BASF - jetzt einsteigen? (Seite 274)

[freddixx]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.265.210 von Friseuse am 03.04.22 10:37:21

Zitat von Friseuse: Sich jetzt hier allein als Opfer zu stilisieren ist dreist, gefragt ist politische und unternehmerische Verantwortung, BASF ist global vernetzt mit vielen Möglichkeiten und keineswegs das theatralische gebotene passive Russlandvollopfer.
Für die bisherigen Kriegsprofite darf sich BASF um Änderung bemühen, minimalste Werte sind wichtiger als Geldgeierei um jeden Preis.

Ich sehe hier eher das unbedingte Bedürfnis, sich in alle Richtungen abzusichern. Jeder CEO weiß, dass man nicht alle Eier in ein Körbchen schmeißen sollte und somit ist es nachvollziehbar, dass jetzt entsprechend lobbyiert wird, um sich weitere Standbeine zu bewahren.

Bei der aktuell möglichen Bedrohung, mit dem was für BASF (und letztlich der ganzen deutschen Wirtschaft) auf dem Spiel steht, ist das aus unternehmerischer Sicht angebracht.

Das entbindet selbstverständlich nicht von politischer Verantwortung.

[picard03]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.266.533 von Rentemit70 am 03.04.22 15:49:53

Abgesehen dass es hätte heißen sollen: mindere Lebensqualität, finde ich es verschwendete Zeit, hier weiter zu iskutieren!

[Rentemit70]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.265.018 von picard03 am 03.04.22 09:57:08

Zitat von picard03: Schwere Aufgabe für den Kopf? Was bitte ist da schwer zu verstehen? Solange eine Abhängigkeit von russischen Energielieferungen - Gas und Öl - besteht, wird immer ein Damoklesschwert über uns schweben, dass unsere gesamte Wirtschaft kollabieren könnte; nicht nur die BASF. Massenarbeitslosigkeit, daraus resultierende Lebensqualität, Unregierbarkeit etc. wären die Folgen.

Solange wir keine Rohstoffe haben, wird immer ein Schwert über uns schweben, oder denkst du, dass z.B. Autos aus Ökostrom gebaut werden. Deine Einbauküche entsteht als Abfallprodukt in einer Solaranlage und dein Baumwoll T-Shirt kommt aus einer Biogasanlage. Wir brauchen gute Beziehungen zu allen unserer Lieferanten, aber dafür reicht es bei Picarden nicht, die Zusammenhänge zu erkennen.

Wenn wir nicht mehr von irgendjemanden abhängig sind, sind wir deindustralisiert und dass Armenhaus von Europa.

Aber um das zu erkennen, bedarf es Synapsen die miteinander kommunizieren. Da liegen hier bei einigen Ausfälle vor.

[picard03]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.265.018 von picard03 am 03.04.22 09:57:08

Sorry, es sollte heißen mindere Lebensqualität

[d_stramonium]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.265.210 von Friseuse am 03.04.22 10:37:21

Zitat von Friseuse: Nun ist BASF nicht nur Abnehmer russischer Rohstoffe zu Produktionszwecken, sondern über Wintershall mit Gazprom verbändelt und bei ungerührter Fortführung der Russlandgeschäfte ein klarer Kriegsgewinnler durch steigende Preise und Margen.

Naja, die $1Mrd Abschreibung von NS2 würde ich nicht gerade als "Gewinn" bezeichnen. Außerdem ist DEA/Wintershall für BASF (wenn überhaupt) nur ein Buchgewinn. Und wenn es doch noch zu einem Börsengang kommen sollte, ist durchaus fraglich, ob die Anleger bereit sind, hier noch einen "fairen" Preis zu zahlen. Selbst wenn der Umsatz hoch ist, bleibt immer noch ein hohes Risiko, da dieser zu einem großen Teil in RU erwirtschaftet wird und niemand weiß, was hier noch in Zukunft passiert.

Um es anders auszudrücken: Der Umsatz von Wintershall geht nicht auf das Konto von BASF. Das puffert die steigenden Rohstoffkosten nicht ab. Jetzt zu behaupten, BASF sei ja eigentlich der große Gewinner dieses Krieges ist nun wirklich "Gaslighting" vom Feinsten. Dann müsste der Aktienkurs wohl etwas höher stehen.

[Friseuse]

Es fehlt die Gewinnwarnung, der Verband der Chemischen Industrie (VCI) warnte Mitte März vor Auswirkungen vom russischen Angriffskrieg.
Ende März berichtete hier der Vorstand über einen sehr guten Jahresstart und eine komplette Weitergabe der gestiegenen Energiekosten an Kunden, die jetzt anfänglich begriffene Problematik von ausfallenden Gas- und Öllieferungen aus Russland wurde unterschlagen.
Nun ist BASF nicht nur Abnehmer russischer Rohstoffe zu Produktionszwecken, sondern über Wintershall mit Gazprom verbändelt und bei ungerührter Fortführung der Russlandgeschäfte ein klarer Kriegsgewinnler durch steigende Preise und Margen.
Sich jetzt hier allein als Opfer zu stilisieren ist dreist, gefragt ist politische und unternehmerische Verantwortung, BASF ist global vernetzt mit vielen Möglichkeiten und keineswegs das theatralische gebotene passive Russlandvollopfer.
Für die bisherigen Kriegsprofite darf sich BASF um Änderung bemühen, minimalste Werte sind wichtiger als Geldgeierei um jeden Preis.

[picard03]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.264.445 von Rentemit70 am 03.04.22 06:09:02

Schwere Aufgabe für den Kopf? Was bitte ist da schwer zu verstehen? Solange eine Abhängigkeit von russischen Energielieferungen - Gas und Öl - besteht, wird immer ein Damoklesschwert über uns schweben, dass unsere gesamte Wirtschaft kollabieren könnte; nicht nur die BASF. Massenarbeitslosigkeit, daraus resultierende Lebensqualität, Unregierbarkeit etc. wären die Folgen.

[Rentemit70]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.263.050 von picard03 am 02.04.22 17:36:21

Zitat von picard03: Hirnlose, überflüssige Kritik! Wie sollte man sich denn Ihrer Meinung nach verhalten?

Es ist natürlich eine schwere Aufgabe für den Kopf, dass man solange wirtschaftliche Verwerfungen drohen, einfach russisches Gas kaufen muss. Aber auf die Lösung muss man erst mal kommen.

Hirnlos ist, wer da nicht drauf kommt. Aber gut, machen fällt das Denken nicht so leicht, die Lassen lieber 40.000 BASFler in Kurzarbeit.

[UlrichDerKleine]

Neubauer kann man natürlich vergessen. Das Problem ist, dass eigentlich nie jemand ehrlich öffentlich sagt, dass es ohne Gas und CO noch viele Jahre nicht gehen wird. Dies traut sich keiner öffentlich einfach mal zu sagen. Natürlich kann man sich in die Richtung bemühen, aber dies liegt noch unheimlich weit in der Zukunft.
...
Die andere Sache ist natürlich auch und dies sollte man immer bedenken, dass es gerade bei BASF Aktie gerade den großen Angst-Faktor gibt.

Ich erinnere nur an die Euro-Krise, da dachte auch jeder jetzt müssen Versicherungen usw unheimlich abschreiben. Dann ging es doch weiter, ausgetreten aus dem EURO ist nicht einmal Griechenland.

Gerade die BASF Aktie wird anspringen, wenn sich eine Lösung für den aktuellen Konflikt anbahnt.

Es ist meistens ein Fehler gerade in Krisen aus soliden Firmen auszusteigen, die eine profitable Historie (hier auch Dividendenhistorie) haben und ein Produkt herstellen welches weiter nachgefragt wird. Keine Handlungsaufforderung und Haftung . Oft ist es aber im Rückblick die richtige Entscheidung bei "guten" Firmen , die mal einknicken (oder wo der Kurs über Jahre stagniert) doch dabei zu bleiben oder sogar ein wenig zuzukaufen.

Verfolge die Börse jetzt auch schon ein wenig länger und oft gibt es die guten Chancen bei Werten, wo der Kurs eben noch nicht davongeeilt ist. Kurs und langfristiger Wert können auch längerauseinanderklaffen.

[H2P2G]

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