Mobilcom plant Sanierung durch Freenet-Verkauf - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

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Wie DIE WELT am Donnerstag berichtet, wird die im vergangenen Jahr noch nach Luft ringende Mobilcom AG (Frankfurt: DE0006622400 ) aller Voraussicht nach ihren Schuldenberg bezahlen können. Hierzu plant das Unternehmen noch im vierten Quartal dieses Jahres bis zu 22 Prozent seiner Anteile an dem Internet-Dienst Freenet über die Börse verkaufen. Die prognostizierten Einnahmen von 150 bis 200 Mio. Euro sollen die Verbindlichkeiten in Höhe von 136 Mio. Euro ausgleichen.
 
Die Freenet-Aktien sollen dann vor allem von institutionellen Anlegern gekauft werden, wobei die Deutsche Bank als Federführer agieren wird, so die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreisen. Bezüglich eines genauen Zeitpunkts äußerte sich ein Firmensprecher gegenüber der Zeitung nicht, sondern sprach lediglich von einer Option. Wie das Blatt weiter erklärt, ist die Mobilcom mit 73 Prozent an Freenet, dem zweitgrößten Internet-Anbieter Deutschlands, beteiligt und will nach dem Teilverkauf die Konsolidierungsmehrheit von 50,1 Prozent behalten. Die Freenet-Aktie hat seit März bei einem Kurs von 11,50 Euro auf gut 50 Euro stark zugelegt, so DIE WELT.
 
Gegenüber der Zeitung sprach Freenet-Chef Eckhard Spoerr von Überlegungen und das jene Lösung die Favorisierte seines Unternehmens sei, da die Eigenständigkeit am Kapitalmarkt verbessert werde. Nach dem Kauf des Festnetzes von Mobilcom durch Freenet für 35 Mio. Euro im vergangenen Frühjahr gebe es jetzt ohnehin keine strategischen Verbindungen zwischen den Unternehmen mehr. Freenet sei für Mobilcom zu einer reinen Finanzanlage geworden, wobei ein Kaufinteresse bei mehreren Dutzend institutionellen Erwerbern bestehe, so Spoerr zu der Zeitung weiter.
 
Darüber hinaus schreibt DIE WELT, dass der Aktienverkauf von den Hausbanken bereits vorbereitet werden soll, jedoch der Stichtag der Veräußerung sowie die Bandbreite für den Preis noch nicht feststehen. Laut dem Blatt hat die Mobilcom ein starkes Interesse daran, durch die Ablösung seiner Kredite die volle Handlungsfreiheit zurückzugewinnen, da die Kreditanstalt im Zusammenhang mit der Sanierung des norddeutschen Mobilfunkanbieters Geld für den Wiederaufbau zur Verfügung stellte. Zuvor hatte der Mobilcom-Großaktionär France Télécom rund sieben Mrd. Euro Schulden der Mobilcom übernommen und sich aus seinen Verpflichtungen zum Aufbau eines UMTS-Netzes freigekauft, so die Zeitung weiter.
 
An der Börse grassieren aber auch Gerüchte um einen Verkauf der Mobilcom AG, da sich die France Télécom von seinem 28,5-Prozent-Aktienpaket trennen möchte, dieses aber nur im Ganzen verkaufen könnte. Laut dem Blatt stehen als mögliche Abnehmer Namen wie Swisscom oder die Investorengruppe Permira im Raum. Erwartet wird langfristig auch der Ausstieg von Firmengründer Gerhard Schmid, der 40 Prozent der Aktien besitzt. Hier müsse allerdings eine Gesamtlösung gefunden werden, beruft sich DIE WELT auf Unternehmenskreisen, wobei jedoch nicht vor Jahresende gerechnet wird.
 
Die Aktien der Mobilcom AG schlossen gestern mit einem Plus von 3,78 Prozent bei 10,70 Euro.  

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Autor: TeleTrader News Room (© Teletrader),08:56 04.09.2003

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