15.07.03 DGAP-Ad hoc: K & M Möbel AG <KUM> - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 15.07.03 07:29:35 von
neuester Beitrag 30.10.03 09:15:52 von
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FeedbackDGAP-Ad hoc: K & M Möbel AG <KUM>
Deutliche Reduzierung des Fehlbetrags im ersten Halbjahr 2003
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Deutliche Reduzierung des Fehlbetrags im ersten Halbjahr 2003 Operativer Turnaround im Geschäftsjahr 2003 aufgrund anhaltend schwacher Marktentwicklung noch nicht gesichert
Kirchlengern, 15. Juli 2003. Die K&M Möbel AG, Hersteller von Markenmöbeln mit Sitz in Kirchlengern, gibt heute anlässlich der ordentlichen Hauptversammlung des Unternehmens vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr 2003 bekannt. Inmitten eines weiterhin rückläufigen Markts für Küchen- und Wohnmöbel wurde ein Konzernumsatz von rund 83 Mio. Euro erzielt. Bereinigt um die endkonsolidierte slowenische Beteiligung GLIN K&M entsprach dies einem Umsatzrückgang von 8 %. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf - 4,7 Mio. Euro (Vorjahr - 6,0 Mio. Euro). Der operative Verlust wurde damit trotz der Umsatzeinbußen um 22 % reduziert. Die Verbesserung der Ertragslage ist auf die Restrukturierung des Unternehmens zurückzuführen; die Kostensenkungseffekte von 25 Mio. Euro pro Jahr wurden insbesondere durch weiteren Kapazitätsabbau, verbunden mit einer deutlichen Reduzierung der Belegschaft auf 803 Mitarbeiter zum 30.6.2003 (Ende 2002: 933 Mitarbeiter), erreicht.
Obwohl eine Stabilisierung des Marktumfelds weiter auf sich warten lässt, strebt die K&M Möbel Gruppe für das zweite Halbjahr 2003 den operativen Turnaround auf Basis des EBIT an. Bezogen auf das Gesamtjahr 2003 ist die Rückkehr in die operative Gewinnzone jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gesichert. Aufgrund der marktbedingt unbefriedigenden Auftragslage sind weitere strategische Anpassungen vorgesehen, die im zweiten Halbjahr 2003 umgesetzt werden sollen. Die Produktionsstätte in Damme ist im Vollzug des Restrukturierungskonzepts aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu halten. Alternativ zur Schließung ist die Geschäftsführung der KM-Möbel GmbH bemüht, Investoren zu finden und / oder Ausgründungsbestrebungen aus Kreisen der dortigen Mitarbeiter aktiv zu unterstützen. Trotz der damit verbundenen Einmalaufwendungen plant K&M Möbel, den Konzernjahresfehlbetrag (Vorjahr -16,8 Mio. Euro) im Geschäftsjahr 2003 deutlich zu reduzieren. Für das Jahr 2004 wird ein positives Konzernergebnis nach Steuern angestrebt.
Der Vorstand
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 15.07.2003
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WKN: 630300; ISIN: DE0006303001; Index: Notiert: Amtlicher Markt in Düsseldorf und Frankfurt (General Standard); Freiverkehr in Berlin-Bremen, Hamburg, München und Stuttgart
Autor: import DGAP.DE (© DGAP),07:29 15.07.2003
Die Restrukturierung geht also konsequent durch das Management weiter.Die Reduzierung der Mitarbeiter und die Schließung einer weiteren Produktionsstätte ist zwar traurig aber für die Zukunft des Unternehmens unumgänglich.
Bin für K&M optimistisch eingestellt.Nachfrage an Möbeln steigt mit Erholung der Konjunktur und bevorstehenden Steuerentlastung.
Was haltet Ihrvon der K&M Produktpalette?
Bin für K&M optimistisch eingestellt.Nachfrage an Möbeln steigt mit Erholung der Konjunktur und bevorstehenden Steuerentlastung.
Was haltet Ihrvon der K&M Produktpalette?
Naty, du hast wohl nicht den heutigen Bericht über die HV in der Neuen Westfälischen, Bielefeld, gelesen: "Meurers Märchenstunde" als Überschrift, aus dem Vortrag des DSW(?)-Vertreters. Meurer hatte mit "Es war einmal......." angefangen. Das fanden nicht Alle lustig.
Alles andere als glänzende Aussichten.
Alles andere als glänzende Aussichten.
Ich liebe Google-News - deutlich besser für Artikelrecherchen, als www.paperball.de
Dort gabs den Artikel. Grundsätzlich zu K&M:
1) Fast 5 Mio Euro Verlust im ersten Halbjahr.
2) Die Nettofinanzschulden wuchsen zum Jahresende auf 54 Millionen Euro: Aktuell wahrscheinlich bereits über 60 Mio und eine EK-Quote von ca. 8-9 %
3) Sehr gefährlich: Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten stiegen
am Jahresende auf 35,6 Millionen Euro. K&M ist auf Gedeih und Verderb auf kurzfristige Kreditgeber angewiesen.
4) Das Unternehmen hat eine (Zitat) "bedrohliche Liquiditätslage".
Ich warne nachdrücklich vor dieser Aktie !
Aus http://www.nw-news.de/news/mantel/wirtschaft/NW_936300000.ht…
Meurers Märchenstunde
16.07. 2003
Aktionärsvertreter diagnostiziert „existenzielle Krise“ der K&M AG / Werk in Damme wird aufgegeben
Großbild
Bünde/Kirchlengern. „Es war einmal . . .“, so hob Volker Meurer auf der Hauptversammlung der K&M Möbel AG an. In Märchenform versuchte der Vorstandschef die Talfahrt des seit dreieinhalb Jahren defizitären Möbelherstellers zu erklären. Beim Publikum kam Meurers Humor schlecht an: Aktionäre geißelten die Vorstellung als „Meurers Märchenstunde“ und warfen ihm vor, dass sein Unternehmen 2002 abermals den versprochenen Sprung in die Gewinnzone verpasste.
Eine „existenzielle Krise“ diagnostizierte ganz prosaisch Guido Schwartz von der Aktionärsvereinigung DSW. Der Umsatz war 2002 um 19,5 Prozent auf 183 (Vorjahr 228,5) Millionen Euro gesunken. Der Jahresfehlbetrag kletterte auf 16,8 (Vorjahr minus 15,3) Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2003 setzte sich der Trend nur leicht abgeschwächt fort: Der Umsatz schrumpfte erneut um acht Prozent auf 83 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen betrug minus 4,7 (Vorjahr minus 6,0) Millionen Euro.
Die negative Entwicklung begründete Meurer mit Verweis auf die Lage der gesamten Möbelbranche, die 2002 – allen besseren Prognosen zum Trotz – Umsatzeinbußen von 9,6 Prozent hinnehmen musste. Die Aussichten auf eine Belebung würden durch den weiter rückläufigen Wohnungsbau getrübt. Volker Meurer und Vorstandsvize Michael Hiller – der Anfang Juli dem aus persönlichen Gründen ausgeschiedenen bisherigen Finanzchef Jürgen Lotter nachfolgte – setzen den Restrukturierungskurs in dieser Situation fort, um „2004 wieder schwarze Zahlen“ zu schreiben:
Der Personalabbau soll weitergehen. Seit 2001, als in der Spitze mehr als 1.400 Mitarbeiter zum Konzern gehörten, wurden bereits mehr als 40 Prozent der Stellen gestrichen oder ausgegliedert. Zum 30. Juni 2003 zählte K&M noch 803 Mitarbeiter.
Nach der Schließung von drei Standorten und dem Verkauf der Tochter in Slowenien soll jetzt auch das Werk im niedersächsischen Damme (50 Mitarbeiter) geschlossen oder verkauft werden. Damit beschränkt sich K&M auf die ostwestfälischen Standorte Kirchlengern, Bad Oeynhausen (Wulferdingsen), Enger und Spenge.
Auf der Produktseite trennt sich das Unternehmen von der Herstellung von Badezimmer- und Büromöbeln. In beiden Bereichen seien die Umsätze hinter den Erwartungen zurückgeblieben. K&M will sich fortan auf Küchen- und Wohnraummöbel der Marken K&M, byPack (Mitnahmemöbel) und Behr konzentrieren. Die Produktion von Möbeln der Premiummarke Behr sei extern vergeben worden.
„Die Maßnahmen sind richtig“, so kommentierte Guido Schwartz von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz DSW die Pläne. Im nächsten Atemzug stellte er jedoch einen „beängstigenden Verlust an Eigenkapital“ und eine „bedrohliche Liquiditätslage“ fest. Laut Geschäftsbericht sank die Eigenkapitalquote (im Konzern) binnen Jahresfrist von 24,3 auf 14,5 Prozent, die flüssigen Mittel betrugen Ende 2002 noch 1,05 (Vorjahr 5,04) Millionen Euro. Die Nettofinanzschulden wuchsen auf 54 Millionen Euro: Allein die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten stiegen auf 35,6 (29,5) Millionen Euro.
Gestiegen waren 2002 aber – trotz eines 15-prozentigen Gehaltsverzichts des gesamten Managements – die Bezüge der beiden Vorstände: Wegen „vertraglicher Vereinbarungen zur Altersvorsorge“ erhielten sie zusammen 1,07 Millionen Euro nach 878.000 Euro im Vorjahr. Ein Anlass für heftige Kritik: „Hier hat auch der Aufsichtsrat versagt“, schimpfte ein Aktionär unter Applaus des Publikums.
VON MARTIN KRAUSE
Mussten sich herbe Kritik anhören: K&M-Vorstandschef Volker Meurer (li.) und der neue Finanzchef Michael Hiller. FOTO: WILMSMANN
Dort gabs den Artikel. Grundsätzlich zu K&M:
1) Fast 5 Mio Euro Verlust im ersten Halbjahr.
2) Die Nettofinanzschulden wuchsen zum Jahresende auf 54 Millionen Euro: Aktuell wahrscheinlich bereits über 60 Mio und eine EK-Quote von ca. 8-9 %
3) Sehr gefährlich: Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten stiegen
am Jahresende auf 35,6 Millionen Euro. K&M ist auf Gedeih und Verderb auf kurzfristige Kreditgeber angewiesen.
4) Das Unternehmen hat eine (Zitat) "bedrohliche Liquiditätslage".
Ich warne nachdrücklich vor dieser Aktie !
Aus http://www.nw-news.de/news/mantel/wirtschaft/NW_936300000.ht…
Meurers Märchenstunde
16.07. 2003
Aktionärsvertreter diagnostiziert „existenzielle Krise“ der K&M AG / Werk in Damme wird aufgegeben
Großbild
Bünde/Kirchlengern. „Es war einmal . . .“, so hob Volker Meurer auf der Hauptversammlung der K&M Möbel AG an. In Märchenform versuchte der Vorstandschef die Talfahrt des seit dreieinhalb Jahren defizitären Möbelherstellers zu erklären. Beim Publikum kam Meurers Humor schlecht an: Aktionäre geißelten die Vorstellung als „Meurers Märchenstunde“ und warfen ihm vor, dass sein Unternehmen 2002 abermals den versprochenen Sprung in die Gewinnzone verpasste.
Eine „existenzielle Krise“ diagnostizierte ganz prosaisch Guido Schwartz von der Aktionärsvereinigung DSW. Der Umsatz war 2002 um 19,5 Prozent auf 183 (Vorjahr 228,5) Millionen Euro gesunken. Der Jahresfehlbetrag kletterte auf 16,8 (Vorjahr minus 15,3) Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2003 setzte sich der Trend nur leicht abgeschwächt fort: Der Umsatz schrumpfte erneut um acht Prozent auf 83 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen betrug minus 4,7 (Vorjahr minus 6,0) Millionen Euro.
Die negative Entwicklung begründete Meurer mit Verweis auf die Lage der gesamten Möbelbranche, die 2002 – allen besseren Prognosen zum Trotz – Umsatzeinbußen von 9,6 Prozent hinnehmen musste. Die Aussichten auf eine Belebung würden durch den weiter rückläufigen Wohnungsbau getrübt. Volker Meurer und Vorstandsvize Michael Hiller – der Anfang Juli dem aus persönlichen Gründen ausgeschiedenen bisherigen Finanzchef Jürgen Lotter nachfolgte – setzen den Restrukturierungskurs in dieser Situation fort, um „2004 wieder schwarze Zahlen“ zu schreiben:
Der Personalabbau soll weitergehen. Seit 2001, als in der Spitze mehr als 1.400 Mitarbeiter zum Konzern gehörten, wurden bereits mehr als 40 Prozent der Stellen gestrichen oder ausgegliedert. Zum 30. Juni 2003 zählte K&M noch 803 Mitarbeiter.
Nach der Schließung von drei Standorten und dem Verkauf der Tochter in Slowenien soll jetzt auch das Werk im niedersächsischen Damme (50 Mitarbeiter) geschlossen oder verkauft werden. Damit beschränkt sich K&M auf die ostwestfälischen Standorte Kirchlengern, Bad Oeynhausen (Wulferdingsen), Enger und Spenge.
Auf der Produktseite trennt sich das Unternehmen von der Herstellung von Badezimmer- und Büromöbeln. In beiden Bereichen seien die Umsätze hinter den Erwartungen zurückgeblieben. K&M will sich fortan auf Küchen- und Wohnraummöbel der Marken K&M, byPack (Mitnahmemöbel) und Behr konzentrieren. Die Produktion von Möbeln der Premiummarke Behr sei extern vergeben worden.
„Die Maßnahmen sind richtig“, so kommentierte Guido Schwartz von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz DSW die Pläne. Im nächsten Atemzug stellte er jedoch einen „beängstigenden Verlust an Eigenkapital“ und eine „bedrohliche Liquiditätslage“ fest. Laut Geschäftsbericht sank die Eigenkapitalquote (im Konzern) binnen Jahresfrist von 24,3 auf 14,5 Prozent, die flüssigen Mittel betrugen Ende 2002 noch 1,05 (Vorjahr 5,04) Millionen Euro. Die Nettofinanzschulden wuchsen auf 54 Millionen Euro: Allein die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten stiegen auf 35,6 (29,5) Millionen Euro.
Gestiegen waren 2002 aber – trotz eines 15-prozentigen Gehaltsverzichts des gesamten Managements – die Bezüge der beiden Vorstände: Wegen „vertraglicher Vereinbarungen zur Altersvorsorge“ erhielten sie zusammen 1,07 Millionen Euro nach 878.000 Euro im Vorjahr. Ein Anlass für heftige Kritik: „Hier hat auch der Aufsichtsrat versagt“, schimpfte ein Aktionär unter Applaus des Publikums.
VON MARTIN KRAUSE
Mussten sich herbe Kritik anhören: K&M-Vorstandschef Volker Meurer (li.) und der neue Finanzchef Michael Hiller. FOTO: WILMSMANN
Neue Westfälische Bielefeld von heute:
K & M will Betriebsrat auflösen 26.08.2003
Kirchlengern. Beim Möbelhersteller Kruse und Meinert (K & M) in Kirchlengern rumort es weiter vernehmlich. Nachdem das Unternehmen - wie berichtet - gegen die drei Betriebsratsmitglieder Westerholt, Heil und Brettholte Kündigungen ausgesprochen hatte (das Verfahren läuft noch), wurde gestern beim Arbeitsgericht Herford der Antrag auf Auflösung des gesamten K & M-Betriebsrates gestellt. Von einer "Total-Entlassung" allerdings (sie wurde gestern kolportiert) kann laut IG Metall in Herford nicht die Rede sein.
K & M will Betriebsrat auflösen 26.08.2003
Kirchlengern. Beim Möbelhersteller Kruse und Meinert (K & M) in Kirchlengern rumort es weiter vernehmlich. Nachdem das Unternehmen - wie berichtet - gegen die drei Betriebsratsmitglieder Westerholt, Heil und Brettholte Kündigungen ausgesprochen hatte (das Verfahren läuft noch), wurde gestern beim Arbeitsgericht Herford der Antrag auf Auflösung des gesamten K & M-Betriebsrates gestellt. Von einer "Total-Entlassung" allerdings (sie wurde gestern kolportiert) kann laut IG Metall in Herford nicht die Rede sein.
Trading Spotlight
........und Neue Westfälische, Ausgabe Bünde, von heute:
Die Stimmung ist mies, Angst um den Job prägt heute die Einstellung zur Arbeit in der Möbelindustrie. Und doch fanden sich gestern pünktlich zur Mittagspause gut 200 Beschäftigte des Kirchlengeraner Küchenmöbel-Herstellers Kruse und Meinert (K&M) auf dem Firmenhof ein, um sich durch Peter Kleint von der IG Metall in Herford über den aktuellen Stand der Kontroversen in ihrem Betrieb informieren zu lassen. Nach exakt 30 Minuten sind sie alle nicht viel schlauer, denn Kleint verkündet mit Verbitterung „Ich kann heute nicht sagen, wie das hier weitergehen soll.“ Doch zuvor hat der Gewerkschaftler eingehend erläutert, warum für die IG Metall das Tuch mit der K&M-Betriebsleitung zerschnitten ist. Seit Beginn der Konjunkurflaute in der Möbelindustrie und bei K&M seit dem Jahr 2001 hätten die Arbeitnehmer immer wieder Opfer gebracht, um einerseits ihrer Firma, andererseits aber natürlich auch sich selbst die Krise zu erleichtern. Das gipfelte am 8. Oktober 2002 in einer Betriebsvereinbarung, in der die K&M-Beschäftigten bis zum 30. September 2003 auf Teile des Urlaubsgeldes, auf das gesamte Weihnachtsgeld und auf die tarifvertraglich vereinbarten Gehaltserhöhungen verzichten. Das habe man – so Peter Kleint – getan, um dem Unternehmen in einer misslichen Lage Luft zu verschaffen. Und es sei bei solchen Vereinbarungen üblich, zu gegebener Zeit über eine Nachzahlung der im Grunde durch den Betrieb einbehaltenen Gelder nachzudenken.
Im Fall K&M allerdings hält die Gewerkschaft das für aussichtslos, denn die Lage des Unternehmens habe sich seit dem Oktober 2003 nicht grundlegend verändert. Sogar eher verschlechtert, hieß es dazu gestern Mittag vor Ort. Denn am Montag, dem ersten K&M-Arbeitstag nach den Betriebsferien, sei die Unternehmensleitung mit der – natürlich vergeblichen – Bitte an den Betriebsrat herangetreten, die 430 Beschäftigten in Kirchlengern für eine Null-Arbeitsstunden-Woche wieder nach Hause schicken zu dürfen. Lieferschwierigkeiten bei Vorproduzenten seien dafür als Begründung angeführt worden, berichtete Peter Kleint. Der Metaller aus Herford hingegen vermutet, es könne sich durchaus auch um Liquiditätsprobleme des Unternehmens handeln und deshalb der Nachschub stocken. Was Peter Kleint nicht verwundern würde, denn an dem Vorstands-Vorsitzenden Volker Meurer, an Vorstandsmitglied Michael Hiller und an Ulrich Zischewski, in Diensten der schweizerischen „Human Value Consult AG“ in Kirchlengern tätig als „Interims-Manager“, ließ der Gewerkschaftler kein gutes Haar. Und als ein Journalist die die Frage stellte, ob man denn wenigstens den offenbar auf der Personal-Streichliste der Unternehmensleitung geführten Betriebsrat noch ruhig arbeiten lasse, entgegnete Peter Kleint ganz offen: „Arbeiten lassen ja, aber im Grunde ist es noch schlimmer. Der Betriebsrat wird einfach nicht zur Kenntnis genommen.“
Die Stimmung ist mies, Angst um den Job prägt heute die Einstellung zur Arbeit in der Möbelindustrie. Und doch fanden sich gestern pünktlich zur Mittagspause gut 200 Beschäftigte des Kirchlengeraner Küchenmöbel-Herstellers Kruse und Meinert (K&M) auf dem Firmenhof ein, um sich durch Peter Kleint von der IG Metall in Herford über den aktuellen Stand der Kontroversen in ihrem Betrieb informieren zu lassen. Nach exakt 30 Minuten sind sie alle nicht viel schlauer, denn Kleint verkündet mit Verbitterung „Ich kann heute nicht sagen, wie das hier weitergehen soll.“ Doch zuvor hat der Gewerkschaftler eingehend erläutert, warum für die IG Metall das Tuch mit der K&M-Betriebsleitung zerschnitten ist. Seit Beginn der Konjunkurflaute in der Möbelindustrie und bei K&M seit dem Jahr 2001 hätten die Arbeitnehmer immer wieder Opfer gebracht, um einerseits ihrer Firma, andererseits aber natürlich auch sich selbst die Krise zu erleichtern. Das gipfelte am 8. Oktober 2002 in einer Betriebsvereinbarung, in der die K&M-Beschäftigten bis zum 30. September 2003 auf Teile des Urlaubsgeldes, auf das gesamte Weihnachtsgeld und auf die tarifvertraglich vereinbarten Gehaltserhöhungen verzichten. Das habe man – so Peter Kleint – getan, um dem Unternehmen in einer misslichen Lage Luft zu verschaffen. Und es sei bei solchen Vereinbarungen üblich, zu gegebener Zeit über eine Nachzahlung der im Grunde durch den Betrieb einbehaltenen Gelder nachzudenken.
Im Fall K&M allerdings hält die Gewerkschaft das für aussichtslos, denn die Lage des Unternehmens habe sich seit dem Oktober 2003 nicht grundlegend verändert. Sogar eher verschlechtert, hieß es dazu gestern Mittag vor Ort. Denn am Montag, dem ersten K&M-Arbeitstag nach den Betriebsferien, sei die Unternehmensleitung mit der – natürlich vergeblichen – Bitte an den Betriebsrat herangetreten, die 430 Beschäftigten in Kirchlengern für eine Null-Arbeitsstunden-Woche wieder nach Hause schicken zu dürfen. Lieferschwierigkeiten bei Vorproduzenten seien dafür als Begründung angeführt worden, berichtete Peter Kleint. Der Metaller aus Herford hingegen vermutet, es könne sich durchaus auch um Liquiditätsprobleme des Unternehmens handeln und deshalb der Nachschub stocken. Was Peter Kleint nicht verwundern würde, denn an dem Vorstands-Vorsitzenden Volker Meurer, an Vorstandsmitglied Michael Hiller und an Ulrich Zischewski, in Diensten der schweizerischen „Human Value Consult AG“ in Kirchlengern tätig als „Interims-Manager“, ließ der Gewerkschaftler kein gutes Haar. Und als ein Journalist die die Frage stellte, ob man denn wenigstens den offenbar auf der Personal-Streichliste der Unternehmensleitung geführten Betriebsrat noch ruhig arbeiten lasse, entgegnete Peter Kleint ganz offen: „Arbeiten lassen ja, aber im Grunde ist es noch schlimmer. Der Betriebsrat wird einfach nicht zur Kenntnis genommen.“
... und nun insolvent ...
Wen`s interessiert, ist von heute, aus den Lokalteilen der Neuen Westfälischen:
03.09. 2003
Kruse & Meinert ist insolvent
Auch Standort Wulferdingsen betroffenVON PAUL PRÖTER Bad Oeynhausen-Wulferdingsen / Kirchlengern. Der Möbelhersteller Kruse & Meinert hat gestern Insolvenzantrag gestellt. Von diesem Schritt betroffen ist auch die Wulferdingsener Tochterfirma Hobby-Küchen mit zuletzt knapp 200 Mitarbeitern. In den Restrukturierungsplänen der Kruse & Meinert-Gruppe hatte das Werk Wulferdingsen seit rund zwei Jahren zur Disposition gestanden, sollte zugunsten des Standorts Spenge geschlossen werden. Für die Mitarbeiter ist die Zukunft nun ungewiss. Die Geschäftsführung hat für heute eine Erklärung angekündigt. "Ich will Ihnen sagen, dass mir das unendlich Leid tut." Weiter kam Volker Meurer nicht. Denn als sich der Geschäftsführer gestern Mittag in Kirchlengern anschickte, eine Begründung des K&M-Antrags auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens zu geben, unterbrach ihn ein gellendes Pfeifkonzert. Und weil auch Finanzvorstand Michael Hiller keinen Sinn in der Fortsetzung der Mitarbeiter-Information sah, zog man sich für den Rest des Tages zum Konferieren zurück. Begonnen hatte der Tag mit einem Blick der K&M-Mitarbeiter auf die aktuellen Kontoauszüge. Das am Montag nicht eingegangene August-Gehalt fand sich auch gestern Morgen nicht auf der Haben-Seite. Stattdessen kündigte die Betriebsleitung für 12 Uhr eine Erklärung an. Mit einer halben Stunde Verspätung trat Finanzvorstand Michael Hiller vor die Belegschaft. "Vor zehn Minuten haben unsere Hausbanken unseren Antrag abgelehnt, die Kreditlinie für K&M noch einmal zu erweitern. Und so mussten wir einen Antrag auf Einleitung des Insolvenzverfahrens stellen." Betretenes Schweigen war zunächst die Reaktion. Aber als Hiller den Insolvenzantrag damit begründete, die Bemühungen des Unternehmens zur Sicherung der Liquidität seien "unerwartet gescheitert", gab es erste laute Zwischenrufe. Er habe am 31. Juli vor dem Lenkungsausschuss der Möbelwirtschaft falsche Angaben gemacht, warf man Hiller vor, der damals für 2004 schwarze Zahlen in Aussicht gestellt hatte. Hiller versuchte sich zu rechtfertigen. Man sei überzeugt gewesen, dass die Sanierungspläne Erfolg zeitigen würden. "Wir hatten ein Konzept, das die Banken überzeugt hat." Die Belegschaft aber offenbar nicht: "Den haben wir zum Millionär gemacht", hieß es in Richtung Volker Meurer. Und als die Betriebsratsvorsitzende Klaudia Heil der Versammlung berichtete, zum 1. September seien bei K&M noch zehn neue Auszubildende eingestellt worden, war ein weiteres gellendes Pfeifkonzert die Folge. "Wie kann man solch eine Schau inszenieren, wenn man genau weiß, dass das Unternehmen am nächsten Tag den Bach runter geht?",
lautete der Vorwurf an die Betriebsleitung.
03.09. 2003
Chefs schlägt blanker Hass entgegen
Möbelhersteller Kruse & Meinert beantragt Eröffnung des Insolvenzverfahrens / In Kirchlengern 430 ratlos
Kirchlengern. „Ich will Ihnen sagen, dass mir das unendlich Leid tut.“ Weiter kam er nicht, denn als Volker Meurer sich gestern Mittag auf dem Hof des Kückenmöbel-Herstellers Kruse & Meinert in Kirchlengern anschickte, eine detaillierte Begründung des K&M-Antrags auf Einleitung eines Insovenzverfahrens zu geben, unterbrach ihn ein gellendes Pfeifkonzert. Und weil auch Finanzvorstand Michael Hiller keinen Sinn in der Fortsetzung der Mitarbeiter-Information sah, zog man sich für den Rest des Tages zum Konferieren zurück. Begonnen hatte der Tag mit einem Blick zahlreicher K&M-Mitarbeiter auf die aktuellen Kontoauszüge. Das am Montag nicht eingegangene August-Gehalt fand sich aber auch gestern Morgen nicht auf der Haben-Seite. Stattdessen kündigte die Betriebsleitung für 12 Uhr eine Erklärung an, und Peter Kleint von der IG Metall, seit geraumer Zeit ständiger Gast im K&M-Betriebsratsbüro, wertete diese Ankündigung als vielleicht positives Zeichen. Zwar räumte Kleint gegen 10.30 Uhr am Telefon ein „ich weiß auch nicht, was die uns dann sagen wollen“. Doch es folgte immerhin die Vermutung „vielleicht, dass sie die Kündigungen des Betriebsrates zurück nehmen“. Denn – so Kleint – „ohne solch eine Geste geht das hier nicht weiter“. Um 12.35 Uhr jedoch verflog dann auch jeder noch so vorsichtige Optimismus und schlug um in teilweise blanken Hass. „Vor zehn Minuten haben unsere Hausbanken unseren Antrag abgelehnt, die Kreditlinie für K&M noch einmal zu erweitern“, berichtete Finanzvorstand Michael Hiller der Belegschaft. „Und so mussten wir einen Antrag auf Einleitung des Insolvenzverfahrens stellen“, fuhr Hiller fort. Betretenes Schweigen war zunächst die Reaktion. Aber als Hiller den Insolvenzantrag damit begründete, die Bemühungen des Unternehmens zur Sicherung der Liquidität seien „unerwartet gescheitert“, gab es erste laute Zwischenrufe aus der gestern fast komplett versammelten Belegschaft. Er habe am 31. Juli vor dem Lenkungsausschuss der Möbelwirtschaft falsche Angaben gemacht, warf man Hiller vor, der damals in Sachen K&M für 2004 schwarze Zahlen in Aussicht gestellt hatte. Und auch eine Presseveröffentlichung am 22. August habe die Lage grundlegend falsch dargestellt, hieß es weiter. Hiller versuchte sich zu rechtfertigen. Am 31. Juli und 22. August sei man fest überzeugt gewesen, dass die in der Unternehmensleitung erarbeiteten Sanierungspläne Erfolg zeitigen würden. „Wir hatten ein Konzept, das die Banken überzeugt hat“, erinnerte sich Hiller. Zum 1. September zehn neue Auszubildende eingestellt Die eigene Belegschaft aber nicht, hatte man gestern Mittag den Eindruck. „Den haben wir zum Millionär gemacht“, hieß es in Richtung Volker Meurer. Und als Betriebsratsvorsitzende Klaudia Heil der Versammlung berichtete, zum Montag, 1. September, seien bei K&M zehn neue Auszubildende eingestellt worden, war ein weiteres gellendes Pfeifkonzert die Folge. „Wie kann man solch eine Schau inszenieren, wenn man genau weiß, dass das Unternehmen am nächsten Tag den Bach runter geht?“, lautete der massivste Vorwurf an die Betriebsleitung. Und einer der zum 1. September bei K&M eingestellten Azubis gab seinen ganzen Frust zu Protokoll: „Ich habe Jahre auf eine solche Stelle gehofft. Jetzt stehe ich wieder auf der Straße und in dieser Gegend hat man doch keine Chance mehr.“ Heute allerdings geht es dennoch weiter bei K&M. „Unterlasst alles, was zu einer Kündigung führen könnte, bietet Eure Arbeitskraft an und macht alles schriftlich“, riet Klaudia Heil den Ihren. Aber auch Zynismus machte sich breit an der Klosterbauerschafter Straße. „Am besten sind jetzt wohl die dran, die ihre Kündigung schon haben“, vermutete ein langjähriger K&Mler. VON PAUL PRÖTER BILD: Irgendwie bezeichnend: Auf den „Koffern“ des Kirchlengeraner Möbelhersteller Kruse & Meinert prangt auch acht Jahre nach Einführung neuer Postleitzahlen für Kirchlengern immer noch stolz die „4983“. Und das untermauert im Kleinen die Vorwürfe des Betriebsrates, das K&M-Management habe die Zeichen der Zeit zur rechten Zeit nicht erkannt.
03.09. 2003
„Wir wollen nicht mit K & M abstürzen“
Wut und Enttäuschung bei by PACK in Enger/SpengeVON HORST CHUDZICKI Enger/Spenge. Die Stimmung schwankt zwischen Wut und Enttäuschung. Gestern sind die Beschäftigten der Firma by PACK in Enger und Spenge aus dem Betriebsurlaub zurückgekommen. Die Auftragsbücher sind voll, die Arbeit ruft. Und dann das! Die Konzern-Mutter Kruse & Meinert hat gestern Insolvenz angemeldet. 160 der insgesamt 803 Arbeitnehmer sind in Enger und Spenge davon betroffen und müssen plötzlich um ihren Arbeitsplatz fürchten. In der Belegschaft kochen die Emotionen hoch. Seit dem 1. März 1996 gehört die ehemalige Jörding-Gruppe zu Kruse & Meinert. Leider, wie die meisten Männer und Frauen des einstmals blühenden Möbelunternehmens heute verbittert feststellen. "Wir sind entsetzt", sagt Hans-Hermann Mouson. "Wir haben Aufträge ohne Ende. Der Laden läuft wie verrückt. Wir dürfen jetzt auf keinen Fall mit Kruse & Meinert abstürzen", empört sich der Betriebsratsvorsitzende von by PACK. Die Beschäftigten wollen heute alle in die Betriebe und Lager kommen und ihre Arbeitskraft anbieten. by PACK produziert überwiegend Kleiderschränke und vertreibt darüber hinaus Betten. Fertigung und Verwaltung sind seit Jahrzehnten an der Meller Straße in Enger untergebracht. Als das Unternehmen in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts kräftig expandierte, gab es wegen ständiger Betriebserweiterungen in einem engen Wohnumfeld erhebliche Streitigkeiten mit Rat und Verwaltung der Stadt Enger. Schließlich baute der streitbare Firmenchef Jörding sein großes Zentrallager im Spenger Gewerbegebiet. Heute hat by PACK auch noch ein Auslieferungslager in Löhne-Gohfeld für den Export nach Holland und ein Bettenlager in Damme. Diese beiden Standorte galten zuletzt als stark gefährdet und waren von Schließung bedroht, da sämtliche Lagerkapazitäten in Spenge zusammen gefasst werden sollten. Seit dem 1. Juli habe die Auftragslage noch einmal kräftig angezogen, sagt Betriebsrat Mouson. Am Montag und Dienstag sei noch Material angeliefert worden, sodass einer weiteren Abarbeitung der Aufträge nichts im Wege stehe. Die Spanplattenlager seien gut gefüllt. Vor dem Urlaub habe man Überstunden gefahren und in einigen Abteilungen die Betriebsferien sogar um eine Woche verkürzt. Mit unterdrückter Stimme fasst er zusammen: "Wir könnten mit Überstunden weiter machen. Wir haben ein neues Schrank-Modell erfolgreich in den Markt gebracht. Wir sind jetzt auch in den Roller-Märkten gelistet und mit unseren Produkten außerordentlich gut auf verschiedenen Ausstellungen angekommen. Und jetzt soll plötzlich Schluss sein? Das machen wir nicht mit." Löhne und Gehälter sind für August noch nicht gezahlt. Und vorbehaltlich der Entscheidung des Insolvenzverwalters müssen die "by-Packer" bis Ende Oktober "zum 0-Tarif" arbeiten.
03.09. 2003
Kruse & Meinert ist insolvent
Auch Standort Wulferdingsen betroffenVON PAUL PRÖTER Bad Oeynhausen-Wulferdingsen / Kirchlengern. Der Möbelhersteller Kruse & Meinert hat gestern Insolvenzantrag gestellt. Von diesem Schritt betroffen ist auch die Wulferdingsener Tochterfirma Hobby-Küchen mit zuletzt knapp 200 Mitarbeitern. In den Restrukturierungsplänen der Kruse & Meinert-Gruppe hatte das Werk Wulferdingsen seit rund zwei Jahren zur Disposition gestanden, sollte zugunsten des Standorts Spenge geschlossen werden. Für die Mitarbeiter ist die Zukunft nun ungewiss. Die Geschäftsführung hat für heute eine Erklärung angekündigt. "Ich will Ihnen sagen, dass mir das unendlich Leid tut." Weiter kam Volker Meurer nicht. Denn als sich der Geschäftsführer gestern Mittag in Kirchlengern anschickte, eine Begründung des K&M-Antrags auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens zu geben, unterbrach ihn ein gellendes Pfeifkonzert. Und weil auch Finanzvorstand Michael Hiller keinen Sinn in der Fortsetzung der Mitarbeiter-Information sah, zog man sich für den Rest des Tages zum Konferieren zurück. Begonnen hatte der Tag mit einem Blick der K&M-Mitarbeiter auf die aktuellen Kontoauszüge. Das am Montag nicht eingegangene August-Gehalt fand sich auch gestern Morgen nicht auf der Haben-Seite. Stattdessen kündigte die Betriebsleitung für 12 Uhr eine Erklärung an. Mit einer halben Stunde Verspätung trat Finanzvorstand Michael Hiller vor die Belegschaft. "Vor zehn Minuten haben unsere Hausbanken unseren Antrag abgelehnt, die Kreditlinie für K&M noch einmal zu erweitern. Und so mussten wir einen Antrag auf Einleitung des Insolvenzverfahrens stellen." Betretenes Schweigen war zunächst die Reaktion. Aber als Hiller den Insolvenzantrag damit begründete, die Bemühungen des Unternehmens zur Sicherung der Liquidität seien "unerwartet gescheitert", gab es erste laute Zwischenrufe. Er habe am 31. Juli vor dem Lenkungsausschuss der Möbelwirtschaft falsche Angaben gemacht, warf man Hiller vor, der damals für 2004 schwarze Zahlen in Aussicht gestellt hatte. Hiller versuchte sich zu rechtfertigen. Man sei überzeugt gewesen, dass die Sanierungspläne Erfolg zeitigen würden. "Wir hatten ein Konzept, das die Banken überzeugt hat." Die Belegschaft aber offenbar nicht: "Den haben wir zum Millionär gemacht", hieß es in Richtung Volker Meurer. Und als die Betriebsratsvorsitzende Klaudia Heil der Versammlung berichtete, zum 1. September seien bei K&M noch zehn neue Auszubildende eingestellt worden, war ein weiteres gellendes Pfeifkonzert die Folge. "Wie kann man solch eine Schau inszenieren, wenn man genau weiß, dass das Unternehmen am nächsten Tag den Bach runter geht?",
lautete der Vorwurf an die Betriebsleitung.
03.09. 2003
Chefs schlägt blanker Hass entgegen
Möbelhersteller Kruse & Meinert beantragt Eröffnung des Insolvenzverfahrens / In Kirchlengern 430 ratlos
Kirchlengern. „Ich will Ihnen sagen, dass mir das unendlich Leid tut.“ Weiter kam er nicht, denn als Volker Meurer sich gestern Mittag auf dem Hof des Kückenmöbel-Herstellers Kruse & Meinert in Kirchlengern anschickte, eine detaillierte Begründung des K&M-Antrags auf Einleitung eines Insovenzverfahrens zu geben, unterbrach ihn ein gellendes Pfeifkonzert. Und weil auch Finanzvorstand Michael Hiller keinen Sinn in der Fortsetzung der Mitarbeiter-Information sah, zog man sich für den Rest des Tages zum Konferieren zurück. Begonnen hatte der Tag mit einem Blick zahlreicher K&M-Mitarbeiter auf die aktuellen Kontoauszüge. Das am Montag nicht eingegangene August-Gehalt fand sich aber auch gestern Morgen nicht auf der Haben-Seite. Stattdessen kündigte die Betriebsleitung für 12 Uhr eine Erklärung an, und Peter Kleint von der IG Metall, seit geraumer Zeit ständiger Gast im K&M-Betriebsratsbüro, wertete diese Ankündigung als vielleicht positives Zeichen. Zwar räumte Kleint gegen 10.30 Uhr am Telefon ein „ich weiß auch nicht, was die uns dann sagen wollen“. Doch es folgte immerhin die Vermutung „vielleicht, dass sie die Kündigungen des Betriebsrates zurück nehmen“. Denn – so Kleint – „ohne solch eine Geste geht das hier nicht weiter“. Um 12.35 Uhr jedoch verflog dann auch jeder noch so vorsichtige Optimismus und schlug um in teilweise blanken Hass. „Vor zehn Minuten haben unsere Hausbanken unseren Antrag abgelehnt, die Kreditlinie für K&M noch einmal zu erweitern“, berichtete Finanzvorstand Michael Hiller der Belegschaft. „Und so mussten wir einen Antrag auf Einleitung des Insolvenzverfahrens stellen“, fuhr Hiller fort. Betretenes Schweigen war zunächst die Reaktion. Aber als Hiller den Insolvenzantrag damit begründete, die Bemühungen des Unternehmens zur Sicherung der Liquidität seien „unerwartet gescheitert“, gab es erste laute Zwischenrufe aus der gestern fast komplett versammelten Belegschaft. Er habe am 31. Juli vor dem Lenkungsausschuss der Möbelwirtschaft falsche Angaben gemacht, warf man Hiller vor, der damals in Sachen K&M für 2004 schwarze Zahlen in Aussicht gestellt hatte. Und auch eine Presseveröffentlichung am 22. August habe die Lage grundlegend falsch dargestellt, hieß es weiter. Hiller versuchte sich zu rechtfertigen. Am 31. Juli und 22. August sei man fest überzeugt gewesen, dass die in der Unternehmensleitung erarbeiteten Sanierungspläne Erfolg zeitigen würden. „Wir hatten ein Konzept, das die Banken überzeugt hat“, erinnerte sich Hiller. Zum 1. September zehn neue Auszubildende eingestellt Die eigene Belegschaft aber nicht, hatte man gestern Mittag den Eindruck. „Den haben wir zum Millionär gemacht“, hieß es in Richtung Volker Meurer. Und als Betriebsratsvorsitzende Klaudia Heil der Versammlung berichtete, zum Montag, 1. September, seien bei K&M zehn neue Auszubildende eingestellt worden, war ein weiteres gellendes Pfeifkonzert die Folge. „Wie kann man solch eine Schau inszenieren, wenn man genau weiß, dass das Unternehmen am nächsten Tag den Bach runter geht?“, lautete der massivste Vorwurf an die Betriebsleitung. Und einer der zum 1. September bei K&M eingestellten Azubis gab seinen ganzen Frust zu Protokoll: „Ich habe Jahre auf eine solche Stelle gehofft. Jetzt stehe ich wieder auf der Straße und in dieser Gegend hat man doch keine Chance mehr.“ Heute allerdings geht es dennoch weiter bei K&M. „Unterlasst alles, was zu einer Kündigung führen könnte, bietet Eure Arbeitskraft an und macht alles schriftlich“, riet Klaudia Heil den Ihren. Aber auch Zynismus machte sich breit an der Klosterbauerschafter Straße. „Am besten sind jetzt wohl die dran, die ihre Kündigung schon haben“, vermutete ein langjähriger K&Mler. VON PAUL PRÖTER BILD: Irgendwie bezeichnend: Auf den „Koffern“ des Kirchlengeraner Möbelhersteller Kruse & Meinert prangt auch acht Jahre nach Einführung neuer Postleitzahlen für Kirchlengern immer noch stolz die „4983“. Und das untermauert im Kleinen die Vorwürfe des Betriebsrates, das K&M-Management habe die Zeichen der Zeit zur rechten Zeit nicht erkannt.
03.09. 2003
„Wir wollen nicht mit K & M abstürzen“
Wut und Enttäuschung bei by PACK in Enger/SpengeVON HORST CHUDZICKI Enger/Spenge. Die Stimmung schwankt zwischen Wut und Enttäuschung. Gestern sind die Beschäftigten der Firma by PACK in Enger und Spenge aus dem Betriebsurlaub zurückgekommen. Die Auftragsbücher sind voll, die Arbeit ruft. Und dann das! Die Konzern-Mutter Kruse & Meinert hat gestern Insolvenz angemeldet. 160 der insgesamt 803 Arbeitnehmer sind in Enger und Spenge davon betroffen und müssen plötzlich um ihren Arbeitsplatz fürchten. In der Belegschaft kochen die Emotionen hoch. Seit dem 1. März 1996 gehört die ehemalige Jörding-Gruppe zu Kruse & Meinert. Leider, wie die meisten Männer und Frauen des einstmals blühenden Möbelunternehmens heute verbittert feststellen. "Wir sind entsetzt", sagt Hans-Hermann Mouson. "Wir haben Aufträge ohne Ende. Der Laden läuft wie verrückt. Wir dürfen jetzt auf keinen Fall mit Kruse & Meinert abstürzen", empört sich der Betriebsratsvorsitzende von by PACK. Die Beschäftigten wollen heute alle in die Betriebe und Lager kommen und ihre Arbeitskraft anbieten. by PACK produziert überwiegend Kleiderschränke und vertreibt darüber hinaus Betten. Fertigung und Verwaltung sind seit Jahrzehnten an der Meller Straße in Enger untergebracht. Als das Unternehmen in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts kräftig expandierte, gab es wegen ständiger Betriebserweiterungen in einem engen Wohnumfeld erhebliche Streitigkeiten mit Rat und Verwaltung der Stadt Enger. Schließlich baute der streitbare Firmenchef Jörding sein großes Zentrallager im Spenger Gewerbegebiet. Heute hat by PACK auch noch ein Auslieferungslager in Löhne-Gohfeld für den Export nach Holland und ein Bettenlager in Damme. Diese beiden Standorte galten zuletzt als stark gefährdet und waren von Schließung bedroht, da sämtliche Lagerkapazitäten in Spenge zusammen gefasst werden sollten. Seit dem 1. Juli habe die Auftragslage noch einmal kräftig angezogen, sagt Betriebsrat Mouson. Am Montag und Dienstag sei noch Material angeliefert worden, sodass einer weiteren Abarbeitung der Aufträge nichts im Wege stehe. Die Spanplattenlager seien gut gefüllt. Vor dem Urlaub habe man Überstunden gefahren und in einigen Abteilungen die Betriebsferien sogar um eine Woche verkürzt. Mit unterdrückter Stimme fasst er zusammen: "Wir könnten mit Überstunden weiter machen. Wir haben ein neues Schrank-Modell erfolgreich in den Markt gebracht. Wir sind jetzt auch in den Roller-Märkten gelistet und mit unseren Produkten außerordentlich gut auf verschiedenen Ausstellungen angekommen. Und jetzt soll plötzlich Schluss sein? Das machen wir nicht mit." Löhne und Gehälter sind für August noch nicht gezahlt. Und vorbehaltlich der Entscheidung des Insolvenzverwalters müssen die "by-Packer" bis Ende Oktober "zum 0-Tarif" arbeiten.
hallo,
weiß jemand schon etwas neues ????????
weiß jemand schon etwas neues ????????
seid 12,17 Uhr kein Handel ???????
kann mir net vorstellen das die,die ganzen arbeitsplätze sausen lassen!!!!!!
:O
ich glaube, da ist es jemanden ziehmlich langweilig
:O
:O
:O
so kommt k&m auch in die top ten hot...
test!!!
hast wohl sonst nichts zu tun !
der hat sicher keine frau zu haus!!!!!oder er steht nimmer!!!!
Hallo MOD !!!
Du bist hoffentlich in der Lage, solche Kinder hier zu sperren!!!
Du bist hoffentlich in der Lage, solche Kinder hier zu sperren!!!
:O
:O
:O
Iss ja alles gut!
!
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