Bitcoin, IOTA, Ethereum, DASH und Monero – Kryptowährungen im Check - Seite 3
Der überproportional starke Bitcoin-Anstieg der vergangenen Wochen hat den Bitcoin-Anteil wieder auf 60 Prozent anwachsen lassen.
Phasenmodell der Kryptowährungen
Das Jahr 2017 ist das Jahr des Übergangs zur Phase II. In der ersten Phase von 2009 bis 2017 ging Bitcoin durch ein stählernes Bad (Diebstähle, Unsicherheiten, Börsenpleiten, Verbote, Anfeindungen, Unglaube, Ponzi-Schema etc.) Nichts davon hat Bitcoin zerstört, immer wieder kam die digitale Währung zurück. Diese Widerstandsfähigkeit ist es, die Bitcoin jetzt zum Marktführer macht. Eine Vielzahl junger, kreativer Köpfe hat das Feld betreten und möchte eigene Ideen umsetzen.
In der Phase II sollte das Meer zunächst alle Boote heben, weil täglich Milliarden US-Dollar in den Markt der Kryptowährungen fließen. Dieser Markt profitiert nicht zuletzt vom Zinsumfeld, vom Anlagenotstand. Der Anleihemarkt trocknet aus, die Aktienmärkte sind bereits deutlich gestiegen, also wohin mit der reichlich vorhandenen Liquidität? Da kommt der Markt der Kryptowährungen gerade recht. Man sollte jetzt seine Chips platzieren, sofern man es noch nicht getan hat. In der November-Smart Investor-Beilage zum Thema Bitcoin beschreibt Florian Grummes einige interessante Altcoins.
In der Phase III wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Dann heißt es Amazon oder Pets.com (IPO 1998, Pleite in 2000), Google oder Telekom (Hoch bei 90 Euro im März 2000). Ist beispielsweise Monero das digitale Währungs-Amazon, oder bleibt Bitcoin Marktführer? Hier sollte man auf die relative Stärke der Währungen schauen. In dieser Phase müssten sich zwei oder drei Währungen besonders hervortun, die möglicherweise unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Die eine Währung bedient den M2M-Markt, die andere den Konsumsektor, wie auch immer.
Wie kann es sein, dass digitales Geld mit dem Fiat-Geld konkurriert? In den Monero-FAQs findet sich die Antwort: „Monero hat einen Wert, weil Leute gewillt sind, Monero zu kaufen. Wäre niemand gewillt, hätte Monero keinen Wert. Moneros Preis steigt, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, und er fällt, wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt.“ So einfach ist es.
Werden Dollar und Euro damit überflüssig? Das hängt von den Transaktionskosten und den Transaktionszeiten ab. Die Kryptobörse Coinbase, die jüngst an einem einzigen Tag 100.000 Kontoeröffnungen verzeichnete, bietet den Bitcoin- und Ethereum-Kauf bequem per Kreditkarte an. Das geht flott, hat aber seinen Preis. 4 Prozent sind eine Menge Schwund, um Fiat-Euros in digitale Bitcoin zu verwandeln. Diejenige digitale Währung, die es schafft, mit minimalen – oder keinen – Transaktionskosten unter Aufrechterhaltung der Privatsphäre in Echtzeit Geld sicher zu bewegen, und das unter höchster Skalierbarkeit, dürfte ganz vorn mit dabei sein. Bevor die Privatpersonen die Vorteile des digitalen Geldes entdecken, könnten es Unternehmen tun, indem sie es in ihrer Wertschöpfungskette verbauen. Von dort aus könnte das digitale Geld seinen Siegeszug in den Konsumsektor antreten.