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    Mal kurz was zum abschalten :-))) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.11.03 13:47:55 von
    neuester Beitrag 28.11.03 18:58:43 von
    Beiträge: 6
    ID: 800.045
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      schrieb am 28.11.03 13:47:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schützenfest
      Einmal im Jahr is in jedem Dorf der Ausnahmezustand. Diese Orgie heißt dann
      Feuerwehr-, Schützen-, oder Sängerfest oder meinetwegen auch
      Hühnerwämserball, is vollkommen egal, weil is alles dasselbe.
      Dann wird nen Zelt aufgebaut irgendwo und mindestens drei Tage getestet,
      wieviel Ballerbrühe die alte Karkasse noch aufsaugen kann. Fängt meist
      schon Tage vorher an, mit Kränzeflechten, Birkenbraken anne
      Verkehrsschilder nageln oder weiß der Henker: Haupsache mitn Trecker
      rumnageln und Kiste Bier dabei. Während die Männer in der Wildnis das
      gefährliche
      Tannengrün erlegen,sitzen die Weibchen im Kreis und basteln daraus
      meterlange Kränze. So
      wird die traditionelle Rollenteilung gefestigt und keiner kommt auf dumme
      Gedanken.
      Die Sitte des Kränzens is uralt. Früher bein Schützenfest kamen immer
      mehrere Leute zu Tode: Kaputtgesoffen, anner Theke totgetrampelt oder anner
      achten Bratwurst erstickt.
      Ja und weil das ganze Dorf nachn Zeltfest zu tattrig war, um nen Kranz für
      die Beerdigungen zu flechten wurden die vorher auf Vorratfertiggemacht.
      Mußte man Montag dann bloß noch auf Ende schneiden das Gestrüpp,
      Papierblume dran und ab nachn Friedhof. Heute gibs ja kaum noch Tote bei
      Zeltfesten, nich mal mehr Schlägereien - die warn ja früher der Höhepunkt.
      Die Schlägerei ist die Form, in der der Mann vom Lande einem andern sagt,
      daß er ihn lieb hat. Und nach der Massenschlägerei in der Sektbar waren
      alle Männer Blutsbrüder. Doch die soziale Kälte is auch aufm Dorf zu
      spüren:
      keiner haut mehr dem anderen einfach so einen in die Fresse.
      Ein heimlicher Höhepunkt beim Zeltfest ist der spontane Geschlechtsverkehr
      an der Rückwand vom Festzelt. Wenn die Kerle zum Pissen irgendwo ins
      Gebüsch verschwinden, erinnern sie sich plötzlich, daß sie nich bloß ein
      Loch im Kopp haben, wo man Bier reinschütten kann, sondern daß es zwischen
      den Beinen auch wieder rauskann. Und mit dieser verkümmerten Restexistenz
      hatten sie früher doch auch immer viel Spaß.
      Und jetzt schlägt die erotische Phantasie gnadenlos zu: Sex ohne sich groß
      ausziehen zu müssen, is das allergrößte. Hose is eh noch auf vom Pissen,
      quasi die halbe Miete. Jetzt fehlt bloß noch die Gelegenheit. Doch da
      siehts dann finster aus: die Anzahl der willigen Tanten, die teilentblößt
      an der Zeltwand lehnen, hält sich doch in Grenzen. Und so laufen Dutzende
      von halbbesoffenen Typen mit offener Buchse hinterm Zelt rum und verstehen
      die Welt nich mehr. Müßt Ihr mal drauf achten, so ab 23 Uhr etwa geht`s
      los:
      dann schleichen hier überall die Männer durchs Unterholz. Offiziell wollen
      sie natürlich
      nur zehn Liter Gerstenaufguß nach draußen bringen, in Wahrheit sind sie auf
      Suche nach erotischen Abenteuern.
      Es gibt auch Männer, die gehen zum Pinkeln in den Toilettenwagen, die haben
      die Hoffnung schon aufgegeben, daß da draußen in der Wildnis noch irgendwas
      zu löten wäre.
      Aber auch bei den andern sieht die Realität nich besser aus: nach dem
      Strullen kommen sie total gefrustet wieder zurück ins Zelt. Früher entlud
      sich dann der Frust in einer homoerotischen Ersatzbefriedigung: der
      Massenschlägerei. Haben wir schon gesehen: gibs heute kaum noch.
      Was bleibt also:  Das EINE: Körper stillegen durch Alkoholzufuhr. Das hört
      sich einfach an, isses aber nich, weil beim Zeltsaufen gibt es festgelegte
      Rituale, die man unbedingt beachtet muß:
      1. Ein Bier bestellen geht gar nich. Damit sagt man, daß man ne knickrige
      Sau is, keine Freunde hat oder Antialkoholiker, quasi das allerletzte.
      2. Also immer mindestens zehn Stück, einen Meter oder ein ganzes Tablett.
      Nie vorher abzählen, wieviel Leute um einen herumstehen und dann genau die
      Anzahl bestellen. Am besten irgendeine Zahl über die Theke grölen und ab
      dafür.
      3. Ganz falsch: Die Umstehenden fragen, ob sie überhaupt noch ein Bier
      haben wollen. Wichtige Regel: gefragt wird nich. Saufen ist schließlich
      kein Spaß.
      4. Wenn der Stoff da is, nich blöd rumgucken und überlegen, wem man denn
      eins in die Hand drücken soll. Am besten die Gläser wild in der Umgebung
      verteilen, denn nur so zeigt man seine Großzügigkeit. Nur der kleinkarierte
      Pisser stellt sich da an.
      5. Wer zahlt wann welche Runde? In der Regel kommt jeder der Reihe nach
      dran. Ganz miese Wichser saufen die ersten neun Runden an der Theke mit und
      wenn sie an der Reihe wären, müssen sie plötzlich pissen. Der erste
      Besteller bestimmt meist die Dauer des Projekts: Wenn er zwölf Bier
      bestellt, müssen alle solange warten, bis zwölf Runden durch sind. Wichtig
      ist, daß der Strom nie abreißt. Also wenn alle noch die Hälfte im Glas
      haben, sofort die nächste Runde ordern und das neue Glas in die Hand
      drücken. Was voll peinlich ist: Mit zwei Gläsern in der Hand an der Theke
      stehen, deshalb is Tempo angesagt beim reinschütten, is schließlich kein
      Kindergeburtstag.
      6. Richtig fiese Schweine bestellen zwischendurch noch ne Runde Korn oder
      die absolute Hölle "Meyers Bitter", eine Art grünes Schlangengift, daß mit
      dem Eiter von toten Fröschen verfeinert wurde. Hier wird`s ernst. Sollte
      sich sowas andeuten, kann man bloß noch die Flucht ergreifen. Merke:
      Biersaufen kann man überleben aufm Zeltfest mit etwas Planung und Glück;
      nach Meyers Bitter weigert sich sogar der Notarzt, diese Schweinerei
      wiederzubeleben.
      7.Konsequent durchgezogen, bist Du normalerweise aufm Zelt um halb Neun
      stramm wie die Kesselflicker. Geht natürlich nich, weil Du kannst ja noch
      nich Hause, wegen Verdacht auf Weichei. Was also dann? Pausen machen! Dafür
      sind in der Regel zwei Sachen vorgesehen: Bratwurstfressen und Tanzen.

      Erstens: Bratwurstfressen
      Vorteil: an der Bude gibs kein Meyers Bitter, da bist Du also ne zeitlang
      sicher vor der Alkoholvergiftung durch andere. Nu sind die Bratwurststände
      auf Zeltfesten immer so konzipiert, daß die Nachfrage immer größer ist als
      das Angebot. In der Bude arbeiten auch meistens Fachkräfte, denen man beim
      Grillen die Schuhe besohlen kann. Einzige Qualifikation: sie können mit
      einem Sauerstoffanteil in der Luft von unter 1% überleben, deswegen wirken
      sie auch so scheintot. Nu sagt der Laie: watn Scheiß, das könnte man doch
      viel besser organisieren: zackzack kämen die Riemen übern Tresen. Falsch:
      die mickrigen Bratwurstbuden mit den Untoten am Grill stehen da nich aus
      Versehen, sondern absichtlich. Hier kann man Asyl beantragen von der
      Sauferei und je länger man auf den verkohlten Prengel warten muß, desto
      größer die Überlebenschance.
      Zweitens: Tanzen:
      Im Vergleich zu Bratwurstfressen natürlich die schlechtere Wahl, weil
      anstrengend und mit Frauen. Aber irgendwann geht halt kein Riemen mehr rein
      in den Pansen und Du mußt in den sauren Apfel beißen. Also zack, einen
      Rochen von den Bänken gerissen und irgendwie bescheuerte Bewegungen machen.
      Wenn Du Glück hast, spielt die Kapelle mehr als zwei Stücke und Du kannst
      Dir ein paar Bier ausse Rippen schwitzen. Hast Du Pech, kommt sofort nachm
      ersten Stück der Thekenmarsch und Du stehst wieder da, von wo Du gerade
      geflohen bist.
      Drittens: Sektbar
      Eine richtig gruselige Bude, quasi die Abferkelbox im Festzelt. Hier isses
      so voll und eng, hier bleibst Du auch noch stehen, wenns eigentlich nich
      mehr geht. Es soll schon Kriegsverletzte gegeben haben, denen hat man in
      der Sektbar beide Beinprothesen geklaut und sie habens nich gemerkt.
      Doch der Preis, den Du für die Stehhilfe zahlst is hoch: Du mußt Sekt
      saufen aus so
      mickrigen Blumenvasen, die man von der Spermaprobe beim Urologen kennt.
      Ziemlich eklig alles. Wenns keine Sektbar gibt, gibst meist ne Cocktailbar:
      Cocktail heißt im Zelt aber nich Caipirinha oder Margerita sondern
      Fanta/Korn oder Korn mit Fanta. Also vorsichtig. Hier kanns ganz schnell
      zuende gehen. Eine Alternative für den ganzen schnellen Weg ins Nirwana is
      noch der hannoversche Zaubertrank: Lüttje Lage. Vom
      Preis-Leistungs-Verhältnis her immer noch ne reelle Sache: So besäuft sich
      der kritische Verbraucher und hat es ruckzuck geschafft. Doch bevor Du nach
      Hause darfst, kommt noch ein ganz wichtiger Punkt, nämlich...
      Viertens: Kotzen
      Klingt scheiße, Du wirst aber dankbar sein, wenn Dein Körper, Dir dieses
      Geschenk bereitet. Du hast Platz für neue Bratwürste und vielleicht sogar
      Glück, daß Du die letzten zwanzig Bier noch erwischt, bevor sie Dein Gehirn
      erreicht haben. Der Profi jedenfalls kotzt oft und gern. - So jetzt wären
      wir auch schon bald beim Nachhause gehen. Haha. Wenn Du abers den Zeitpunkt
      verpaßt hast, und Du kommst vom Pissen oder Bratwurstkotzen wieder ins Zelt
      und es sind bloß noch zwanzig Mann übrig. Ätsch: Arschkarte gezogen. Denn
      jetzt heißt es:
      Fünftens: Die Letzten
      Ab jetzt geht es um so spannende Sachen wie Faßaussaufen - es is immer mehr
      drin, als Du denkst, oder Absacker trinken, wenns ein Meyers Bitter ist,
      kannst Du Dir gleich den Umweg über den Notarzt sparen und den Bestatter
      anrufen. Jeder paßt jetzt auf, daß keiner heimlich abhaut. Die ersten
      sacken einfach so vor der Theke zusammen, damit sie jedenfalls nich noch
      mehr saufen müssen. Vorteil dieser Phase des Zeltfestes: Du mußt nich mehr
      extra mehr nach draußen latschen für Pissen und Kotzen: geht jetzt alles
      vor Ort.
      Sechstens: Nach Hause Fällt aus. Mach Dir keine Illusionen: alleine
      schaffst Du`s nich mehr, Taxis gibst nich aufm Land, und wenn, würden sie
      Dich nich mitnehmen. Deine Frau kommt nich, um Dich zu holen, die is froh,
      daß dieses Wrack nich inner
      Wohnung liegt und der Gestank in die Möbel zieht. Was bleibt ist..
      Siebtens: Der Morgen danach: Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch die
      Ritzen in der Zeltfestplane. Du wirst wach von einem Zungenkuß, wie Du ihn
      noch nie in Deinem Leben
      gekriegt hast. Leidenschaftlich küßt Du zurück. Dann machst Du Deine
      verklebten Augen auf und blickst in das fröhliche Gesicht des zottigen
      Köters von dem Karusselfritzen. Und mit einem eigenen Beitrag zum Thema
      Würfelhusten fängt der Tag wieder an. Dein Kopf fühlt sich an wie nach
      einem Steckschuß. Jetzt hilft nur noch: Stützbier bis die Maschine wieder
      halbwegs normal läuft.
      Seid froh, dass die Schützenfest-Saison vorbei ist, wir alle hier können
      stolz und fröhlich sein, denn wieder einmal haben wir es überlebt.
      Bis zum nächsten Jahr
      Munter bleiben.

      Gruss
      Techno
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 13:51:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      Gähn,

      das hatten wir hier schon vor einer Woche!!
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 13:54:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      Sorry das ich nicht 24 Std. online bin.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 15:07:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      Schützenfest, da kann man(n) fest!:D :D
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 15:58:31
      Beitrag Nr. 5 ()
      MMMUUUUUAAAAAAAHHHHHHH:laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

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      Avatar
      schrieb am 28.11.03 18:58:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      ICH WILL AUCH AUF EIN ZELTDFEST!!!!:cry:
      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:


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