So tickt die Börse: "Vertrauen" in vorübergehende Inflation - Seite 2
Obwohl ich also in den Statistiken der Volkswirte aufgrund des Alters meines Autos als potentieller Käufer auftauche, bleibe ich dem Markt der Gebrauchtwagen fern. Ein potentieller Käufer ist nicht gleich ein Käufer.
Wenn ich jedoch befürchte, dass der Markt länger im Ungleichgewicht bleiben wird, als ich meinen alten Wagen noch fahren kann oder möchte, dann muss ich in den sauren Apfel beißen und ein um 30% teureres Auto kaufen. Damit trete ich dann als Nachfrager auf und buhle mit die anderen potentiellen Käufern um die rar gewordenen Gebrauchtwagen, ich treibe den Preis damit weiter in die Höhe.
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Gestern wurden in den USA Zahlen zur Konsumentenpreisentwicklung (CPI sprich: Inflation) veröffentlicht. Der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr betrug durchschnittlich 5,0%. Das Ziel von 2% Inflation
wurde also zumindest punktuell deutlich überschritten. Doch Notenbankchef Jay Powell betont, dass diese Inflation nur vorübergehend so hoch sei. Ich habe mal ein wenig ins Detail geschaut:
Größter Preistreiber sind die Preise von Gebrauchtwagen. Der Preisanstieg gegenüber dem Vergleichsmonat Mai im Corona-Jahr 2020 beträgt 30%. Allein dieser Preissprung ist rechnerisch für ein Drittel des 5%-Anstiegs im CPI verantwortlich.
Ich hatte im März über das Feuer in einer japanischen Chipfabrik berichtet, die für die Produktion von Autochips produzierte. Viele Autobauer, insbesondere Ford und General Motors, aber auch Volkswagen, hatten zuvor ohnehin bereits mit leeren Lagerbeständen und kaputten Lieferketten zu kämpfen. In diese angespannte Situation hinein war der Ausfall der japanischen Produktionsstätte verheerend.
Die Nachfrage nach Autos war schon während der Corona-Pandemie angestiegen. Der Individualverkehr galt als sicherer als die Öffis. Und mit der Aussicht auf die Normalisierung zog die ohnehin schon starke Nachfrage nochmals an. Doch die Produktion war vielerorts runtergefahren, im Rahmen des Cashmanagements wurden die Lager schlank gehalten und so war auch ohne die abgebrannte Fabrik bereits eine starke Unwucht im System.
Es werden derzeit also zu wenig Neuwagen produziert, weil nicht ausreichend Chips verfügbar sind. Also weichen Kaufinteressenten auf den Gebrauchtwagenmarkt aus, denn dort sind Autos per sofort verfügbar ... wenn auch nur zu einem Preis, der um 30% höher liegt als vor einem Jahr.
Ich glaube, den meisten potentiellen Autokäufern ist klar, dass sich dieser Preissprung nicht wiederholen wird. Die aufgestaute Nachfrage, die sich derzeit entlädt, sowie die Chip-Knappheit, werden in einem Jahr nicht mehr für einen weiteren Preissprung sorgen. Vielleicht hält sich das neue, um 30% höhere Preisniveau. Selbst dann wäre der Inflationsdruck, der von diesem erhöhten Preisniveau ausginge, gleich null. Denn die Inflation wird immer zum Vorjahr berechnet, und das war's dann. Sollten die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt nächstes Jahr sogar rückläufig sein, was mich nach dieser Sondersituation nicht wundern würde, dann hätten wir sogar Deflation in diesem Marktsegment.
Größter Preistreiber sind die Preise von Gebrauchtwagen. Der Preisanstieg gegenüber dem Vergleichsmonat Mai im Corona-Jahr 2020 beträgt 30%. Allein dieser Preissprung ist rechnerisch für ein Drittel des 5%-Anstiegs im CPI verantwortlich.
Ich hatte im März über das Feuer in einer japanischen Chipfabrik berichtet, die für die Produktion von Autochips produzierte. Viele Autobauer, insbesondere Ford und General Motors, aber auch Volkswagen, hatten zuvor ohnehin bereits mit leeren Lagerbeständen und kaputten Lieferketten zu kämpfen. In diese angespannte Situation hinein war der Ausfall der japanischen Produktionsstätte verheerend.
Die Nachfrage nach Autos war schon während der Corona-Pandemie angestiegen. Der Individualverkehr galt als sicherer als die Öffis. Und mit der Aussicht auf die Normalisierung zog die ohnehin schon starke Nachfrage nochmals an. Doch die Produktion war vielerorts runtergefahren, im Rahmen des Cashmanagements wurden die Lager schlank gehalten und so war auch ohne die abgebrannte Fabrik bereits eine starke Unwucht im System.
Es werden derzeit also zu wenig Neuwagen produziert, weil nicht ausreichend Chips verfügbar sind. Also weichen Kaufinteressenten auf den Gebrauchtwagenmarkt aus, denn dort sind Autos per sofort verfügbar ... wenn auch nur zu einem Preis, der um 30% höher liegt als vor einem Jahr.
Ich glaube, den meisten potentiellen Autokäufern ist klar, dass sich dieser Preissprung nicht wiederholen wird. Die aufgestaute Nachfrage, die sich derzeit entlädt, sowie die Chip-Knappheit, werden in einem Jahr nicht mehr für einen weiteren Preissprung sorgen. Vielleicht hält sich das neue, um 30% höhere Preisniveau. Selbst dann wäre der Inflationsdruck, der von diesem erhöhten Preisniveau ausginge, gleich null. Denn die Inflation wird immer zum Vorjahr berechnet, und das war's dann. Sollten die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt nächstes Jahr sogar rückläufig sein, was mich nach dieser Sondersituation nicht wundern würde, dann hätten wir sogar Deflation in diesem Marktsegment.
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