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     1793  0 Kommentare Planwirtschaft zerstört die Umwelt mehr als jedes andere System - Seite 3

    Auf vielfältige Weise ist auch der Boden mit Schadstoffen belastet, sei es durch die intensive Landwirtschaft bzw. Massentierhaltung oder die unsachgemäße Ablagerung giftiger Industrie- und Siedlungsabfälle auf ‚wilden’ Mülldeponien. Weitere Probleme treten durch die militärische Nutzung von großen Flächen auf, wie zum Beispiel beim Militärflugplatz in Lärz, der durch die Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte genutzt wird. Dort wird bereits im März 1990 eine erhebliche Kontamination des Erdreichs mit Kerosin festgestellt, die eine ernsthafte Gefahr für das Grundwasser und die damit verbundene Trinkwasserversorgung darstellt.“

    „Einer der größten Klimakiller der Welt“

    Der Historiker Hubertus Knabe, Experte für DDR-Geschichte konstatiert: „Einer der größten Klimakiller der Welt war nämlich ein Land, das den Kapitalismus abgeschafft hatte – die DDR.“ Mit bis zu 21 Tonnen jährlich habe sie beim Pro-Kopf-Ausstoß des Treibhausgases Ende der 1980er Jahre sogar noch vor den USA gelegen. Als schließlich die Marktwirtschaft Einzug hielt, gingen die CO2-Emissionen rapide zurück: von 333 Millionen Tonnen im Jahr 1989 auf 164 Millionen Tonnen im Jahr 1995. Auch in anderen Staaten des früheren Ostblocks verringerte sich der Ausstoß signifikant, als diese kapitalistisch wurden.

    Weitere Fakten, die Knabe benennt: Das Land stieß zuletzt über fünfmal so viel Schwefeldioxid aus wie die Bundesrepublik. Zu den Folgen zählte ein großflächiges Waldsterben in den Mittelgebirgen. Auch bei den Schwebstaubemissionen übertraf die DDR die Bundesrepublik um knapp das Fünffache. Da sich die Industrie vor allem im Süden konzentrierte, litt hier fast jedes zweite Kind an Atemwegserkrankungen und beinahe jedes dritte an Ekzemen. Nach dem Untergang der Planwirtschaft sanken SO2– und Staubemissionen schlagartig ab.

    Dasselbe Bild, so Knabe, ergibt sich bei der Belastung der Gewässer. Fast die Hälfte aller größeren Flüsse in der DDR war 1989 biologisch tot. 70 Prozent durften nicht mehr für die Trinkwassergewinnung genutzt werden. Knapp die Hälfte der DDR-Bewohner erhielt beim Aufdrehen des Wasserhahns zeitweise oder ständig kein sauberes Trinkwasser. Verantwortlich dafür war der hohe Eintrag von Stickstoff, Phosphor, Schwermetallen und anderen Schadstoffen in die Gewässer – der nach dem Beitritt zur Bundesrepublik massiv zurückging.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Planwirtschaft zerstört die Umwelt mehr als jedes andere System - Seite 3 Weltweit setzt sich immer mehr die Ansicht durch, das marktwirtschaftliche System versage angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und anderer Umweltprobleme. Ist aber wirklich die „Profitgier des Kapitalismus“ schuld?

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