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    "Es wird länger dauern"  1089  0 Kommentare So tickt die Börse + Covid-19, China vs. Gilead und Finger weg von ETFs - Seite 2



    Wenn wir nun die Bevölkerung durchseuchen wollen (60% der 80 Mio. Einwohner = 48 Mio.), könnten wir 192.000 bis 528.000 Tote zu beklagen haben. Sollte die Durchsuchung zu schnell vonstatten gehen, könnten es auch mehr werden. Unsere Kliniken wären schnell überfordert.

    Viele Mediziner gehen dennoch von einer Sterberate von 0,2% oder kleiner aus. Andere wiederum ziehen die Sterberate von Regionen mit überlasteten Krankenhäusern heran, die deutlich über 1% liegt. Reagiert unsere Regierung also zu heftig, oder zu lax? Ich habe nach meinen Ausführungen am Freitag vor einer Woche viele Mediziner kontaktiert und Meinungen sowie Erfahrungen zusammengetragen. Eigentlich wollte ich zeigen, dass unsere Regierung aus politischen Gründen (Wiederwahl) tendenziell zu heftig reagiert, doch das ist mir nicht gelungen.

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    Der wichtigste Vorwurf, der gemacht werden kann, ist, das man bis heute nicht für eine brauchbare Datenbasis gesorgt hat. Ist es gerechtfertigt, unsere Grundrechte auszuhebeln, ohne Fakten präsentieren zu können? Reicht es, einfach nur aus Vorsicht heraus die heftigsten Einschnitte umzusetzen, die wir hier in den vergangenen 100 Jahren gehabt haben?

    Für die erste Phase der Maßnahmen hatte ich volles Verständnis. Die Verlängerung haben bei mir Skepsis hervorgerufen, wie Sie in meiner Ausgabe vom vergangenen Freitag lesen konnten. Ein differenzierteres Vorgehen hätte ich mir gewünscht: Großveranstaltungen bleiben verboten, Risikogruppen sollten geschützt werden und in den anderen Bereichen sollte vorsichtig gelockert werden. Doch es fehlt an entsprechender Schutzausrüstung, ein weiterer Vorwurf an die Politik, sowie abermals eine gesicherte Datenlage. Wer genau gehört zur Risikogruppe? Raucher? Macht Heuschnupfen einen Menschen schon zum Risikopatient? Wenn dem so ist, bleibt ohnehin nur ein kleiner Teil der Bevölkerung übrig, der nicht zur Risikogruppe gehört.

    Es bleibt also dabei: Deutschland entwickelt sich zum Musterknaben in dieser Pandemie, immer mehr Länder schauen auf unsere Erfolge bzw. Misserfolge. Wir können vieles kritisieren, doch im Vergleich zu anderen Ländern läuft es hier doch recht gut. Schweden ist ebenfalls im Fokus der Weltgemeinschaft: schafft es das Land, seine Bevölkerung ohne Kontaktsperren zu durchseuchen? Eine vorläufige Antwort erwarte ich in den kommenden ein bis zwei Wochen. Bis dahin verlängere ich nun meine abwartende Haltung gegenüber den Kontaktsperren in Deutschland. Zwar gibt die Datenlage keinen Grund für eine Einschränkung unserer Grundrechte, genauso wenig zeigt die Datenlage, dass eine Lockerung geboten ist. Warten wir's also ab und tragen wir Gesichtsmasken.
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    Stephan Heibel
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    Seit 1998 verfolge ich begeistert die Börsen der USA und Europas. Mittlerweile schreibe ich wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über Hintergründe zum Aktienmarkt und Ursachen für Kursbewegungen von Aktien. Meine Leser schätzen meine neutrale, vereinfachende und unterhaltsame Art. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Investmentideen zur selbstständigen Portfolio-Optimierung.
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    Verfasst von Stephan Heibel
    "Es wird länger dauern" So tickt die Börse + Covid-19, China vs. Gilead und Finger weg von ETFs - Seite 2 Im Crash ging’s für alle Aktien runter, in der anschließenden Erholung konnten sich alle Aktien aufrappeln. Doch nun erleben wir ein differenziertes Verhalten an den Aktienmärkten: Die Corona-Verlierer geben schon wieder ab, während die Corona-Gewinner weiter zulegen. Der wichtigste Vorwurf, der gemacht werden kann, ist, das man bis heute nicht für eine brauchbare Datenbasis gesorgt hat. Ist es gerechtfertigt, unsere Grundrechte auszuhebeln, ohne Fakten präsentieren zu können? Reicht es, einfach nur aus Vorsicht heraus die heftigsten Einschnitte umzusetzen, die wir hier in den vergangenen 100 Jahren gehabt haben?

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