Anlagensicherheits-Report 2018
So sicher sind Deutschlands Industrieanlagen (FOTO) - Seite 2
Betrieb." An 0,65 Prozent der Aufzüge wurden sogar gefährliche Mängel
festgestellt. "In absoluten Zahlen hingen über 3.500 Aufzüge
buchstäblich am seidenen Faden und mussten sofort stillgelegt
werden", erklärt Bühler.
Sorgen bereitet den Experten nach wie vor die hohe Zahl an
Aufzügen, die von ihren Betreibern nicht zur Prüfung angemeldet
werden, obwohl sie dazu verpflichtet sind. Über etwa 100.000
Aufzugsanlagen, die deswegen nicht geprüft werden konnten, liegen den
ZÜS keinerlei Informationen über den technischen Zustand vor. "Wir
können hier nur an die Betreiber appellieren, ihrer Verantwortung
gerecht zu werden und die Aufzüge regelmäßig prüfen zu lassen", so
Bühler. "Die Nutzer können dies auch selbst überprüfen, weil seit der
Novelle der Betriebssicherheitsverordnung im Jahr 2015 in allen
Aufzügen eine Prüfplakette angebracht sein muss."
Die explosionsgefährdete Anlage, mit der die Bundesbürger am
häufigsten in Berührung kommen, ist die Tankstelle. Die Anforderungen
an Sicherheit und Umweltschutz sind hoch, weshalb sie regelmäßig
geprüft werden müssen. Allerdings finden die Prüfer nur etwa die
Hälfte (49,3 Prozent) aller Tankstellen in einwandfreiem Zustand vor.
Über 18 Prozent haben sogar erhebliche Mängel, die für einen sicheren
Betrieb beseitigt werden müssen. "Gerade bei Tankstellen, die täglich
von Millionen Menschen angefahren werden, zeigt sich, dass
regelmäßige Prüfungen für ein hohes Sicherheitsniveau erforderlich
sind", sagt Bühler. Das gilt auch für Explosionsgefahren, die im
Industriebereich - z. B. bei Lageranlagen - auftreten können. Hier
ist ebenfalls nur die Hälfte komplett mängelfrei.
Auch bei Druckanlagen, die vor allem in Industrieunternehmen
eingesetzt werden, zeigt das System der unabhängigen technischen
Überwachung in Deutschland seine Wirkung. "Sicherheit, Qualität und
Verlässlichkeit stehen sinnbildlich für 'Made in Germany'", erklärt
Bühler. Bei den wiederkehrenden Prüfungen von Druckbehältern und
Dampfkesseln liegt die Quote der mängelfreien Anlagen durchweg bei
über 70 Prozent - der Anteil erheblicher Mängel bei unter fünf
Prozent. "Entscheidend ist aber, dass Probleme, etwa durch feine
Risse, frühzeitig erkannt und dadurch gefährliche Entwicklungen von
vornherein verhindert werden", erläutert Bühler.
Der Anlagensicherheits-Report wertet die Prüfungen aus, die 2017
von den zugelassenen Überwachungsstellen auf gesetzlicher Grundlage
vorgenommen wurden. Allerdings sind dadurch nicht alle potentiell
gefährlichen Anlagen erfasst. Seit über 20 Jahren sind in Deutschland
Windenergieanlagen in Betrieb, die heute einen wesentlichen Beitrag
zur Energiewende leisten. "Trotz erheblicher Gefahren und zahlreicher
Unfälle werden bislang nur einzelne Teile dieser Anlagen nach völlig
unterschiedlich geregelten Vorgaben geprüft", kritisiert Bühler. Hier
muss die Politik handeln und eine gesetzlich geregelte unabhängige
Drittprüfung der Gesamtanlage einführen. Darüber hinaus warnt Bühler
vor einer Zersplitterung der gesetzlichen Regulierung in
unterschiedlichen Ressorts: "Zum Schutz von Beschäftigten und
unbeteiligten Dritten müssen die Prüfungen weiterhin einheitlich in
einer bundeseinheitlichen Rechtsvorschrift geregelt werden."
Der Anlagensicherheits-Report 2018 erscheint in der
VdTÜV-Zeitschrift "Technische Überwachung". Mitgewirkt haben folgende
Zugelassene Überwachungsstellen (ZÜS): DEKRA Automobil GmbH, DEKRA
EXAM GmbH, GTÜ Anlagensicherheit GmbH, Lloyd´s Register Quality
Assurance GmbH, SGS-TÜV GmbH, TÜV Austria Service GmbH, TÜV NORD
Systems GmbH & Co. KG, TÜV Rheinland Industrie Service GmbH, TÜV SÜD
Chemie Service GmbH, TÜV SÜD Industrie Service GmbH, TÜV Technische
Überwachung Hessen GmbH und TÜV Thüringen e. V. Weitere
Informationen: www.vdtuev.de
OTS: VdTÜV Verband der TÜV e.V.
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65031
newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65031.rss2
Pressekontakt:
Gesine Marks
Verband der TÜV e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Friedrichstraße 136 | D-10117 Berlin
T.: +49 30 760095-330
presse@vdtuev.de
www.vdtuev.de
twitter.com/vdtuev_news
häufigsten in Berührung kommen, ist die Tankstelle. Die Anforderungen
an Sicherheit und Umweltschutz sind hoch, weshalb sie regelmäßig
geprüft werden müssen. Allerdings finden die Prüfer nur etwa die
Hälfte (49,3 Prozent) aller Tankstellen in einwandfreiem Zustand vor.
Über 18 Prozent haben sogar erhebliche Mängel, die für einen sicheren
Betrieb beseitigt werden müssen. "Gerade bei Tankstellen, die täglich
von Millionen Menschen angefahren werden, zeigt sich, dass
regelmäßige Prüfungen für ein hohes Sicherheitsniveau erforderlich
sind", sagt Bühler. Das gilt auch für Explosionsgefahren, die im
Industriebereich - z. B. bei Lageranlagen - auftreten können. Hier
ist ebenfalls nur die Hälfte komplett mängelfrei.
Auch bei Druckanlagen, die vor allem in Industrieunternehmen
eingesetzt werden, zeigt das System der unabhängigen technischen
Überwachung in Deutschland seine Wirkung. "Sicherheit, Qualität und
Verlässlichkeit stehen sinnbildlich für 'Made in Germany'", erklärt
Bühler. Bei den wiederkehrenden Prüfungen von Druckbehältern und
Dampfkesseln liegt die Quote der mängelfreien Anlagen durchweg bei
über 70 Prozent - der Anteil erheblicher Mängel bei unter fünf
Prozent. "Entscheidend ist aber, dass Probleme, etwa durch feine
Risse, frühzeitig erkannt und dadurch gefährliche Entwicklungen von
vornherein verhindert werden", erläutert Bühler.
Der Anlagensicherheits-Report wertet die Prüfungen aus, die 2017
von den zugelassenen Überwachungsstellen auf gesetzlicher Grundlage
vorgenommen wurden. Allerdings sind dadurch nicht alle potentiell
gefährlichen Anlagen erfasst. Seit über 20 Jahren sind in Deutschland
Windenergieanlagen in Betrieb, die heute einen wesentlichen Beitrag
zur Energiewende leisten. "Trotz erheblicher Gefahren und zahlreicher
Unfälle werden bislang nur einzelne Teile dieser Anlagen nach völlig
unterschiedlich geregelten Vorgaben geprüft", kritisiert Bühler. Hier
muss die Politik handeln und eine gesetzlich geregelte unabhängige
Drittprüfung der Gesamtanlage einführen. Darüber hinaus warnt Bühler
vor einer Zersplitterung der gesetzlichen Regulierung in
unterschiedlichen Ressorts: "Zum Schutz von Beschäftigten und
unbeteiligten Dritten müssen die Prüfungen weiterhin einheitlich in
einer bundeseinheitlichen Rechtsvorschrift geregelt werden."
Der Anlagensicherheits-Report 2018 erscheint in der
VdTÜV-Zeitschrift "Technische Überwachung". Mitgewirkt haben folgende
Zugelassene Überwachungsstellen (ZÜS): DEKRA Automobil GmbH, DEKRA
EXAM GmbH, GTÜ Anlagensicherheit GmbH, Lloyd´s Register Quality
Assurance GmbH, SGS-TÜV GmbH, TÜV Austria Service GmbH, TÜV NORD
Systems GmbH & Co. KG, TÜV Rheinland Industrie Service GmbH, TÜV SÜD
Chemie Service GmbH, TÜV SÜD Industrie Service GmbH, TÜV Technische
Überwachung Hessen GmbH und TÜV Thüringen e. V. Weitere
Informationen: www.vdtuev.de
OTS: VdTÜV Verband der TÜV e.V.
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65031
newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65031.rss2
Pressekontakt:
Gesine Marks
Verband der TÜV e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Friedrichstraße 136 | D-10117 Berlin
T.: +49 30 760095-330
presse@vdtuev.de
www.vdtuev.de
twitter.com/vdtuev_news