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    Kampf der Geschlechter: Unisex-Tarife bei der Riester-Rente - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.04.04 08:57:43 von
    neuester Beitrag 02.05.04 19:38:04 von
    Beiträge: 52
    ID: 851.160
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      schrieb am 24.04.04 08:57:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Streit um Unisex-Tarife für Riester-Rentenverträge
      - DGB: Gleiche Beiträge für Frauen verfassungsrechtlich geboten


      Frauen in den Koalitionsfraktionen beharren auf einheitlichen Tarifen bei der Riester-Rente für Frauen und Männer. Die SPD-Abgeordnete Christel Humme äußerte sich optimistisch, dass eine entsprechende Klausel in das Alterseinkünftegesetz aufgenommen werde. Während die Grünen dies unterstützen, äußern SPD-Finanzpolitiker Bedenken. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bezeichnete die so genannten Unisex-Tarife als verfassungsrechtlich geboten.

      Über das Alterseinkünftegesetz soll am Donnerstag im Bundestag abgestimmt werden. Zentraler Punkt ist der Systemwechsel bei der Rente von der Besteuerung der Beiträge zu einer nachgelagerten Besteuerung der späteren Rentenzahlungen. Humme bestätigte, dass Frauen aus den Koalitionsfraktionen damit gedroht haben, das gesamte Alterseinkünftegesetz zu blockieren, wenn die Unisex-Klausel nicht aufgenommen werde.

      Bislang müssen Frauen bei privaten Rentenverträgen in der Regel höhere Beiträge zahlen als Männer. Begründet wird dies von den Versicherungen mit der höheren durchschnittlichen Lebenserwartung von Frauen. Die Augsburger Rechtsexpertin Marita Körner sieht jedoch durch die Beitragsunterschiede bei den Tarifen den im Grundgesetz festgeschriebenen Gleichheitsgrundsatz verletzt.

      Humme argumentierte, die Riesterverträge seien der gesetzlichen Rentenversicherung vergleichbar, wo es auch nur Einheitstarife gibt. Das Geschlecht sei für die Beitragsberechnung ein ungeeignetes Kriterium. So werde bei den Beiträgen auch nicht berücksichtigt, dass Angestellte durchschnittlich eine höhere Lebenserwartung haben als Arbeiter.

      In der SPD bleibt die von der Versicherungswirtschaft hartnäckig abgelehnte Neuregelung jedoch umstritten. So befürchten Finanzpolitiker, durch eine Pflicht zu Unisex-Tarifen könnte die Riester-Rente für Männer wegen dann für sie höheren Beiträge an Attraktivität verlieren.

      Eine Sprecherin des Bundessozialministeriums äußerte sich ebenfalls vorsichtig. Zwar sei Ressortchefin Ulla Schmidt (SPD) für die Unisex-Tarife; es müsse aber auch darauf geachtet werden, dass eine solche Regelung nicht zu Nachteilen führe.

      DGB-Vize Engelen-Kefer begrüßte den Vorstoß für geschlechtsunabhängige Tarife. Als "Panikmache" bezeichnete sie Drohungen der Versicherer, wonach bei Unisex-Tarifen Männer mit zweistelligen Beitragssteigerungen rechnen müssten.
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 09:25:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wer statistisch betrachtet länger lebt, sollte auch mehr für seine Altersvorsorge ansparen müssen, oder? :look:

      Avatar
      schrieb am 24.04.04 10:37:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      Tja damit könnte die Riesterrente für Männer endgültig gestorben sein. Durch die höheren Unisex Tarife würden (wenn wann kein Geringverdiener ist und/oder viele Kinder hat) die Vorteile der Riesterförderung wieder kompensiert.
      Unterm Strich bleiben dann nur noch die Nachteile eines schon heute überreglementierten unflexiblen Konstrukts.

      Und die Frauen würden dann unter dem Strich dasselbe zahlen wie heute...
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 10:51:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3,

      Zweck der Riesterrente war doch schon bei deren Einführung, den Betroffenen eine vermeintliche (staatlich geförderte) Kompensation als Rechfertigung für drastische Einschnitte bei der gesetzlichen Rente vorzugaukeln bzw. auf die Backe zu schmieren, ohne dabei zugleich als sozialer Kahlschläger rüber zu kommen. Daher auch die praxisfeindliche Überreglementierung, was dazu führte, dass infolge mangelnder Transparenz und Akzeptanz der Steuersäckel nahezu unangetastet blieb, nach dem Motto: “Ich wasch dir den Pelz, aber ich mach mich nicht nass!“ Nun aber wird die Phase 2 der “Volksverdummung“ eingeläutet. :(
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 11:46:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      @In meiner Interpretation kommen die Absichten der Politiker etwas besser weg, Ihre Inteligenz, die Bürgernähe und ihr handwerkliches politisches Geschick dafür um so schlechter.

      - Es wird den Bürgern nicht zugetraut, selbst einer
      vernünftiger Risikobewertung durchzuführen,
      Stattdessen wählt man dann lieber ein teures
      bürokratisches Zertifizierungsverfahren
      - Man ist nicht in der Lage in einfaches Verfahren für
      die Zulage zu gestalten, sondern schickt die Bürger
      lieber in einen Papierkrieg.
      Wenn ich im Vergleich z.B. daran denke, wie einfach z.B.
      die VL abgewickelt werden...
      - Mann hält die Bürger für unmündig im Umgang mit ihren
      Alterersparnissen...

      Und wenn die Bürger das Bürokratisches Monstrum dann nicht nutzen, dann liegt das natürlich nur an einem:

      - Sie sind zu wenig über die Segnungen der Politik informiert und nutzen die Riesterrente aus lauter Unwssenheit und Dummheit nicht...

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      Avatar
      schrieb am 24.04.04 11:56:08
      Beitrag Nr. 6 ()
      Da die bösen Versicherer als nächstes dann nur noch Frauen- und keine Mischtarife verkaufen wollen, werden Mindestleistungen vorgeschrieben. Da dann mehr und mehr Versicherer nicht mehr wollen (weil ihr Taschenrechner ein Veto einlegt, die Banken wollen schon heute nur noch vertreiben und keine eigene Produkte anbieten), wird es zum beiderseitigen Obligatorium mit Annahmezwang. Jeder Bürger muss sich versichern und jede Versicherung muss jeden annehmen und damit niemand daran Pleite gehen kann, gibt es einen großen Pool, für den der Staat zu Not gerade steht. Dass wir am Ende dann bei Kostenquoten von 30 % der Beiträge landen werden, muss man einfach hinnehmen, da die "freiwilligen" Lösungen ja nicht funktioniert haben.

      Von Älteren habe ich gehört, dass man früher einfach eine Kapitallebensversicherung abgeschlosen hat. Das kann aber nicht sein, weil das kann ja einfach nicht funktionieren so ganz ohne Staat.
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 12:27:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      #6,

      nicht ganz abwegig deine Vision, denn schließlich wurde im Hause von Ministerin Schmidt bereits vor geraumer Zeit eine flächendeckende “Zwangsverriesterung“ als Ultima Ratio antizipiert. :(
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 15:53:01
      Beitrag Nr. 8 ()
      Pressemitteilungen Pressefotos Biografie
      Unisex-Tarife kommen

      31.10.2003


      EU-Kommission schafft Rückenwind für Gleichstellung von Frauen und Männern außerhalb des Arbeitsplatzes

      Zu der für kommenden Mittwoch geplanten Veröffentlichung des Vorschlags der EU-Kommission für eine Anti-Diskriminierungs-Richtlinie zur Gleichstellung von Frauen und Männern erklärt die Europaabgeordnete und Frauenpolitikerin Hiltrud Breyer MdEP (Bündnis 90/ Die Grünen):

      Die Kommission will am kommenden Mittwoch eine Richtlinie vorschlagen, die Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts u.a. im Versicherungs- und Dienstleistungsbereich verbietet. Damit wäre ein Meilenstein für die Gleichstellungspolitik gesetzt. Es wird erneut deutlich, dass europäisches Vorpreschen notwendig ist, um die Frauenpolitik auch national voran zu bringen.

      Der Unterschied im Rentenniveau beträgt nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bei gleichem Prämienaufkommen zwischen 9 und 12 %. Es geht nicht an, dass die Politik mehr private Vorsorge predigt, aber die Diskriminierung von Frauen bei den privaten Renten- und Krankenversicherungen hinnimmt. Besonders gravierend sind die ungleichen Versicherungstarife. Private Krankenversicherungen bürden den Frauen mit bis zu 100 Euro teureren Beiträgen die Mutterschaftskosten auf, obwohl zur Elternschaft Frau und Mann gehören! Genauso wenig geht es an, dass Männer bei Autoversicherungen benachteiligt sind, nur weil sie Mann sind. Unisex-Tarife sollten eine Selbstverständlichkeit sein! Der Widerstand der Versicherungswirtschaft ist unverständlich, da es auch in anderem Mitgliedstaaten, wie in Frankreich und in Schweden, Unisex-Tarife gibt.

      Indem sich die EU-Kommission mit dieser Richtlinie für Unisex-Tarife einsetzt macht sie sich zum Leuchtturm der Gleichstellungspolitik.


      Die Kommission wird`s schon richten :D
      Unisex-Tarife müssen her, alles andere ist Diskriminierung. Warum sollen Frauen mit höheren Beiträgen bestraft werden, sie haben sich ihr Geschlecht ja nicht ausgesucht!
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 16:33:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      @8 - ob nicht-Unisextarife eine Benachteiligung der Frauen darstellen ist durchaus "Interpretationssache".

      Versicherungsmathematische ist der Fall jedenfalls klar:
      Frauen werden im Schnitt älter und beziehen ihre Private Rente wesentlich länger. Um dies zu kompensieren muss also entweder die monatliche Auszahlung geringer sein oder die monatliche Ansparsumme höher sein.

      Wenn man das als ungerechtfertigte Benachteilung der Frauen sieht und die Beiträge sowie die monatlichen Rentenzahlungen angleicht zahlen Männer die gleichen Beiträge für niedrigere Rentenauszahlungen (gleiche Monatsrente bei kürzerer Bezugsdauer).

      Wenn der jetztige Status eine Benachteiligung der Frau wäre, wäre der neue Status nach der gleichen Logik wohl eindeutig eine Benachteiligung des Mannes.

      Aber die EU-Kommission findet da sicherlich eine Lösung: Wie wäre es mit einer EU Richtlinie zur Angleichung des durchschnittlichen Lebensalters von Männern und Frauen?
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 16:51:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      Lisaman
      warum sollte ein Unisex-Tarif eine Benachteiligung für Männer sein? Ich würde sagen, das wäre dann ausgeglichen, die Frauen zahlen etwas weniger, die Männer etwas mehr.
      Oder aber man macht`s wie in China und läßt "Frauen" erst gar nicht mehr auf die Welt kommen. Das würde das Risiko unserer Versicherung minimieren, wäre doch der Idealzustand, oder etwa nicht? :D
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 17:39:57
      Beitrag Nr. 11 ()
      @StellaLuna:

      Versicherungsmathematisch ist das ganz einfach:

      Vergleichen wir mal Otto Normalmann mit Susi Durchnittsfrau. Beide Zahlen über die gleiche Laufzeit die
      gleichen monatlichen Beiträge ein und gehen mit 65 in Rente.

      Aus der Unisex Riesterrente erhalten setzt beide je 100 Euro Monatlich.

      Der durchschnittliche 65 Mann lebt noch ca. 15,8 Jahre,
      die durchschnittliche 65 jährige Frau noch ca. 19,4 Jahre
      (-> http://www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoetab3.htm).
      Das etwas höhere Risiko des Mannes schon vor der Rente zu sterben ignoriere ich mal zur Vereinfachung.

      -> Otto Normalmann wird insgesamt ca. 18960 Euro Riesterrente erhalten.
      -> Susi Durchschnittsfrau wird ca, 23328 Euro Riesterrente erhalten.

      Susi erziehlt also eine wesentlich höhere Rendite auf ihre Einzahlungen und ist damit statistisch im Vorteil.

      Klar kannst Du jetzt argumentieren, dass Susi sich ihr Geschlecht nicht ausgesucht hat.
      Bei der gesetzlichen Rente werden Frauen ja auch zurecht gleichbestellt obwohl sie durchschnittlich längere Rentenbezüge haben.

      Aber bei der Riesterrente hat man nunmal bewusste eine Private Versicherungssform gewählt.
      Und die Private Versicherungswirtschaft muss nunmal die Versicherungsmathematik (mit all ihren Fehlern) berücksichtigen um halbwegs solide planen zu können.

      Dabei werden übrigens auch ganz andere Gruppen "benachteiligt":

      - Warum zahle ich höhere Krankenkassenbeiträge, nur weil ich eine kritische Vorerkrankung habe
      - Warum zahlen Alte Menschen höhere (private)Krankenversicherungsbeiträge
      - Warum zahlt ein Dachdecker höhere Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung
      - Warum bekommt ein Sterbenskranker keine neue Lebensversicherung
      - Warum zahlt ein 18 Jähriger mehr für die KFZ Versicherung.

      Warum werden also ja nach Versicherung Junge, Alte, Kranke... benachteiligt?
      Die Antwort ist rechteinfach: Nur so können die Versicherungen die Beiträge in einem angemessenen Verhältniss zu den Risiken halten und langfristige Schieflagen vermeiden.
      Wenn man dies nicht will, muss man konsequenterweise auf völlig staatliche Lösungen zurückgreifen (die dann vielleicht irgendwann in sich zusammenbrechen...) - die Riesterrente sollte aber ja eigentlich einmal einen private Altersabsicherung sein und daher auch deren Mechanismen berücksichtigen!

      Übrigens:
      Als Alternative zur Unisex Riesterrente gibt es eine ganz einfache Variante:
      - man lässt wahlweise eine Einmalauszahlung der angesparten
      Beiträge im Alter von 65 zu.
      Dieser Betrag wäre bei Männern / Frauen (wenn man die Sterblichkeit vor 65 ignoriert) schon heute(bei gleichen Beiträgen) gleich.

      Leider traut es unsere Regierung ihren Bürgern aber nicht zu, dann vernünftig mit ihrem Geld umzugehen...


      P.S. Auf die Frauen würde ich übrigens äußerst ungern verzichten...
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 19:04:52
      Beitrag Nr. 12 ()
      Lisaman
      ich meine, die Risiken bei vom Staat geförderten Versicherungen müssen gleich verteilt werden.
      Anders sieht es bei den von Dir genannten privaten Versicherungen aus, sei es nun die KFZ-, Kranken-, oder private Rentenversicherung.

      Ich finde es nicht zulässig, wenn der Staat diese Diskriminierung auch noch subventioniert.

      Aber warten wir ab, wie die Europäische Kommission entscheidet. Die Chancen für die Unisex-Versicherung sehen gut aus. Das Geschrei bei uns wird groß sein!

      Wenn Du das Risiko Frau versicherungstechnisch nicht teilen möchtest, solltest Du besser auf Frau verzichten :D
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 19:18:00
      Beitrag Nr. 13 ()
      erschienen in der ftd im 31. Oktober 2003:

      EU forciert einheitliche Versicherungstarife
      Von Cordula Tutt, Berlin, und Birgit Jennen, Brüssel

      Versicherungen könnten bald gezwungen sein, einheitliche Tarife für Frauen und Männer anzubieten. Die EU will das Versicherungsrecht entsprechend ändern.

      EU-Kommissarin Anna Diamantopoulou will trotz heftigen Widerstands nächste Woche eine Richtlinie vorlegen, wonach Tarife für Frauen und Männer nicht unterschiedlich kalkuliert werden dürfen.

      Im Entwurf für die bindende Regelung heißt es: "Diese Praxis muss als diskriminierend beurteilt werden, und der Gesetzgeber soll einschreiten, sie zu verbieten." Auch Benachteiligungen bei Krediten und anderen Dienstleistungen sollten verboten und ausgeglichen werden, geht aus dem Papier hervor, das der FTD vorliegt.

      Die Kommissarin hat mehrfach versucht, Diskriminierung auf Grund des Geschlechts zu verbieten. In der EU gibt es bereits Regeln, die Nachteile im Job verbieten. Wirtschaftsvertreter kritisieren ihr Vorhaben. Auch EU-Staaten waren gegen erste Pläne, die Regeln auf Medien, Steuern und Bildung anzuwenden.

      Klare Regeln gefordert

      Diamantopoulou greift in dem geänderten Entwurf nicht länger sexuell diskriminierende Bilder in Medien an oder das ihrer Meinung nach ungerechte deutsche Ehegattensplitting. Sie verlangt aber klare Regeln und Verbote bei Gütern und Dienstleistungen. Vor allem Versicherungen wären betroffen.

      Frauen zahlen in Deutschland gut zehn Prozent mehr in private Rentenverträge, um eine Monatsrente wie Männer zu bekommen. Die Branche begründet das damit, dass Frauen rund viereinhalb Jahre länger leben. Größer fällt der Unterschied bei privaten Krankenpolicen aus. Im Vergleich zum gleich alten Mann zahlt eine 30-jährige Frau mindestens ein Drittel mehr für gleiche Leistungen. Im Branchenjargon ist auch ihr "Geburtsrisiko" teurer. Frauen zahlen aber bei Risikolebens- und Unfallverträgen weniger und bekommen meist günstigere Autotarife.

      Das will die griechische Sozialkommissarin nach einer Frist von acht Jahren nicht mehr zulassen. In Frankreich gebe es derartige "Unisex"-Tarife in der privaten Kranken- und Rentenversicherung. In Schweden kalkulierten Autoversicherer einheitlich. Daraus folgt für sie: "Beide Ansätze sind möglich, ohne das finanzielle Überleben der Firmen zu beeinträchtigen."

      Das Geschlecht sei kaum entscheidend für die Lebenserwartung. Wichtig sei, wie sich jemand ernähre, wo er wohne, ob er rauche, verheiratet sei oder arbeitslos. Als drittes zentrales Argument führt der Entwurf an, einheitliche Tarife würden wichtiger, weil Staaten bei der Sozialversicherung kürzten und Menschen mehr privat vorsorgen müssten. Sozialkassen haben neutrale Beiträge.
      .....
      Die Versicherungen wollen weiter gegen die Richtlinie vorgehen. Peter Schwark vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft sagte: "Die Firmen werden das überleben. Aber Versicherungen werden teurer und unattraktiver." Es sei anzunehmen, dass Tarife auf das jeweils höhere Niveau angehoben würden. "Männer überlegen sich dann, gar keine Rentenversicherung abzuschließen, sondern das Geld in Bankprodukten anzulegen." Es gebe kein freiwilliges Versicherungssystem, das erfolgreich Unisex anbiete. ..."

      ---------

      Ist mal wieder typisch DEUTSCH, das letzte Argument. Ich habe derzeit eine Anfrage laufen beim Gesundheitsministerium wegen der Zusatzversicherung zur GKV, ich finde es ein Unding, dass Frau für Zähne und Brille mehr zu zahlen hat als ein Mann. Im übrigen müßten Frauen jenseits der 50 mangels "Geburtsrisiko" günstigere Tarife bekommen, kriegen sie aber nicht! Warum?
      Avatar
      schrieb am 24.04.04 21:01:26
      Beitrag Nr. 14 ()
      @StellaLuna

      Keine Angst, Ich teile mein Risiko ganz brav. Da ich nämlich ohnehin nichts von Riester halte geht mein Anteil für die private Altersversorgung derzeit per Gehaltsumwandlung in die Betriebliche Altersversorgung und die ist nicht nur flexibler (Bei Einzahlung, Auszahlung, Papierkram...) als Riester sondern schon heute Unisex...

      Was Riester angeht bleibe ich aber dabei: Die Riesterrente ist derzeit (im Vergleich zu anderen Formen der Altersversorgung) schon so uninteressant, dass bereits eine Verteuerung von 5-10% sie für Männer vollends unattraktiv machen würde, da bereits geringfügige Kostensteigerungen ihr einziges Plus (die Zulage) wieder auffressen. Außnahmen: Kleinverdiener und Kinderreiche.
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 16:49:44
      !
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      Avatar
      schrieb am 27.04.04 18:49:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      Frauen werden zumindest bei der Riester-Rente nicht mehr diskriminiert :)
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 18:57:03
      Beitrag Nr. 17 ()
      sehr gut dass bei den Uni-Sex-Tarifen endlich mal
      Zahlen und Fakten auf den Tisch kommen.

      bei der Krankenversicherung ist der Betrug noch
      viel grösser

      warum sollen Männer die Kosten für Frauenärzte
      übernehmen
      ich habe ja auch nicht einen speziellen Männerarzt
      den ich 4 mal im Jahr aufsuche.

      einen Frauenarzt konsultieren Frauen oft bereits mit
      15 Jahren

      höhere Kosten höheres Risiko
      bedeutet einen höheren Risikozuschlag.

      ach wie schön dass man die Frau bei der gesetzlichen
      preiswert mitversichern kann
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 19:12:27
      Beitrag Nr. 18 ()
      keepitshort
      Dir empfehle ich einen Veterinär!
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 19:13:20
      Beitrag Nr. 19 ()
      keepitshort, dafür braucht man auch keinen Männerarzt :D
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 19:19:47
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ stella

      Unisex-Tarife müssen her, alles andere ist Diskriminierung. Warum sollen Frauen mit höheren Beiträgen bestraft werden, sie haben sich ihr Geschlecht ja nicht ausgesucht!

      Warum sollen Maenner fueher sterben? Sie haben sich ihr Geschlecht ja nicht ausgesucht. Also bin ich fuer die Angleichung der Lebenserwartung bei Frauen: Witwenverbrennung nennt man das.
      Achtung Satire! Das Argument von Stella ist so daemlich, man kann es nur mit Satire beantworten!
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 19:22:56
      Beitrag Nr. 21 ()
      Bevölkerung nach Geschlecht 2002

      Einwohner:     82 536,7

      männlich:       40 344,9
      weiblich:         42 191,8

      http://www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoetab4.htm
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 19:59:05
      Beitrag Nr. 22 ()
      ich bin für
      Zahlen, Fakten, statistische Daten
      ich möchte weder Frauen noch Männer diskriminieren.
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 20:03:24
      Beitrag Nr. 23 ()
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 20:09:14
      Beitrag Nr. 24 ()
      und warum produziert ihr dann nicht mehr Männer?
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 20:12:51
      Beitrag Nr. 25 ()
      Helmut_Kohl
      schnabel nur weiter! Die Europäische Kommission wird über kurz oder lang entscheiden, nicht die Statistiken! Es gibt Länder in denen Unisex-Tarife bereits üblich sind, und die Männer dort nagen nicht am Hungertuch - unterstelle ich mal.

      Männer, lebt vernünftiger, fresst und sauft nicht so viel und hurt nicht rum, dann lebt auch ihr länger und vor allen Dingen, arbeitet nicht mehr so viel, das können eure Frauen nämlich auch und vermutlich viel besser! Beschäftigt euch mehr mit euren Kindern, das hält jung! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 20:25:06
      Beitrag Nr. 26 ()
      Genaugenommen, müßten die, die durch "unsachgemäße bzw. fahrlässige Behandlung ihres Lebens" vorzeitig versterben einen Strafzuschlag leisten. Durch das frühe Versterben entgeht den Versicherungen und Versicherten einige Jahre an Beiträgen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 20:47:36
      Beitrag Nr. 27 ()
      Die Deutschen werden immer dicker: Eine Erhebung unter 370.000 Bundesbürgern kam zu dem Ergebnis, dass fast jeder Zweite zu viel auf die Waage bringt - Tendenz steigend. Männer liegen dabei deutlich vor den Frauen. - aber billige Versicherungstarife haben wollen :mad:
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 20:56:28
      Beitrag Nr. 28 ()
      Die Europäische Kommission wird über kurz oder lang entscheiden, nicht die Statistiken! Es gibt Länder in denen Unisex-Tarife bereits üblich sind, und die Männer dort nagen nicht am Hungertuch - unterstelle ich mal.

      Ich weiss. Die EU wird entscheiden. Die EU ist auch die einzige Institution, die die Gesetze des Marktes, der Mathematik und der Statistik in Frage stellen darf. Nicht einmal Gott oder Allah koennen das.

      Genaugenommen, müßten die, die durch " unsachgemäße bzw. fahrlässige Behandlung ihres Lebens" vorzeitig versterben einen Strafzuschlag leisten. Durch das frühe Versterben entgeht den Versicherungen und Versicherten einige Jahre an Beiträgen.

      Auch wenn einige Hirnamputierte das noch nicht begriffen haben: Maenner zahlen netto weniger in die Versicherung ein. Dass sie frueher sterben entlastet die Versicherungen (insbes. Rentenversicherung, Pflegeversicherung, Krankenversicherung).

      Wenn das unsere blonde Stella nicht begriffen haben sollte, dann bin ich dafuer, dass ihr wegen solch grober Dummheit die Rente gekuerzt wird.
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 21:01:57
      Beitrag Nr. 29 ()
      helmut_kohl
      und dann gibt es Länder, bei denen das Unisex-Versicherungssystem seit einigen Jahren bereits praktiziert wird, und es funktioniert.
      Wenn Du Dir einen höheren Beitrag nicht wert bist, lass es einfach bleiben!
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 21:02:44
      Beitrag Nr. 30 ()
      Möglich wäre doch auch, Versicherungsbeiträge nach Einkommen zu berechnen :D
      Ich wette, das gefällt Dir auch nicht :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 21:08:53
      Beitrag Nr. 31 ()
      Vor dem Hintergrund, dass Menschen mit geringem Einkommen
      eine geringere Lebenserwartung haben, wäre das Risiko dann
      gleich verteilt. Die, die weniger zahlen sterben früher, und die viel zahlen, leben länger! -
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 21:15:56
      Beitrag Nr. 32 ()
      und dann gibt es Länder, bei denen das Unisex-Versicherungssystem seit einigen Jahren bereits praktiziert wird, und es funktioniert.

      Was ist die Definition von funktioniert? Ich habe nicht behauptet, dass es nicht funktioniert. Es ist einfach ungerecht und ineffizient. Die DDR hat auch ueber 40 Jahre "funktioniert".
      Ist mir soweiso egal. Ich wohne in den USA und schliesse meie Rentenluecke mit meinem eigenen Geld. Das kriegen keine Buerokraten in die Haende, und somit koennen Buerokraten es auch nicht an Frauen verschenken.

      Wenn Du Dir einen höheren Beitrag nicht wert bist, lass es einfach bleiben!

      Ohne die staatlichen Zuschuesse waere das auch die einzig logische Schlussfolgerung fuer Maenner. Aber mit den staatlichen Zuschuessen “lohnt” sich die RR auch fuer Maenner. Aber der Staat holt sich das Geld dann wieder vom Steuerzahler. Und das sind auch Maenner, ob sie bei der RR mitmachen oder nicht.

      Wie auch immer: Die Unisex-Regel ist ein weiterer Grund auszuwandern. Deutschland ist auf dem Weg in die sozialistische Volksrepublik. Die DDR hat uns annektiert. Leute, seht zu, dass ihr auswandert.
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 21:28:00
      Beitrag Nr. 33 ()
      helmut_kohl
      dann berichte doch mal vom US-Versicherungssystem. Wie groß ist da die Differenz der Versicherungsbeiträge Mann / Frau, bzw. nach welchen Kriterien werden die Beiträge festgelegt.
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 21:28:40
      Beitrag Nr. 34 ()
      Helmut_Kohl
      ich würde nie im Leben eine Riester-Rente abschließen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 21:30:23
      Beitrag Nr. 35 ()
      finde aber gut, dass es endlich mal eine Unisex-Versicherung gibt.
      Bei der Zusatzversicherung für die KV müssen Frauen auch einen höheren Beitrag leisten als Männer. Ich habe derzeit diesbezüglich eine Anfrage beim Ministerium laufen. Gehe aber nicht davon aus, dass ich eine Antwort bekommen. Warte nun schon fast 4 Wochen!
      Avatar
      schrieb am 27.04.04 22:00:36
      Beitrag Nr. 36 ()
      In der US-Rentenversicherung passiert das gleiche in der deutschen: Maenner werden benachteiligt. Zum Glueck ist die ges. Rentenversicherung in den USA viel kleiner: Weniger Beitraege und weniger Rente, d.h. die Abzocke haelt sich in Grenzen.
      Zur Schliessung der Rentenluecke zahle ich in einen sog. 401(k)-Plan ein. Meine Firma gibt mir dazu einen Zuschuss. Das gesparte Geld ist am Ende alles meins, d.h. ich kann daraus meine eingenen Ausgaben im Rentenalter bestreiten. Das Geld ist vor dem Zugriff der Emanzen sicher.
      Avatar
      schrieb am 28.04.04 08:16:22
      Beitrag Nr. 37 ()
      die unisex-regelung finde ich schwachsinnig.

      mit der gleichen begründung könnte man dann zum beispiel auch die unterschiedliche behandlung von berufsgruppen bei berufsunfähigkeitsversicherungen kippen.
      wo ein höheres risiko ist, muss ein höherer beitrag gezahlt werden. das hat nix mit diskriminierung zu tun.
      Avatar
      schrieb am 28.04.04 08:43:32
      Beitrag Nr. 38 ()
      Ein weiteres heißes Eisen wäre das Renteneintrittsalter, welches ja erst vor wenigen Jahren auf "Unisex" umgestellt wurde. Einige werden sich sicher noch daran erinnern, dass es hier in der Vergangenheit eine geschlechtsspezifische Ungleichbehandlung gab. Da aber die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen um 7 Jahre höher liegt, als die der Männer, wäre es doch angemessen, das weibliche Renteneintrittsalter um 5 auf dann 70 Jahre zu erhöhen, um so wenigstens etwas Gerechtigkeit herzustellen, nach dem Motto: Wer statistisch länger lebt, der soll gefälligst auch länger arbeiten! Alternativ, Männer gehen abzugsfrei mit 62 und Frauen erst mit 67 Jahren in Rente oder Pension.

      ;) :look:
      Avatar
      schrieb am 28.04.04 09:07:40
      Beitrag Nr. 39 ()
      Das Renteneintrittsalter der Frauen zu erhöhen, würde wenig bringen, weil dann fast alle Frauen durch Erwerbsunfähigkeit in die Rente gingen. Man würde das dann mit Recht als eine Rentenkürzung bei Frauen durch die Hintertür sehen. Ähnlich sieht es da aus, wo es nur um eine Basisabsicherung geht. Die hat nur die Aufgabe, das Abrutschen in die Sozialhilfe zu verhindern. Die Sozialhilfe ist nämlich erst recht geschlechtsunabhängig. Genau deswegen sind überhaupt geschlechtsunabhängige Tarife der gesetzlichen Rente und der Beamtenversorgung akzeptabel, weil die Basisversorgung vor allem eine soziale Aufgabe hat. Zur Not kann man das auch noch bei tariflichen Betriebsversorgungen akzeptieren. Sobald aber die Leistungen über die Grundversorgung hinausgehen, und die individuelle Entscheidung für die angestrebte Versorgungshöhe sowie Eigenleistungen in den Vordergrund stehen, sind solche Nivellierungen nicht mehr angemessen, sondern diskriminierend.

      Es ist zudem erhellend, daß man zwar dort um Unisextarife kämpft, wo ihre Einführung Männer diskriminieren würde, aber bisher noch keine Pläne in Deutschland hat, Lebensversicherungen und Kfz-Versicherungen umzustellen, wo Frauen niedrigere Beiträge zahlen (nicht, daß ich hier eine Änderung wünsche - nur um klarzustellen, daß die Motive der Unisexvertreter nicht sauber sind).

      Es fällt noch etwas auf: Männer schließen weitaus mehr Verträge ab, die der Versorgung von Ehefrau und Familie dienen. Schon hier findet eine gewaltige Umverteilung statt, von der Frauen (gewollt) profitieren. Bei den gewaltigen Kapitalströmen, die von Männern zu ihren Ehefrauen und Lebenspartnerinnen über Versicherungsverträge und Erbschaften und Versorgungsausgleich abfließen, ist es schlicht nicht nachvollziehbar, woher der Bedarf für eine weitere Erhöhung dieser Umverteilung stammen soll.
      Avatar
      schrieb am 28.04.04 09:14:47
      Beitrag Nr. 40 ()
      Sonst fallen euch keine Argumente mehr ein!
      Würden Männer nicht so rasen und nicht so schwere Unfälle verursachen, wäre die KFZ-Versicherung niedriger. Dies mit einer längeren Lebenserwartung (statistisch betrachtet) gleichzusetzen, entbehrt nicht einer gewissen Komik:
      Avatar
      schrieb am 28.04.04 10:10:56
      Beitrag Nr. 41 ()
      Würden die Frauen früher ableben, wären die Rentenversicherungen billiger...:rolleyes:

      StellLuna, was sollte Dein "Argument" nun eigentlich besagen? Entweder Versicherungen werden nach Risiko tarifiert, dann ist das o.k., oder sie werden geschlechtsdiskriminierend ausgestaltet, indem umverteilt wird, um Risiken auszugleichen, dagegen argumentiere ich. Je nach Fall dafür oder dagegen zu sein, abhängig davon, ob es Frauen gerade nützt oder nichts nützt, ist genau die Geschlechterdiskriminierung, die jeder moderne Mensch bekämpft.
      Avatar
      schrieb am 28.04.04 13:06:07
      Beitrag Nr. 42 ()
      junge Männer fahren bekanntlich etwas agressiver
      als junge Frauen
      dafür zahlen junge Männer dann auch mehr
      wenn sie häufiger Unfälle verursachen.

      ganz klar junge Männer mit erhöhtem Testosteron-Spiegel
      werden also durch häufigere Unfälle in der
      Versicherungsklasse hochgestuft.


      völlig normaler Vorgang
      wer ein höheres Risiko für die Versicherung darstellt
      der zahlt auch einen erhöhten Beitrag.

      die Männer können jetzt wirklich nichts dafür
      dass die Natur ihnen einen höheren Testosteron-Spiegel
      gibt und damit dass Agressionspotential
      des Mannes erhöht wird.

      P.S.: bin kein Arzt aber irgendwie ist doch das
      Agressinspotiential beim Mann wesentlich höher wie bei der Frau
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 12:21:56
      Beitrag Nr. 43 ()
      und so sah die Unisex-Versicherungswelt in 2000 aus:

      Auch die Frauen haben beim Streit um die kapitalgedeckte Rente nicht viel zu erwarten. Wegen ihrer höheren Lebenserwartung müssen sie in der Privatversicherung höhere Beiträge zahlen als Männer. Das Arbeitsministerium wollte zwar eigentlich einheitliche Unisex-Tarife für beide Geschlechter vorschreiben, ließ aber wegen rechtlicher Probleme schnell wieder davon ab. Als die SPD-Frauen am Montag im Parteivorstand protestierten, versprach der Minister nur, die Angelegenheit zu prüfen. Sein Gegenargument: Andere Teile der Rentenreform bringen für Frauen mit Kindern deutliche Verbesserungen. (Die Zeit 40/2000)
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 12:27:10
      Beitrag Nr. 44 ()
      Vor dem Hintergrund, dass Frauen mehr konsumieren als Männer und auch länger konsumieren,
      da höhere Lebenserwartung, müßte für Frauen genaugenommen ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz eingeführt werden :D
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 17:04:49
      Beitrag Nr. 45 ()
      Ziemlich absurdes Argument, zumal der höhere Konsum von Frauen wesentlich vom Einkommenstransfer von Männern zu Frauen abhängt durch Unterhalt, Sozialleistungen, Versorgungsausgleich und Erbschaften.

      Ich verstehe auch nicht was die Herumeierei soll. Unisextarife sind schlicht diskriminierend für jeweils ein Geschlecht. Bei allem, was mit Rente und Gesundheit zu tun hat, sind sie diskriminierend gegen Männer. Der Punkt ist so wenig diskutierbar, wie die Frage, ob 2+2=4 ist, weil es sich einfach mathematisch ergibt aus dem Verhältnis von Einzahlungen zu Auszahlungen aus der Versicherung. Wenn man anfängt, in einem Punkt zu diskriminieren, kann man das auch nach Belieben fortsetzen. Dann müßten 40jährige bei gleichem Beitrag die gleiche Rente erhalten wie 20jährige. Das wäre eine ähnlich absurde Umverteilung wie die von den Männern zu den Frauen.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 17:33:08
      Beitrag Nr. 46 ()
      for4zim
      Ziemlich absurdes Argument, zumal der höhere Konsum von Frauen wesentlich vom Einkommenstransfer von Männern zu Frauen abhängt durch Unterhalt, Sozialleistungen, Versorgungsausgleich und Erbschaften. - das nenn ich unfreiwilliges Outing! Mir scheint, Du hast ein grundsätzliches Problem mit Frauen. Dass auch Frauen Geld verdienen, scheint Dir wohl fremd zu sein. Mehr und mehr Frauen verzichten auf die von Dir genannten Abhängigkeiten wie Unterhalt, Sozialleistungen, Versorgungsausgleich, und recht haben sie.

      Erkläre mir doch bitte, warum die privaten Krankenversicherungen von nicht mehr gebärfähigen Frauen über 50, noch immer den Geburtsrisiko-Zuschlag verlangen? Genaugenommen, müßte für diese Frauen die Versicherung günstiger werden, oder etwa nicht? Sie sind in diesem Alter genausowenig in der Lage Kinder zu kriegen wie Männer :laugh:

      Unisex-Tarife sind nicht diskriminierend, das Risiko wird nur gleich verteilt und dagegen dürfte wohl nichts einzuwenden sein.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 17:41:44
      Beitrag Nr. 47 ()
      StellaLuna, schau in die Statistik: über 60% der Einkommen werden von Männern erarbeitet und dann umverteilt, bis am Ende über 55% des Geldes bei Frauen gelandet sind. Daß Frauen Geld verdienen, habe ich überhaupt nicht bestritten. Meine Frau verdient auch Geld, trotzdem ist sie meistens damit beschäftigt, das von mir in den Haushalt eingebrachte Geld auszugeben.

      Was die PKV angeht, die ist eigentlich ja nicht in der Diskussion, weil hier noch nichts neu geregelt wurden, aber Du solltest Dir mal anschauen, wie so eine Krankenversicherung funktioniert: es wird entsprechend dem erwarteten Risiko aus Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen abgeschätzt, wieviel Leistungen abgerufen werden und entsprechend ein (pauschalierter) Beitrag festgelegt, der vor Inflation und Beitragsanpassungen aus anderen Gründen für das gesamte Leben konstant ist. Es wird also in der Jugend angespart und daraus im Alter bezuschußt. Bei Frauen werden also die zusätzlichen Risiken aus Geburten auf das gesamte Leben verteilt (wobei Frauen auch im Alter höhere Kosten verursachen als Männer- das nur am Rande).

      Unisex-Tarife sind diskriminierend, weil Männer für den gleichen Beitrag erheblich weniger Leistungen erhalten. Du änderst die Realität nicht, in dem Du sie einfach leugnest.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 17:57:35
      Beitrag Nr. 48 ()
      for4zim
      daraus schließe ich, dass vermutlich Frauen länger leben weil sie häufiger und länger krank sind. Würden Männer öfter zum Arzt gehen und öfter krank sein, würde auch deren Lebenserwartung steigen.

      Und was das Einkommen der Frauen anbelangt, so ist das ein Thema für sich, denn würde man Frauen entsprechend ihrer Leistung bezahlen, würde die Statistik etwas anders ausfallen. Allerdings haben Frauen derzeit auf dem Arbeitsmarkt größere Chancen Arbeit zu finden, da sie billiger sind als Männer.

      Wie eine Krankenversicherung funktioniert, das interessiert mich nicht, denn man kann alles "schön rechnen". Mich interessiert nur, dass Frauen, obwohl kein Geburtsrisiko mehr besteht, höhere Beiträge zu zahlen haben als Männer. Und solltest Du es nicht wissen, Mitverursacher des Geburtsrisikos sind übrigens Männer, also haben auch sie ihren Anteil zu leisten, d. h. Unisex-Tarife sind nicht diskriminierend.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 18:15:54
      Beitrag Nr. 49 ()
      "daraus schließe ich, dass vermutlich Frauen länger leben weil sie häufiger und länger krank sind" Unfug, :laugh:. Ist Logik ein Problem bei Dir? ;) Daß Frauen länger leben als Männer, ist genetisch bedingt. Es gibt auch Theorien dazu, am besten suchst Du Dir mal ein Buch dazu, denn das führt hier weit ab.

      Warum Frauen eine geringere Arbeitseinkommensumme haben, als Männer, ist für die statistische Tatsache, daß es so ist, nicht relevant. Meines Wissens legen Frauen in erheblichem Maße mehr auf andere Dinge wert als auf Karriere und Geldverdienen. Auch dazu gibt es Literatur, und es würde weit ab führen, die zu referieren.

      Und wie eine Krankenversicherung funktioniert, sollte Dich interessieren, denn Du argumentierst ja deshalb falsch darüber, weil Du anscheinend nicht weißt, wie sie funktioniert. Übrigens: über 80% der Deutschen sind gesetzlich krankenversichert, wo Männer massiv für Frauen mitbezahlen, genauso wie bei der Rente. Auch hier ist die Diskriminierung der Männer nur verzeihlich, weil es hier um die soziale Grundsicherung aller Menschen geht.

      Daß Unisextarife diskriminierend sind, ist wie gesagt gar keine zu diskutierende Frage, sondern eine Tatsache, die ich hier im Thread und in einem anderen schon vorgerechnet habe. Verstehe es oder nicht, das ist Deine Sache. Aber Du kannst Tatsachen nicht wegdiskutieren. Tut mir leid für Dich. :(
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 19:04:59
      Beitrag Nr. 50 ()
      for4zim
      und so hat jeder seine eigenen Tatsachen! Die Europäische Kommission wir Dir und allen anderen Verfechtern der geschlechtsspezifischen Versicherungen noch das Fürchten lehren.

      Übrigens: über 80% der Deutschen sind gesetzlich krankenversichert, wo Männer massiv für Frauen mitbezahlen, genauso wie bei der Rente. Auch hier ist die Diskriminierung der Männer nur verzeihlich, weil es hier um die soziale Grundsicherung aller Menschen geht. - hier hast Du den Zusatz vergessen, dass Ehefrauen und Kinder in der GKV kostenlos mitversichert sind, insofern profitieren zumindest die verheirateten Versicherten, denn müssten sie für ihre Frauen extra bezahlen, dann käme sie das wesentlich teuer. Und da frage ich mich, ob ihnen die Frauen eine eigene Versicherung wert wäre, mit höherem Frauenbeitrag, oder ob sie eine Geschlechtsumwandlung ihrer Frau in Erwägung ziehen würden, des geringeren Männer-Beitrags wegen.
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 19:21:14
      Beitrag Nr. 51 ()
      Stimmt es eigentlich, dass man jetzt 60% des RV Beitrages von der Steuer absetzen kann?
      Avatar
      schrieb am 02.05.04 19:38:04
      Beitrag Nr. 52 ()
      Birk35, das wird erst ab 2005 der Fall sein, wobei die Rechnung ein bißchen komplizierter ist, weil 60% vom gesamten Beitrag (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil gerechnet und dann von diesen 60% der steuerfreie Arbeitgeberanteil voll abgezogen wird, was dann effektiv 20% des Arbeitnehmeranteils wäre, wenn ich richtig rechne. Aber schau noch mal nach, wenn es im Bundesrat beraten wurde...


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