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     651  0 Kommentare WACKELIGER SEPTEMBER

    So kann man zusammenfassen, was Börsenlegende David Tepper gerade auf CNBC in einem langen Interview zum Anlass der Eröffnung des von ihm gestifteten Gebäudekomplexes an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh gesagt hat.

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    David Tepper ist ein amerikanischer Hedgefonds-Manager, Multimilliardär und war 2012 und 2013 der bestverdienende Hedgefondsmanager aller Zeiten (Quelle: Reuters). Seine Aktienkaufempfehlung im Februar 2010 ging als „Tepper-Moment“ in die Geschichte der Börsenberichterstattung ein.

    David Tepper sagt von sich, es gebe bei ihm keine Standard-Aktienquote. 2010 seien es 100 % gewesen, im Moment 25 % – aber noch long, nicht schon short. Manchmal sei er aber auch netto short und seine Positionierung könne er sehr schnell verändern.

    Zum Aktienmarkt sagt er folgendes:

    • Die Aktien seien weit gestiegen und wenn es keine zusätzlichen Zölle im Zusammenhang mit China gäbe, dann sei der US-Aktienmarkt fair bewertet. Fair bewertet bedeutet für ihn, dass die Aktienrendite im kommenden Jahr bei 8 % liegt, dem langjährigen Durchschnitt.
    • Wenn 25 % zusätzliche Zölle erhoben werden, dann sei der Markt jetzt zu hoch bewertet. Steigen könne er dann auch, aber beginnend von einem tieferen Niveau als jetzt.
    • Steigende Zölle würden zu einer Veränderung bei den Währungen führen. Ein fallender Yuan gegen den Dollar sei die unausweichliche Konsequenz, egal was Politiker dann erzählten. Es sei einfach Mathematik. Und die Reduzierung der Gewinne der US-Konzerne aufgrund eines steigenden Dollars dann auch. Dies auch deshalb, weil in einer solchen Situation auch der Euro um 5 bis 10 % gegenüber dem Dollar fallen würde.
    • Trotzdem halte die Strategie von Trump für eine, die Trump jetzt ausprobieren müsse, da er das ja immer habe machen wollen. Wenn man beim Thema Technologie in der Auseinandersetzung mit China etwas erreichen wolle, müsse man auch bereit sein, kurzfristig dafür einen Preis zu zahlen. Es gehe ja um die Zukunft.
    • Tepper ist ein prominenter Investor im Bereich Semiconductor und steht weiterhin zu seinen Investitionen – trotz der derzeit schlechten Performance. Der Chiphersteller Micron agiere zusammen mit seinen beiden Konkurrenten Hynix und Samsung im Unterschied zu früher innerhalb eines rational agierenden Oligopols. Er erwartet, dass die aus dem gleichen Grund bereits stattgefundenen starken Kursanstiege bei den US-Airlines sich bei den Chipproduzenten wiederholen werden.

    II. Risikoindikatoren

    • Die von Mellinckrodt verwendeten Risikoindikatoren zeigen nach wie vor keinen unmittelbar bevorstehenden Crash an. Gleichwohl ist es so, dass einer der Indikatoren, der eine Aussage darüber trifft, ob Aktien oder Bonds attraktiver sind, kürzlich zum ersten Mal in diesem Jahr von Aktien auf Bonds gewechselt ist.
    • Dass ein Crash von den Indikatoren nicht angezeigt wird, sagt nichts darüber aus, ob die begonnene Korrektur sich im September fortsetzen wird. Ein Rückschlag um 10 % (DAX unter 11.000) ist in diesen Wochen absolut im Bereich des Möglichen.
    • Einige amerikanische Börsenhändler wiederholen seit Wochen mantraartig etwas anderes. Sie rechnen damit, dass „The Donald“ rechtzeitig vor denmidterm electionsdie Handelskriege einfach per Tweet für gewonnen erklärt. Ob die Kurse dann sofort 5 oder 10 % steigen würden, können Sie sich aussuchen. Für jede Variante gibt es seriöse Protagonisten. Es kann aber auch sein, dass die Börse am möglichen Ende des Handelskonflikts nicht steigt, sondern sinkt – „sell on good news“ nennt die Börse so etwas.
    • Denken Sie an den an der Börse zum Milliardär gewordenen Paul Tudor Jones. Er prognostizierte schon vor vielen Wochen, dass die Kurse in Q4 deutlich stärker steigen werden, als die meisten Marktteilnehmer erwarten. Ob er diese Prognose abgegeben hat, um einen neuen Fonds zu promoten, der dann zum Jahresende im großen Stil short geht, wissen wir nicht. Zuzutrauen wäre es ihm. Er fügt seiner Aussage nämlich auch hinzu, dass nach Q4.2018 die Aktienhausse wohl vorbei sei. Ob es so kommt – keiner weiß es. Aber Menschen und insbesondere Börsianer sind Herdentiere und folgen gerne denen, die sie für erfolgreich halten. Tepper und Tudor Jones sind besondere Exemplare dieser Gattung – und was sie unabhängig voneinander gesagt haben, widerspricht sich nicht und verdient gerade deshalb besondere Beachtung.

     




    Dr. Georg Oehm
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    Dr. Georg Oehm arbeitet seit seiner Banklehre Mitte der 80er Jahre in Frankfurt "rund um die Börse". Nicht nur die Diplomarbeit über den Kurssturz 1987 und seine Promotion über den Rohstoffhandel von Kupfer hatten mit der Börse zu tun. Auch Unternehmenskäufe, Verkäufe und die Begleitung von IPOs gehörten zu seinen Tätigkeiten.

    Seit 2008 bei Mellinckrodt aktiv ist er heute Verwaltungsrat der Mellinckrodt 2 SICAV in Luxemburg, die mit Mellinckrodt German Opportunities einen UCITS-Fonds anbietet, der einen Private Equity-Ansatz nutzt, um Anleger vor den Fallstricken der Behavioural Finance zu schützen.

    Seine "Notizen zum Aktienmarkt" erscheinen jetzt auch bei wallstreet:online.
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    Verfasst von Dr. Georg Oehm
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    WACKELIGER SEPTEMBER So kann man zusammenfassen, was Börsenlegende David Tepper gerade auf CNBC in einem langen Interview zum Anlass der Eröffnung des von ihm gestifteten Gebäudekomplexes an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh gesagt hat. David Tepper ist ein amerikanischer Hedgefonds-Manager, Multimilliardär und war Stand 2009 der bestverdienende Hedgefondsmanager aller Zeiten.

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