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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann im Interview  4331  0 Kommentare „Ich finde es gemein, wenn man Menschen macht- und hilflos macht“ - Seite 3

     

     

    Sie haben in Ihrem neuen Buch viele Zitate versammelt, gibt es da eines, das Sie über alle anderen stellen würden?

     

    Zitelmann:  „Die größte Gefahr besteht für die meisten von uns nicht etwa darin, ein Ziel zu hoch anzusetzen und zu scheitern, sondern es zu niedrig anzusetzen und es zu erreichen.“ Das ist ein Zitat von Michelangelo. Warum es mir so wichtig ist? Ich frage mich manchmal: Was muss es für ein schmerzhaftes Gefühl sein, wenn man alt geworden ist und sich selbst die Frage stellt, ob man nicht wesentlich mehr in seinem Leben hätte erreichen können, wenn man es gewagt hätte, sich größere Ziele zu setzen. Meine Überzeugung: Die meisten Menschen haben keine größeren Erfolge, weil sie sich keine größeren Ziele setzen. Das ist übrigens auch die These meines weltweit erfolgreichsten Buches „Setze die größere Ziele“, das schon in viele Sprachen übersetzt wurde und im Oktober und November auch in Großbritannien, den USA und China erscheinen wird. In meinem Buch schreibe ich: Stellen Sie sich vor, Sie setzen sich ein ehrgeiziges Ziel und erreichen es auch. Das tut gut. Sie wissen dann, dass es funktioniert. Aber stellen Sie sich dann einmal die Frage, ob Sie nicht vielleicht auch ein sehr viel größeres Ziel hätten erreichen können. Hätte das nicht auch funktioniert? Im Zweifel setzen Sie sich lieber ein Ziel, das Ihnen zu groß erscheint, als sich mit dem zu begnügen, was einfach und sicher erreichbar ist.

    Aber wer sich aus Angst davor, zu scheitern, keine größeren Ziele setzt, ist in Wahrheit heute schon gescheitert, weil wir nur selten größere Dinge erreichen werden, als wir uns vornehmen und zutrauen. „Niemand weiß, wie weit seine Kräfte gehen, bis er sie versucht hat“, so Johann Wolfgang von Goethe.

     

    Sie schreiben u.a. "Der Sinn des Lebens ist nicht einfach zu existieren, zu überleben, sondern sich voranzubringen, aufzusteigen, zu leisten, zu erobern". Das klingt nach Nietzsches Übermensch. Aber von dieser Kategorie gibt es nicht viele. Was empfehlen Sie Menschen, die von Natur aus schwach, arm und unmotiviert sind?

     

    Zitelmann: Das Zitat, das Sie anführen, ist von Arnold Schwarzenegger. In Ihrer Frage werfen Sie verschiedene Dinge in einen Topf, die nicht zusammengehören. Wer unmotiviert ist, dem kann ich gar nichts empfehlen. Denn unmotivierte Menschen, also solche, die sich nicht für Erfolg interessieren, werden das Buch sowieso nicht kaufen. Ich richte mich ausschließlich an Menschen, die an Erfolg interessiert sind, die sich weiterentwickeln wollen, die wachsen wollen. Wenn Sie aber in Ihrer Frage von Menschen sprechen, die „von Natur aus schwach“ oder „von Natur aus arm“ sind, dann sage ich Ihnen: Jeder Schwache kann stärker werden und in unserem Land kann auch jeder Arme wohlhabender werden, wenn er die richtige Einstellung hat. Ich finde es gemein, wenn man Menschen macht- und hilflos macht, wie das die Linksgrünen tun, die Menschen gerne in einer Opferrolle bestärken. Ich mache das Gegenteil: Ich möchte Menschen ermutigen. Und was heißt „schwach“? War Stephen Hawking schwach? Körperlich gesehen ja, er saß im Rollstuhl, konnte irgendwann nicht mehr reden und auch nicht mehr die Finger bewegen. Aber sein Geist war so stark! Er wurde der bekannteste Wissenschaftler seiner Zeit, stürmte mit seinen Büchern die Bestsellerlisten, traf auf Päpste und Präsidenten, füllte Konzerthallen wie ein Rockstar. Er bereiste die Welt, genoss Schwerelosigkeit im Flugzeug und Fahrten im Heißluftballon, hatte Gastauftritte in Fernsehserien und war zwei Mal verheiratet. Was für ein wunderbares Leben eines „schwachen“ Menschen. Der Geist entscheidet, das ist die Botschaft meines Buches!


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Dr. Dr. Rainer Zitelmann im Interview „Ich finde es gemein, wenn man Menschen macht- und hilflos macht“ - Seite 3 Herr Zitelmann, Sie haben mal wieder ein neues Buch geschrieben – „Die Kunst des erfolgreichen Lebens“!