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    Jüdische Organisationen werfen Union Verharmlosung von NS-Verbrechen vor! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.06.04 11:40:42 von
    neuester Beitrag 18.06.04 03:47:15 von
    Beiträge: 19
    ID: 871.151
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      schrieb am 17.06.04 11:40:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      GEDENKSTÄTTENKONZEPT

      Jüdische Organisationen werfen Union Verharmlosung von NS-Verbrechen vor

      Der Leiter des Simon Wiesenthal Centers hat der Union vorgeworfen, mit ihrem Gedenkstättenkonzept den Holocaust zu relativieren. Harsche Kritik kam auch vom Zentralrat der Juden. Das Unionskonzept soll heute im Bundestag beraten werden. Es sieht eine Aufwertung des Gedenkens an die Opfer des SED-Regimes in der DDR vor.


      Hamburg - Der Union steht eine heftige Auseinandersetzung über ihr Bild von der jüngeren deutschen Geschichte ins Haus. Das von CDU und CSU vorgeschlagene Konzept zum Umgang mit den deutschen Gedenkstätten gehe mit einer Relativierung des Holocaust einher, kritisierte Efraim Zuroff, der Leiter des Simon Wiesenthal Centers in Jerusalem. Das sei bereits "ein Schritt zur teilweisen Leugnung". :eek: Er forderte die Union auf, ihr Konzept zurückzuziehen

      Stein des Anstoßes ist der Unionsvorschlag, Gedenkstätten von nationaler Bedeutung sowohl aus der NS- als auch aus der DDR-Zeit unter Bundeshoheit zu verwalten und zu betreuen. Einen entsprechenden Antrag will die Union heute, anlässlich des Jahrestages des Aufstandes vom 17. Juni 1953 in der DDR, in den Bundestag einbringen. Bisher gibt es in Deutschland eine Vielzahl von Landes- und Bundeszuständigkeiten für die Gedenkstätten.

      Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Salomon Korn, sagte der "Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung", durch das Unionskonzept würden die Unterschiede zwischen SED-Sozialismus und Nationalsozialismus eingeebnet. Auch die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN) äußerte erhebliche Bedenken. Es fände eine "Parallelisierung von DDR und NS-Diktatur in der Gedenk- und Erinnerungspolitik der Bundesrepublik" statt. Dadurch würden unvorstellbare Untaten bagatellisiert. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten in Deutschland stößt der Unionsantrag "im In- und Ausland auf breite Ablehnung".

      Auch Kulturstaatsministerin Kristina Weiss kritisierte den Unionsvorschlag. Bei dem Konzept handele es sich um eine radikale Abkehr vom bisher strikt eingehaltenen Prinzip der inhaltlichen Neutralität des Bundes, sagte sie der Tageszeitung "Die Welt". "Die vermeintlichen Zusammenhänge zwischen Verbrechen des NS-Regimes und Unrecht der DDR intendiert die Gleichsetzung der Systeme und ihrer Opfer, was im Hinblick auf die Einzigartigkeit des systematischen Völkermordes zu Recht kritisiert wird."

      Der Initiator des Antrages, der ehemalige ostdeutsche Bürgerrechtler Günter Nooke (CDU), wies den Vorwurf in dem Blatt zurück. "Man wird den verschiedenen Opfergruppen nur dann gerecht, wenn man ein abgewogenes, wissenschaftlich fundiertes Gesamtkonzept für die Erinnerung an die Folgen beider Diktaturen hat. Da wird nichts vermischt."

      In der aktuellen Fassung des Unions-Antrags heißt es dazu wörtlich: "Das NS-Regime hat mit dem millionenfachen Mord an den europäischen Juden ein singuläres Verbrechen begangen, das immer ein spezielles Gedenken erfordern wird."

      Unterdessen beauftragte die CDU-Vorsitzende Angela Merkel nach einem Telefonat mit dem stellvertretenden Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Maram Stern, den früheren Ministerpräsidenten Thüringens, Bernhard Vogel (CDU), mit der Klärung der Vorgänge. Er soll mit den Beteiligten über eine "glaubwürdige Lösung in den noch umstrittenen Fragen" reden, teilte der Weltkongress mit.

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,304488,00.h…


      Darin sehen jüdische Organisationen also bereits eine teilweise Leugnung des Holocaust? :eek::rolleyes: Muss man das dann so interpretieren, das ein jüdischer Toter mehr wert war, als jemand der an der Mauer erschossen wurde? :confused:
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 12:04:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Jetzt dürfen also sogar Verwaltungsaufgaben wenn sie jüdische Gedenkstätten betreffen nicht mehr gemeinsam mit anderen Verwaltungsaufgaben gemacht werden.

      Das ist die Verharmlosung des Holocaust???

      Ich glaube die jüdischen Organisationen verlieren langsam das Mass bei ihren Forderungen.

      Was ist verharmlosend dabei wenn Gedenkstätten gemeinsam verwaltet werden??
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 12:06:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      "Jüdische Organisationen werfen Union Verharmlosung von NS-Verbrechen vor!"

      Hm, ich würde sagen:

      Jüdische Organisationen werfen ständig irgendjemand Verharmlosung von NS-Verbrechen vor!

      Und das geht mir, gelinde gesagt, auf die Nüsse.

      Ronald
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 12:09:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hmmm..


      Und die Juden verharmlosen die Verbrechen an den Palästinensern ???
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 12:13:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      Was solls denn kosten?

      Darauf läufts wohl raus.:D

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      Avatar
      schrieb am 17.06.04 12:17:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Mein Eindruck ist, daß eher der Vergleich zwischen Nazi-Zeit und DDR-Regime zur Verharmlosung der DDR benutzt worden ist (in dem Sinne: gemessen an den Millionen Opfern des Nazi-Regimes waren doch die gelegentlichen Auswüchse des Kommunismus geringfügig; dagegen muß man doch den strammen Antifaschismus der Kommunisten werten). Insofern könnte eine gemeinsame Behandlung von Faschismus und Kommunismus zu einer Versachlichung der Diskussion führen und die permanente Bagatellisierung und Glorifizierung des Kommunismus bekämpfen.

      Die jüdischen Verbände sehen das natürlich aus Eigeninteresse nicht gerne. Es ist ihr gutes Recht, dazu Stellung zu nehmen. Und es ist gutes Recht des Staates, sich auch gelegentlich bei diesen Verbänden unbeliebt zu machen.
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 13:01:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wie der deutsche Staat die einzelenen Gedenkstetten verwaltet geht niemanden etwas an :mad:

      Also echt *kopfschüttel*
      Haben die keine anderen Sorgen :confused:
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 13:32:39
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Armen... vielleicht sollten wir sie noch weiter mit millionen Steuergeldern beruhigen!

      Sorry, aber unsere Generation kann für dafür nichts mehr.

      Niemals vergessen, aber irgendwann doch mal aufarbeiten!
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 13:38:39
      Beitrag Nr. 9 ()
      Das sich im Bau befindliche "Jüdische Mahnmal in Berlin" wurde seinerzeit wohl unter dem Wettbewerb geplant "Wer hat das protzigste Denkmal in der besten Lage".

      Ich schätze mal, daß in 20 Jahren eine realistische Regierung an der Macht ist und das Betonsteinfeld aus der Mitte von Berlin an einen würdigen Platz, etwa 100 km außerhalb der Hauptstadt umsetzt.

      Mit Autobahnanschluß und genügend Parkplätzen versehen, sollte hier eine stille und würdige zentrale Gedenkstätte für die Opfer des Dritten Reiches entstehen, für Juden, Sinti und Roma, Widerstandskämpfer, Soldaten, Zivilisten, Zwangsarbeiter usw.

      Es sollte keine "Edelopfer" geben, keine vermeintlich "besseren, weil jüdische Opfer", an die mitten im Trubel von Berlin durch protzige Steinquader erinnert wird.

      Ein stiller, würdiger und weitläufiger Ort außerhalb Berlins, an dem die Trauernden im Gedenken der Opfer in stillen Parks neben den Denkmälern und zugänglichen Ausstellungsgebäuden mit Bildern und Gegenständen ausruhen können, wäre gewiß sinnvoller.

      Ein Ort der Besinnung, des Nachdenkens, des ehrlichen Gedenkens an die vielen Unschuldigen - anstelle Mächtigkeit, Protz, Staßenlärm und der damit verbundenen Unehrlichkeit.
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 13:47:16
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9,

      "Edelopfer", "gewöhnliche Opfer" und "Tätervolk" nebeneinander?:confused:
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 13:49:30
      Beitrag Nr. 11 ()
      beitrag nr 9 trifft die sache sehr gut...

      wenn man den jüdischen organisationen nun vorschlagen würde,das gelände in berlin zu verkaufen und den ertrag ihren jüdischen kassen zu spenden...
      ...was glaubt ihr wie schnell die das begrüßen ?
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 13:53:26
      Beitrag Nr. 12 ()
      In ein paar Jahren, wenn Deutschland vollkommen in der EU aufgegangen ist, sollte man das Gedenkwesen an eine EU-Behörde übertragen, die in einem neuen EU- Mitgliedsland, z.B Mongolei dann eine wirklich große, diesen immensen schrecklichen Verbrechen, die in den ehemaligen EU-Teilstaaten je passierten, einen würdigen Rahmen bieten kann. Im zweiten Schritt werden dann im Zuge der Harmoniserung und Antidiskriminierung alle bestehenden historisch bedingten eigenen Denkmäler einzelner ethnischen EU-Gruppen, (vormals EU-Mitgliedstaaten) abgerissen.

      ;
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 14:33:19
      Beitrag Nr. 13 ()
      #10 ddslvh,

      das Wort "Tätervolk" wurde auf Betreiben des Zentralrates der Juden dem Abgeordneten Hohmann zum Verhängnis. Er wurde dafür aus der CDU ausgeschlossen.

      Wir dürfen also davon ausgehen, daß es ein "Tätervolk" nicht gibt.

      "Edelopfer" und "gewöhnliche Opfer" gibt es nach unseren Vorstellungen auch nicht, denn beide sind tot. Und "edel tot" sowie "gewöhnlich tot" macht im Endergebnis keinen Unterschied.

      Zwar sieht das eine kleine, weltweit verstreute Gruppe von Menschen anders - sie ist ihrer eigenen Lehre zufolge fest davon überzeugt, DAS von Gott auserwählte Volk zu sein und sich daher über bestimmte Regeln der Völker untereinander hinwegsetzen zu dürfen - aber auch hier kann der eine nur etwas tun, wenn ihn der andere das auch tun läßt.
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 14:36:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      #13,

      Jedes Volk ist ein "Tätervolk", denn alle Völker tun irgend etwas! :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 14:53:07
      Beitrag Nr. 15 ()
      For4zim hat mir mal wieder die Arbeit abgenommen, meine eigene Position auszuformulieren. Merci! Dabei kommt sie wahrscheinlich noch ein bischen emotionsloser formuliert daher :)

      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 17.06.04 15:24:11
      Beitrag Nr. 16 ()
      Es fällt mir wirklich schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen. Unbestritten ist der Holocaust in seiner Konsequenz und logistischer Durchführung eine Einmaligkeit in der Geschichte. Unbestritten ist ein notwendiges Gedächtnis dieses Ereignisses.

      Ich kann aber gedanklich kaum nachvollziehen, dass die Verwaltung von Gedenkstätten, deren teuerste (von den Gedenkstätten) wir uns derzeit in Zentral-Berlin leisten, ein Maß für die Wertigkeit von Gedenken sein kann. Ich finde es auch merkwürdig, Wertigkeitsstufen für Gedenken überhaupt einzuführen. Das erinnert mich dann doch irgendwie an Gedenk-Leistungsklassen nach dem Motto: "x Denkmäler mit y m3 Grundfläche entsprechen der Gedenkklasse z."

      Ich verstehe sehr wohl die Befindlichkeit von Überlebenden oder Nachkommen der Opfer des grausigen Völkermordes, emotionell kann ich also durchaus Verständnis zeigen, aber wenn Emotion bürokratische Akte erzeugt und steuert, dann ist etwas falsch.

      Bürokratische Notwendigkeiten können keine Wertigkeit für Opfer sein. Es sollte außerdem überhaupt keine Wertigkeit von Opfern geben. Gedenken ist emotional, muß es sein, dazu auch noch sehr individuell. Umso wichtiger ist ein halbwegs rationales Umgehen mit den Gedenkstätten an sich.

      Dazu kommt, dass ich ganz persönlich bei aller Scheußlichkeit und Betroffenheit über den Holocaust feststellen muß, dass ich mehr Bezug zu den Mauertoten habe, weil ich diese Geschehnisse Jahrzehnte live miterlebt habe. Ich habe die Minenfelder, die Hundelaufgitter, die bewaffneten Posten, die Absperrungen und auch eine fast gescheiterte verzweifelte Flucht live gesehen und kann dies also eher mental nachvollziehen als den Holocaust, von dem ich - dem Himmel sei Lob und Dank - neben der Lektüre und den Erzählungen von Zeitzeugen nur Bilder und Filme sowie die zwar schrecklichen, aber dennoch im Vergleich zu früher mit gerade noch so lebenden Menschen sicherlich fast klinisch wirkenden KZ-Gedenkstätten kenne. Ich trage diese Bilder in meinem Herzen, ich werde dafür sorgen, dass auch meine Kinder den Holocaust als Teil der Deutschen Geschichte begreifen.

      Muß ich mich aber schämen, dass die Deutsche Teilung für mich persönlich realer war, ich also realer den Schrecken der Mauer vor Augen habe? Ich habe dies bisher nicht als Minderung der Holocaust-Schrecken gesehen...
      Avatar
      schrieb am 18.06.04 00:07:30
      Beitrag Nr. 17 ()
      Betrachtet es einfach als Maulkorberlass mit zusätzlicher Leinenführung, wo die Welpen nachträglich die Hundesteuer aufgrund ihrer abkunft zu Zahlen haben.
      Avatar
      schrieb am 18.06.04 00:47:36
      Beitrag Nr. 18 ()
      Aber wenn Herr Spiegel den Einsatz im Irak-Krieg fordert, mit dem Hinweis auf die Befreiung der KZs, dann ist das natürlich keine Verharmlosung!

      Zumindest ging da kein Aufschrei durch die jüdischen Organisationen, die doch um die angemessene Würdigung der Opfer besorgt sein sollen.

      Wer nimmt die Juden in dieser Frage eigentlich noch Ernst?
      Avatar
      schrieb am 18.06.04 03:47:15
      Beitrag Nr. 19 ()
      Sollte man dem Zentralrat nicht die Möglichkeit geben, ihre Denkmäler selbst zu verwalten?

      Mit allem drumherum und allem was zum Erhalt und zur Verschönerung erforderlich ist?

      Das Geschreie währe wohl noch größer, wenn sich der Staat komplett aus diesem Gezänk zurückziehen würde.

      Es ist eben nicht die Frage der Ehre sondern des Geldes.


      derwelsche


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