Deutschland und die USA an vorderster Stelle. Laut "taz"
sollen 80 deutsche Firmen an der Aufrüstung des Irak beteiligt gewesen sein, so
viele wie in keinem anderen Land. An zweiter Stelle liegen die USA mit 24
Firmen, wobei allerdings massive Regierungshilfe aus Washington hinzu kam.
Dass der irakische Machthaber in der Vergangenheit vom Westen aufgerüstet
wurde, ist keine Neuigkeit. Viele Informationen über diese teilweise illegalen
Lieferungen waren jedoch unter Verschluss gehalten worden. Bagdad liefert nun
die erste detaillierte Übersicht. Besonders unangenehm dürfte der Bericht
für die US-Regierung sein. Denn er belegt, dass der heutige Feind früher ein
Freund war. Als Saddam Hussein in den 80er Jahren Krieg gegen den Iran führte,
griff ihm die US-Regierung kräftig unter die Arme; auch Material für
Massenvernichtungswaffen wurde dem Irak geliefert. Der Senator Robert Byrd stellte
deshalb bereits vor einer Weile mit Blick auf den möglichen Krieg gegen den
Irak die ketzerische Frage, ob die USA selbst "das Monster geschaffen haben, das
sie vernichten wollen".
In seinen Brandreden gegen Saddam Hussein hebt George W. Bush hervor, dass
der irakische Präsident in der Vergangenheit nicht davor zurückscheute,
chemische Waffen gegen den Iran und die eigene Bevölkerung einzusetzen. In den 80er
Jahren waren Giftgasangriffe der irakischen Armee auf die iranischen Truppen
sowie die kurdische Bevölkerung im Nordirak für Washington jedoch keineswegs
ein Anlass, den irakischen Herrscher fallen zu lassen.
Besorgt waren der damalige US-Präsident Ronald Reagan und seine Berater vor
allem über die anti-westliche islamische Revolutionsregierung im Iran. Die
Furcht war, dass die iranischen Truppen die Revolution in die ölproduzierenden
Staaten am Persischen Golf exportieren würden. Eine irakische Niederlage
musste deshalb dringend verhindert werden - mit welchen Methoden, war
zweitrangig. Das Pentagon sei vom irakischen Giftgaseinsatz "nicht so entsetzt" gewesen,
zitierte die "New York Times" einen Veteran des US-Militärgeheimdienstes
DIA. "Es war lediglich eine andere Methode, Menschen zu töten - ob mit einer
Kugel oder Phosgen, machte keinen Unterschied".
Bereits 1983 lieferten die USA 72 "Bell-" und "Hughes"-Hubschrauber nach
Irak - "für zivile Zwecke". Ein Teil dieser Hubschrauber soll gleichwohl für den
Giftgas-Angriff auf die kurdische Stadt Halabdscha im März 1988 eingesetzt
worden sein, bei dem 5000 Menschen getötet wurden. Aus offiziellen
US-Dokumenten geht zudem hervor, dass zwischen 1985 und 1989 größere Mengen Giftstoffe,
Krankheitserreger und andere gefährliche Materialien legal aus den USA nach
Irak exportiert wurden, die sich für die Produktion von biologischen und
chemischen Waffen eigneten. Zu den gelieferten Stoffen gehörten Botulinum-Gift,
Anthrax-Sporen, e.Coli-Bakerien und Westnil-Viren.
Der Militärexperte John Pike von der Denkfabrik globalsecurity.org hebt zwar
hervor, dass die von den UNO-Inspektoren nach dem ersten US-Krieg gegen den
Irak entdeckten Materialen für B- und C-Waffenprogramme weit umfangreicher
gewesen seien als die US-Lieferungen der 80er Jahre. Gleichwohl sieht er die
USA "von der Geschichte in die Falle gelockt". Auch Senator Byrd stellt die
Frage, ob die Vereinigten Staaten jetzt "ernten, was wir gesät haben".
In-Depth Coverage
Der 12.000 Seiten-Bericht aus Bagdad enthüllt heikle Details über westliche
Rüstungshilfen, kaschiert die Existenz von Massenvernichtungswaffen! Die
Hauptlieferanten laut Diktator Hussein: Amerika und Deutschland! Bezogene "Ware":
Auch Giftstoffe und Bio-Waffen.
Sicher ist, dass Bagdad Informationen geliefert hat, die für westliche
Regierungen äußerst heikel sind. Denn in aller Ausführlichkeit hat Staatschef
Hussein auflisten lassen, aus welchen Ländern er seit den 70er Jahren Hilfen für
seine Rüstungsindustrie bekommen hat. Wie die Berliner "tageszeitung"
berichtete, stehen dabei Deutschland und die USA an vorderster Stelle. Laut "taz"
sollen 80 deutsche Firmen an der Aufrüstung des Irak beteiligt gewesen sein, so
viele wie in keinem anderen Land. An zweiter Stelle liegen die USA mit 24
Firmen, wobei allerdings massive Regierungshilfe aus Washington hinzu kam.
Dass der irakische Machthaber in der Vergangenheit vom Westen aufgerüstet
wurde, ist keine Neuigkeit. Viele Informationen über diese teilweise illegalen
Lieferungen waren jedoch unter Verschluss gehalten worden. Bagdad liefert nun
die erste detaillierte Übersicht. Besonders unangenehm dürfte der Bericht
für die US-Regierung sein. Denn er belegt, dass der heutige Feind früher ein
Freund war. Als Saddam Hussein in den 80er Jahren Krieg gegen den Iran führte,
griff ihm die US-Regierung kräftig unter die Arme; auch Material für
Massenvernichtungswaffen wurde dem Irak geliefert. Der Senator Robert Byrd stellte
deshalb bereits vor einer Weile mit Blick auf den möglichen Krieg gegen den
Irak die ketzerische Frage, ob die USA selbst "das Monster geschaffen haben, das
sie vernichten wollen".
In seinen Brandreden gegen Saddam Hussein hebt George W. Bush hervor, dass
der irakische Präsident in der Vergangenheit nicht davor zurückscheute,
chemische Waffen gegen den Iran und die eigene Bevölkerung einzusetzen. In den 80er
Jahren waren Giftgasangriffe der irakischen Armee auf die iranischen Truppen
sowie die kurdische Bevölkerung im Nordirak für Washington jedoch keineswegs
ein Anlass, den irakischen Herrscher fallen zu lassen.
Besorgt waren der damalige US-Präsident Ronald Reagan und seine Berater vor
allem über die anti-westliche islamische Revolutionsregierung im Iran. Die
Furcht war, dass die iranischen Truppen die Revolution in die ölproduzierenden
Staaten am Persischen Golf exportieren würden. Eine irakische Niederlage
musste deshalb dringend verhindert werden - mit welchen Methoden, war
zweitrangig. Das Pentagon sei vom irakischen Giftgaseinsatz "nicht so entsetzt" gewesen,
zitierte die "New York Times" einen Veteran des US-Militärgeheimdienstes
DIA. "Es war lediglich eine andere Methode, Menschen zu töten - ob mit einer
Kugel oder Phosgen, machte keinen Unterschied".
Bereits 1983 lieferten die USA 72 "Bell-" und "Hughes"-Hubschrauber nach
Irak - "für zivile Zwecke". Ein Teil dieser Hubschrauber soll gleichwohl für den
Giftgas-Angriff auf die kurdische Stadt Halabdscha im März 1988 eingesetzt
worden sein, bei dem 5000 Menschen getötet wurden. Aus offiziellen
US-Dokumenten geht zudem hervor, dass zwischen 1985 und 1989 größere Mengen Giftstoffe,
Krankheitserreger und andere gefährliche Materialien legal aus den USA nach
Irak exportiert wurden, die sich für die Produktion von biologischen und
chemischen Waffen eigneten. Zu den gelieferten Stoffen gehörten Botulinum-Gift,
Anthrax-Sporen, e.Coli-Bakerien und Westnil-Viren.
Der Militärexperte John Pike von der Denkfabrik globalsecurity.org hebt zwar
hervor, dass die von den UNO-Inspektoren nach dem ersten US-Krieg gegen den
Irak entdeckten Materialen für B- und C-Waffenprogramme weit umfangreicher
gewesen seien als die US-Lieferungen der 80er Jahre. Gleichwohl sieht er die
USA "von der Geschichte in die Falle gelockt". Auch Senator Byrd stellt die
Frage, ob die Vereinigten Staaten jetzt "ernten, was wir gesät haben".
Hallo ihr Lieben,
dann sind wir ja wieder "alle" beisammen. Aber haben wir sie auch alle beisammen?
dann sind wir ja wieder "alle" beisammen. Aber haben wir sie auch alle beisammen?
up, für mega-motzer
Ist das alles, was du kannst?
Armes Kartöffelchen.
Armes Kartöffelchen.
Wollt ihr beiden Heiraten?
#1,
Im Text steht:
"Der Zustand der Leichen der Kurden deutete jedoch darauf hin, daß sie mit einem Gift getötet wurden, der über die
Blutbahnen wirkt, d.h. mit einem Gas auf Zyankali-Basis, das von Iran eingesetzt wurde".
Mal darüber machgedacht, warum die CIA jetzt Iran beschuldingen? Iran ist ja das nächste Ziel. Die CIA-Propaganda fängt schon an...und das ganze endet dann in einen krieg.
mfg,
k
Im Text steht:
"Der Zustand der Leichen der Kurden deutete jedoch darauf hin, daß sie mit einem Gift getötet wurden, der über die
Blutbahnen wirkt, d.h. mit einem Gas auf Zyankali-Basis, das von Iran eingesetzt wurde".
Mal darüber machgedacht, warum die CIA jetzt Iran beschuldingen? Iran ist ja das nächste Ziel. Die CIA-Propaganda fängt schon an...und das ganze endet dann in einen krieg.
mfg,
k
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