Aktien Frankfurt
Dax lethargisch - Eon und Munich Re mit Zahlen im Blick
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt präsentiert sich am Mittwoch bislang in träger Form. Der Dax , der am Vortag zeitweise noch klar über 12 700 Punkten notiert hatte, gab gegen Mittag um 0,16 Prozent auf 12 628,21 Punkte nach.
Der Leitindex setze seinen Zick-Zack-Kurs unverändert fort, kommentierten die Experten vom Broker CMC Markets. Sie sehen für das Barometer derzeit nach oben die Grenze bei 12 718 und nach unten bei 12 536 Punkten. Als Zugpferd für den weiteren Weg nach oben sehen sie abermals die Wall Street, wo der breit gefasste S&P 500 Index in Reichweite seines Rekordhochs stehe.
Die deutschen Nebenwerte-Indizes bewegten sich am Mittwoch ebenfalls nur wenig. So legte der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen um zaghafte 0,04 Prozent auf 26 799,17 Punkte zu. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 0,03 Prozent auf 2928,59 Zähler vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,14 Prozent auf 3499,44 Punkte.
Die Bilanzsaison ging zur Wochenmitte weiter, verglichen mit dem Vortag und der prall gefüllten Agenda am morgigen Donnerstag aber mit etwas weniger Geschäftszahlen. Aus dem Dax berichteten der Rückversicherer Munich Re und der Energiekonzern Eon .
Munich Re sackten als Schlusslicht im Leitindex um 3,5 Prozent ab. Sowohl die Bruttoprämien als auch die Nettoprämien verfehlten die Erwartungen des Marktes recht deutlich.
Eon waren zuletzt mit minus 1,6 Prozent der drittschwächste Wert. Einige Marktteilnehmer hätten wohl beim Ausblick noch auf etwas mehr gehofft, hieß es aus dem Handel. Analyst Pierre-Antoine Chaza vom Broker Bryan Garnier (BG) wies außerdem darauf hin, dass der überraschend hohe bereinigte Gewinn vor allem einem Sondereffekt in der Netzwerksparte geschuldet sei.
Vorne im MDax waren Aktien aus der Chemiebranche. So profitierten Lanxess mit plus 4,2 Prozent von der Aussicht auf einen Milliardenbetrag durch den Verkauf des Anteils am Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo an den Partner Saudi Aramco. Dem Chemiekonzern fließen dadurch 1,4 Milliarden Euro in bar zu. Das Geld kann Lanxess für den laufenden Konzernumbau gut gebrauchen.
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Die Papiere von Brenntag gewannen nach Zahlenvorlage 4,4 Prozent. Dank einer starken Nachfrage in Europa und Asien verdiente der Chemikalienhändler im zweiten Quartal deutlich mehr. Auch die Geschäfte in Nordamerika liefen klar besser, allerdings zehrten dort die ungünstigen Wechselkurse die Zuwächse fast komplett auf. Brenntag sorge mit dem Zahlenwerk für Zuversicht am Markt, schrieb Analyst Daniel Buchta von Mainfirst.
Nicht gerade zuversichtlich waren die Anleger für Fraport gestimmt. Mit einem Minus von 4,8 Prozent reagierten sie enttäuscht auf die aktuellen Geschäftszahlen des Flughafenbetreibers. Die Aktien waren im MDax das Schlusslicht.
Ansonsten bewegten Aktien-Umstufungen einige Kurse mitunter deutlich. So trieb eine Kaufempfehlung des Bankhauses Lampe die Anteile von Dialog Semiconductor an, die als bester TecDax-Wert um fast 7 Prozent auf 17,62 Euro stiegen. Auf dem aktuellen Kursniveau sei das Umsatzpotenzial aus der Geschäftsbeziehung mit dem iPhone-Konzern Apple nicht ausreichend eingepreist, schrieb Analyst Karsten Iltgen.
Ein frisches Verkaufsvotum der Berenberg Bank setzte hingegen den Aktien des Wafer-Herstellers Siltronic zu. Sie verloren 1,6 Prozent. Die Aktien von Xing traten am Mittwoch nach einem zuletzt nur knapp verpassten Rekordhoch wieder den Rückzug an und verloren 3,3 Prozent.
Im SDax setzten die Aktien des Baumaschinenherstellers Wacker Neuson nach ihrem Vortagesgewinn von plus 9 Prozent ihren starken Lauf fort. Sie gewannen mehr als dreieinhalb Prozent. Auch hier brachte eine Hochstufung durch die Berenberg Bank von "Hold" auf "Buy" weiteren Schub./ajx/she
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---