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NASDAQ 100: Kursziel Dezembertief? - Seite 3
Zu erwarten ist jetzt allenfalls eine kurze Gegenreaktion bis an die ehemaligen Unterstützungszonen bei 7.200 oder 7.300 Punkten – bevor die Abwärtsbewegung wieder aufgenommen wird.
Welche zwei Faktoren die Bären noch stoppen können
Die entscheidende Frage ist natürlich, ob die oben genannten theoretischen Kurspotenziale, die sich charttechnisch ergeben, auch tatsächlich ausgeschöpft werden. Im Chart ganz oben sind dazu die weiteren charttechnischen Unterstützungen (gestrichelte Linie) sowie die die Fibonacci-Niveaus eingezeichnet. Danach hat der NASDAQ 100 sowohl an der 50%- als auch an der 61,8%-Fibonacci-Marke eine zusätzliche charttechnische Haltelinie. Diese bieten den Bullen eine gute Basis, um eine Gegenwehr einzuleiten.
Es gibt aber noch zwei übergeordnete Faktoren, die für die Bullen sprechen. Zum einen sind die fundamentalen Treiber, die zu der eingangs erwähnten Technologierally führten, noch intakt. Einzelne Aspekte mögen zwar zeitweilig in den Hintergrund treten, aber andere könnten dafür stärkere Bedeutung erlangen – so dass der Technologieboom durchaus noch eine Weile weitergehen könnte.
Zum anderen gibt es aber einen sehr starken übergeordneten charttechnischen Treiber der laufenden Rally: Nach dem starken Rückfall von Ende 2018 war nach allen historischen Vorbildern ein anhaltende Schwächephase an den US-Börsen zu erwarten, in der früher oder später neue Tiefs erreicht werden sollten. Dazu kam es bekanntlich nicht. Stattdessen sahen wir eine beeindruckende Rally, zum Teil mit neuen Hochs!
Der jüngste Anstieg war keine gewöhnliche Rally!
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Einige charttechnische Signale, die diese Rally begleiten, deuten wiederum darauf hin, dass mit der aktuellen Rally womöglich doch keine stärkere Abwärtsbewegung verbunden ist. Vergleichbare Signale gab es zuvor erst neunmal seit 1967. Bemerkenswert daran ist, dass zuvor meist markante Tiefs markiert wurden und dann fulminante (Zwischen-)Rallys eingeleitet wurden. Das war z.B. nach allen Tiefs der großen Seitwärtsbewegung von 1966 bis 1982 der Fall, nach dem Einbruch infolge des ersten Irakkriegs 1990, aber auch nach dem Tief der Finanzkrise 2009. Zuletzt gab es 2016 eine vergleichbare Erholung – nach dem Einbruch infolge des überraschenden Brexit-Votums.