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TINA und FOMO treiben die Kurse - Seite 2
FOMO an der Börse
Auch an der Börse ist FOMO präsent. Gerade in Phasen steigender Börsen merkt man dies sehr gut und vor allem immer häufiger, je länger der Aufwärtstrend anhält. Oft hört man Anleger lamentieren, dass sie doch besser in Aktie X investiert hätten. Sie hätten ja schließlich gewusst, dass die Aktie innerhalb von vier Monaten um 100 Prozent zulegen würde. Das „Hätte-Depot“ ist vielen Investoren nur zu gut bekannt. Dabei besteht natürlich die Gefahr das FOMO eine besondere Dynamik entwickeln kann. Denn die Angst davor, ständig falsche Entscheidung zu treffen, kann irgendwann dazu führen, dass die Ratio vollständig aussetzt. Dann will man einfach nur dabei sein, um nichts zu verpassen. Wenn das in der Breite passiert, so kommt es im schlimmsten Fall zur Blasenbildung an den Börsen. Eine solche Entwicklung endet selten gut. Wenn FOMO die Überhand gewinnt und die Börsenkurse den fairen Wert übersteigen, dann kommt es früher oder später zu einer Korrektur der Bewertungen.
Es fehlen alternative Anlagemöglichkeiten
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Soweit ist es allerdings noch lange nicht. Im Zeitalter von Negativzinsen gilt für Anleger TINA in Bezug auf Aktien. Denn die lockere Geldpolitik der Notenbanken versorgt die Märkte weltweit mit reichlich Liquidität. Für die Euro-Zone etwa hält die Europäische Zentralbank die Leitzinsen bereits seit Jahren auf niedrigstem Niveau. Ähnliches gilt für Großbritannien und Japan. Auch in den USA, wo die Notenbank Fed 2017 und 2018 bereits mit Zinssteigerungen begonnen hatte, gab es eine erneute Kehrtwende. Die US Zinsen befinden sich ebenfalls wieder im Sinkflug. Liquidität ist der zentrale Treibstoff, den die Börsen für ihren anhaltenden Höhenflug der Börsenkurse brauchen. Auf der anderen Seite sind die wirklichen Alternativen rar gesät. Bei Anleihen haben Investoren die Kurse vielfach schon so weit nach oben getrieben, dass die Rendite kaum noch messbar ist. Die Immobilienpreise steigen seit Jahren schneller als die Mieten. Für renditeorientiere Anleger verliert die Assetklasse zunehmend an Reiz. Bankanlagen, des Deutschen liebste Anlageform, bringen schon seit Jahren keine Zinsen mehr. Im Gegenteil, der Negativzins wird immer mehr zur Realität.
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