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Hohe Volatilität erhöht die Gefahr von Fehlsignalen - Seite 3
Und in einer solchen Phase halte ich mich einfach weitestgehend aus dem Markt heraus, gehe nur sehr vorsichtig kleinere Positionen ein und überlasse ihn ansonsten den Spekulanten. Ich kann es derzeit nur immer wieder sagen: Man muss nicht ständig im Markt investiert sein. Und man darf entgangenen Gewinnen nicht hinterhertrauern. Es ergeben sich immer wieder Chancen an den Börsen. Und daher wird man auch wieder investieren oder traden können, wenn die Lage nicht mehr so verrückt und unberechenbar ist, wie aktuell.
Man darf nicht vergessen, dass sich die Welt aktuell in einer historisch einmaligen Krise befindet. Dafür gibt es kein „Schema F“. Aktuell kann am Markt jederzeit alles passieren. Bei kaum einem Unternehmen kann man aktuell einigermaßen seriös die Umsatz- und Gewinnentwicklung prognostizieren. Anleger befinden sich daher in einem völligen Blindflug. Jeder Kauf gleicht daher einem Münzwurf.
Hohe Volatilität erhöht die Gefahr von Fehlsignalen
Sicherlich. Die Charttechnik kann etwas helfen. Aber ich erinnere an die Chartanalysen der vergangenen Woche. Niemand kann derzeit mit Sicherheit sagen, ob wir uns gerade in Gegenbewegungen (ABC-Korrekturen) oder Trendbewegungen befinden. Und da die Volatilität extrem hoch ist, wechseln sich bullishe und bearishe Signale teilweise sehr schnell ab.
Holen wir uns dazu auch noch einmal den obigen Chart des Dow Jones mit einem etwas längeren Zeitausschnitt ins Blickfeld:
(Quelle: Comdirect)
Hier sieht man, dass sich der Index seit dem 16. Juni in einer Konsolidierung befindet (roter Abwärtstrendkanal). Innerhalb dieser Konsolidierung fand seit vorgestern eine Aufwärtsbewegung statt (schwarzer Trendkanal). Durch das nächtliche wilde Auf- und Ab wurde der Aufwärtstrend gestört. Er setzte sich aber danach in diesem Trendkanal fort – es lag also ein massives Fehlsignal vor.
Kurz vor Beginn des offiziellen US-Handels brach der Dow Jones dann gestern aus der übergeordneten Konsolidierung (roter Trendkanal) nach oben aus. Dabei wurde auch der kurzfristige Aufwärtstrendkanal (schwarz) nach oben verlassen. Es deutete sich damit ein bullisher Ausbruch inklusive Beschleunigung der kurzfristigen Aufwärtsbewegung an – ein sehr bullishes Signal. Doch dann fielen die Kurse wieder in den roten Trendkanal zurück und steuerten exakt das untere Ende des kurzfristigen Trendkanals an. Es lag wieder ein gravierendes Fehlsignal vor, das zweite innerhalb eines Handelstages.