DAX: Geht die Rekordjagd weiter? - Seite 2
Unsere erste Erkenntnis hieraus ist, dass Dividenden und vor allem ihr Reinvestieren einen maßgeblichen Erfolg auf die Performance haben. Und die zweite, niederschmetternde Erkenntnis ist, dass sich die führenden deutschen Aktien in den letzten 20, 30 Jahren noch viel schlechter entwickelt haben als das ohnehin schon beim Vergleich mit Dow und S&P 500 zu erkennen war.
Dabei steht der DAX-Kursindex selbst auch gerade auf Allzeithoch. Allerdings hat er die Marke von 6.000 Punkten bereits im Jahr 2000 markiert, 2008 hatte er sich nur bis 5.000 Punkte aus dem Tal zurückgekämpft und beim kräftigen Rücksetzer 2011 stand er nur etwas über 4.000 Punkte. 2015, 2018 und Anfang 2020 versuchte er sich dreimal erfolglos an nachhaltigen Ausbrüchen über das alte 2000er-Hoch bei 6.000 Punkten, bevor ihm jetzt, nach 21 Jahren, endlich ein neues Allzeithoch gelang.
Der Dow Jones ist in dieser Zeit von 11.000 auf 35.000 Punkte gestiegen, der S&P 500 von 1.500 auf 4.200 Punkte. Also Deutschland null Prozent Rendite seit 2001, USA Verdreifachung.
Ernüchternd. Und niederschmetternd. Die Erklärung ist relativ einfach: Die USA haben in den letzten 20 Jahren fast den gesamten technologischen Fortschrittszuwachs abgeschöpft und schaut man auf die großen Technologie-Unternehmen, dominieren die USA. In Deutschland waren früher Banken, Energie-Versorger, Auto-Konzerne, Chemie-Unternehmen und Pharma-Werte prägend im DAX. Also fast durchgehend Sektoren, die einen beispiellosen Niedergang hinter sich haben oder zyklisch an der Konjunktur hängen.
Damit war in den letzten Jahren kaum etwas zu gewinnen, vor allem nicht im Vergleich mit den dominierenden US-Technologieriesen wie Apple, Amazon, Alphabet, Microsoft, Facebook, die sich zu wahren Cashflow- und Gewinnmonstern entwickelt haben.
Doch in jüngster Zeit erleben die Konjunkturzykliker und Value-Aktien eine Renaissance und auch im DAX finden sich starke Unternehmen, die seit Jahren Umsatz und Gewinne steigern können und deren Aktienkurse den Anlegern schon viel Freude bereitet haben.
Drei von ihnen wollen wir uns mal näher ansehen: BASF, Deutsche Post und HeidelbergCement.
BASF
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Die Ludwigshafener sind dem Umsatz nach das größte Chemie-Unternehmen der Welt und eines der größten Unternehmen in Deutschland. Der Konzern ist in 80 Ländern tätig und beschäftigt rund 118.000 Mitarbeiter. Im DAX-Performance-Index hat BASF ein Gewicht von 4,87 Prozent.