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    Verlagerungen ins Ausland - Wann handelt die Politik endlich? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.03.04 11:34:09 von
    neuester Beitrag 30.03.04 20:48:22 von
    Beiträge: 6
    ID: 838.397
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      schrieb am 23.03.04 11:34:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Jeden Tag neue Meldungen, dass Betriebe ins Ausland komplett gehen bzw. Teile ihrer Produktion ins Ausland verlegen.

      Ich frage mich nur, wann die Politik endlich mal reagiert.

      Eine Reaktion darauf kann ja nicht sein, dass man weitere bürokratischer Hürden gegen Verlagerungen aufbaut oder eine neue Endbesteuerung bei einer Verlagerung einführt.

      Wann schafft der Gesetzgeber endlich ein wettbewerbsfähiges Steuersystem? Vor unserer Haustür stehen neue EU-Staaten mit sehr niedrigen Unternehmenssteuern, da kann Deutschland einfach nicht mehr mithalten. Und die deutschen Standortvorteile sind lange nicht mehr eine um 20 % höhere Steuerbelastung "wert".

      Außerdem muss dringend was bei den Lohnkosten und bei der Flexibilisierung des Arbeitsmarkts passieren.

      Ausbildungsplatzabgabe, höhere Steuern für Vermögende und Vermögensteuer werden die Entscheider in den Unternehmungen nur noch mehr bestärken, ins Ausland zu gehen.

      Jeder weiß das, aber nichts passiert.

      Wenn in Deutschland nicht bald was passiert, dann werden bald nur noch unsere Beamten ihre Jobs behalten.

      Es ist schon schlimm in einem Land zu leben, in dem nur Trottel in die Politik gehen und es eigentlich nur Beamten möglich ist, sich politisch zu engagieren.
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 11:47:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Lohnkosten??? schon mal was von festen Kosten gehört? Wasser- Gas- Benzin- usw. Die Kiste ist in den Dreck gefahren, schon vor Jahren!! Billiglohnländer gehören bald zur EU ich kann nur sagen armes, armes Deutschland, was hat man aus dir gemacht. Das Verhältnis arm- reich wird immer krasser und das wird solange weitergehen bis das der Ballon platzt! Leipzig...
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 12:11:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      #1 - Zustimmung - denn von "Patriotismus" kann keine Firma Löhne zahlen und wenn sie dann "patriotisch Pleite geht", werden die verantwortlichen Politiker die Betroffenen sicher auch nicht "durchfüttern" wollen...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 12:45:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      Gabs gestern einen Report im SWF glaub ich.

      Eine mittelständische Brauerei "Potts" zahlt etwa 35€ Steuern pro 100€ Umsatz,
      Daimler Chrysler zahlt etwa 11€ pro 100€.

      Also warum soll DCX noch weniger zahlen?

      Wir leben in einer freien Gesellschaft (mit einem ungerechten Steuersystem) und in einer freien Wirtschaft, also kann jeder machen was er will (bzw. finanzieren kann).

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.03.04 12:58:05
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die neuen EU-Beitrittsländer sind Wirtschaftsfördergebiete!

      Also werden die Verlagerungen mit unseren Steuergeldern noch subventioniert! :laugh:

      Ja, da freut sich unsere so arg gebeutelte Grossindustrie.

      Nur, wer kauft dann die tollen Autos,usw.
      und finanziert die Politikerpensionen?


      :confused:
      Vielleicht die auf Sozialhilfe gesetzten Arbeitslosen?



      :laugh: Mann, die haben unser Land wirklich sauber in den Mist gefahren :laugh:

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      schrieb am 30.03.04 20:48:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      ....interessante Diskussion...

      Ich finde es derzeit wirklich spannend, wie solch grundsätzliche Fragen (nicht nur hier im Board) diskutiert werden.

      Es sieht wohl danach aus, als ob sich durch die Globalisierung Lebensverhältnisse der Arbeiter/Angestellten in den Industrieländern (vor allem hier in Deutschland) und die in den aufstrebenden Ländern (Asien, Osteuropa, Lateinamerika, etc.) in Bezug auf Ausbildung und Lebensstandard angleichen. Für die Manager und sehr Wohlhabenden gilt das analog.

      Dabei ist es ja auch moralisch nicht verwerflich, wenn wir in Deutschland etwas von unserem Lebensstandard zu Gunsten der Arbeiter – sagen wir z.B. in China – abgeben. Wir haben die letzen Jahre sehr gut gelebt: 35 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub, ein (noch) starkes soziales Sicherungssystem, etc. – und dennoch vergleichsweise gute Löhne und Gehälter. Man muss nicht nach China sehen (mehr Arbeit bei weniger Lohn und dennoch inzwischen sehr guter Ausbildung). Auch ein Blick nach Amerika reicht: dort weht für große Teile der Bevölkerung auch ein härterer Wind als in Deutschland.

      Jetzt wird eingewendet werden: Ja, aber die Schere innerhalb der Gesellschaften wird größer... Das ist richtig und auch international zu beobachten (wobei in einigen Ländern auch ärmere Schichten in Zukunft etwas besser leben werden – nur ändern sich deren Lebensverhältnisse nicht so schnell wie die der oberen ‚Zehntausend’. Die dazu passende moralische Frage möchte ich aber hier nicht aufwerfen.

      Es liegt also auf der Hand – wir werden in den nächsten Jahren speziell in Deutschland einen weiteren Sozialabbau erleben, genau wie in den noch ‚Emerging Markets’ ein geringer Sozialaufbau stattfinden wird. Ist doch aber mehr als gerecht (immerhin hatten viele von uns das Glück, einen beträchtlichen Teil des alten Wohlfahrtsystems sorglos zu durchlaufen. Das hatten viele Menschen auf der Welt nicht – und werden es auch der nahen Zukunft nicht haben.

      Nur bei einer besseren Ausbildung (dadurch effizientere Produktion) oder dem Fund riesiger Mengen an irgendwelchen Rohstoffen in einer Region kann es auf Dauer Wohlfahrtsunterschiede geben. Es ist also nicht aufzuhalten, dass Arbeitsplätze so lange ins Ausland abwandern, bis sich die Eigenkapitalrenditen angenähert haben.

      Noch kurz zur Frage, wie man bei einem ‚angeglichenen Lohn’ in Deutschland leben kann: Nicht mehr so wie heute – eventuell sinken ja auch einige Preise, aber sicher werden wir auf den einen oder anderen Luxus verzichten müssen: ein kleineres Auto oder Eigenheim, etwas weiniger Urlaub, eventuell seltener ins Restaurant oder einfach ‚unschickere’ Kleidung. Arm ist nur der, der weniger hat, als er benötigt. Reich kann der sein, der dann weniger benötigt, als er sich leisten kann. Und wieder lohnt ein Blick in andere Kulturen (falls der Vergleich mit Chinesen, Polen oder Mexikanern notwendig ist).

      Ich freue mich auf eine weitere spannende Diskussion – und auf unsere (sicher positive) Zukunft...

      Sonnige Gruesse aus Suedkalifornien - EMC


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