Chinesen nutzen niedrige Kupferpreise für Einkaufsbummel
Der Kupferpreis hat sich seit dem Märztief noch nicht wirklich erholt. Chinesische Händler nutzten die niedrigen Preise, um das rote Metall verstärkt zu importieren. Für Kupferproduzenten ist das Preisniveau allerdings gefährlich, viele Minen arbeiten unwirtschaftlich. Die Kosten müssen runter.
Kosten runter!
Die Aktie von Freeport McMoran hat sich seit dem Märztief bei 5,31 Dollar kräftig erholt und kostet heute knapp 8,60 Dollar. Die gute Entwicklung der vergangeenen Wochen verdeckt aber die operativen Probleme. Denn auf diesem Kupferpreisniveau von 5.200 US-Dollar je Tonne hat jeder Produzent des roten Metalls Schwierigkeiten, ordentliches Geld zu verdienen. Freeport hat als einer der größten Förderer der Welt bereits Konsequenzen gezogen. DIe operativen Ausgaben sollen 2020 um 18 Prozent bzw. 1,3 Mrd. Dollar sinken. Zudem streicht man ein Fünftel der geplanten Investitionen zusammen. Beim Verkaufsvolumen geht das Management allein für Nord- und Südamerika von einem Rückgang von 15 Prozent in diesem Jahr aus. Man stellt sich also auf eine tiefe Rezession ein.
China vor dem Comeback?
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So geht es derzeit vielen Produzenten, die Kosten müssen runter. Dazu kommt die niedrigere Produktion. Insbesondere Unternehmen mit Kupferminen in Peru sind hiervon betroffen. Diese Minen dürften zwar in den kommenden Wochen wieder sukzessive hochgefahren werden, aber keine Produktion heißt auch kein Geschäft. Ganz anders sind dagegen die Aussagen aus Chile, dem größten Förderer der Welt. Dort spürt man bisher nur wenig, es wird weiter exportiert. Allerdings gibt es auch dort Überlegungen, die Produktion aufgrund der niedrigeren Nachfrage zu reduzieren. In China scheint man dagegen – wie so oft in den vergangenen Jahren – die Gunst der Stunde für sich zu nutzen. Zum einen kommt die zweitgrößte Volskwirtschaft der Welt als erstes aus dem Lockdown raus. Volkswagen-Boss Herbert Diess meldete erst vor wenigen Tagen, dass man beim Absatz im Reich der Mitte in den vergangenen Wochen sogar über dem Vorjahreswert liegt und verbreitete so gute Laune auch bei der leidgeprüften deutschen Belegschaft.